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Brandon Thorne

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  1. Berserkerwut. In der Zwischenzeit steht das groß über den ganzen Charakterzettel...
  2. Zuschlagen? Hm... Zwei unbewaffnete kämpfen hier gegeneinander - ob es hier nicht eine elegantere (oder weniger blutige) Lösung gibt, als mit dem Bihänder zuzuschlagen? Aber eigentlich wollte ich mich nur für die schönen Bilder bedanken. Und die Größenverhältnisse sind wirklich sehr... einprägsam... erleuchtend... beängstigend...
  3. Das finde ich interessant. Magst du kurz beschreiben, wie du das machst/meinst?: "Würfle mal" - "'ne 1... tja, dein Gegner setzt dich in vier Runden Schach Matt"; oder holst du wirklich das Mühle-Brett heraus und spielst dann als NPC gegen einen Spieler?
  4. Danke Galaphil. Ich hab noch ein paar Worte hinzugefügt. Mehr will ich glaub ich nicht. Sollte dir grob was in den Augen weh tun (und mir selbst ohne Abstand nicht mehr auffallen wird) freue ich mich über eine Nachricht.
  5. Noch immer kein Ende, also: Die Geschichte vom Jäger und dem Bären
  6. Einst lebte ein großer Jäger. Seine Arme waren stark, sein Blick scharf. Niemand konnte ihm in der Bogenkunst das Wasser reichen, niemand konnte mit dem Speer geschickter umgehen als er. Weder Bogenschuss, noch Speerstoß verfehlten je das Ziel. Doch so geschickt sein Umgang mit den Waffen, so groß war auch sein Stolz. Deshalb machte er sich eines Tages auf, seinen Namen Unsterblichkeit zu verleihen. Da hörte er von einem gewaltigen Bären, der in den Wäldern umherstreifen sollte. Groß wie drei Männer und mit der Stärke von zwei Riesen versehen streifte dieser Bär durch die Lande, hinterließ Fußspuren wie Regenpfützen und zerrieb die Bäume, an denen er seinen Rücken kratze. Sein Fell war wie Schatten, seine Zähne waren wie Eis, seine Augen wie glühende Kohlen. Sofort machte sich der große Jäger auf die Suche. Doch wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte einfach keine Spur von dem großen Bären finden. Da hörte er eines Tages eine Bärenmutter mit ihrem Jungen reden: „Mutter,“ fragte das Junge, „wann werde ich meinen Vater wieder sehen? Ich möchte in seine Augen sehen, die wie glühende Kohlen. Er soll mir das Fleisch vorbeißen mit seinen Zähnen, die wie Eis und ich möchte mich an ihn kuscheln, an sein Fell, das wie Schatten.“ Nun wusste der Jäger, dass er dem großen Bären auf der Spur war. „Heute Abend,“ sprach die Mutter, „werde ich dich wieder zu ihm führen. Doch vergiss nicht, dass du ganz nahe bei mir bleibst, sonst kannst du mir nicht zu ihm folgen.“ Schnell fasste der Jäger einen Plan. In einem unbemerkten Moment tötete er das Junge und kleidete sich in den Pelz des Tieres. So konnte er der Bärin den Rest des Tages folgen. Doch war der Jäger auf allen vieren nicht so geschickt unterwegs wie ein Bärenjunge und da hegte die Bärenmutter Verdacht: „Kind, weshalb stolperst du heute den ganzen Tag über deine Füße?“, fragte sie. Der Jäger antwortete mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, meinen Vater zu sehen mit seinem Fell wie Schatten, dass ich nicht auf meinen Weg achte.“ Ein wenig später fiel der Bärenmutter auf, dass ihr Kind nichts von dem aß, was sie ihm zuwies: „Kind, weshalb isst du heute nichts?“ Wiederum antwortete der Jäger mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, dass mir mein Vater das Fleisch vorbeißt, mit seinen Zähnen wie Eis, dass ich jetzt keinen Hunger habe.“ So gingen sie weiter, doch da bemerkte die Bärenmutter, dass ihr Kind den Blick immer gesenkt hielt und nicht so wie sonst aufmerksam die Welt betrachtete: „Kind, warum erfreust du dich heute nicht an der Welt und hältst Ausschau nach Neuem und Unbekanntem?“ Wiederum antwortete der Jäger mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, dass mich mein Vater anblickt, mit seinen Augen wie glühende Kohlen, dass ich jetzt keinen Blick für anderes habe.“ Sie wanderten über Stock und Stein, über Hänge und durch Gräben und der Jäger achtete darauf immer ganz nahe bei der Bärenmutter zu sein. So tief ging es in den Wald hinein, dass er sich sicher war, dass er ohne die Bärin den Weg nie gefunden hätte. Als es Abend wurde, war es dann schließlich so weit und sie kamen zu einer großen Höhle, in die sie hineingingen. Und da drinnen lag der Bär, so groß wie drei Männer, mit einem Fell wie Schatten, Zähnen wie Eis und Augen wie glühende Kohlen. Da warf der Jäger den Pelz des Jungen ab, packte seinen Speer und tötete damit die Bärenmutter. Da brüllte der Bär auf und stürzte sich auf den Jäger. Mit der Kraft von zwei Riesen hieb er wutentbrannt auf den Jäger ein. Er versuchte den Jäger mit Blicken aus seinen Augen wie glühende Kohlen, in Furcht zu versetzen, mit seinen Zähnen wie Eis zu beißen und mit seinem Fell wie Schatten zu ersticken. Doch der Jäger wich den Hieben aus, er bekam keine Furcht, er drückte die Zähne des Bären zur Seite und ließ sich nicht ersticken. Und schließlich rammte er dem riesigen Tier seinen Speer so gewaltig in den Leib, dass es umfiel und sich nicht mehr rühren konnte. Dem Tode nahe sprach der Bär listig: „Jäger, du hast mich besiegt und somit bist du würdig mein Geheimnis zu erfahren. Bleib heute hier über Nacht, nimm mir das Fell, das wie Schatten, ab und schlafe darin, mach dir eine Kette aus meinen Zähnen, die wie Eis, und iss meine Augen, die wie glühende Kohlen, dann wirst du all meine Kraft in dir vereinigen.“ Dann starb er. Der Jäger tat, wie ihm das Tier geraten. Er aß dessen Augen, die wie glühende Kohlen, machte sich eine Kette aus seinen Zähnen, die wie Eis und schlief in dem Fell, das wie Schatten. Als er am nächsten Morgen erwachte, waren sowohl die Kette, als auch der Pelz verschwunden, doch fühlte er sich frisch und kräftig. Fröhlich machte er sich auf den Heimweg. Nicht lange darauf heiratete der Jäger. Er lebte viele Jahre glücklich mit seiner Frau und sie bekamen vier Kinder. Drei Buben und ein Mädchen. Der erste Junge hatte Haare wie Schatten. Der andere Zähne wie Eis. Der Dritte Augen wie glühende Kohlen. Das Mädchen aber hatte nichts davon. Eines Tages erzählte der Jäger von dem großen Bären, den er vor langer Zeit erschlagen hatte. Das Mädchen fürchtete sich bei der Geschichte aber so sehr, dass sie sich unter dem Bett verkroch. Als der Jäger mit dem Erzählen fertig war, zweifelten die drei Jungen daran, dass ihr Vater so einen Bären wirklich erschlagen hatten. Da wurde der Jäger zornig und ein Schatten legte sich um seine Seele, sein Herz wurde eisig und Glut durchdrang seinen Geist. Laut brüllend sprang er auf und verwandelte sich vor seiner Familie in einen riesigen Bären. Hilflos musste das versteckte Mädchen beobachten, wie sein verwandelter Vater ihre Mutter und ihre Brüder tötete. Nachdem der Jäger alle bis auf seine Tochter getötet hatte zerhieb er die Tür mit seinen Pranken und stürmte hinaus in die Nacht und wurde nie mehr gesehen. Das Mädchen wuchs jedoch heran und wurde wunderschön. Schließlich heiratete sie und sie bekam Kinder mit Haaren, die wie Schatten, Zähnen, die wie Eis und Augen, die wie glühende Kohlen.
  7. Einst lebte ein großer Jäger. Seine Arme waren stark, sein Blick scharf. Niemand konnte ihm in der Bogenkunst das Wasser reichen, niemand konnte mit dem Speer geschickter umgehen als er. Weder Bogenschuss, noch Speerstoß verfehlten je das Ziel. Und so geschickt sein Umgang mit den Waffen, so groß war auch sein Stolz. Deshalb machte er sich eines Tages auf, seinen Namen Unsterblichkeit zu verleihen. Da hörte er von einem gewaltigen Bären, der in den Wäldern umherstreifen sollte. Groß wie drei Männer und mit der Stärke von zwei Riesen versehen streifte dieser Bär durch die Lande, hinterließ Fußspuren wie Regenpfützen und zerrieb die Bäume, an denen er seinen Rücken kratze. Sein Fell war wie Schatten, seine Zähne wie Eis, seine Augen wie glühende Kohlen. Sofort machte sich der große Jäger auf die Suche. Doch wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte einfach keine Spur von dem großen Bären finden. Da hörte er eines Tages eine Bärenmutter mit ihrem Jungen reden: „Mutter,“ fragte das Junge, „wann werde ich meinen Vater wieder sehen? Ich möchte in seine Augen sehen, die wie glühende Kohlen. Er soll mir das Fleisch vorbeißen mit seinen Zähnen, die wie Eis und ich möchte mich an ihn kuscheln, an sein Fell, das wie Schatten.“ Nun wusste der Jäger, dass er dem großen Bären auf der Spur war. „Heute Abend,“ sprach die Mutter, „werde ich dich wieder zu ihm führen. Doch vergiss nicht, dass du ganz nahe bei mir bleibst, sonst kannst du mir nicht zu ihm folgen.“ Schnell fasst der Jäger einen Plan. In einem unbemerkten Moment tötete er das Junge und kleidete sich im Pelz des Tieres. So konnte er der Bärin den Rest des Tages folgen. Doch war der Jäger auf allen vieren nicht so geschickt unterwegs wie ein Bärenjunge und da hegte die Bärenmutter Verdacht: „Kind, weshalb stolperst du heute den ganzen Tag über deine Füße?“, fragte sie. Der Jäger antwortete mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, meinen Vater zu sehen mit seinem Fell wie Schatten, dass ich nicht auf meinen Weg achte.“ Ein wenig später fiel der Bärenmutter auf, dass ihr Kind nichts von dem aß, was sie ihm zuwies: „Kind, weshalb isst du heute nichts?“ Wiederum antwortete der Jäger mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, dass mir mein Vater das Fleisch vorbeißt, mit seinen Zähnen wie Eis, dass ich jetzt keinen Hunger habe.“ So gingen sie weiter, doch da bemerkte die Bärenmutter, dass ihr Kind den Blick immer gesenkt hielt und nicht so wie sonst aufmerksam die Welt betrachtete: „Kind, warum erfreust du dich heute nicht an der Welt und hältst Ausschau nach Neuem und Unbekanntem?“ Wiederum antwortete der Jäger mit verstellter Stimme: „Ich freue mich schon so sehr darauf, dass mich mein Vater anblickt, mit seinen Augen wie glühende Kohlen, dass ich jetzt keinen Blick für anderes habe.“ Sie wanderten über Stock und Stein, über Hänge und durch Gräben und der Jäger achtete darauf immer ganz nahe bei der Bärenmutter zu sein. So tief ging es in den Wald hinein, dass er sich sicher war, dass er ohne die Bärin den Weg nie gefunden hätte. Als es Abend wurde, war es dann schließlich so weit und sie kamen zu einer großen Höhle, in die sie hineingingen. Und da drinnen lag der Bär, so groß wie drei Männer, mit einem Fell wie Schatten, Zähnen wie Eis und Augen wie glühende Kohlen. Da warf der Jäger den Pelz des Jungen ab, packte seinen Speer und tötete damit die Bärenmutter. Da brüllte der Bär auf und stürzte sich auf den Jäger. Mit der Kraft von zwei Riesen hieb er wutentbrannt auf den Jäger ein. Er versuchte den Jäger mit Blicken aus seinen Augen wie glühende Kohlen, in Furcht zu versetzen, mit seinen Zähnen wie Eis zu beißen und mit seinem Fell wie Schatten zu ersticken. Doch der Jäger wich den Hieben aus, er bekam keine Furcht, er drückte die Zähne des Bären zur Seite und ließ sich nicht ersticken. Und schließlich rammte er dem gewaltigen Tier seinen Speer so gewaltig in den Leib, dass es umfiel und sich nicht mehr rühren konnte. Dem Tode nahe sprach der Bär listig: „Jäger, du hast mich besiegt und somit bist du würdig mein Geheimnis zu erfahren. Bleib heute hier über Nacht, nimm mir das Fell, das wie Schatten ab und schlafe darin, mach dir eine Kette aus meinen Zähnen, die wie Eis und iss meine Augen, die wie glühende Kohlen, dann wirst du all meine Kraft in dir vereinigen.“ Dann starb er. Der Jäger tat, wie ihm das Tier geraten. Er aß dessen Augen wie glühende Kohlen, machte sich eine Kette aus seinen Zähnen wie Eis und schlief in dem Fell wie Schatten. Als er am nächsten Morgen erwachte, waren sowohl die Kette, als auch der Pelz verschwunden, doch fühlte er sich frisch und kräftig. Fröhlich machte er sich auf den Heimweg. Nicht lange darauf heiratete der Jäger. Er lebte viele Jahre glücklich mit seiner Frau und sie bekamen vier Kinder. Drei Buben und ein Mädchen. Der erste Junge hatte Haare wie Schatten. Der andere Zähne wie Eis. Der Dritte Augen wie glühende Kohlen. Das Mädchen aber hatte nichts davon. Eines Tages erzählte der Jäger von dem großen Bären, den er vor langer Zeit erschlagen hatte. Das Mädchen fürchtete sich aber so sehr bei der Erzählung, dass sie sich unter dem Bett verkroch. Als der Jäger mit dem Erzählen fertig war, zweifelten die drei Jungen daran, dass ihr Vater so einen Bären wirklich erschlagen hatten. Da wurde der Jäger zornig und ein Schatten legte sich um seine Seele, sein Herz wurde eisig und Glut durchdrang seinen Geist. Laut brüllend sprang er auf und verwandelte sich vor seiner Familie in einen riesigen Bären. Hilflos musste das versteckte Mädchen beobachten, wie sein verwandelter Vater ihre Mutter und ihre Brüder tötete. Nachdem der Jäger alle bis auf seine Tochter getötet hatte zerhieb er die Tür mit seinen Pranken und stürmte hinaus in die Nacht und wurde nie mehr gesehen. Das Mädchen wuchs jedoch heran und wurde wunderschön. Schließlich heiratete sie und sie bekam Kinder mit Haaren, die wie Schatten, Zähnen, die wie Eis und Augen, die wie glühende Kohlen.
  8. Mit drei Jahren Verzögerung: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?/page/articles.html/_/Artikel-aus-dem-Midgard-Forum/MIDGARD-Fantasy/spielwelt/abenteuer/abenteuer_1/der-wetterhahn-r1526
  9. Der folgende Beitrag wurde anlässlich des 5jährigen Jubiläums des Freiburger Midgard-Treffens 2012(oder13?) und dem damit einhergehenden Wettbewerbs verfasst und auch eingeschickt. Für genauer Informationen folge diesem Link: http://www.midgard-f...showtopic=24054 Ich entschuldige mich an dieser Stelle auch in aller Form für die mehr als lange Überarbeitungsdauer. Das folgende, im pdf-Format zur Verfügung gestellte Kurzabenteuer, wurde damals noch auf M4 erstellt und wurde auch dabei belassen. Die Handlung spielt in einem einsam gelegenen Flecken Albas und ist für Abenteurer mit einem Gesamtgrad von etwa 5 geeignet. Hier klicken um artikel anzuschauen
  10. Der folgende Beitrag wurde anlässlich des 5jährigen Jubiläums des Freiburger Midgard-Treffens 2012(oder13?) und dem damit einhergehenden Wettbewerbs verfasst und auch eingeschickt. Für genauer Informationen folge diesem Link: http://www.midgard-forum.de/forum/index.php?showtopic=24054 Ich entschuldige mich an dieser Stelle auch in aller Form für die mehr als lange Überarbeitungsdauer. Das folgende, im pdf-Format zur Verfügung gestellte Kurzabenteuer, wurde damals noch auf M4 erstellt und wurde auch dabei belassen. Die Handlung spielt in einem einsam gelegenen Flecken Albas und ist für Abenteurer mit einem Gesamtgrad von etwa 5 geeignet.
  11. Dilrubas Bettstatt Es war der perfekte Tag für einen Ausritt: Die Sonne schien freundlich herab und ein sanfter Wind spielte mit Blättern und Haaren. „Los Pferdchen! Spielen wir doch ein bisschen!“ Der junge Reiter setzte sein Pferd in Trab und hielt direkt auf eine niedrige Hecke zu. Mit einem Sprung setzte das Tier über das Gewächs hinweg. Der Reiter blieb allerdings auf der anderen Seite zurück. Der Steigbügel war gerissen und jener hatte beim Übersetzen den Halt verloren. Ohoh! Wo kamen die Schmerzen her? Und wem gehörte der Fuß, der da neben ihm lag? Es dauerte eine Weile, bis Schmerzen und Wahrnehmung zusammenfanden und schließlich fest aufstampfend einen Reigen um das gebrochene Bein tanzten. „Wen haben wir denn da?“ durchdrang plötzlich eine scharrende Stimme das Bewusstsein des verunglückten Reiters. „Braucht hier jemand Hilfe?“ Eine große hagere Gestalt trat in das Blickfeld des Verletzten. Seine Silhouette verdunkelte die Sonne. Er zog einen Dolch. „Na dann wollen wir doch helfen...“ Da es euch nun einmal zu so später Stunde in dieses Dorf verschlagen hat, so nutzt ihr die Möglichkeit endlich wieder ein heißes Bad zu nehmen (zumindest einige von euch) und freut euch nach den langen entbehrungsreichen Nächten in der Wildnis auf ein warmes Essen, ein Dach über dem Kopf und ein bequemes Bett. Eure zerschundenen Glieder zwicken und zwacken und schreien nach einer durchschlafenen Nacht und das albische Wetter hat das Seinige dazu beigetragen die Stimmung zu senken. Der Name der kleinen Gaststätte „Zur wohligen Ruh'“ klingt vielversprechend und so kehrt ihr ein. Nach einem einfachen wie deftigem Abendessen bitte ihr den Wirten um eine Schlafgelegenheit. Der Bitte wird entsprochen und euch bleibt die Wahl zwischen einem Gruppenlager auf dem Dachboden oder – sollte jemand gewillt sein die verlangten 2 Gold zu zahlen – einem kleinen Raum, der voll und ganz von einem breiten Bett eingenommen wird. Zwei Abenteurer haben hier mit Leichtigkeit Platz, wenn auch der Großteil der Ausrüstung wohl eher vor der Kammer zu bleiben hat. Vor allem wirkt dieses Bett wirklich sehr einladend und bequem. Es hat eine Länge von zwei und eine Breite von etwas mehr als eineinhalb Metern. Es ist zerlegbar – anders wäre es nicht in dieses Zimmer zu bekommen. Das rotbraune Holz, aus dem es hergestellt wurde ist Schlangenholz, aber wohl kaum einen Abenteurer dürfte dies möglich sein zu bestimmen. Teile des Bettes wurden sehr kunstfertig mit Intarsien geschmückt. Am Fußteil des Bettes werden mit viel Liebe zum Detail fremdartige Tiere dargestellt: Antilopen beim Äasen, prächtige Reiher in einem Flußbett, eine Tigerjagd vom Rücken von Elefanten aus. Die Tracht der Jäger gibt dem Kenner einen deutlichen Hinwies auf die rawindrische Herkunft. Der Kopfteil des Bettes zeigt etwas pikantere Szenen: barbusige Frauen im Kreistanz, leicht bekleidete Männer und Frauen die sich gegenseitig mit Obst füttern, sich küssen und – sind das tatsächlich Andeutungen eines Liebesspiels? - mehr. Zahlreiche Kissen verdecken diese anzüglichen Bilder, Scheinbar sind sie dem Wirten etwas peinlich. Natürlich gibt es jemanden, der der Versuchung nicht widerstehen kann und es sich in dem breiten weichen Bett gemütlich macht. Und tatsächlich wird derjenige eine äußerst erholsame Nacht erleben. Frisch erholt und und gut gelaunt wird er beim Frühstück zu den anderen stoßen – er hat bereits mehrere Stunden vor Sonnenaufgang voller Tatendrang die Umgebung erforscht oder ein neues Lied geschrieben oder sonst etwas getan was seiner Neigung entspricht. Und möglicherweise wird er von der angenehmsten Nacht seines Lebens erzählen. (Wenn man einmal von dieser einen denkwürdigen Nacht absieht, als die Lieblingskonkubine des ehrwürdigen... usw.) Sollte der Wirt auf das Bett angesprochen werden, wird er zwar bereitwillig, aber mit wehmütiger Miene darüber Auskunft geben. „Hm... drei Jahre ist es her, ja, da kam dieser Unglücksrabe von Tevin in unser Dorf. Naja, zu unserem Unglück verliebte er sich in Mairead, unsere Tochter. Und sie sich dann auch noch ihm. Wobei, naja, zu seinem Glück hat es letzten Endes dann auch nicht gereicht. Nicht wegen Mairead! Na, die beiden waren verliebt und ich war natürlich dagegen was das Zeug hielt. Kommt so ein Dahergelaufener und will meine Tochter mir nichts dir nichts heiraten und keiner kennt ihn und so. Hm... ja... er sollte mir halt beweisen, dass er ein tüchtiger Mann ist, also musst er kräftig mit anpacken und ich musste mächtig aufpassen wie Vanafred auf ihre Jungfräulichkeit, nur ich eben auf die von Mairead. Na jedenfalls hab ich ihm gezeigt was arbeiten ist und das war ihm dann zu viel und er meinte, er sei für anders geschaffen und in einem Jahr würde er reich wiederkommen. Und dann hat er sich verzogen. Ich war nicht ganz unglücklich darüber, obwohl er eigentlich kein übler Bursch' war, aber die Mairead hat sich die Tränen aus dem Kopf geweint, wir mussten kein Salz mehr zukaufen, das könnt ihr mir glauben. Und dann hat sie brav gewartet das Jahr und dann geht das Jahr über ins neue und dann taucht der Bursche tatsächlich wieder auf. Schöne neue Kleidung, herrliche neue Waffen hat er getragen. Auf einem Pferd ist er geritten und einen Karren hat er mitgehabt, gezogen von einem starken, fetten Ochsen mit einem Fuhrknecht der ihn lenkt und darauf, ordentlich verpackt, das Bett, in dem Ihr diese Nacht geschlafen habt. Naja, er hat halt in der Ferne sein Glück gemacht so schien es. Gold hatte er, der Ochsen steht heute noch bei uns im Stall und der Mairead konnte ich sowieso schon lange nichts mehr sagen, also haben die beiden geheiratet. Na das Bett wurde in der Kammer aufgebaut und die beiden haben sich dann Tage lang kaum sehen lassen. Man könnte meinen, das Bett saugt einem die Müdigkeit aus den Gliedern. Ich weiß ja nicht, was es ist, aber Ihr habt es ja selbst erlebt, wie ausgeruht man sich nach einer Nacht darin fühlt. Recht viel mehr war mit den beiden dann eh kaum anzufangen. Liebe macht nicht nur blind sondern auch ziemlich tolpatschig so scheint es. Was wir in der Zeit Ärger gehabt haben mit den beiden. So gut gelaunt die beiden auch immer waren, so ungeschickt waren sie dann bei der Arbeit. Hm... ja, und wie es so ist, wenn der Vater nicht mehr aufpassen darf wurde unser Mädchen schwanger. Ein großes Glück könnte man meinen aber... hm... ja. Na da war sie dann sechs Monate oder so schwanger, da musste Tevin in die Stadt reiten, keine Ahnung mehr wieso. Naja, er kam da nie an. Wir haben zwei Wochen später seine Leiche gefunden. Irgendein Strauchdieb hat ihm die Kehle durchgeschnitten und ist mit Pferd, Gold und Waffen abgehauen. Wir haben es uns gar nicht getraut unserer Mairead zu sagen, aber irgendwann musste es halt raus. Na dann hat sie wieder geweint, sie hat ihn doch recht gern gehabt, den Tevin. Die hätten schon richtig glücklich werden können die beiden. Weiß nicht, was sich die Götter da gedacht haben. Na, zwei Monate hat sie dann noch gelebt und dann ist sie bei der Geburt gestorben. Ihr Sohn hat sie gerade noch eine Stunde überlebt, dann ist er ihr nachgefolgt. Na dann hat meine Frau geweint, bis das Salzfass voll war.“ Der Wirt hat deutlich Mühe die Tränen zurückzuhalten. Nach einem Gläschen Schnaps für ihn und seine Zuhörer kann er sich wieder fassen. Vielleicht hat ja auch noch jemand Interesse, das Bett zu kaufen? Für ihn und seine Frau ist es doch mit zu vielen traurigen Erinnerungen behaftet, sie benützen es nicht selbst, sondern vermieten die Kammer nur. Aber für 100 Gold könnte man sich handelseinig werden... Es war der perfekte Tag für einen Ausritt: die Sonne schien freundlich herab und ein sanfter Wind spielte mit Blättern und Haaren. Das schöne Wetter machte Tevin den Abschied von seiner Geliebten etwas leichter. Was hatte Mairead geweint! Fast wäre er weich geworden. Doch es blieb ihm nur die Wahl fortzugehen. Sein zukünftiger Schwiegervater hatte klar gemacht, dass er an den zukünftigen Ehemann seiner Tochter höchste Ansprüche stellte. Und dass dieser Schinder nicht zufriedenzustellen war, egal wieviel und hart man arbeitete war bald klar. Ein eigenes Vermögen musste her, und er war bereit sein Glück in der Welt zu versuchen. Er würde reich zurückkommen und er und Meiread würden heiraten, Kinder bekommen und glücklich sein in alle Ewigkeit. Tevin hatten zwar keinen Plan, dafür umso mehr Zuversicht, dass sich alles zu einem guten Ende wenden würde. Da vertraute er ganz auf seinen Glücksstern. Warum sollten die Götter ihn und Meiread zusammengeführt haben, wenn sie nicht wollten, dass sie auch zusammen blieben? Ein Jahr hatte er gesagt würde er unterwegs sein und dann reich zurückkommen. Er hatte vor sein Versprechen zu halten. Nun, es wurde nicht ganz so einfach, wie Tevin sich es erhofft hatte. Er schloss sich zu Beginn einer Händlerkarawane als Söldner an. Doch weder war es abenteuerlich, noch waren Ruhm oder Gold dabei zu gewinnen. Letzten Endes reichte der Sold gerade so. Man konnte sich kaum etwas ersparen, wenn man hin und wieder dann doch etwas Vergnügen haben wollte. Dennoch blieb er ein halbes Jahr bei dieser Truppe, erst dann entschloss er sich auf eigene Faust sein Glück zu versuchen. Irgendein Fürst würde seine Qualitäten schon zu schätzen wissen. Oder er würde einen Schatz heben. Oder ein Monster besiegen und sich Ruhm und Ehre erkämpfen. Ha! In der Zwischenzeit hatten ihn seine Reisen immer mehr Richtung Osten und somit Richtung Meeresküste bis Prioresse verschlagen. Von hier begann er nun also auf eigene Faust weiterzuziehen. Es zog ihn wieder etwas mehr ins Landesinnere, also verließ er die große Handelsstraße und einmal diese, einmal jene Richtung einschlagend, fand er sich bald in menschenleerer Gegend wieder. Die bewaldeten Hügel durch die er jetzt zog, kamen seiner romantischen Abenteuervorstellung entgegen, zu seinem Glück begegnete ihm jedoch Ungeheuer noch Orks. Schließlich stieß er auf einen kleinen, stark überwucherten Pfad. Ihm folgend kam er zu einer kleinen Höhle, und das albische Wetter einen trockenen Aufenthaltsort unbedingt notwendig machte, beschloss er darin sein Lager aufzuschlagen. Ein kleines Lagerfeuer brachte Licht in die kleine Höhle und offenbarte eine Rückwand, die offensichtlich einmal nicht dagewesen war. Die Höhle musste einst weiter in den Hügel geführt haben. Ein skelettierter Arm, der zwischen den Steinen hervorzuwinken schien, machte deutlich, dass sie wohl auch einmal ein Unterschlupf für Menschen gewesen sein musste. Und zwei wertvoll aussehende Ringe auf den Fingern des Skelettarms deute auf einen gewissen Reichtum der ursprünglichen Bewohner hin. Tevin frohlockte innerlich. Sich bei dem Toten entschuldigend nahm er die beiden Ringe an sich und beschloss den nächsten Tag dafür zu nutzen, ein paar Steine und Dreck auf die Seite zu räumen. Noch nie in seinem Leben hatte Tevin so schwer gearbeitet, wie an den nächsten drei Tagen. Ordentliches Werkzeug hatte er natürlich nicht mit, aber die Hoffnung auf Reichtum ließ ihn nicht verzagen und bald hatte er genug Steine aus dem Weg geräumt, um einerseits den Verschütteten auszugraben, und andererseits einen kleinen Eingang in die dahinter liegende Höhle zu schaffen. Nun würde sich zeigen, ob ihm das Glück hold war! Außerdem hatte er Hunger, er wollte nicht noch mehr Zeit hier verbringen. Voller Erwartungen betrat er die Höhle und blickte im Schein einer Fackel um sich. Fünf Skelette lagen scheinbar wahllos herum. Vermodertes Holz ließ eine ehemals zweckmäßige Einrichtung vermuten. Verschieden Waffenteile lagen herum. Und Gold. Und Edelsteine. Zumindest ein paar. Tevin stieg über die Skelette hinweg und begab sich in einen hinteren Bereich der Höhle. Eine Tür versperrte hier den Zugang zu einen weiteren Raum. Nun ja, ein entschlossener Tritt ließ den Riegel, der von der anderen Seite vorgelegt war zerbrechen und der Weg war frei. Das Licht viel auf ein Ungetüm von einem Bett. Staub und Spinnweben bedeckten es und ein weiteres Skelett, das zwischen vermoderten Bettlaken seine vorübergehend letzte Ruhestätte gefunden hatte. Wer immer diese Menschen waren, sie mussten wohl verhungert oder schwer krank gewesen sein. Tevin wunderte sich noch, wieso sie nicht versucht hatten, den Eingang frei zu räumen, doch lange machte er sich darüber nicht Gedanken: hier lagen vermutlich seit Jahrzehnten Reichtümer herum, die nun keinen mehr gehörten. Oder besser gesagt: die nun ihm gehörten. Er wischte etwas Staub vom Bett. Scheinbar war es schön verziert. Tevin grinste. Das hier Dargestellte erregte ihn. Dieses Bett würde er Meiread schenken. Und einige dieser gezeigten Sachen würde er mit ihr ausprobieren. Ihr Vater konnte jetzt nicht mehr anderes tun, als sie ihm zur Frau zu geben. Ja, er hatte sein Glück gemacht! Finley stöhnte und fluchte. Was verdammt noch mal war in der letzten halbe Stunde so schief gegangen? Er nahm seine Hand von der Wunde. Sofort floss wieder Blut heraus. Beschissene Vika. Er hätte der Schlampe nie trauen sollen. Er biss die Zähne zusammen und versuchte die Wunde mit seinem Hemd zu verbinden. Seine Finger waren steif, es fiel ihm nicht leicht. Vor der Tür schrie jemand vor Schmerzen. Finley war sich nicht sicher, welcher seiner Männer es war. Die Schreie klangen mehr nach einem Tier als nach einem Menschen. „Vielleicht ist es Vika? Ich hoffe es ist Vika...“ Der Gedanke brachte ihm nicht die erhoffte Genugtuung. Außerdem war es eher unwahrscheinlich. Duff hatte ihr mit dem Streikolben eine übergezogen. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass sie diesen Hieb überlebt hatte. War es wirklich seine Schuld gewesen? Irgendwie war alles so schnell gegangen. Eben noch hatten sie sich gemütlich betrunken und den letzten Raubzug begossen. Alle waren richtig ausgelassen. Sogar Eber. Und der war sonst entweder griesgrämig oder im Blutrausch. „Vermutlich ist er es, der da eben krepiert.“ Er war pissen gegangen. Ein starker, ergiebiger Strahl. Eine Erleichterung. Warum zum Teufel fiel ihm das jetzt ein? Sein provisorischer Verband hatte wohl nur wenig Wirkung: der Stoff war bereits vollkommen mit Blut durchdrängt. Was war dann passiert? Ach ja... Beim Eingang hatte er ein paar Worte mit Bruce gewechselt. Sie hatten gelacht. Irgendetwas war besonders lustig gewesen. „Was war besonders lustig gewesen?“ Und dann hatte er in seinem Übermut gegen den Rahmen der Eingangstür getreten. Wie lange stand dieser Rahmen schon? Fünf Jahre? Zehn Jahre? War der nicht schon dagewesen, als sie diese Höhle in Besitz genommen hatten? Finley wusste es nicht mehr. Verdammt, der Rahmen hätte halten müssen. Armer Bruce. Naja, eigentlich nicht. Er war immer schon ein Arsch. „Vielleicht hätte ich nicht lachen sollen?“ Das Brüllen vor der Tür schien lauter zu werden. „Stirbt der denn nie?“ Finley legte sich aufs Kissen zurück. Er schien ewig zu fallen, er hatte wohl auch ewig Zeit. Vika drehte durch. Weiber. Ein kleines Problem und die Welt geht unter. „Du baust nur noch Scheiße in letzter Zeit“, hatte sie gesagt. Na ganz Unrecht hatte sie wohl nicht, tatsächlich schien ihm nicht mehr alles so leicht von der Hand zu gehen wie früher. „Ob ich alt werde?“ Aber deshalb musste sie ihn doch nicht gleich abstechen wie eine Sau. Vikas Titten wären jetzt genau das Richtige. Wieso dachte er jetzt an ihre Titten? Oh, in diesem Bett hatten sie so einiges angestellt. Schade, dass sie tot war. Sie hatten hier viel Spaß gehabt. Gut, dass sie es damals nicht verbrannt hatten. Er fühlte sich nach jeder Nacht in diesem Bett so lebendig, als könnte er die Welt aus den Angeln heben. Das war es. Kurz schlafen. Einfach die Augen schließen. Morgen würde die Welt schon ganz anders aussehen, dann würde er sich neue Leute suchen. Die Schmerzensschreie vor der Tür hatten aufgehört. „Was siehst du?“ „Einen Wagen. Beladen. Ein Mann. Er hat eine Art Fahne. Irgendeine Katze oder so als Zeichen.“ „Hm... Kennt jemand von euch einen Laird mit Katze im Schild?“ Allgemeines Kopfschütteln. Also wichtig, aber nicht so wichtig. Ein gutes Ziel. „Wirklich alleine?“ „Ja.“ „Den schnappen wir uns. In Position. Los!“ Zielstrebig verteilte sich die Gruppe. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Weitere Befehle waren nicht notwendig. Die Bogenschützen suchten ihre erhöhten Positionen, der Rest zog den Baumstamm der jungen Fichte in den Weg. Nicht schwer, doch es reichte, um einen Wagen zum Anhalten zu zwingen. Alles Routine. Als der Wagen um die Kurve bog war alles bereit. Sie waren ein gut eingespieltes Team. Tatsächlich: Neben dem Lenker des Wagens flatterte auf einem gekürzten Stoßspeer ein Wimpel mit einer aufgezeichneten Katze. Finley trat vor: „Gold oder Leben!“ Innerlich musst er kichern. Er fand Gefallen an diesem Spruch. Der Mann, der das Fuhrwerk lenkte erbleichte. Er wirkte nicht so, als würde er ihnen lästig werden. „Ja, ja. Natürlich, sagte er. Ich bin gerne bereit den üblichen Zoll zu zahlen.“ „Manche redeten sich das Leben wirklich schön“, dachte Finley verächtlich. „Was hast du da in der Kiste?“ „Nichts von Bedeutung, werter Herr. Es ist nur ein einfaches Möbelstück. Ein Bett, genauer gesagt.“ „Mach auf!“ Der Mann sprang auf diesen Befehl hin sofort auf. Doch irgendetwas musst er falsch gemacht haben, denn er verhedderte sich in den Zügeln seines Zugpferdes. Der Mann verlor den Halt und kippte nach hinten, direkt auf die Halterung seines Wimpels. Die Spitze durchbohrte den armen Kerl. Aber der Wimpel schien gut befestigt zu sein: Oberhalb des Brustkörpers des sterbenden Mannes flatterte eine blutrote Katze. „Beornanburgh...“, flüsterte der Mann als Letztes, dann starb er. Blut floss aus seinem Mund. Es war - grotesk. Keir MacAelfin war ein Händler mit Leidenschaft. Er liebte es mit Leuten zu feilschen, ihnen das Gold aus der Tasche oder die Waren aus dem Lager zu locken. Und er war gut darin. Oh ja, er war gut darin! Er hatte nur zu wenig Kapital für einen richtig großen Wurf. Wofür Keir MacAelfin keine Leidenschaft hegte, war Byrne und die elende Sümpfe von denen es umgeben war. Konnte es eine trostlosere Gegend geben als diese ewig feuchte Moorlandschaft? Eines war sicher: er würde nicht ewig hier bleiben. Beornanburgh! Ja! Das war eine Stadt! Noch zwei, vielleicht drei Jahre langweilige aber sichere Handelsfahrten zwischen den kleineren Städten in der Nähe und er würde genug Gold zusammen haben um sich in einen größere Händlergemeinschaft einzukaufen und dann noch mal zwei Jahre und ein Stadthaus in Beornanburgh war in Greifweite. Keine Sorge, er würde seinen Clan nicht vergessen in der Hauptstadt. Im Gegenteil: es war doch immer gut, wenn man einen Clansmann als Ansprechpartner in der großen Stadt hatte, oder etwa nicht? Vor allem, wenn aus so einem sumpfigen Provinzkaff wie Byrne kam. Das würde er aber natürlich niemals laut sagen. Wie immer, wenn Keirs letzte Reise des Jahres dem Ende zuging und er sich zurück zu seiner Heimatstadt wenden musste, kamen ihm diese Gedanken. Einmal würde es so weit sein. Prioresse lag hinter und ein langer Weg nach Norden vor ihm. Es roch nach Meer. Das Meer! Es war das einzige Gute an Byrne. Der Händler beschloss einen kleinen Umweg zu machen und er lenkte seine Fuhrwerk in einen kleinen Seitenweg um einen einsam gelegenen Küstenabschnitt zu besuchen. Die Kliffe dort beeindruckten ihn jedes Mal. Fast hundert Meter weiter unter ihm rasten die Wellen gegen den Felsen und fraßen an ihm. Es gab sogar einen etwas verborgenen Pfad der zu einem schwer einsehbaren kleinen Kiesstrand hinabführte. Einige Felsen vor ihm dienten als Wellenbrecher und ließen das Wasser etwas ruhiger an dessen Ufer anrollen. Als Keir auf diesen Kiesstrand hinab blickte, sah er dort ein Boot liegen. Nur halb an Land wurde es von den Wellen immer wieder aufs Neue angehoben und hin- und hergespült. „Vielleicht braucht jemand Hilfe“, dachte Keir. Und wollte sich schon an den Abstieg machen, als ihm ein zweiter Gedanke kam: Schmuggler! Vielleicht war es besser, zuerst einmal abzuwarten und zu beobachten. Er sah sich etwas genauer um. Hier oben war er eindeutig alleine. Sich hier zu verstecken war schon ein besonderes Kunststück. Am Strand war auch nur das Boot zu entdecken und darin eine Kiste. Die Neugierde siegte. „Ein kurzer Blick wird mir nicht schaden, dachte der MacAelfin und machte sich an den Abstieg. Bis auf das Boot und die Kiste war der Strand leer. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Etwas Wasser stand im Boot. Es schien nicht so, als würde der Besitzer in Kürze erscheinen. Es schien eher so, als würde er nie wieder auftauchen – Ylathor sei seiner Seele gnädig. Kier zögerte nicht länger und brach die Kiste auf. Holz? Seine erste Enttäuschung wich der Erkenntnis, dass er es hier mit verzierten Holz zu tun hatte. Wohl ein Möbelstück. Möglicherweise wertvoll! Warum sollte man sich sonst die Mühe eines Transports machen? Zuerst musste die Kiste aus dem Wasser heraus. Oder noch besser die einzelnen Teile. Er musste sie sowieso den steilen Pfad hinaufschleppen. Er brauchte den Rest des Tages für diese Arbeit, als er aber am Abend an einem kleinen Lagerfeuer saß, war er sehr zufrieden mit sich. Sein ganzer Körper schmerzte von der ungewohnten Arbeit. Die Kiste hatte er leider zurücklassen müssen, sie war für einen Menschen allein unmöglich zu bergen. Eines der verzierten Holzteile hatte er sich ihm gegenüber aufgestellt. Im Flackern des Lagerfeuers schien es ihm, als würden sich die Tiere tatsächlich bewegen. Diese große gestreifte Raubkatze, die zum Sprung ansetzte beeindruckte ihm besonders. Vielleicht sollte das Tier zu seinem Abzeichen machen? Mit dem beruhigenden Rauschen der Brandung im Hintergrund schlief Kier MacAelfin ein. Der Sturm hatte sie weit nach Norden getrieben. Sie hatten noch einmal Glück gehabt. Weder hatten sie einen Mann, noch etwas von der Ladung verloren. Das Handelsschiff hatte etwas Schaden erlitten, aber nichts das nicht zum reparieren gewesen wären. Sie würden wohl für einige Zeit etwas langsamer vorankommen, damit war bei einer Schifffahrt immer zu rechnen. Was machten da ein, zwei Wochen oder Monate Verspätung schon aus? Òmrios wirkte direkt zufrieden. Mit sicherer Hand hatte er das Schiff durch diesen Sturm geführt. Keine üble Leistung. Zumindest durch die ersten beiden Stunden. Dann war das Steuer unter seiner Hand teilweise gebrochen. Wie gut, dass er sich festgebunden hatte. Die Welle hätte ihn sonst über Bord gespült. Mit dem gebrochenen Arm konnte er leben. Sílas kam auf ihn zu. Im Gegensatz zu ihm wirkte er nicht sehr zufrieden. Was war jetzt schon wieder? „Òmrios,“ sagte er, „ich muss mit dir reden.“ „Ich denke, das hat bis später Zeit,“ erwiderte Ònrios, „Du hast deine Befehle.“ Er mochte Sílas nicht. „Du wirst mir jetzt zuhören,“ sagte Sílas scharf. Ònrios wurde rot vor Zorn. Sein Steuermann hielt sich immer schon für etwas Besseres, aber diese Unverschämtheit hatte er bisher noch nie an den Tag gelegt. Zumindest nicht offen. Dies würde die letzte gemeinsame Reise sein, nahm sich der Kapitän vor. „Zurück auf deinen Posten!“, brüllte er. „Ich habe gute Lust dich auspeitschen zu lassen.“ Sílas grinste unverschämt. Irgendetwas war nicht richtig. Erst jetzt fiel ihm auf, dass keiner der Besatzung sich rührte. Alle standen sie herum, einige mit herausfordernder Mimik, manche schauten beschämt zu Boden und taten auch sonst so, als wären sie am Liebsten ganz wo anders. Nicht richtig war der falsche Ausdruck: etwas war vollkommen falsch hier! „Die Mannschaft hat abgestimmt.“, sagte Síals. Sein Grinsen war breiter geworden. „Du hast hier nichts mehr zu sagen.“ Ómrios sah den Schlag nicht kommen. Irgendjemand hatte sich ihm von hinten genähert und ihn bewusstlos geschlagen. Als er wieder zu sich kam ließen sie gerade das Beiboot zu Wasser. Seine Hände und Füße waren gefesselt. „Verfluchte Meuterer!“, schrie er. „Verdammte Verräter! Dafür werdet ihr bezahlen!“ Sílas Fratze erschien über der Reling: „Ich hatte dich mehrmals gewarnt Òmrios. Du bist ein Unglücksbringer. Du ein dein verfluchtes Bett. Du hättest auf mich hören sollen. Mal schauen, ob es dich jetzt retten wird.“ Dann verschwand her. Sonst reagierte keiner auf seine Rufe. Das Schiff setzte sich in Bewegung. Òmrios fluchte und schrie, schließlich verlegte er es sich aufs Bitten und Flehen. Es half alles nichts, das Schiff entfernte sich immer weiter. Als er nur noch das Segel sehen konnte, begann der Ausgesetzte zu Beten. Dann wieder zu Fluchen. Das ging leichter. Nachdem er sich schließlich etwas beruhigt hatte, begann er seine Lage zu überdenken. Die Meuterer hatten ihm zumindest etwas Proviant, Wasser und ein Messer mitgegeben. Und eine Kiste. Mit dem Bett. Es war lächerlich. Gut, sie hatten in letzter Zeit etwas Pech gehabt, aber das aufs Bett zu schieben war erbärmlich. Die Fesseln waren schnell gelöst. Die Ruder waren eher ein Hohn. Mit seinem gebrochenen Arm würde er nicht sehr weit kommen. Es war wohl ziemlich aussichtslos. Nichts desto Trotz würde er es versuchen. Das Bett war raumfüllend. Nicht nur im physischem Sinne. Es wirkte. Es war präsent. Sílas schauderte. Nackte Weiber waren abgebildet. Jeder wusste, dass Frauen auf einem Schiff Unglück bringen. Und die Tiere. Das waren alles Landtiere. Das passte einfach nicht. Die Meergötter würden verstimmt sein. „Wo hat er es noch einmal her?“, fragte Asimákis. „Ein Freund von ihm hat es ihm vererbt. Oder Handelspartner. Ich weiß nicht. Ich sage dir, das Bett ist verflucht. Hast du gehört, wie er gestorben sein soll?“ „Wer?“, fragte sein Gesprächspartner. „Sein Freund. Der Vorbesitzer des Bettes. Angeblich hat er sich in seinen eigenen Bettlaken stranguliert. Da hat mir einer der Diener erzählt, als wir es abgeholt haben. Und dem Großvater soll genau das Selbe passiert sein“ Silás dachte kurz nach. „Wir sollten es über Bord werfen.“ Tabnit der Jüngere strich mit der Hand über das Holz. Der großgewachsene Valianer lächelte. Es hatte eine Weile gedauert es zu finden, doch seine Erinnerung hatte ihn nicht getäuscht: Das Bett war noch da. Er konnte sich gut an den Tag erinnern, als sein Großvater, dessen Namen er trug, das Möbelstück in dessen Schlafgemach aufbauen ließ. Tabnit war sofort entzückt gewesen. Die Tiger und Elefanten hatten sofort sein Interesse geweckt. Allerdings hatte er sich nicht an die nackten Frauen erinnert. Er war doch noch sehr jung gewesen damals. Vermutlich wurde das Bett auch deshalb nach dem Tod des Großvaters weggeschafft. Seine Mutter war gegenüber zu freudvollen Themen immer etwas distanziert gewesen und sein Vater war nicht der Mann, der sich für Inneneinrichtung interessierte. Nun, Tabnit empfand Vergnügen bei Beidem. „Eine Überraschung? Für uns? Für mich? Ja? Ja? Wo ist es? Sag schon! Wo? Lass mich nicht so zappeln!“ Chadijah hüpfte wie ein kleines Kind auf und ab und klatschte begeistert in die Hände. „Komm schon! Komm schon! Du weißt, wie sehr ich Überraschungen liebe!“ Sie gab Rasim frech einen Kuss auf die Nase und versuchte ihn dann an den Armen aufzuziehen. „Langsam, langsam meine schöne Gazelle! Ich bin kein junger Krieger mehr“, sagte Rasim. „Ach was,“ entgegnete Chadijah, „ich weiß genau, dass du den Windhund noch zum Schnaufen und den Löwen zum Verzweifeln bringst. Und den Stier,“ sie lächelte vieldeutig, „beschämst du allemal.“ Sie lachte. Oh wie liebte er ihr Lachen! „Sie hat nicht ganz Unrecht,“ dachte Rasim. „Zumindest in Ihrer Gegenwart fühle ich mich wieder jung. Wie ausgewechselt. Ich könnte fast vergessen, dass ich mein fünfzigstes Jahr schon überschritten habe. Alle Männer sollten sich junge Frauen nehmen. Die Welt wäre sicherlich fröhlicher.“ Er richtete sich auf, zog sie an sich heran und küsste sie. „Dann komm mit, oh du mein Jugendwasser. Ein Freund von mir wollte alles vorbereitet. Er wird jetzt wohl schon bereit sein.“ Er nahm Die junge Frau an der Hand und gemeinsam verließen sie den Garten. „Ist es ein Musikinstrument? Ein neues unbekanntes Instrument das von selbst spielt? Ja? Oder ist es ein Zauberpferd? Ich habe von einem Zauberpferd gehört, das fliegen können soll. Ist es das?“ Chadijah plapperte ohne Pause und ohne eine Antwort abzuwarten reihte sie eine Vermutung an die nächste. „Es ist ein Geschenk von Hema, einem Handelspartner aus Rawindra“, sagte Rasim. „Aus Rawindra? Ist es ein Elefant? Ja? Sag schon! Es ist sicherlich ein Elefant!“ „Er meinte, er hätte von deiner Schönheit gehört, und dies Geschenk wäre genau das Richtige.“ In der Zwischenzeit hatte Chadijah Rasim mit ihrer Neugierde angesteckt. Er hatte keinerlei Ahnung was sie beide erwarten würde. Er hoffte nur, dass die Erwartungen seiner jungen Frau nicht enttäuscht würden. Er wollte sie immer glücklich sehen. Immer lachend. Aber ein Elefant war es wohl nicht. Sie kamen zu seinem Schlafgemach. Angeblich würde das Geschenk dort am Besten zur Geltung kamen. Gemeinsam betraten sie es. Zwei Diener standen dort gemeinsam mit Tabnit. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war der Valianer immer noch rüstig und seine große Gestalt versperrte ihnen die Sicht auf ein mögliches Geschenk. „Ihr kommt zur rechten Zeit!“, rief er aus und breitete seine Arme aus als wolle er nicht nur sie Beide. Sondern die ganze Welt umarmen. Wir sind eben fertig geworden. Seid ihr bereit?“ „Ach lass die Förmlichkeiten Tabnit,“ sagte Chadijah. Der alte Händler war ihr wohlbekannt. „Ich habe lange genug gewartet!“ Und mit diesen Worten drängte sie sich an ihm vorbei. Tabnit trat einen Blick zurück und richtete seinen Blick mit Wohlwollen auf das von ihm gebrachte Geschenk Hemas. Rasim hatte nur Augen für seine Frau, sein Ein und Alles. Die strahlende Vorfreude in ihrem Gesicht wich Erstaunen und dann – oh nein! - Zorn. Sie fuhr herum, stapfte an Tabnit vorbei zu Rasim und funkelte ihn an: „Hält dein Freund mich für eine Hure? Ist es das, was ihr hinter meinen Rücken über mich redet?“ Sie stieß ihn mit ihren Handflächen auf die Brust. „Ich bin deine junge Freudendame, deine Schlampe, die immer für dich bereit ist, was?“ Noch ein Stoß mit den Händen. Rasim erbleichte. Ein dritter Stoß, dann schlüpfte sie an ihm vorbei und rannte den Gang hinab. Rasim wusste nicht, was er tun sollte. Die beiden Diener taten so, als wäre nichts gewesen. „Was steht ihr beiden hier herum? Habt ihr nichts zu tun!“, fuhr Tabnit die beiden an. Die beiden flohen aus dem Raum. Rasim war ihm dankbar dafür. „Mach dir nichts daraus“, sagte der Valianer zu seinem Freund, dessen Herzensqualen er erkannte. „Junge Mädchen sind so. Sie wird sich schnell wieder beruhigen. Sie wird so tun, als würde sie dich nicht mehr sehen wollen, doch wenn du ihr das dritte goldene Fußkettchen geschenkt hast, wird sie ihren Ärger vergessen haben.“ Er klopfte Rasim aufmunternd auf die Schultern. „Aber was machen wir jetzt damit“, sagte er und deutet auf ein großes Bett. Das Fuß- und das Kopfende waren verziert. Sehr kunstvoll. Die nackten Frauen dürften jedoch das Gemüt Chadijahs erregt haben. „Zurückschicken kann ich es nicht,“ antwortete Rasim. „Mir gefällt es,“ sagte Tabnit der Ältere. Dilruba zog ihr schönstes Gewand an. Es war auch ihr Lieblingskleidungsstück. Sie hatte es von Hema am Tag ihrer Hochzeit bekommen. Sie liebte den grünen weichen Stoff, die silber- und golddurchwirkten Bänder die es schmückten. Sie drehte sich einmal im Kreis. Die Tage an denen sie es trug, waren die glücklichsten ihres Lebens gewesen. Und jeder einzelne von ihnen war eine Lüge gewesen. Sie unterdrückte aufkeimende Traurigkeit. Sie hatte genug geweint. Sie würde nicht mehr weinen. Nie mehr. Sie hatte gebadet. Öl machte ihre Haut glänzend und sanft. Eine Dienerin hatte ihr die Haare gemacht, sie geschminkt und ihr Parfum aufgelegt. Von ihrem Schmuck hatte sie sich den Schönsten ausgesucht. Dilruba schickte die Dienerin fort. Nachdem diese den Raum verlassen hatte holte sie ein Kistchen hervor und öffnete es. Ein Dolch dessen Griff mit Perlmutt verziert war lag darin. Sie nahm ihn heraus und prüfte die Schneide. Blut tropfte aus ihrem Zeigefinger. Er war scharf. Sie versteckte den Dolch in ihrem Ärmel und begab sich in das Schafgemach ihres Gemahls. Dilruba wusste, er würde noch nicht da sein und er würde sie in dieser Nacht auch gar nicht erwarten. So wie die meisten Nächte zuvor seit einem Jahr. Sie liebte diesen Raum. Nein, sie hatte diesen Raum geliebt. Alles in ihm strahlte Behaglichkeit aus: Die leichten Vorhänge, mit denen in den lauen Nächten der Wind spielte. Der schwere Teppich, der wie ein Moospolster den Boden bedeckte. Die kunstvollen Fresken an den Wänden, jedes Motiv zeugte von Freude und Fröhlichkeit, von Liebe und Zuneigung. Alles Lüge. Das große Bett in der sie mit Hema die Hochzeitsnacht und so viele Nächte danach verbracht hatte stand gegenüber der Eingangstür. Wie hatte sie gestaunt über die kunstfertige Gestaltung der Tiere. Was hatte sie gekichert über die Darstellungen der Männer und Frauen, die sich in Lust aneinanderrieben. Sie nahm einige der Polster, die auf dem Bett und Boden verstreut herumlagen und stapelte sie im Bett aufeinander. Dann setzte sie sich auf ihre so geschaffene Sitzgelegenheit und wartete geduldig. Eine halbe Stunde verging, ohne dass sie sich bewegte, dann hörte sie von draußen ein Kichern und Schäkern. Und schon ging die Tür auf und Hema und seine aktuelle Geliebte platzten herein. Er hatte kurz den Anstand zu erstarren, das Mädchen kicherte bei Dilrubas Anblick bloß. Diese begann zuerst leise zu reden, so dass die beiden sie kaum verstehen konnten, doch dann hob sie die Stimme und die Eiseskälte in ihren Worten ließ die Ankömmlinge benommen lauschen: „Oh wie liebe ich dich Hema und oh wie hasse ich dich. Wie viele schöne Worte hast du mir gesagt, wie viele Liebeschwüre geleistet. Und ich habe sie dir alle geglaubt und dir vertraut. In diesem Bett verbrachte ich die schönsten Nächte meines Lebens. Ich wusste nicht, dass sie mich nur blind machten für das, was du wirklich bist. Und so soll dieses Bett auch für immer sein: Jeder der darin schläft, soll sich aufgehoben und geborgen fühlen. Die Nächte seien ihm ein Quell der Kraft und Freude und der Morgen eine Verheißung für große Taten. Doch so, wie dieses Bett mich belogen hat, so soll es auch allen anderen gehen: Sie sollen langsam dahinsiechen und sterben, nicht wissen, was sie getroffen hat.“ Und mit den letzten Worten zog sie den Dolch aus ihrem Ärmel und führte ihn sich über ihre Kehle. „Verflucht!“, entfuhr es Hema Dilrubas Bettstatt (verflucht) Beschreibung: siehe Text, zweiter kursiv gehaltener Absatz Wirkung: Jemand der in diesem Bett schläft ist verflucht. Er braucht nur 4 Stunden um die gesamten AP zu regenerieren, 2 Stunden reichen für die Hälfte der verlorenen AP. Zusätzlich hebt der Schlaf die Stimmung desjenigen ungemein, er fühlt sich nicht nur herrlich erholt, sondern hat auch das Bedürfnis unbedingt etwas zu unternehmen. Außerdem steigt sein Selbstvertrauen ins Unermessliche: der Abenteurer schätzt gefährliche Situationen deutlich harmloser bzw. für ihn als leicht bewältigbar ein. Ein Situation, die eine Fertigkeit verlangt schätzt er so ein, als wäre der Wurf um 4 erleichtert. Für Nächte, die der Abenteurer in diesem Bett verbringt erhält der Spielleiter „Unglückspunkte“ Für denjenigen Spieler. Er kann sie nach Gutdünken gegen den Spieler einsetzen: ein bereits abgewehrt scheinender Dolchstoß trifft doch noch, in letzter Sekunde gibt der sicher geglaubte Griff nach, usw. Der Spielleiter sollte je nachdem wie lange das Bett schon in Verwendung ist die Situationen langsam verschärfen, also eventuell doch mit harmloseren Situationen beginnen die Unglückspunkte einzusetzen und dann immer mehr verschärfen, bis sich der Spieler bzw. dessen Charakter seines Lebens nicht mehr sicher sein kann und sich vom Schicksal bedroht fühlt. So häufen sich in seinem Umfeld einfach die Missgeschicke: Natürlich trifft ihn der Inhalt des Nachttopfes und später vielleicht sogar der Nachttopf selbst, es ist wahrscheinlicher dass er bestohlen wird, der beste Kämpfer geht immer auf ihn los, vielleicht sogar mit einem Freund und selbstverständlich fühlen sich Kneipenschläger und die Dirne mit der Geschlechtskrankheit ganz besonders zu dem Unglücksraben hingezogen. Der Abenteurer wird sich im und mit dem Bett sehr wohl fühlen. Möglicherweise hat er die sinnvolle Möglichkeit es zu kaufen und seinem Heim aufzustellen und möglichst oft darin zu schlafen. Er wird dies dann gerne tun. Ein PW: WK könnte die Entscheidung erleichtern. Pro Nacht erhält der Spielleiter Unglückspunkte, die jedoch am Ende des Tages verloren gehen, allerdings mindestens 4 Stunden nach dem Aufstehen wirken. Ich schlage vor, dass man mit zwei „Unglückspunkt“ beginnt und desto öfters jemand darin schläft, deren Anzahl langsam erhöht. Ist von vornherein mehr als eine Nacht in diesem Bett unwahrscheinlich, kann man sich gleich mehr „gönnen“, ich würde in diesem Fall die Gefahren nicht zu groß werden lassen. Sollten Spieler die erholsamen Fähigkeiten des Bettes auszunutzen versuchen ohne die Nachteile tragen zu müssen (sollten sie diese entdeckt haben), sei der Spieleiter darauf hingewiesen, dass das Schicksal sehr ungewöhnliche Wege zu gehen weiß, um jemanden in Gefahr zu bringen.
  12. Danke donnawetta. Das freut mich sehr. Habe eben beim Verbessern einiger kleiner Fehler festgestellt, dass ich das falsche Monat angegeben habe: natürlich ist dieser Artikel ein Beitrag für den Monat September.
  13. Ist es normal, dass Beiträge automatisch freigeschalten werden? So wie z.B. dieser: Auszüge aus den Briefen des Koboldexperten Dianfosy
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