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Drachenmann

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  1. Valian inklusive ausführlichem Abriss über die früheren Zustände und Entwicklungen, das vermisse ich schmerzhaft.
  2. @Rosendorn Ich weiß, dass du mit Nachfragen kein Problem hast. Und ich weiß auch, dass du mit mehreren Nachfragen kein Problem hast, solange sie inhaltlich aufeinander aufbauen und keine plumpen Wiederholungen sind...
  3. Und damit sind wir an genau dem Punkt, weswegen @Widukinds Ansatz m.M.n. zum Scheitern verurteilt ist. Alleine in diesem Strang sind jetzt RAW und RAI mit Sicherheit dreimal erklärt worden. Nicht jeder verfolgt einen Strang gleich intensiv, und mir etwa geht es doch so: Ab und zu lese ich mal in einem bestimmten Strang mit, der mich zwar irgendwie schon interessiert, aber nicht über die Maßen. Und plötzlich fühle ich mich zu einer Antwort berufen, ohne jetzt alles haarklein mitverfolgt zu haben. Wenn jetzt Widukind bei seinem Einstieg in das Thema eine Abkürzung eingeführt und erklärt hat, muss das also noch lange nicht heißen, dass ich das auch mitbekommen habe. Ich denke, um eine kurze Nachfrage komme ich dann nicht herum, und warum auch nicht? Solange ich aus der folgenden, ebenso kurzen Erklärung keine Paralleldiskussion starte, ist doch alles gut. Selbst eine zweite und dritte Nachfrage hält ein Strang aus, wenn mir nach der ersten Erklärung eben doch nicht alles klar geworden ist. Noch nie habe ich hier im Forum erlebt, dass jemand für eine solche Nachfrage blöd angemacht wurde, im Gegenteil. Und ja, hier werden "Fachbegriffe" verwendet, noch und nöcher, auch von Usern, die behaupten, sie täten das nicht. Das liegt in der Natur des Forums, es ist ein Fachforum. Als ich neu hier war, habe ich mich erst in den Sprachgebrauch einarbeiten müssen, und niemand hat mich dumm sterben lassen. Kompliziert für mich wird es, wenn manchmal ein User versucht, Sachverhalte möglichst verkürzt darzustellen und dafür Teile der Sprache durch eine wilde Abfolge von Sonderzeichen ersetzt. Das sind für mich aber keine Abkürzungen, erst recht keine allgemein definierten. Das ist für mich dann einfach eine völlig unverständliche Darstellung, warum auch immer. Andere verstehen diese Darstellungsform aber und antworten darauf, dann denke ich mir immer: Ah, Mathematik! Und dann weiß ich: Hier sind fachliche Abkürzungen aus einer anderen Welt herüber geschwappt, die ich niemals verstehen werde. Was mich nicht belastet, ich schalte dann einfach ab. Aber falls ich zu dieser Darstellung nachfragen würde, bin ich mir sicher, ernstgemeinte Erklärungen zu erhalten. Also verstehe ich diese ganze Diskussion um RAW und RAI nicht ganz...
  4. @Sulvahir Du meinst: Auf vielen Punkten der Kreisfläche?
  5. Und der Typ ist nicht allein! Neulich habe ich einen Kurzbericht gesehen (Weltspiegel?): Sie haben in den USA einen richtigen Kongress durchgeführt, organisiert von einer offiziellen Scheibenweltgesellschaft. Mit Vorträgen, Merchandising, einer Art Trödelmarkt für passende Devotionalien und Zubehörartikel bis hin zu Schneekugeln - das volle Programm! Der Unterhaltungswert dieser Leute entsteht ja aus ihren "Argumentationsketten": Am Anfang steht das unumstößliche: "Nö, alles Lüge mit der Kugelform, glaube ich nicht. Ich glaube nur, was ich sehe, und ich sehe keine Kugel." Und darauf bauen sie dann völlig wilde Gedankenkonstruktionen unter Missachtung sämtlicher Naturgesetze, das ist mal gelebte Realsatire!
  6. *gelöscht, ich hatte was falsch verstanden.*
  7. @Kameril Das mag alles sein und ich verstehe, wenn eine Spielleitung diese Gedanken und Fragen beschäftigen. Kein Problem. Vielleicht würde ich mir ähnliche Gedanken machen, die würde ich aber mit dem Spieler besprechen und zu einer gemeinsamen Lösung kommen wollen. Mir geht es in dieser Diskussion nicht um die Gedanken und Fragen als solche, sondern wie Lösungen gefunden werden. Und da habe ich bei machen Postings den Eindruck, dass der Umgang mit ihnen ohne Einflussmöglichkeit des Mitspielers erfolgen dürfe, also über ihn hinweg und damit als Eingriff, als Übergriff in seine Figur. Dagegen versuche ich zu argumentieren, nicht gegen irgendwelche Vorstellungen als solche, die sind Verhandlungssache. Ja gut, ich geb's ja zu: Ich versuche tatsächlich, gegen bestimmte Realismusvorstellungen zu argumentieren, da sie in meinen Augen erstens alleine oder zumindest besonders energisch gegenüber dem TM vorgebracht und zweitens meinem Empfinden nach bewusst "gegen" die Spielerfigur eingesetzt werden. Kein anderer Figurentyp muss sich meiner Beobachtung nach so sehr äußeren Zwängen stellen, die sich kaum mit Regeln begründen lassen außer diesem kleingedruckten Absatz im MYST auf Seite 21. Daraus wird dann anscheinend abgeleitet, dieser Figur einen Knebel anlegen und mit ihren Gefährten nach Gusto verfahren zu dürfen. Das ganze unter der Überschrift "artgerechtes Verhalten", und das finde ich albern. Keine erlernte Fertigkeit muss durch realweltliches Wissen oder sogar eigene Beherrschung von einem Spieler legitimiert werden, warum hängen sich dann plötzlich diesbezüglich so viele an diesen imaginären Viechern auf? Dann wird sinngemäß argumentiert: Jaha, aber der Tiermeister könnte ja einen Gefährten nach dem anderen vorschicken, seinen Wanderzoo die Kastanien aus dem Feuer holen lassen, müsste sich dabei selber die Hände nicht schmutzig machen und hätte dann seinen Mitspielern die Show gestohlen! Könnte, würde, hätte... ... als könnte niemand von uns mal kurz outgame miteinander reden, als hätten wir die Sprache verloren und als wären uns die Ohren abgefallen. Sobald ein TM seine Gefährten aktiv in spielwichtige Situationen einbringt, geraten sie selbstverständlich in dieselbe Gefahr wie eine Spielerfigur. Außerdem gilt für ihn immer MYST S. 27 links, letzter Absatz, dass er seine Gefährten nicht durch Zauberei unnötig in Gefahr bringen darf. Das bedeutet für mich, er sollte besser sich selber in Gefahr bringen als seine Gefährten. edit, auf PN-Nachfrage: Ja, dieser Hinweis befindet sich in einem Absatz, der sich auf schamanistische TM bezieht. Da jedoch alle TM unter denselben Bedingungen spielen und auch unter denselben Einschränkungen nach dem Verlust eines Gefährten leiden, finde ich es legitim, die Aussage auch auf druidische Tiermeister zu übertragen. Das ist aber nur meine Interpretation. Kann er leider nicht: Eine einmal aufgebaute Bindung zwischen TM und Gefährten ist unlösbar und dauert bis zum Tode eines der beiden. (MYST S.18, Kasten, Abs. 2)
  8. Danke für die Steilvorlage, ich drehe das einfach mal um... Jetzt reden wir ja bisher von völlig unterschiedlichen Auffassungen und Vorstellungen von arttypischem Tierverhalten im RL. Gut, das lässt sich recherchieren, wenn es denn so wichtig sein soll, sowas einem Mitspieler unter die Nase zu reiben. Auf Abds stimmungsvolle Idee, dass ein Tiermeister seinen fischigen Begleiter in die Fluten entlassen und sich über ein Wiedersehen freuen könnte, ist ja leider niemand eingegangen, was soll's. Dann nimmt der Tiermeister eben ein Einhörnchen (BEST. S.221) als Begleiter, und dann? Kriegt er dann auch was von realweltlich angemessenem Tierverhalten zu hören, obwohl es ein reines Fantasy-Wesen ist? Oder ist das vernachlässigbar?
  9. Sagst du. Und dann sitzen wir am Tisch und diskutieren über unsere persönliche Auffassung vom Verhalten von Hunden? Na, dann komm du mir mal ran! Das führt doch zu nichts.
  10. @Jacki An dem Tag, an dem andere Figuren ihrer Flammenklinge täglich Feuerholz zuführen müssen, stimme ich dir zu. Begleiter sind für mich nicht per se Teil des Rollenspiels, das werden sie erst, wenn der Mitspieler das so will. Oder aber, wenn ich als SL einen oder die Begleiter zu einem Teil des Abenteuers machen möchte. Und selbst dann übernehme ich das Tier nicht, sondern spiele gemeinsam. In erster Linie aber sind die Begleiter erspielte Teile der Figur, und damit lasse ich als SL die Finger davon. Aber klar, sobald ein Begleiter in eine Situation geschickt wird, kann er von mir angespielt werden und auch umkommen, genau wie die Figur selber. So langsam frage ich mich ja, mit welchen Spielern von Tiermeistern manche hier so zu tun hatten, dass es so nötig zu sein scheint, sie in ihre Schranken zu weisen?
  11. @Simsor Nein, genau dieser Ansicht bin ich eben nicht, und das habe ich doch auch geschrieben...
  12. Saucoole Idee, sie bildet das ab, was mir immer gefehlt hat: Ich kenne gefühlte zwanzig Methoden in Spielrunden, die Werte so hinzukriegen, dass sie zur gewünschten Figur passen, und alle basieren auf einer Mischung aus Durchschnittsberechnung, endloser Reihenwurf-Wiederholung, Regelverbiegung und "Gefühl". Jetzt kommt mal System in die Sache, und zwar eines, das ich verstehe und schon nach zweimaligem Lesen auswendig weiß!
  13. @Galaphil Was ich schreibe, ist drückt ja auch nur mein völlig subjektives Empfinden aus. Tatsächlich bin ich sogar zu blöd, um die Figurenerstellung in Savage zu begreifen. Von daher relativiert sich meine "Kritik" an den Midgard-Regeln schon erheblich...
  14. - Midgard ist eine biedere Welt. "Bieder" ist vielleicht nicht das richtige Wort, für mich trifft eher "zur Zeit befriedet und machtpolitisch in der Waage". Midgard hat wirklich wüste Zeiten hinter sich, und wer möchte, kann sich mit seiner Gruppe dorthin begeben. Doch das Hier und jetzt spielt in einer Zeit des Friedens, die seit 800 Jahren andauert. Ich bin froh, in einer funktionierenden Welt zu spielen, in der die Abenteurer nicht zwangsläufig in einen Strudel weltbewegender Ereignisse gerissen werden. Andererseits schlummern genügend ungelöste Konflikte zu Füßen Midgards, in die Abenteurergruppen aller Grade verwickelt werden können. Eine Spielwelt kurz vor oder sogar mitten in einem alles entscheidenden Krieg wäre für mich nur kurzfristig interessant. Insofern empfinde ich Midgard nicht als bieder. Diese Spielwelt bietet mir die Möglichkeit, Konflikte nach meinem ganz persönlichen Geschmack auszuspielen. Meine Konflikte müssen eben gerade nicht zwangsläufig z.B. im Seemeisterkrieg münden, können es aber, wenn Spieler und ich das so wollen. - Das Regelsystem ist lausig. Ja klar, so wie jedes andere System auch. Über meine Kritikpunkte kann ich mich erregen, und es hilft mir auch emotional. Und weiter? Entweder ich wechsele das System, oder ich erstelle tonnenweise Hausregeln und verlaufe mich darin, schaffe mir ein Magengeschwür an oder finde mich damit ab. Denn letztendlich ist es doch so: Ich spiele keine Regeln, ich spiele mit anderen Menschen ein Spiel. Und wenn uns am Tisch das Spiel gefällt, dann machen wir uns die Regeln schon passend, ohne sie als einengend zu empfinden. - Die Kulturvorgaben sind inkonsistent und widersprüchlich. Ja, von meiner Seite aus ganz eindeutig. Aber nicht, weil sie auch meiner Meinung nach eine Menge irdischer Vorbilder abbilden, das ist für mich nicht entscheidend. Diesen Umstand finde ich persönlich sogar sympathisch und anheimelnd. Sondern weil diese Anlehnung m.M.n. offiziellerseits häufig so vehement verneint und abgelehnt wird. Ich könnte Bücher damit füllen, wie und wo irdisch-historische Namen, Orte und Gegebenheiten 1:1 in Quellenmaterial Eingang gefunden haben, aber offiziell wird oft so getan, als wäre etwas ganz eigenes und einzigartiges erschaffen worden. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. So etwas mag ich nicht. - Die Kulturvorgaben engen ein. Das finde ich definitiv nicht. Die Kulturbeschreibungen empfinde ich als bereichernde Hilfestellung, und häufig wünsche ich mir eine nähere Beschreibung. Nicht nur für eine mögliche SpF, sondern vor allem für meine Umweltdarstellung als Spielleitung. - Die Kulturbeschreibungen sind zu locker gefasst. Auch das empfinde ich nicht so. Die Regelbücher und QB bilden für mich "Brückenköpfe" in einer Landschaft voller weißer Flecken, die ich mit eigenen Inhalten ausfüllen kann. Dabei bieten sie mir einen Rahmen, der es mir ermöglicht, nach nur kurzer Rücksprache zu kulturellen Eigenheiten mit einer Figur z.B. auf einem Con zu spielen. Wenn mir also die Kulturbeschreibungen erlauben, trotz fehlender vorheriger Kontakte mit anderen Spielern gemeinsam zu spielen, und ich dennoch in meiner Heimrunde kulturelle Besonderheiten ausleben kann: Dann könnte doch jeder auswärtige Midgard-Spieler nach kurzem Austausch in einer Heimrunde seine Figur spielen, ohne nennenswerten kulturellen Anstoß zu erregen. Und damit passen sich m.M.n. die Kulturbeschreibungen als Teil der Spielregeln ein. Habe ich was vergessen oder falsch verstanden? edit: Das Kampfsystem: Was soll ich dazu sagen? Ich nehme es nun mal in Kauf... Aber für mich ist es völliger Mist: Der Ablauf ist aufgezwungen und ohne jeden Spielspaß, lässt keinerlei Dynamik zu und zwingt die Mitspieler dazu, gegen einen spontanen Sekundenschlaf anzukämpfen. Das Lernsystem: Mir wurde gesagt, jetzt sei es einfacher. Bis heute scheue ich vor diesem Regelteil zurück, M4 hat mir den Rest gegeben, und ich kam von Rolemaster.
  15. @Simsor Ok, das musste jetzt erst mal bei mir sacken, aber gut. Die Kommunikation zwischen uns beiden verläuft anscheinend gerade etwas holperig und ist von Missverständnissen geprägt. Mir fällt auf, dass du in deiner Argumentation in beiden Beiträgen zum Großteil dieselben Inhalte vertrittst wie ich. Vor allem im zweiten Abschnitt deines ersten Beitrags finde ich die Übereinstimmung bemerkenswert, denn sogar die Formulierungen decken sich zum Teil. Dennoch kommen meine Beiträge bei dir auf eine Weise an, dass du große Unterschiede festzustellen meinst, groß genug, um gegen meine Sichtweise zu argumentieren. Andererseits kann es natürlich sein, dass ich mir diese Übereinstimmung nur einbilde. Wie auch immer, wir beide haben ein Sender-Empfänger-Problem. Als ersten Schritt bitte ich dich, meine Beiträge noch einmal und in aller Ruhe zu lesen und dabei miteinzubeziehen, ob wir vielleicht manche Worte mit verschiedenen Bedeutungen belegen, also Sprache verschieden benutzen? Vielleicht hilft es auch, nicht nur meine letzten zwei Postings zu lesen, sondern auch die paar davor (keine Sorge, soviele sind es nicht). Und ein oder zwei Beiträge anderer, auf die ich mich dabei beziehe. Bist du dann immer noch der Überzeugung, wir lägen so weit auseinander, dann lies dir bitte auch mal Abds Antworten durch, vielleicht liegen die dir sprachlich mehr als meine. Inhaltlich sind seine und meine Sichtweise nahezu deckungsgleich, der Unterschied besteht aus vernachlässigbaren Kleinigkeiten. Ich jedenfalls habe keinerlei Gründe, gegen deine Inhalte zu argumentieren, im Gegenteil. Noch nicht mal dein Ratschlag in der letzten Zeile deines ersten Beitrags nervt mich, weil ich auch den in der Sache richtig und wichtig finde. Ich halte mich einfach für den falschen Adressaten deiner beiden Beiträge...
  16. Mir ist beim Lesen dieser Aspekt einfach entwischt. Ich war noch zu sehr mit der Erklärung beider Abkürzungen beschäftigt. Nö, ich finde es nicht lachhaft, sondern kann den Mechanismus nachvollziehen, es ist halt ein optisch stark hervorgehobener inhaltlicher Hinweis. Das funktioniert halt nur in einem Forum wie diesem, in dem sich alle Gedanken um das Layout ihrer Beiträge machen und die normative Schriftsprache beachten.
  17. [OT] @Ferwnnan Ach, wolltest du das? Ich hatte dich so verstanden, dass es dir nicht so wichtig sei... Aber lieber per PN. [/OT]
  18. @Ferwnnan Hier z.B. Darauf z.B. habe ich mich bezogen... Und ich habe hier noch andere, sehr ähnliche Ansätze gelesen.
  19. Gut, dann kann ja ein Aufhänger für ein Zwischenabenteuer draus gemacht werden: Der Tiermeister kehrt zurück, um seinen Bären einzusammeln, und findet das benachbarte Dorf in heller Aufregung vor, denn es wurde ein Bär gesichtet... Die Notwendigkeit, den Begleiter gleich zu killen und den Spieler damit seiner Möglichkeiten zu berauben, verstehe ich nach wie vor nicht. Das liegt daran, dass sie bei intelligentem Spiel eine Menge mehr erreichen können als eine simple Waffe und zudem ein Eigenleben haben (können) Ja und? Sobald sie als eigenständige (Tier)persönlichkeiten gespielt werden, kann ich sie als SL auch anspielen. Das heißt doch nicht sie umzubringen, sondern als einen besonderen (und mehr oder weniger eigenständigen) Aspekt der Spielerfigur zu beachten und zu behandeln. Und ich erkenne auch nicht das Problem bezüglich des intelligenten Spiels: Warum sollte ich das denn outgame behindern, indem ich die Begleiter unwiederbringlich zusammenstreiche? Falls ich nicht in der Lage bin, ingame beweglich darauf zu reagieren, hat der Tiermeister eben alle neune gekegelt, so what? Und falls ich vorher die Gefahr sehe, die Begleiter könnten allen den Spaß verderben, spielen sie eben für diese Zeit nicht oder nur zum Teil mit, aber halt nur nach Absprache.
  20. Und damit komme ich halt nicht zurecht. Die Begleiter eines Tiermeisters kann ich doch nicht einfach so killen, wie es mir gerade passt. Die Figur und ihre Ausrüstung gehören dem Spieler. Diese Haltung wird doch von jedem SL seitens aller Mitspieler gefordert, und diese Forderung ist absolut gerechtfertigt. Mal angenommen, du spielst eine hochgerüstete Figur, behängt mit Wucht- und Langwaffen aller Art. Kooperativ, wie du bist, lässt du dich auf mein Setting "Waffenverbot in der Stadt" ein: Deine Figur verstaut ihr Arsenal im Hotelzimmer. Anschließend schnappe ich mir kommentarlos deinen Ausrüstungsbogen und radiere sämtliche Waffen aus, die länger als ein Dolch sind und erkläre sie für unwiederbringlich verloren, einfach weg. Keine Chance auf Wiedererhalt, und ein Abenteuer-Einstieg wird auch nicht draus. Wie würdest du darauf reagieren, was würdest du von meinem SL-Verhalten denken? Aber gegenüber einem Tiermeister soll ein solches Verhalten legitim sein? Mit welcher Begründung denn, außer mit angeblich realitätsnaher Umweltdarstellung? Und warum kocht diese Frage nur beim Tiermeister immer wieder hoch? Können wir uns nicht darauf einigen, dass Begleiter zunächst einmal wie außergewöhnliche Artefakte behandeln werden? Dann wird erst mal geschaut, wie der Spieler des Tiermeisters mit seinen Begleitern umgegangen wissen will, dann äußert die Spielleitung ihre Sicht. Und daraufhin wird sich geeinigt, aber in jedem Fall so, dass die Figur nicht plötzlich fremdbestimmt wird.
  21. Na gut, da stellt sich die Frage: Sind Einschränkungen nicht in erster Linie für die "bösen" Jungs gedacht? Angenommen Du hast wirklich einen Spieler am Tisch, der den Tierbeschwörer raushängen lässt. D. h. der lustig und nach Bedarf sein Kaninchen, seinen Bären und seinen Thunfisch aus dem Hut zaubert und unsichtbar macht, wie es ihm in den Kram passt. Lässt Du ihn dauerhaft damit durchkommen oder forderst Du irgendwann mal ein, dass er sich um mehr Plausiblität bei seinem Tier-Management bemüht? Es geht ja nicht darum, ob ein Tiermeister alle möglichen Begleiter als "Jack in the box" hervorzaubert, das fände ich auch seltsam und nervig. Mir ist nur wichtig, dass ich einen Mitspieler und seine Figur nicht mit Ansprüchen konfrontiere, die ihn im Ergebnis unnötig einschränken. Dazu gehört für mich etwa die Frage, wie die tägliche Fütterungsfrage beantwortet wird, warum und wieso Luchs und Wolf sich nicht gemeinsam über die Ratte hermachen o.ä. Diese ganzen Zusammenhänge kann der Spieler durchkauen, wenn er will, aber ich werde ihn dazu nicht zwingen. Etwas anderes ist, wenn diese ganzen Begleiter einfach so aus dem Nichts spielwichtig aufploppen sollen. Dies aber wird sowieso nicht passieren, wenn ich leite, weil exotische Begleiter ab einer gewissen Größe und/oder Erscheinungsform selbstverständlich eine Wirkung auf die Umgebung haben. Allerdings muss ich das dann aber vorher mit dem Spieler besprochen haben, damit wir beide gemeinsam abwägen, wie damit umgegangen werden kann. Und wenn ich als SL den Tiger in Parduna zu einem No-Go erkläre, muss ich eben auch eine gangbare Alternative vorschlagen. Notfalls eben: Luft rauslassen, zusammenrollen, nach dem Stadtabenteuer wieder aufpumpen.
  22. Damit sprichst du ja noch einen weiteren Aspekt an: Verlangt irgendein SL vom Spieler des Spitzbuben, dass der sich in RL mit Schlössern auskennt? Lässt er sich von ihm deren Funktionsweise erklären, damit die gelernte Fertigkeit angewandt werden darf? Und welcher SL (außer mir ) könnte beurteilen, ob die Erklärung auch technisch-fachgerecht war? Hier wird mit der artgerechten Tierhaltung, mit natürlichen Verhaltensweisen argumentiert, die berücksichtigt werden sollten. Gut und schön, aber ich habe keinen Schimmer von den natürlichen Verhaltensweisen der allermeisten Tiere, die sich als Begleiter eignen. Ich kenne mich nicht mal mit Pferden aus und weiß nur, wie sie aussehen und riechen, dass sie große, pelzige Vegetarier sind, in Herden leben und Fluchttiere sind. Mein gesundes Halbwissen endet jenseits von Hunden, Katzen, Ratten, Hamstern und Zebrafinken. Schon Hasen stellen für mich Nahrung dar, Belugawale sind für mich reiner Beifang. Wie also und warum soll ich beurteilen, ob der gespielte Tiermeister einer Fantasy-Welt seine Begleiter artgerecht hält und angemessen spielt? Da verlasse ich mich doch auf den Spieler, ist doch schließlich sein Viehzeugs. Seine Begleiter sind Teil seiner Figur, und als solche kann ich sie anspielen, wenn ich will. Im Gegenzug kann der Spieler sie entsprechend ihrer Werte ins Spiel einbringen. Davon unbenommen bleibt meine Einschätzung, ob ein Tiger in Parduna nicht ein wenig overdressed sein könnte, um bei Abds Beispiel zu bleiben. Darüber muss ich mich dann mit dem Spieler einigen bzw muss ich es ihm erklären. Doch wenn ich die Figur und damit den Spieler dergestalt einschränke und seiner erspielten Möglichkeiten beraube, habe ich nicht das Recht zu sagen: "Ätsch, du Verlierer, und obendrauf erklärst du mir jetzt, wo das Vieh denn bleiben soll!" Nein, dann muss ich hergehen und dem Tiger ein angemessenes Quartier für die Zeit der Trennung anbieten. Tue ich das nicht, warum auch immer, dann wird eben aus ihm die Luft gelassen; er wird solange eingerollt und in die Ecke gestellt. So sehe ich das.
  23. Sicher, prinzipiell sehe ich die Sache ähnlich wie du, @Jacki . Andererseits lässt sich auch dagegen argumentieren: Wird in jeder Gruppe genauso konsequent ausgespielt, dass Reittiere Hunger und Durst haben, dass sie altern? Legen die Abenteurer regelmäßig einen "Putztag" ein, damit das Langschwert nicht rostet und der Lederharnisch nicht brüchig wird? Stopfen sie Socken und waschen ihre Unterhosen? Damit will ich dich bestimmt nicht angreifen, mir geht es bei meinen flappsigen Beispielen nur um folgendes: Ist es wirklich gerechtfertigt, einen besonderen Figurentyp mit einer zwar nachvollziehbaren, aber schon kleinteiligen Realismus-Debatte in seiner Entfaltung von vornherein einzuschränken, wenn dieselbe Debatte in anderen Bereichen oft bedeutungslos ist? Deine Sicht halte ich für völlig legitim, für genauso legitim halte ich aber jede andere auch. Z.B. diejenige, dass ein Tiermeister sich jedes Wesen als Begleiter zulegen darf, das lt. Regeln dazu geeignet ist, und fertig. Oder die, dass dies eben alles "Midgard-Viecher" sind; die haben nur bedingt eigene Bedürfnisse und verhalten sich in erster Linie wie laufende Artefakte. Nur, weil ich zufällig leite, stehen deshalb nicht meine persönlichen Vorstellungen über denen meiner Mitspieler. Das meine ich mit Verhandlungssache: Spieler und Spielleitung müssen sich auch bei diesem Thema ihre Vorstellungen gegenseitig mitteilen und sich auf einen gemeinsamen Weg einigen.
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