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Wie simuliere ich eine Personensuche?


SMH

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Sei doch bitte ein bischen ausführlicher. Wird eine bestimmte Person (z.B. der Räuber Wylfred MacMurdoch) gesucht oder ein Typ Person (z.B. Fälscher). Will diese Person gefunden werden oder versteckt sie sich? Wie bekannt ist diese Person etc?

Schau mal ins Abenteuer 'Die Kinder des Träumers', da muss (wenn ich mich richtig erinnere) ein Räuber gefunden werden, der dies lieber vermeidet.

Ich mache es mir in dieser Situation relativ einfach: ich lasse mir von den Spielern erklären wie sie planen die Person zu finden, basierend auf ihren Fertigkeiten. Gassenwissen ist eine Möglichkeit, Verhören, Landeskunde weitere. Eventuell braucht es auch gar keine Fertigkeit dafür viel Geld:einen Dieb kann man unter anderem auch anlocken in dem man ein grosses Theaterstück (oä)ankündigt und aufführt. Wenn er genügend 'Kunden' wittert kommt er von alleine, man muss ihn dann nur noch erwischen. Das heisst die SC können eine auf die Person zugeschnittene Falle aufbauen etc...

Kurz, wenn sie diese ausgezeichnete Chance aktiv zu werden und Rollen zu spielen durch einfaches würfeln verpassen wollen ist ihre Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich kleiner...

es grüsst

Sayah el Atir al Azif ibn Mullah

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Eine einfache Würfelorgie ist da sicher zu langweilig.

 

Überleg' dir selbst, wie würdest du in einer mittelalterlichen Stadt nach einer Person suchen?

Wenn du weißt, wie die Person aussieht und sie sich normal in der Öffentlichkeit bewegt, dann sind die öffentlichen Plätze (Markt, Brunnen, wichtige Straßen, Brücken, Wirtshäuser) wohl die besten Suchplätze.

Wenn man den Namen der Person kennt, kann man sich auch gleich umhören, einfach nachfragen.

Tendentiell sollte so eine Suche nicht all zu unmöglich sein, insbes. wenn es sich um eine etwas wichtigere Person handelt. In einer Zeit ohne Telefon, Adresse etc. wird es üblich sein, dass sich jemand mit einer Person treffen will, von der er nicht genau weiß, wo sie wohnt - entsprechend normal wird es sein, wenn man nach dem Wohnort von Herrn XY fragt.

 

Wenn die Person versteckt bleiben will, ist das natürlich schwieriger - denn dann wird man auch nicht so leicht jemanden finden, der einem bereitwillig Auskunft über den Aufenthaltsort gibt.

 

Als Spielleiter würde ich mir also zuerst überlegen:

Wie verhält sich die zu suchende Person? Wie sieht ihr Tagesablauf aus? Wer kennt sie (mit Namen)?

Dann darauf angepasst vielleicht ein paar NPCs, die den Spielern weiter helfen können.

Ansonsten sollen die Spieler einfach beschreiben, was sie tun wollen - anhand deines Tagesablaufs kannst du einschätzen, wie hoch die Trefferchancen sind. Diese Chancen kann man dann noch mit Gassenwissen verändern.

Und fertig.

 

Grüße,

Arenimo

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Danke sehr für die Vorschläge, die beiden genannten Abenteuer sind in meinem Besitz, da schaue ich mal nach.

Es geht konkret um den Dieb in "Der Purpurwolf" (obwohl davon ausgehend sich mir die Frage nach einer universellen Umsetzung stellte), der ein sehr auffälliges Äußeres hat, von dem die SpF aber nach Recherche in einer Stadt erfahren, dass er diese bereits in eine bestimmte Richtung verlassen hat. Im Abenteuer selbst steht leider keine Handhabe wie die Recherche aussieht, nur stumpf ihr Ergebnis.

Mit euren Vorschlägen lässt sich das am Spieltisch interessanter umsetzen.

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obwohl davon ausgehend sich mir die Frage nach einer universellen Umsetzung stellte

 

Da hilft es ein paar Überlegungen zur Person und Situation anzustellen.

 

Wie groß ist die Stadt?

In einer kleinen Stadt mit ca. 1500 Einwohnern, wo fast jeder jeden kennt, wird sich die Suche anders gestalten, als in einer Großstadt mit 10000 (oder mehr) Einwohnern.

Erstreckt sich die Suche nur auf die Stadt, oder auch auf das Umland?

 

Viel hängt von der gesuchten Person ab:

 

Kennt der Suchende die gesuchte Person, hat er eine Beschreibung, kennt er den Namen oder hat er nur Gerüchte gehört. Im Extremfall: Existiert die gesuchte Person überhaupt?

 

Wenn die Person allgemein bekannt ist und einen (guten) Ruf hat, wird vermutlich der Erstbeste auf der Straße schon sagen können, wo der Gesuchte zu finden ist. Anders sieht es aus, wenn die Person unbekannt ist. Den Zunftmeister der Zimmerleute wird man eher finden können, als Iain, den Knecht.

 

Welchen Stand hat der Gesuchte? Je niedriger der Stand ist, desto schwieriger wird es jemanden zu finden. Jemand von hohem Stand ist meistens den Angehörigen der niederen Stände bekannt. Umgekehrt ist es unwahrscheinlich, dass jemand aus einem höheren Stand jemanden aus einem niedrigeren Stand kennt (Wenn es nicht gerade das eigene Gesinde ist).

 

Welche Gewohnheiten hat die gesuchte Person?

Hält sich der Gesuchte regelmäßig an bestimmten Örtlichkeiten auf oder ist er eher unstet?

 

Wie auffällig ist der Gesuchte? Jemand mit besonderen Merkmalen (Behinderungen, Ticks, hohe pA, besonders gutes oder schlechtes Aussehen) bleibt leichter Erinnerung und ist leichter zu finden, als jemand unscheinbares.

 

Weiß der Gesuchte, dass er gesucht wird und will er gefunden werden oder versucht er zu unerkannt zu bleiben? Welche Mittel stehen ihm dabei zur Verfügung?

 

Jemand, der weiß, dass er gesucht wird kann auf seine Verfolger reagieren, indem er Ort und Zeit eines Zusammentreffens festlegen kann oder, wenn er nicht gefunden werden will, indem er seinerseits den Suchenden das Leben schwer macht.

 

Warum wird nach der Person gesucht? Ist sie ein Informant, ein Verbrecher oder ein potentieller Thronerbe? Suchen noch andere nach der Person?

 

Zu guter Letzt: Wer sucht?

Der Erfolg einer Suche hängt nicht unwesentlich davon ab, wer sucht und wie der Suchende auftritt.

 

Welchen Eindruck erwecken die Suchenden? Sind sie (für den Befragten) vertrauenswürdig?

 

Sind die Suchenden Bürger der Stadt, Einheimische oder gar Ausländer?

 

Welchem Stand gehört der Suchende an? Wird jemand aus einem anderen Stand gesucht, kann sich dass auf die Auskunftwilligkeit der Befragten auswirken; Welcher Händler gibt einem dahergelaufenen "Bettler" freiwillig Auskunft, wenn er befürchtet, dass sich dessen Kumpane jeden Augenblick über seine Ware hermachen?

Welcher Bettler versucht nicht, seine Informationen möglichst teuer an den reichen Krieger in der teuren Rüstung zu verkaufen und ggf. sogar mehr Informationen, als er eigentlich hat?

 

Das kann man natürlich alles mit ein paar Würfen auf Gassenwissen, Menschenkenntnis etc. abkürzen. Oder man spielt es aus. Je nachdem welchen Raum die Suche im Abenteuer einnehmen soll.

 

bis dann,

Sulvahir

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Danke sehr für die Vorschläge, die beiden genannten Abenteuer sind in meinem Besitz, da schaue ich mal nach.

Es geht konkret um den Dieb in "Der Purpurwolf" (obwohl davon ausgehend sich mir die Frage nach einer universellen Umsetzung stellte), der ein sehr auffälliges Äußeres hat, von dem die SpF aber nach Recherche in einer Stadt erfahren, dass er diese bereits in eine bestimmte Richtung verlassen hat. Im Abenteuer selbst steht leider keine Handhabe wie die Recherche aussieht, nur stumpf ihr Ergebnis.

Mit euren Vorschlägen lässt sich das am Spieltisch interessanter umsetzen.

 

Wie schon gesagt: Wenn die Spieler Ideen haben, wie sie das umsetzen wollen, einfach ausspielen.

 

Regeln sind in meinen Augen Krücken, mehr nicht.

 

Ideen, auf die die Spieler kommen könnten, wären 1. der klassiche Bettler, 2. die Kneipe und die Gerüchte, 3. Umhören auf dem Markt, 4. Kinder einspannen oder 5. Ideen, die mir jetzt selbst nicht kommen. Überleg Dir für die von mir genannten Szenarien, was sie da von wem erfahren könnten, und schon hast Du eine Grundlage für ein schönes Abenteuer, ohne auf jeden Fall würfeln lassen zu müssen. Wenn Dir das Ausspielen nicht so liegt, dann mach es mit den Regelwürfen, eben Gassenwissen, Verhören, Einschüchtern, Beredtsamkeit etc... Aber Ausspielen fände ich hier netter...

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:wave:,

wenn Du willst, dass die Spieler aktiv im Spiel suchen, nicht nur würfeln und lass sie nicht gleich in Fallen laufen. Dann machen die Spieler meiner Erfahrung nach nichts mehr. (Wer nichts macht, macht nichts verkehrt. ;) )

 

Dass der Adelige in der Spelunke weniger erfahren wird als der Spitzbube, und der Spitzbube beim Vogt weniger erfahren wird als der Adelige, sollte man schon berücksichtigen. Eventuell muss man sowas seinen Spielern aber auch erklären, damit sie nicht meinen der SL mauert.

 

Es mag etwas unrealistisch sein, dass NSCs irgendwelchen Abenteurern einfach so was erzählen, aber wenn man das realistisch umsetzen würde, dann wird das vermutlich eher zäh. Und wenn die Spieler keinen Ansatzpunkt finden, dann machen sie am Ende nur Blödsinn. ("Zünden wir die Stadt an, dann müssen die ja endlich mal reagieren.")

Bearbeitet von Marc
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Es mag etwas unrealistisch sein, dass NSCs irgendwelchen Abenteurern einfach so was erzählen, aber wenn man das realistisch umsetzen würde, dann wird das vermutlich eher zäh....

Da bin ich mir gar nicht so sicher.

Wie bereits in meinem obigen Beitrag erwähnt, muss eine reale Personensuche im mittelalterlichen Midgard-Vorbild doch gar nicht so selten gewesen sein.

Wenn man also halbwegs brauchbar aussieht (also nicht zu abgerissen, wenn man einen Edelmann sucht und nicht zu edel wenn man einen Gauner sucht), nicht unnötig misstrauen erregt und viel Geduld mitbringt, sollte man die gesuchten Personen schon finden können.

 

Gute Auskunftspersonen (auf die man aber vielleicht nicht immer zurückgreifen kann) sind sicher auch Stadtwachen. Die wissen i.A. doch sehr genau, wer da in ihrer Gegend so herumläuft. Sie wissen welche guten Bürger sie beschützen müssen und welche üblichen Verdächtigen im Kriminalfall zu verhaften sind.

 

Das obige setzt übrigens eine relativ kleine Stadt voraus. In einem Millionengewirr in Rawindra wird das schon schwieriger.

 

Grüße,

Arenimo

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Wenn die Spieler ihre Fähigkeiten steigern, ist es ja eigentlich auch nur fair, sie zu nutzen (5 AEP und Praxispunkt-Chance). Man kann aber ausspielen und nebenher hinter dem Schrim würfeln (und vom seine Worte vom Würfelergebnis leiten lassen).

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