Es ist sicherlich so, dass eine zweihändig geführte schwere Waffe stabiler geführt werden kann als eine einhändig geführte. Dadurch kann die Waffe, nachdem sie einen ersten Treffer gelandet hat, schnell wieder in die richtige Stellung gebracht und auch wieder beschleunigt werden.
Greift man dagegen nur einhändig an, ist man quasi alleine auf den Schwung der Waffe als Stabilisator angewiesen, insbesondere bei kopflastigen Waffen. Beim ersten Treffer wird der Schwung abgebremst und die Schlagrichtung stark abgelenkt. Ich bezweifle stark, dass man eine schwere Waffe in diesem Fall nur mit einer Hand und ohne neuen Schwung wieder in die richtige Bahn bringen und so schnell neu beschleunigen kann, um es noch einen Rundumschlag zu nennen.
Allerdings halte ich die hiesigen Versuche (auch meinen), den Midgard-Rundumschlag logisch nachzuvollziehen und dies als Diskussionsbasis zu nehmen, für gewagt.
Tatsächlich würde auch ein von einem Arnold Schwarzenegger zweihändig geführtes Schlachtbeil, das einen ersten schweren Treffer verursacht, in dem Gegner stecken bleiben, auch wenn es wohl hinten wieder herausschauen würde. In der Tat funktionieren Rundumschläge nur, weil die Gegner den wuchtigen Hieb nicht einmal mit Schild abwehren wollen (sie würden umgehauen werden), sondern ausweichen. In diesem Fall kann der Schlag relativ ungehindert auf den nächsten Gegner weitergeleitet werden. Springt auch dieser zur Seite, sieht sich dessen Nachbar plötzlich dem heransausenden Axtkopf gegenüber. Beim ersten schweren Treffer endet jedoch der Rundumschlag.
Für solch einem Rundumschlag könnte wohl auch eine von einem Kraftprotz einhändig geschwungene schwere Waffe funktionieren.
Wenn man den Midgard-Rundumschlag als Vereinfachung des letzten Prinzips versteht, sollte auch eine einhändig geführte lange Wuchtwaffen von jemandem, der stark genug dafür ist, diese einhändig zu führen, für einen Rundumschlag verwendet werden können. Natürlich müssten in diesem Fall, wie Hendrik Nübel schon erwähnt hat, auch die Nachteile in Kauf genommen werden.
Grüße,
Tede, Theoretiker