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Das interessanteste Volk der Serie 2010


Empfohlene Beiträge

  • 1 Monat später...

Von allen Völkern, die in der Serie mal eine Rolle spielten, oder die, die jetzt gerade in der Erstauflage eine Rolle spielen?

 

(Kolonial)Arkoniden - Weil sie von allen "Alt-Völkern" der Milchstraße die am detailreichsten ausgearbeitete Kultur haben. Weil sie mich mit ihrer Mischung aus High-Tech und uralten Ritualen an Dune erinnern. Weil sie verdammt noch mal mehr Stil als die Terraner haben. Weil ich eine Schwäche für schwertschwingende Kerle mit altmodischem Ehrenkodex habe. Und weil sich die Arkoniden immer wieder aufrappeln, egal wie tief sie fallen, auch ohne dass ES ihnen die Hand vor den Hintern hält, bzw. ohne dass die Autoren die Story so manipulieren, dass sie immer gewinnen, wie es bei einem gewissen anderen Volk der Fall ist.

Und zuletzt: weil Gaumarol da Bostich und Aktakul eine der großen, tragischen, unerfüllten Lovestories der Serie sind. ;)

 

Linguiden - Weil ich das Konzept der Friedenssprecher mag (jedenfalls, bis es von K.H. Scheer ruiniert wurde) und weil ihnen von den Terranern mies mitgespielt wurde. Ich habe gerade neulich die 1500er Romane wieder gelesen, und genau wie damals knirschte ich mit den Zähnen.

 

Blues/Jülziish - Zur Abwechslung mal keine Lemurerabkömmlinge. Außerdem war Das Zweite Imperium der erste Zyklus, den ich ganz gelesen habe. Hornschrecken! Blaubepelzte, eierlegende Ausserirdische mit vier Augen und Ultraschallstimmen! Cool.

(Eigentlich war ich damals als Teenager schon einige Bände vorher, im Posbi-Zyklus, eingestiegen, Band #129 Atombrand auf Mechanica, aber davon ist nicht so viel hängengeblieben.)

 

Die Kartanin - Eine matriarchalische Gesellschaft, und ebenfalls ein Volk, dessen Kultur, Biologie und Historie über mehrere Zyklen hinweg viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Bonus-Punkt: Dao-Lin-H'ay, eine der wenigen überzeugenden weiblichen Figuren der Serie.

 

Die Dirtos von Mardi-Gras, die sich chamäleonartig durch Farben auf ihrer Haut verständigen und tarnen können. Und die Ais aus der Galaxis Vayquost, ein Hilfsvolk der Kranen, die sich ebenfalls durch Farbveränderung der Haut (mit Mustern aus hellen und dunklen Flecken) verständigen.

 

Die Cygriden aus der Endlosen Armada.

Bearbeitet von Celador da Eshmale
Tippfehler
  • Like 1
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Auch wenn es sicher nicht das innovativste Volk ist, nicht das exotischste, aber auch für mich sind es die Arkoniden. Im Grunde aus den bereits genannten Gründen, weil hier viele „Gegensätze“ sich auf – für mich – faszinierende Weise ‚anziehen’. Und weil im Gegensatz zu dem sonst zu häufig vorkommenden „quantiativen Anhäufen“ immer weiterer und neuer Völker, die dann nur als skizzenhafteste Striche schnell im Sog der fortschreitenden Handlung zurückbleiben und verblassen, treten die Arkoniden immer wieder auf den Plan und bekommen immer wieder neue Facetten hinzugefügt, so dass sie – von den Terranern abgesehen – das detailierteste Volk sind (hinsichtlich Kultur und ihrer Details usw.). Da spricht vielfach der Kulturwissenschaftler aus mir, der sich an – für den Handlungsfortschritt nicht unbedingt relevanten – Details erfreut, die eine Kultur nun mal ausmachen – und die bei SEHR vielen (den allermeisten) anderen und übrigen Völkern überhaupt erst gar nicht gezeichnet werden (können, weil dafür keine Zeit resp. keine Seiten zur Verfügung stehen).

Arkoniden sind also nicht nur eine (beliebige) Quantität im unendlichen perryversum, sondern eine letztlich feste Qualität, die in vielen Zyklen eine tragende Rolle gespielt hat und über viele Zyklen hinweg weiterentwickelt wurde!

Gäbe es zu den Arkoniden (dem Kristallimperium) ein QB, wäre ich ergo besonders angetan, allerhöchst erfreut und begeistert;-).

Im Immermehr der Serie gibt es inzwischen zwar längst Völker, die „Größeres“ als (bspw.) Tiga Ranton geschaffen haben, die größere, ausgedehntere, länger existierendere, technisch hochstehendere usw. usf. Imperien hatten, aber all diese sind eben bei weitem nicht so ausgemalt.

 

Faszinierend sind natürlich noch viele weitere Völker (u.a. die genannten Kartanin), aber die meisten davon ziehen ihre Faszination in erster Linie daraus, dass man sie im Grunde nur andeutungsweise vorgesetzt bekommen hat und der Fantasie nun freien Lauf gelassen ist, sich irgendetwas vorzustellen, wie es um sie ansonsten gestellt ist.

 

Wie man vielleicht erahnt, ich bin ein Freund von „Vertiefung“, in die Tiefe gehen bei Völkern – Völkern, wenn man es so nennen mag, Charakter zu geben, der über einige grundsätzliche Durchschnitts-Eckpunkte hinausgeht.

Ich träume von einem PR-Roman (nicht einmal unbedingt über die Arkoniden) so im Stile von „Lokaltermin“ (Stanislaw Lem)………

Hachja

 

Gruß Lavington

Bearbeitet von Lavington
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Die Arkoniden und ihre zahllosen Vettern gehören auch zu meinen Lieblingsvölkern. Die Jungs haben Stil und so absolut keine Skrupel, das es einfach herrlich ist etwas dazu zu lesen.

Leider auch ein Volk mit einer unglaublichen Menge an Geschichte und Geschichten, daß eine Umsetzung eines Quellenbuches bestenfalls schwierig wäre.

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  • 1 Monat später...
  • 3 Monate später...

Das Problem ist, so manches exotische und interessante Volk taucht nur kurz und maximal für einen Zyklus in der Serie auf. Über einige davon erfährt man sogar sehr viel (z.B. die Nonggo), falls ein Mitglied dieser Rasse eine tragende Rolle in dem Zyklus oder dem Storybogen spielt. Aber das war es dann auch schon.

 

Über andere Völker oder Spezies, die es schon ewig gibt und die zum "Urgestein" der Serie gehören, z.B. die Akonen, weiß man eigentlich kulturell herzlich wenig oder nur Oberflächliches. Es gibt sie, ja, sie tauchen hin und wieder mal aus der VErsenkung auf und spielen eine Rolle, aber meistens nur, wenn sie entweder Gegner der Terraner sind, gerade vom Bösewicht des Zyklusses angegriffen werden, oder für einen Storyfaden benötigt werden, der einen der unsterblichen Protagonisten involviert (z.B. Tekener versus die akonischen TRAITORjäger). Das führt dazu, dass, wenn mal eine Figur aus einem dieser Völkern auftaucht, sie entweder ein Mutant oder Geheimdienstagent ist und daher nicht representativ für das normale Alltagsleben, oder es handelt sich um einen "terra-geborenen Jülziish/Akonen/Gurrad/[insert race here], damit die Autoren mal wieder ein Quoten-Alien einbauen können, um zu zeigen, wie schön multikulti die Terraner seien...

 

Aber wenn man ein Mitglied dieses Volker spielen will, hat man außer ein paar Klischees nicht viel, mit dem man arbeiten kann. Oder, wenn es sich um einen Lemurerabkömmling handelt, kommt am Ende dann doch eine Art Terraner mit einem anderen Jäckchen dabei heraus.

 

Auch die Blues/Jülziish waren zu Anfang der Serie erstmal Gegner der Terraner, das Perryversum-Equivalent der Chinesen (der "gelben Gefahr" des Kalten Krieges), so wie die Akonen das Perryversum-Equivalent der Soviets waren. Die Sachen, die man damals über Blues erfuhr, waren hauptsächlich militärischer Art (Molkexraumer), Äußerlichkeiten für den exotischen Alien-touch (vier Augen, Ultraschallstimme) und ein paar plot-relevante Details (Bluesbabies produzieren nach dem Schlüpfen ein Enzym, dass man zur Molkexherstellung benutzt, und weil Blues so fruchtbar in sind, produzieren sie Babies am Fließband, und weil sie kaum Emotionen haben, macht es ihnen nicht aus, ihre Babies anzuzapfen). Nachdem die Blues "befriedet" waren und ihre Flotte nach dem Angriff auf Arkon III und der Zerstörung des Robotregenten von den Terranern mit Mann und Tellerkopfmaus ausgelöscht worden war, war erstmal viele hunderte von Romanen lang Funkstille. Erst viele Jahre und viele Zyklen später, im Endlose Armada und Chronofossilien-Zyklus, wurden die Blues wieder hervorgeholt und abgestaubt. Damals nahm sich Thomas Ziegler der Blues an und gab ihnen mehr Hintergrund, und wenn auch einiges davon bis ins Klischee übertrieben wurde (Blues essen seltsamen Kram, haha hoho), waren die Blues zum ersten Mal mehr als nur "Tellerköppe".

 

Auch die Linguiden und die Kartanin wären ohne Marianne Sydow ziemlich blass geblieben. Ähnlich ist es mit den Ophalern und Robert Feldhoff, oder den modernen Arkoniden und Rainer Castor. (OK, die Arkoniden hatten dank Atlans Rolle als 2. Hauptfigur neben Perry schon einmal Farbe bekommen, durch Atlans Jugendabenteuer und seine Zeit als Imperator.)

 

Umgekehrt werden einem als Leser manchmal wiederkehrende Nebenfiguren von den Autoren regelrecht ins Gesicht gedrückt, obwohl man sie eigentlich stinklangweilig findet (persönlich: Sinnafoch der Vatrox) oder man sie am liebsten qualvoll zu Grunde gehen sehen möchte (persönlich: Zheobitt der Ara, der Dr. Mengele des Perryversums, der sogar verglichen mit anderen klischeetypischen Ara-Ärzten ein Soziopath mit narzistischer Persönlichkeitsstörung und ohne einen einzigen positiven Persönlichkeitszug ist. Stirb!).

Bearbeitet von Celador da Eshmale
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