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Wird es möglich sein mit dem typenlosen M6 lange Kampagnen zu spielen?

Hervorgehobene Antworten

Guter Punkt. Am Ende ist es sowieso eine Frage des Spielstils und der eigenen Vorlieben. Meine These ist ohnehin, dass es hier keine allgemeingültige Antwort wird und dass für das eigene Empfinden letztlich vollkommen irrelevant ist, wie viele Fertigkeiten ein System anbietet. Wie ich schon weiter oben schrieb: Ich habe es erlebt, dass in der einen Runde in einem System mit über 70 Fertigkeiten nicht nur alle Figuren quasi dieselben Werte hatten, sondern auch gleich gespielt und sich dadurch noch ähnlicher anfühlten, während in der anderen Runde mit einem System mit nur halb so vielen Fertigkeiten wie M6 (und auf einer viel engeren Skala) alle Figuren auf den höchsten zu erreichenden Ebenen unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Ich würde ja so ziemlich jede Frage, die mit "Wird es möglich sein..." beginnt, mit ja beantworten. Möglich ist ohnehin viel und bezogen auf Rollenspielsysteme so gut wie alles. Und das kann man dann mit den passenden Anekdoten unterfüttern.

Ich sehe aber nicht, dass das jetzt einen großen Erkenntnisgewinn bringt. Es gibt eben Gruppen, die auf Teufel komm raus irgendeinen Fluff zum Angelpunkt ihres Charakterkonzepts machen und sich ihre Individualität aus einem Absatz ihrer Vorgeschichte hochskalieren. Und es gibt Gruppen, die aus der großen, weiten Rollenspielwelt nur die Einhandwaffe und die damit verbundenen Kampffertigkeiten brauchen, unabhängig, was die Regeln ansonsten hergeben. Weil es alles Arschtreter sind, weil der SL nur einen Spielstil bedient, weil die Gruppe eben einfach einen Trupp von ähnlich spezialisierten oder gar nicht spezialisierten Leuten spielen mag. Und das alles ist natürlich okay.

Die interessantere Frage wäre, fördert M6 von den Regeln her das spielen langer Kampagnen oder die Individualität von Spielfiguren. Oder macht M6 das gerade nicht. Welche Regelentscheidungen sprechen dafür und welche dagegen.

  • Ersteller
Vor 3 Minuten, Eleazar schrieb:

Die interessantere Frage wäre, fördert M6 von den Regeln her das spielen langer Kampagnen oder die Individualität von Spielfiguren. Oder macht M6 das gerade nicht. Welche Regelentscheidungen sprechen dafür und welche dagegen.

Danke für die Präzisierung der Fragestellung. Letztlich wurde daran in diesem Strang bereits angeknüpft. Demnächst erscheint die dritte Version des PlaytestGuide, dann können wir unseren Austausch hier darauf beziehen.

5 Stunden her, Einskaldir schrieb:

Mein Bestienjäger Gnom Schlibberdibix hat ein Zt von 17.

Ich glaube, von sowas redet der @Hornack Lingess

Er hatte 90 als Schwellenwert explizit genannt?

1 Stunde her, Eleazar schrieb:

Die interessantere Frage wäre, fördert M6 von den Regeln her das spielen langer Kampagnen oder die Individualität von Spielfiguren. Oder macht M6 das gerade nicht. Welche Regelentscheidungen sprechen dafür und welche dagegen.

Beides, wobei es die genaue Bewertung davon abhängt, wie du "Individualität von Spielfiguren" definierst und wo für dich eine "lange Kampagne" beginnt.

Was aus unserer Sicht dafür spricht, dass die Regeln von M6 sowohl ein langes Kampagnenspiel als auch individuelle Spielfiguren fördert:

  • Eine Unterstützung des Spiels regelseitig für 30 Grade (was in sich schon einen anderen Ansatz verfolgt als z.B. Daggerheart mit seinen 10 Stufen nach Meilensteinvergabe).

  • Dies entspricht nach der Standard-EP-Vergabe der Basisregeln über 100 Spielsitzungen, wobei sich das je nach Spielstil und Taktung von Spielsitzungen über die Stellschraube der EP-Vergabe leicht strecken oder raffen lässt. (Mit meiner Runde könnte ich damit ohne Stellschrauben drehen, locker ein Jahrzehnt füllen. 😀)

  • In den Spielwerten auch auf hohen Graden unterscheidbare Spielfiguren.

  • Spielfiguren bleiben auch auf hohen Graden verletzlich; sie schalten nicht einfach irgendwann in den medieval fantasy superhero mode.

  • freie Figurenentwicklung und individuelle Ausgestaltung; theoretisch kannst du dich in jede Richtung entwickeln und auch noch spät in der Laufbahn die "Karriere" wechseln; du kannst schnell in die Spitze gehen oder dich ausgewogen entwickeln; etc.

  • Es gibt eine endliche Zahl an (regelmäßigen) Spezialisierungen, wobei es deine Entscheidung ist, ob du lieber mehr auf niedrigen Stufen oder weniger auf hohen Stufen hast (was mechanisch sehr merkbare Unterschiede in der wertetechnischen Ausgestaltung von Spielfiguren jenseits der reinen Fertigkeitswerte hat, dir aber auch auf höheren Graden noch erlaubt, ein neues Interessengebiet mitzunehmen, ohne viel EP in eine spezifische Fertigkeit zu investieren).

  • Gunst und Makel als das Mittel, die Figur wirklich besonders zu machen und sie sich von anderen abheben zu lassen (was durch die Option, gelegentlich mal eine Gunst oder einen Makel durch etwas Neues auszutauschen, um ein Angebot erweitert ist, eine Spielfigur auf einem höheren Grad einen neuen frischen Spin zu geben).

  • … und noch etwas anderes, über das ich im Detail noch nicht viel erzählen kann und das auch nicht mit der V3 kommt, aber das sowohl narrativ als auch spielmechanisch Spielfiguren einen zusätzlichen Kick gibt – für das man jedoch erstmal Spielzeit investieren darf (sofern man nicht direkt auf einem höheren Grad einsteigt).

Diese Beurteilung mag gefärbt sein. 😉 Die Möglichkeit eines langen Kampagnenspiels ist uns wichtig und sehen wir als Stärke von Midgard. Für streamingoptimierte Kurzkampagnen gibt es andere Angebote. 🙃

  • Ersteller
7 Stunden her, Panther schrieb:

Und das ist für mich Gleichmscherei und nicht Individuelle Figurenentwicklung in langen Kampagnen

Was sind den aus deiner Sicht die Kriterien für eine "individuelle" Figurenentwicklung? Woran machst du die fest?

22 Stunden her, Hornack Lingess schrieb:

Allein das Wegfallen der Eigenschaften verhindert doch schon mal Ähnlichkeiten. Wer spielt denn bei M<6 Zauberer mit einem Zt unter 90, geschweige denn noch niedriger? Das sind doch absolute Exoten.

19 Stunden her, Ma Kai schrieb:

Mein Grad 55-Streiterpriester Lupe hat Zt 88. Und das nach den vielen Gradaufstiegen!

9 Stunden her, Einskaldir schrieb:

Mein Bestienjäger Gnom Schlibberdibix hat ein Zt von 17.

Ich glaube, von sowas redet der @Hornack Lingess

3 Stunden her, Ma Kai schrieb:

Er hatte 90 als Schwellenwert explizit genannt?

Siehe Hervorhebung in meinem ersten Selbstzitat. Zt 88 ist so gut wie 90. Nein, wie @Einskaldir schreibt, meine ich eher noch viel niedrigere Zaubertalente: Werte, bei denen man auf den Zauberbonus verzichtet.

18 Stunden her, Hornack Lingess schrieb:

Wenn ich ehrlich bin finde ich die Fragestellung an sich schon seltsam: diese Ähnlichkeiten beziehen sich alle nur auf Fertigkeiten. Das ist aber doch nur ein kleiner Teil eines Abenteurers. Der Charakter, die Persönlichkeit, die Werte, nach denen der Abenteurer lebt und handelt, seine Ziele, Wünsche im Leben können selbst bei völliger Übereinstimmung von alle Fertigkeitswerten so extrem unterschiedlich sein, dass man die Figuren kaum miteinander vergleichen kann. Welcher Roboter/Computer bleibt einem eher im Gedächtnis: Marvin, der depressive Roboter aus dem Anhalter oder der seelenlose Bordcomputer der Enterprise? Beide sind von ihren Fähigkeiten ungefähr miteinander vergleichbar.

Ich hab auch schon oft genug erlebt, dass die Profis (Motto "Ich schaffe den Wurf problemlos, ich darf nur keine 1 würfeln") eben genau das tun und der Magier, der eine 19 braucht, um nicht vom Pferd zu fallen, genau die würfelt. Würfel erzählen auch einen Teil der Geschichte.

Ich mag Abenteurer, die Macken und (Fertigkeits)Lücken haben. Und ich bin zu geizig, um 2500 EP für einen Waffensteigerung von 17 auf 18 auszugeben, wenn ich dafür mehrere andere Fertigkeiten lernen kann. Aber auch das ist Geschmackssache - und führt zu weiteren Unterschieden von Grad 30 Charakteren.

10 Stunden her, Panther schrieb:

Fertigkeiten führen also nicht zur Individuellen Figuren. Eigenschaften wurden abgeschafft

Da bleibt dann nur noch Gunst und Makel für Individuelle

Entweder hast du extrem missverstanden, was ich geschrieben habe, oder ignorierst einfach einen großen Teil meines Postings.

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