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[Abenteuer]"Auf der Reise- von Nord und Ost"


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Einige Sekunden herrscht Stille.

Dann gluckst es aus einigen Ecken, unter anderem aus Richtung Mergronn.

Bruchteile einer Sekunde später grölt die Kneipe vor Lachem, die Zwerge schlagen sich auf die Schenkel, die Gnome grinsen ein bißchen bösartig zu den Zwergen hin.

Auch Zadek und Mergronn haben in das Lachen eingestimmt; von Zadek ist, von Lachen und Glucksen unterbrochen, zu hören: "Aber... aber in Wirklichkeit.... in Wirklichkeit war das Hühnchen eine Fee, nicht wahr?"

 

Mehrere Zwerge gestikulieren dem Wirt, und zwei Gnoge-Bikrutabs mit insgesamt 9 Krügen machen sich auf den Weg zu Thorge.

 

"Mehr! Mehr! Mehr" formt sich, skandierend, der Ruf.

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Nachdem sich das Gelächter in der ‘Gnomenstiege’ gelegt hat, spielt Thorge einige ruhigere Lieder. Als er schließlich mit dem albischen Volkslied ’The bonny Swan’ geendet hat, genehmigt er sich einen guten Schluck des zwergischen Bieres, um seine Kehle zu ölen, bevor er eine wehmütige und melancholische Melodie anstimmt, die er kurz als 'Mines of Old' vorstellt.

 

“It won’t be long ‘til break of day

a night under a Raven Moon

for many years I was astray

now before me lies Kar’Duun.

 

Oh, how I miss the Mines of Old

in the tunnels Silver gleams.

There are heaps and piles of Gold

I have seen it in my dreams.

 

As I am climbing up steep mountains

familiar sounds and tone

and the whispering sound of fountains

are telling me I’m home.

 

Oh, how I miss the Mines of Old

in the tunnels Silver gleams.

There are heaps and piles of Gold

I have seen it in my dreams.

 

My Dwarven kin is mining

and I’m back to join their ways.

The morning sun is rising

to end my adventuring days.

 

Oh, how I miss the Mines of Old

in the tunnels Silver gleams.

There are heaps and piles of Gold

I have seen it in my dreams.”

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Die rote Licht der Abendsonne ist verloschen und die Nacht hat ihren samtschwarzen Mantel über Deorstead ausgebreitet, als Dylan sein Zimmer im 'Nixenfang' betritt und sich gemächlich seiner Robe entledigt. Durch die halb geöffneten Verschläge des kleinen Fensters strömt kühle Nachtluft herein und trägt den Geruch des Meeres mit sich. Es verspricht, eine geruhsame Nacht zu werden.

 

Sorgfältig faltet Dylan seine Gewandung zusammen, um sie in der einfachen Kleidertruhe am Fußende des Bettes zu verstauen, als ihn ein leises Klopfen an der Zimmertür innehalten lässt. Gedämpft tönt die Stimme Cormacs zu ihm herein: "Verzeiht, Herr, ich weiß die Stunde ist spät, aber ich habe eine dringende Nachricht für euch."

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Dylan schaut von der Truhe auf, schließt langsam mit leisem Knarren deren Deckel. Dann runzelt sich seine Stirn ein wenig.

'Wer könnte mir hier eine Nachricht zukommen lassen wollen?' Mit diesen Gedanken richtet er sich auf und geht auf das Fenster zu, öffnet den Fensterladen völlig, so dass das Mondlicht gebrochen in die Kammer strahlt und sie etwas besser erhellt als noch zuvor.

"Von wem ist sie denn?" fragt er etwas unhöflich.

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"...heaps and piles of Gold

I have seen it in my dreams.” tönt es im schönsten chaotischen Kanon nach.

Die Stille ist lange nicht so absolut wie nach dem ersten Lied, das Thorge zu Gehör gebracht hat; vielfach hört man leises bis mittellautes Summen, gelegentlich gar ein Schnüffeln. Dann beginnt jemand, laut mit den Knöcheln auf einen Tisch zu klopfen; andere fallen ein, die Füße kommen dazu, und die Gnomenstiege erbebt im rhythmischen Applaus, sogar die Gnome trampeln und klopfen.

Der Wirt kommt angelaufen und stellt einen ganz kleinen Tonkrug vor Thorge und, mit einer kleinen Verbeugung, auch vor Zadek und Mergronn.

Der Applaus verstummt, und alle Zwerge und Gnome erheben ihre Krüge in Erwartung eines Trinkspruches.

Einer läßt sich auch nicht lumpen: In der Nähe der Feuerstellen klettert ein Zwerg, sichtlich unter dem Einfluß des Bieres, auf einen Tisch und brüllt, während ihm noch eine Träne in den nassen Bart fließt: "Au- auf den langen Zwergen mit dem kurzen Bart!" Dann verliert er das Gleichgewicht und plumpst auf dem Tisch auf den Hintern. Man hört noch ein "Das war sooooo schön!", dann setzt er den vollen Bierkrug an und leert ihn; die Gäste des Gnomenstiege tun es ihm gleich.

Nur Mergronn, unbemerkt von den meisten, sitzt die ganze Zeit vor seinem Bier und rührt sich nicht. Als im ihn herum die Krüge geleert sind, schreckt er jedoch auf und gießt sich den Inhalt des Kruges in den Hals. Dann entdeckt er noch die kleinen Krug neben seinem Bierkrug, prostet Thorge zu und schüttet diesen ebenfalls hinunter, was ein kurzes Röcheln und eine Änderung seiner Gesichtsfarbe Richtung Tomate zur Folge hat.

"Gnomenschnaps" grinst Zadek und kippt ebenfalls seinen Schnaps hinunter, nachdem er auch Thorge zugeprostet hat.

Die weiteren Stunden vergehen wie im Flug; Mangel an Trinkbarem gibt es am Tisch der drei heute Abend nicht.

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Offensichtlich verdutzt ob der Tatsache, der Twynedd ihm nicht öffnen mag, schweigt der Wirt einen Augenblick, bevor er zögerlich antwortet: "Nun, der Bote gab mir nur diesen eilig beschriebenen Zettel in die Hand. Ich vermute, es handelt sich Twyneddisch, bin mir jedoch nicht sicher." Nach kurzer Überlegung ergänzt er: "Ihr seid wohl schon entkleidet, Herr? Dann würde ich den Brief einfach zu euch hineinschieben."

 

Begleitet vom leisen Rascheln des Papieres wird der Brief unter der Tür hindurchgeschoben. Als Dylan ihn entfaltet, erkennt er twyneddische Schriftzeichen. Die augenscheinlich weibliche Handschrift ist fahrig und das Schriftbild undeutlich.

"Ehrenwerter Herr Dylan,

 

noch bevor ich mein Haus wieder erreicht hatte, lauerte mir am Waldrand zwielichtes Lumpenpack auf und verlangte nach meiner Geldkatze. Als ich die Herausgabe verweigerte, schlugen sie mich und ließen mich auf der Straße liegen.

 

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich bei Medicus MacDugain und hüte das Bett. Der Medicus sagt, dass ich auf Grund meiner Verletzungen keinesfalls meinen Stand auf dem Fayre betreiben kann.

 

Daher meine sehnliche Bitte: Würdet ihr diese Aufgabe für mich übernehmen? Es soll euer Schaden nicht sein. Wenn ihr einverstanden seid, dann besucht mich doch bei Medicus MacDugain am Braumeisterhof.

 

Mit besten Wünschen

 

Meagan"

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Entsetzt liest Dylan die Worte die ihm Meagan mit dem Brief mitteilt. Wäre jemand anwesend um ihn zu sehen, man könnte wohl leichten Zorn in den Blicken Dylans erkennen.

"Hätte ich sie doch noch zurück begleitet... Und dann bezeichnet man uns als 'wilde' Twynneddin..." Dylan tritt aus dem seichten Mondschein, geht zurück an die Truhe und nimmt seine Robe wieder herraus, schwingt sie sich über. In einer Innentasche verschwindet auch gleich der eben erhaltene Brief. Eilig greif er seinen Stab und verlässt auch schon das Zimmer um zugigen Schrittes die Treppen herab zu steigen. Kaum unten angekommen erblickt er auch schon Cormac und schreitet an ihn herran.

"Tut mir leid für mein Zögern eben, aber es ist sehr ungewöhnlich für mich hier eine Nachricht zu erhalten. Doch sagt mir bitte, wo finde ich den Braumeisterhof?"

 

Nach einer kurzen Bescheibung und einigen weiteren verabschiedenden Worten befindet sich Dylan auch schon auf dem Weg durch die Stadt in Richtung Braumeisterhof. Auch dort findet er recht bald besagten Medicus und erkundigt sich nach der wohl verletzten Dame, worauf ihm auch gleich der Weg gewiesen wird. Meagan liegt halb wach halb im Schlaf auf einer recht weichen strohgepolsterten liege, neben der sich Dylan auch gleih hin hockt. Ihr Kopf ist von einem Verband umschlungen, anscheinend eine Wunde am Kopf, hoffentlich haben sie nicht zu fest auf die arme Frau eingeschlagen, so dass alles noch verheilen kann.

"Eure Nachricht hat mich erreicht." spricht er zu ihr auf twynneddisch "Solches Pack sucht sich immer die Wehrlosesten aus. Was eure Bitte angeht... Ich würde dem ja gerne nachkommen, doch ist dies nicht so ganz mein Gewerbe. Ich habe mich noch nie als Händler versucht und der Umgang mit Menschen... Nunja, das könnt ihr vielleicht selber beurteilen."

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Meagans Augen öffnen sich flatternd, als sie Dylans Stimme hört. Nachdem sie seinen Worten aufmerksam gelauscht hat, schenkt sie ihm ein warmes Lächeln und erwidert mit dünner Stimme:"Ihr tut euch selbst Unrecht, wenn ihr so sprecht. Allein die Tatsache, dass ihr zu dieser Stunde zu mir kommt, sagt mir, dass ihr großes Herz habt. Ich glaube, ihr seid ein guter Mann, Dylan. Und ich könnte wesentlich beruhigter schlafen, wenn ich wüsste, dass sich jemand dem ich vertraue - jemand wie ihr - um meinen Stand kümmert. Wollt ihr mir diesen Gefallen erweisen?"

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Tief atmet Dylan erst mal ein und lächelt Meagan dann entgegen.

"Ich dachte, dass meine Reise mich weiter bringen würde. Und nun bin ich nach mehreren Tage immernoch an der Grenze nach Clanngadarn." Kurz denkt er an Thorge, mit dem er ja den nächsten Tag am Südtor verabredet ist. Er war ja der Grund weshalb Dylan überhaupt ansässig geblieben ist. Aber Thorge wird die Umstände wohl verstehen.

"Nun gut, ich werde versuchen für euch den Stand zu übernehmen. Aber dafür werdet ihr wohl noch einige Kräfte aufbringen müssen um mich einzuweisen. Vor allem auch den Wert der Waren und ähnliches sollte ich erfahren. Ihr wisst, dass ich nicht zu lange an einem Ort verweilen sollte, ich hoffe ihr wisst das zu würdigen." Damit zwinkert Dylan ihr zu, mehr um eine Art Scherz damit anzudeuten, doch erweckt es eher den Eindruck eines verführerischen Zwinkerns.

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"Vielen Dank, Dylan. Ich wusste, dass ich mich in euch nicht getäuscht habe. Besprechen wir die Details doch morgen bei Sonnenaufgang, dann können wir auch..." Es dauert eine kurze Weile, bevor Dylan begreift, dass Meagan wieder in den tiefen Schlaf versunken ist, aus dem sie bei seiner Ankunft erwacht war.

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Deutlich angetrunken torkelt Thorge von der 'Gnomenstiege' zurück in Richtung 'Nixenfang', wobei er die jüngst gelernten Zwergenlieder vor sich hin singt. "Hmm, Hmm, Gold und Silber gefallen mir, doch am liebsten mag ich Bier! Rumbum. Rumbum."

 

Am Ziel angekommen, hält er schließlich inne, um missmutig das mysteriöse Objekt zu betrachten, welches ihm den Weg in die Gaststätte versperrt. Versuchsweise greift er danach und drückt drei-, viermal lautstark und ohne unnötige Rücksichtnahme auf etwaige schlafende Gäste dagegen, bevor die Nebel um seinen Verstand der Erkenntnis Platz machen, dass sich die Tür möglicherweise durch ein beherztes Ziehen einfacher öffnen ließe.

 

Schwankend durchquert Thorge den Schankraum und erklimmt mit vernehmlich fluchend die Stufen zum Obergeschoss. "Verfluchte Albai! Was ist das für ein Volk, deren Häuser so schwanken wie die Drachenboote der Äglier?!"

 

Die zornigen Rufe und Flüche der Geweckten ignorierend, verharrt Thorge am oberen Treppenabsatz und starrt mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit des vor ihm liegenden Ganges, als überlege er, welches Zimmer sich noch gleich mit seinem Schlüssel öffnen ließe. Mit einem Schulterzucken entschließt er sich schließlich dazu, die Türen der Reihe nach durchzuprobieren.

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Dylan ist erst etwas verwundert. Warum bricht Meagan ihren Satz so plötzlich ab? Als ihm nach einiger Zeit schließlich gewahr wird, dass sie wieder eingeschlafen ist, sie sollte sich ohnehin am besten ruhen, nickt er nur kurz zustimmend und steht dann auf um sich zurück zum Nixenfang zu begeben. Wortlos verabschiedet er sich mit einem kurzen Wink vom Medicus und erreicht auch schon einige Zeit später wieder seine Unterkunft.

Möglichst leise geht er die Treppe hinauf und findet gleich darauf Ruhe in seinem Bett. Die Kutte zuvor wieder in der Truhe verpackt liegt er noch eine Weile wach. Ihm ist etwas unwohl beim Gedanken an Morgen, doch wer nichts unbekanntes wagt kann sich nicht fördern. Es kann durchaus eine nützliche Erfahrung sein. Ein wenig bedrückt denkt er nocheinmal an die arme Dame, welche so kaltblütig niedergeschlagen wurde. Noch einmal den Kopf schüttelnd murmelt er ein "Barbaren..." und schläft kurz darauf auch ein.

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Die "kleinen Stunden" der Nacht sehen zwei Zwerge mühsam die Stiege erklimmen, sich gegenseitig stützend und gleichzeitig Halt suchend.

Oben bleiben sie stehen und atmen tief die klare Nachtluft.

"Wosndnächsbrunn?" grollt der eine, dessen Kriegshammer immer wieder gegen die Plattenrüstung des anderen dengelt, während sie, leicht vor- und zurückschwankend, aneinandergelehnt auf dem nassen Kopfsteinpflaster stehen.

"Hä?... Äh, da!" brummt der andere, und sie schieben sich nebeneinander her auf einen kleinen Platz zu, auf dem ein kleiner Ziehbrunnen steht.

Der Zwerg in der Lederrüstung zieht sich einen groben Holzeimer mit Wasser aus den Tiefen und gießt ihn sich kurzerhand über den Kopf.

Das lautstarke Grollen und Prusten läßt hinter einigen Läden Licht angehen.

"Aaaaaahhhh..... Besser!" grinst Mergronn, leicht schief, und holt einen weiteren Eimer Wasser empor. Als er ihn jedoch über Zadek gießen will, wehrt dieser ab: "Naaaaah.... *börps* Meine Rüstung!" Er beugt sich jedoch über den hingehaltenen Eimer und spritzt sich etwas Wasser ins Gesicht.

Beide Zwerge grinsen sich mit nassen Bärten an.

"Schöner Abend!" "Jupp!"

Einträchtig nebeneinander her marschieren sie zu Zadeks Haus zurück, indem sie - nicht besonders leise - verschwinden.

 

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Es ist noch früh am Morgen, als Mergronn durch lautes Klopfen aus den süßen Träumen gerissen wird, die ihm Zwergenbier und Gnomenschnaps beschert haben. Während er sich unwillig murmelnd herumwälzt, steckt ein deutlich verkaterter Zadek den Kopf zur Tür herein. Tiefe Ringe liegen um seine Augen, sein Bart wirkt zerzaust und die Ausdünstungen von Alkohol und Schweiß sind bis zu Mergronns Bett zu riechen. "Da ist der Hauptmann der Wache an der Pforte. Möchte dich sprechen. Hab ihm gesagt, dass du noch schläfst. Hat gesagt, dass ich dich wecken soll, weil er noch andere Geschäfte zu besorgen hat. Dieser respektlose Troll von einem Büttel!" Wie um sicherzugehen, dass Mergronn nicht sofort wieder einschläft, ergänzt Zadek:"Ich leg deine Hausrobe im Steinsaal über einen Stuhl und besorge uns mal ein ordentliches Frühstück, was uns dabei hilft, zu dieser widernatürlichen Stunde auf die Beine zu kommen."

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. . . . . . .

:tired:

Es dauert eine Weile, bis Mergronns Hirn in der Lage ist, die aufgenommenen Worte zu verarbeiten. Sein "Hä?" kommt viel zu spät, um Zadek noch zu erreichen.

Er quält sich aus dem Bett, spritzt sich etwas Wasser aus der Schale ins Gesicht und tappst in den Steinsaal, in dem immer noch die Krüge und das Horn stehen, wie die drei Zecher sie gestern zurückgelassen haben.

Mißmutig wirft er sich die Robe über und tappst weiter zur Tür.

Mit der Hand auf dem Knauf sammelt er sich kurz.

(PW:Sb mißlungen)

Er reißt die Tür auf, hält dem geschockten Hauptmann eine Faust mit zwei ausgestreckten Fingern vor die Nase und brüllt: "ZWEI STUNDEN! Ich habe ZWEI STUNDEN GESCHLAFEN!"

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Der Hauptmann weicht - ob nun aus Respekt vor Mergronns Autorität oder vor seiner Fahne - schnell zwei Schritte zurück, als der wütende Zwerg ihn anschreit. Nachdem er sich wieder gefangen hat, strafft er seine Gestalt, wechselt den unter dem rechten Arm getragenen Helm in die linke Armbeuge und salutiert andeutungsweise. "Nun, es ist wohl kaum mein Fehler, dass ihr die Nacht zum Tage gemacht habt, Meister Felsbrauer."

Trotz seines noch recht verschlafenen Zustandes erkennt Mergronn, dass auch der Hauptmann nicht eben bester Dinge ist. "Der Grund für mein Kommen ist folgender: Die Leiche des Taschendiebs, den ihr gestern so geschwind von seinem irdischen Dasein erlöst habt, beginnt langsam zu riechen. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass er keine lebenden Angehörigen hatte, die für seine Bestattung aufkommen könnten. Deshalb komme ich zu euch. Nach dem Stadtrecht Deorsteads hat derjenige, der da Eynen, gleych ob in Mordeslust oder in Schutzwehr, ins Jenseyts befördert hat, aufzukommen für das Begräbnis des Verschiedenen. Nur dann, wenn dieser nit greyfbar ist, seyen die Kosten dem Stadtsäckel anzulasten.

Resignierend seufzt der Hauptmann, bevor er weiterspricht. Kurz und gut: Ich bekomme zwei Goldstücke für die Bestattung des Diebes von euch.

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Mergronns Gesicht erstarrt, die vorher zur Faust geballte Hand sinkt nieder.

Dann gleitet ein Kaleidoskop von Ausdrücken über sein Antlitz, von belustigtem Unverständnis bis ungläubiger Wut.

 

30 Herzschläge lang herrscht an der Tür des kleinen Hauses eine Atmosphäre, die so dick ist, daß dagegen die Luft der "Gnomenstiege" wie ein Frühlingshauch wirken würde.

Dann reißt Mergronn sich mit einer sichtbaren Anstrengung zusammen.

"Recht und Gesetzt Eurer Stadt sind mir nicht wohl bekannt, jedoch achte ich beides." Er atmet tief aus und ein.

"Aber Eure Preise sind zu hoch. Wieso kostet es zwei Goldstücke, um einen Dieb, Nichtsnutz und Habenichts in ein Loch zu schmeißen?"

Unter der ruhigen Oberfläche scheint ein Erdbeben durch den Zwerg zu grollen. Es kostet ihn offensichtlich viel Kraft, ruhig zu bleiben.

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Entnervt fährt sich der Hauptmann mit der gepanzerten Hand über den kahlrasierten Schädel, als er einigermaßen aggressiv auf Mergronns Vorhaltungen erwidert. "Bitte glaubt mir, Meister Felsbrauer, ihr seid nicht der einzige, der einen schlechten Tag hat. Heute beginnt das Fayre und die gesamte Wachmannschaft überwacht das Treiben auf den Märkten. Daraus folgt, dass ich mich selbst um allerlei Kleinkram kümmern muss, der mich unter normalen Umständen keinen Deut scheren würde. Zuerst beschwert sich die alte Witwe MacBurgess, dass jemand ihren Schuppen aufgebrochen und einen halben Klafter Torfziegel gestohlen hat. Dann kommt die Wäscherin O'Leareigh in die Wachstube und meldet den Diebstahl der Gewandung zweier Hausdiener, die bei ihr zur Reinigung lagen."

Seufzend schüttelt er den Kopf. "Dabei gäbe es tatsächlich wichtigere Dinge, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. In der Nacht wurde Meagan, die Kräuterfrau aus dem Wald, von einigen Wegelagerern überfallen und übel zugerichtet. Es geht das Gerücht, Männer von Owen Rose seien für den Überfall verantwortlich. Obgleich... nun... eigentlich ist es nicht die Handschrift von Owen Rose, wehrlose alte Frauen zu berauben."

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Die Erwähnung des Namens "Rose" weckt etwas in Mergronn. Er atmet ein letztes Mal mit geschlossenen Augen tief ein und findet zu seiner üblichen Ruhe zurück.

"Werter" - sehr kurze Denkpause - "Eorl MacTillion, vermutlich habt Ihr ebenfalls noch kein ordentliches Frühstück gehabt; Zadek ist gerade dabei, etwas auf den Tisch zu stellen.

Ich sag Euch was: Ich gebe Euch diese zwei Goldstücke, um diese leidige Angelegenheit entgültig zu bereinigen, ihr genießt einige ruhige Minuten mit uns, esst etwas, und erzählt uns von Owen Rose. Ihr scheint weit mehr über diesen Kerl zu wissen als üblich!"

Er öffnet die Tür weit und schiebt den Hauptmann fast durch.

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Unter halbherzigem Protest lässt sich Hauptmann MacTillion von Mergronn in den Steinsaal führen, wo Zadek offensichtlich schon damit begonnen hat, den Tisch zu decken. Die halbleeren Krüge vom Vortag haben einem ausladenden Korb mit Brot, einem Tontiegel mit Schmalz, einer Käseplatte und einem dunkel geräucherten Schinken Platz gemacht.

 

Durch die geöffneten kleinen Fenster dringt kühle Morgenluft in den Raum und vertreibt die Gerüche von Bier und Met. Ein leichter Wind treibt die morgendlichen Nebelschwaden wie geisterhafte Schemen durch die Straßen. Mergronn weiß, dass dies die letzten stillen Stunden des hereinbrechenden Tages sind. Bald schon wird das Fayre beginnen und die Luft wird erfüllt sein mit dem Blöken der Schafe, den Rufen der Krämer und der Musik der Spielleute.

 

MacTillion, dem scheinbar ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, horcht einen Augenblick in die Stille des Raumes hinein, bevor er seine Schaller behutsam auf einer hölzernen Kommode ablegt und sich zu Mergronn umwendet. "Das ist wirklich sehr großzügig von euch. Diese Einladung zum Frühstück meine ich. Tatsächlich hatte ich seit den gestrigen Abendstunden nicht die Zeit, ein ordentliches Mahl zu mir zu nehmen." Begleitet vom leisen Klimpern seines Kettenhemdes klopft er sich auf den Bauch. "Ein schönes Schmalzbrot könnte ich jetzt tatsächlich gut vertragen."

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Mergronn zwinkert einem verdutzten Zadek zu und winkt den Hauptmann an den Tisch. Dann besorgt er drei Krüge, füllt sie mit Ale und stellt sie auf den Tisch.

Er setzt sich und prostet MacTillion zu. "Owen Rose..." beginnt er für ihn, während er den Brotkorb und den Schmalztopf in seine Reichweite schiebt...

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"Ihr interessiert euch also für Owen Rose. Wohl an. Tatsächlich weiß ich so einiges über diesen Schurken zu berichten. Es begann vor etwa acht Jahren, als ein dreister Gauner durch allerlei Schurkenstücke von sich Reden machte. Anfangs waren es vor allen Dingen kleinere Diebstähle und Betrügereien, doch dann wurde unser Schurke langsam dreister. Die Pläne wurden komlexer, die Beutestücke wertvoller. Auch ließ unser Freund nun an jedem Tatort eine weiße Wildrose zurück, was ihm den Beinamen 'Rose' einbrachte. Zu jener Zeit verging kaum eine Woche, in der man nicht von seinen Schurkenstücken hörte." Mac Tillion unterbricht seine Erzählung, um einen herzhaften Bissen vom Schmalzbrot zu nehmen. "Dann, vor etwa sechs Sommern, raubte er die Kutsche des Earl of Devonshire aus und floh mit den Steuereinnahmen des Lords, ohne das jemand den Diebstahl bemerkt hätte. Als die Lairds von dieser Tat erfuhren, waren sie selbstverständlich aufgebracht. Immerhin hätte eine ähnliche Tat jeden von ihnen treffen können. So schickten sie Soldknechte aus, um die Wälder zu durchforsten. Sie heuerten Zauberkunde und Wunderwirker, die Owen Rose mit ihren Kristallkugeln aufspüren oder mit ihren Flüchen töten sollten. Doch das alles brachte keinen Erfolg." Mit einem hintergründigen Lächeln greift MacTillion zu dem vor ihm stehenden Ale und nippt versuchsweise an dem Gebräu, bevor er mit seiner Erzählung fortfährt.

"Man hatte die Jagd schon beinahe aufgegeben, als Lord Oberrichter Redthorne sich mit einer handvoll ausgesuchter Männer und Frauen der Angelegenheit annahm. In seinem Gefolge gelangte übrigens auch ich vor sechs Jahren nach Deorstead. Der alte Fuchs war Owen Rose in Listigkeit und Schläue mehr als ebenbürtig und so gelang es ihm, einige seiner Schurkenstücke zu vereiteln. Allerdings haben wir ihm niemals von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Nun ja" - er zuckt gleichmütig mit den Schultern - "immerhin hatte ich die Ehre, ihm fast neun Monde nachstellen zu dürfen."

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"Wir hatten Owen Rose den Sommer hindurch verfolgt und versucht, ihn in die Enge zu treiben. Ohne Erfolg. Es schien fast so, als sei er über unsere Schritte besser informiert, als wir selbst es waren. Redthorne war schnell klar, das es unter seinen Leuten einen oder mehrere Verräter geben musste. Aber die Zeit drängte, da wir aus der Erfahrung wussten, dass Rose seine Gaunereien zum Winter hin einstellen würde. Das hätte unsere Spur erkalten lassen. Deshalb schickte er den Großteil seiner Helferschaft heim und wir brachen in einer kleinen Gruppe von fünf Leuten zu unserer letzten Jagd auf. Es war später im selben Jahr - im Rabenmond, so glaube ich - und Redthorne hatte die Spur Owen Rose' bis in die Nähe des Offa-Massivs verfolgt, als ein Bote vom Hofe uns bei Cullan's Cross aufspürte und Lord Oberrichter Redthorne eine Nachricht übergab. Darin war zu lesen, dass Hamish MacEgan, der Sheriff von Crossing Owen Rose bei Glen Glamis, also jenseits der Offa-Berge, gestellt und in Eisen gelegt habe und das man den Lord Oberrichter in Crossing erwarte, um über den Schurken Gericht zu halten. Redthorne war misstrauisch. Er glaubte nicht daran, dass jemand soviel Glück haben könnte, Owen Rose zufällig zu stellen. Nach allem was wir über ihn wussten, plante Rose alle seine Taten bis ins kleinste Detail, führte sie schnell - fast elegant -durch und vermied unnötige Gewalt. Das ist übrigens auch der Grund, dass ich nicht daran glaube, dass der Überfall auf das Kräuterweib auf die Kappe von Owen Rose gehen könnte. Zu viel Gewalt und zu wenig Beute. Nein, da waren niedrigere Subjekte am Werke." MacTillion starrt eine Weile nachdenklich aus dem Fenster, bevor er mit seiner Erzählung fortfährt. "Redthorne folgte widerstrebend der Aufforderung, sich nach Crossing zu begeben. Aber was hatte er für eine Wahl? Das Siegel unter dem Brief war unzweifelhaft das Stadtsiegel von Crossing. Er musste der Aufforderung Folge leisten. Überflüssig zu erwähnen, dass Owen Rose natürlich nicht gefasst worden war. Redthorne fand noch heraus, dass das Siegel schon vor Wochen aus der Schreibstube des Stadtvogts von Crossing entwendet worden war. Offensichtlich hatte Owen Rose vorausgesehen, dass der Lord Oberrichter ihm gefährlich werden würde. Entweder das, oder der Stadtvogt selbst steckt mit Rose unter einer Decke. Ich ging zurück nach Deorstead, wo ich zum Hauptmann der STadtwache ernannt wurde. Redthorne blieb in Crossing und ließ sich dort nieder."

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Es ist recht früh am Morgen, Sonnenstrahlen scheinen zaghaft vom leicht bewölktem himmel, die Sonne steht noch recht tief. Die Vögel haben ihr vielstimmiges Konzert angestimmt und die letzten Trunkenbolde liegen in ihren Betten oder daneben...

Auf dem schmalen Brett vor seinem Fenster sitzt ein kleiner Piepmatz mit grüner Kehle und zwitschert munter drauflos, bis Dylan, davon wach werdend, sich in seinem Bett aufsetzt. Das Vöglein verstummt, abflugbereit. Dylan mustert das blaue Köpfchen und hofft auf eine Fortsetzung des Ständchens, doch ein Zucken seines noch schläfrigen Armes verscheucht ungewollt den Vogel.

 

Nun dringen andere Geräusche durch das Fenster, einige leise Stimmen und Räder auf Kopfstein und Kiesstraßen sind zu hören. Auch aus dem Gasthaus dringen vereinzelt Geräusche in sein Zimmer.

 

Vom Flur tönen lauthals sägende und schnaufende Geräusche aus verschiedenen Zimmern, die sich melodisch ergänzen zu einem Schnarchkonzert. Weiter unten hört man Frauen leise reden und Klappern und Werken aus Gastraum und Küche.

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