Wobei es heute schon im Indie-Bereich diese Retro- oder Pseudo-Retro-Optik gibt. Ein Spiel wie Ion Fury wäre im Jahr 2000 nicht "retro" gewesen, sondern altbacken. Der Markt hätte nicht gesagt: "Cool, wie früher! ", sondern "Was ist denn das für ein Müll? Sieht ja aus wie Doom auf 'nem GameBoy Advanced! "
Im AAA-Bereich kommt man natürlich i. A. nicht mit Alt-Optik durch. Das war aber eigentlich immer so. Der Amiga-Besitzer wollte schon Ende der 80er und Anfang der 90er Spiele, die seine Maschine ausnutzten.
Heute bekommt man die Quest-Hilfen aber förmlich aufs Auge gedrückt. The Witcher III oder Cyberpunk 2077 kann man problemlos durchspielen: Einfach immer dahin laufen, reiten oder fahren, wo der Quest-Marker auf der Mini-Map ist. Selbst wenn man auf Englisch spielt und nicht alles versteht, wird man vermutlich irgendwie durchkommen, weil oben rechts immer dick die nächste Aufgabe hingeschrieben steht.
Wenn ich mir im Vergleich die alte DSA-Nordlandtrilogie anschaue, war der Anspruch an den Spieler ziemlich hoch. Es wurde vom Spieler erwartet, dass er Informationen, die er einmal vom Spiel bekommt, selbst für sich vermerkt. Tut er das nicht, steht er bald da, mit der Frage: "Was zum Teufel soll ich jetzt tun?", ohne vom Spiel an die Hand genommen zu werden.
Abgesehen davon, dass gerade bei Rollenspielen der technische Fortschritt auch die Orientierung erleichtert. Wenn man bei DSA: Schicksalsklinge durch eine Stadt geht, sieht man rechtwinklige Holzstamm-Würfel, die Gebäude darstellen sollen.
Aber das nur am Rande.