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Railroading - Was zum Henker ist das?


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@Kazzirah: Der Umkehrschluss wäre in der Tat falsch, den will ich aber auch gar nicht ziehen. Es geht hier doch um Definition von RR (und auch im Nachbarstrang ging es zeitweise darum). Und da ist die Behauptung "RR richtet sich gegen die Spieler" für eine Definition einfach unnütz. Ich kann nicht daran, dass es sich gegen die Spieler richtet, erkennen, dass es RR ist. Es gibt schließlich noch andere Schikanen als RR!

 

Im übrigen ist genau das ein Definitionsstreitpunkt: Ist es noch RR, wenn die Spieler damit einverstanden sind (dann kann es sich ja nicht gegen sie richten). Laut Forge wäre das kein RR, da RR dort immer als Bruch des Gruppenvertrages definiert ist. Nach anderem (u. a. meinem) Verständnis kommt es nur darauf an, dass es nur einen möglichen Ausgang geben kann, egal was die Spieler ihre Figuren tun lassen (da haben wir doch Spieler und Spielfigur mal schön in einer Formulierung!). Daher stimme ich Curilias zu

 

Ich würde Railroading allerdings unabhängig von der Unterscheidung "Spieler <> Spielfigur" definieren. :uhoh:

 

Und nochmal hierzu:

 

Vermischt wird, dass manche jede Zwangsmaßnahme gegen Spielfiguren von einigen als RR gesehen wird, selbst wenn sie offensichtliche (spielweltbezogene) Konsequenz aus der Aktion einer Spielfigur ist.

 

Dann ist das Abgrenzungskriterium die Logik der Spielwelt, nicht die Ebene Spieler-Spielfigur. Rosendorn hat das übrigens nicht so geschrieben wie du.

 

RR ist eine Handlung des SL in der Spielwelt, die aber vorrangig auf das Verhalten der Spieler abzielt. Natürlich passiert das stellvertretend über die Spielfiguren. Sie sind dabei aber eben nur Medium, nicht Subjekt.

 

Eben. Du kannst gar nicht trennen zwischen beiden. Wenn ich die Spieler einschränke, ohne zu railroaden (weil sie Handlungsalternativen haben), dann zielt sich das doch auf auf das Verhalten der Spieler ab, die dann wieder über ihr Medium Spielfigur reagieren. Diese ganze Differenzierung bringt für die RR-Betrachtung doch gar nichts! Deswegen steht sie übrigens auch in keiner der verlinkten Definitionen!

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

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Dass Spieler und Spielfiguren etwas unterschiedliches sind sollte klar sein.

Der Spieler (dem eine Spielfigur "gehört") hat nicht die totale Kontrolle über die selbe und kann nicht im Alleingang festlegen was mit ihr passiert.

Er kann sie nur nach den Regeln handeln lassen. Wie die Spielfigur mit anderen Spielfiguren (sowohl NSC's als auch SC's) und der Welt im Allgemeinen aneckt ist durch die Regeln und seine Mitspieler (was hier den Spielleiter einschließt) bestimmt.

 

Auf eine Spielfigur wirken also folgende Faktoren in absteigender Reihenfolge:

  • Die Regeln: Sie bilden die "Realität" der Spielfigur die sie nicht verlassen darf. Die Regeln müssen also befolgt werden. In jeder Gruppe können die Regeln vom Standardregelwerk abweichen durch Hausregeln und Konventionen der Gruppe.
  • Der Hauptspieler: Er steuert das Vorgehen der Spielfigur und hat somit maßgeblichen Einfluss auf das was mit ihr passiert.
  • Der Spielleiter: Da er die Welt und die Nichtspielerfiguren kontrolliert hat er natürlich einen großen Einfluss auf die Rahmenbedingungen in denen sich die Figur bewegt, sowie auf Einflüsse von außen.
  • Die restlichen Mitspieler: Sie kontrollieren andere Spielfiguren die der Spielfigur sehr nahe stehen und einem dem ensprechenden Einfluss haben.

 

Railroading liegt insbesondere dann vor, wenn der Spielleiter willkürlich die anderen 3 Einflüsse - insbesondere natürlich die ersten Beiden - im unterschiedlichen Maß unterdrückt.

Es muss nur ein Faktor sein. Zum Beispiel kann der Spielleiter ohne die Regeln zu brechen die Handlungen des Hauptspielers sabotieren, indem er Anpassung der durch ihn kontrollierten Rahmenbedingungen vornimmt.

Oder aber seine Handlungen zwar zulassen aber durch Regelbrüche unwirksam machen.

Leider hat der Spielleiter oft auch sowohl Macht als auch Wissen die Unterdrückung durch Gegebenheiten der Welt oder Handlungen der NSC's zu kaschieren. Anzeichen dafür sind mehr oder weniger große Inkonsistenzen in der Welt oder in der Logik.

Auch kann er Regelbrüche durch z.B. verdecktes Würfeln als regelgerecht darstellen.

Dementsprechend kann die Erkennbarkeit von Railroading zwischen "Offensichtlich" und "Praktisch nicht bemerkbar" reichen.

Offensichtliches Railroading äußert sich z.B. durch ein unbegründetes "Nein, das macht deine Spielfigur jetzt nicht"

Unerkennbares Railroadig sind mitunter subtile, nachträgliche Änderungen am Spieltisch, die die Konsistenz nicht beeinflussen. (Achtung: Wird für eine Spielszene plötzlich ein Element benötigt, über das der Spielleiter sich keine Gedanken gemacht hat, so muss er dieses Element natürlich nachträglich verändern. Deswegen liegt noch kein Railroading vor!)

 

Railroading kann sowohl im freien Improvisationsspiel, als auch bei vorheriger intensiven Planung passieren.

 

Von vielen Spielern wird zudem als Railroading empfunden, wenn der Spielleiter Szenen im Vorhinein so plant, dass nur ein realistisches Ergebnis möglich ist (andere Ergebnisse kommen nur bei unerhörtem Würfelglück/Pech zustande, sodass die Spieler davon nichts mitbekommen).

Formal liegt hier kein Railroading vor. Jedoch können solche Situationen den Spielleiter zu Railroading verführen, wenn die Spieler an plausible Lösungsmöglichkeiten denken, die er übersehen hat.

Außerdem kann diese Situation trotz nicht vorhandenem Railroading Spielspaßzerstörend wirken, muss es aber nicht!

 

Nachtrag: Unter Railroading fällt prinzipiell auch nicht, wenn die Figur regelgerechet durch eine vom Spielleiter geführte Nichtspielerfigur übermäßig stark beeinflusst wird (Verführen, Macht über Menschen, Geas,...). Es sollte aber klar sein, dass extreme Auswüchse dieser Art ebenfalls spielspaßtötend wirken können. In diesem Fall bewirken die Regeln, dass die Handlungsautonomität teilweise vom Spieler auf den Spielleiter übergehen. Aber nicht der Spielleiter legt das fest, sondern es ist durch die Regeln begründet.

Bearbeitet von Tellur
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Zurück zur Definition von RR: Da wir hier den Begriff wohl kaum verbindlich festlegen können, bleibt eigentlich nur herauszuarbeiten, worin die unterschiedlichen Verständnisse begründet liegen. Der Hauptunterschied scheint mir darin zu liegen, ob man RR stets als negativ ansieht oder nicht. Gerade hier bei Midgard scheint es ja viele Befürworter zu geben, und dann stellt sich halt die Frage, ob das "gewollte RR" überhaupt noch RR ist.

 

Laut den beiden Definitionen in der RPG Theory Glossary bei darkshire.net ist ja nur bei den Forge-Leuten der Begriff ausschließlich negativ belegt. Der Richtung müssten dann Rosendorn & Co. anhängen (obwohl mir da in mehreren Beiträgen doch kleinere Widersprüche dazu zu bestehen schienen). Das "gegen die Spieler richten" bestünde dann also im Bruch des "Social Contract", der natürlich nicht vorläge, wenn dieser bestimmte Einschränkungen der Handlungsmöglichkeiten als legitim vorsähe.

 

Ich halte es aber für sinnvoller, auch ohne Vertragsbruch von "railroading" zu sprechen, d. h. den ersten, weiteren Begriff zu verwenden. Zum einen passt das Bild der Eisenbahnschiene auf jeden linearen Verlauf, auch auf den gewollten. Und zum anderen kann man dann einfach besser darüber diskutieren. Es ginge dann nicht einfach um einen Aufschrei: "Das ist böses Railroading!" (mit der Gegenreaktion der Befürworter, dass das doch gar nicht böse und daher kein RR sei), sondern man müsste differenzieren zwischen "gutem" und "schlechtem" RR. Schlechtes RR stört den Spielspaß, gutes nicht, und ob es vorliegt, kann man nicht allgemeingültig beantworten, sondern hängt immer am Spielstil der Gruppe (wieviel Einfluss die Spieler bereit sind zu akzeptieren).

 

Wenn man RR in meinem Sinne als linearen Ablauf ansieht, kann man dann unter dieser Fallgruppe sehr schön die Techniken des SL diskutieren, wie er so leitet, dass die Spieler es als "gut" und nicht als "schlecht" empfinden. Nach der Forge-Definition hingegen hält man sich immer ziemlich lange dabei auf, ob nun überhaupt RR vorliegt oder nicht (ein Definitionsstreit, mit dem in der Sache überhaupt nichts erreicht wird), der ohnehin nicht allgemein, sondern nur in Bezug auf den jeweiligen Spielstil zu lösen ist.

 

Insofern schlage ich vor, wenn künftig der Begriff "railroading" fällt, nicht lange darüber zu diskutieren, ob das nun RR ist oder nicht, sondern lieber konstruktiv zu diskutieren, wie die Situation zur Zufriedenheit der Spieler gelöst werden kann.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Schnitter

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sondern man müsste differenzieren zwischen "gutem" und "schlechtem" RR.

 

Na ja, ob das Totschlagargument jetzt lautet "Das ist Railroading" (im Unterschied zu nicht-RR) oder "Das ist schlechtes Railroading" (im Unterschied zu gutem oder keinem RR) macht wohl keinen entscheidenden Unterschied, oder?

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Hallo Rosendorn, ich hatte ja versucht es deutlich zu machen:

Fast alle sehen RR einfach als negativ an. Fertig.

Andere Belegungen des Begriffes wären denkbar, sind aber bei der großen Übereinstimmung RR als negativ anzusehen, mMn (und Deiner auch wie ich es lese) unsinnig.

 

Dein Vergleich zu schon per se negativ belegten Begriffen wie Mord, Verstümmelung oder Schmerzen ist etwas schwierig, da "Railroad" an sich noch nichts schlechtes ist.

 

Das ist glaube ich das Problem, da man sich auch eine gemütliche Zugfahrt vorstellen kann, wo man zwar nicht überall aussteigen kann, aber an den Haltestellen doch, im Zug etwas erleben kann, mitgenommen wird (Anjanka), die Notbremse ziehen kann usw. usf. ... und schon wären wir bei einer anderen Belegung des Begriffes Railroad, der nicht mehr allzu bzw. von vornherein negativ ist.

 

Dieses Konzept (auch wenn es einigen persönlich für ihr Rollenspiel wiederspricht) ist für mich noch nicht schlecht und ich nenne es (wie Anjanka auch) "Der rote Faden" (DRF nicht DFR :lol: ).

 

Also, wenn man es so haben will, positives Railroading ist "Der rote Faden".

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Was du suchst ist Participation, wo der Social Kontrakt den Mitspielereinput bei die Prinzessin heisst Alicia begrenzt.

 

Schwerttänzer, wo sind die guten Vorsätze hin ?

Ich schreibe mal was ich verstanden habe (und was mir fehlt in Klammern):

 

Was Du suchst (Komma) ist (deutsches Wort und Erklärung), wo der (deutsche(s) Wort(e) und Erklärung) den (vollständiges deutsches Wort) bei (was soll mit das sagen ?) begrenzt.

Bezug ???

 

Sollte es auf meine Ausführung bezogen sein ist die Antwort, auf das was ich verstanden habe, obwohl es keine Frage war: Nein.

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Hallo Rosendorn, ich hatte ja versucht es deutlich zu machen:

Fast alle sehen RR einfach als negativ an. Fertig.

Andere Belegungen des Begriffes wären denkbar, sind aber bei der großen Übereinstimmung RR als negativ anzusehen, mMn (und Deiner auch wie ich es lese) unsinnig.

 

Dein Vergleich zu schon per se negativ belegten Begriffen wie Mord, Verstümmelung oder Schmerzen ist etwas schwierig, da "Railroad" an sich noch nichts schlechtes ist.

 

Das ist glaube ich das Problem, da man sich auch eine gemütliche Zugfahrt vorstellen kann, wo man zwar nicht überall aussteigen kann, aber an den Haltestellen doch, im Zug etwas erleben kann, mitgenommen wird (Anjanka), die Notbremse ziehen kann usw. usf. ... und schon wären wir bei einer anderen Belegung des Begriffes Railroad, der nicht mehr allzu bzw. von vornherein negativ ist.

 

Dieses Konzept (auch wenn es einigen persönlich für ihr Rollenspiel wiederspricht) ist für mich noch nicht schlecht und ich nenne es (wie Anjanka auch) "Der rote Faden" (DRF nicht DFR :lol: ).

 

Also, wenn man es so haben will, positives Railroading ist "Der rote Faden".

 

Ich sehe den Roten Faden als das Gegenteil von RR an, denn die Spieler sind interessiert, ihm zu folgen. Wenn sie dann aus dem Zug aussteigen wollen, ist das ihre Sache. Solange Du als SL das nicht verhinderst (z.B. "He, Schaffner, warum hält der Zug hier heute nicht, wir wollen aussteigen!" "Ne, hält hier heute nicht." "Dann steigen wir die nächste aus!" "Der hält heute erst an der Endstation in Da-wo-der-SL-Dich-haben-will-Hausen." "Dann mach ich die Tür auf und spring raus!" SL: Der Zug hat keine Türen...), ist alles ok. Aber der rote Faden wird ja eher von den Spielern verfolgt (freiwillig aus Neugier), weniger vom SL.

 

Bei RR zwingt der SL die Spieler (und damit ZUMEIST auch die SpF) gegen ihren Willen in eine bestimmte Richtung.

Beim Roten Faden folgen die Spieler (und damit auch IMMER die SpF) freiwillig einer Spur und wollen herausfinden, was los ist.

 

Der Rote Faden ist das Gegenkonzept zu Railroading.

Bearbeitet von midgardholic
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Da "negativ" das Gegenteil von "positiv" ist, stimme ich Dir vollständig zu midgardholic.

 

Es scheint auch andere Wege zu geben, nämlich ohne Zug...

 

(Schwerttänzer: Aber nicht in diesem Strang. Deutsch-Englisch Mischmasch ist nicht hilfreich, und schau mal wie lange wie über "Railroading" diskutieren.Und immer noch, wo ist der Bezug ? )

Bearbeitet von ugolgnuzg
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Da "negativ" das Gegenteil von "positiv" ist, stimme ich Dir vollständig zu midgardholic.

 

Danke.

Mir war nur wichtig, klarzustellen, dass der Rote Faden kein "positives RR" ist, sondern das Gegenkonzept. Zur Geburt sag ich ja auch nicht "positiver Tod".

 

Scheint es auch andere Wege zu geben, nämlich ohne Zug...

 

Fuß, Fahrrad, Pferd, Esel, Muli, Ochsenwagen, Pferdekutsche, Kettcar, Flugzeug, Hubschrauber, ...:D

Bearbeitet von midgardholic
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(Schwerttänzer: Aber nicht in diesem Strang. Deutsch-Englisch Mischmasch ist nicht hilfreich, und schau mal wie lange wie über "Railroading" diskutieren.Und immer noch, wo ist der Bezug ? )

 

Hätte man, wie irgendwer vorschlug, das deutsche Wort "Gängeln" benutzt, müsste man auch nicht darüber diskutieren, ob das nicht auch positiv sein kann. "Gängeln" enthält die Wertung bereit, "Railroading" nicht.

 

Gruß von Adjana

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Was du suchst ist Participation, wo der Social Kontrakt den Mitspielereinput bei die Prinzessin heisst Alicia begrenzt.

 

Schwerttänzer, wo sind die guten Vorsätze hin ?

Ich schreibe mal was ich verstanden habe (und was mir fehlt in Klammern):

 

Was Du suchst (Komma) ist (deutsches Wort und Erklärung), wo der (deutsche(s) Wort(e) und Erklärung) den (vollständiges deutsches Wort) bei (was soll mit das sagen ?) begrenzt.

Bezug ???

 

 

Ich glaube(!) der Satz soll lauten:

 

Was Du suchst, ist [eine Form der]
Teilhabe
, wo der Gesellschaftsvertrag [im Rollenspielkontext:
Gruppenvertrag
] den [Anteil des] Mitspieler
einfluss
bei [auf]; "Die Prinzessin heißt Alicia." begrenzt [reduziert].

 

Allerdings habe ich trotzdem nur eine vage Vermutung, was der Satz letztlich aussagen soll.

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Was du suchst ist Participation, wo der Social Kontrakt den Mitspielereinput bei die Prinzessin heisst Alicia begrenzt.

 

Schwerttänzer, wo sind die guten Vorsätze hin ?

Ich schreibe mal was ich verstanden habe (und was mir fehlt in Klammern):

 

Was Du suchst (Komma) ist (deutsches Wort und Erklärung), wo der (deutsche(s) Wort(e) und Erklärung) den (vollständiges deutsches Wort) bei (was soll mit das sagen ?) begrenzt.

Bezug ???

 

 

Ich glaube(!) der Satz soll lauten:

 

Was Du suchst, ist [eine Form der]
Teilhabe
, wo der Gesellschaftsvertrag [im Rollenspielkontext:
Gruppenvertrag
] den [Anteil des] Mitspieler
einfluss
bei [auf]; "Die Prinzessin heißt Alicia." begrenzt.

 

Allerdings habe ich trotzdem nur eine vage Vermutung, was der Satz letztlich aussagen soll.

 

 

Ich findes es wirklich bewundernswert mit welcher Geduld Ihr versucht die kryptischen Posts von ST zu dechiffrieren und zu interpretieren.

Hut ab!:notify::thumbs:

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Echt? Ist doch nicht so schwer zu verstehen:

 

Wenn ein SL einen oder mehrere Wege, die zu einem von ihm angestrebten Punkt A führen besonders hervorhebt legt er rote Fäden aus.

 

Folgen die Spieler einem dieser Fäden bereitwillig mit dem Wunsch am Punkt A anzukommen kann man das im eigentlichen Sinne des Wortes als RR bezeichnen, da sie auf Schienen geführt, sprich zum Ziel geleitet werden.

 

Es wäre im Rosendornschen Sinne aber kein RR, da die Spieler damit einverstanden sind.

 

Um diese beiden Arten auseinanderzuhalten wurde letzteres als "negatives RR" im Sinne von "nicht anzustrebendes RR" definiert.

Im Umkehrschluss ist dann ersteres "positives RR" im Sinne von "akzeptables bzw. sogar angenehm empfundenes RR"

 

Kommt nun wer und sagt "Blödsinn" positives RR gibts für mich nicht hat er vermutlich direkt Szenarien im Kopf die ihn stören würden wenn er in der entsprechenden Gruppe Spieler wäre.

Damit gilt aber der Satz "Folgen die Spieler einem dieser Fäden bereitwillig . . . " nicht mehr und es wäre für ihn negatives RR.

 

Auch hier gilt aber wiederum der Umkehrschluß: Für alle Spieler die den Fäden bereitwillig folgen ist entsprechendes RR nicht negativ, ergo nicht störend bzw. kann sogar als als angenehm empfunden werden.

 

Diese Spieler würden dann die (gemessen an obiger Ausführung verkürzte) Gleichung unterschreiben:

Rote Fäden = positives RR

 

Dieser Erklärungsversuch ist aber wie ich den zwischenzeitlich erstellten Kommentaren entnehme den meisten Lesern eh schon klar :)

Bearbeitet von Neq
Ups da waren schon viele schneller als ich
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Nur damit wir uns nicht missverstehen: Ihr dürft meinetwegen alles nennen und verstehen, wie ihr wollt. Ich verbiete euch doch gewiss nichts. Viele mir bekannte Leute benutzen halt den Begriff "Railroading" seit vielen Jahren in einem ganz bestimmten, relativ einfachen und eng begrenzten Sinn. In diesem Umfeld habe ich mich auch schon öfters an Diskussionen beteiligt oder zumindest mitgelesen, weswegen in meinem Sprachgebrauch RR eben so belegt ist.

 

Jetzt verwirrt es mich halt, wenn hier plötzlich irgendwelche anderen Bedeutungen erstellt und verteidigt werden. Aber bitte, wenn ihr den Begriff anders verwenden wollt - nur zu. Ich werde nicht mehr versuchen, euch die herkömmliche Bedeutung anzutragen.

 

Ich möchte nur bemerken, dass vieles, was hier als "gutes Railroading", "Roter Faden" oder so ähnlich benamst wird, zumindest für mich stinknormales Rollenspiel ist.

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@Rosendorn: Deine angeblich "herkömmliche" Bezeichnung entspricht eben nicht dem, was sich im Netz an Definitionen finden lässt.[...]
Doch natürlich. Das Problem ist nur, dass auch noch der eine oder andere Artikel aufgetaucht ist, in denen ein ambitionierter Autor unbedingt noch weitere Gedanken reinpacken wollte. Siehe den RPG-Info-Artikel, der eigentlich im ersten Satz noch vor der Einleitung alles Relevante sagte, dann aber noch irgendwie weitergehen musste.

 

Im Prinzip wird hier (war bereits verlinkt) doch alles so dargestellt, wie ich es auch tat.

 

Und hier (ebenfalls schon verlinkt gewesen) ist der zweite Satz, die zweite Bedeutung relevant.

 

Man nehme also alle Internetdefinitionen, die bisher verlinkt waren, arbeite nur die Gemeinsamkeiten heraus und schwupps ist da exakt die Definition, die ich hier schon dutzendfach dargelegt habe. Der Rest ist für mich uninteressant.

 

Aber hey, ich weiß über RR alles, was ich wissen muss und weiß auch, dass ich es niemals brauche und es mein Spiel nur entwerten und schlechter machen würde.

 

Ergänzung: Da ihr aber alles ganz anders seht, werde ich versuchen, in zukünftigen Diskussionen hier den Begriff einfach nicht zu verwenden und eben Umschreibungen zu nutzen. Ist mir letztlich egal, ich brauche den Begriff nicht zwingend.

Bearbeitet von Rosendorn
Ergänzung hinzugefügt.
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Eine Suppe kann man salzen und man kann sie versalzen.

Ob eine Suppe gesalzen ist kann man objektiv feststellen. Der Begriff des Salzens ist wertneutral.

'Versalzen' bedeutet 'Salzen, so dass es negativ empfunden wird'. Ob eine Suppe versalzen ist, wird subjektiv empfunden. Der Begriff 'Versalzen' kann nur mit Rückgriff auf den bereits bekannten Begriff 'Salzen' definiert werden.

 

In Analogie zu diesen Überlegungen halte ich es für wenig sinnvoll, einen Begriff 'Railroading' zu prägen, bei dem das 'als negativ empfunden' bereits Bestandteil der Definition ist, so lange für den wertneutralen Vorgang noch kein Begriff existiert.

 

Und um Rosendorns Bemerkung von oben aufzugreifen: Es gibt Begriffe, bei denen wir davon ausgehen, dass sie immer als negativ empfunden werden: Mord, Verstümmelung (es soll Ausnahmen geben), Schmerzen (halte ich schon für fragwürdig). Es gibt vermutlich auch Leute, bei denen das Salzen einer Suppe an sich etwas negatives ist.

In all diesen Fällen gibt es aber jeweils eine wertunabhängige Definition des Begriffs. Die Tatsache, dass der Begriff negativ belegt ist, wird dann aus dieser Definition abgeleitet. Es ist kein Bestandteil der Definition.

 

Fazit: Man braucht auf jeden Fall erst einmal eine wertneutrale Begriffsdefinition. Nur an Hand einer solchen kann man (einigermaßen) objektiv beurteilen, ob der Vorgang vorliegt.

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@Rosendorn: Warum verlinkst du alles nochmal? Soweit waren wir schon oft, und ich glaube, jeder hat das inzwischen gelesen. Es ist nur eben nicht einheitlich - es sei denn, man pflückt sich das raus, was man lesen will, und lässt den Rest weg, so wie du das gerade machst.

 

@Stephan: Naja, dann wären wir wieder bei "gutem RR" (gesalzen) und "schlechtem RR" (versalzen). Vielleicht ist das doch am einfachsten. ;)

 

Gruß von Adjana

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