Die Zahlen liegen deutlich zu hoch. Fürs Hochmittelalter gibt eine Wiki 800 Liter (d.h. ca. 600 kg) Weizen pro Hektar an, bei 200 Liter Saatbedarf. Ein Hektar reichte also mit Deinem Bedarf von 250 kg pro Person und Jahr für 1,8 Personen. Von den 10 Hektar eines Bauern gaben in der Dreifelderwirtschaft nur jeweils zwei Drittel einen Ertrag, d.h. mit 10 Hektar können 12 Erwachsene mit Weizen ernährt werden. Weizen ist jetzt nicht das Hauptgetreide gewesen (das war Roggen), die Zahlen sind also noch anzupassen. Aber reich wurden Bauern früher nicht...
Ah, die Seite kenne ich, die ist super und vermutlich zuverlässiger als das, was ich gefunden habe. "Mein" Ertrag war allerdings nur mit 1/3 der Feldfläche berechnet, weil bei der Dreifelderwirtschaft meines Wissens nach nicht auf zwei Feldern die gleiche Frucht angebaut wurde. Lt. Wiki erzielte man mit dem (Winter-)Roggen auch einen höheren Ertrag. Dann darf man nicht vergessen, dass die Bauern sich nicht auf Getreideanbau beschränkten, sonder auch Vieh hielten - beispielsweise auf dem jeweiligen Brachacker der drei Felder. Will sagen: Dass es 10 Bauern brauchte, um 1 Person zu ernähren, die nicht mit direktem Nahrungserwerb beschäftigt war, ist defintiv nicht richtig, es war eher genau umgekehrt.
Letztlich sind die genauen Zahlen nicht wichtig, aber es braucht sehr viel Landwirtschaft um eine große Stadt zu ernähren. Die Ernährung von Köln (etwas kleiner als Beornenburgh) war eine logistische Herausforderung. Wenn 90% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sind, dann ist die Verkürzung "neun Bauern ernähren eine zehnte Person" nicht falsch. Wären es nur acht, dann wäre das ein guter Fortschritt, wären es zehn, dann würde immer noch nicht alles zusammen brechen.