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Intelligente Figuren - Probleme mit der Spielbarkeit ?


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Ich glaube, es kommt eher darauf an, wie man SPIELEN möchte.

Wie Fimolas schon schrieb, ist das bei bestimmten Eigenschaften kein Problem. Wobei auch hier viel mit Klischees gearbeitet wird.

Es muss einem attraktiven Menschen z.B. nicht leichter fallen, jemanden zu verführen, wenn es an anderen Fähigkeiten mangelt. Da ist das Rollenspiel auch kein Abbild der Realität. Wäre es so, würden sich nicht alle Spieler auf den/die hübsche NPC stürzen. Nämlich genau, weil er/sie so hüsch ist. Das stört aber auch keinen Spieler. Ist ja auch nur Theorie am Tisch im Wohnzimmer und er/sie steht nicht in der Realität gegenüber.

 

Fraglich ist nun, ob erstens ein intelligenter Mensch grundsätzlich jedes Problem leichter lösen kann und deshalb immer Boni bekommen sollte oder nicht.

 

Und fraglich ist auch, und das ist m.E. noch viel wichtiger, ob man das wirklich so spielen will.

 

Adjana äußerte sich an anderer Stelle dazu, dass sie gerne Rätsel in Rollenspielen hat. Als Spielerin.

Wenn man so gerne spielt, würde man es dann toll finden, wenn man als Spieler lange rätselt und der SPL dann zwischendurch mal eben würfelt und dem klugen SC sagt, wie die Lösung ist?

Also mein Ding wäre das nicht. Aber das muss jeder selbst wissen.

Mir würden die passiven Eigenschaften der Int reichen. Also dass ich vielleicht weniger schnell Betrügern auf den Leim gehe. Wobei dieses Beispiel zeigt, wie realitätsfern selbst so eine Einschätzung wäre, denn auch und gerade kluge Köpfe lassen sich gerne betrügen.

Irgendwie käme es mir auch komisch vor, wenn ich einen weniger intelligenten Charakter spiele, das Rätsel weiß, es aber nicht preisgebe. Mag ganz tolles Rollenspiel sein, ist aber zumindest mein Ding nicht. Dann spiele ich das lieber in anderen Situationen im sozialen Bereich aus. Mag selektiv sein, kommt aber eher meiner Art zu spielen entgegen.

 

Gibts ne Lösung? Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass ich als Spieler lieber selber die Rätsel löse. Da ist mir die Int des Charakters egal. Wenn er klug ist, wird sich das schon an anderer Stelle mal zeigen. Er kann immerhin Fertigkeiten auf nem höheren Wert zu Beginn. Das reicht mir und der gelegentliche Wurf auf Geistesblitz, auch wenn ich den bei Rätseln eher doof finde.

Bearbeitet von Einskaldir
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In 20: Ich spreche langsam, schweige viel und sage die dümmsten Dinge, die mir einfallen.

 

In 50: Ich bin ich, ganz normal und entspannt.

 

In 100: Ich konzentriere mich voll auf das Spiel. Ich notiere mir alle möglichen Fakten, kombiniere lautstark, dränge mich bei jeder intellektuellen Fragestellung nach vorne, entwickle laufend Theorien, die natürlich ständig an neue Erkenntnisse angepasst werden. Ich verlange vom SL, dass ich meine ganzen Wissensfertigkeiten regelmäßig einbringen darf, auf die ich wegen der hohen In zumindest bei der Erschaffung fett Boni bekam.

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In 20: Ich spreche langsam, schweige viel und sage die dümmsten Dinge, die mir einfallen.

 

In 50: Ich bin ich, ganz normal und entspannt.

 

In 100: Ich konzentriere mich voll auf das Spiel. Ich notiere mir alle möglichen Fakten, kombiniere lautstark, dränge mich bei jeder intellektuellen Fragestellung nach vorne, entwickle laufend Theorien, die natürlich ständig an neue Erkenntnisse angepasst werden. Ich verlange vom SL, dass ich meine ganzen Wissensfertigkeiten regelmäßig einbringen darf, auf die ich wegen der hohen In zumindest bei der Erschaffung fett Boni bekam.

 

Ist es eine gute Idee.:thumbs:

 

Genau das, was ich brauchte.

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Ein In20 kann sein:

leichtgläubig (auch in Angesicht von gegenteiligen Beweisen)

stur

vorurteilsvoll

verliert schon mal den Faden was jetzt eigentlich los ist (wer ist jetzt gleich noch der Feind)

sozial ungeschickt (tritt des öfteren ins Fettnäpfchen obwohl es ihm schon mal passiert ist)

lernresistent

vorschnell in seinen Schlüssen

 

Er kann gespielt werden:

Verliert schnell Interesse am Geschehen. Komplexe Sachverhalte verwirren ihn. Er bekommt immer als letzter mit wenn irgend etwas im Busch ist.

 

Ein In100 kann sein:

arrogant

stur

weltoffen (kann ähnlich gespielt werden wie leichtgläubig, allerdings mit kritischer Reflexion)

kritisch

sozial ungeschickt (:sly:)

ausnutzend

 

Er kann gespielt werden:

Er ist neugierig und immer bereit sich vom aktuellen Geschehen ablenken zu lassen. Er tendiert dazu Wissen über alles zu schätzen. Er ist sehr zielorientiert und ein Perfektionist. Er übervorteilt andere gerne. Er durchschaut komplexe Sachverhalte (die in der Gruppe "erarbeitet" wurden) als erster und handelt entsprechend.

 

Ein In50 kann sein:

Alles davon und vieles dazwischen

 

 

Der Unterschied liegt nicht darin wie ich den Charakter spiele sondern wie ich ihn spiele :silly:

Sturheit kann von mentaler Starre (wir haben das immer so gemacht und wir werden das immer so machen) herführen aber genauso von dem Wissen dass man intelligenter ist als alle anderen im Raum - ergo muss man es ja besser wissen.

Sozial ungeschickt kann man sein weil man einfach nicht daran denkt, dass andere Leute auf etwas absurdes wie Hände waschen wert legen (wozu? werden doch sowieso gleich wieder dreckig wenn man nach der Hähnchenkeule greift) oder weil man gerade mit etwas ganz anderen beschäftigt ist (man sollte sich vielleicht auch vor dem Grafen verneigen und sich nicht nur seine ganze Genologie ins Gedächtnis rufen) oder weil man sich halb an irgendwelche Kommentare in irgend einem Wälzer erinnert wie das in Kultur X abläuft - nur um dann zu seiner Schande heruaszufinden dass es genau SO NICHT ist.

All das sind Charaktereigenschaften die ähnlich beschrieben werden können, aber gänzlich unterschiedlich in der Ausspielung sind.

 

Ebenso wie man diese Eigenschaften ausspielt:

Der intelligente Charakter kann ein Führer oder ein Schaf sein. Selbiges gilt für den Dummen. Entsprechende Gruppe vorausgesetzt.

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Ein In20 kann sein:

leichtgläubig (auch in Angesicht von gegenteiligen Beweisen)

stur

vorurteilsvoll

verliert schon mal den Faden was jetzt eigentlich los ist (wer ist jetzt gleich noch der Feind)

sozial ungeschickt (tritt des öfteren ins Fettnäpfchen obwohl es ihm schon mal passiert ist)

lernresistent

vorschnell in seinen Schlüssen

 

Er kann gespielt werden:

Verliert schnell Interesse am Geschehen. Komplexe Sachverhalte verwirren ihn. Er bekommt immer als letzter mit wenn irgend etwas im Busch ist.

 

Ein In100 kann sein:

arrogant

stur

weltoffen (kann ähnlich gespielt werden wie leichtgläubig, allerdings mit kritischer Reflexion)

kritisch

sozial ungeschickt (:sly:)

ausnutzend

 

Er kann gespielt werden:

Er ist neugierig und immer bereit sich vom aktuellen Geschehen ablenken zu lassen. Er tendiert dazu Wissen über alles zu schätzen. Er ist sehr zielorientiert und ein Perfektionist. Er übervorteilt andere gerne. Er durchschaut komplexe Sachverhalte (die in der Gruppe "erarbeitet" wurden) als erster und handelt entsprechend.

 

Ein In50 kann sein:

Alles davon und vieles dazwischen

 

 

Der Unterschied liegt nicht darin wie ich den Charakter spiele sondern wie ich ihn spiele :silly:

Sturheit kann von mentaler Starre (wir haben das immer so gemacht und wir werden das immer so machen) herführen aber genauso von dem Wissen dass man intelligenter ist als alle anderen im Raum - ergo muss man es ja besser wissen.

Sozial ungeschickt kann man sein weil man einfach nicht daran denkt, dass andere Leute auf etwas absurdes wie Hände waschen wert legen (wozu? werden doch sowieso gleich wieder dreckig wenn man nach der Hähnchenkeule greift) oder weil man gerade mit etwas ganz anderen beschäftigt ist (man sollte sich vielleicht auch vor dem Grafen verneigen und sich nicht nur seine ganze Genologie ins Gedächtnis rufen) oder weil man sich halb an irgendwelche Kommentare in irgend einem Wälzer erinnert wie das in Kultur X abläuft - nur um dann zu seiner Schande heruaszufinden dass es genau SO NICHT ist.

All das sind Charaktereigenschaften die ähnlich beschrieben werden können, aber gänzlich unterschiedlich in der Ausspielung sind.

 

Ebenso wie man diese Eigenschaften ausspielt:

Der intelligente Charakter kann ein Führer oder ein Schaf sein. Selbiges gilt für den Dummen. Entsprechende Gruppe vorausgesetzt.

 

Das was ich gesucht habe! Danke!

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Ich sehe das Problem nicht ganz so krass: Speiler (in hoch) findet ein Buch: SL erklärt ihm: Nach dem Durchlesen, bis du davon Überzeugt tiefere Einblicke in das Wesen des Empyräums gefunden zu haben. daher erhälst du jetzt Wert XY +3. usw.

 

Man muss ja nicht alles ausspielen....

 

Aber Dummheit wird ja auch ausgespielt. Deshalb finde ich das Klugheit eben so ausgespielt werden sollte. Und das ist das Problem das ich mit der ganze n Sache habe.

 

Ich verstehe dein Problem gut, Prof.

Geht mir auch immer so. Bin immer noch als Neuling einzustufen, sowohl was Midgard angeht, als auch das Rollenspiel als solches, und weiß daher nicht alles, was die alten Hasen in der Runde so wissen.

Das wirkt sich SEHR OFT so aus, dass meine Chars "dumme" Sachen tun oder sagen, weil ICH eben keine Ahnung habe, wie es in Midgard so läuft und auch die Situation noch nie erlebt habe (die anderen Spieler wohl aber schon oft).

Nun wäre es mir also beinahe unmöglich, jemanden zu spielen, der sehr schlau ist (In größer 80). Ich könnte und kann aber sehr überzeugend den Ahnungslosen spielen (In weniger 50), schließlich fehlt mir als Spieler ja auch das Wissen und Zusammenhänge kann ich, mangels Erfahrung, auch nicht gleich erkennen, so wie die anderen regelmäßig... :dozingoff:

 

Tja, also wie spiele ich nun jemand, der ne In von 70+ hat? Ich finde das unmöglich. Bisher denken immer alle anderen Figuren und Spieler von meinen Chars, dass sie max. In 30 oder so haben. Ergo schlägt sich die In meiner Chars, die meist um die 70 liegt, immer nur auf die Fertigkeiten (was können sie lernen) nieder. Finde ich doof. Wenn ich schon Rollenspieler bin, dann auch richtig! Ich will eine Rolle spielen, auch die Intelligenz jener Rolle. Und wenn das bedeutet, dass ich dann ein Rätsel mal nicht löse, weil der Char zu dumm ist, dann akzeptiere ich das gern (anders als Einskaldir ;)).

Nur komme ich einfach nie damit klar, eine In von 70 zu spielen. Ich lande bei ganz viel Mühe immer so bei 50. Was soll ich nur tun?

 

Von daher kann ich den guten Prof und seine Frage hier SEHR gut verstehen!

 

LG Anjanka

PS: Mir ist auch aufgefallen, dass es viel mehr Spaß macht, einen "dummen" Char zu spielen. So mit In um die 50. Das führt zu viel lustigeren Interaktionen, als wenn ein Char alles weiß und kapiert und nie mal blöd aus der Wäsche guckt :D

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Gut zu wissen, dass ich nicht er einzige bin, der das Problem hast.

 

Danke, dass du es so gut geschildert hast.

 

:) Bitte, gern geschehen, du sprichst mir mit deiner Frage ja auch aus der Seele. :)

 

Ich halte das Ganze übrigens ganz klar für ein "Neulingproblem" (und eins von Leuten, die eben wie ich ROLLEN spielen wollen ;)) - lasse mich aber gern widerlegen... ;)

 

LG Anjanka

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Ich denke, diejenigen mit diesem Problem konzentrieren sich viel zu sehr auf die Zahlenwerte. Die Basiseigenschaften sind doch nur ein Zahlengerüst mit hauptsächlich regeltechnischen Auswirkungen. Der Charakter der Figur und damit das Spielpotential und die Rolle kann der Spieler doch frei festlegen. Wenn die hyperintelligente Spielfigur etwas Dummes sagt oder macht, dann ist sie halt so drauf. Es gab und gibt viele kluge und/oder gebildete Menschen, die Dummes tun ...

 

Niemand hat Schwierigkeiten, eine hohe oder niedrige Konstitution oder ein niedriges oder hohes Zaubertalent "zu spielen". Warum auch? Hierbei ist unstrittig klar, dass diese beiden Werte nahezu "nur" regeltechnische Auswirkungen haben (LP-Maximum, Zauber-Bonus usw. usf.), das spielt man bestenfalls indirekt aus, indem man der Figur mehr oder weniger zutraut. Ich würde vorschlagen, die Intelligenz ebenso zu sehen. Einfach nur als Regelkonstrukt und im Spiel dann nur insofern, dass man bei hoher In mehr und sorgfältiger, bei niedriger eher weniger nachdenkt, bevor man handelt.

 

Übrigens ist nach der midgardschen Definition der 100er Werte alles zwischen 31 und 60 menschlicher Durchschnitt und weder besonders dumm noch besonders klug.

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Ich denke, diejenigen mit diesem Problem konzentrieren sich viel zu sehr auf die Zahlenwerte. Die Basiseigenschaften sind doch nur ein Zahlengerüst mit hauptsächlich regeltechnischen Auswirkungen. Der Charakter der Figur und damit das Spielpotential und die Rolle kann der Spieler doch frei festlegen. Wenn die hyperintelligente Spielfigur etwas Dummes sagt oder macht, dann ist sie halt so drauf. Es gab und gibt viele kluge und/oder gebildete Menschen, die Dummes tun ...

 

Niemand hat Schwierigkeiten, eine hohe oder niedrige Konstitution oder ein niedriges oder hohes Zaubertalent "zu spielen". Warum auch? Hierbei ist unstrittig klar, dass diese beiden Werte nahezu "nur" regeltechnische Auswirkungen haben (LP-Maximum, Zauber-Bonus usw. usf.), das spielt man bestenfalls indirekt aus, indem man der Figur mehr oder weniger zutraut. Ich würde vorschlagen, die Intelligenz ebenso zu sehen. Einfach nur als Regelkonstrukt und im Spiel dann nur insofern, dass man bei hoher In mehr und sorgfältiger, bei niedriger eher weniger nachdenkt, bevor man handelt.

 

Übrigens ist nach der midgardschen Definition der 100er Werte alles zwischen 31 und 60 menschlicher Durchschnitt und weder besonders dumm noch besonders klug.

 

Da kann ich dir nicht zutimmen. Ich faende es dem Spielgefeuhl sehr abtraeglich, wenn der Magister auf jeden Trick reinfaellt, waehrend der Barbar genau versteht mit welchem raffienierten Trick die Dame umgebracht wurde.

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@Prof.: Das habe ich auch nirgends geschrieben oder angedeutet. Allerdings fände ich es dem Spielspaß auch extrem abträglich, wenn der In-100er mit einem Blick absolut jeglichen Trick aufklärt. Das konnte nicht mal Sherlok Holmes und der hat IMHO In 110 - das Intelligenz-Äquivalent eines Viarchen.

 

Was ich meine ist, dass einem guten Trick problemlos auch ein In-100-Magister auf dem Leim gehen kann, während der In-20-Barbar in einem lichten Moment durchaus auch mal eine super Lösung haben darf. Werte sind doch nicht alles, Leute!

Bearbeitet von Rosendorn
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Eine hohe Intelligenz muss ja auch nicht bedeuten, dass der Abenteurer immer alles durchblickt.

 

Wenn ich an meine Professoren zurückdenke, dann werden etliche davon hochintelligent gewesen sein. Aber einige waren wahrscheinlich erbärmliche Problemlöser.

 

Ähnlich habe ich meinen akademische Magier als verkopften Intellektuellen gespielt, der unzählige Kunden immer weiter ausbaute. In praktischen Fragen hatte er hingegen einen Hang zu sehr komplizierten Lösungen.

 

Der Magier hatte viel Wissen auf seinem Datenblatt, stellte komplizierte Theorien auf (die längst nicht unbedingt alle stimmen sollten) und spielte so seine hohe Intelligenz aus. Zudem würfeln wir durchaus ab und zu PW, ob man sich an etwas erinnern kann, ob einem einfällt, dass man was übersehen hat usw. Da wird die hohe Intelligenz eben zu einer besseren Chance.

 

Mein eher etwas tumber Söldner hat hingegen bei komplizierten Plänen ab und zu mal ein paar Detail vergessen. Er war schnell mal leichtgläubig oder übersah nach entsprechendem PW auch schon mal was.

 

Ich weiß nicht, ob du das mit deinem Butler-Mörder ernst meinst, aber du löst ja ein Detektivszenario nicht mit einem PW Intelligenz - zack, Fall gelöst. Oder tust du das?

Bearbeitet von Eleazar
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Eine hohe Intelligenz muss ja auch nicht bedeuten, dass der Abenteurer immer alles durchblickt.

 

Wenn ich an meine Professoren zurückdenke, dann werden etliche davon hochintelligent gewesen sein. Aber einige waren wahrscheinlich erbärmliche Problemlöser.

 

Ähnlich habe ich meinen akademische Magier als verkopften Intellektuellen gespielt, der unzählige Kunden immer weiter ausbaute. In praktischen Fragen hatte er hingegen einen Hang zu sehr komplizierten Lösungen.

 

Der Magier hatte viel Wissen auf seinem Datenblatt, stellte komplizierte Theorien auf (die längst nicht unbedingt alle stimmen sollten) und spielte so seine hohe Intelligenz aus. Zudem würfeln wir durchaus ab und zu SW, ob man sich an etwas erinnern kann, ob einem einfällt, dass man was übersehen hat usw. Da wird die hohe Intelligenz eben zu einer besseren Chance.

 

Mein eher etwas tumber Söldner hat hingegen bei komplizierten Plänen ab und zu mal ein paar Detail vergessen. Er war schnell mal leichtgläubig oder übersah nach entsprechendem SW auch schon mal was.

 

Ich weiß nicht, ob du das mit deinem Butler-Mörder ernst meinst, aber du löst ja ein Detektivszenario nicht mit einem SW Intelligenz - zack, Fall gelöst. Oder tust du das?

 

Es war bildlich gemeint.

 

Wobei mir deine Erklaerung gut gefaellt: Man ist eben in bestimmten Bereichen dumm oder intelligent.

 

@Prof.: Das habe ich auch nirgends geschrieben oder angedeutet. Allerdings fände ich es dem Spielspaß auch extrem abträglich, wenn der In-100er mit einem Blick absolut jeglichen Trick aufklärt. Das konnte nicht mal Sherlok Holmes und der hat IMHO In 110 - das Intelligenz-Äquivalent eines Viarchen.

 

Was ich meine ist, dass einem guten Trick problemlos auch ein In-100-Magister auf dem Leim gehen kann, während der In-20-Barbar in einem lichten Moment durchaus auch mal eine super Lösung haben darf. Werte sind doch nicht alles, Leute!

 

Man muss nur darauf achten, dass der dumme Barbar nicht immer der ist, der das Raetsel loest, waehrend der Magister immer "dumm" daneben steht.

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Bei einem sehr hohen Intelligenzwert eines Charakters erwarte ich von dessen Spieler nur, daß er sich tatsächlich zumindest ein wenig in die zu dem jeweiligen Charakter passenden Wissensgebiete der Spielwelt einliest. Als Gegenleistung dafür hat dieser Charakter eine etwas bessere Chance, umfassendere Informationen zu erhalten, anstatt sie sich erst aus Einzelinformationen zusammensetzen zu müssen.

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Bei einem sehr hohen Intelligenzwert eines Charakters erwarte ich von dessen Spieler nur, daß er sich tatsächlich zumindest ein wenig in die zu dem jeweiligen Charakter passenden Wissensgebiete der Spielwelt einliest. Als Gegenleistung dafür hat dieser Charakter eine etwas bessere Chance, umfassendere Informationen zu erhalten, anstatt sie sich erst aus Einzelinformationen zusammensetzen zu müssen.

 

Koennte da nicht die Diskussion zwischen Wissen der Spielfigur und des Spielers kommen?

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Hallo Tellur!

 

Ich verstehe nicht, was das Schwierige daran sein sollte einen intelligenten oder dummen Charakter zu spielen. Das einzige worauf das Einfluss hat ist die Geschwindigkeit mit der ein Charakter etwas lernt oder Zusammenhänge erfasst.
Oh, da haben wir eine unterschiedliche Definition von Intelligenz.
Ich denke mal in der realen Welt werden unsere Definitionen so verschieden nicht sein.

Aber was das Rollenspiel angeht ist es das mehr oder weniger für mich. Ich wüsste nicht was sonst noch mit einfließt, was man nicht den beiden Dingen zuteilen kann.

Vielleicht magst du meine fürs Rollenspiel relevante Definition erweitern?

Ich erkläre es einmal vom spielpraktischen Ansatz her, wobei ich ganz bewusst die regeltechnische Definition von Intelligenz außen vor lasse (diese spielt bei der Betrachtung durch die Spieler eine doch eher untergeordnete Rolle):

 

Zunächst einmal erscheint die Intelligenz als eine der 6 Basiseigenschaften den anderen als gleichwertig. Während aber nun die körperlichen Attribute (St, Gs, Gw, Ko) ebenso wie das Zaubertalent, welches über keine reale Entsprechung verfügt, für den Spieler mittels einfacher Würfelwürfe nachvollziehbar umgesetzt werden können, tun sich viele mit der Intelligenz deutlich schwerer. Dabei geht es hier nicht um einzelne Prüfwürfe auf bestimmte, in der jeweiligen Spielsituation klar erkennbare kognitive Problemfelder (etwa der PW:In, ob sich eine Figur noch an den Namen einer Person erinnert), sondern um den Einfluss der Intelligenz auf die Spielerfigur überhaupt.

 

Keine andere Basiseigenschaft ist für das Verhalten einer Spielerfigur in so grundlegendem Maße relevant, bestimmt doch die Intelligenz als Form der geistigen Leistungsfähigkeit das Handeln der betreffenden Person. Und so stellt sich für Spieler, die den Aspekt des rollengerechten Schauspiels besonders beachten ("Method Actor"), in diesem Zusammenhang mit jeder Entscheidung, die sie für ihre Figur treffen, die Frage, ob diese der Figur entsprechend angemessen war. Somit hat keine andere Basiseigenschaft auch ohne regelmäßige Prüfwurfe eine derart hohe Bedeutung auf das Ausspielen der jeweiligen Figuren.

 

Hinzu kommt das Dilemma, wonach man als Spieler stets die Handlungen seiner Figur bestimmt und man damit gezwungenermaßen immer wieder mit der Intelligenz der eigenen Figur in Berührung kommt. Seine eigene geistige Leistung ist letztlich das einzige, was der Spieler in das Spiel einbringen kann. Damit verknüpft er diese zwangsläufig mit der Intelligenz seiner Figur, verleiht er ihr damit doch automatisch intellektuelle Eigenschaften seiner selbst. Und letztlich muss man nun einmal feststellen, dass man seine Figur nicht intelligenter spielen kann, als man selbst ist - anders als bei den anderen 5 Basiseigenschaften, wo man mittels einfacher Prüfwürfe über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann.

 

Daher kann ich die hier geäußerte Problematik sehr gut nachvollziehen: Wer großen Wert auf das authentische Ausspielen einer intelligenten Figur legt, wird sich sehr leicht an dem zwangsläufig sehr engen Berührungspunkt der Intelligenz reiben und große Probleme damit haben, eine angemessene rollenspielerische Lösung für dieses Poblem zu finden.

 

Liebe Grüße, Fimolas!

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Danke Fimolas, jetzt verstehe ich was du meinst.

 

Mehr oder weniger sorgst du dich um das worauf ich in meinen späteren Beiträgen eingegangen bin: Wie wirkt sich die Intelligenz auf den Charakter aus. Und welche Überlegungen darf er überhaupt haben. Da geht unser Verständnis von Spiel eben auseinander (oder zumindest meines von dem des Method Actors). Für mich sind die ganzen klugen Pläne ein Ergebnis aller anwesenden Spieler. Nicht der Spieler des schlauen Magiers muss eine Idee oder einen genialen Einfall haben - es kann auch der Spieler des strunzdummen Barbars gewesen sein.

In diesem Sinn geht es allerdings den anderen Werten ähnlich. Eine niedrige Konstitution bedeutet mehr als nur niedrige LP (häufig kränklich, schnell ausgepowert), ein Charakter mit niedriger Gewandheit haut es schon mal abseits von Fertigkeitswürfen auf die Nase oder haut in einer ungünstigen Gelegenheit etwas um.

Auch das könnte man ins Ausspielen des Charakters mit einfließen lassen.

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Ich sehe das ähnlich wie Rosedorn und denke, dass einige den für das Spiel relevanten Wert der Intelligenz überbewerten.

 

Nehmen wir z.B. einen Dieb oder Söldner mit INT 35. Das liegt ja durchaus noch im durchschnittlichen Bereich. Natürlich kann man den ein wenig naiv spielen.

 

Aber genauso könnte man damit in meinen Augen noch einen verschlagenen gemeinen mit allen Wassern gewaschenen Banditenanführer a la Eli Walach (der Mexikaner aus The Good the Bad and the Ugly) spielen, der zwar lieber den Lehrer erschießt bevor er ein Rechenaufgabe löst, der aber sobald es um etwas für ihn wichtiges geht durchaus glaubhaft die Anführerschaft an sich reissen, und vor Ideenreichtum sprießen wird. Richtig glaubhaft wird es, wenn dessen Spieler dann die Lösungsansätze nicht durch die eigene Figur finden läßt, sondern an die intelligenten Experten deligiert :)

 

Die andere Seite - also das Spielen von Figuren mit hoher INT - ist auch nur dann kniffelig wenn man als Superhirn mit INT 100 gleichzeitig auch den Anführer geben möchte, es als Spieler aber nicht gegen seine dominanten Mitspieler ankommt, sei es weil sie aufgrund größerer Klappe oder größerer Spielerfahrung die Richtung vorgeben. Das sehe ich aber auch nicht als kritisch an, da:

 

a) ja - um bei oben genannten Beispiel zu bleiben - auch z.B. der intelligenter erscheinende Clint Eastwood in einigen Passagen den kürzeren zog (also es nicht so ungewöhnlich ist, dass die intlligente Spielfigur nicht zwangsläufig auch der Strippenzieher ist)

 

b) Der Spieler - ähnlich einem Schauspieler der einen Wissenschaftler spielt - zunächst einmal nur die gängigen Klischees bedienen muss (Also z.B. der Spieler von dem des Lesens kundigen Zwerg: Hm so so, Zwergenrunen sehe ich? Na dann schau ich sie mir mal genau an und versuche sie zu entziffern (ok klappt auch nicht immer :) )

 

c) Und oft sind intelligente Leute auf der anderen Seite ja auch zurückhaltend. Wenn es also um sie herum bei den weniger intelligenten Figuren nur so von Lösungsansätzen wimmelt hält man sich einfach vornehm zurück wie der Stabhochspringer der erst ab 5,50m einsteigt :) oder wie Hump von Weiden der vermeiden will, den (allerdings ebenfalls als intelligent charakterisierten) Seewolf durch zur Schau Stellung seiner Intelligenz zu reizen. Oder Mr. Spock, bzw. Pille, die zwar intelligent sind, aber trotzdem die Entscheidung in der Regel Jim überlassen. Als Spieler braucht man dann nur ab und an ein "Faszinierend" oder "Er ist tot Jim" einfließen lassen, das ist ja nun auch nicht so richtig schwer :)

 

Was man aber durchaus mal machen kann wenn man das Gefühl hat, dass die eigene Spielfigur nicht so richtig rüber kommt: Man sollte sich dann die Mühe machen in der entsprechenden Szenerie das Auftreten der eigenen Spielfigur und die Intention ihrer Handlung kurz zusammenzufassen um sicherzustellen, dass alle das gleiche Verständnis haben und ggf. noch ein paar zusätzliche informationen vom SL zu erhalten.

 

Gruß

 

Neq

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Ich sehe nicht, dass es einfacher wäre, z.B. eine extrem starke Figur angemessen darzustellen, als eine besonders intelligente. (Oder auch umgekehrt).

Im Gegenteil denke ich, dass es immer schwer ist, eine Figur angemessen auszufüllen, die nicht weitgehend der eigenen Eigenschaften entspricht.

 

Jede Eigenschaft, auch jede Fertigkeit, die eine Figur beherrscht, beeinflusst natürlich auf die eine oder andere Weise deren Weltsicht, deren Wahrnehmung der Welt. Wie genau, hängt von vielen Faktoren ab, aber letztendlich ist jede Eigenschaft, egal welchen Wertes, signifikant in ihrer Auswirkung auf die Verhaltensweisen, auf die Weltsicht einer Spielfigur.

 

Das Problem des Spielers ist letztlich das gleiche, vor dem ein guter Schauspieler steht. Er muss sich in die Figur hineinversetzen, die Welt der Figur verstehen lernen. Je weiter eine Figur von einem entfernt ist, desto schwerer fällt das einem. Man benötigt Rolemodels, an denen man sich orientieren kann. Es ist also weniger das Problem einer besonderen Intelligenz. Hat man eine Anzahl Rolemodels zur Verfügung, also z.B, mit vielen Menschen zu tun gehabt, die über eine gewisse Intelligenz verfügen, so ist man eher in der Lage eine Figur hoher Intelligenz zu spielen, als wenn man selten bis nie unter diesen zu tun hat. Genau das gleiche Problem besteht aber, wenn es gilt, z.B. einen Hafenarbeiter angemessen auszuspielen.

 

Es hat einen Grund, warum sich Schauspieler, wenn sie sich auf eine wichtige Rolle vorbereiten, oft versuchen, in die Lebenswirklichkeit der Figur einzusteigen, wenn sie z.B. einen Börsenmakler spielen sollen, eine Zeitlang sich ins Millieu von Börsenmaklern begeben, für eine Rolle im Rotlichtmillieu dagegen eben in selbiges einzutauchen versuchen, oder zumindest intensiv Kontakt zu Menschen suchen, die Erfahrungen dort haben.

 

Wir können nur eine Figur gut darstellen, wenn wir zuvor bereits ein Bild davon haben. Und dieses Bild bekommen wir vor allem durch praktisches erleben.

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Ich sehe nicht, dass es einfacher wäre, z.B. eine extrem starke Figur angemessen darzustellen, als eine besonders intelligente. (Oder auch umgekehrt).

Im Gegenteil denke ich, dass es immer schwer ist, eine Figur angemessen auszufüllen, die nicht weitgehend der eigenen Eigenschaften entspricht.

Das ist das Grundproblem bei der Darstellung von Figuren.

 

Bei Figuren, die eine höhere Intelligenz als man selbst haben, kommt aber eines hinzu: Während man die Auswirkung aller anderen Eigenschaften beschreiben kann – indem man es sich vorstellt – geht das bei einer hohen Intelligenz nicht. Man kann die Gedankengänge, die eine solche Figur hat (haben müsste), nicht nachvollziehen.

 

Dass jemand mit St=100 einen Stein hoch heben kann, an dem ich mir selbst einen Bruch heben würde, ist nachvollziehbar. Ich kann auch ohne weiteres am Spieltisch beschreiben, wie mein Charakter das macht.

 

Dass jemand mit In=100 auf bestimmte Ideen kommt und Zusammenhänge erkennt, kann man sich vielleicht gerade noch vorstellen, aber nicht nachvollziehen. Wenn man als Spieler nicht auf die Idee kommt, dann kann auch der Charakter diese Idee nicht haben. Hier müsste der Spielleiter einschätzen, welche Ideen der Charakter haben könnte und eingreifen; er hat aber auch nur überlegenes Wissen (so dass er dem Spieler Zusammenhänge mitteilt, die er selbst kennt) – er weiß aber auch nicht unbedingt, ob ein Charakter mit In=100 diese Idee tatsächlich zum gleichen Zeitpunkt hätte und er kann schon gar nicht wissen, ob ein maximal intelligenter Mensch auf ganz andere Ideen käme, an die keiner mit einem IQ unter 140 denken würde.

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Was ich meinte, ist eben, dass viele anscheinend meinen, dass allein die In bie Denkwege einer Spielfigur beeinflussen. Das ist aber eben normalerweise nicht so. Die St spielt da eben genauso mit hinein.

 

Zwischen Spielfigur und Spieler herrscht zwangsweise eh immer ein Gap. Ich kann immer noch nicht erkennen, wo sich hier ein signifikanter Unterschied zu anderen Fällen besteht. Es ist doch völlig irrelevant, wie der Spieler zur Erkenntnis seiner Figur kommt. Relevant ist allein das Ergebnis. Und da hat der Spieler aufgrund seiner Außensicht eh schon mal einen Vorteil gegenüber selbst der intelligentesten Spielfigur.

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