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Drachenmann

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  1. Ich bin auch recht unglücklich mit dem Spruch. Leider sind wir hier nicht im Meinungsstrang sondern es geht hier um Regeln. Oh, ich wollte keine Meinung zum Zauber selbst äußern, sondern nur darauf hinweisen, dass die damalige Diskussion zu keiner endgültigen Klarheit bei allen Teilnehmern führte. Ich zumindest habe es so in Erinnerung, dass entweder mit logischen Brüchen bei Regeltreue gelebt werden muss, oder die Auflösung dieser logischen Brüche dazu führt, dass entweder der Heimstein an Schutzfunktion verliert oder aber Regeln gebeugt oder ignoriert werden müssen. Es ist auch schon eine ganze Weile her, außerdem konnte ich halt inhaltlich irgendwann nicht mehr folgen und war völlig überfordert. Deswegen kann es auch sein, dass ich Brüche gesehen hatte, wo keine waren. Unglücklich bin ich mit dem Zauber deswegen noch lange nicht, auch weil diese Brüche meiner Erinnerung nach nur absolute Ausnahmesituationen mit Seltenheitswert betrafen und die Diskussion darüber für mich einen sehr akademischen und hypothetischen Charakter annahm.
  2. Thema von Toro wurde von Drachenmann beantwortet in Stammtische
    Wie gruselig, jetzt fühle ich mich so richtig alt. Muss mich an die Zeiten erinnern, als wir im Negativ Live-TV betrieben und uns über die Grufties totgelacht haben: Grundposition Kreis, auf zwei Armlängen Entfernung. Gleichzeitig drei Schritte vor. Vorbeugen und graben, ohne mit den Köpfen zusammenzustoßen. Aufrichten. Drei Schritte zurück in die Grundposition. Ganz wichtig dabei: Todernst bleiben und nicht mal lächeln. Die Formationspartner nicht ansehen. Die Lästereien der bunthaarigen Umgebung ignorieren. Und nach dem Tanz auf dem Gehsteig vor dem Eingang sitzen und weltvergessen einen Apfel besingen.
  3. Thema von Toro wurde von Drachenmann beantwortet in Stammtische
    Wieso "Oh je"? Ich hatte jetzt nie den Eindruck, du fühltest dich gezwungen...? Seit wann liest du nach? Seit ich nicht mehr völlig übermüdet nach mindestens 12 Stunden Arbeit an sieben Wochentagen meine Beiträge verfasse. Und seit ich festgestellt habe, dass die Anzahl meiner "Warning Points" auf Null reduziert wurde... Du glaubst nicht, wie das anspornt! Mal sehen, wie lange ich diesmal eine Blume sein kann...
  4. Panther, in deinem Beitrag ignorierst du ja genau die Textpassagen, die mir Probleme bereiten: Den permanent untadeligen Lebenswandel und die Religion als ständige Handlungsmaxime, beides beurteilt durch die Glaubensgemeinschaft der Figur. Sobald ich aber diese Passagen berücksichtige und damit eine regelgerechte GG-Vergabe vornehme, hat sich dein Post sofort erledigt, denn deine Art der GG-Vergabe ist im Regelwerk nicht vorgesehen: Die vier Nicht- oder Andersgläubigen aus deinem Beispiel erhalten von vornherein keine GG und auch der Priester nur dann, wenn er die charakterlichen Vorgaben seiner Glaubensgemeinschaft erfüllt. Ich finde das sehr unbefriedigend, weil die Vergabekriterien sehr einseitig auf die moralische Bewertung des Lebenswandels auf der Grundlage des religiösen Verhaltens abzielen, das ganze auch noch aus der Sicht der Glaubensgemeinschaft und ohne Berücksichtigung der Gottheit selbst. In Maßen kann ja meinetwegen die moralische Verhaltensbewertung durch die Glaubensgemeinschaft einfließen, aber doch nicht ausschließlich. Als SL fühle ich mich nicht nur außerstande, sondern auch nicht zuständig für eine solche moralische Bewertung in allen ihren Feinheiten. Ich entstamme einem bestimmten Kulturkreis und halte es bereits für vermessen und selbstgerecht, die persönlichen Glaubensgrundsätze eines meiner christlichen Mitmenschen zu beurteilen. Bei für mich sehr fremdartigen Religionen wie Hinduismus besitze ich noch nicht einmal die allergeringsten Kenntnisse, da stellt sich mir diese Frage erst gar nicht. Religionsgemeinschaften kann ich politisch sehr wohl beurteilen, und ich vertrete dabei einen ganz klaren Standpunkt. Aber der persönliche Glauben eines Menschen unterliegt erst dann meiner Wertung, wenn ich meine persönlichen Verhaltensmaßstäbe anlege und derjenige das im Gespräch überhaupt zulassen möchte. Genauso sehe ich das im Rollenspiel: Ich betrachte mich nicht als moralische Instanz dafür, wie ein Spieler seine Figur führt. Vielleicht kann ich nach ausgiebiger vorheriger Klärung beurteilen, wie glaubwürdig der Spieler die Glaubensgrundsätze seiner Figur umsetzt, aber mal ernsthaft: Ich will zocken und keine Glaubensdebatte am Tisch vom Zaun brechen. Außerdem gehe ich von einem sehr einfachen und grundsätzlichen Spielmechanismus aus: Die Figur kann mit der Hilfe ihrer Gottheit Wunder wirken, also kann ihr Lebenswandel ja so verkehrt nicht sein. Punkt, basta e finito. Nachdem für mich also diese Art von GG-Vergabe ausfällt, brauche ich eine andere. Und das ist nahezu zwangsläufig der Blickwinkel einer Gottheit, die von den Taten der Spielerfiguren betroffen ist. Außerdem stelle ich fest, dass dieser Aspekt in der offiziellen Vergabe von GG keine oder eine mehr als untergeordnete Rolle spielt. Erst, wenn ich mich selbst nicht mehr als Stellvertreter der Glaubensgemeinschaft und ihrer moralischen Bewertung begreife, sondern bewusst in die Rolle der Gottheit schlüpfe, erhält auch dein Posting überhaupt erst einen Sinn. Rein auf das DFR bezogen ist die Aussage deines Postings regelwidrig, und weil ich aber deine Aussage gut finde, habe ich ein Problem mit ARK, S. 57. Jetzt klarer?
  5. An diese damalige Diskussion muss ich auch die ganze Zeit denken. Und ich fand ihr Ergebnis schon damals sehr unbefriedigend, weil aus ihm meiner Meinung nach logische Brüche entstehen. Denn dann dürfte ein magisch gerufener Nebel trotz seiner nichtmagischen Natur die Barriere nicht überwinden, magisch erzeugter Regen würde an der Barriere entlang nach außen ablaufen usw... Aber ich will das alles nicht noch einmal durchkauen und bleibe bei meiner damaligen Sichtweise: Wahrscheinlich bin ich einfach zu blöd für eine tiefgehende, regelbasierte magietheoretische Diskussion. Schließlich kamen wir damals dermaßen von Höckchen auf Stöckchen, dass ich irgendwann einfach nichts mehr geschnallt hatte und geistig kollabierte. Das zeigte mir damals meine eigenen Grenzen von Magietheorie auf, und heute würde es garantiert wieder dazu kommen...
  6. Spannende Diskussion, nicht nur in Bezug auf die Standpunkte, sondern auch auf die Argumentationen. Außerdem beschäftigt mich das Thema zur Zeit, weil ich die Punktevergabe für ein Con-Abenteuer nachhole, dabei einen ganzen Sack voll GG vergebe und beschlossen habe, dass ich mit der offiziellen Vorgabe (ARK, S.57) in dieser Form nicht arbeiten kann. Nach dieser Vorgabe muss die Vergabe von GG sehr asymmetrisch erfolgen, auch wenn die Gruppe gemeinsam dieselben Taten vollbracht hat. Ausschließlich permanent tugendhafte (i.S. seiner Glaubensgemeinschaft) und geradezu aufdringlich religiöse Abenteurer erhalten GG, andere gehen leer aus. Mit einem solchen Vorgehen konnte ich ja bei der Vergabe von AEP für "gutes" Rollenspiel nach M4 noch einigermaßen leben, obwohl ich auch dieser Art von zählbarer Verhaltensbewertung sehr kritisch gegenüberstand. Aber im Zweifelsfall konnte ich ja immer nachfragen, wie denn der Spieler das Verhalten seiner Figur mit deren Grundsätzen in Übereinstimmung bringt. Göttliche Gnade lässt sich aber nicht ausdiskutieren, ihre Vergabe ist allein von meiner Beurteilung als SL abhängig. Gerade deshalb ist mir die Transparenz und Nachvollziehbarkeit meiner Vergabekriterien besonders wichtig, also muss ich die Sichtweise der beteiligten Gottheit(en) einnehmen: Wofür würde ich als Gottheit die Taten einer Abenteurergruppe würdigen? Wenn diese Taten bedeutend genug sind, meine Aufmerksamkeit zu erregen, das ist die Grundbedingung, denn ich habe noch mehr zu tun, als ständig irgendwelchen Abenteurern über die Schulter zu schauen. Wenn diese Taten schon allein durch ihre Ausführung und ohne mein eigenes Zutun mir das Erreichen meiner eigenen Ziele erheblich erleichtern. Wenn diese Taten offenkundig meine Reputation verbessern, wenn sie also den Glauben meiner Anhängerschaft festigen und vielleicht sogar zu einem Zuwachs von Anhängern führen. Am besten finden solche Taten in meinem Namen UND unter Anwesenheit von Publikum statt, denn unbeteiligte Zeugen machen sich in dieser Situation immer gut. (Natürlich zeige ich als Gottheit meine Gunst auch, wenn einer meiner Gegenspieler in einer abgelegenen Gegend und ohne Zeugen aus dem Weg geräumt wird, aber dann ist die göttliche Gnade doch eher eine reine Privatangelegenheit zwischen mir und den Abenteurern.) Also angenommen, die Abenteurer handeln erfolgreich und publikumswirksam, vielleicht sogar spektakulär, und eine der Folgen ist die Erhöhung meines Ansehens als Gottheit. Nennen wir mich doch mal ganz spontan Culsu. Mir als Culsu ist zwar nicht egal, ob alle beteiligten Abenteurer mich verehren, aber ihre Zugehörigkeit zu meiner erklärten und organisierten Anhängerschaft ist für mich nicht das entscheidende Kriterium für die Vergabe meiner Gunst. Ob ihr bewusster Glauben an mich, also ihre Religiosität, nun ihre Motivation ist oder nicht: Sie haben mir erheblich in die Karten gespielt, und deshalb biete ich jedem von ihnen meine Gunst für Notfälle an. Schließlich hat auch jeder von ihnen seinen Beitrag zum Gesamterfolg in meinem Sinne geleistet. Und wer weiß, vielleicht konvertiert daraufhin ja einer von ihnen und wird mein Anhänger? Solche Leute kann ich immer gut brauchen und über den Lebenswandel können wir dann ja immer noch reden... Wegen aller beschriebenen Gedanken komme ich mit diesem Passus im ARK so gar nicht klar: Selbstverständlich handelt es sich um meine GG-Punkte in diesem Moment um ein Geschenk, manche würden es sogar als Lockangebot verstehen. Deswegen muss auch jeder Spieler selbst entscheiden, ob seine Figur dieses Geschenk meiner Gunst, meiner Hilfe in der Not annimmt. Dabei kann ich ihm als Culsu nicht helfen. Als SL aber schon, indem ich wie gesagt die Vergabe möglichst transparent und nachvollziehbar gestalte. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Leicht OT: Womit ich außerdem echte Schwierigkeiten habe, ist die "möglichst unauffällige" Hilfe durch mich als Culsu, wenn GG-Punkte vom Spieler eingesetzt werden. Warum das denn? Das hört sich ja geradezu schambesetzt an. Hej, ich bin die einzig echte und wahrhaftige Culsu, ich verstecke mich nicht hinter "unwahrscheinlichen, aber nicht unmöglichen Glücksfällen mit durchaus natürlichen Ursachen"! Tue Gutes und rede darüber! Wie soll ich denn meine Macht, meinen Einfluss, meine Anhängerschaft vergrößern und deren Glauben stärken, wenn nicht durch wirksame Selbstinszenierung? Ich helfe nicht insgeheim und verborgen, sondern strahlend und weithin leuchtend, am besten auf einer großen Bühne vor möglichst zahlreichem Publikum! Als SL wäre für mich eine publikumswirksame Anwendung von GG vor möglichst vielen Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft des Abenteurers sogar Anlass genug für die erneute Vergabe von göttlicher Gnade. Denn in diesem Fall hätte der Abenteurer mit der Wurst nach dem Schinken geworfen...
  7. Noch mal in die Regeln geschaut: Ich muss meine Dicke-Backen-Aussage bezüglich Feuerregen korrigieren, denn die "faustgroßen Flammen" sind tatsächlich nicht magisch. Der Zauberer benötigt seine Konzentration nur für ihre Entstehung, in diesem Fall ober- und außerhalb des Heimsteins. Du hast also völlig recht, sie durchdringen die Magiesperre, genau wie etwa ein magisch herbeigerufener Nebel (der ja selbst nicht magisch ist), über die magische Barriere verweht werden kann. Ich bin einfach auf die spektakuläre visuelle Wirkung des Feuerregens reingefallen und habe vorschnell geantwortet.
  8. Nein, ich glaube, dass ich richtig denke. Die Tropfen sind eine bildliche Ausschmückung. Der eine SL lässt sie einfach weg, der andere schmückt sie episch aus. Regeltechnisch durchdringt Feuerregen einen Heimstein nicht.
  9. Feuerregen ist konzentrationsabhängig, damit ist es auch seine Wirkung. Ohne Konzentration kein Feuerregen. Sieg nach Punkten für Heimstein. edit: Sorry, deinen Beitrag falsch gelesen.
  10. Und da kein Zauber den Wirkungsbereich eines Heimsteins durchdringen kann, findet keine Beschwörung jemals ihr Ziel. Denn der Heimstein verhindert schon die Beschwörung als solche. Also kann überhaupt erst kein Dämon herbeigerufen werden. Deswegen wird er auch niemals wissen, dass er je gerufen wurde. Und darum stellt sich überhaupt erst gar nicht die Frage, ob und wo er erscheinen könnte.
  11. Himmel, kein aktiver Zauber kann einen Heimstein durchdringen, weder von innen nach außen, noch von außen nach innen. Fertig. Ist das so schwer zu verstehen? Das Zauberwort ist aktiv.
  12. Danke, noch einer außer mir. Zum Glück habe ich mich durch den Strang gewühlt...
  13. Top-Link, das Video kann ich nur empfehlen!
  14. Ich finde, das DFR lässt sehr viele Gestaltungsfreiheiten, und das gefällt mir. Die offizielle Einteilung ist ja eben nicht von Moralbegriffen wie gut und böse geprägt, sondern von licht, finster und chaotisch. Als ich Midgard zu spielen begann, kam mir das auf den ersten Blick wie Wortklauberei vor, das ist es für mich aber schon lange nicht mehr. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Gerade durch die Ablösung von moralisch wertenden Begriffen entsteht die Möglichkeit, die Anhänger von Gottheiten differenziert und auch widersprüchlich darzustellen. So müssen Priester und Ordenskrieger auch lichter Gottheiten nicht immer wie ein müder Abklatsch von St. Martin oder St. Georg daherkommen. In der Einteilung licht, finster und chaotisch spiegelt sich m.M.n. das Selbstbild göttlicher Wesen und ihre grundsätzliche Haltung gegenüber Midgard und seinen Bewohnern wieder. Mit Maßstäben wie gut oder böse lässt es sich nicht messen. Auch lichte Gottheiten versuchen, eigene Macht und Einfluss zu mehren, und da sie das auch mithilfe von fanatisierten Dogmatikern tun, wäre eine moralische und auch schwammige Vorgabe wie 'gut' eher hinderlich. Nicht umsonst rangieren die Ordenskrieger von Herrschaftsgöttern auf der Beliebtheitsskala ihres Einflussbereiches häufig nicht mal im unteren Mittelfeld, jedenfalls auf meinem Midgard. Lichte Gottheiten vertreten einen pragmatischen 'gesunden' Egoismus und gehen trotz eines offensichtlichen Machtgefälles einigermaßen kooperative Verträge mit ausgewählten Anhängern ein. Ihnen ist bewusst, dass auch andere Gottheiten um die Gunst der Bewohner der Welt buhlen und treten gegen diese in einer Art freiem Wettbewerb an. Ausgenommen von dieser Sichtweise sind allerdings finstere Gottheiten mit ihrem Absolutheitsanspruch, denn auch lichte Gottheiten halten sich letztendlich für die einzig legitimen Herrscher der Welt, sie lassen es halt nur nicht so raushängen. Finstere Gottheiten dagegen verkörpern für mich eine egozentrische, egomane Grundhaltung. Jede finstere Gottheit betrachtet sich selbst als despotischen Alleinherrscher, als ausschließlichen und rechtmäßigen Eigentümer der Welt mit allem, was sich darauf befindet. Die offensichtliche Nichtanerkennung ihres Herrschaftsanspruchs durch die übergroße Mehrheit der Bewohner ist ihr völlig unbegreiflich, und sie reagiert darauf mit unbändigem Zorn. Wer sich an sie bindet, erkennt vorbehaltlos ihre unbedingte Herrschschaft an und ebenso die Tatsache, einen völlig einseitigen Vertrag zu schließen, auf dessen Erfüllung durch die Gottheit nur bedingt Verlass ist. Despoten betrachten eine völlige Unterwerfung nun mal als Selbstverständlichkeit, schon das geringste Fehlverhalten als Verrat und bestrafen es vorhersehbar mit drakonischen Maßnahmen. Jede andere Gottheit ist für sie nicht nur ein Rivale, sondern sogar ein Ursupator (Usurpator? Egal...) der rücksichtlos aus dem Weg geräumt werden darf und muss. Chaotische Gottheiten haben für mich soziopathische Züge und interessieren sich überhaupt nicht für die Folgen ihrer Handlungen. Eine Erfüllung von vertraglichen Zusicherungen ist für sie eine Frage von unberechenbarer, momentaner Lust und Laune, das gestaltet die dauerhafte Beziehung mit ihnen etwas schwierig und auch nur sehr bedingt einschätzbar. Solche Gottheiten handeln in meinen Augen wie kleine Kinder, und Midgard mit seinen Bewohnern ist ihr Spielzeug. Eben lag es noch unbeachtet in der Ecke, jetzt ist es so wichtig wie noch nie, im nächsten Moment wird es an die Wand geworfen oder darauf herumgekaut. Und andere Gottheiten sind chaotischen schon mal gleich ganz egal oder von höchtens temporärem Interesse. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die eine Seite ist also die Persönlichkeit einer Gottheit, ihr Selbstverständnis im Kontext mit anderen Gottheiten und der Welt Midgard. Die andere Seite ist das persönliche Verhältnis einer Figur zu ihrer Gottheit, an die sie sich gebunden hat. Auch hier spielt eine moralische Wertung wie gut und böse keine Rolle. Wer sich einer finsteren Gottheit unterwirft, hat grundsätzlich eine sehr dogmatische Haltung, davon gehe ich einfach aus. Denn nach meiner Lesart lässt die unbedingte Anhängerschaft an ein Wesen mit einem solchen despotischen Charakter nur wenig Spielraum für persönliche Auslegung und Interpretation, denn die Werte und ihre Form der Durchsetzung werden von der Gottheit recht klar vorgegeben. Kaum in einer Gruppe spielbar, eigentlich nur, wenn alle Figuren derselben finsteren Gottheit anhängen. Aber als klischeehafte Gegen-NSF äußerst dankbar, als SL muss ich mir nur höchstens die Hälfte der Gedanken über Motivation machen. Ausgewiesene und offizielle Anhänger lichter Gottheiten haben es schon einfacher, sie laufen quasi an der langen Leine. Sie müssen vermeiden, gegen die eigene Gottheit zu opponieren, das ist klar. Und falls die Gottheit sie tatsächlich mal zum Handeln auffordert, müssen sie alles stehen und liegen lassen und dem Ruf Folge leisten. Beides gehört zum Vertragsinhalt, und zwar nicht zum kleingedruckten, es ist Teil der Überschrift. Solche Priester und Ordenskrieger sind generell gruppentauglich, solange sie selbst ihr dogmatisches Auftreten dem nötigen Pragmatismus anpassen und der Rest der Gruppe ein Minimum an Rücksichtnahme für den Handlungsimperativ der Figur aufbringt. Ihre Gruppentauglichkeit kann eigentlich nur an ihrem eigenen Fanatismus scheitern - oder an einem SL, der die Figur ständig vor ein unnötiges religiöses Dilemma stellt. Als NSF lassen sie dem SL alle Freiheiten, vom gewaltbereiten Fanatiker über den verständnisvollen Seelsorger bis zum zweifelnden und zerrütteten Alkoholiker. Anhänger chaotischer Gottheiten sind nur mit Vorsicht zu genießen, sie können die Gruppe sehr bereichern oder zum Explodieren bringen. Ein konsequent ausgespielter Soziopath kann seinen Mitspielern ihre eigenen Grenzen der nervlichen Belastbarkeit aufzeigen. Und nur völlig Irrsinnige halten eine pathologisch unverlässliche und total unberechenbare Gottheit für attraktiv genug, sich vertraglich an sie zu binden. Als NSF bieten Anhänger chaotischer Gottheiten dem SL viel Freude, mit ihnen kann die Gruppe fröhlich in den kollektiven Wahnsinn getrieben werden. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Fazit: Mein Midgard ist knallbunt, eben weil gut und böse keine übergeordneten und vorgegebenen Kategorien sind!
  15. Thema von Toro wurde von Drachenmann beantwortet in Stammtische
    Wieso "Oh je"? Ich hatte jetzt nie den Eindruck, du fühltest dich gezwungen...?
  16. Thema von Degas wurde von Drachenmann beantwortet in Neues im Forum
    Danke für die Blumen! Den Beitrag in seiner jetzigen Form zu verschieben fände ich unpassend, weil ich ja keine Links auf die Beiträge eingefügt habe, auf die ich mich beziehe. Das sehe ich wie Shar. Wenn gewünscht, kopiere ich ihn demnächst in den Strang, den Mai Kai vorschlägt, arbeite die entsprechenden Stellen aber noch um, damit niemand irritiert ist. Den vorgeschlagenen Strang selbst kenne ich nicht, aber da ihr meint, der Beitrag wäre dort auch gut aufgehoben... Warum nicht.
  17. [rollenspiel\on] Ach, Sahib, machst du dir soviele Gedanken um Gut, um Böse, um Licht, um Finster... Wichtig ist doch nur: Was bleibt in der Hand?! Sei ein Bruder unter Brüdern, nimm deinen Teil und gib Nothuns den seinen! Und ist Nothuns nicht der Herr der Wellen? Wofür brauchst du zwei Götter, die sich bekriegen und dich auf ihre Seite zwingen wollen? Viele zerstrittene Götter sind viel besser für uns. Machst du deins, kriegst du seins, dienst du ihm, schenkt er dir... Alles im Leben ist Geschäft.... Außerdem können weder Ormuth noch sein Nachtbruder schwimmen, also haben sie auch niemals ein Schiff auch nur von weitem gesehen! [rollenspiel\off]
  18. Kurzum: Wenn ich zu blöde bin, auf die Handlungen der Spieler zu reagieren, kann ja Regression und Eingrenzung wohl nicht das Mittel der Wahl sein.
  19. Puh, jetzt habe ich mich durch fünf Seiten Diskussion gelesen und bin irritiert. M.M.n. werden hier einige Dinge durcheinander geworfen, Eleazar als Rufer in der Wüste weist mehrfach darauf hin. Leider verhallt sein Rufen, schade. Eleazar, Stephan und BB beziehen m.M.n. extreme Positionen der Diskussion, allerdings nur bezüglich ihrer persönlichen Formulierung und ihres Layouts, nicht inhaltlich. Inhaltlich polarisieren alle drei wahrscheinlich wahrscheinlich nur unbeabsichtigt. Tatsächlich erfolgt die m.M.n. unnötige Polarisierung durch die unsachliche Reaktionen anderer User. Stephans Schilderung seiner persönlichen, akribischen und gewissenhaften, aber sehr wertschätzenden Sichtweise auf die spielbestimmende Rolle des SL wird ebenso angegangen wie BBs Erlebnisbeschreibung einer Abenteuersituation einer 20/100, die ich miterleben durfte. Und ja, es war großartig; ja, der SL hätte spontan den Plot ändern können. Nein, der SL hat es nicht getan, weil er an sich selbst dasselbe Maß anlegt wie an die Spieler: Er hatte keinen zweiten Attentäter vorgesehen, also gab es auch keinen. Er gönnte dem Spieler die fünf Minuten Ruhm und ließ den Dingen ihren weiteren Lauf. Und Hinweise hatte der Tote auch an sich, alles lief rund. Vielleicht war er auch ein wenig verblüfft... --------------------------------------------- Im weiteren Verlauf des Threads kam die Frage zwangsläufig auf Nebenschauplätze wie Spielspaß. Aber sind das wirklich Nebenschauplätze? Auch wurde mehrfach eine Definition angemahnt, was denn wohl "Spieler/Spielfiguren kleinhalten" sein könnte. Eleazar verwies in zwei Beiträgen auf die Themen Kommunikation und Machtgefälle, BB tat auf seine Weise genau dasselbe, Stephan ebenso. Alle drei betonen auf ihre eigene Weise den kommunikativen Konsens der Gruppe, mit dem SL als Mitglied auf Augenhöhe. Genau diese Sichtweise teile ich auch. Viele andere tun das ebenso, also scheint hier eine Übereinstimmung vorzuliegen, die sich nur in Details unterscheidet, aber nicht grundlegend. Spielerfigur und Spieler sind für mich untrennbar miteinander verbunden. Gängele ich als SL absichtlich eine bestimmte Figur in ihren Handlungsmöglichkeiten, dann wirkt sich das zwangsläufig darauf aus, ob ihr Spieler sich persönlich wahrgenommen fühlt oder nicht. Übergehe oder schneide ich als SL aus persönlichen Gründen einen Spieler, dann nehme ich dessen Figur nur noch als Statisten wahr, lasse seine Figur und ihn selbst am Abenteuer nur noch vermindert teilhaben. Ein solcher Konflikt fällt fast immer anderen Spielern ins Auge und wird angesprochen. Eine andere Situation entsteht, wenn "dem SL" per Se vorgeworfen wird, "die Spieler" zu bevormunden. Hier landen wir sofort bei einem Gruppenprozess. Die Gruppe solidarisiert sich und erklärt ihren selbstgewählten Anführer (SL) zum Gegner, sie rebelliert. Jede Rebellion hat aber immer Gründe, und wenn die Gruppe sich freiwillig trifft, sollten diese Gründe zu klären sein. Anschließend ist es die Aufgabe des SL, für einen Konsens zu sorgen. Allerdings dreht sich die Diskussion nicht um eine Bevormundung, sondern um eine negative Verstärkung, das Kleinhalten. Die Grundlage für unser Spiel ist Vertrauen, und den Konsens dafür bildet das Regelwerk. Der SL hat jede Wahl, er ist tatsächlich allmächtig. Seine Aufgabe ist, für ein Setting voller Spielspaß zu sorgen und das Vertrauen der Spieler nicht zu missbrauchen, ihre Figuren möglichst wenig zu manipulieren und mit ihnen zu spielen statt gegen sie. Damit jemand sich kleingehalten fühlen kann, muss er sich zunächst selbst als grundlegend unterlegen, schwächer fühlen. Wer sich selbst nicht nur als bevormundet, sondern sogar als kleingehalten bezeichnet, hat sich schon vorher freiwillig einer Autorität untergeordnet und sieht sich selbst dieser Obrigkeit als grundsätzlich unterlegen an. Er fühlt sich von dieser Autorität ungerecht behandelt, obwohl er sie vorher anerkannt und auch dieser Anerkennung seiner eigenen Meinung nach Ausdruck verliehen hat. Ursprünglich hat also der Spieler seine Figur, seinen Avatar (in übertragenem Sinn sich Selbst) in die Hand des SL übergeben und fühlt sich nun übergangen, gleichgültig oder abschätzig behandelt. Dadurch entsteht in ihm das Gefühl einer ungerechten Behandlung durch die doch an sich anerkannte Autorität. Gleichzeitig erhält der SL das Gefühl von unbegrenzter Macht. Er kann dabei aus den Augen verlieren, dass die Spielerfiguren Stellvertreter der Mitspieler sind und kann beginnen, sie zu manipulieren. In der Folge kann er aus den Augen verlieren, dass er mit der Figur zugleich deren Spieler manipuliert. Der SL verliert also das Bewusstsein dafür, dass seine "Macht" ihm auf freiwilliger Basis verliehen wurde, er vereinnahmt also in der Folge die Herrschaft über die Spielerfigur und fühlt sich in die Lage versetzt, quasi allmächtig nicht nur Situationen, sondern auch das Verhalten aller Beteiligten zu steuern. Der Spieler übergibt dem SL seine Figur in dessen Umwelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Spieler bereit ist, die Kontrolle über seine Figur abzugeben. Er stellt lediglich einen Protagonisten bereit, der sich in einer fremdgesteuerten Umwelt bewegt und frei in ihr handelt. Dennoch gibt er einen Teil seiner Selbstbestimmung ab, weil ja der SL diese Umwelt darstellt. Dazu gehört gegenseitiges Vertrauen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Deswegen besteht für mich die Verantwortung eines SL auch darin, den Gruppenkonsens der Spielregeln einzuhalten, immer nach jedem Treffen eine Rückmeldung einzuholen und diese Rückmeldung beim nächsten Treffen zu berücksichtigen. Ein SL sollte auch immer die direkten und indirekten Reaktionen seiner Gruppe beachten. Außerdem sollte ein SL sich stets, immer und jederzeit als Mitspieler betrachten, der nur dann Freude am Spiel hat, wenn es alle gemeinsam haben. Wer seine Mitspielerfiguren "klein hält", sie und ihre Spieler also für eigene Zwecke bewusst unterdrückt, ist ein Spielverderber und missbraucht die Macht, die ihm grundsätzlich und vertrauensvoll entgegengebracht und zugestanden wird. Finde ich.
  20. Oder auch so. Ich alte Labertasche...
  21. Eine Spielerfigur kann und darf so alt oder jung sein, wie sein*e Spieler*in es will, wenn ich leite. Ich finde, das geht mich nichts an und es wäre mir außerdem auch wirklich zu mühselig, mich darum zu kümmern. Und mir ist das Alter der Figuren meiner Mitspieler auch nun wirklich so gar nicht wichtig, egal ob ich Leiter oder Spieler bin. Wenn die Sache gar zu unglaubwürdig wird, z.B. auf einem Con, einigen wir uns eben auf ein: "Sieht (noch) aus wie *Alter*." Als Spieler will ich ja auch selbst entscheiden, wie ich meine Figur gestalte. Sobald es mir selber unglaubwürdig vorkommt, lege ich halt ein paar Jahre drauf, fertig. Ich habe es bisher ein einziges Mal erlebt, dass der SL mir beim Steigern tief in die Augen blickte und meinte: "Denk dran, damit wird er jetzt etwa 4 Monate älter!" Geantwortet habe ich mit leerem Blick: "Jaja...", war aber schon ein wenig irritiert. Ganz anders aber gehe ich mit meinen NSF um, denn Beschreibung und Hinweise auf ihr mögliches Alter beeinflussen die Einschätzung durch die Spieler und damit ihre Handlungen. Und sie achten sehr darauf, ob der Hauptmann der Wache ein Jungspund ist oder ein flotter Mitfünfziger. Noch mehr tun sie das bei Zauberkundigen und überhaupt allen möglichen Gegnern. Außerdem lässt sich eine ungefähre Alterseinschätzung im Rahmen der NSF-Beschreibung als dramaturgisches Element einsetzen: Bei unserem letzten Treffen trat ein etwa 15-Jähriger fröhlicher Kerl auf, der einen unbeschwert-jugendlichen Eindruck machte und unserem Zwerg eine Aprikose schenkte. Später am Tag sah die Gruppe ihn wieder, diesmal in ein ernsthaftes Gespräch vertieft, umgeben von einem Pulk gestandener Fuhrleute - und keiner dieser harten Arbeiter lachte ihn aus, im Gegenteil: Sie hörten ihm zu und schienen ihn zu respektieren. Ruhe am Tisch, dann meinte ein Spieler: "Wer verdammt ist dieser Junge?" Diesen Effekt hätte ich in seiner Stärke nicht erzielt, wenn ich die Figur nicht so offensichtlich jung und jugendlich angesetzt hätte. Ich denke, diesen Einsatz von Altersbeschreibung einer NSF kennen sehr viele SL.
  22. Liebe Spielergruppe, falls Ihr Euch wundert, was denn wohl mit der Spielleitung passiert sein mag, ob sie Euch vergessen hat oder überhaupt noch lebt: Ja, sie lebt, und nein, sie hat Euch nicht vergessen. Allerdings hatte ich für das Abenteuer und den Con einen wichtigen Bericht aufgeschoben, den ich am Do, 28.5. abgeben muss. Und heute ist Di, 26.5. Ich bin also leicht im Druck. Ab Do abend kann ich mich um die weiteren Ereignisse in unserer Plauderecke kümmern. So wie ich das herauslese, besteht Interesse an einem größtenteils erzählten Abschluss, der für Euch die Sache rund macht. Einzig Yon als religiös Betroffener wäre für Interaktion zu haben, Hexe vielleicht, der Rest eher "geht so, muss nicht". Das können wir gern so machen, sonst dauert das ja alles wieder ewig. Ich werde also die Ereignisse in homöopathisch dosierten Beiträgen abhandeln, und wer seine Figur etwas tun lassen möchte, ist herzlich eingeladen. Viel passiert eh nicht mehr, aber schon schön und auch abgedreht, gute B-Note halt... Dinge, die die Figuren später am Kamin erzählen können, damit die Enkel schlecht schlafen... Ah, und Punkte... äh, ja. Die wird's natürlich auch geben, und ja, natürlich gibt es auch GG, ist doch klar bei dieser Geschichte. Für die unter Euch, die Göttern eher ablehnend gegenüberstehen: Wer keine GG will, ich lasse mit mir über einen Tausch in SG verhandeln!
  23. @ Herothinas: Naja, ein Goody kann ein registriertes Artefakt sein, ein Lehrmeister, ein Kontakt... Solche Dinge. Ihr kennt die Bedürfnisse Eurer Figuren besser als ich... Deinen Ansatz im Ivar-Strang etwa finde ich schon sehr vielversprechend, auch wenn ich Dich dort ein wenig runtergeschraubt habe. Aber vergiss dabei nicht Nachhaltigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten meines Angebots! @ Diotima und alle: Im Moment bin ich ja noch so voller Begeisterung, dass ich mir einen zweiten Teil durchaus vorstellen kann...
  24. Liebe Gruppe, ich fand unsere Partie sehr schön. Danke dafür, Eure Spielleitung
  25. @ Hexe: geändert, danke für den Hinweis.

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