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Barde "unfähig" gespielt (Ausspielen sozialer Fertigkeiten)


Aelwain

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich halte mal für mich fest:

 

1. Ich bin ein schlechter Spielleiter.

2. Ich bin ein erbärmlicher Spieler.

 

Eins habe ich ja schon immer vermutet, da ich leider in meinem Handeln als Spielleiter schon immer subjektiv war. Bei zwei beruhigt mich zumindestens, dass ich bisher immer mit lauter anderen erbärmlichen Spielern gespielt habe.

 

Ich möchte mich vorab für dieses destruktive Posting entschuldigen. Mich hat die Lektüre dieses Threads etwas aufgewühlt, sprachlos gemacht. Ich kann noch nicht festmachen woran das liegt.

 

Liebe Grüsse

 

Merl

Das wundert mich dann schon. Du schreibst in einen Strang, der mit "Schlechter Barde" betitelt ist, dass Du nicht verstehst, wie jemand einen Barden spielen kann, der diese Rolle selbst nicht flüssig spielen kann und wunderst Dich, wenn ich das als schlechtes Spielleiten betitele?

 

Dann frage ich mich oft, warum muss ein schüchterner, zurückhaltender, introvertierten Mensch überhaupt den Barden mit Beredsamkeit, Verführen, Menschenkenntnis etc. spielen... Nicht jeder bringt jeden Charakter glaubwürdig rüber, vielleicht sollte man sich bei der Charaktererschaffung einfach überlegen, was zu einem passt und was man auch flüssig und mit Spaß spielen kann.

 

Meinst Du nicht, dass die Spieler, die ihren Barden gerne spielen und denen Du eben die Befähigung abgesprochen hast das zu spielen was sie gerne spielen wollen, mehr Grund hätten sich aufzuregen wie Du?

 

Hallo Abd,

 

Sorry, das zweite Zitat ist nicht von mir, sondern stammt aus Posting 10 von Mies.

 

Grüsse

 

Merl

Gna! Sorry. Lesen will gelernt sein!

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Bezüglich Vorsagen habe ich übrigens eine andere Meinung als Sir paul. Das finde ich nur bei Anfängern ok. Wenn es natürlich in-game passiert (die Gruppe also vorher darüber beratschlagt), dann ist es ok. Aber wenn die Spielfigur erst einmal in der Situation ist, dann ziehe ich es vor, wenn die anderen den Mund halten.

Das finde ich kleinlich. Wir sind doch nicht in der Schule.

 

Ich bezweifle, dass es einen Spielleiter gibt, der jede Situation so anschaulich darstellen kann, dass mal sich als Figur immer leicht dorthinein findet und sich einem die Handlungsmöglichkeiten genauso gut oder schlecht darstellen, wie in der Realität. Daher halte ich absolut gar nichts von der immer wieder als ach so toll beschworenen Trennung von ingame und outgame.

Beim Vorsagen vertrete ich die Philosophie 'Fordern ist Fördern'. Wenn dem weniger eloquenten, regelfesten oder selbstbewussten Mitspieler von den agileren Mitspielern immer alles vorgesagt wird, dann wird er nie lernen sich einzubringen.

Ich sehe daher die Ablehnung von Vorsagen eher als Schutz für die zurückhaltenderen Spieler an.

 

Klar. Wenn einer der Spieler den Verdacht hat, ein Problem sei durch ein Missverständnis entstanden, dann ist er herzlich willkommen, das aufzulösen.

 

Wenn aber ein Spieler zu einer Wache geht und sie überreden will, ihn trotz Sperrstunde doch noch in die Stadt zu lassen, dann sehe ich erst einmal wenig Gefahr für ein Missverständnis. Und dann muss der Spieler mir schon irgendeinen Anhaltspunkt geben, wie er die Wache nun beschwatzen will. Falls es doch irgendwelche Unklarheiten gibt, wie die Situation sich nun darstellt, kann der Spieler gerne nachfragen.

 

Und für die Regelfetischisten: Bei jedem Erfolgswurf muss ich situationsabhängige Zuschläge oder Abzüge geben, die ich auf den EW anwende. Diese hängen immer davon ab, für wie groß ich die Erfolgswahrscheinlichkeit der von der Spielfigur angesagten Tätigkeit halte. Das ist Midgard-Grundmechanik.

 

Und wenn die angesagte Tätigkeit halt ist 'Überzeugungsversuch ohne jegliches Argument', dann dürfte der situationsabhängige Abzug halt so bei -20 liegen.

 

Und wenn ein Argument kommt (z.B. 'Ich muss meine kranke Mutter besuchen'), so bewerte ich dieses Argument und gebe danach einen Abzug/Zuschlag. Das ist natürlich, hier hat Einsi recht, immer subjektiv.

Ist aber genauso, wenn ich mir spontan einen Abzug/Zuschlag für einen Sprung von einem Häuserdach auf einen unten mit 20 km/h vorbei fahrenden Wagen ausdenken muss.

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Hallo,

 

ich halte mal für mich fest:

 

1. Ich bin ein schlechter Spielleiter.

2. Ich bin ein erbärmlicher Spieler.

 

Eins habe ich ja schon immer vermutet, da ich leider in meinem Handeln als Spielleiter schon immer subjektiv war. Bei zwei beruhigt mich zumindestens, dass ich bisher immer mit lauter anderen erbärmlichen Spielern gespielt habe.

 

Ich möchte mich vorab für dieses destruktive Posting entschuldigen. Mich hat die Lektüre dieses Threads etwas aufgewühlt, sprachlos gemacht. Ich kann noch nicht festmachen woran das liegt.

 

Liebe Grüsse

 

Merl

Jetzt aber richtig:

 

Warum glaubst Du das? Ist Deine getroffene Aussage, wie Du die Situation behandelt hättest falsch?

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Wo ist das Problem mit dem Absatz auf S.113? Er sagt aus, was ich bei so gut wie allen Spielleitern erlebt habe: Der Spieler sagt eine Situation an und der Spielleiter entscheidet über die nötigen Erfolgswürfe, im Extremfall eben keinen. :dunno:

 

Gerade bei sozialer Interaktion kann ich als Spielleiter doch entweder die Situation anders beschreiben oder die anschließende Interaktion anpassen. Wichtig ist doch nur das Ergebnis: Die Spieler handeln und beeinflussen damit ihre Umwelt und die Spielrunde erfreut sich daran.

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Hallo!

 

Nachdem die Wellen hier gewaltig hochgeschlagen sind, möchte ich den Blick noch einmal auf einen Punkt lenken, der mir wichtig erscheint. Ich schrieb vor wenigen Tagen hier Folgendes:

 

Ich möchte das Beispiel sogar einmal umkehren: Als Spielleiter überlege ich mir in bestimmten Situationen, wie eine Nichtspielerfigur versuchen wird, die Abenteurer auf ihre Seite zu ziehen. Hier möchte ich ganz bewusst nicht durch einen einfachen Erfolgswurf auf Beredsamkeit und einen gescheiterten Widerstandswurf der Spieler eine nüchterne Faktenlage schaffen, welche die Spieler dann einfach zu schlucken haben (erfahrungsgemäß akzeptieren Spieler einen schweren Treffer im Kampf deutlich leichter als einen gelungenen EW:Beredsamkeit oder EW:Schauspielern ("Deine Figur ist aber dennoch der Meinung, dass ...")). Gerade das Ausspielen solcher Elemente kann sowohl für die Spieler als auch den Spielleiter einen ganz besonderen Reiz darstellen, weil die Spieler viel stärker in das aktive Spiel involviert werden, indem sie sich selbst aktiv positionieren müssen: Kein Würfelwurf nimmt ihnen so schnell die Entscheidung ab, was ihre Figuren zu denken oder zu fühlen haben.
Sehen das andere auch so oder gibt es Vertreter, die nach dem Prinzip "gleiches Recht für alle" auch von Seiten des Spielleiters in der jeweiligen Situation und ohne weitergehende inhaltliche Tiefe einen einfachen Erfolgswurf verlangen? Klar, kein Spielleiter soll sich gezwungen fühlen, Dinge darzustellen, die er nicht kann oder will. Aber haltet Ihr es für spieltechnisch legitim, einfache Erfolgswürfe in ihrer determinierenden Wirkung durch aktives Rollenspiel in den Hintergrund treten zu lassen?

 

In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine weitere Frage: Käme nun ein Spielleiter auf die Idee, durch das eigene Ausspielen von Nichtspielerfiguren diesen einen Zuschlag oder Abzug auf einen Erfolgswurf zu gewähren? Wohl eher nicht.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

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Hi Fimolas,

 

für mich als SL gilt da das gleiche wie für die Spieler. Der Wurf entscheidet, allerdings versuche ich die Szene auch auszuspielen, da ich es für stimmig und schön halte. Mein eigenes Ausspielen hat dabei allerdings keinerlei Einfluss auf den EW, da ich dann ja meine eigene Ausspielleistung bewerten müsste. Und da gilt dann natürlich, frei nach Rosendorns Signatur, dass ich garantieren kann, dass mein Ausspielen das schönste ist, das man in genau dieser Situation bringen könnte ;):D

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Aber haltet Ihr es für spieltechnisch legitim, einfache Erfolgswürfe in ihrer determinierenden Wirkung durch aktives Rollenspiel in den Hintergrund treten zu lassen?

 

In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine weitere Frage: Käme nun ein Spielleiter auf die Idee, durch das eigene Ausspielen von Nichtspielerfiguren diesen einen Zuschlag oder Abzug auf einen Erfolgswurf zu gewähren? Wohl eher nicht.

 

Mit freundlichen Grüßen, Fimolas!

 

Ja - als schlechteste aller Möglichkeiten (ultma ratio)

Ja - auch wenn ich al netter Sl [hüstel] die positiven Modifikationen eher übersehe.

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Bezüglich Vorsagen habe ich übrigens eine andere Meinung als Sir paul. Das finde ich nur bei Anfängern ok. Wenn es natürlich in-game passiert (die Gruppe also vorher darüber beratschlagt), dann ist es ok. Aber wenn die Spielfigur erst einmal in der Situation ist, dann ziehe ich es vor, wenn die anderen den Mund halten.

Das finde ich kleinlich. Wir sind doch nicht in der Schule.

 

Ich bezweifle, dass es einen Spielleiter gibt, der jede Situation so anschaulich darstellen kann, dass mal sich als Figur immer leicht dorthinein findet und sich einem die Handlungsmöglichkeiten genauso gut oder schlecht darstellen, wie in der Realität. Daher halte ich absolut gar nichts von der immer wieder als ach so toll beschworenen Trennung von ingame und outgame.

Beim Vorsagen vertrete ich die Philosophie 'Fordern ist Fördern'. Wenn dem weniger eloquenten, regelfesten oder selbstbewussten Mitspieler von den agileren Mitspielern immer alles vorgesagt wird, dann wird er nie lernen sich einzubringen.

Ich sehe daher die Ablehnung von Vorsagen eher als Schutz für die zurückhaltenderen Spieler an.

Ich will jetzt mal sagen: kommt ganz darauf an. Wenn ein Spieler, der selbst eloquent ist, einen beredsamen Barden spielt, will er sich vermutlich selbst nicht reinquasseln lassen. Während der zurückhaltende und unsichere Spieler sich vielleicht über hilfreiche Einwürfe von der Seite freut und eben gerade dadurch lernt. Fördern ja, aber dann bitte individuell.

 

Klar. Wenn einer der Spieler den Verdacht hat, ein Problem sei durch ein Missverständnis entstanden, dann ist er herzlich willkommen, das aufzulösen.

Nun, ich spiele ja auch nicht erst seit gestern Midgard. Die Erfahrung lehrt, dass du bei fünf Spielern und einem Spielleiter sechs unterschiedliche Meinungen hast, wie die Situation gerade aussieht. Es sei denn, es handelt sich um eine Kampfsituation, die auf einem Plan dargestellt ist. ...und wenn dann aufgrund des Mißverständnisses eine Aktion misslungen ist, habe ich es auch schon erlebt, dass der Spielleiter angesäuert reagiert und eben nicht erlaubt hat, die aus dem Mißverständnis heraus verkehrte Handlung aufzulösen.

 

Wenn aber ein Spieler zu einer Wache geht und sie überreden will, ihn trotz Sperrstunde doch noch in die Stadt zu lassen, dann sehe ich erst einmal wenig Gefahr für ein Missverständnis. Und dann muss der Spieler mir schon irgendeinen Anhaltspunkt geben, wie er die Wache nun beschwatzen will. Falls es doch irgendwelche Unklarheiten gibt, wie die Situation sich nun darstellt, kann der Spieler gerne nachfragen.

 

Und für die Regelfetischisten: Bei jedem Erfolgswurf muss ich situationsabhängige Zuschläge oder Abzüge geben, die ich auf den EW anwende. Diese hängen immer davon ab, für wie groß ich die Erfolgswahrscheinlichkeit der von der Spielfigur angesagten Tätigkeit halte. Das ist Midgard-Grundmechanik.

 

Und wenn die angesagte Tätigkeit halt ist 'Überzeugungsversuch ohne jegliches Argument', dann dürfte der situationsabhängige Abzug halt so bei -20 liegen.

 

Und wenn ein Argument kommt (z.B. 'Ich muss meine kranke Mutter besuchen'), so bewerte ich dieses Argument und gebe danach einen Abzug/Zuschlag. Das ist natürlich, hier hat Einsi recht, immer subjektiv.

Ist aber genauso, wenn ich mir spontan einen Abzug/Zuschlag für einen Sprung von einem Häuserdach auf einen unten mit 20 km/h vorbei fahrenden Wagen ausdenken muss.

Wie kommst du darauf, dass der Figur, die Beredsamkeit+12 oder besser beherrscht, nicht mehr und bessere Argumente einfallen, als dem zurückhaltenden, eher introvertierten Spieler? Genau dafür ist doch der Erfolgswurf da.

 

Der wesentliche Unterschied zwischen den sozialen Fertigkeiten und den anderen ist, dass bei den sozialen Fertigkeiten plötzlich Dinge zum Tragen kommen sollen, die mit der Spielwelt absolut nichts zu tun haben. ...oder spielt es für den Sprung vom Hausdach eine Rolle, ob es in der Realwelt regnet?

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Ich möchte hier noch einen weiteren Grund angeben, warum für mich das simple Abhandeln eines sozialen Kontakts durch einen Würfelwurf nicht ausreicht:

Ich brauche einfach mehr Information, um die Logik der Handlung aufrecht zu erhalten.

 

Nehmen wir die Spielerfigur an, die versucht die Wache mittels Beredsamkeit davon zu überzeugen, auch nach Sperrstunde noch in die Stadt gelassen zu werden.

Was passiert, wenn die Spielerfigur der Wache am nächsten Tag wieder über den Weg läuft? Wenn ich nicht weiß, was die Spielerfigur der Wache am vorherigen Abend erzählt hat, kann ich es nicht einschätzen.

Weiß ich dagegen, dass die Spielerfigur wegen der todkranken Mutter auf die Tränendrüse gedrückt hat, so wird es eventuell kitzlig, wenn die Spielerfigur nun in Begleitung der kerngesunden Mutter durch die Stadt spaziert.

Ist die Spielerfigur dagegen alleine unterwegs, so sucht er vielleicht das Gespräch und empfiehlt einen guten Arzt. Oder erzählt von der Seuche, die letzten Monat in der Stadt gewütet hat. Wobei diese Dinge sogar schon während des Beredsamkeits-Versuchs passieren können.

 

Oder nehmen wir das Verführen der Schankmaid. Vielleicht ist die ja Agentin der lokalen Diebesgilde. Wie versucht die Spielerfigur nun die Schankmaid herumzukriegen? Zeigt sie ihr, um sie zu beeindrucken, seinen juwelenbesetzten Dolch? Dann ist der Verführungsversuch vielleicht trotz schlechtem EW erfolgreich, aber in der nächsten Nacht kommen ein paar Einbrecher vorbei. Oder versucht die Spielerfigur sich interessant zu machen, indem er von seinen Kontakten zum Bettlerkönig von Thalassa erzählt? Dann entstehen in Zukunft vielleicht ungeahnte Kontaktmöglichkeiten. Oder die Spielerfigur versucht es wieder anders und die Schankmaid sieht es tatsächlich nur als normalen Flirt an.

 

Nehmen wir das Verhören eines Gefangenen. Arbeitet die Spielerfigur mit Drohungen (Kopf ab) oder mit Versprechungen (wir lassen dich frei)? Das hat ggf. Auswirkungen darauf, ob der Gefangene bei nächster Gelegenheit einen Fluchtversuch unternimmt. Oder wie er sich gegenüber den Spielerfiguren nach einer späteren Freilassung verhält (ist er ihnen dankbar? will er sich rächen?). Und natürlich wird auch die Einstellung Dritter, die das Verhör eventuell miterleben, zu den Spielerfiguren von ihrem Vorgehen abhängen.

 

Meine NSCs sind nicht nur Projektionen für die Würfelwürfe der Spieler sondern lebende Akteure in der Spielwelt. Daher muss ich natürlich wissen, auf welche Weise die Spielerfiguren mit ihnen interagieren.

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Ich möchte hier noch einen weiteren Grund angeben, warum für mich das simple Abhandeln eines sozialen Kontakts durch einen Würfelwurf nicht ausreicht:

Ich brauche einfach mehr Information, um die Logik der Handlung aufrecht zu erhalten.

Diese Dinge kann man aber unabhängig vom Würfelwurf klären.

 

Wenn dem Spieler nichts bemerkenswertes einfällt, dann hat das eben auch keine weiteren Auswirkungen in der Spielwelt. ...und wenn doch, dann doch.

 

Ich sehe nur keinen Grund, es den Spielern unnötig schwer zu machen! Insbesondere würde ich den Spieler auf die Fertigkeit seiner Figur würfeln lassen so oder so. ...und Abzüge kommen bei mir nur aus Spielweltgründen in Frage.

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@LaA, Akeem: Eure Vorschläge verstehe ich nicht. Keine Auswirkungen gibt es nicht. Wenn man dem verhörten Gefangenen droht, dann hat das Auswirkungen, und wenn man ihm die Freiheit verspricht auch. Und ich werde als SL doch nicht entscheiden, mit welchen der Auswirkungen sich die Spielerfiguren denn nun rumschlagen sollen.

Und ja. Ich rede mit den Spielern, um den Ablauf der Situation zu klären. Genau darum geht es doch. Die Situation wird nicht nur durch einen Würfelwurf entschieden, sondern im Gespräch ergibt sich, wie die Spielerfiguren und die NSCs miteinander interagieren.

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Stephan,

 

Nur um das nochmal ganz klar zu machen:

 

Ich habe kein Problem damit, wenn Spieler soziale Fähigkeiten ihrer Figur ausspielen,

im Gegenteil, wenn der Spieler es denn kann (wünscht) würde ich das immer einer "reinen" Würfelei vorziehen.

 

Insofern sind wir einer Meihnung

 

Womit ich allerdings ein Probleme habe ist, dass - zumindest habe ich deine Beiträge so verstanden -

dieses Ausspielen für Dich eine ZWINGENDE NOTWENDIGKLEIT darstellt, um diese Fähigkeit überhaupt einzusetzten.

 

 

Sollte ich Dich da allerding falsch verstanden haben - streiten wir um die goldene Ananas ...

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Ich möchte hier noch einen weiteren Grund angeben, warum für mich das simple Abhandeln eines sozialen Kontakts durch einen Würfelwurf nicht ausreicht:

Ich brauche einfach mehr Information, um die Logik der Handlung aufrecht zu erhalten.

 

Nehmen wir die Spielerfigur an, die versucht die Wache mittels Beredsamkeit davon zu überzeugen, auch nach Sperrstunde noch in die Stadt gelassen zu werden.

Was passiert, wenn die Spielerfigur der Wache am nächsten Tag wieder über den Weg läuft? Wenn ich nicht weiß, was die Spielerfigur der Wache am vorherigen Abend erzählt hat, kann ich es nicht einschätzen.

Weiß ich dagegen, dass die Spielerfigur wegen der todkranken Mutter auf die Tränendrüse gedrückt hat, so wird es eventuell kitzlig, wenn die Spielerfigur nun in Begleitung der kerngesunden Mutter durch die Stadt spaziert.

Ist die Spielerfigur dagegen alleine unterwegs, so sucht er vielleicht das Gespräch und empfiehlt einen guten Arzt. Oder erzählt von der Seuche, die letzten Monat in der Stadt gewütet hat. Wobei diese Dinge sogar schon während des Beredsamkeits-Versuchs passieren können.

 

Oder nehmen wir das Verführen der Schankmaid. Vielleicht ist die ja Agentin der lokalen Diebesgilde. Wie versucht die Spielerfigur nun die Schankmaid herumzukriegen? Zeigt sie ihr, um sie zu beeindrucken, seinen juwelenbesetzten Dolch? Dann ist der Verführungsversuch vielleicht trotz schlechtem EW erfolgreich, aber in der nächsten Nacht kommen ein paar Einbrecher vorbei. Oder versucht die Spielerfigur sich interessant zu machen, indem er von seinen Kontakten zum Bettlerkönig von Thalassa erzählt? Dann entstehen in Zukunft vielleicht ungeahnte Kontaktmöglichkeiten. Oder die Spielerfigur versucht es wieder anders und die Schankmaid sieht es tatsächlich nur als normalen Flirt an.

 

Nehmen wir das Verhören eines Gefangenen. Arbeitet die Spielerfigur mit Drohungen (Kopf ab) oder mit Versprechungen (wir lassen dich frei)? Das hat ggf. Auswirkungen darauf, ob der Gefangene bei nächster Gelegenheit einen Fluchtversuch unternimmt. Oder wie er sich gegenüber den Spielerfiguren nach einer späteren Freilassung verhält (ist er ihnen dankbar? will er sich rächen?). Und natürlich wird auch die Einstellung Dritter, die das Verhör eventuell miterleben, zu den Spielerfiguren von ihrem Vorgehen abhängen.

 

Meine NSCs sind nicht nur Projektionen für die Würfelwürfe der Spieler sondern lebende Akteure in der Spielwelt. Daher muss ich natürlich wissen, auf welche Weise die Spielerfiguren mit ihnen interagieren.

 

 

Die Beispiele verstehe ich zwar aus cineastischer Sicht, aber nicht aus spielerischer.

 

Wenn der Erfolgwurf Beredsamkeit bei der Wache einen Abend vorher erfolgreich war, gibt es keinen Grund, warum das am nächsten Tag noch mal von der Wache in Frage gestellt werden sollte. Man kann sich doch nun wirklich als Spieler nicht alles merken, was man während des Spiels so dahergeplappert hat. Man IST ja nicht die Figur.

Die wird allerdings schon wissen, was sie einen Abend vorher erzählt hat, denn ihr ist der Wurf ja auch gelungen.

 

Gleiches bei der Schankmaid. Wie ich schon schrieb, greift man als SPL gerne auf eigene Erfahrungen zurück oder meint zu wissen, was beispielsweise eine Diebin nun gerne hören möchte.

Wenn nun die Figurm deren Wurf Verführen gelungen ist, aber einfach ein scharfer Typ ist, gut gebaut und gutaussehend?

Vielleicht hat er einfach nur ein bisschen frech gegrinst und die Augen sprechen lassen?

Warum sollte dann die Schankmaid nicht einfach nur ihren Hormonen folge geleistet haben, statt sich großartig bequatschen zu lassen?

Man muss doch nicht immer wer weiß was erzählen, um das andere Geschlecht für sich zu interessieren.

Bearbeitet von Einskaldir
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Hallo Frank!

 

Kannst Du das ein wenig weiter erläutern?

 

Aber haltet Ihr es für spieltechnisch legitim, einfache Erfolgswürfe in ihrer determinierenden Wirkung durch aktives Rollenspiel in den Hintergrund treten zu lassen?
Ja - als schlechteste aller Möglichkeiten (ultma ratio)
Wieso ist das die "ultima ratio"? Du hast es doch als Spielleiter selbst in der Hand, wie Du vorgehen möchtest. Und wenn Du Dich für das direkte Würfeln entscheidest, kannst Du das Ergebnis doch im Nachhinein nicht mehr umdeuten.

 

Käme nun ein Spielleiter auf die Idee, durch das eigene Ausspielen von Nichtspielerfiguren diesen einen Zuschlag oder Abzug auf einen Erfolgswurf zu gewähren? Wohl eher nicht.
Ja - auch wenn ich al netter Sl [hüstel] die positiven Modifikationen eher übersehe.
Puh, ich ging eigentlich von einer rhetorischen Frage aus. Du bewertest also tatsächlich Dein eigenes Ausspielen als Spielleiter negativ und gibst den von Dir verkörperten Nichtspielerfiguren Abzüge auf den Erfolgswurf?

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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@LaA, Akeem: Eure Vorschläge verstehe ich nicht. Keine Auswirkungen gibt es nicht. Wenn man dem verhörten Gefangenen droht, dann hat das Auswirkungen, und wenn man ihm die Freiheit verspricht auch. Und ich werde als SL doch nicht entscheiden, mit welchen der Auswirkungen sich die Spielerfiguren denn nun rumschlagen sollen.

Und ja. Ich rede mit den Spielern, um den Ablauf der Situation zu klären. Genau darum geht es doch. Die Situation wird nicht nur durch einen Würfelwurf entschieden, sondern im Gespräch ergibt sich, wie die Spielerfiguren und die NSCs miteinander interagieren.

 

Nun, wenn Dir wichtig ist, wie die Beredsamkeit durchgeführt wurde, der Spieler aber - aus welchen Gründen auch immer - außer einem erfolgreichen EW nichts zur Klärung beitragen kann, ist es Dir als SL doch freigestellt, den Ablauf den erfolgreichen Überredungsversuch darzustellen. Das gibt dem Spieler zu dem noch die Möglichkeit, seine Ideen zu entwickeln, einzubringen und vielleicht zukünftig das selbst darzustellen. So werden dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Spieler hat seinen Erfolg und lernt vielleicht dazu und du als SL hast eine für alle geklärte Situation der Interaktion der Spieler mit den NSC, die du weiter in das Spielgeschehen einfließen lassen kannst.

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An dieser Stelle möchte ich noch einmal mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, dass immer wieder die Benachteiligung schüchterner, introvertierter Spieler bemängelt wird.

 

Ich erinnere an die Diskussionen zur Individual- bzw. Pauschalpunktvergabe. Viele Diskussionsteilnehmer haben dort geäußert, dass sie schätzen, dass die Individualpunktvergabe eine Leistung misst. Teilweise wurde sogar explizit darauf verwiesen, dass der engagierte Spieler sich vom stillen, zurückhaltenden Spieler abheben soll.

Wenn ich eine Leistung messe, werde ich immer die Situation haben, dass einige Leute in der zu messenden Kategorie talentierter sind als andere. Es findet also letzlich immer eine 'Benachteiligung' nicht so talentierter Teilnehmer statt.

Bei der Individualpunktevergabe wird die unterschiedliche Leistungsfähigkeit sogar noch ständig öffentlich gemacht und in einen selbstverstärkenden Mechanismus eingespeist, weswegen ich die Pauschalpunktevergabe bevorzuge.

 

Rollenspiel ist eine soziale, kommunikative und (je nach Geschmack) auch intellektuelle Tätigkeit. Sich darüber zu beklagen, dass jemand, der in diesen Bereichen Defizite besitzt, manchmal Nachteile hat, erscheint mir so sinnvoll, wie, wenn ich darüber klage, dass ich beim Fußball Nachteile habe, weil ich nicht so schnell laufen kann.

Übrigens habe ich selbst jahrelang in einer Fußballgruppe gespielt, bei der ich leistungsmäßig zu den 10% schlechtesten der Spieler gehört habe. Hat mir trotzdem Spaß gemacht.

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@Stephan: Es besteht schon ein Unterschied darin, die gelernten Fähigkeiten/Fertigkeiten der Figur in ein Spiel per erfolgreichem EW-Wurf einzubringen und diese Fähigkeiten/Fertigkeiten auszuspielen. Ersteres wird bei der Individualpunktevergabe entsprechend berücksichtig, letzteres bei mir nicht, da ich keine EP für "gutes Rollenspiel" vergebe, da ich mir nicht anmaßen möchte zu beurteilen, was "gutes Rollenspiel" ist.

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An dieser Stelle möchte ich noch einmal mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, dass immer wieder die Benachteiligung schüchterner, introvertierter Spieler bemängelt wird.

 

Ich erinnere an die Diskussionen zur Individual- bzw. Pauschalpunktvergabe. Viele Diskussionsteilnehmer haben dort geäußert, dass sie schätzen, dass die Individualpunktvergabe eine Leistung misst. Teilweise wurde sogar explizit darauf verwiesen, dass der engagierte Spieler sich vom stillen, zurückhaltenden Spieler abheben soll.

Wenn ich eine Leistung messe, werde ich immer die Situation haben, dass einige Leute in der zu messenden Kategorie talentierter sind als andere. Es findet also letzlich immer eine 'Benachteiligung' nicht so talentierter Teilnehmer statt.

Bei der Individualpunktevergabe wird die unterschiedliche Leistungsfähigkeit sogar noch ständig öffentlich gemacht und in einen selbstverstärkenden Mechanismus eingespeist, weswegen ich die Pauschalpunktevergabe bevorzuge.

 

Rollenspiel ist eine soziale, kommunikative und (je nach Geschmack) auch intellektuelle Tätigkeit. Sich darüber zu beklagen, dass jemand, der in diesen Bereichen Defizite besitzt, manchmal Nachteile hat, erscheint mir so sinnvoll, wie, wenn ich darüber klage, dass ich beim Fußball Nachteile habe, weil ich nicht so schnell laufen kann.

Übrigens habe ich selbst jahrelang in einer Fußballgruppe gespielt, bei der ich leistungsmäßig zu den 10% schlechtesten der Spieler gehört habe. Hat mir trotzdem Spaß gemacht.

Im Fall der Punktevergabe geht es um Spieler, die gar nichts machen, also nicht mal Fertigkeiten einsetzen. Sie schauen nur zu, bringen allenfalls mal einen Kommentar und tragen nichts substanzielles zum Abenteuer bei.

 

Hier, in diesem Strang geht es aber, um Spieler, die Fertigkeiten einsetzen (wollen), um das Abenteuer und die Gruppe voran zu bringen. Sie wollen aber nicht extra dafür auch noch schauspielern müssen.

 

Da ist schon ein großer Unterschied.

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Stephan,

 

Nur um das nochmal ganz klar zu machen:

 

Ich habe kein Problem damit, wenn Spieler soziale Fähigkeiten ihrer Figur ausspielen,

im Gegenteil, wenn der Spieler es denn kann (wünscht) würde ich das immer einer "reinen" Würfelei vorziehen.

 

Insofern sind wir einer Meihnung

 

Womit ich allerdings ein Probleme habe ist, dass - zumindest habe ich deine Beiträge so verstanden -

dieses Ausspielen für Dich eine ZWINGENDE NOTWENDIGKLEIT darstellt, um diese Fähigkeit überhaupt einzusetzten.

 

 

Sollte ich Dich da allerding falsch verstanden haben - streiten wir um die goldene Ananas ...

Da stellt sich die Frage, was du unter Ausspielen verstehst. Ich erwarte keine schauspielerische Glanzleistung. Aber ich erwarte als Minimum, dass der Spieler mir sagt, wie er ungefähr vorgeht. Also meinetwegen in indirekter Rede sagt: 'Ich verwickele die Schankmaid in ein Gespräch und bei passender Gelegenheit zeige ich ihr meinen juwelenbesetzten Dolch.

Je nach Umständen bevorzuge ich aber doch eher einen fragmentarisch geführten Dialog. In dem können ja auch deskriptive Elemente enthalten sein können.

Z.B.:

Spieler: 'Nachdem ich die Schankmaid mit Hilfe eines geeigneten Anmachspruchs über ihre gute Figur (Verführen+12) in ein Gespräch verwickelt habe, erzähle ich ihr, dass ich mich ja schon seit Tagen auf der Suche nach einem geeigneten Käufer für meinen juwelenbesetzen Dolch befinde'

SL: 'Oh, ein juwelenbesetzer Dolch. Kann ich den mal sehen. Der glitzert und funkelt doch bestimmt ganz toll.'

Spieler: 'Nicht hier, aber auf meinem Zimmer zeige ich dir den Dolch gerne'.

Im Zimmer lässt sich die Schankmaid den Dolch zeigen. Geheimer Wurf des SL auf Menschenkenntnis, ob der Spielfigur auffällt, dass die Schankmaid den Dolch mit recht professionellem Blick abschätzt.

...

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Hallo an alle welche Stephan immer wieder den Zwang zum ausspielen/schauspielern vorwerfen, Stephan hat an keiner Stelle geschrieben das er ein dramaturgisches Ausspielen der Beredsamkeit (oder anderer Fertigkeiten) fordert.

 

Er möchte nur grob dargelegt haben wie der Plan aussieht:

 

was er nicht möchte ist:

Ich versuche die Wache zu überreden mich in die Stadt zu lassen... <würfel>... geschaft!

 

was er möchte (falls ich ihn richtig verstehe) ist:

Ich versuche die Wache zu überreden mich in die Stadt zu lassen, ich glaube ich erzähl die Geschichte von meiner verlorenen Liebe die ich suche (von meiner Sterbenden Oma, ...) <würfel> ... geschaft

 

Ist das für euch schon ausspielen?

 

Für mich auf jeden Fall nicht.

 

 

EDIT: Stephan war schneller :)

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