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Eleazar

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  1. Wenn ich mir vorstelle, wie viel Regeltext wegfallen würde, wenn man nicht alle Fertigkeiten mit einzelnen Tabellen aufpumpen würde: Einfach einheitliche Modifikationen von extrem leicht bis extrem schwer für alle Fertigkeiten. Dazu eine Rüstungsmodifikation gemäß dem B-Verlust auf alle betroffenen Fertigkeiten. Dazu kann der SL die Zahl der nötigen EWs (bei Klettern, Schwimmen) festlegen und das Ergebnis frei von der Leber weg erzählerisch ausschmücken. Die ersten 15 überflüssigen Seiten wären schon mal weg.
  2. Wir haben an anderer Stelle schon diskutiert, dass sich das Midgardregelwerk im Laufe seiner Entwicklung zu einem einsteigerunfreundlichen Volumen aufgebaut und sich zu einer von 0 auf 100 kaum zu erfassenen Komplexität entwickelt hat. Das ist weitgehend akzeptiert ein großes Problem von Midgard. Meiner Meinung nach ist die Lösung aber nicht ein DS II daraus zu bauen, nur weil DS gerade mal gut läuft. Midgard muss bei seinen Stärken bleiben und darf keinen Trends hinterherlaufen. Ein Schnitt, der Midgard letztlich nicht schlanker macht, sondern verstümmelt, hilft niemandem. Ich halte das Volumen der zwei Bände von M2 für gut handhabbar und komplex genug. Wenn es am Ende 100 Seite mehr werden, ist das kein Drama. Wirklich optionale Regeln könnten in einen Sonderband. Bitte aus Midgard kein anderes Rollenspiel machen!
  3. Dungeonslayers hat als Regelwerk 168 Seiten, allein schon das DFR hat doppelt so viel. Dazu kommt das Arkanum. Für ein PDF ist der Unterschied irrelevant, aber eine gebundene Midgard-Regelwerkausstattung muss beträchtlich teurer sein als DS. Dementsprechend sinkt die Bereitschaft, für den gleichen Inhalt noch mal richtig Geld in die Hand zu nehmen. Die Motivation, neben dem PDF auch noch ein DS Regelwerk zu kaufen ist wegen des niedrigen Preises höher. Das finanzielle Risiko bzw. die Produktionskosten sind bei DS geringer. Also kannst du leichter einen nennenswerten Gewinn pro Band erzielen. Bei Midgard ist das Verhältnis wesentlich ungünstiger. Also wird ein geringerer Anteil von Downloadern sich anschließend die Bücher holen. Dann aber steigt der Preis, weil du mit einer geringeren Auflage rechnen musst. Zudem würde ich bei DS durchaus auch noch einen Novitätseffekt annehmen. Das Spiel ist neu und zieht deswegen neue Fans an. Wie das ganze in 5 Jahren aussieht, muss sich erst noch zeigen. Ich fürchte, DFR und Arkanum kostenlos zur Verfügung zu stellen, wäre eine sehr effiziente Methode, um den Verlag finanziell zu ruinieren.
  4. @ BB: Klar könnten im Regelwerk deutlicher bestimmte Faustregeln formuliert werden (im Zweifel für den Spieler usw.), dennoch sehe ich es als Ziel an, Regeln möglichst genau, klar und einfach zu formulieren. Und da gäbe es sicher noch was zu tun am betreffenden Regelwerk. Ich muss jedoch sagen, dass ich die meiste Zeit meiner Midgardkarriere ganz ohne dieses Forum ausgekommen bin. In unserer Gruppe haben wir auch mal hier und da diskutiert, wir haben auch Hausregeln noch und nöcher aufgestellt, aber wir haben nie grundsätzliche Probleme mit dem Regelwerk gehabt. Was mir allerdings sehr auffällt, dass hier im Forum immer wieder Dinge an den Regeln problematisiert werden, bei denen mir die Augen tränen. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, die von dir vorgebrachte Kritik an die Spielregeln zu richten. Mir erscheint der Umgang damit hier im Forum viiiel problematischer. Warum das so ist, kann ich nicht mal sagen.
  5. Die extremen Lesarten mal ausgenommen, verstehe ich das Problem und den brennenden Eifer und die verbalen Entgleisungen hier absolut nicht. Verlange ich beim Verführen eine genauere Erklärung, wie das angegangen werden soll und welche Strategie der Spieler anwenden will? Ja, sicher. Eventuell habe ich mir über den NPC Gedanken gemacht, ihm Stärken und Schwächen mitgegeben und der Spieler muss sich da rantasten um ein optimales Ergebnis (den vollen Bonus) rauszukriegen. Genau so gut kann er auch mit der falschen, doch beherzten Taktik in ein Wespennest stechen und starke Abzüge kassieren. Dieses Verfahren kann mit oder ohne Schauspielerei durchgeführt werden, der Spieler hat die freie Wahl. Natürlich berücksichtige ich als SL pesönliche Faktoren, die es einem Spieler schwer machen, die Stärken seiner Figur ausspielen (z.B. mangelnde Erfahrung oder bei sozialen Fertigkeiten übergrose Schüchternheit). Ein Mindestmaß von Kommunikationsfähigkeit setze ich allerdings bei einem Rollenspiel voraus. Wer nun so absolut gar nicht sprechen mag, der ist vielleicht in einer Rollenspielgruppe mit Recht nicht immer in der ersten Reihe. Das allgemeine Vorgehen bei sozialen Fähigkeiten finde ich übrigens mit vielen anderen Fertigkeitsansätzen vergleichbar: Wer beim Klettern in einer Bergtour die schwerere Route nimmt und keinen Kletterseileinsatz ankündigt, der hat eben schlechtere Chancen. Wer im Kampf die Strategie der Gruppe nicht beachtet oder wer sich blöd bewegt oder die falsche Waffe wählt, wer sich nicht in den Rücken des Feindes, auf eine Erhöhung usw. begibt, der kriegt seine Boni nicht, gegebenenfalls bekommen seine Gegner welche. Ich muss den Einsatz einer Fähigkeit häufig näher erklären (oder kann das zum Teil eben vorspielen), damit ich ihre Möglichkeiten ausschöpfen kann. Ob eine Gruppe nun aufs Ausspielen Wert legt und daran ihren Spaß hat, das überlasse ich gerner dieser Gruppe. Ich würde es niemals so machen wie der Strangeröffner und finde es ganz grausam, mangelnde Wortgewandtheit 1:1 in Würfeloptionen umzuwandeln. Aufs Ausspielen muss man trotzdem nicht verzichten (wenns denn allen Spaß macht). Ich habe noch gute Erinnerungen, wo wir alle platt am Boden lagen, weil sehr hölzern und schlicht vorgetragene Verführungsversuche dank gelungener EWs klappten und die große Kunst der Becircung mit Blumen, Kerzen, romantischer Musik komplett ins Leere ging. Die Würfel haben gesprochen: Der süße, schüchterne Jüngling vom Land hat mit der "He, du, willstn Bier" - Strategie Erfolg gehabt. Wirklich witzig finde ich die Befürchtung, das Ausspielen solcher Szenen könnte nerdmäßig rüberkommen. Bei halbwegs normal denkenden Nicht-Rollenspielern schlägt der Nerdmesser bereits bei "Ich ziehe meinen Streitkolben" bis zum Anschlag aus. Da gibt es nichts mehr zu retten. Ja, es gibt Leute, von deren rollenspielerischen Darbietungen war ich schon peinlich berührt. Aber in einer Gruppe findet man doch immer zu einer Spielweise, die allen genehm ist. Und noch mal möchte ich betonen, dass ich es als sehr unangenehm finde, wie hier manche Mitdiskutanten aus sehr hoher Höhe herab den Spielstil anderer abkanzeln. Ich kenne niemandem mit Spielleiterdiplom und auch keine Herren vom Rollenspiel-TÜV, die hier von irgendwem berufen wären, anderen zu sagen, wie blöd ihr Spiel ist. Ich kann Dinge, die mir auffallen, sachlich benennen, aber wie am Ende jede Gruppe spielen will, das ist doch bitte ihr überlassen. Und wenn sie damit auch noch glücklich sind, dann ist es sogar "gutes" Rollenspiel. Jeder kann seine Argumente vortragen, aber wenn es das Ziel ist, Leute mit einer anderen Meinung mundtot zu machen, dann sollte man lieber mal einen Tag offline gehen!
  6. Zwei Ebenen: Hier im Forum wird oft über das richtige Regelverständnis gestritten. Das macht einen Sinn, wenn man z.B. in einer neuen Gruppe oder auf einem Con auf der Basis von feststehenden Regeln losspielen möchte. Hier erwarte ich, dass idealerweise Regeln eindeutig und klar geschrieben sind und nicht unterschiedlich interpretiert werden können. Um so eine Klarheit zu erzeugen oder zumindest Unklarheiten sicher zu benennen, kommt es hier zu Regeldiskussionen. Im Spiel in meiner Gruppe sind die Spielregeln für mich eine Hilfe, weil der größte Teil der Regeln, auf die wir uns geeinigt haben dort wörtlich drin steht. Hinzu kommt der Regelkanon, auf den sich die Gruppe geeinigt hat oder spontan verständigen kann. Hier sind wir oft weg von M4 und haben unseren Spaß, wie wir ihn haben wollen. Beides würde ich voneinander trennen und am Ende steht für jede Gruppe die Regelvariante, für die sie sich entscheidet. Weder sollte man seine persönliche Regelvariation durch eine weithergeholte Regelinterpretation rechtfertigen wollen, noch sollte man einem anderen Hausregelmidgard mit Schimpfe aus dem Regelwerk kommen. Jeder hat das gute Recht, sein Spiel so zu spielen, wie er das will. Sinnvoll kann allenfalls sein, dass man einer Gruppe gegenüber gewisse Bedenken oder Befürchtungen mitteilt. Es mag ja sein, dass sich da ein noch nicht erkanntes Problem aufbaut. Nicht sinnvoll ist dann aber wiederum seine Sicht als allein selig machend darzustellen. Ich sehe bei den Regelautoren ebenfalls zwei Bemühungen: Erstens soll alles klar und unmissverständlich geregelt sein, zweitens soll sich jede Gruppe ihr Midgard nach eigenen Vorstellungen hübsch machen dürfen. Beides widerspricht sich nicht.
  7. Exakt, das bringt es auf den Punkt. Dass DFR + ARK nicht erhältlich sind, ist schlimm. Es gibt niemanden, der das so bedauert wie ich. Kein Händler wird derzeit MIDGARD als Rollenspielsystem empfehlen. Wir haben Mist gebaut und uns verkalkuliert. Allerdings werden wir mit ein paar undurchdachten Schnellschüssen die Lage nicht noch prekärer machen. Die Suppe, die wir uns eingebrockt haben, müssen wir auslöffeln. Wie´s weitergeht, dazu in Kürze mehr. Meiner Meinung nach ist das genau die richtige Strategie. Lieber in den sauren Apfel beißen und einen Lieferengpass hinnehmen, als unausgegorenes Zeug veröffentlichen. Mit guter Qualität lässt sich bestimmt ein kraftvoller Neustart hinlegen, wohingegen ein misslungener Schnellschuss die Fans erst recht vergrätzen würde. Und mit vermurksten 4.1 Regeln müsste man wesentlich länger leben als jetzt ohne M4. Ich freue mich auf die Neuauflagen und erhoffe mir viel.
  8. ... und die Con Teilnahme sollte man nicht im Midgard-Forum verlosen, sondern z.B. bei Tanelorn. Dann beteiligen sich eventuell ein paar Noch-Nicht-Midgardianer oder die Midgardianer legen sich mal einen Accout zu. Zwei Fliegen, eine Klappe - beide tot.
  9. Wie BF näher ausführte, habe ich belegbar ins Blaue geschossen .
  10. @ gegnar: Der Idealzustand ist natürlich, dass alle Titel verfügbar sind. Aber den gibt es eh nicht, zumindest in so kleinen Verlagen. Das zu gewährleisten, würde zu viel Kapital für lange Zeit binden. Der oben angesprochene Zusatzband des Zwergen-QB, der bei der Veröffentlichung bereits als in kleiner Stückzahl produzierter Band für Liebhaber bezeichnet wurde, war zu der Zeit übrigens als PDF durchaus verfügbar. Klar steht man eventuell doof da, wenn man eine stimmungsvolle Rawindrakampagne spielen möchte und das Quellenbuch nicht habe. Aber ich habe Die Krone der Drachen sehr gerne gespielt, bevor das Quellenbuch überhaupt raus war. Da hat mir nichts gefehlt. Darüber hinaus spielen gefühlte 80% der Abenteuer eh in Alba, so dass man mit dem einen Quellenbuch sehr weit kommt. Ich wollte nicht zynisch rüberkommen, aber ich spiele und spielleitere praktisch ausschließlich mit 3 Büchern: Das Fantasy-Rollenspiel, Das Arkanum und Das Bestiarium. Dazu kommen ein paar Abenteuer, quer durch alle Systeme, in denen ich mich bediene. Mir reicht das. Alles andere steht für meine Spielpraxis als Sammelobjekt nur im Regal. Mit einer Gruppe spielen wir neu auf MIDGARD in Alba und bei Licht betrachtet geht es mir schwer auf die Nerven, dass mir als Spieler oder Spielleiter ein Quellenbuch irgendwelche Vorgaben macht. Würden wir es uns als Gruppe noch mal aussuchen, ob wir auf irgendeiner vorgefertigten Spielwelt spielen, wäre ich sofort dagegen. Diese Einschätzungen haben natürlich mit persönlichen Vorlieben und Erfahrungen zu tun. Und man kann gerne einen anderen Spielstil mit anderen Ansprüchen pflegen. Dennoch ist eines aufgrund Branwens mehrfacher Aussage Fakt: Das Kompendium gilt vielen im Forum als unverzichtbar und seine fehlende Verfügbarkeit als ein echtes Hindernis, um bei Midgard einzusteigen oder als Indikator, dass das System keine Zukunft hat. Als es das Kompendium aber noch gab, lag es wie Blei in den Regalen, so dass eine Neuauflage sich einfach nicht rechnet. Kann man nun ohne das Kompendium gut auskommen oder nicht? Wie mehrfach gesagt: Auch mir wäre es lieber, alle Titel könnten bestellt werden. In vielen Fällen geht es aber auch ohne sehr gut - mit Ausnahme von mindestens 2 meiner 3 Favoriten.
  11. Natürlich könnte insgesamt mehr veröffentlich werden, unabhängig davon, ob man alle Abenteuer weggespielt bekommt, bleiben halt Wünsche offen. Und natürlich ist die jetzige Situation extrem blöd. Aber die Interessen eines Spieleladenbesitzers und eines Kunden decken sich nicht zu 100%. Mal abgesehen davon, dass ich mir eh alles Material für Midgard kaufe und das auch täte, wenn doppelt oder dreimal so viel Zeug rauskäme, sind DSA-Kunden einfach bessere Rollenspiel-Kunden: Die können sich im Zweifelsfall ein ganzes Regal voll mit Literatur zulegen. An Midgardianern kann man einfach nicht so viel verdienen. Ganz unbenommen davon ist es natürlich blöd, dass manche QB oder das KOM vergriffen sind und (lange) nicht neu aufgelegt werden können. Aber richtig wurmen dürfte das nur den Sammler, denn wirklich brauchen tut man längst nicht alles, was veröffentlicht war. Und manche Bedürfnisse sind auch in ihrer Dramatik nicht für mich nachvollziehbar. Ich erinnere mich noch an ein Forumsmitglied, der sich zornig von dem "toten" Midgard abgewandt hat, weil er den Ergänzungsband zum Zwergen-QB nicht mehr in der Druckfassung beziehen konnte. Manche skandalösen Zustände sind für mich gar keine.
  12. Die Frage finde ich jetzt absurd. Auf Midgard onlie kann man lesen, dass die Neuauflage des Arkanums zumindest schon mal sehr weit vorangeschritten ist. Wieso sollte man sich die Arbeit machen, wenn man das System nicht weiterführt? Warum wird über eine mangelnde Zukunft spekuliert? Genau diese Diskussion ist überflüssiger als ein Kropf.
  13. Ich meine, dass jemand, der sich beginnt, für Rollenspiele zu interessieren, Kontakt zu Rollenspielern hat. Wenn die ihn zu Midgard einladen, wird er Midgard spielen. Wie gesagt: Die Beziehbarkeit von vollständigen Regelausgaben (da zähle ich das Kompendium nicht mit zu) ist Voraussetzung. Ich bin der festen Überzeugung, dass das eigentliche Problem nicht bei den potentiellen Neuanfängern oder bei der Qualität der Midgardprodukte liegt, sondern bei der defensiven oder sogar verunsicherten Haltung der aktiven Midgardspieler. Wir Spieler werben offensichtlich nicht und wir treten auch nicht werbewirksam auf. Selbst hier im Forum laufen immer wieder Wellen durch, die durchaus autodestruktive Züge haben. Ich habe bei Spielern anderer Systeme noch nicht erlebt, dass sie selbst mit Hingabe ihr eigenes System schlechtreden. Hier schon. Damit schreckt man aber äußerst effektiv Neuspieler ab und man untergräbt seine eigene Werbewirksamkeit. Ich behaupte nicht, dass Midgard das einzig mögliche oder das beste Rollenspiel ist. Aber warum lesen wir jede enttäuschte und meinetwegen auch abfällige Äußerung eines enttäuschen Ex-Fans quasi als göttliche Offenbarung? Midgard ist nicht tot, ich hab es gestern noch gespielt. In unserer Gruppe sind 3 Neuspieler und 3 Spieler, die von anderen Systemen rübergewechselt sind, weil ich nicht viel Bock habe, was anderes als Midgard zu spielen. Geht auch.
  14. Mit den ersten beiden Sätzen hast du wahrscheinlich vollkommen Recht. Die Konsequenz halte ich allerdings genau für falsch. Wir können auch gerne dem großen Teil der Rollenspielwelt eine Reihe von Lebenszeichen geben, aber ich habe nicht die Hoffnung, dass ausgerechnet das Midgard mehr Spieler bringt. Ich habe die Midgard-Stränge auf Tanelorn und Blutschwerter vor einiger Zeit mal recht intensiv gelesen. Eines ist mir aufgefallen: Die Diskussionen, welches System was taugt und welches nicht und warum Midgard nicht der Marktführer sondern ein kleines System ist, werden sehr emotional geführt. Selbst rational erscheinende Argumente sind emotional eingefärbt. Mein Schluss: Die Wahl für ein Rollenspiel und die Entscheidung, bei diesem Spiel zu bleiben, geschieht höchstens am Rande nach rationalen Kriterien. Es sind Geschmacksfragen und emotonale Bindungen. Es erinnert mich eher an die Entscheidung, welchen Fußballverein man bevorzugt und die daraus folgenden Konsequenzen. Ähnlich sehe ich es hier im Forum auch und bei mir nicht viel anders. Sicher könnte man das Bild von Midgard in der Öffentlichkeit mehr aufpolieren. Damit ließe sich etwas Anerkennung und ansonsten kaum ein Blumentopf gewinnen. Direkt effektiv wäre allerdings, im privaten Bereich mit Midgard positiv aufzutreten. Selbst weite Teile der Rollenspielwelt sind als Zielgruppe letztlich knapp vor uninteressant.
  15. Dass notwendige Bestandteile des Regelwerks (DFR, Arkanum, Bestiarium - ups, das sind ja inzwischen alle) vergriffen sind, ist ganz übel und macht erst mal einen desaströsen Eindruck. Zur Zeit kannst du mit einer Gruppe praktisch kein Midgard anfangen. Das ist richtig und ziemlich schlecht von und für die Midgardmacher wie für die Spieler. Andererseits muss man hierfür auch den Grund sehen: Offensichtlich werden sowohl das Arkanum als auch DFR etwas gründlicher und umfassender überarbeitet, als das zuerst angekündigt wurde. Das läuft wohl auf eine Herausgabe von M5, mindestens aber 4,5 hinaus. Und diese Neuauflage kann und sollte für Midgard dann einen Neustart bedeuten, der das Spiel auch für neue Kunden wieder interessant macht. Insofern finde ich es geradezu gut, dass jetzt nicht noch schnell Unmengen von Regelbüchern, Quellenbänden, Abenteuern für M4 rausgehauen werden, die dann innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten veraltet sind. Das ist geradezu kundenfreundlich, wenn man sich die Alternative vorstellt. Insofern kann man sich große Werbekampagnen jetzt gerade sparen. Aber deren Zeit wird kommen. Dieser Systemwechsel hätte besser laufen müssen, das ist klar. Aber das ist wahrscheinlich den Autoren am allerklarsten. Zudem trägt der Verlag auch allein das finanzielle Risiko, dass aus dieser unschönen Situation erwächst. Also gehe ich davon aus, dass es für den Verlag zu dieser Zeit nicht anders machbar war. Mehr darauf rumzureiten lohnt sich nicht. Man erzählt niemandem was neues. Auf der anderen Seite: Die Sachen werden kommen und es ist gut möglich, dass mit der Neuauflage ein gewisser "Schwung" von neuen Veröffentlichungen kommt. Dass Midgard mit seinen finanziellen Möglichkeiten nicht DSA ist, war und niemals sein wird, ist klar. Also muss das Spiel an anderer Stelle punkten. Für mich ist Midgard überzeugend, weil es die Form von Rollenspiel ermöglicht, die mir gefällt (und mit der ich auch groß geworden bin). Der Regelkern ist ja seit der 2. Auflage praktisch der gleiche. Zum Gewinnen neuer Spieler würde ich mir eine abgespeckte und besser strukturierte M5-Version wünschen. Ich könnte mit dem Umfang von M2 gut leben, wenn die WWs und die Regelungen für die Zauber so blieben. Meinetwegen können optionale Regeln mit eingefasst werden. Quellenbücher nehme ich als Goodie und Extra hin, die ich selbst, wenn überhaupt nur zur Anregung nutze. Ich spiele letztlich ungern nach Quellenbüchern, weil sie mir als notwendiger "Lernstoff" eher eine Belastung sind. Genau so schätze ich auch Abenteuer ein: Sie sind eine nicht unbedingt notwendige Spielhilfe. genau so gut könnte ich Abenteuer anderer Anbieter anpassen. Oder ich schreibe am besten selbst was. Ein bisschen Material ist zu, zu viel Material schränkt die Kreativität ein und fängt an, Arbeit zu machen. Ich möchte kein Semester "Midgard in der Sicht seiner Quellenbücher" studiert haben müssen. Um mein Midgard zu spielen, brauche ich die Regelwerke, alles andere ist Schnökerkram. Wer anderes kann gerne andere Ansprüche haben. Um jetzt neue Mitspieler für Midgard zu gewinnen, gibt es grundsätzlich zwei Wege: Erstens du setzt darauf, dass Neuspieler gruppenweise über Midgard stolpern und deshalb damit anfangen. Das halte ich für unwahrscheinlich. Es gibt kaum noch Läden, in denen man über P&P stolpert und es gibt keine zigtausende potentielle Rollenspieler, die auf Futter warten. Und wenn, gehen sie im Netzt WoW essen. Das ist unverbindlicher und bequemer. Zweitens gewinnst du Neuspieler über persönliche Kontakte. Du sprichst Leute in deinem Bekanntenkreis an, du holst Leute in deine Gruppe rein oder du wirst von Freunden angesprochen. Und diese Kumpels holst du immer zu "deinem" Rollenspiel dazu. Alle unsere letzten Neuspieler haben wir nach dem gleichen Muster dazu geholt: "Wir spielen Fantasyrollenspiele, hättest du nicht mal Lust da mitzumachen? Ich könnte mir vorstellen, dass es dir Spaß macht. Das Spiel heißt übrigens Midgard." Keiner hat überhaupt nach Testpartien mit DSA, Dungeonslayer ... gefragt. Wieso auch? Warum gewinnen wir zu wenige Mitspieler zu Zeit? Ich glaube nicht, dass die Regeln schlecht oder das Material ungenügend ist. Das wird zwar ab und an behauptet, ist aber nicht die Hauptsache. Ich sehe auch absolut keinen Sinn darin, einen DSA- ... Spieler zu Midgard zu bekehren. Was soll der Quatsch? Ich kann Midgard vorstellen, wenn das nicht für ein Bekehrungserlebnis ausreicht, dann muss er eben weiter mit DSA ... leben. Das ist unterm Strich egal. Warum ist denn 1968 in Deutschland nicht die Weltrevolution ausgebrochen? Meine - nicht vollständig ausreichende - Erklärung ist, dass die Leninisten zu viel Energie in die Überzeugungsarbeit bei den Maoisten (und umgekehrt) gelegt haben. Interessant sind doch die 99,5% der Leute als Zielgruppe, die noch gar kein P&P spielen. Da lohnte es sich anzugreifen. Aus meiner Sicht sind die meisten Midgardspieler älter, etabliert, berufstätig. Wir haben tendentiell gefestigte Bekanntenkreise mit nicht so viel Fluktuation. Wir sind seriös, dass wir mit unserem doch auch irgendwie ein bisschen albernem Hobby reichlich defensiv umgehen. Wir haben wenig Zeit, so dass wir ganz froh sind, wenn wir nicht zu häufig spielen. Man kann sich in der derzeitigen Situation einrichten, aber sie ist nicht sonderlich zukunftsfreundlich. Dabei ist die Lösung ganz einfach: Spieler gewinnt man durch Spielen. Man muss Leute, vor allem eben auch jüngere, ansprechen und zum Spielen motivieren. Längst nicht alle, aber irgendwer wird schon hängen bleiben. Nebenbei frischt man so seinen Bekanntenkreis ein bisschen auf. Es macht gar keinen Sinn, dass wir hier ständig die "Nachteile" von Midgard thematisieren. Das ist so sexy wie fleischfarbene Unterwäsche. Wir müssen die Stärken von Midgard stärken und damit offensiv vorangehen. Dann klappt es.
  16. Um in anderen Foren mal Lebenszeichen zu setzen: Warum sollte man nicht besonders gelungene Kreativbeiträge aus dem Midgard-Forum nicht einfach auch in der Midgard-Sektion anderer Foren veröffentlichen? Das würde natürlich voraussetzen, dass man sich z.B. auf Tanelorn anmeldet. Aber mehr Midgard-Spieler dort würden dem Eindruck eines scheintoten Patienten Midgard auch entgegenwirken.
  17. Für meinen Geschmack hat der Diskussionsverlauf (damit meine ich nicht die letzten Beiträge) inzwischen eine Dynamik entwickelt, dass ich mir meine Schlussfrage aus dem früheren Beitrag jetzt beantworten kann. Ich halt mich von nun an raus.
  18. Ich nehme das jetzt mal als Anlass auf eine ganze Reihe im Ton etwas angeranzter Beiträge Bezug zu nehmen. Dabei ist der Beitrag eher ein Aufhänger als ein besonders herausgehobenes Beispiel für irgendwas. Zur Sache: Niemand wirft den Con-Orgas in den Beiträgen irgendwas vor, stellt deren Engagement in Frage oder fordert irgendeine Professionalisierung. Vielleicht wurde auf den Cons anders gesprochen, aber in diesem Strang hält sich solche Kritik nach meiner Beobachtung doch eher in Grenzen. Keiner braucht sich also diesen Schuh anzuziehen. Und niemand sollte sich dann beklagen, dass ihm zu enge Schuhe angeboten wurden. Ausgangslage war die Ansage, dass der Nordlichtcon eventuell nicht stattfinden würde. Daran anschließend kamen Einschätzungen und Vorschläge, was man in der konkreten Situation oder grundsätzlich anders machen kann, damit so was in Zukunft nicht wieder vorkommt. Was soll eigentlich daran schlecht sein, selbst wenn der ein oder andere manche Vorschläge für nicht praktikabel hält? Was für einen Sinn macht es, es sich fast schon zu verbitten, wenn jemand sich Gedanken macht? Was einem Conorganisten nicht in den Kram passt, kann er einfach kommentarlos abhaken, was ihm hilfreich erscheint, kann er weiter verfolgen. Keine Idee, die geäußert wird, ist schlecht. Ideen, die nicht geäußert werden, sind schlecht. In dem Zusammenhang halte ich Bucks Aussage geradezu für fatal und ich habe schon mal live erlebt, wie sich so was auswirkt: Zur Organisation einer Festwoche kamen 30 Vertreter zusammen, die mit ihren Vereinen später irgendeinen Beitrag leisten wollen. Mindestens 300 Ehrenamtliche sollten schließlich mitwirken, mehrere tausend Besucher bevölkerten am Ende die Veranstaltungen. Bei den ersten Planungstreffen hatten die beiden Leute, die die Redeleitung machten panische Angst, dass ihnen jemand zu viel Arbeit aufbürden würde. Deswegen kommentierten sie jeden Vorschlag mit der Killerphrase "Und, willst du das machen?" Nach zwei Treffen stand das ganze Projekt vor dem Aus, weil keiner mehr einen Vorschlag machte und sich dafür in die Pflicht nehmen lassen wollte. Dann wurde die Redeleitung abgelöst, die beiden in die hintere Reihe gesetzt und das ganze völlig neu aufgezogen: Alle Ideen kamen auf den Tisch und blieben auch darauf. "Das wird sowieso nichts"-Sätze wurden rigoros unterbunden und es war zuerst vollkommen unklar, was realisiert werden sollte und wer dafür zuständig sein würde. Erst als wir einen gut gefüllten Pool von Ideen hatten, wägten wir das Für und Wider ab und erst ziemlich gegen Schluss entschieden wir, wer was machen sollte. Das Fest war super, keiner fühlte sich überfordert, alle hatten Lust, was zu tun. Nicht jeder, der eine gute Idee hat, hat die Zeit oder Fähigkeiten, sie zu realisieren. Nicht jeder, der gute Ideen realisieren kann, kommt selber auf die guten Ideen. Also muss man die kreativen und die operativen Prozesse erst einmal trennen! Ich nehme hier in diesem Strang wie an vielen anderen Stellen im Forum zuerst einmal eine sehr große Beharrungsmentalität fest: Wie es war, soll es bleiben. Je weiter vom Bestehenden ein Gedanke abweicht, desto heftiger fällt die Reaktion aus. Warum dieser Konservativismus? Und ist er in einem Strang mit dem Wort "Zukunft" im Titel angemessen? Vorschläge sind doch keine Handlungsaufforderungen, gegen die man sich abgrenzen muss. Und warum wird hier zunächst so oft danach gesucht, was das Schlechte an einem Gedanken ist? Man könnte doch auch genau so gut andersrum vorgehen. Meine Meinung ist: So lange in diesem Strang so wie gehabt mit Vorschlägen und Ideen umgegangen wird, so lange wird inhaltlich nichts Neues herauskommen. Also kann er zu der Strang oder die Diskussionsweise sollte geändert werden. PS: Ich besuche zwar keine Cons, da das beruflich und familiär nicht passt, freue mich aber über eine blühende Con-Landschaft. Ich weiß nicht, ob mich das hier zum mitreden qualifiziert oder nicht.
  19. Und was habe ich als in Süddeutschland lebender davon, wenn, jetzt mal überspitzt gesagt, in Norddeutschland drei schlecht besuchte Cons aufmachen und mit meinem Geld (Überschuss Süd-Con, von dem vielleicht sonst das Spielleitergeschenk etwas prächtiger ausgefallen wäre) nun verhindert wird, dass einer davon ausfallen muss? Was hätte ich als Norddeutscher davon ... Meine Idee ist, dass etliche Midgardianer weite Reisen unternehmen und durchaus Cons fernab ihrer Haustür besuchen. Hinzu kommt, dass ich Cons für Veranstaltungen halte, die neben dem Vergnügen des Einzelnen auch einen positiven Einfluss auf das Hobby haben. Und sei es nur, dass Leute bei Midgard bleiben oder dafür gewonnen werden und sich der Druck neuer Regelbücher und Abenteuer lohnt. Vielleicht gehörst du aber auch einfach nicht zur Zielgruppe eines möglichen Vereins.
  20. UdSdJK S. 96: "Eine Plage der Seefahrt im Meer der Seejungfrauen sind die Piraten, Wako genannt. Sie haben sich unter der Führung von ChengJiuSao, der Witwe eines berühmten Piratenanführers, zu einem Bund zusammengeschlossen, der ein koordiniertes Zuschlagen mit vereinten Kräften erlaubt und eine Schwächung durch interne Rivalitäten verhindert." Ich habe zu dem Abschnitt ein paar Fragen: Ist "Wako" einfach die Übersetzung von "Pirat" oder bezeichnet sie speziell die Mitglieder des Piratenbundes? Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, seit wann die Wako vereinigt sind? Ist das 5, 30 oder 100 Jahre her?
  21. Ein gemeinnütziger Verein bedeutet Aufwand zum Nachweis der Gemeinnützigkeit. Wenn ein Verein einen MidgardCon veranstaltet, dann bleiben die Summen unterhalb diverser Grenzen, würde ein Verein aber alle sechs Cons veranstalten, dann wäre eine Steuererklärung fällig, unabhängig von der daraus erwachsenden Steuerlast (oder eben Befreiung). Streng genommen müsste der Verein die Cons ja nicht veranstalten, sondern nur die Mitgliedsbeiträge verwalten und vom Ausfall bedrohte Cons unterstützen. Als Vorteil der Vereinsmitglieder könnte ich mir folgendes vorstellen: Sie überweisen jährlich einen Betrag von meinetwegen 10 Euro. Dafür werden bei allen angeschlossenen Cons ihre Anmeldung bei Berücksichtigung einer bestimmten Frist bevorzugt behandelt. Ebenso werden besondere Zimmerwünsche mit Vorrang gewährt. Das sind kleine Privilegien, aber besser als gar nichts. Aber wie gesagt: Ich will niemanden überreden, diese Idee für gut, notwendig oder praktikabel zu halten.
  22. Gut, das wäre ein schlagendes Argument. Ich dachte, wenn man es über einen gemeinnützigen Verein laufen ließe, fiele gar keine Steuer an.
  23. Ich habe nicht gesagt, dass ich etwas probieren möchte oder könnte. Ich habe nur eine Idee in den Ring geworfen, die diskutiert werden kann oder nicht. Es mag sein, dass die Con-Orgas so einen Schritt für unsinnig halten. Meilenweit an der Realität vorbei ist er - zumindest im Blick auf andere Veranstaltungen nicht. Wenn genug Leute ein übergeordnetes Interesse haben, dass Midgard-Cons stattfinden und Ausfallrisiken minimiert werden, dann ist das zumindest eine theoretische Lösung. Wenn jede Con-Orga nur ihr eigenes Ding durchzieht, dann natürlich nicht. Natürlich sehe ich auch Probleme und kann nicht einschätzen, ob mein Vorschlag wirklich eine Lösung wäre, aber meilenweit daneben finde ich ohne Angabe von konkreten Gründen auch nur erst mal eine Behauptung.
  24. Vor allem, da die Location eigentlich das Alleinstellungsmerkmal der Cons ist. Ein Con an einem anderen Ort ist praktisch ein neuer Con.Trotzdem sollte bei unpassender Örtlichkeit gewechselt werden. Wenn ich einen Con veranstalten möchte, dann mache ich ihn doch lieber an neuer Stelle und lasse ihn nicht an alter Stelle ausfallen, oder? Das doofe ist in jedem Falle, dass du die neue Location erst im Folge- oder übernächsten Jahr bestellen kannst und der Con trotzdem ausgefallen ist. Damit sind im Zweifelsfall schon mal Ausfallkosten entstanden, die Angemeldeten sind eventuell verärgert und es steigt die Bereitschaft, den unsicheren xy-Con zugunsten zuverlässigerer anderer Freizeitaktivitäten nicht zu besuchen.
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