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Stephan

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  1. Wer sagt das so? Ich las bei den Leuten auf Abds Seite immer nur "alles ist möglich, notfalls wird eine Regel großzügiger ausgelegt". Also nicht, dass es automatisch klappt, sondern dass möglichst immer eine Chance besteht. Zumindest erscheint mir nur das logisch, das andere las ich nur bei den "Gegnern", die das unbedingt der anderen Seite in den Mund schieben wollte.... Die Strangeröffnung wurde ja inspiriert durch die Frage, ob ein Tiermeister magische Wesen als Gefährten haben könne. Das ist für mich zunächst einmal eine binäre Entscheidung. Wie da ein 'Ja, aber' aussehen soll ist mir nicht so klar. Dass auch ein 'Ja' nicht bedeutet, dass jeder Tiermeister ein magisches Wesen gleich automatisch als Gefährten hat, dürfte jedem klar sein. Auch die Frage, ob Wandeln wie der Wind in der Stadt angewendet werden kann, ist eine binäre. Hier kann ich mir noch schwerer vorstellen, wie sich hier ein 'Ja, aber' vom 'Ja' abheben würde. Negative WM auf den EW:Zaubern? Wäre meines Erachtens zumindest ein Systembruch bei den Regeln. Nach meiner Erfahrung wird Schleichen häufiger angewandt, wenn es darum geht, einen Kundschafter auszuschicken, um irgendwo heimlich zu spionieren. Und ja, als Spieler eines Assassinen wäre ich genervt, wenn in einer solchen Situation, die ich für meine Charakterklasse als typisch ansehe, meine teuer erkaufte Fertigkeit Schleichen durch einen billigen Zauberspruch eines anderen Gruppenmitglieds substituiert würde. Wenn du das als schweren charakterlichen Mangel auffasst, so trage ich das mit Fassung.
  2. Nun ja. Abd hat von 'obskuren Begründungen' gesprochen, die man notfalls nach 'semantischer Analyse der Regeln' zugunsten des Spielers heranziehen solle. Das hört sich stark danach an, dass man zwar immer noch den Wortlaut, nicht unbedingt aber den Sinn der Regel, befolgen müsse. In meinen Augen ist so etwas letztlich genau so ein Regelbruch, wie wenn man dem geschriebenen Wort direkt widerspricht. Ich denke auch, dass die Frage, was denn nun spielerfreundlich ist, nicht so klar zu beantworten ist. Rosendorn hat ja schon darauf hingewiesen, dass die spielfigurenfreundlichste Regelung 'Alles klappt immer' nicht die spielerfreundlichste sein wird, da dann offenbar die Spannung abhanden kommt. Nach dieser Erkenntnis ist mir allerdings unklar, warum die Regelung 'Alles klappt immer, wenn man es nur irgendwie mit den Regeln begründen kann' dann gerade das Optimum an Spielspaß generieren soll. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Was freundlich für Spieler A ist, kann Spieler B ziemlich verärgern. Nehmen wir z.B. den Spruch Wandeln wie der Wind. Hier steht, dass der Zauberer sich in völligem Einklang mit der Natur bewegt. Ich schließe daraus (und den folgenden Beispielen), dass der Spruch nur in natürlicher Umgebung, nicht aber z.B. in der Stadt angewendet werden kann. Diese restriktive Auslegung ist keineswegs zwingend. Der Spieler des Druiden, der den Spruch gelernt hat, wird es mir eventuell auch krumm nehmen, dass ich den Spruch so einschränke. Der Spieler des Assassinen, der viele Punkte in Schleichen investiert hat, wird es dagegen vermutlich begrüßen.
  3. Interessanter Weise habe ich eine ähnliche Position (exemplarisch bezüglich 'Fallen stellen') im von dir eröffneten Strang Mehr spielen, mehr Immersion vertreten. Da wurde mir dann von dritter Seite (JoBaSa) vorgehalten, ich sei geradezu ein Musterbeispiel der von dir im dortigen Eingangsbeitrag kritisierten Haltung. Schade, dass du mir da nicht beigesprungen bist, denn offenbar hatte JoBaSa dich gründlich missverstanden. Aber aus grundsätzlichem Oppositionsgeist relativiere auch ich meine damals getroffene Ausführung. Beredsamkeit und Schwertkampf sind eben nicht hundertprozentig vergleichbar. Beim Kämpfen wird in Midgard immer automatisch in den 'Regelmodus' gewechselt. Dagegen findet ein Großteil der sozialen Interaktion ohne Regelbegleitung statt. Wenn eine Spielfigur im Gasthausein Bier bestellt, wird kaum auf Beredsamkeit gewürfelt, ob sie es bekommt. Wie sieht es aus, wenn sie darum bittet, das Bier besonders schnell zu bekommen? Oder wenn sie den Wirt bei der Bestellung noch nebenbei fragt, ob der Gast am Tresen denn gestern abend auch schon da war. Wird dann gleich auf Verhören gewürfelt? In unserer Gruppe jedenfalls nicht. Offenbar sind die Grenzen zwischen freiem Spiel und Anwenden einer Fertigkeit gerade im sozialen Bereich deutlich weicher (jedenfalls bei uns) als bei Kampffertigkeiten. Daher halte ich einen 1:1-Vergleich nicht für möglich.
  4. Mit anderen Worten: Es hängt davon ab, wo die Gruppe ihre Schwerpunkte setzt. Die eine Gruppe hat mehr Spaß an taktischen Kämpfen und bringt sich hier mit den eigenen Fähigkeiten ein, während sie die für sie langweiligen sozoalen Fertigkeiten durch einen einfachen Würfelwurf abstrahiert. In einer solchen Gruppe geht im Kampf automatisch mehr von den Fähigkeiten der Spieler ein (nämlich ihrem taktischen Geschick) und bei der sozialen Interaktion fast nur die Fägigkeiten der Spielfiguren (über den Würfelwurf). Eine andere Gruppe setzt die Schwerpunkte vielleicht anders herum. Hinzu kommt noch die im Parallelstrang auch angerissene Frage, ob die eingebrachten Spielerfertigkeiten sich denn nun über alle Spielfiguren verteilen (Beratungspartie), oder nur auf die vom jeweiligen Spieler geführte Spielfigur übertragen werden. Wobei es auch hier vermutlich in der Praxis diverse Zwischenstufen gibt.
  5. @Abd: Es ist nach meiner ganz persönlichen Sicht etwas nervig, ständig von dir erzählt zu bekommen, wie schlecht denn nun das Rollenspiel ist, was andere so betreiben. Zur Sache: Ich sehe hier wieder die grundsätzliche Problematik, wieviel von der eigenen Persönlichkeit denn nun im Rollenspielcharakter steckt. Wenn man die von Abd vertretene Meinung konsequent umsetzt, dann könnten die Spieler ihre Bögen am Anfang des Abenteuers beim SL abgeben. Der ermittelt dann an Hand der Werte den Verlauf des Abenteuers, schreibt ein Drehbuch und teilt es aus. Die Spieler können es dann noch spielen. Warum sollte denn nur über den Erfolg des Verführens der Schankmaid per EW:Verführen entschieden werden? Schon die Idee, dass man die Schankmaid verführen könnte, um an wichtige Information zu kommen, ist ja eine intellektuelle Leistung, die man nicht von der Intelligenz des Spielers sondern von der der Spielfigur abhängig machen sollte. Der SL führt also für die Spielfigur einen PW:Intelligenz (manchmal passt auch ein EW:Menschenkenntnis) durch und teilt dem Spieler dann mit, ob er nun die Schankmaid verführen soll. Mit einem EW:Verführen wird dann noch entschieden, ob er das gut oder schlecht machen soll. Ich vermute, die wenigsten werden es in dieser extremen Konsequenz spielen. Umgekehrt wird man bei einem EW:Erste Hilfe nicht wirklich erwarten, dass der Spieler jetzt beschreibt, wie er genau bei der Wundbehandlung vorgeht. Und so bleibt als unbefriedigende Erkenntnis wohl nur, dass jede Gruppe ihren Stil irgendwo dazwischen suchen muss. Tendentiell bin ich aber der Meinung, dass bei intellektuellen und sozialen Fertigkeiten eben deutlich mehr Eigenschaften des Spielers in die Spielfigur einfließen werden als bei körperlichen oder gar magischen.
  6. Nein, Kinderpornographie ist auch aus anderen Gründen verboten. Es wäre z.B. auch verboten, erwachsene Darsteller zu verwenden, die lediglich als Kinder aufgemacht sind. Ebenfalls verboten wäre ein Kinderporno als Zeichentrickfilm.
  7. @Gimli: Das sehe ich allerdings dezidiert anders. Auch wenn man das Problem des Jugendschutzes technisch lösen könnte, gibt es für mich diverse Dinge, die hier zurecht nicht geduldet werden. Offensichtlichstes Beispiel sind Verstöße gegen das Urheberrecht. Aber auch Beleidigungen, Aufrufe zu Straftaten, pornografische oder gewaltverherrlichende Inhalte und allgemein alles, was der Menschenwürde widerspricht, möchte ich in diesem Forum nicht finden. Die Aussage 'Zensur findet nicht statt' ist eine Forderung an die Gesellschaft als ganzes. Sie bedeutet nicht, dass sich eine Gemeinschaft nicht engere Grenzen setzen kann, was in ihrem 'privaten' Raum zulassen möchte.
  8. Ich muss gestehen, dass ich hier nicht ganz folgen kann. Aus der Beschreibung des Textes von 'Hören der Geister' geht doch (oder erinnere ich mich falsch) klar hervor, dass ein erfolgreiches Anwenden des zaubers keinesfalls garantiert, dass hierdurch relevante Informationen gewonnen werden können. Zumindest dies dürfte dem Spieler bekannt sein, wenn er sich entscheidet, den Spruch zu lernen. Hinzu kommen noch die Ausführungen auf Kompendium, Seite 57, auf die ich bereits im Parallelstrang hingewiesen habe. Auch sie können wir als Bestandteil der Regeln auffassen. Wo ist nun die verdammenswerte Willkür, wenn der Spielleiter genau diese in den Regeln bereits vorgegebenen Effekte eintreten lässt?
  9. Der Regelautor hat sich über die hier diskutierte Problematik übrigens auch einige Gedanken gemacht. Das Ergebnis kann man auf Seite 57 im Kompendium nachlesen.
  10. Übrigens: Apropos Bettlerkönig. Wie man hier nachlesen kann, gibt es bezüglich des Bettlerkönigs noch sehr grundlegende Fragen, die ungeklärt sind. Angesichts der weitreichenden Möglichkeiten der Göttlichen Eingebung tatsächlich sehr merkwürdig. Ich gehe davon aus, dass es eben doch Mittel und Wege gibt, dafür zu sorgen, dass man mit Göttlicher Eingebung nicht alles herausfinden kann, auch wenn das Regelwerk sie nicht explizit benennt.
  11. Eleazar, eigentlich stellst du nur einen Spezialfall der Frage, wie die Spielwelt angesichts der großen Möglichkeiten, die die Magie bietet, überhaupt logisch funktionieren kann. Eine ganz analoge Frage gab es vor kurzem in einem anderen Strang, wo es um die Frage ging, wieso es auf Midgard noch Krankheiten und Verstümmelungen gibt, wo doch so mächtige Heilzauber zur Verfügung stehen. Ich befürchte, die ehrliche Antwort lautet: Die Spielwelt ist inhärent inkonsistent. Ich galube auch nicht, dass jemand es schafft eine wirklich konsistente Spielwelt mit Magie zu erschaffen. Gebe ich angesichts dieser Tatsache entmutigt auf und lasse bezüglich Spielweltlogik alle Zügel schleifen? Nein, es gibt eben Inkonsistenzen, die offensichtlicher sind und andere, die man mit etwas gutem Willen mal ignorieren kann. Gerade bei den Wundertaten scheint mir hier die Annahme 'Priester bemühen ihren Gott nur für wirklich wichtige Probleme' schon einigermaßen hilfreich. Was natürlich die Frage aufwirft, in wie weit sich Spielerfiguren auch an solche Grenzen halten. Bei deinem Beispiel mit der binären Suche ist mir übrigens nicht klar, in wie weit das dafür benötigte mathematische Verständnis in einer mittelalterlichen Welt schon vorhanden war.
  12. Ich empfehle hier die Lektüre des Regeltextes zum Spruch Vision (habe ich gerade gestern durch Zufall wieder gelesen). Das dort gesagte dürfte sinngemäß auch für alle anderen (insbesondere magischen) Formen der Informationsbeschaffung gelten.
  13. Ok, wie soll ich "... Erhält stets wahre Antworten ..." interpretieren? Bekommt der Zauberer dann ein heiliges Schulterzucken als Antwort? Ok, "Hab ich keinen blassen Dunst von" ist schon als wahre Antwort zu verstehen. Soweit stimme ich Dir zu. Bleibt es also der Willkür des Spielleiters überlassen was der Gott weiß. Ja, das böse Wort der Willkür ... Und erneut ja, es bleibt der Willkür des SL überlassen. Wollen wir hoffen, dass er seine Rolle ernst nimmt und sich neutral Gedanken macht, was der Gott weiß. Bleiben wir beim Mordbeispiel: War der Getötete ein Anhänger des Glaubens? Hat er seinen Mörder erkennen können? Wird der Totengott gefragt? Dann ist mehr als nur wahrscheinlich, dass der Gott die Antwort weiß, denn der Gläubige, der ihm die Auskunft geben kann, befindet sich in seiner Nähe und kann gefragt werden. Grüße Prados Der Vollständigkeit halber: Wäre 'Ich weiß es, möchte dich aber an diesem Wissen nicht teilhaben lassen' dann unter Umständen auch eine legitime Antwort? Ja, wäre es. Ich muss aber glaube ich nicht dazuschreiben, dass ich als SL so eine Antwort ablehne Äh, habe ich jetzt irgendwo wieder was nicht mitbekommen? Wo ist das dann "wohlwollend", wie Du in Antwort auf meinen Umgang mit dem Spruch geschrieben hast? Ich sehe hier keinen zwingenden Widerspruch. Ich würde bei der (auch praktischen) Zulassung obiger Option weiterhin davon ausgehen, dass diese Option im Normalfall nicht gezogen wird. Aber vielleicht ist es aus Gründen der Spielweltlogik ja plausibel, dass der Gott nach wohlwollender Prüfung der Anfrage genau zu diesem Ergebnis kommt. Zum Beispiel, weil er bei der Beantwortung einen größeren göttlichen Plan in Gefahr sieht, oder weil er genau diesen seiner Anhänger einer Prüfung unterziehen will, bei der es wichtig ist, dass er das richtige tut, ohne auf höheres Wissen zurück zu greifen. In solchen Fällen wäre die ausweichende Antwort doch plausibel. Tatsächlich schränkt es die Macht der Götter doch erheblich ein, wenn sie durch so einen simplen Spruch zu etwas gezwungen werden können, was sie eigentlich gar nicht wollen. Edit: Sehe gerade, dass es zu der Frage schon weiter ging. Was wäre daran jetzt 'willkürlich'?
  14. Ok, wie soll ich "... Erhält stets wahre Antworten ..." interpretieren? Bekommt der Zauberer dann ein heiliges Schulterzucken als Antwort? Ok, "Hab ich keinen blassen Dunst von" ist schon als wahre Antwort zu verstehen. Soweit stimme ich Dir zu. Bleibt es also der Willkür des Spielleiters überlassen was der Gott weiß. Ja, das böse Wort der Willkür ... Und erneut ja, es bleibt der Willkür des SL überlassen. Wollen wir hoffen, dass er seine Rolle ernst nimmt und sich neutral Gedanken macht, was der Gott weiß. Bleiben wir beim Mordbeispiel: War der Getötete ein Anhänger des Glaubens? Hat er seinen Mörder erkennen können? Wird der Totengott gefragt? Dann ist mehr als nur wahrscheinlich, dass der Gott die Antwort weiß, denn der Gläubige, der ihm die Auskunft geben kann, befindet sich in seiner Nähe und kann gefragt werden. Grüße Prados Der Vollständigkeit halber: Wäre 'Ich weiß es, möchte dich aber an diesem Wissen nicht teilhaben lassen' dann unter Umständen auch eine legitime Antwort?
  15. Diese Konzentration ist eine Form, die allgemein verfügbar ist. Beispiel: Ein Thaumaturg kann beliebige Personen unsichtbar machen. Diese Unsichtbarkeit wird von diesen beliebigen Personen durch Konzentration auf den Zauber aufrecht erhalten. Das dürften zwei unterschiedliche Formen der Konzentration sein. Unsichtbar kann man sich noch mit normaler Bewegungsweite fortbewegen, während die Konzentration auf die Feuerkugel die eigene Bewegungsweite auf 1 verringert (oder bringe ich da jetzt aus der Erinnerung etwas durcheinander?). Das ist für mich ein starkes Indiz, dass die Feuerkugel-Konzentration eher der Zauber-Konzentration vergleichbar ist.
  16. Bei uns verlängert das Pulver die Wirkungsdauer auf unendlich. Andere aufhebende Einflüsse gelten weiterhin: Feuerkugeln müssen im Blick gehalten werden, auf Unsichtbarkeit muss sich konzentriert werden etc. Was aber eine Überlegung wert wäre ist, ob man die Konzentration nicht wieder aufnehmen könnte, da das Pulver ja im Prinzip den Zauber noch immer wirken lässt (ok, bei Feuerkugel wäre das schwer möglich ). Da stellt sich für mich zunächst einmal die Frage, was denn bei der 'normalen' Unsichtbarkeit passiert, wenn während der Wirkungsdauer die Konzentration aufgegeben wird. Wird man dann wieder unsichtbar, wenn man die Konzentration wieder aufnimmt? Nach meiner Interpretation nicht. Durch Analogie würde ich es daher auch für das PvZ verneinen. Ich hege allerdings den Verdacht, dass die ganze Diskussion ein wenig sinnlos ist. Meine Vermutung ist, dass der Autor der Regeln gar nicht darüber nachgedacht hat, wie die Wirkung des PvZ mit den verschiedenen Zaubern kombiniert wird. Mögliche innere Widersprüche hat er, wahrscheinlich sogar bewusst, hingenommen. Nach meiner Theorie ist das PvZ einfach ein Konstrukt, das ermöglichen soll, dass auf Wunsch (des Abenteuerautors, des SLs, der Spieler?) bestimmte Zauber permanent wirken. Wie das dann mit den einzelnen Spruchbeschreibungen überhaupt in Einklang gebracht werden kann, ist bei Bedarf zu entscheiden. Der Versuch es aus den dürren Worten im Arkanum abzuleiten, ist also in sofern sinnlos, als dass der Autor es auf diesem Weg gar nicht regeln wollte.
  17. Das geht aber über kleinhalten hinaus und falls es stimmt gezielte Schikane. Wenn mir irgendjemand damit kommt Regeln verantwortungsvoll... sonstwas, zitiere ich einen RPG Autor und fordere ihn auf verantwortungsvoll das Regelwerk zu entsorgen.... Vermutlich sind diese Zeilen ein weiteres Indiz dafür, dass unsere Vorstellungen von Rollenspiel sehr weit auseinander liegen. Das verwundert mich nicht, denn auch unsere Vorstellungen von Diskussionskultur liegen so weit auseinander, dass ich eine Diskussion mit dir für nicht sinnvoll erachte.
  18. Diesen Anspruch halte ich für unrealistisch. Dass die Regeln nicht eindeutig sind, zeigen die seitenlangen Regeldiskussionen hier im Forum. Und da die Spieler oft nicht über alle relevanten Informationen verfügen, kann es für sie oft auch nicht nachvollziehbar sein, wie es in einer konkreten Situation zu einer bestimmten Entscheidung des SL gekommen ist. Ich hätte übrigens auch keine große Lust mehr, meinen Job als SL fortzuführen, wenn mir die Spieler signalisieren würden, sie trauten mir nicht zu, die Regeln verantwortungsvoll auszulegen.
  19. Ich kann nirgends erkennen das Abd seine Meinung als allgemeingültig darstellt. Er wird ein einziges Mal wirklich wertend, als er sagt, dass die spielermöglichkeiten-erweiternde Interpretation gutes Spielleiten ist. Ansonsten definiert er restriktive Regelauslegungen als spieler-kleinhaltend, was durchaus berechtigt sein kann und nicht als "selig machend" dargestellt wird. Hier tut er nicht mehr als die Gegenseite, die sagt, dass es nicht so ist. ... Da zitiere ich mal einige Satzfragmente aus dem (nicht übermäßig langen) Eingangsbeitrag: 'mit Gewalt kleinhalten', 'dann hat der SL es ... auszulegen', 'sollten gute Spielleiter', 'willkürliche Spielleiter die kleinkrämerisch', 'könnt ich mich endlos aufregen', 'Bessere Spielleiter sind'. Wie Eleazar (und wohl auch Prados) finde ich es schwierig, bei solchem Vokabular zu glauben, hier solle eine konstruktive Diskussion begonnen werden. Ich halte es für einen sehr wichtigen Hinweis. Wenn ein Spieler glaubt, dass jede Entscheidung des SL, die sich nachteilig für seine Spielfigur auswirkt, gegen ihn persönlich gerichtet ist, dann besteht in der Tat ein Problem.
  20. Tja, die Diskussion hat sich inzwischen halt weiterentwickelt. Der großzügige Umgang mit Artefakten wurde wohl von Rosendorn in die Diskussion eingebracht. Die goldene Regel ebenfalls. Übrigens habe ich mich in meinem von dir kritisierten Beitrag auch in zwei Absätzen ganz explizit mit der Problematik der Regelauslegung auseinandergesetzt. Daher scheint mir deine Kritik unangebracht.
  21. Meine Erfahrungen gehen eher in eine andere Richtung als von Abd oder Rosendorn beschrieben. In meiner Midgard-Frühzeit habe ich bei Spielleitern gespielt, die ich ansonsten für sehr gut hielt, die aber recht großzügig mit auch heftigeren Artefakten waren. Nach mehrjähriger Erfahrung würde ich sagen, dass dies dem Spielspaß eher abträglich war. Die Spieler haben sich immer mehr durch die von ihnen besessenen Artefakte definiert. Ganz besonders schlimm wurde es, wenn ein solches Artefakt kaputt ging oder, noch schlimmer, verloren ging. Danach drehte sich alles nur noch um die Wiederbeschaffung des Artefakts. Mit einigen der damaligen Spieler spiele ich noch heute zusammen, und wir sind einvernehmlich zu einem deutlich weniger artefaktlastigen Spielstil gewechselt. Ich habe das auch als einen Reifungsprozess empfunden. Ebenso sehe ich bei der Regelauslegung in den seltensten Fällen die Situation Spielleiter kontra Spieler. Zum Einen ist es sicher Aufgabe des SL, die Spieler insgesamt zu beschränken, da sich ansonsten für sie binnen kurzen keine Herausforderungen jenseits 'Wir retten die Welt' mehr bieten. Man mache sich klar, dass eine Gruppe aus sechs Spielfiguren vom Grad 7 z.B. in Alba bereits eine ziemlich einzigartige Machtzusammenballung bietet. Noch stärker ist für mich aber der Aspekt, das Gleichgewicht innerhalb der Spielerschaft zu wahren. Es gibt nun einmal Spieler, die ihre Wünsche offensiver formulieren als andere. Wenn ich dem immer entgegenkomme, dann sind die Spieler bald in ihren Spielmöglichkeiten unterschiedlich stark ausgestattet, was dann zu Ungleichgewichten bei den Spielanteilen führt. Und zur Goldenen Regel: Natürlich setze ich für NSC bei Belieben (da heißt nach wohlüberlegtem Ermessen) die Regeln außer Kraft. Wenn ein Bote aus einer belagerten Festung in der Wüste die Spielfiguren um Hilfe rufen soll, dann würfele ich für ihn weder auf 'Schleichen', ob er den Belagerungsring durchbrechen kann, noch prüfe ich an Hand der Entbehrungsregeln, ob er nicht in der Wüste verdurstet. Der Bote erreicht die Abenteurer und Punkt. Oder, um ein Beispiel aus der Spielpraxis zu nehmen: Letztens wurde eine Spielfigur auf dem Marktplatz von Corrinis von der Stadtwache verfolgt. Ein Armbrustschütze von einem Burgturm nahm die Spielfigur unter Beschuss und fehlte. Also zweite Probe mit +4, ob unbeteiligter getroffen wird. Gewürfelte 20. Bestätigt (wir spielen mit Bestätigungsregel). Da habe ich keine w100 mehr gewürfelt, sondern festgelegt, dass soeben ein Fischhändler tödlich getroffen wurde. Begründung: Die Wahrscheinlichkeit, durch einen kritischen Treffer sofort getötet zu werden ist nach Regeln unrealistisch klein. Das dient alleine dem Spielspaß. Im vorliegenden Fall sah ich den Spielspaß nicht gefährdet -> Spontane und willkürliche Entscheidung, dass kritischer Treffer reicht, um den Tod des Fischhändlers zu bewirken.
  22. Von der atmosphärischen Seite gesehen, hätte ich mit einem geeigneten Tablet-PC noch nicht einmal ein Problem. Ein Vorteil wäre sogar, dass man bei stimmungsvoll gedämpften Licht noch alles lesen könnte. Problematischer ist für mich die Dateneingabe während des Spiels. Zwar müsste man den aktuellen AP/LP-Stand, sowie eventuelle Abzüge beim Erreichen der LP-Grenzen bei den NSC nicht mehr selbst berechnen, aber die jeweiligen Würfel-Ergebnisse der Spielfiguren müssten immer noch von Hand zugeordnet und in den Rechner eingetragen (und von diesem erkannt) werden. Spätestens da bin ich mit Stift, Papier und Kopfrechnen schneller. Gedämpftes Licht beim Spiel ist für mich zum Beispiel eher ein Spaßkiller. Warum soll ich die ganze Zeit die Augen anstrengen? Die Eingabe bei den modernen Medien ist sicher noch ein Problem. Für mich auch ein Grund, warum ich den Tablet bisher noch nicht attraktiv finde. Aber da wird sich hoffentlich auch was tun. Würfeln tue ich (als SL) übrigens schon seit längerem mit dem Laptop. Physaikalische Würfel bringe ich gar nicht mehr mit zum Spiel. Ein intelligente App bräuchte also für die Würfelergenisse nicht unbedingt eine Eingabe. Aber andere Dinge müssen natürlich schon eingegeben werden.
  23. ... wegen mir bei einem SciFi-RPG, aber bloß nicht beim PRPG. Dieser Gedankengang ist mir völlig fremd. So bevorzuge ich z.B. auch gedruckte Regelwerke gegenüber handschriftlich kopierten, obwohl der Buchdruck auf der Welt Midgard noch nicht erfunden sein dürfte.
  24. Gerade im Kampf könnte ich mir eine Unterstützungsapplikation gut vorstellen. Die Applikation geht die Beteiligten der Reihe nach (nach Gw) durch und zeigt mir ihre Handlungsoptionen an. Ich kann dann noch Bemerkungen dazu tun, wie z.B. 'ist gestürzt' oder 'leidet 12 Runden unter Schmerzen', die mir dann beim nächsten Mal wieder angezeigt werden. Und wenn es richtig komfortabel sein soll, dann muss ich die Daten der NSCs gar nicht eingeben. Im elektronisch gekauften Abenteuer liegen die Daten bereits im entsprechenden Format vor und können automatisch in das Tool übernommen werden. Der Fantasie, was man alles an nützlichen Tools erfinden kann, sind da kaum Grenzen gesetzt. Die sind eher dadurch gegeben, was man an Entwicklungszeit reinstecken kann oder will. Ich leite übrigens selber inzwischen immer mit Laptop (auch wenn dort leider solche tollen Anwendungen nicht drauf sind), und der SL, bei dem ich als Spieler tätig bin, tut es auch. Ich stelle keinen negativen Effekt auf die Spielatmosphäre fest. Mit der Vorstellung, dass auch alle Spieler hinter einem Laptop hocken, kann ich mich noch nicht so recht anfreunden. Wenn es aber ein Tablet-PC ist, der wie der Charakterbogen vor einem liegt, nur mit ganz viel mehr Unterstützung durch coole Software. Doch, das fände ich gut.
  25. Das ist der Zeitgeist, dem man nicht zu sehr hinterher rennen sollte, finde ich. Heutzutage muss doch alles leicht gehen, sofort Spaß machen und sofort Erfolge bringen, sonst verliert der Konsument die Lust daran. Neee, das muss in der Ausprägung nicht sein. Bei solchen Äußerungen erscheint vor meinem geistigen Auge immer jemand, der vor der Motorhaube seines Autos steht und eine Kurbel dreht und vor sich hin murmelt: 'Was soll ich mit diesen neumodischen Zündschlüsseln. Ich habe mein Auto schon immer so gestartet.' Ernsthaft: Ich finde es schade, dass es anscheinend soviele konservative Rollenspieler gibt, denen das romantische Gefühl fleckiger Charakterzettel und klappernder Würfel wichtig genug ist, auf den Mehrwert, den moderne Technik bietet, zu verzichten. Natürlich muss jeder selber wissen, was ihm wichtig ist. Aber wenn sich viele Rollenspieler modernen Techniken verweigern, dann werden sie mangels Absatz nicht oder nur langsam genutzt. Umgekehrt wird es schwer werden neue Interessenten für unser Hobby zu gewinnen, wenn man sich so offensichtlich weigert, das Potenzial, das eine konsequente Nutzung moderner Technik bietet, zu nutzen. Damit wird die ohnehin schon schmale Anhängerschaft weiter schrumpfen.
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