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Kazzirah

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Alle Inhalte von Kazzirah

  1. Hättest du Lutz' Informationen gelesen, wüßtest du, dass die Auflage 3000 Stück ist. Die 500 sind nur als eine Art break-even anzusehen. Also der Moment, wo das Risiko der Produktion kalkulierbar ist. (Wie genau er kalkuliert, weiß ich nicht. Aber solche Sachen sind bei Kleinauflagen mit hohem Risiko für den Verleger üblich.)
  2. Die Regeln wären zwar nett, aber sie dürften auch noch nicht final fertig sein, zumindest nicht "werbefähig". Was den Bericht angeht. Ich bin eh da. Da kann ich hier und bei einigen auch mündlich dann Feedback geben.
  3. Kazzirah

    PbEM-Spiele

    Den wechsel zum pbeM habe ich eigentlich nie wirklich mitgemacht. Allerdings war ich auch eher in der "anderen" pbm-Szene als der hier erwähnten. Ich war lange in der AGdAPZ aktiv. Heute habe ich aber nur noch eine einzige United-Partie. (Höchstzeit waren so um die 20 Hefte und so um die 12 United-Teams...)
  4. Kazzirah

    Aer Xan

    Also, generell sollte man sich bewußt sein, dass eine Gottheit, die "tot" ist, durchaus verehrt werden kann. Das Motiv der Gottheit, die für den Erhalt / Errettung der Welt / Menschheit etc. ihr Leben gibt, ist weit verbreitet. Wahrscheinlich resultiert es aus dem für eine Ackerbau-Kultur elementaren Jahreszyklus, aber auch der Tageszyklus wird oft in Form der "Ermordung" der Sonne mythisch verarbeitet. Die Gottheit muss sterben, damit das neue Leben entstehen kann. Ein gutes Beispiel wäre der Osiris Kult. Man darf nie mit der Forderung nach rationaler Wahrheit an einen Mythos gehen. Die Gottheit ist gestorben, geopfert, aber das ist nicht absolut. Der Tod ist immer auch metaphorisch zu verstehen. Und es wäre grundlegend falsch, zu erwarten, dass den Gläubigen dieser umstand nicht bewußt war. Ja, die Gottheit starb, aber sie existiert außerhalb der normalen Welt, und sie wirkt außerhalb von Zeit und Raum auch in die diesseitige Welt. Aer-Xan braucht sicher keine eigene Priesterschaft. Das schließt aber nicht aus, dass sich eine Gruppe von Mystikern findet, die einen Priesterzirkel begründet. Und in diesem Moment hat dieser Zirkel seine Berechtigung. Die Gottheit wirkt durchaus, sie mag es nicht direk tun. Für die Priesterschaft ist es m.E. zunächst unerheblich, wer Aer-Xan wirklich ist. Es kann ein interessanter Plotansatz werden, wenn zumindest einige es wüßten. Dieser Zirkel muss noch nicht einmal in Sinne des gelben Herrn arbeiten. Doch wer weiß, was der wirklich will, oder ob er überhaupt etwas hat, was unserem Verständnis von einheitlichem Willen entspricht. Ist es nicht sogar vielleicht so, dass sein Selbst verschiedene Ausprägungen erfährt? Er ist alles und zugleich nichts davon. Also, warum sollte es keine (verborgene) Priesterschaft Aer-Xans geben? Menschen haben durchaus schon verrücktere Dinge in Glaubensfragen getan!
  5. Justus ist der leicht korrupte und cholerische Chef der Bande. Ach, ich dachte, das war deren Nerd... Da hätte mein Ergebnis nämlich besser gestimmt.
  6. Gehört völlig unerwarteterweise auch dazu.
  7. Zum Zitat gehört vor allem, dass das Zitat einen eindeutigen inhaltlichen Bezug zu dem Umfeld, in das es eingebunden ist. Insbesondere muss jedes Mal, wenn zitiert wird, die Quelle angegeben werden und es muss erkennbar sein, dass das Zitat eine inhaltliche Relevanz hat. Du kannst nicht einfach ohne jeden Sinnzusammenhang und ohne inhaltliche Auseinandersetzung zitieren. Das Zitationsrecht hängt im übrigen mit dem wissenschaftlichen und journalistischen Umfeld zusammen. Darum geht es. hilft! Einzig die Schöpfungshöhe ist etwas, worauf sich Foren in Bezug auf Avatare zurückziehen könnten. Ich vermute sogar, dass es hier zutreffen würde. Aber eben auch nicht pauschal. Lies dir den Passus zum Zitationsrecht in Gesetz durch. Das Zitationsrecht ist ziemlich eng. Es gibt zwar immer Gestaltungsraum, aber ich sehe jedenfalls nicht, wie der auf Avatare angewendet werden könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Aber eben nur in Bezug auf die Schöpfungshöhe. Ansonsten herrscht die Sicherheit, dass jeder Urheberverstoß auf eigenes Risiko geschieht. Und hier haben wir es, so die Bilder vom Urheberrecht erfaßt werden, schon eindeutig den Fall, dass die Bilder frei von Rechten dritter sein müssen. Das kann keiner gewährleisten! Nein, das hattest du nicht behauptet, das waren hier andere. Im alten Recht war ausdrücklich von einer Duldung die Rede. Im neuen wurde es mehrfach revidiert und letzten Endes zwar zu einer "Zulässigkeit" aufgewertet, aber insgesamt eben doch geschwächt. Es ist aber bis heute kein einklagbares Recht. Es ist ein reines Schutzrecht gegen die Ansprüche anderer. (Die vor allem aus Gründen der Gleichbehandlung und der Verfolgbarkeit der Einzeldelikte ursprünglich überhaupt erfaßt wurden.)
  8. Leider ist sie es nicht. Es gibt diverse Streitpunkte, ich nenne hier nur ein paar Stichwörter: Zitationsrecht, Schöpfungshöhe, Benutzerforen als "besonderes" Medium, ... Was Avatare angeht, ist es schon ziemlich eindeutig. Der einzige Punkt, der hier relevant sein könnte, ist die Schöpfungshöhe, die hierzulande traditionell sehr hoch angesetzt wird. Spiele sind z.B. nur in ihrer konkteten Ausführung geschützt. Die eigentliche Idee dahinter, nicht mal der gesamte Mechanismus, ist schützbar. Wenn du ein komplettes, geschütztes Werk abbildest, hast du definitiv keine Zitation. Bedingung für Zitation ist immer, dass es nur in Ausschnitten ist und dass man sich mit dem Zitierten auseinandersetzt. Was die "besondere" Form des Mediums Forum mit dem Urheberrecht zu tun haben soll, erschließt sich nicht. Das Gesetz umfasst generell jede Art von Verbreitung, über die der Rechteinhaber immer volles Recht hat. Ein "Recht auf Privatkopie" gab es übrigens nie. Es gab eine rechtliche Duldung. Und die wurde nach neuem Recht sogar weitgehend aufgehoben.
  9. Für Bro
  10. Soweit ich weiß, ist das noch nicht gerichtlich geklärt. Interessant wäre im übrigen auch, ob und welche Avatare überhaupt die fürs Urheberrecht nötige "Schöpfungshöhe" haben. Die meisten im Web umlaufenden Nutz-Grafiken haben sie jedenfalls nicht.
  11. Bei mir! (Adresse gibt's per PN)
  12. So, nachdem ich die letzten Tage es einfach verdrängt habe, da ich einfach zu viel zu tun hatte, schlage ich einfach mal was vor. Generell kann ich wohl am besten unter der Woche ab 20:00 Uhr. Ich muss in der Regel bis 19:00 Uhr arbeiten. Wir können im Prinzip gut bei mir daheim spielen. Die Wohnung ist groß genug dafür. Ist aber halt draußen in Ismaning. Ich schlage einfach mal nächste Woche Mittwoch, 6. September 2006, 20:00 Uhr für eine Kennenlernrunde vor. Kurnas Bekannte frage ich dazu auch noch. Ich habe hier auf der Arbeit auch noch einen interessierten Kollegen, der spannenderweise gerade frisch auch aus Berlin hier aufgeschlagen ist.
  13. Geschütze machen aber nur bei Hochseepiraterie Sinn. Um Chryseia herum wird es aber fast ausschließlich Küstenpiraterie geben. Die Schiffe, die da benutzt werden, sind nun mal tendetiell klein und ihre Gefährichkeit liegt in ihrer Manövrierfähigkeit und Schnelligkeit. Ein Geschütz ist dafür denkbar ungeeignet, da a) die Zielgenauigkeit zu wünschen übrig läßt und b) der Platz lieber mit ein paar zusätzlichen Piraten gefüllt wird.
  14. Nun, typische Piratentaktiken gehen auch weniger auf das schnelle Versenken des Gegners, sondern die wollen den Kapern. Üblicherweise werden sie ihn schnellstmöglich rammen und entern. Mannschaften werden umgebracht oder versklavt. Offensichtlich wohlhabende Passagiere werden zu Geiseln und gegen Lösegeld freigegeben. Typische Piratenschiffe in Chryseia dürften schnell, wendig, klein und nur für die Küstenschifffahrt geeignet sein. Vermutlich sind sie mit einem Rammsporn ausgestattet. Ich würde davon ausgehen, dass sie ihre Dörfer in den abgelegenen, schwer zugänglichen Küstenregionen haben. Ich denke schon, dass Piraterie für viele Küstenbewohner ein guter Erwerbszweig ist. Die sind aber durchaus nebenher auch Bauern, Fischer und Viehzüchter. Da die Region aber alles andere als fruchtbar ist, nehmen sie eben, was kommt. Schifffahrt wird also beobachtet und wenn was lukratives vorbei kommt, starten die Boote aus ihren Verstecken und jagen die Beute.
  15. Leiten sollte das geringere Problem sein. Das bin ich noch von Berlin gewöhnt. Da hatte ich auch immer Midgard-Neulinge.
  16. Hm, ich hab zwar auch keine Gruppe, sollte aber auch langsam mal nachfragen. Jetzt wo ich wirklich in München angelangt bin, würde ich hier auch gerne wieder MIDGARD spielen. Vielleicht können wir gemeinsam eine aufmachen, RelNolon? Meinereiner wohnt immerhin im Nachbarort Ismaning. Bräuchten wir nur noch ein paar weitere Freiwillige.
  17. "Tendieren" ist ein deutsches Kunstwort, das im 19. Jh. als Verbrückbildung aus dem Substantiv "Tendenz" gebildet wurde. Insofern kann man es durchaus als genug eingedeutscht bezeichnen. Wobei es da sicher keine feste Grenze gibt. Was für den einen normaler Sprachgebrauch ist, ist dem anderen unverständlich. Und das betrifft nicht nur den Gebrauch von Fremd- oder Lehnwörtern. ("Schreiben" ist in seinem Ursprung auch ein Lehnwort aus dem Lateinischen.)
  18. Die Regeneration würde ich so handhaben, dass LP-Werte unter 0 alle 10 min um 1 LP geheilt werden. Sobal die LP wieder auf Null sind, setzt wieder die normale Regeneration ein. Will man die "Unsterblichen" schneller regenerieren lassen, kann man sie auch 1LP/min regenerieren lassen. Allerdings sehe ich es wie Lukarnam, dass sie, solange es nicht um das Sterben an sich geht, wie üblich behandelt werden sollten.
  19. Ich hab jetzt grad nicht das QB vorliegen. Aber: Generell sind Borougher, wie Tuor sagte, Leute, die das Bürgerrecht haben. Wobei nicht jeder Einwohner einer mittelalterlichen Stadt automatisch Bürger dieser Stadt ist.Für die Mehrzahl der Einwohner dürfte das sogar nicht zutreffen. Es mag sein, dass albische STädte mit der Vergabe des Bürgerrechts freigiebiger sind als ihre mittelalterlichen Gegenstücke. In diesem Sinne wären Borougher wirklich nur angehörige der Mittelschicht (und sehr eingeschränkt des Adels). Ihr gehören die Handwerksmeister, Handelsherren, Krämer und stadtsässigen Bauern an. Dem Stadtvolk gehören vor allem die Lehrlinge und Gesellen an, die nur mittelbar über ihren Meister am Bürgerrecht partizipieren, aber auch die Armen, die Alten, die Handlanger und Tagelöhner. Ein Clansman wird niemals unfrei sein. Ein Clan wird gebildet durch die Versammlung seiner freien Mitglieder. Ein Clansman ist per definitionem frei. Gerät er in direkte, dauerhafte, rechtliche und persönliche Abhängigkeit, verliert er seinen Status als Clansman. Sorry, das ist nicht ganz richtig. Ein Ministeriale war Angehöriger des niederen (kaiserlichen) Dienstadels. Er gehörte formal zwar zu den Hörigen, aber im Sinne des Midgard-Regelwerkes würde er wohl eher zur Gruppe der Mittelschicht oder gar des Adels gehören, je nachdem, wer ihr Dienstherr ist. Ich denke aber, dass diese Form der Unfreiheit in Alba nicht in nennenswerter Form vorkommt, da die notwendigen sozialen Strukturen bestenfalls im Entstehen sind und sie letzthin im fränkischen Raum auf einer Vermischung römischer und fränkischer Traditionen beruhten. Beide Traditionen sehe ich nicht in Alba.
  20. Also, der typische Borougher ist definitiv nicht adelig, sondern dein gesuchter städtische Mittelschichtler. Der meiste albische Adel dürfte nicht städtisch sein, und generell aus den gleichen Familien stammen. Eine eigenständige stadtsässige Adelsschicht dürfte höchstens im albischen Süden zu finden sein, hier könnten einzelne Borougher durch den Köinig geadelt worden sein.
  21. Ich denke eher, dass durchaus später geheiratet werden wird, insbesondere bei Männern dürfte das der Fall sein, da dort die Sterblichkeit wie du schon erwähntest, eher hoch ist. Geheiratet wird in der Regel erst, nachmden man die Phase des "Jung-Kriegertum" rituell überstanden hat. Erst dann ist man im heiratsfähigen Alter. Ich denke, dass das bei den abaBulugu so mit Mitte 20 der Fall sein dürfte. Die meisten Abenteurer dürften aus dem Kreis der noch nicht Heiratsfähigen stammen. Seinen Ehepartner dürfte man nur in den allerseltensten Fällen selbst (und schon gar nicht allein) auswählen. Das Verfahren wird wohl streng ritualisiert sein. Generell wird die Wahl von den üblichen Kriterien abhängen: Standesgemäßer Partner, kann man sich auf den "Kaufpreis" mit der anderen Familie einigen, sprechen die Geister für die Verbindung, gibt es Feindschaft zwischen den Familien, etc.
  22. Nun ja, das ist beisher nicht als dein Hauptmotiv heraus gekommen. Aber das nur am Rande. Das kann man natürlich so sehen. Andererseits sehe ich nicht, wo der Schaden ist, wenn ein Moderator feststellt, dass das nach bishergem Usus so, wie es da steht, nicht da stehen sollte, dieses zuerst einmal löscht. Es ist, wie du sicher mittlerweile weißt, durchaus rückgängig zu machen. Ich habe das jedenfalls schon das eine oder andere Mal gemacht. Aber das tue ich nun einmal erst nach der Klärung des Sachverhaltes. Daher ist zumindest hier er Usus: Erst Löschen(=aus der allgemeinen Ansicht nehmen), dann Informieren, dann gegebenenfalls mit dem Betroffenen eine Lösung finden, wenn der die Löschung so nicht in Ordnung findet. Das Verfahren klappt in 99,99% der Fälle.
  23. Also, ich hätte es genauso wie Hornack gelöscht, wenn ich es zuerst entdeckt hätte. Ich unterscheide dabei nicht zwischen kommerzieller Werbung und nicht-kommerzieller Werbung. Insbesondere sehe ich diese nicht prinzipiell als besser an als jene (oder umgekehrt). Wie Hornack sagte, gibt es bestimmte Regeln für "Werbung" in diesem Forum, die auch dir bekannt sind. Diese magst du gut finden oder nicht. Aber sie gelten hier und auch du solltest sie als gegeben akzeptieren. Ich erachte es als normales Umgehen, wenn man nach ener Löschung, die man nicht nachvollziehen kann, erst einmal den zuständnigen Moderator persönlich fragt. Das ist im Zweifel mmer hilfreicher, als sich auf den Marktplatz zu stellen, und die Ungerechtigkeit der Welt zu beklagen. Zumindest, wenn man ein zumindest minimales Interesse an einer gütlichen Klärung hat und nicht das "Sammeln der Truppen" testen will. Ersatzweise kannst du auch gerne einen anderen GlobMod kontaktieren, wenn du meinst, mit z.B. Hornack nicht direkt reden zu können. Empfinde ich als persönliches Angehen gegen den Mderator, da du so, wie du es schreibst, Hornack jegliches Fiingerspitzengefühl absprichst. Nicht explizit. Aber man kann "Laden" auch im übertragenen Sinne von "Veranstaltung"/"Veranstaltungsort" oder sogar "Aktion" lesen. So tat ich das jedenfalls. "Esoterisch" und "feministisch" war jedenfalls auch das erste, was sich mir aufdrängte. Ganz wertfrei übrigens.
  24. Also, ich hole mal etwas weiter aus. Die abaBuluga sind soziologisch betrachtet eine Stammesgesellschaft. Das bedeutet, dass das Individuum nicht, die Gemeinschaft alles ist. Familie, im Sinne unserer modernen Kleinfamilie (Mann-Frau-Kinder) ist dort in aller Regel nicht relevant. Relevant sind direkte Verwandtschaftsbezüge. Bei einer Heirat wechselt grundsätzlich immer einer der Eheleute von einem Verwandtschaftsverbund in den anderen. Das bedeutet nicht, dass der andere zwingend dem wechselnden überlegen wäre, im Gegenteil. Da innerhalb einer Stammesgesellschaft jedes Mitglied seine eigenen Aufgaben hat, auf die du ja auch immer wieder hin gewiesen hast, bedeutet es nichts weiter als einen Wechsel der Loyalitätsbeziehungen. Wir haben, was das betrifft, einen etwas anderen Familienbegriff, wie mir scheint, denn "Clan" ist erst einmal nichts weiter als eine erweiterte Grossfamilie. Das ist der wichtige Bezugspunkt in einer Stammesgesellschaft. Ehen werden immer aus Stammesinteressen eingegangen. Es gibt kenen anderen Grund. Alles andere ist ein Nice to have. Will jemand unter Missachtung der Stammesinteressen eine Ehe eingehen, so wird er zwangsweise zum Paria und wird vermutlich sogar aus dem Stammesverbund ausgestoßen. (Was faktisch einem kulturellen Todesurteil gleich kommt: Die Person hat alles Verloren, was Bedeutung für ihr Leben hat. Das Stammesdenken ist nur schwer mit unserem modernen Verständnis zu fassen, wie gesagt, der Einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles.) Ob die Gesellschaft patriarchal, matriarchal, polygam, monogam oder wie auch immer organisiert ist, ist dafür irrelevant. Im Quellebuch habe ich keinen Beleg für Ehegeflechte gefunden. Aus der Mögluichkeit, dass Männer wie Frauen prinzipiell mehrere Ehen eingehen können, sehe ich nicht den zwingenden Schluss, dass diese unterschiedliche, nicht miteinander verbundene Partner haben können. Entweder hat ein Mann mehrere Frauen, diese dann aber nur diesen einen Mann, oder aber es hat eine Frau mehrere Männer, diese aber nur diese eine Frau. Etwas anderes ist es bei Stammeskulturen, in denen Ehe als solche gar nicht existiert. Dort gibt es allenfalls temporäre Beziehungen zwischen zwei Personen, in aller Regel führen diese dann aber völlig getrennte Leben. In einigen der Vorbildkulturen ist das m.W. der Fall. Was ich druchaus auch für denkbar halte, da es in manchen Stammeskulturen üblich ist, dass die Ehegrenzen nicht so starr sind, wie wir uns das heutzutage vorstellen. Die Ehe ist dann letztlich nur der Wechsel von einem Familienverband in einen anderen. In einem solchen Fall kann es üblich sein, dass die Frau bzw. der Mann faktisch mit allen Männern / Frauen der Grossfamilie verbunden ist. Das widerspricht aber der Lesart des Quellenbuchs, das hier eben doch davon ausgeht, dass es eine individualisierte Verbindung zweier Personen ist, die nicht nur als Stellvertreter agieren.
  25. Ich sehe es auch so, dass es keine Ehegeflechte gibt. Es gibt zwar kein eindeutig dominantes Geschlecht, das schließt aber eben doch nicht aus, dass einzelne Personen nicht eben doch dominant in der Gesellschaft sein können. Eine Frau, die es sich leisten kann, wird mehrere Männer haben und ein Mann, der es sich leisten kann, wird mehrere Frauen haben. Diese begeben sich dann aber in eine mehr oder minder starke wirtschaftliche Abhängigkeit. Familienoberhaupt würde ich aus dem Bauch heraus auch eher auf eine Grossfamilie beziehen. Mit der Heirat wechselt einer der Eheleute die Familie. Er wird Teil eines anderen Familienverbandes, nämlich dem, der der andere Partner angehört. Also: Mann A aus Familienverband B heiratet Frau C aus Familienverband D. Mit der Heirat wechselt entweder A von B nach D oder C von D nach A. Weder A noch C sind notwendigerweise Familienoberhaupt, da sie in der Regel einer Großfamilie angehören werden. In manchen Fällen wird eine Heirat schon alleine daran scheitern, dass der Familienwechsel nicht gewährleistet ist. Die Ehen in einer solchen Gesellschaft werden in aller Regel keine Liebesheiraten sein, sondern aus Claninteressen arrangierte sein.
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