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Der Spielleiter als Entertainer


Wer ist für den Spaß in der Gruppe verantwortlich?  

108 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Wer ist für den Spaß in der Gruppe verantwortlich?

    • Der Spielleiter. Er ist der Entertainer. Seine Performance ist die einzige, die zählt.
      1
    • Im Prinzip alle gemeinsam, aber der Spielleiter mehr als die Spieler. Er hat die Fäden in der Hand, also auch die Verantwortung.
      33
    • Alle gemeinsam. Auch wenn der Spielleiter eine herausragende Stelle hat, steht der Spaß in der Verantwortung aller beteiligten.
      69
    • Spaß? Rollenspiel ist doch keine Spaßveranstaltung!
      6


Empfohlene Beiträge

Die Aufmerksamkeit die jeder Spieler vom Spielleiter bekommt, variiert natürlich von Abenteuer zu Abenteuer. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist den Spielern auch mal die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, ja vielleicht sogar das Abenteuer an ihnen aufzuhängen. Beim nächsten Abenteuer ist es dann ein anderer Spieler, der im Vordergrund steht. Hauptsache jeder kommt mal dran, und kann seinen Charakter weiterentwickeln. Schwierig wird es nur dann, wenn es immer die selben Charakter sind, die im Vordergrund stehen. - Wenn jeder weiß, dass er auch mal allein im Mittelpunkt steht, fällt es Spielern an anderer Stelle auch leichter sich mal zurück zunehmen und einem anderen den Vortritt zu lassen (Denn diese besondere Aufmerksamkeit, wollen sie ja auch haben.- Und wenn sie die ab und zu bekommen, fällt es ihnen leichter das zu zulassen.) Wenn alle immer so ein bisschen dran kommen, gibt es wesentlich mehr Gerangel um die Gunst des Spielleiters. - Und es entsteht auch wesentlich mehr Unzufriedenheit.

Denn versetzt euch mal in den Spieler: Der hat nur seine Figur. Und die darf er auch nur dann spielen, wenn ihn jemand zu Wort kommen lässt. Ansonsten ist er nur Zuschauer. Er hat sich die ganze Zeit auf die Runde gefreut. Hat sich tolle Sachen ausgedacht. Will sich einbringen und seinen Charakter gut spielen.

Stattdessen langweilt er sich aber, weil er das nicht kann, oder vom Meister zu wenig wahrgenommen wird.

Als Spielleiter dagegen kommt so was wie Langeweile oder Verdruß gar nicht auf! Da hat man tausend Figuren zu spielen. Und wenn man redet, dann hören die anderen sogar (fast immer)zu.- Diesen Vorteil sollte man nutzen. Nein, ich finde sogar man hat die Verantwortung dafür zu sorgen, dass sich jeder Spieler auch mal gezielt einbringen darf- Und dann, dass er dafür in einem anderen Moment die Klappe hält.

Stellt euch Verhungerte vor, die ihr füttert. Wenn einer mal satt geworden ist, und genug Brot abgekriegt hat. Dann gibt er erstmal Ruhe. Und lässt die anderen fressen. Wenn alle immer nur Krümmel von euch kriegen und zusehen wie ihr euch als Meister den Bauch vollstopft, dann führt das schnell zu Unmut.

Bearbeitet von Issi
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Mit einem gelangweilten,unzufriedenen oder aufgeblasenen Spieler kann man trotzdem einen schönen Rollenspielabend haben.(Wenn der Rest gutes Rollenspiel macht).

 

Mag sein, muss aber nicht so sein. Ich hab schon erlebt, wie ein solcher Spieler eine ganze Con-Spielrunde genervt hat. Das einzige Mal, dass ich eine Conrunde abgebrochen habe. Furchtbar.

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Mag sein, muss aber nicht so sein. Ich hab schon erlebt, wie ein solcher Spieler eine ganze Con-Spielrunde genervt hat. Das einzige Mal, dass ich eine Conrunde abgebrochen habe. Furchtbar.

Oh Mann, das ist schade. Aber vermutlich manchmal nicht anders zu lösen. Ich finde wenn es einem Spieler keinen Spass macht, und den anderen schon, dann kann er ja auch einfach gehen, ohne, dass man gleich die Runde auflösen muß. Nachdem Motto : Wenn es dir nicht gefällt, dann ist das ok. Aber bitte lass die anderen weiterspielen und mach stattdessen etwas anderes. -- Manche brauchen da wohl einen Wink mit dem Zaunpfahl. Und klare Worte. Weil ihnen jegliche Empathie fehlt. Ich bin zwar im richtigen Moment nicht immer entschlossen genug um solche Grenzen zu setzen. Aber ich nehme es mir für die Zukunft vor.

Noch nie eine langwierige Planungssitzung der Figurenspieler erlebt?
nee! So was wie kontrollierte strategische Planung ist in meiner Gruppe ein Fremdwort. Und falls sie sich doch mal zu viel Zeit lassen, dann passiert eben plötzlich etwas unvorhergesehenes, dass sie unter Zeitdruck setzt. Ich will mich schließlich nicht langweilen. Es sei denn ich brauche ne Kaffepause, dann ist das Ok :)

Im Zweifelsfall sage ich: Ihr habt in Real time zehn Minuten Zeit um das Rätsel zu lösen. Dann ist der Sand in der Uhr abgelaufen, und die Todesfalle wird ausgelöst. Oder wenn sie zu lange vor der Kneipe stehen und diskutieren, wer jetzt reingeht um den Magier zu beschatten. Dann kommt der Magier eben nach zehn Minuten raus. Und sie haben von dem Geheimen Treffen nichts mitbekommen. Ich versuchs immer mit "liebevoll-konsequenter" Erziehung. Sonst nimmt mich als Meister doch keiner ernst.;)

Bearbeitet von Issi
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Und falls sie sich doch mal zu viel Zeit lassen, dann passiert eben plötzlich etwas unvorhergesehenes, dass sie unter Zeitdruck setzt.
Finde ich schlecht. Das Verhalten am Spieltisch sollte nichts mit dem Geschehen im Spiel zu tun haben. Wenn mir als Spielleiter die Planungsphase der Spieler zu lange dauert (und gewisse Szenen brauchen aber einfach mehr als 10 Minuten), dann spreche ich als Spielleiter die Spieler an.
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gewisse Szenen brauchen aber einfach mehr als 10 Minuten)
Logisch! Ich denke Rosendorn hat einen viel längeren Zeitraum gemeint, indem viel diskutiert und gestritten wird, aber nix passiert. Nur wenn ich merke, dass wirklich nichts vor und zurück geht, oder die Situation kippt würde ich die Zehn Minuten Taktik anwenden.

 

Wenn sich eine wirklich brenzlige, gefährliche Sitation in eine langwierige und schwierige Diskussion der Spieler verwandelt. Dann geht leider die Spannung mit flöten. Und ich behalte mir im Notfall vor einzugreifen. - Damit die Spieler wieder zu ihren Figuren und zum Abenteuer zurück finden. Wenn sich nach einer halben Stunde alle endlich einig sind, ist das kein Problem. Aber wenn weder Einigung noch Kompromisse zu finden sind lasse ich die Spieluhr weiterlaufen, weil sich vieles dann meistens von selbst löst.

Sorry, das war wohl flabsig von mir formuliert und deshalb leicht misszuverstehen:

Nicht nach dem Motto: Wer sich zuviel Zeit lässt, der wird von mir bestraft.

Sondern, wenn ihr euch nach einer halben Stunde immer noch die Köpfe einschlagt, dann gebe ich euch noch zehn Minuten um euch zu einigen. - Dann geht das Rollenspiel weiter- Denn sonst müsste ich die Sitzung abbrechen.

dann spreche ich als Spielleiter die Spieler an.

Wenn das noch funktioniert ist das super! Ich hab schon Sitzungen erlebt, wo sich alle mit hochrotem Kopf gegenübersaßen und sich laut stark angeschrien haben. Da sind die Spielergruppen vermutlich unterschiedlich( emotional). Aber vielleicht bin ich ja auch nur von Irren umgeben.:confused:

Bearbeitet von Issi
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Ich bin da bei Solwac. Wenn eine Diskussion ausufert und zu tausend Wenn und Abers führt, ist es durchaus angenehm, wenn der SL moderierend eingreift und auf der Metaebene den Spielern sagt, dass ihre Planerei sich im Kreis dreht. In-Game auf einmal eine neue Situation zu schaffen bzw. die Situation zu verändern, um "die Spannung aufrechtzuhalten" oder "das Spiel voranzubringen" erzeugt bei mir jedoch nur Frust. Bei so einem Spielleiter würde ich kein zweites Mal spielen. Erzogen werden brauch ich nun wirklich nicht mehr und schon gar nicht beim Rollenspiel.

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@Issi: Ich sehe den Spielleiter auch nur als einen weiteren Mitspieler - er/sie hat weder mehr Macht, noch steht er/sie irgendwie in einer Hierarchie höher. Mir gefällt der Ansatz des irgendwas Befehlens oder der "Zehn Minuten Taktik" überhaupt nicht. Als Figurenspieler würde ich das auch nicht dulden. Der Spidermann-Satz ergibt deshalb für mich kaum Sinn.

 

Man kann gerne miteinander reden und auf die Langeweile hinweisen, aber bei Befehlen oder so durchschaubaren Eingriffen hört bei mir der Spaß ganz schnell auf.

 

Und ja, meine Spieler planen gerne mal ihre Aktionen. Sie erspielen sich dazu in der Regel auch Situationen, wo sie auf der Spielwelt ebenfalls die Zeit und Möglichkeit haben. Würde ich da dann willkürlich eingreifen und ihnen die Zeit qua SL-Entscheid einfach wegnehmen, säße ich bald alleine da.

 

Ich habe da zwei Herangehensweisen: Wenn ich selbst nicht weiß, was sie so alles erwartet (der Regelfall) diskutiere und plane ich einfach mit. Gerne in der Rolle eines befreundeten NSC. Ansonsten (vor allem, wenn ich merke, dass sie sich verrennen) spreche ich einfach direkt auf der Metaebenen mit ihnen und schaue mal, ob wir da nicht bald zu einer aktiveren Szene wechseln können.

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Wenn das noch funktioniert ist das super! Ich hab schon Sitzungen erlebt, wo sich alle mit hochrotem Kopf gegenübersaßen und sich laut stark angeschrien haben. Da sind die Spielergruppen vermutlich unterschiedlich( emotional). Aber vielleicht bin ich ja auch nur von Irren umgeben.

- Bitte nehmt das mit meiner "liebevoll konsequenten" Erziehung nicht wörtlich. Sondern spaßig und flabsig, denn so war es gemeint. Wir nehmen uns alle nicht so ernst. - Und manche steigern sich dabei in ihre Figuren rein. Das nimmt man am besten mit Humor und dummen Sprüchen.

 

Ich sehe den Spielleiter auch nur als einen weiteren Mitspieler - er/sie hat weder mehr Macht, noch steht er/sie irgendwie in einer Hierarchie höher.
Ich habe das Wort Hierachie nie gebraucht. Sondern nur das Wort Verantwortung.
er Ansatz des irgendwas Befehlens
Das ist nicht mein Ansatz.

Und ich befehle auch nicht irgendetwas. Sondern bringe die Figuren zurück ins Abenteuer. Auch nicht Willkürlich oder Bestrafend. Das ist wohl falsch angekommen.

Wenn sich eine wirklich brenzlige, gefährliche Sitation in eine langwierige und schwierige Diskussion der Spieler verwandelt. Dann geht leider die Spannung mit flöten. Und ich behalte mir im Notfall vor einzugreifen. - Damit die Spieler wieder zu ihren Figuren und zum Abenteuer zurück finden. Wenn sich nach einer halben Stunde alle endlich einig sind, ist das kein Problem. Aber wenn weder Einigung noch Kompromisse zu finden sind lasse ich die Spieluhr weiterlaufen, weil sich vieles dann meistens von selbst löst.

Das sehe ich nur als Hilfestellung für aussichtslose oder unlösbare Sitationen.

 

Ich bin zumindest als Spieler sehr froh, wenn der Meister uns in schwierigen Situationen kleine Hilfestellungen gibt. oder nach endloser und sinnloser Diskussion endlich etwas passiert. Das finde ich spannender als eine Situation tot zu diskutieren.

 

Wenn sich zu Beispiel zwei Diebe um einen Schatz streiten und sich eine halbe Stunde lang nicht einigen können, wer ihn trägt.(Und sich schon die Spieler deshalb streiten). Dann dürfen sie nach weiteren zehn Minuten vielleicht mal eine dreißig Prozent Chance würfeln, ob das auf der Straße jemand hört.

 

Das kann man jetzt als Spieler natürlich als schlimmen Eingriff empfinden. Muss man aber nicht.

 

Ich will mich schließlich nicht langweilen. Es sei denn ich brauche ne Kaffepause, dann ist das Ok
Ich versuchs immer mit "liebevoll-konsequenter" Erziehung. Sonst nimmt mich als Meister doch keiner ernst.

 

Diese Aussagen sind bewusst überzogen und waren absolut spassig gemeint, genauso wie mein Spiderman Zitat. "Große Macht bedeutet große Verantwortung"---Das ist Spielerhumor. Mehr nicht. Pure Ironie.

 

Bei uns nimmt sich sowieso kein Meister wirklich ernst. Auch kein Spieler. Wir "erziehen" uns alle ständig gegenseitig. Lachen unsgegenseitig an und aus und haben viel Spass miteinander.

 

Während des Spielens landen wir alle schnell auf der Kindebene. Und manchmal verhalten wir uns deshalb weniger erwachsenen als wir es in der Situation vielleicht müssten. -Was wir uns dann hinterher wieder verzeihen. Da gibt es sicherlich ganz andere Gruppen, die wesentlich überlegter und strategischer spielen als wir.

Bearbeitet von Issi
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Nun, dann müsste man im besonderen Falle natürlich erst mal kurz miteinander sprechen. Wenn du das ohne Aufforderung einfach so machst, könnte es für mich anmaßend wirken.

 

Was machst du, wenn dir die Mitspieler signalisieren, dass sie an der Planung gerade echt Spaß haben und sie zudem auch spielweltlich ohne Probleme weiter laufen kann (meinetwegen fünf Tage vor der Schlacht an einem extra gesicherten Ort)?

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Mag sein, muss aber nicht so sein. Ich hab schon erlebt, wie ein solcher Spieler eine ganze Con-Spielrunde genervt hat. Das einzige Mal, dass ich eine Conrunde abgebrochen habe. Furchtbar.

Oh Mann, das ist schade. Aber vermutlich manchmal nicht anders zu lösen. Ich finde wenn es einem Spieler keinen Spass macht, und den anderen schon, dann kann er ja auch einfach gehen, ohne, dass man gleich die Runde auflösen muß. Nachdem Motto : Wenn es dir nicht gefällt, dann ist das ok. Aber bitte lass die anderen weiterspielen und mach stattdessen etwas anderes. -- Manche brauchen da wohl einen Wink mit dem Zaunpfahl. Und klare Worte. Weil ihnen jegliche Empathie fehlt. Ich bin zwar im richtigen Moment nicht immer entschlossen genug um solche Grenzen zu setzen. Aber ich nehme es mir für die Zukunft vor.

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Ich glaube, ich muss mich genauer fassen. Ich als Spieler habe die Runde abgebrochen. Gar nicht mal wegen mir selbst. Aber das aufgeblasene und egoistische Verhalten des Spielers hat u.a. ständig das Spiel einer sehr zurückgenommenen Mitspielerin torpediert. Das ging gar nicht. Sowas wollte ich mir nicht antun und habe das auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Daraufhin ging dann er samt Freundin, weil er natürlich meinte, nichts falsch gemacht zu haben.

Danach ging die Runde wunderbar weiter.

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Was machst du, wenn dir die Mitspieler signalisieren, dass sie an der Planung gerade echt Spaß haben und sie zudem auch spielweltlich ohne Probleme weiter laufen kann (meinetwegen fünf Tage vor der Schlacht an einem extra gesicherten Ort)?
- Mir einen Kaffe kochen und mich daran freuen! Solange die Spieler dabei Spass haben, ist doch alles gut. Das würde ich nie willentlich kaputt machen zu Gunsten meines "vorgefassten Abenteuers." Der Spass der Spieler hat immer Vorang. Bearbeitet von Issi
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Was machst du, wenn dir die Mitspieler signalisieren, dass sie an der Planung gerade echt Spaß haben und sie zudem auch spielweltlich ohne Probleme weiter laufen kann (meinetwegen fünf Tage vor der Schlacht an einem extra gesicherten Ort)?
Dann ist das doch super. Solange die Spieler dabei Spass haben, ist doch alles gut. Das würde ich nie willentlich kaputt machen zu Gunsten meines "vorgefassten Abenteuers." Der Spass der Spieler hat immer Vorang.
Du missverstehst. Mich würde interessieren, was du als Spielleiter machen würdest, wenn sich die Planungsphase hinzieht, die Mitspieler zwar Spaß haben, du dich aber eher langweilst. Spielst du dann einfach mit, ziehst du dich zurück, spielst du mit dem Handy?

 

Da du ja auch ein Mitspieler bist, ist dein eigener Spaß doch gleichrangig.

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Ich würde solange noch ein paar NSCs für sie zeichnen. Einen zusätzlichen Plan entwerfen, oder andere Vorbereitungen treffen, die ich später im Abenteuer gut gebrauchen kann.

 

Egal wieviel Vorbereitungszeit ich aufwende. Mir fällt während des Abenteuers meistens noch etwas ein, dass ich gerne noch ausgearbeitet hätte, aber aus Zeitgründen nicht geschafft habe.

 

Nebenbei würde ich zuhören was sie alles so planen. Das kann man nämlich wunderbar!

Bearbeitet von Issi
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Auch als Zuhörer nimmt man Teil. Das weiß jeder Spieler. Und auch als Meister muss man das können, finde ich. - Deshalb ist man ja nicht unbeteiligt, sondern genauso dabei.

Den Teil des Gehirns der sich langweilt, kann man dabei ja mit sinnvollen, abenteuernützlichen Dingen beschäftigen. Man muss dafür nicht mal den Raum verlassen. - Schließlich hat man seinen Spielleiterschirm, hinter dem man sich verstecken kann.

 

Ich glaube wir haben uns alle grad gründlich missverstanden. Mir geht es als Meister so: Solange meine Gruppe Spass hat, habe ich als Meister auch Spass, selbst wenn ich nur passiver Zuhörer bin. Ich dachte es geht um eine Situation in der die Spieler ewig nicht weiterkommen. -Und sich der Meister deshalb langweilt und sich nicht mehr zu helfen weiß. Dass die Spieler bei der langwierigen Planung aber Spass haben, war für mich nicht ersichtlich. Ich dachte es geht um die Lösung einer problematischen Spielsituation. Und nicht um die Beschäftigung des Meisters, während die anderen gerade ganz gut ohne ihn klarkommen.

 

Die "liebevoll konsequente" Erziehung habe ich deshalb in Anführungszeichen gesetzt, um extra zu betonen, dass ich es spassig meine. Aber der Humor ist scheinbar hier und da nicht angekommen. - Vielleicht sollte ich Wortwitz dieser Art in Zukunft vermeiden.

 

Ok, das ist auch eine Möglichkeit. Dich also zurücknehmen und mit anderen Dingen (aber wohl eher spielrelevant) beschäftigen.
Das kann man schon mal eine Stunde lang machen, vielleicht sogar zwei. Sollten die Spieler jedoch einen ganzen Abend dafür benötigen, würde ich mir vermutlich mit der Zeit etwas überflüssig vorkommen.Ich würde dann kundtun dass ich mich langweile. Falls sie die Zeit trotzdem alle wollen und brauchen ist der Abenteuerstrang dann erstmal auf Eis gelegt. Oder ich würde ihnen anbieten, das ohne mich in einer extra Sitzung zu besprechen. Alles andere würde ich vermutlich etwas respektlos finden.

 

Aber das Diskutieren an einem abgelegenen Ort, in einer nicht bedrohlichen Spielsituation, hat ja jetzt auch keinen dramatischen Spannungsbogen, der innerhalb Spieles schnelles Handeln erfordert.

Wenn sich der vergiftete Glücksritter nun eine halbe Stunde lang überlegt, ob sich nun im blauen oder gelben Fläschen das Gegengift befindet, sich nicht entscheiden kann und die Gruppe damit in den Wahnsinn treibt, ist das etwas anderes. Da kommt es meiner Meinung nach sehr auf die jeweilige Gruppe, die allgemeine Stimmung und Spielsituation an. Ob, wann und wie man da als Spielleiter eingreifen und seine Verantwortung wahrnehmen sollte.

Man hat als Leiter schließlich die Aufgabe übernommen, das Spiel für alle einigermaßen im Fluss zu halten. - Das macht nämlich kein Spieler für dich. - Die sind mit ihren Figuren beschäftigt. Mit Hierachie hat das nichts zu tun.

Bearbeitet von Issi
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... Mich würde interessieren, was du als Spielleiter machen würdest, wenn sich die Planungsphase hinzieht, die Mitspieler zwar Spaß haben, du dich aber eher langweilst. ...

 

Das sind doch genau die Situationen, nach denen man sich als Spielleiter sehnt. Nach drei Stunden höchster Anspannung und theatralischer Höchstleistung mit der Darstellung von Königen, Hafenhuren und dreiköpfigen Monstern endlich mal entspannen.

Wenn es mir dann doch irgendwann langweilig wird, wird es einem der Mitspieler garantiert auch langweilig. Meist sind nämlich nicht alle 5-6 Spieler so begeisterte Planer...

Und natürlich gibt es Gelegenheiten, wo man in Ruhe planen kann und andererseits gibt es auch Situationen, wo das nicht geht.

Ich gebe den Spielern immer soviel Zeit wie ihre Figuren auch hätten, plus die Zeit, die es braucht, um die Situation genau genug zu klären, damit jeder ein gutes Bild von der Situation hat.

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Das sind doch genau die Situationen, nach denen man sich als Spielleiter sehnt.
-- Ja tatsächlich! So ein bisschen Langeweile und "Stillbeschäftigung(=spassig!!)", könnte man manchmal echt gut gebrauchen. - Lauter glücklich, beschäftigte Spieler- und eine dringend benötigte Verschnaufpause. - Stattdessen ist es aber oft so: "Ja, wir können gleich weiter reden, OK! Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur kurz aufs Klo!"

 

Als Spieler erlebe ich solche Verschnaufpausen auch ehr selten. Es sei denn, es gibt ein Rätsel zu lösen, an dem alle grad knabbern. Oder der Meister sagt, er braucht kurz eine Zigaretten oder Kaffepause. Dann sind mal fünf bis zehn Minuten Ruhe. -(In denen ich manchmal genervt bin, weil andere laut auf ihren Handys oder Tabletts rumspielen.-Am liebsten hätte ich einen Zauber, der die Dinger alle vorüber gehend lahm legt. -Zumindest fürs Rollenspiel. Meins ist dann jedenfalls aus.

Bearbeitet von Issi
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Man hat als Leiter schließlich die Aufgabe übernommen, das Spiel für alle einigermaßen im Fluss zu halten. - Das macht nämlich kein Spieler für dich. - Die sind mit ihren Figuren beschäftigt.
Da mag ich mal einhaken, denn das sehe ich anders und habe es auch schon anders erlebt, sowohl auf der Spieler- als auch auf der Spielleiterseite.

 

Als Spielleiter erlebe ich es häufig, dass meine Spieler sehr lange ihre Figuren ausspielen und gar nicht im Abenteuer weiterkommen. Das macht ihnen aber Spaß. Also lasse ich ihnen das Vergnügen, auch wenn ich selbst viel lieber die Handlung vorantreiben würde - schließlich habe ich ja Arbeit in die Vorbereitung gesteckt. Wenn die Spieler aber selbst irgendwann keine Lust mehr darauf haben, dieses langsame Tempo an den Tag zu legen, ziehen sie es von sich aus an. Dann sagt vielleicht ein Spieler etwas von der Art, dass man sich jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren sollte, die anderen stimmen ihm zu (oder auch nicht) und es geht weiter (oder auch nicht). Vielleicht handelt er auch einfach nur so, dass er das Abenteuer voran bringt, um die Spielgeschwindigkeit wieder zu erhöhen. In der Situation sehe ich mich selbst auch nur als einen der Spieler, der jetzt gerade etwas kürzer tritt, weil alle anderen am Tisch gerade ein anderes Ziel haben. Erst wenn ich merken sollte, dass sich mehrere Spieler am Tisch langweilen, dann greife ich da vielleicht einmal als Spielleiter ein, um das offgame anzumerken.

 

Als Spieler (und wohl auch als SL) habe ich es auch schon genau umgekehrt gehabt, dass der Spielleiter z.B. auf viele Details eingeht, die keinen der Spieler so wirklich interessieren. Da kommt es dann auch schon vor, dass die ganze Gruppe sich nonverbal entschließt, das Spieltempo zu erhöhen, indem sie dem SL zu verstehen geben, dass sie auf bestimmte Details gar nicht achten wollen und schnell weitergehen würden - natürlich mit dem Risiko, etwas zu übersehen, aber das ist den Spielern zu dem Zeitpunkt dann recht gleichgültig.

 

Meiner Meinung nach ist also die gesamte Gruppe dafür zuständig, das für sie angenehme Spieltempo zu bestimmen. Der SL hat zwar mehr Möglichkeiten, dies zu tun, aber ob er das sollte, steht auf einem anderen Blatt.

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Der Spielleiter muss natürlich abwegen, ob sein Eingreifen in der jeweiligen Spielsituation erforderlich und sinnvoll ist. - D.h. ob Schaden entsteht, wenn er es nicht tut. -Der Unterschied ist, dass der Spielleiter mehr über das Abenteuer und die NSCs weiß, als der Spieler- Er hat es ja vorbereitet. Und im Idealfall auch ein wenig Überblick über die Gruppe und ihre ganz eigene Dynamik hat. - Ich glaube wenn sich die Spieler gut verstehen und ihre Figuren gut zusammen arbeiten, dann wird sowas auch nicht vorkommen. (Never change a running team!) Aber bei streitenden Spielern, braucht es meiner Meinung nach auch mal einen Vermittler(Der nicht Teil der Abenteuergruppe ist, aber der Rollenspielgruppe), und wenn das Vermitteln nicht funktioniert, eine darauf folgende natürliche Konsequenz(Keine willkürliche Bestrafung).- Wenn sich zum Beispiel zwei Figuren im Schankräum prügeln, und auch noch Spass am demolieren haben. -Dann wird sie der Wirt konsequenterweise an die frische Luft setzen oder die Stadtwache rufen. -Alles andere würde der Glaubwürdigkeit der Welt nur schaden.- Ich habe sogar den Eindruck, dass manche Spieler diese Konsequenz regelrecht suchen und austesten, wie weit sie beim jeweiligen Meister im Rollenspiel gehen können.-

Einen wesentlich drastischeren Eingriff als das Setzen solcher Grenzen, finde ich jedoch das manipulieren von Würfeln hinter dem Spielleiterschirm. - Der Spielleiter hat ja als einziger die Möglichkeit "verdeckt" zu würfeln. Also praktisch zu "lügen". Dieser entscheidende Vorteil gegenüber dem Spieler, sorgt allein schon für eine gewisse "Ungleichheit" und kann das Spiel natürlich massiv beeinflusssen und sogar über Leben und Tod einer Figur entscheiden. Das allein ist schon Verantwortung genug. Diese Möglichkeit darf nicht missbraucht werden. - Sondern sollte wenn dann nur zu Gunsten des Abenteuers und der Figuren genutzt werden. (Ich würfel am liebsten offen). Diesen Vertrauensvorschuss muss man seinem Spielleiter immer entgegenbringen. - Das seine Entscheidungen manchmal auch Sinn machen. Auch wenn ich(und die Gruppe) noch nicht weiß warum.

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Was machst du, wenn dir die Mitspieler signalisieren, dass sie an der Planung gerade echt Spaß haben und sie zudem auch spielweltlich ohne Probleme weiter laufen kann (meinetwegen fünf Tage vor der Schlacht an einem extra gesicherten Ort)?
Dann ist das doch super. Solange die Spieler dabei Spass haben, ist doch alles gut. Das würde ich nie willentlich kaputt machen zu Gunsten meines "vorgefassten Abenteuers." Der Spass der Spieler hat immer Vorang.
Du missverstehst. Mich würde interessieren, was du als Spielleiter machen würdest, wenn sich die Planungsphase hinzieht, die Mitspieler zwar Spaß haben, du dich aber eher langweilst. Spielst du dann einfach mit, ziehst du dich zurück, spielst du mit dem Handy?

 

Da du ja auch ein Mitspieler bist, ist dein eigener Spaß doch gleichrangig.

 

Es ist mir noch nie passiert, das mir in einer Planugsphase der Spieler langweilig wurde - oder ich Zeit zum Kaffee kochen oder zum rum daddeln mit dem Handy hatte - meine Spieler haben mich als SL immer mit in ihre Planungen eingebunden.

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Was machst du, wenn dir die Mitspieler signalisieren, dass sie an der Planung gerade echt Spaß haben und sie zudem auch spielweltlich ohne Probleme weiter laufen kann (meinetwegen fünf Tage vor der Schlacht an einem extra gesicherten Ort)?
Dann ist das doch super. Solange die Spieler dabei Spass haben, ist doch alles gut. Das würde ich nie willentlich kaputt machen zu Gunsten meines "vorgefassten Abenteuers." Der Spass der Spieler hat immer Vorang.
Du missverstehst. Mich würde interessieren, was du als Spielleiter machen würdest, wenn sich die Planungsphase hinzieht, die Mitspieler zwar Spaß haben, du dich aber eher langweilst. Spielst du dann einfach mit, ziehst du dich zurück, spielst du mit dem Handy?

 

Da du ja auch ein Mitspieler bist, ist dein eigener Spaß doch gleichrangig.

 

Es ist mir noch nie passiert, das mir in einer Planugsphase der Spieler langweilig wurde - oder ich Zeit zum Kaffee kochen oder zum rum daddeln mit dem Handy hatte - meine Spieler haben mich als SL immer mit in ihre Planungen eingebunden.

 

Mir ist es auch noch nicht langweilig geworden. Als Spielleiter bekommt man teilweise sogar richtig zu tun, da es Rückfragen der Spieler zu beantworten gilt oder man sich für bestimmte Ideen der Spieler in kurzer Zeit etwas ausdenken muss.

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Mir ist es auch noch nicht langweilig geworden. Als Spielleiter bekommt man teilweise sogar richtig zu tun, da es Rückfragen der Spieler zu beantworten gilt oder man sich für bestimmte Ideen der Spieler in kurzer Zeit etwas ausdenken muss.

 

Mir wie gesagt auch noch nicht. Ich kann mir das auch nicht wirklich vorstellen. Zumindest nicht in den Gruppen die ich kenne.

 

Als Spieler wünsche ich mir vorallem eines: Viel Spass und gute Unterhaltung. Ein tolles und spannendes Abenteuer. Und einen Meister der mich immer wieder überraschen kann und aus der Reserve lockt. Dafür darf er auch gerne mehr "Macht" bzw. Verantwortung haben als ich. Das Gefühl, dass nichts ohne meine Einwilligung geschied, brauche ich als Spieler nicht und will es auch auf keinen Fall haben! Es macht viel mehr Spass, wenn man sich mit seiner Figur in ein Abenteuer reinfallen lassen kann. Ich will schließlich Spass haben. Es macht mir auch keine Angst die Kontrolle über die Situation, das Abenteuer und die Figur mal abzugeben. (Solange ich einen Spielleiter habe. -Der jetzt nicht das obereste Ziel hat, meine Figur zu töten).

Und ich finde ein Meister braucht dieses Vertrauen auch, damit er überhaupt ein guter Meister sein kann. Denn wenn er die Spieler immer vor jeder Entscheidung erst um Erlaubnis fragen muss, oder immer nur auf das reagiert, was die Spieler gerade von ihm wollen. Dann wird es sehr schwer (bis unmöglich) für ihn Spannung aufzubauen.

Und darum geht es ja. Spannende Abenteuer erleben.

Für weniger Nervenkitzel plane ich dann lieber einen Brettspielabend. -( Ok kommt ganz auf das Brettspiel an)

Bearbeitet von Issi
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Ich bin als SL mal fast eingeschlafen. Aber nicht während einer Planungsphase - sie SCs haben eben smaltalk betrieben... und sind die Straße entlang geritten. Da gab es nichts weiter zu erzählen und ein NSCs war eben so gerade nicht anwesend. Die Aktion kam erst, als einer unglücklich vom Pferd gefallen ist...

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