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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ich habe in den letzten Wochen im wöchentlichen Wechsel als Spielleiter (Midgard) und Spieler (anderes System) fungiert. Sowohl meine Tätigkeiten während des eigentlichen Spieltermins als auch im Vorfeld unterschieden sich so stark voneinander, dass ich die Aussage, der SL sei im Prinzip ein Spieler wie jeder andere für etwas irre führend halte. Die Frage, wie die einzelne Gruppe mit Regelauslegungsfragen umgeht, muss wohl jede Gruppe für sich entscheiden. Zwischen - Die Entscheidung des SL gilt unabänderlich. Jeder Widerspruch seitens der Spieler ist als Majestätsbeleidigung aufzufassen. und - Sobald eine Regelunklarheit auftaucht, muss das Spiel unterbrochen werden. In einem demokratisch legitimierten Verfahren wird das Problem zunächst ausführlich diskutiert und dann in mehreren Lesungen eine Lösung verabschiedet. Danach wird das Spiel wieder aufgenommen. gibt es wohl ein weites Feld. Wie es in den einzelnen Gruppen praktiziert wird, dürfte von den individuellen Vorlieben der Beteiligten abhängen. Aus Abds Eingangsposting schließe ich, dass er von einer hervorgehobenen Rolle des SL ausgeht. Ansonsten macht die Aussage, der SL solle die Regeln immer besonders spielerfreundlich interpretieren ja wenig Sinn. In der Tat gibt es einige Gründe, die dafür sprechen, dem SL hier eine besondere Verantwortung zuzusprechen: Wenn es darum geht, die Regeln für NSCs auszulegen, ist es unter Umständen extrem kontraproduktiv die Spieler einzubeziehen ('Der Druide, der gerade den Anschlag auf euch vornehmen will, versucht sich mit Wandeln wie der Wind unhörbar zu machen. Darf er das im Gasthaus eigentlich?') Dem SL stehen auch bezüglich der Beurteilung von Spieleraktionen manchmal mehr Hintergrundinformationen zur Verfügung als dem Spieler Der SL ist vielleicht derjenige, der sich mit den Regeln am besten auskennt Der SL steht nicht in Verdacht, bei einer Regelauslegung besondere Vorteile für seine Figur herausschlagen zu wollen Der SL ist oft derjenige, der am meisten Zeit und Energie in die Runde investiert. Es erscheint angemessen, dass ihm daher auch höhere Gestaltungsmacht zukommt. Der SL ist für die Logik der Spielwelt verantwortlich. Er erwägt bei einer Regelauslegung also natürlicher Weise nicht nur, was sie für die Spielfiguren sondern auch, was sie für die Spielwelt bedeutet. Ob man nun alle diese Argumente überzugend finden, bzw. ob sie im Einzelfall überhaupt zutreffen, ist individuell verschieden. Daher wird die tatsächliche Umsetzung des Regelkonsensfindungsprozesses wohl auch unterschiedlich sein.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Weil es (vermeintliche) Sicherheit gibt. Insbesondere gegenüber dem Spielleiter. Wenn eine Regel exakt ist, kann sie der Spielleiter nicht despotisch anders handhaben. Geht die Diskussion jetzt hin zu der Frage: 'Was erwarte ich von den Regeln?' bzw. 'Was kann ich überhaupt von ihnen erwarten?'? Wäre eventuell einen eigenen Strang wert. Vielleicht gibt es ihn auch schon. Jedenfalls finde ich obige Antwort zu einfach und schon wieder in diesem ermüdenden Konfrontationsdenken zwischen SL und Spieler gefangen. Ich agiere meist als SL und hege die Hoffnung dies nicht despotisch zu tun. Trotzdem erhoffe ich mir von den Regeln, dass sie möglichst viele Dinge klar regeln. Das erspart mir die Bürde, ständig neue Abwägungsentscheidungen treffen zu müssen, unterbindet viele unnötige Diskussionen am Spieltisch und gibt den Spielern die Sicherheit, dass sie das Potenzial ihrer Spielfiguren (bzw. unter Umständen auch der übrigen Welt) einigermaßen verlässlich einschätzen können.
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Wandeln wie der Wind
@Draco: Im Gegensatz zu dir hebe ich nicht so sehr auf den Untergrund ab, sondern mehr auf das Gesamtambiente des Ortes. Es stellt sich mir also die Frage, ob dieser Ort eher natürlich oder eher künstlich ist. Im Zweifelsfall könnte ich mir zum Beispiel die Frage stellen, ob ich es plausibel fände, dass an dem Ort Naturgeister zu Hause sein könnten. Das pure Verschneien einer Straße wäre für mich hier wohl kein Argument. Die überwucherte, schon länger nicht mehr in Stand gesetzte Straße ist ein Grenzfall. Da er so oft nicht vor kommt, brauche ich mir hier keine vorauseilenden Gedanken zu machen. Und ganz leise füge ich hinzu: Kommt die Situation im praktischen Spiel tatsächlich einmal vor, so könnte meine Entscheidung (so ich denn der SL bin) auch mit davon beeinflusst werden, ob ich den Eindruck habe, dass die Spieler jetzt gerade noch ein paar Herausforderungen mehr brauchen können, oder ob sie sowieso schon am Limit sind.
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Wandeln wie der Wind
Pflanzenfessel funktioniert, wenn genügend viele Pflanzen da sind, WwdW, wenn genügend viel natürliche Umgebung da ist. Finde ich jetzt in der Schwierigkeit der Auslegung nicht so unterschiedlich. Und ja, im Prinzip muss sich in der Spielpraxis da ein Konsens herausbilden. Für mich wäre zum Beispiel klar, dass Gebäude nie natürlich sind (eine Ausnahme mag ein lange verlassenes Gebäude sein, dass sich die Natur 'zurückgeholt' hat). Quert der Zauberer eine Straße, so hinterlässt er dort halt Spuren bzw. verursacht Geräusche. Bewegt er sich entlang der Straße, so ist es vermutlich eine gute Idee, dies neben derselben zu tun. Dort wor die Umgestaltung durch den Menschen keine große Rolle spielt. Problematisch wird es, wenn ein Gewässer überquert werden soll. Das gibt der Spruch m.E. nicht her. Dann muss man also auf die Brücke, die ich als künstlich ansehen würde.
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Wandeln wie der Wind
In der Tat. So wie auch bei Elementwandlung der Spielleiter entscheidet, ab wann Steine oder Erde als künstlich bearbeitet gelten, oder bei Pflanzenfessel, ob überhaupt genügend Pflanzen vorhanden sind, bzw. ob diese groß genug sind, um die Betroffenen nicht nur bewegungs- sondern auch kampfunfähig zu machen. Der Begriff Stadt war in meinem ursprünglichen Beitrag übrigens keineswegs regeltechnisch gemeint, sondern lediglich als ein Beispiel, indem die negative Beantwortung dieser Frage im Normalfall offensichtlich ist (vom verwilderten Stadtpark innerhalb der Stadtmauern mal abgesehen). Natürlich merkt die Magie nicht, wenn man an einem Ortsschild vorbeigeht. Sie merkt aber, wenn bei der Gestaltung der Umgebung künstliche gegenüber natürlichen Kräften dominieren.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ihr zwei in einer Diskussion habt echt Unterhaltungswert. Nachem das Duo Henni <-> Prados ja vor einiger Zeit gesprengt wurde, hat die Forumsleitung uns engagiert, um die Clickraten weiterhin hoch zu halten. PS: Sollte dieser Eintrag wegmoderiert werden, so nicht wegen Themenfremdheit, sondern wegen Geheimnisverrat.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ja, ja, und mir vorwerfen, ich würde destruktiv diskutieren. Pfff, das kannst du doch mindestens genauso gut, du Polemiker. Polemisch? In diesem Fall vermutlich schon. Destruktiv? Jedenfalls nicht mit Absicht. Wobei mir auch nicht in Erinnerung ist, dir so etwas in letzter Zeit vorgeworfen zu haben.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Die Detaildiskussion über WwdW solltwe besser im entsprechenden Strang im Magieforum geführt werden, den MaiKai dankenswerter Weise hervorgeholt hat. Vielleicht kann ein Moderator ja mal entzerren. Dort scheint mir die Mehrheit übrigens eher die restriktive Auslegung zu befürworten (einschließlich des einzigen Beitrags von Abd in dem Strang ). @MaiKai: Da habe ich leider schlechte Nachrichten für dich. Die Tatsache, dass du ein 'Hindeuten' auf eine Einschränkung der Spruchmächtigkeit bereits zum Anlass nimmst, den Spruch tatsächlich eingeschränkt zu verwenden, entlarvt dich bereits als einen dieser charakterschwachen Spieler-Kleinhalter. Und die Tatsache, dass du die Spruchkosten in deine Überlegung eingehen lässt, was ja letztlich auch Balancierungsargumente sind, zeigt, dass du dich auf die Seite neiderfüllter teamunfähiger Spieler stellst. Willkommen im Club.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
@Kazzirah: Mit deiner Antwort kann ich jetzt trotz (oder vielleicht auch wegen) ihrer Länge nun gar nichts anfangen. Bei mir will ein Spieler, der sich mit dem Gedanken trägt, WwdW zu lernen, wissen, ob der in allen Umgebungen angewendet werden kann oder nur in 'natürlicher' Umgebung. Was ist da die Antwort? 'Das diskutieren wir dann, von Fall zu Fall aus'? Übrigens muss ich mir als SL über mögliche Einschränkungen bei der Anwendung des Zauberspruch auch deshalb Gedanken machen, weil der Zauberspruch ja auch bei NSCs vorhanden sein kann. Tatsächlich gibt es Zaubersprüche, die ich bei NSCs öfter sehe als bei Spielfiguren. Da bedeutet eine restrikivere Auslegung des Spruchs dann ggf. sogar eine Erleichterung für die Gruppe.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Das würde meine Meinung nicht ändern. Was mache ich sonst zum Beispiel, wenn jemand Schleichen nachlernt? Soll ich den Spruch dann plötzlich entwerten? Das würde kaum zur Harmonie in der Gruppe beitragen. Siehst Du, und für mich wäre das ein Unnötiges Kleinhalten der Möglichkeiten der Gruppe. Ich sehe aber wie Rosendorn die Spieler eher als Team, die gemeinsam etwas erreichen wollen und nicht als Konkurrenten um Spielrelevanz. Ich finde es gut, dass mir die Regeln mehrere Wege zum Ziel erlauben. Und ich mach mir in einer Spielsituation auch keine Gedanken darüber, wer mehr Punkte in anwendbare Fertigkeiten investiert hätte. Ich hatte es aber auch eher mit Spielern zu tun, die vor allem gemeinsam etwas mit ihrem Möglichkeitenpool etwas erreichen wollten. Heißt das nun a) Du wendest dich generell gegen die Überlegung, eine Regel restriktiv auszulegen, weil sonst eine Fertigkeit einer anderen Charakterklasse entwertet werden könnte oder b) Du bist dafür die Regel nur dann restriktiv auszulegen, wenn die potenziell entwertete Fertigkeit in der Gruppe auch vorhanden ist?
- Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Vielleicht überinterpretierst du auch meine Worte. Wir hatten übrigens in der einen Runde eine sehr ausführliche Regeldiskussion, die ich mit einem umfangreichen Word-Dokument zu den verschiedenen Alternativen vorbereitet hatte, und in der wir dann in einer Mischung aus Demokratie und Konsens-Verfahren zu Ergebnissen gekommen sind. Es wurde dabei auch ziemlich deutlich, dass die Hälfte der Spieler kein Interesse daran hat, eine solche Diskussion in nächster Zeit zu widerholen. Die wollen einfach spielen. Regeln interessieren sie nur am Rande. Wenn es dann erst um Fragen geht, die eher nur eine Spielfigur betreffen (z.B. was kann diese oder jene KiDo-Fertigkeit oder dieser oder jener Zauberspruch), dann ist das Interesse an Diskussionen in der Gesamtrunde praktisch 0. Vermutlich vertrauen mir die Spieler da einfach, dass ich einigermaßen ausgewogene Entscheidungen treffe.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ich weiß ja nicht, was für ein Arkanum du hast, aber bei meinem steht auf Seite 185 "Wandeln wie der Wind", in dessen Spruchbeschreibung folgendes wortgenau vorkommt (ich denke, ich darf nicht alles zitieren): "... völligem Einklang mit der Natur und den Kräften des Lebens. [...] dichtes Unterholz, über verharschten Schnee oder über ein Geröllfeld laufen, ohne ..." Falls die Abkürzung WwdW jedoch für Wundersame Tarnung steht, dann habe ich es verwechselt. Hm, irgendwie habe ich deinen Beitrag 390 jetzt anders in Erinnerung, als er jetzt da steht. Entweder habe ich da was falsch gelesen, oder deine Änderung um 18:41 Uhr hat noch was entscheidendes geändert. Wie auch immer: Deine Begründung 'Wenn er selbst auf Geröllfeldern' wirkt, dann muss er überall wirken, geht etwas an meinem Punkt vorbei. Geröllfelder sind halt natürliche Umgebung. Natürlich ist es auf einer von Menschen Hand geschaffenen Straße leichter zu schleichen als auf einem Geröllfeld. Wenn aber die besondere Magie des Spruchs sich eben nur in natürlicher Umgebung entfalten kann und man ein Straße nicht als solche natürliche Umgebung ansieht (was zweifellos diskutabel ist), so ist diese Erkenntnis belanglos. Im übrigen geht es hier im Strang nicht um eine Regelauslegung des Spruchs WwdW. Ich hatte ihn als Beispiel einer Regel verwendet, die man restriktiv oder großzügig auslegen kann. Wer bereits der Meinung ist, es gäbe nur eine mögliche Regelauslegung, für den ist der Spruch kein gutes Beispiel. Ich wollte an Hand dieses Beispiels lediglich deutlich machen, dass ich die im Eingangsbeitrag geäußerte These, die großzügigste Regelauslegung sei immer diejenige, die den meisten Spielspaß genriert, für falsch halte. Ich hatte dies auch begründet. Übrigens kann man meinem Gedanken auch folgen, wenn man im konkreten Fall meine Abwägung nicht für richtig hält. Entscheidend ist, ob man akzeptiert, dass ein Grund für eine restriktive Regelauslegung sein kann, dass man die Spielbalance zwischen den Spielerfiguren bewahren will.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
@Dracosophus: Natürlich darfst du was sagen. Allerdings habe ich die Vermutung, dass du Wandeln wie der Wind und Wundersame Tarnung verwechselst. @Rosendorn: Meinetwegen kannst du dir auch vorstellen, der Spruch sei nicht Teil des Regelwerks und der Regelwerksautor höchstselbst käme auf dich zu und würde dich wegen einer zukünftigen Erweiterung des Regelwerks um deine Meinung fragen. Wenn du es allerdings zu mühsam findest, dir vorzustellen, der Spruch stünde nicht im Arkanum, dann kommen wir hier wohl nicht weiter. Du hast ja oben eine Zusammenfassung meiner Position aus deiner Sicht vorgenommen. Jetzt versuche ich es mal umgekehrt. Mir scheint, du siehst Spieler und Spielleiter als ein Team an, dass gegen den durch das Regelwerk vorgegebenen Widerstand eine möglichst hohe Effizienz erzielen will. Ich sehe es anders: Wenn ich der Meinung bin, dass eine Regel eine unangemessene Einschränkung aller oder bestimmter Spieler bewirkt, dann lege ich sie äußerst lax aus oder hebe sie sogar (ggf. nach Rücksprache mit den Spielern) auf. Ein solches Vorgehen macht offenbar nur Sinn, wenn ich mir eine Meinung dazu bilde, was denn eine angemessene Einschränkung ist (ansonsten könnte ich ja gleich alle einschränkenden Regeln aufheben). Dann folgt aber zwangsläufig, dass diese von mir gebildete Meinung auch sein kann, dass eine angemessene Einschränkung eben in einer restriktiven Auslegung oder sogar ausdrücklichen Verschärfung der Regeln besteht. Letzteres ist übrigens in unserer Spielgruppe schon häufiger, auch auf expliziten Wunsch der Spieler, vorgekommen. Ich schließe daraus, dass ich mit dieser Herangehensweise nicht alleine stehe.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Schade, ich mag es sehr. Die Krux ist hier doch, dass der Druide aus dem Beispiel eben etwas hat, das bei Wohlwollen des SL helfen könnte. Es ist anstrengend, wenn du immer wieder vom Beispiel zur allgemeinen Aussage und dann wieder zu einem anderen Beispiel wechselst. Gerade eben hatten wir noch über eine 2er-Gruppe aus Druide und Assassine gesprochen. Wo kommen jetzt Magier und Priester her? ... Du hattest doch von der ganzen Gruppe gesprochen, die gemeinschaftlich durch die Stadt schleichen soll. Die besteht ja wohl in den meisten Fällen aus mehr Spielfiguren als nur dem Assassinen und dem Druiden. Exemplarisch für weitere Gruppenmitglieder hatte ich Magier oder Priester verwendet (soll ja häufiger vorkommen). Um meine Position zu verdeutlichen, versuche ich es mal mit einem kleinen Gedankenexperiment. Stell dir vor, den Spruch WwdW gäbe es noch gar nicht im Regelwerk. Stell dir weiterhin vor, jemand würde einen solchen Spruch hier im Forum zur Diskussion stellen. Er würde dabei aber noch unsicher sein, ob er die Wirksamkeit des Spruches auf die freie Natur einschränken solle, oder aber auch in Städten wirken lassen solle. An Hand welcher Kriterien würdest du dir zu dieser Frage eine Meinung bilden?
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ich kann natürlich nicht in die Spieler hineinsehen. Daher kann ich nur von meinen Vorlieben ausgehen und von dem, was ich bei den Mitspielern zu erkennen glaube. Und da sehe ich sowohl den Wunsch, als Team effizient zu arbeiten, wie auch den Wunsch, einen angemessenen Anteil am Teamerfolg zu haben. In der Tat halte ich die Beschreibung von WwdW für auslegungsfähig. Eine präzisere Beschreibung wäre hier, wie so oft, wünschenswert. Würden übrigens in meiner Gruppe alle Spieler einhellig dafür plädieren, den Spruch großzügig auszulegen, so hätte ich damit auch keine Probleme. Allerdings gibt es in meinen beiden Gruppen Spieler mit sehr unterschiedlichem Interesse an Regel- und Auslegungsdiskussionen. Und da sehe ich mich insbesondere als SL auch immer in der Rolle des Anwalts derjenigen, die an Regeldiskussionen kein Interesse haben, oder die das Regelsystem nicht so gut kennen, um sich zu solchen Balancierungsfragen überhaupt eine Meinung zu bilden. Das Argument in deinem zweiten Absatz finde ich wenig überzeugend. Das gleiche Problem hat die Gruppe auch, wenn sie einen Magier oder Priester in der Gruppe hat. Falls man der Überzeugung ist, dass es dem allgemeinen Spielspaß dient, dass alle Spielerfiguren gemeinsam gut schleichen können, so sollte man wohl für alle Charakterklassen billigen Zugang zu Schleichfertigkeiten ermöglichen. Warum es nun so schlimm sein soll, diesen billigen Zugang Druiden durch restriktive Regelauslegung zu verwehren, wo ihn doch viele andere Charakterklassen sowieso nicht haben, erschließt sich mir nicht.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Ich würde deine Zusammenfassung als eine extrem vereinfachte Darstellung meiner Position bezeichnen. Ich versuche dennoch mal eine Antwort: Ich gehe davon aus, dass der erste Spieler sich daran erinnert, dass er den Zauberspruch ja an anderer Stelle (in freier Natur) durchaus schon sinnvoll einsetzen konnte (oder können wird). Weiterhin gehe ich davon aus, dass er im Vergleich mit dem anderen Spieler ja eine ganze Menge Punkte übrig hatte (denn derandere hat sie ja alle in Schleichen investiert), für die er weitere nützliche Fertigkeiten erwerben konnte. Diese nützlichen Fertigkeiten werden ihm hoffentlich im Laufe des Spielabends/der Kampagne ebenfalls die Möglichkeit geben, sich nutzbringend einzubringen. Wenn er also einen längeren Spielabschnitt Revue passieren lässt, so wird er hoffentlich den befriedigenden Eindruck haben, sich mit angemessenen Anteilen ins Spiel eingebracht zu haben.
- Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Schwierig, das ohne konkrete Situation zu sagen, aber hier mal ein Vorschlag: "Ja, es geht, aber du bewegst dich dadurch auffällig gleitend. Jeder, der dich sieht, kann bemerken, dass du dich mithilfe eines Zaubers so geräusch- und mühelos fortbewegst." (Siehe diesen Elf aus den HdR-Filmen, der über dem Schnee läuft.)... Ich gehe davon aus, dass es jemanden, der sich möglichst unhörbar bewegen will, in den meisten Fällen ziemlich egal ist, wie er visuell auf Zuschauer wirkt. Wenn es solche gibt, ist die ganze Sache mit dem Schleichen im Normalfall eh hinfällig. Bei uns geht meistens ein Kundschafter voraus, um den Weg, die Hindernisse usw. auszuspionieren. Das macht dann derjenige, der dazu am besten geeignet ist. Ein Zauberer, der alle 10 Minuten seinen Zauber erneuern muss (mit all den Risiken eine "1" zu werfen), ist das im Regelfall nicht. Der Assi wird ja wohl noch ein paar mehr nützliche Fertigkeiten (Klettern, Wahrnehmung, Meucheln usw.) ausreichend gut haben, sodass er die logische erste Wahl für den Kundschafter ist. ... Es ging doch um Schleichen in der Stadt. Da scheint mir deine Situationsbeschreibung wenig zu passen. Beim normalen Schleichen besteht natürlich genauso die Chance auf die 1. Wenn man natürlich eine Stunde Schleichen über einen einzigen EW abhandelt (gegenüber 6 beim Wandeln wie der Wind), mag das ein Argument sein. Würde ich vermutlich nicht so machen. Geht es eigentlich auch mal ohne moralische Wertung?
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Wer sagt das so? Ich las bei den Leuten auf Abds Seite immer nur "alles ist möglich, notfalls wird eine Regel großzügiger ausgelegt". Also nicht, dass es automatisch klappt, sondern dass möglichst immer eine Chance besteht. Zumindest erscheint mir nur das logisch, das andere las ich nur bei den "Gegnern", die das unbedingt der anderen Seite in den Mund schieben wollte.... Die Strangeröffnung wurde ja inspiriert durch die Frage, ob ein Tiermeister magische Wesen als Gefährten haben könne. Das ist für mich zunächst einmal eine binäre Entscheidung. Wie da ein 'Ja, aber' aussehen soll ist mir nicht so klar. Dass auch ein 'Ja' nicht bedeutet, dass jeder Tiermeister ein magisches Wesen gleich automatisch als Gefährten hat, dürfte jedem klar sein. Auch die Frage, ob Wandeln wie der Wind in der Stadt angewendet werden kann, ist eine binäre. Hier kann ich mir noch schwerer vorstellen, wie sich hier ein 'Ja, aber' vom 'Ja' abheben würde. Negative WM auf den EW:Zaubern? Wäre meines Erachtens zumindest ein Systembruch bei den Regeln. Nach meiner Erfahrung wird Schleichen häufiger angewandt, wenn es darum geht, einen Kundschafter auszuschicken, um irgendwo heimlich zu spionieren. Und ja, als Spieler eines Assassinen wäre ich genervt, wenn in einer solchen Situation, die ich für meine Charakterklasse als typisch ansehe, meine teuer erkaufte Fertigkeit Schleichen durch einen billigen Zauberspruch eines anderen Gruppenmitglieds substituiert würde. Wenn du das als schweren charakterlichen Mangel auffasst, so trage ich das mit Fassung.
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Spieler kleinhalten - Woher kommt das?
Nun ja. Abd hat von 'obskuren Begründungen' gesprochen, die man notfalls nach 'semantischer Analyse der Regeln' zugunsten des Spielers heranziehen solle. Das hört sich stark danach an, dass man zwar immer noch den Wortlaut, nicht unbedingt aber den Sinn der Regel, befolgen müsse. In meinen Augen ist so etwas letztlich genau so ein Regelbruch, wie wenn man dem geschriebenen Wort direkt widerspricht. Ich denke auch, dass die Frage, was denn nun spielerfreundlich ist, nicht so klar zu beantworten ist. Rosendorn hat ja schon darauf hingewiesen, dass die spielfigurenfreundlichste Regelung 'Alles klappt immer' nicht die spielerfreundlichste sein wird, da dann offenbar die Spannung abhanden kommt. Nach dieser Erkenntnis ist mir allerdings unklar, warum die Regelung 'Alles klappt immer, wenn man es nur irgendwie mit den Regeln begründen kann' dann gerade das Optimum an Spielspaß generieren soll. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Was freundlich für Spieler A ist, kann Spieler B ziemlich verärgern. Nehmen wir z.B. den Spruch Wandeln wie der Wind. Hier steht, dass der Zauberer sich in völligem Einklang mit der Natur bewegt. Ich schließe daraus (und den folgenden Beispielen), dass der Spruch nur in natürlicher Umgebung, nicht aber z.B. in der Stadt angewendet werden kann. Diese restriktive Auslegung ist keineswegs zwingend. Der Spieler des Druiden, der den Spruch gelernt hat, wird es mir eventuell auch krumm nehmen, dass ich den Spruch so einschränke. Der Spieler des Assassinen, der viele Punkte in Schleichen investiert hat, wird es dagegen vermutlich begrüßen.
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Darstellung oder Beschreibung von Aktionen und Situationen
Interessanter Weise habe ich eine ähnliche Position (exemplarisch bezüglich 'Fallen stellen') im von dir eröffneten Strang Mehr spielen, mehr Immersion vertreten. Da wurde mir dann von dritter Seite (JoBaSa) vorgehalten, ich sei geradezu ein Musterbeispiel der von dir im dortigen Eingangsbeitrag kritisierten Haltung. Schade, dass du mir da nicht beigesprungen bist, denn offenbar hatte JoBaSa dich gründlich missverstanden. Aber aus grundsätzlichem Oppositionsgeist relativiere auch ich meine damals getroffene Ausführung. Beredsamkeit und Schwertkampf sind eben nicht hundertprozentig vergleichbar. Beim Kämpfen wird in Midgard immer automatisch in den 'Regelmodus' gewechselt. Dagegen findet ein Großteil der sozialen Interaktion ohne Regelbegleitung statt. Wenn eine Spielfigur im Gasthausein Bier bestellt, wird kaum auf Beredsamkeit gewürfelt, ob sie es bekommt. Wie sieht es aus, wenn sie darum bittet, das Bier besonders schnell zu bekommen? Oder wenn sie den Wirt bei der Bestellung noch nebenbei fragt, ob der Gast am Tresen denn gestern abend auch schon da war. Wird dann gleich auf Verhören gewürfelt? In unserer Gruppe jedenfalls nicht. Offenbar sind die Grenzen zwischen freiem Spiel und Anwenden einer Fertigkeit gerade im sozialen Bereich deutlich weicher (jedenfalls bei uns) als bei Kampffertigkeiten. Daher halte ich einen 1:1-Vergleich nicht für möglich.
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Darstellung oder Beschreibung von Aktionen und Situationen
Mit anderen Worten: Es hängt davon ab, wo die Gruppe ihre Schwerpunkte setzt. Die eine Gruppe hat mehr Spaß an taktischen Kämpfen und bringt sich hier mit den eigenen Fähigkeiten ein, während sie die für sie langweiligen sozoalen Fertigkeiten durch einen einfachen Würfelwurf abstrahiert. In einer solchen Gruppe geht im Kampf automatisch mehr von den Fähigkeiten der Spieler ein (nämlich ihrem taktischen Geschick) und bei der sozialen Interaktion fast nur die Fägigkeiten der Spielfiguren (über den Würfelwurf). Eine andere Gruppe setzt die Schwerpunkte vielleicht anders herum. Hinzu kommt noch die im Parallelstrang auch angerissene Frage, ob die eingebrachten Spielerfertigkeiten sich denn nun über alle Spielfiguren verteilen (Beratungspartie), oder nur auf die vom jeweiligen Spieler geführte Spielfigur übertragen werden. Wobei es auch hier vermutlich in der Praxis diverse Zwischenstufen gibt.
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Darstellung oder Beschreibung von Aktionen und Situationen
@Abd: Es ist nach meiner ganz persönlichen Sicht etwas nervig, ständig von dir erzählt zu bekommen, wie schlecht denn nun das Rollenspiel ist, was andere so betreiben. Zur Sache: Ich sehe hier wieder die grundsätzliche Problematik, wieviel von der eigenen Persönlichkeit denn nun im Rollenspielcharakter steckt. Wenn man die von Abd vertretene Meinung konsequent umsetzt, dann könnten die Spieler ihre Bögen am Anfang des Abenteuers beim SL abgeben. Der ermittelt dann an Hand der Werte den Verlauf des Abenteuers, schreibt ein Drehbuch und teilt es aus. Die Spieler können es dann noch spielen. Warum sollte denn nur über den Erfolg des Verführens der Schankmaid per EW:Verführen entschieden werden? Schon die Idee, dass man die Schankmaid verführen könnte, um an wichtige Information zu kommen, ist ja eine intellektuelle Leistung, die man nicht von der Intelligenz des Spielers sondern von der der Spielfigur abhängig machen sollte. Der SL führt also für die Spielfigur einen PW:Intelligenz (manchmal passt auch ein EW:Menschenkenntnis) durch und teilt dem Spieler dann mit, ob er nun die Schankmaid verführen soll. Mit einem EW:Verführen wird dann noch entschieden, ob er das gut oder schlecht machen soll. Ich vermute, die wenigsten werden es in dieser extremen Konsequenz spielen. Umgekehrt wird man bei einem EW:Erste Hilfe nicht wirklich erwarten, dass der Spieler jetzt beschreibt, wie er genau bei der Wundbehandlung vorgeht. Und so bleibt als unbefriedigende Erkenntnis wohl nur, dass jede Gruppe ihren Stil irgendwo dazwischen suchen muss. Tendentiell bin ich aber der Meinung, dass bei intellektuellen und sozialen Fertigkeiten eben deutlich mehr Eigenschaften des Spielers in die Spielfigur einfließen werden als bei körperlichen oder gar magischen.
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Verantwortungsbewusster Umgang mit Texten - Was darf man alles hier schreiben?
Nein, Kinderpornographie ist auch aus anderen Gründen verboten. Es wäre z.B. auch verboten, erwachsene Darsteller zu verwenden, die lediglich als Kinder aufgemacht sind. Ebenfalls verboten wäre ein Kinderporno als Zeichentrickfilm.