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Powergamer - was ist das?


Saidon

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Powergamer sind Extremisten. Sie überreizen das Rollenspiel in eine rein regeltechnische Richtung und stellen Regeltechnik über Logik, Plausibilität, Stimmigkeit und Stimmung. Oftmals fehlt ihnen zudem die notwendige Sozialkompetenz und Teamfähigkeit, sie neigen zum Schummeln (sie nutzen die Regeln zunächst bis zum Anschlag aus, merken dann aber, daß ein anderer Powergamer findiger war, können diese Niederlage nicht verkraften und schummeln in der Konsequenz).

 

Um die bereits eingeschlagene Analogie zu Nerds und Geeks zu bemühen: Powergamer sind oftmals Kellerkinder. Sie kennen die Spieldaten aller Zaubersprüche auswändig, lassen sich im Gegenzaug beim Pommeskauf an der Imbiss-Bude aber über den Tisch ziehen, weil sie stets realitätsfern leben. Powergamer sind nicht fähig zum Smalltalk, ein Großteil ihrer Gespräche dreht sich bessere Spruchlisten, optimalere Zauberkombinationen, effektivere Waffen, usw.

 

Das ist eine gemeine Unterstellung die ich noch nie als Wahr erfahren habe. Die von dir beschriebenen asozialen "Kellerkinder" sind die Ausnahme von der Regel. Sicher sind auch sie Powergamer aber keinesfalls repräsentativ oder typisch.

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Powergamer sind Extremisten. Sie überreizen das Rollenspiel in eine rein regeltechnische Richtung und stellen Regeltechnik über Logik, Plausibilität, Stimmigkeit und Stimmung. Oftmals fehlt ihnen zudem die notwendige Sozialkompetenz und Teamfähigkeit, sie neigen zum Schummeln (sie nutzen die Regeln zunächst bis zum Anschlag aus, merken dann aber, daß ein anderer Powergamer findiger war, können diese Niederlage nicht verkraften und schummeln in der Konsequenz).

 

Um die bereits eingeschlagene Analogie zu Nerds und Geeks zu bemühen: Powergamer sind oftmals Kellerkinder. Sie kennen die Spieldaten aller Zaubersprüche auswändig, lassen sich im Gegenzaug beim Pommeskauf an der Imbiss-Bude aber über den Tisch ziehen, weil sie stets realitätsfern leben. Powergamer sind nicht fähig zum Smalltalk, ein Großteil ihrer Gespräche dreht sich bessere Spruchlisten, optimalere Zauberkombinationen, effektivere Waffen, usw.

 

Das ist eine gemeine Unterstellung die ich noch nie als Wahr erfahren habe. Die von dir beschriebenen asozialen "Kellerkinder" sind die Ausnahme von der Regel. Sicher sind auch sie Powergamer aber keinesfalls repräsentativ oder typisch.

Öh, ich hab mrolfs Beitrag gerade als gelungene Satire gerühmt.

 

Viele Grüße

hj

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Powergamer sind Extremisten. Sie überreizen das Rollenspiel in eine rein regeltechnische Richtung und stellen Regeltechnik über Logik, Plausibilität, Stimmigkeit und Stimmung. Oftmals fehlt ihnen zudem die notwendige Sozialkompetenz und Teamfähigkeit, sie neigen zum Schummeln (sie nutzen die Regeln zunächst bis zum Anschlag aus, merken dann aber, daß ein anderer Powergamer findiger war, können diese Niederlage nicht verkraften und schummeln in der Konsequenz).

 

Um die bereits eingeschlagene Analogie zu Nerds und Geeks zu bemühen: Powergamer sind oftmals Kellerkinder. Sie kennen die Spieldaten aller Zaubersprüche auswändig, lassen sich im Gegenzaug beim Pommeskauf an der Imbiss-Bude aber über den Tisch ziehen, weil sie stets realitätsfern leben. Powergamer sind nicht fähig zum Smalltalk, ein Großteil ihrer Gespräche dreht sich bessere Spruchlisten, optimalere Zauberkombinationen, effektivere Waffen, usw.

 

Das ist eine gemeine Unterstellung die ich noch nie als Wahr erfahren habe. Die von dir beschriebenen asozialen "Kellerkinder" sind die Ausnahme von der Regel. Sicher sind auch sie Powergamer aber keinesfalls repräsentativ oder typisch.

Öh, ich hab mrolfs Beitrag gerade als gelungene Satire gerühmt.

 

Viele Grüße

hj

 

Dafür fehlt mir ein Smilie oder wie auch immer gearteter Hinweis, dass es eben nicht wörtlich so gemeint ist, wie es geschrieben wurde. :dunno:

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Klassisches Beispiel: Der Krieger lernt Dolch bis auf Anschlag, weil es damit am schnellsten geht.:lookaround:

Hängt davon ab. Bei einem Ritter würde mich das als SL oder Mitspieler mehr als nur ein bischen stören. Bei anderen Kriegern mag das ok gehen.....

Genau das ist ja eben der Punkt.

Niemand wird etwas dagegen haben, wenn ein Charakter effektive Waffen/Zauber/Fertigkeiten lernt. Als (böses böses*) Powergaming gilt es dann, wenn diese effektive Waffe/Zauber/Fertigkeit in keinem nachvollziehbaren Verhältnis zu

a) dem generellen/bisherigen Verhalten

oder

b) dem Erfahrungshorizont (den bisherigen Erlebnissen)

des Abenteurers steht.

 

Das heißt, ein typischer Ritter wird i.A. zunächst mit Langschwert (evtl. Streitaxt), Lanze und dem ganzen Ritterkrempel rumlaufen. Dabei wird er entweder bleiben oder er macht irgendwann die Erfahrung, dass man mit diesen schlanken langen Rapieren ziemlich schnell und effektiv kämpfen kann - dann lernt er evtl. um.

Wie sehr dieser Lernprozess ausgespielt werden soll, liegt im eigenen Ermessen. Es geht m.M.n. vor allem darum, dass man sich bemüht, einen Schwenk hin zur Optimierung zu erklären. So lange dieses Bemühen da ist, sehe ich kein (böses*) Powergaming.

 

Grüße,

Arenimo

----------------

*) ;)

Bearbeitet von Arenimo
Das "böse" sollte nicht zu ernst genommen werden...
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Arenimo, ich halte diese Erklärungen für irrelevant. Oder anders gesagt: Ich kann dir nahezu jedwede Optimierung am Charakter innerhalb von Sekunden blitzschnell, stimmig und logisch mit dem Hintergrund erklären.

 

Aber gut: Ein PG ist dann böse, wenn er optimales Verhalten nicht auf Spielweltebene erklärt. Wenn seine Optimierungen von Seiten der Mitspieler als unpassend definiert werden.

 

Irgendwie finde ich es schon ein wenig vermessen, wenn die Mitspieler bestimmen, was ich wann für meinen Charakter entscheiden darf. Ist das jetzt mein Charakter oder der meiner Mitspieler?

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Aber gut: Ein PG ist dann böse, wenn er optimales Verhalten nicht auf Spielweltebene erklärt.

 

Dann ist es kein Powergaming mehr, da beim Powergaming eben der Fokus auf "Gaming" liegt und andere Spielaspekte weitgehend unter den Tisch fallen. Wenn optimales Verhalten auf Spielweltebene erklärt wird, dann ist das schlichtweg gutes Rollenspiel.

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Aber gut: Ein PG ist dann böse, wenn er optimales Verhalten nicht auf Spielweltebene erklärt.

 

Dann ist es kein Powergaming mehr, da beim Powergaming eben der Fokus auf "Gaming" liegt und andere Spielaspekte weitgehend unter den Tisch fallen. Wenn optimales Verhalten auf Spielweltebene erklärt wird, dann ist das schlichtweg gutes Rollenspiel.

Häh? :confused:

 

Powergamer sind doch für einige hier die guten Rollenspieler. Irgendwie kann ich deinem ersten Satz nicht folgen, magst du das etwas weiter ausbreiten?

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Oh, ich hatte gehofft, dass ich allein durch die explizite Verwendung des Wortes "böse" bereits genug Ironie in diese sehr obsolete Wertung gebracht hätte. Ich bau mal lieber noch ein Smiley ein.

 

Aber gut: Ein PG ist dann böse, wenn er optimales Verhalten nicht auf Spielweltebene erklärt. Wenn seine Optimierungen von Seiten der Mitspieler als unpassend definiert werden.

 

Irgendwie finde ich es schon ein wenig vermessen, wenn die Mitspieler bestimmen, was ich wann für meinen Charakter entscheiden darf. Ist das jetzt mein Charakter oder der meiner Mitspieler?

Jein. Wenn wir diese doch recht ethischen kategorien "gut" und "böse" hier tatsächlich reinbringen wollen, dann müssen wir uns folgendes eingestehen: Eine Handlung wird nur dann "böse" genannt, wenn jemand (das kann ich selbst oder jemand anderes sein) sie als "böse" brandmarkt.*

Das heißt beim Powergamer: Wenn weder ich selbst, noch jemand anderer ein Problem mit dieser Spielweise hat, gibt es auch niemanden, der behauptet sie wäre "böse". Damit hätten wir schon das nächste grandiose Schlagwort, nämlich den: Gruppenvertrag.

 

Grüße,

Areni-déjà-vu-mo

______________

*)Sehr vereinfacht gesprochen. Und in einem Internetforum wage ich mich nicht tiefer in dieses schwierige Kapitel "Ethik" rein.

Bearbeitet von Arenimo
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@Rosendorn: Powergamer streben eine möglichst mächtige (um nicht zu sagen allmächtige) Figur an. Und zwar nicht vornehmlich "innerweltlich" (also z.B. in Form eines Fürsten o.Ä.), sondern vor allem über Regelmechanismen und Spielattribute. Wie zuvor schon festgestellt, werden Regelmechanismen über andere Aspekte des Rollenspiels gestellt. Min-maxing ist das zentrale Prinzip (eine Art Maxime) eines Powergamers, d.h. mit minimalen Kosten/Einbußen eine Maximierung der gewünschten (als vorteilhaft angesehenen) Attribute zu erreichen. Die Spielweltebene ist dem Powergamer (idealtypisch gesehen) egal. Powergamer stellen ihre eigenen Belange über die ihrer Mitspieler (wiederum idealtypisch betrachtet).

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@Curilias: Ah, du hältst also auch die Wiki-Definition für die korrekte.

 

@Tarai: Hast recht, lassen wir gutes oder besseres Rollenspiel weg. Allerdings haben wir bei der grundsätzlichen PG-Definition schon das Problem der Wertigkeit. Einige hier sehen Powergaming als etwas Schlechtes und Ablehnenswertes an. Andere sehen das Konzept wertneutral bis erstrebenswert. Zumindest mit einer Art von Gut/Böse müssen wir schon arbeiten.

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@Curilias: Ah, du hältst also auch die Wiki-Definition für die korrekte.

Nö.

:confused: Warum stellst du sie dann in ihrem Kern, aber in besseren Worten dar?

 

@Rosendorn: Powergamer streben eine möglichst mächtige (um nicht zu sagen allmächtige) Figur an. Und zwar nicht vornehmlich "innerweltlich" (also z.B. in Form eines Fürsten o.Ä.), sondern vor allem über Regelmechanismen und Spielattribute. Wie zuvor schon festgestellt, werden Regelmechanismen über andere Aspekte des Rollenspiels gestellt. Min-maxing ist das zentrale Prinzip (eine Art Maxime) eines Powergamers, d.h. mit minimalen Kosten/Einbußen eine Maximierung der gewünschten (als vorteilhaft angesehenen) Attribute zu erreichen. Die Spielweltebene ist dem Powergamer (idealtypisch gesehen) egal. Powergamer stellen ihre eigenen Belange über die ihrer Mitspieler (wiederum idealtypisch betrachtet).

 

[...]Ein Powergamer dagegen sieht es als Spielziel an, sich gegenüber seinen Mitspielern einen Vorteil zu verschaffen. Dieser Vorteil besteht meistens darin, die Fähigkeiten seines Avatars (der Charakterfigur) möglichst zu maximieren und die bestmögliche Ausrüstung zu erlangen. Mittel der Wahl ist dabei entweder das Auslegen der Regeln zum eigenen Nutzen oder das Ausnutzen von Lücken im Regelwerk. [...]

Die meisten Rollenspieler sehen es als reizvoll an, ihren Avatar möglichst authentisch zu spielen, das heißt neben seinen Stärken auch seine Schwächen zu berücksichtigen, und diese glaubhaft in das Verhalten der Figur mit einfließen zu lassen. Ein Powergamer dagegen sieht beim Erstellen seines Avatars in erster Linie die Stärken, und versucht die Schwächen entweder zu ignorieren oder durch Lücken im Regelwerk auszugleichen beziehungsweise "wegzuerklären". Auch andere Grenzen des eigenen Charakters sind für den Powergamer nicht wichtig, es zählen allein die Vorteile. [...]

Die grundsätzlich auf Konkurrenz basierende Denkweise von Powergamern führt häufig zu Unmut und Frustration bei anderen Rollenspielern, die sein Verhalten als egozentrisch und dem Spielvergnügen abträglich empfinden.

Ich finde, das klingt ähnlich. Bearbeitet von Rosendorn
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... sie neigen zum Schummeln (sie nutzen die Regeln zunächst bis zum Anschlag aus, merken dann aber, daß ein anderer Powergamer findiger war, können diese Niederlage nicht verkraften und schummeln dann in der Konsequenz).

 

Hast Du diese Erfahrung selbst gemacht? Seltsam, die Powergamer, die ich kenne, schummeln nie, weil es ihr Erfolgserlebnis beeinträchtigen würde.

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@Curilias: Ah, du hältst also auch die Wiki-Definition für die korrekte.

Nö.

:confused: Warum stellst du sie dann in ihrem Kern, aber in besseren Worten dar?

 

Beim Wiki-Artikel lese ich z.B. eine negative Konnotation heraus - die sehe ich nicht. Powergaming ist eine Spielart/ein Spielstil, nicht besser oder schlechter als andere Spielstile.

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Bei den anderen, hier bisher gelieferten "Definitionen" (oder eher Ansätzen dazu), frage ich mich, wo sich das "Power" aus Powergaming wiederfindet.
Dann musst du genauer lesen. Ich hab's immer mit eingebracht, am besten ist es aber beim Vergleich mit dem Poweruser aus dem IT-Bereich drinnen. http://www.midgard-forum.de/forum/showpost.php?p=1505455&postcount=38

 

Jedenfalls verstehe ich das "Power" als quasi "Volle Kanne". Ein Powergamer ist also nach meiner Lesart ein "Volle Kanne Spieler".

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Hast Du diese Erfahrung selbst gemacht?

 

Ja. Es liegt aber in der Natur der Sache: Powergamer interessieren genau diese Spielanteile, andere Spielertypen haben anderen Prioritäten und sind daher nicht im gleichen Maße anfällig für Schummeleien. Die neigen dann beispielsweise eher zur Laberei oder zur Affektiertheit oder anderen Übertreibungen.

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Powergamer sind Leute, mit denen ich gerne spiele. Warum?

 

1. Sie kennen die Regeln. Als Spielleiter sehr angenehm. Da muss ich nicht an jede Kleinigkeit selbst denken und muss bei der Kreation von Herausforderungen nicht auf Wissenslücken Rücksicht nehmen.

2. Sie hören zu, weil Rollenspiel ihnen wichtig ist. Sie können sich am nächsten Spielabend noch an die Ereignisse des Vorabends erinnern.

3. Sie können ihren Abenteurer spielen. Das macht das Leben als Spielleiter leichter.

4. Sie verkraften Rückschläge viel besser. Ich muss sie nicht verhätscheln. Ich kann einen härteren Stil bei ihnen leiten.

 

Aus diesen vier Punkten ergibt sich meine Definition von Powergamern.

Naja. Wenn nicht alle vier Punkte zusammenkommen, wird der Powergamer einfach zum schlechtem Spieler?

Für mich haben diese 4 Punkte sehr wenig mit Powergaming zu tun. Allenfalls Punkt 3 - aber auch nur am Rande, denn auch Charakterdarsteller können ihren Char spielen und müssen deshalb keine Powergamer sein.

 

Powergamer sind für mich Leute, die ihren Char nach den Regeln gnadenlos optimieren, dabei jede Regellücke nutzen und das Maximum an Effekt für ihren Char heraus holen. Oft geht das einher mit einem energischen Auftreten des Spielers / der Spielerin und das macht für mich Powergamer öfter zu nervigen Spielern, weil sie a) alles wissen, bzw. besser wissen und b) sich damit ständig in den Vordergrund drängen und c) auch noch mit ihren Chars alles besser können, was andere am Spieltisch frustrieren kann.

 

Grüße

 

Bruder Buck

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Es gibt da ein gewisses Kontinuum.

 

Powergamen ist m.E. Optimieren - ich sehe es schon so, daß das Ziel ist, eine Figur zu haben, der die Kreaturen des SL möglichst wenig Schaden zufügen können und die andererseits möglichst viel austeilen kann: eine möglichst mächtige, möglichst erfolgreiche Figur (wollen doch viele auch in Wirklichkeit gerne "spielen").

 

Die Frage ist jetzt, welche Optimierungen erlaubt sind. Es gibt geschriebene Regeln, gegen die dürfte man eigentlich nicht verstoßen (z.B. müßte man theoretisch die verwendete Waffe höher als Beidhändiger Kampf beherrschen - wobei viele Spieler aber wohl stattdessen einfach min(Waffe, BHK) verwenden).

Dann gibt es ungeschriebene Regeln (z.B. Saddhu ist friedfertig und Waffen abgeneigt, also darf er auch bei einer Vergangenheit als Nordlandbarbar kein Schlachtbeil schwingen).

Irgendwo ist für jeden der Punkt erreicht, wo er sagt, "für mich ist diese Interpretation oder Kombination akzeptabel", während jemand anderes meint "das würde ich nicht tun, ich finde das doof/unrealistisch/stimmungstötend/..." (für mich persönlich ist z.B. Beschleunigen mit dem Tragen eines metallenen Halsschutzes zur Lederrüstung vereinbar. Kann man auch diskutieren, da Metall und Rüstung).

 

Ein Powergamer ist damit letztendlich jemand, bei dessen Figuren oder Handlungsweisen eine wie auch immer definierte Mehrheit (2/3?) sagt, "ich hätte das so nicht gemacht".

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Mein bisheriges Fazit aus diesem sehr interresanten Thread: Hier im Forum gibt es grob drei Definitionen von Powergamern.

 

Fraktion 1 sieht den Schwerpunkt auf "powerful gameplay", und sehen im Powergamer die positive Verkörperung desjenigen, der sehr viel Energie in sein Hobby (Rollenspielen) investiert und sich sehr intensiv mit seinem Charakter beschäftigt.

 

Fraktion 2 sieht den Schwerpunkt auf "being the most powerful gamer" und beschreibt als Powergamer relativ wertneutral denjenigen, der unter Ausnutzung der vorhandenen Regeln seinen Charakter ohne Rücksicht auf atmosphärischen Hintergrund optimiert.

 

Fraktion 3 sieht im Powergamer einen fast schon krankhaften Geek oder Vollnerd mit Minderwertigkeitskomplexen, der bis hin zum Bescheißen alles tun würde, um den tollsten Abenteurer zu haben.

 

Habe ich jemanden vergessen? :D Ich denke nicht, dass da Einigung möglich ist.

Bearbeitet von Jorgarin
Schreibfehler
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Hallo BB!

 

Powergamer sind für mich Leute, die ihren Char nach den Regeln gnadenlos optimieren, [...]
Ich sehe Deinen Standpunkt (und teile ihn in weiten Bereichen), aber dennoch nehme ich einmal Dein Zitat heraus, um auf einen generell für mich sonderbaren Umstand in dieser Diskussion hinzuweisen: Was haben Regeln mit Gnade zu tun? Regeln sind doch wertneutral und stellen die Grundlage für alle Spieler dar. Somit hat jeder das Recht, nach den gemeinsamen Regeln zu spielen. Wäre es denn weniger gnadenlos, bestimmte Dinge, welche die Regeln erlauben, bewusst außen vor zu lassen?

 

Liebe Grüße, Fimolas!

  • Like 1
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Bei den anderen, hier bisher gelieferten "Definitionen" (oder eher Ansätzen dazu), frage ich mich, wo sich das "Power" aus Powergaming wiederfindet.
Dann musst du genauer lesen. Ich hab's immer mit eingebracht, am besten ist es aber beim Vergleich mit dem Poweruser aus dem IT-Bereich drinnen. http://www.midgard-forum.de/forum/showpost.php?p=1505455&postcount=38

 

Jedenfalls verstehe ich das "Power" als quasi "Volle Kanne". Ein Powergamer ist also nach meiner Lesart ein "Volle Kanne Spieler".

 

Der Begriff in der IT hat aber eine Metamorphose hinter sich. Ursprünglich ging es um die Rechte die ein Power-User hat, mittlerweile werden auch Nutzer so genannt, die entsprechende Fähigkeiten haben (und diese auch einsetzen).

 

Soll das auch für die Rollenspielwelt gelten, also eher etwas in Richtung "Capable-Gamer" oder "Extreme-Gamer"?

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Ich sehe den Begriff Powergamer ähnlich wie Rosendorn und muss zugeben, dass ich mich selbst zum Teil damit identifizieren kann. Für mein Verständnis bedeutet es, Powergamer zu sein:

 

1. Die Beherrschung der Regeln ist wichtig!

Wer die Regeln nicht beherrscht, hemmt den Spielfluss (weil die Regelunschärfe plötzlich über Leben und Tod eines Charakters entscheidend sein kann und dann diskutiert wird), vergibt sich selber Chancen (z.B. einen Gegner mit einem großen Schild umschubsen) und nervt einfach (weil die Regel-Situationen immer wieder durchgekaut werden, anstatt sie einmal anständig zu lernen).

Mir persönlich ist es eher von geringer Bedeutung, nach welchen Regeln gespielt wird. Hauptsache, der Regelsatz ist allen bekannt und wird beherrscht! Wenn es aber heisst: Wir spielen nach Midgard4, dann ist es sehr frustrierend, wenn Regeln während des Spieles geändert oder ignoriert werden.

 

2. Die Nutzung der Regeln bringt Spaß!

Beispiel: Ich bereite einen Angriff aus dem Hinterhalt vor. Dann überrasche ich den Gegner und greife ihn mit Rapier, Fechten und Parrierdolch (also insgesamt 3 Angriffe die Runde) an. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich den Gegner damit schwer in Bedrängnis bringen und so sogar einen höhergradigen Kämpfer bezwingen.

 

Das Wissen um meine Möglichkeiten (siehe Punkt 1) und das Nutzen meiner Möglichkeiten (siehe Punkt 2) erlaubt mir ein taktisches Spiel, das mir viel Spaß bereitet. Ich finde diese Spielweise viel interessanter als "Bewegung, Angriff, Nächste Runde ...".

 

Das Beispiel ist auf den Kampf gemünzt. Bei anderen Situationen ist es aber ähnlich.

 

Powergamer heisst für mich nicht, alle Grundwerte auf 100 zu haben, sondern meine Möglichkeiten zu kennen und zu nutzen.

 

Soziale Implikationen oder Unverträglichkeiten mit etwaigen Harmoniebärchen-Mitspielern, die lieber 2 Stunden am Abend über die richtige Lederfarbe beim Rüstungsshopping unterhalten, lasse ich hier mal vollkommen weg.

 

Soweit ist ein gesundes Maß Powergaming für mich eine Bereicherung des Spielspaßes. Natürlich ist das nicht die einzige Dimension einer Rollenspielsitzung. Charakterspiel, Strategie, soziale Erlebnisse etc. gehören auch dazu.

 

Was mich sehr, sehr nervt, ist das unreflektierte Gleichsetzen von Powergaming mit schlechtem Spiel. Leute, die das tun, sollten erst mal nachdenken, bevor sie in die Tasten hauen... :angryfire:

  • Like 1
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... Soweit ist ein gesundes Maß Powergaming für mich eine Bereicherung des Spielspaßes. Natürlich ist das nicht die einzige Dimension einer Rollenspielsitzung. Charakterspiel, Strategie, soziale Erlebnisse etc. gehören auch dazu...

 

Das heißt aber doch, dass du Dich nicht als Powergamer definierst, sondern als vielseitigen Spieler, der (unter anderem) Elemente des Powergaming für seine Gesamtperformance verwendet... oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

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