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Pferd vs. Kamel


MazeBall

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Hi Leute,

 

Wie ist eigentlich eurer Meinung nach die Verbreitung von Pferden in Mokattam im Speziellen und Eschar im Allgemeinen einzuschätzen? Ich denke, dass eine Reise zu Pferd auf vielbereisten Karawanenrouten kein Problem, sondern im Gegenteil eine komfortablere Art der Fortbewegung sein sollte als zu Kamel. Vermutlich ist sie auch schneller und der Wasserbedarf der Tiere ist geringer?!

 

Kamele stelle ich mir eher als Allrounder vor, die mit jeder Form von Terrain klarkommen und ausserdem in wasserarmen Regionen bedeutend länger überleben können. Vermutlich sind sie aber langsamer als Pferde und auch die Reise auf einem solchen "Wüstenschiff" dürfte nicht für Jedermann so leicht zu verdauen sein.

 

Wer wird in Mokattam wohl auf Pferde zurückgreifen und warum?

 

Ichv frage mich, ob wohl die Khalidani, die "unsterblichen" Panzerreiter Kuschans, zu Pferd oder zu Kamel ihren Aufgaben nachgehen? Ich denke, dass Pferde sie stark in der Wahl ihrer Reiserouten bzw. der Gebiete, die sie überhaupt erreichen können einschränken würden, während ich auf der anderen Seite auch keine Ahnung habe, ob ein Kamel einem Pferd im Reiterkampf in Sachen Tempo, Wendigkeit, etc. ebenbürtig ist?

 

Gruss

Marcell

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Panzerreiter zu Kamel wäre wohl ziemlich sinnlos, da sich vom Kamel aus nur schwer kämpfen lässt (s. Eschar-QB). Zudem halte ich es für unwahrscheinlich, daß der Reiter in Regionen, wo wegen Hitze und Wassermangel ein Kamel nötig wäre in PR unterwegs ist. Mokattam wird also eher ein "Pferdeland" sein - die großen Wüsten liegen ja auch eher im Norden (Elhaddar und Kairawan). Nur Karawanen die die Durchquerung derselben zum Ziel haben werden auf Kamele zurückgreifen.

Alle Schariden entlang der großen Flüsse, rund um wasserreiche Oase oder in Gebieten, wo ausreichende Wasserstellen nicht mehr als einen Tagesritt auseinander liegen werden wohl Pferde nutzen. Abseits der Flüsse und der fruchtbaren Landstriche werden wohl eher Kamele in Gebrauch sein. Vor allem für den Karawanenhandel werden Kamele dominieren. Einen regen Kamelgebrauch kann ich mir vor allem für die Asad (wenn nicht sogar ausschließlich) und die Tamim, sowie in den Weiten der Wüste die Himjar vorstellen (die allerdings ja auch für ihre Pferde bekannt sind).

Speziell gezüchtete Reitkamele werden IMHO auf sandigem/steinigem Terrain Pferden bezüglich Geschwindigkeit mindestens ebenbürtig sein.

Allerdings muß man dazu sagen, daß sich ein Kamel wohl niemals wie ein Pferd im Kampf führen läßt. Mit Abrichten ist da nicht viel. Und Reiterkampf dürfte damit kaum möglich sein. Normal wird wohl sein, daß die Kamelreiter zum Kampf absitzen.

 

- lars

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Grundsätzlich sind Pferde für ein solches Klima eigentlich nicht geschaffen, sie können dort nur durch die Menschen überhaupt überleben. Für grössere Strecken (insbesondere Karawanenrouten) durch die Wüste sind sie völlig ungeeignet; sie brauchen dafür im Verhältnis zuviel Nahrung und Wasser. Auch als Lasttiere taugen sie nicht, dafür verwendet man Esel, Maultiere oder eben vor allem Kamele.

 

Pferde wird man vor allem halten für den Kampf (da eignen sich Kamele weniger), zur schnellen Nachrichtenübermittlung (da aber dann fast ausschliesslich den Sabil entlang) und vielleicht für die Jagd. Als Nebenprodukte lassen sich Pferdezucht und Pferderennen vorstellen. Die Verbreitung geht dann mit der Funktion einher: Pferde wird es vor allem in den grösseren Städten und dem direkten Umland geben. Von den Wüstenvölkern tun sich nur die Himjar mit der Pferdezucht hervor. Pferde werden tendentiell den höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten sein, das einfache Volk dürfte als Nutztiere Esel oder Kamele (und natürlich Vieh) haben. Die Khalidani werden üblicherweise auf Pferden reiten, lediglich, wenn sie grössere Strecken durch die Wüsten zurücklegen müssten, werden sie auf Kamele zurückgreifen und die Pferde lediglich mitführen, um im Falle eines Angriffs auf sie umzusatteln.

 

Grüsse,

 

Andreas

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Wenn es eine sehr sandige Gegend ist (wird in Mokattam und Umgebung wohl leicht zu finden sein), sind die Kamele klar im Vorteil. Die "versinken" aufgrund ihrer Füße nämlich nicht so schnell im Sand wie Pferde mit ihren Hufen. Allerdings sind die Kamele ja auch an diese Umgebung angepasst.

 

Außerdem kann man im Falle eines Kampfes ja auch vom Kamel absteigen. Und wenn man es sich genau überlegt und schonmal ein Kamel in Aktion gesehen hat, kommt man schnell zur Entscheidung, dass Kamele von der Sache her besser im Sand voran- und zurechtkommen.

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Erstmal Danke für die Infos & Anregungen!!

 

Anlass meiner Überlegungen ist folgender: Die Spielgruppe soll einen Lebensmitteltransport von Kuschan nach Nedschef begleiten, da eine grosse Dürre Kairawan bedroht (will nicht mehr sagen, um Spoiler zu vermeiden wink.gif ). Einer der SpF ist Anführer der Khalidani und wird daher beauftragt, mit 30 seiner Panzerreiter für die sichere Reise zu sorgen und allgemein Präsenz auf der Karawanenroute zu zeigen, da diese immer öfter von Banden von Schattenbrüdern überfallen wird.

 

Die Karwanenroute führt über Nansur, Bayt el-Dhura nach Madinat, wo dann auf Sabilbarken umgeschifft wird (erneut Danke für den anregenden Artikel von Rainer Nagel im GB! ). Die Karawanenroute führt laut Karte von etwa 50km südlich von Bayt el-Dhura an bis Madinat am Rande der Wüste entlang und es stellt sich mir die Frage, ob dieses Gebiet für Pferde incl. Reiter im "Ganzkörpergrill" überhaupt zu bereisen ist? Ich würde instinktiv ja sagen, jedoch eine etwas langsamere Reisegeschwindigkeit von 7km/h für den Trek veranschlagen. Die Karawane ist übrigens auch gross genug um ausreichend Wasser für die Pferde mitzuführen.

 

Was meint ihr zu dieser Überlegung? Ist das realistisch, oder sollten die Panzerreiter wie von Andreas vorgeschlagen auf Kamelen reisen und die Pferde mitführen?? Letzteres wäre halt logistisch sehr aufwändig, weil es zusätzliche 30 Kamele bedeuten würde - und die Viecher sind ja bekanntermassen auch tierisch durstig biggrin.gif !

 

Gruss

Marcell

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Soweit ich das weiss, findet die Fortbewegung in Karawanen überwiegend zu Fuss statt, nur in der grössten Mittagshitze weicht man auf das Kamel aus.

Generell wäre es natürlich möglich, die Panzerreiter die ganze Zeit auf Pferden reiten zu lassen (evtl. dann auch teilweise ein Stück voraus, bis zur nächsten Wasserstelle), aber ich würde bei solchen Aktionen dann für die Pferde auf jeden Fall Entbehrungsregeln anwenden. Als Schutzeinrichtungen würde ich eher (auch bewachte) Karawanseraien erwarten, bzw. Truppen, die die Karawanen jeweils nur über einen kleinen Abschnitt begleiten und beschützen. Wenn man die Panzerreiter die ganze Strecke als Begleitung haben will, sollten sie vielleicht mehrfach die Pferde wechseln.

Ansonsten muss im Falle eines Angriffs in der nächsten Stadt oder dem nächsten Militärstützpunkt Verstärkung geholt werden. Die kann dann auch - mit Pferden - recht schnell da sein, sofern man nicht gerade mehrere Tagesreisen von der nächsten Ansiedlung entfernt ist.

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Mal wieder ein kleiner Denkfehler meinerseits: natürlich werden die Kameltreiber laufen, da die Kamele ja mit Waren beladen sind! dayafter.gif  

Damit reduziert sich die Reisegeschwindigkeitnatürlich auf 6km/h im offenen Gelände und 4 km/h in der Wüste. Bei dem Tempo ist es dann natürlich vom Aspekt der Reisegeschwindigkeit her kein Hemmnis, Pferde mitzuschleppen. Allerdings brauchen diese tatsächlich etwa 70 Liter Wasser pro Tag sowie 10 kg Nahrung! Das hiesse, sofern nicht jeden Abend eine Wasserstelle oder eine Karawanserei auf der Wegstrecke liegt wären das pro Pferd 80 kg/Tag, die transportiert werden müssten!

 

Also ich sehe ein, dass dies logistisch absoluter Blödsinn wäre, allerdings habe ich auch keine Ahnung, inwiefern diese sicherlich vielbereiste Reiseroute über regelmässige Wasserlöcher o.Ä. verfügt? Der Sabil bzw. Bahr eth-Takla liegt ja auch auf den meisten Teilstücken der Strecke maximal 10-50 km entfernt, so dass ich mir das durchaus vorstellen könnte, auch in den zu durchquerenden Randgebieten der Erg Samawa. Problematisch wäre also nur das Teilstück von etwa 100 km vor und hinter Nansur.

 

Bei strammer Reise wären das jeweils 2 Tagesreisen, so dass jeweils für eine Übernachtung Verpflegung für die Pferde mitgenommen werden müsste (am 2. Abend erreicht man ja Nansur bzw. nähert sich wieder dem Bahr eth-Takla und damit evtl. einem Wasserloch). Bei 150kg Tragfähigkeit pro Kamel müssten also etwa 16 Kamele zusätzlich mitgeführt werden, um die 30 Pferde zu versorgen, wenn ich das richtig sehe?!

 

Gruss

Marcell

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Mae govannen!

 

@ MazeBall: Wie Du richtig vermutest, benötigt ein "normales" Pferd unter den zu erwartenden klimatischen Bedingungen ca. 70l Wasser und 10kg Futter am Tag. Dabei ist Heu auch nicht gerade platzsparend...

Dennoch glaube ich, dass z. B. die berühmten Himjarpferde mit deutlich weniger Wasser und Nahrung zurecht kommen können, da sie an die klimatischen Bedingungen angepasst sind. Es ist bekannt, dass es in der Wüste Namibias Pferde gibt, die sogar bis zu wenigen Tagen ganz ohne Wasser auskommen können.

 

Bitte versteht mich nicht falsch: Natürlich sind Kamele die besseren Fortbewegungsmittel, da sie das Klima noch besser vertragen. Wenn ich richtig informiert bin, beginnen Kamele z. B. erst bei Temperaturen über 30° C zu schwitzen und können am Tag bis zu 150 km zurücklegen. Selbst in heutiger Zeit werden in bestimmten Gebieten der Welt Kamele als Lastentiere den motorisierten Fortbewegungsmitteln vorgezogen, da sie kein Benzin benötigen und auch weniger Reparaturen anfallen... das macht ein Kamel viel billiger und zuverlässiger.

 

Pferdehaltung in den Wüstengebieten Eschars ist meines Erachtens schon als Luxus anzusehen und sicher nicht jedem möglich...

 

Viele Grüße

Shayleigh

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Hmm...klingt interessant, zumal die berühmten Khalidani sicherlich auf die edelsten Züchtungen des Landes zurückgreifen können. Ich habe jetzt schonmal eine Einteilung der Wegstrecke vorgenommen, die ich als relativ realistisch erachte, wobei ich momentan noch davon ausgehe, die erwähnten Zusatzkamele einzusetzen, so dass auch normale Pferde nur alle 48 Stunden einen "Pitstop" machen müssen. Habe auch ein versandetes Wasserloch eingebaut, un ein bisschen Panik zu schüren! devil.gif

 

Nach meiner aktuellen Einschätzung wird die Karawane 16 Tage von Kuschan nach Madinat brauchen.

 

Gruss

Marcell

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