
Norgel
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[Abenteuer]"Auf der Reise- von Nord und Ost"
Norgel antwortete auf NeaDea's Thema in E-Mail- und Storytelling-Rollenspiele
Die geschmorten Eier stehen schon einige Zeit appetitlich dampfend auf dem Tisch, bevor Thorge mit nassem Haar und merklich wacherem Blick die Schankstube abermals betritt. Durch den feuchten Stoff seines Leinenhemdes erkennt man undeutlich die verschlungenen dunklen Tätowierungen, die einen Großteil des Brustkorbs des Nordmanns bedecken. Nachdem Thorge mit einem flüchtigen Blick durch den Raum festgestellt hat, dass Dylan wohl schon aufgebrochen ist, lässt er sich schwer vor seinem Frühstück nieder und macht sich über Brot und Eier her. Nachdem er den Holzteller mit dem letzten Stück Brot sauber gekratzt und letzten Bissen mit einem Schluck Apfelmost heruntergspült hat, lehnt er sich sichtlich zufrieden zurück und lässt seinen Blick durch die Gaststube schweifen. Kurz bleibt sein Blick auf dem Mann vom kleinen Volk haften, als überlege er, Dylans Platz einzunehmen und ein paar Worte mit dem Halbling zu wechseln. Schließlich scheint er den Gedanken zu verwerfen und begibt sich ohne Hast auf sein Zimmer im Obergeschoss des "Nixenfang". Als Thorge nach gut einer halben Stunde mit Langdolch am Gürtel und Laute über dem Rücken wieder am Treppenabsatz erscheint, ist er deutlich besserer Stimmung. Mit langen Schritten durchquert er den Schankraum in Richtung Ausgangstür, als ihn Cormac vom Tresen her anspricht. "Ho, Freund, wohin so eilig?" Mit erstauntem Blick wendet sich Thorge dem Wirt zu. "Wohin? Findet morgen nicht das Fayre statt? Ich muss mir das bunte Treiben anschauen. Die Gaukler, die in die Stadt strömen. Die Händler, die ihre Stände aufbauen. Die Mägde, die mit schwingenden Hüften..." Mit einem vielsagenden Lächeln bricht er den Satz ab und wendet sich wieder in Richtung Ausgang. Er ist schon halb durch die Tür, als ihm Cormacs Stimme nachtönt. "Pass auf deine Sachen auf, Thorge! Zum Fayre treibt sich immer allerlei Diebespack in der Stadt herum!" -
Hallo Rosendorn! Also, ich hab jetzt zwar nur die englische Version des Spiels, aber da kann man die Tastaturbelegung jedenfalls nicht ändern. Mir persönlich ist das aber auch nicht negativ aufgefallen, weil ich die Maussteuerung als recht komfortabel empfinde. Gruß Norgel P.S.: Vielleicht noch ein Wort zur Kamerasteuerung: Die Kamera lässt sich mit der Maus bei gedrückter rechter Maustaste frei schwenken. Der Zoom lässt sich über das Mausrad verstellen.
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Automatisches Erkennen kultureller Zusammenhänge
Norgel antwortete auf Morpheus's Thema in M4 - Sonstige Gesetze
Yep, sehe ich genau so. Außerdem ließe sich noch an einen EW:Menschenkenntnis denken, falls die Einheimischen auf das Fehlen der Narbe bei den SpF voreingenommen reagieren und sie ggf. respektlos (wie Sklaven) behandeln. Norgel -
Zwerg - weiterlernen trotz zu geringen Hortes
Norgel antwortete auf Antalus's Thema in M4 - Gesetze der Erschaffung und des Lernens
Hi Fimolas, die im 6. Beitrag zitierte Regelpassage ist m.E. nicht ganz so eindeutig, wie Isaldorin es darstellt. Er dient wohl eher der Klarstellung, dass Zwerge - anders als andere Rassen - zwei Voraussetzungen kumulativ erfüllen müssen, um im Grad aufzusteigen. Antalus' Ausgangsfrage schien mir aber eher zu sein, ob sich die GFP eines Zwerges vollkommen unabhängig vom Grad entwicklen können (Grad 2 mit 1500 GFP). Darauf gibt das Regelzitat aber keine Antwort, da es nicht festlegt, in welcher Reihenfolge die Voraussetzungen für den Gradaufstieg erfüllt sein müssen. Man könnte auch auf den Gedanken kommen, dass das Überschreiten der Gradschwelle nur möglich ist, wenn sowohl GFP als auch Gold vorhanden sind. Dann wäre die Lesart folgende: [...]...Um seinen Grad zu steigern, muss er daher nicht nur einen bestimmten GFP - Wert überschreiten, sondern er muss auch einen Schatz angehäuft haben, dessen Wert in GS der GFP Schranke entspricht...[...] Wobei...hmmm...wahrscheinlich hast du doch Recht. Die Regeln sprechen nicht vom "Erreichen", sondern vom "Überschreiten" des GFP-Wertes. Okay, ich denke Isaldorins Interpretation ist die nächstliegende. Gruß Norgel -
Zwerg - weiterlernen trotz zu geringen Hortes
Norgel antwortete auf Antalus's Thema in M4 - Gesetze der Erschaffung und des Lernens
Hallo Fimolas! Besten Dank für die Fundstelle! Allerdings sind die Regeln für die hier anstehende Diskussion imho trotzdem nur begrenzt erhellend. Geht man nämlich mit deinem Regelzitat mal davon aus, dass der Gradaufstieg eine Frage des Selbstbewusstseins ist, dann dann bleibt die Frage, ob das Durchbrechen der GFP-Schwelle für einen bestimmten Grad automatisch auch den Gradaufstieg zur Folge haben muss. Wir wissen, dass es dem Zwerg an Selbstbewusstsein und Ansehen für den Gradaufstieg fehlt. Muss man daraus den Rückschluss ziehen, dass z.B. ein Zwerg, dem das Gold für Grad 7 fehlt... 1. ab 6999 GFP nichts mehr lernen kann, da er keine GFP mehr hinzugewinnen kann, bevor er nicht über die erforderliche Menge Gold verfügt 2. zwar noch weiter lernen und GFP erhalten kann, der Gradaufstieg aber erst erfolgt, wenn er genug Gold gesammelt hat 3. er weiter lernen kann, er dafür aber keine GFP mehr erhält, da er mit Überschreiten der GFP-Schwelle automatisch in den neuen Grad aufsteigen würde, was aber wegen des zu kleinen Hortes nicht möglich wäre? Im Ergebnis neige ich persönlich am ehesten der Lösung Nr. 2 zu. Gegen die Möglichkeit Nr. 1 spricht m.E. schonmal, dass der betreffende Zwerg dann nichteinmal PP verwerten könnte. Das hieße, er könnte aus einer neuen Erfahrung keine Lehre ziehen, was aber wohl ein Prozess sein dürfte der quasi von selbst abläuft. Man kann eigentlich nicht wirklich verhindern, dass man etwas Neues lernt. Norgel -
Zwerg - weiterlernen trotz zu geringen Hortes
Norgel antwortete auf Antalus's Thema in M4 - Gesetze der Erschaffung und des Lernens
Gradaufstiege beschreiben m.E. die Überschreitung bestimmter Schwellen der 'Mächtigkeit'. Deshalb ist man ab einem bestimmten Grad z.B. immun gegen bestimmte Zauber wie z.B. Schlaf und Angst. Bleibt die Frage, wieso ein Zwerg nur dann diese Schwellen überschreiten kann, wenn er eine bestimmte Menge an Schätzen angehäuft hat. Darauf weiß ich beim besten Willen keine Antwort. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine gesellschaftliche Konvention. ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass ein Zwerg aufgrund natürlicher Veranlagung plötzlich aufhört, neue Fähigkeiten zu lernen, bloß weil er nicht genug goldenen Plunder in seiner Höhle rumliegen hat. Wie seht ihr das? Norgel -
[Diskussion] NeaDeas Forumsabenteuer
Norgel antwortete auf Krayon's Thema in E-Mail- und Storytelling-Rollenspiele
Hi Leute, ich wollte nur kurz ankündigen, dass ich bis zum 29.05. im Urlaub bin und ihr entsprechend im Forumsabenteuer nichts von mir hören werdet. Beurlaubte Grüße Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
@ Kazzirah & Jürgen Versteht mich nicht falsch. Ich selbst würde die Trennung zwischen Spieler- und Charakterwissen nicht zum Dogma erheben. Ganz im Gegenteil bin ich der Auffassung, dass Spieler und Charakter ohnehin nicht vollständig zu trennen sind, weil man hinter einer Rolle immer auch den Spieler als Menschen erkennt. Gleichwohl bin ich der Ansicht, dass man die Trennung so weit wie möglich konsistent halten sollte. Wahrscheinlich habe ich mich mit meinen Thesen schon wieder um Kopf und Kragen hier geredet. Tatsächlich ist es aber so, dass ich als Spieler eigentlich ausgesprochen pflegeleicht bin. Im Zweifel teile ich dem Spielleiter einfach mit, dass meine Figur einen bestimmten Anreiz normalerweise nicht aufgreifen würde, ich aber im Interesse des Abenteuers und unter dem Gesichtspunkt xy ausnahmsweise mitmache. Damit bleibt dann einerseits die Rolle stringent und andererseits kommt man im Abenteuer voran. Als Spielleiter versuche ich im Detail auf die MOtivation der Figuren einzugehen und jedem Charakter einen individuellen Anreiz zum Abenteuer zu geben, der ihn persönlich in das Abenteuer einbindet und verstrickt. Davon unabhängig habt ihr es sorgfältig vermieden, darauf einzugehen, wie sich der Priester in dem Extrembeispiel mit der Orkhorde verhalten sollte. Natürlich könnte man sich hinstellen und behaupten, dass so eine Situation nicht vorkommen wird und wahrscheinlich stimmt das sogar. Aber es gibt ja auch verschiedene Abstufungen von krassen Situationen. Irgendwo ist halt die Schwelle zum "nö, da kann ich nicht mitmachen" überschritten. Edit: @ HarryB Mach aus der Orkhorde meinetwegen die heilige Inquisition mit dreißig lichten Ordenskriegern. Es geht hier m.E. weniger darum, was geschehen soll, sondern mehr um die Frage, was einer Spielfigur in Sachen "Verhalten gegen den eigenen Charakter" abverlangt werden kann. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Ein Abenteurer wird aber per definitionem auf Abenteuer ausziehen. Vor dem ersten Abenteuer weiß es die Figur vielleicht nicht, wohl aber der Spieler. Solwac Ich benutze das Wort "Abenteurer" untechnisch für alle SC, weil für sie ja das Abenteuerleben vorherbestimmt ist. Es ist wie du sagst: Der Spieler weiß was der Figur in groben Zügen bevorsteht. Die Figur selbst weiß es nicht. Wenn ich aber mit dem Dogma, dass Spieler- und Charakterwissen streng zu trennen sind, ernst mache, dann kann ich meine Figur nicht handeln lassen, als wüsste sie, dass sie früher oder später ohnehin ein Abenteurer im eigentlichen Wortsinn wird. @ HarryB Warum eine Figur nicht jede Möglichkeit etwas zu erleben beim Schopfe packen muss? Ein überspitztes Beispiel: Ein marodierender Orktrupp kommt des Weges. Der Anführer schlägt dem Priester des Lebens, dessen Eltern von Orkhorden erschlagen wurden vor, doch einfach mal etwas lockerer zu werden und sich am Brandschatzen zu beteiligen. Denkt sich der Priester nun, dass das doch eine prima Gelegenheit ist, etwas zu erleben? Überlegt er sich, dass er die gemeinsame Reise nutzen wird, um die Schwachstelle der Orks herauszufinden und sich später grausig an ihnen zu rächen? Irgendwo muss dem Spieler auch erlaubt sein, charaktergerechtes Rollenspiel zu betreiben und Abenteueranreize (die ja für den Charakter überhaupt keine sind) zu übersehen bzw. zu ignorieren. Vielleicht messe ich dem Aspekt der glaubwürdigen Rolle auch zuviel Bedeutung bei. Mag sein. Aber ich bin schon der Überzeugung, dass Menschen nunmal durch ihre Vergangenheit (=Vorgeschichte) geprägt sind, ein bestimmtes Verhaltensmuster an den Tag legen und deshalb bestimmte Anreize aus Gründen des - ich benutze jetzt das böse Wort - Realismus nicht wahrnehmen können. @ Kazzirah Dem Stimme ich 100%ig zu. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Das ist genau der Knackpunkt. Der Spieler muss bereit sein, auf Abenteueranreize grundsätzlich einzugehen. Das setzte ich aber stillschweigend voraus, weil mir nicht recht einleuchten mag, weshalb man sich sonst einen Charakter ausdenken und auswürfeln sollte. Selbst wenn aber diese grundsätzliche Bereitschaft besteht, würde ich daraus nicht den Rückschluss ziehen, dass die Figur jede Möglichkeit etwas zu erleben beim Schopfe packen muss. Ansonsten könnte die Figur ja auch einfach in den Hafen schlendern, eine Passage auf einem Schiff buchen und sich auf eine bestimmt abenteuerliche Fahrt begeben. Das deckt sich unter Umständen nur nicht mit dem Abenteuer des SpL. Wie soll die Figur entscheiden, wo ein echtes (=geplantes) Abenteuer lauert? Die Figur weiß nicht, dass es irgendwo in den Sphären einen SpL gibt, der für sie ein Abenteuer bereit hält. Deshalb kann die Figur nur durch Interaktion mit ihrer Umwelt in ein Abenteuer stolpern. Als Spieler weiß ich andererseits natürlich genau, was der SpL von mir erwartet. Die Frage ist, inwieweit ich bereit bin, dieser Erwartungshaltung mit meiner Figur entgegen zu kommen und dabei u.U. den Charakter der Spielfigur zu übergehen, indem ich aus Sicht der Figur vollkommen aberwitzige Dinge tue. @ Solwac Warum ich einen SC erschaffe? Nun, ich sehe keinen Widerspruch zwischen Komplexität einer Figur und deren Spielbarkeit als SC. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
@hj Um nochmal auf deinen Ausgangsbeitrag zu sprechen zu kommen. Du hast die Frage aufgeworfen, warum Spielfiguren niedriger Grade eine Motivation brauchen, um auf Abenteuer zu ziehen. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es schon einen guten Grund geben muss, weshalb ein Charakter, der seine Kindheit und Jugend in einer bestimmten Umgebung verbracht hat, plötzlich zum Abenteurer wird. Nehmen wir einfach mal den typischen Magier. Aufgewachsen in der Mittelschicht irgendeiner größeren Stadt. Vielleicht hat er schon als Kind Schreiben gelernt und ist als Jugendlicher auf die Gildenschule gekommen. Dort lernt er er allerlei magische Theorie und auch den einen oder anderen Zauber. Warum zieht er plötzlich auf Abenteuer aus? Warum verlässt er den Schutz und das (wahrscheinlich) angenehme Leben der Gilde, um auf langen Reisen auf dem harten Steinboden zu schlafen, sich der Gefahr von Überfällen, Fallen und Fabelwesen aussetzend? Meines Erachtens ist gerade zu Beginn der Abenteuerkarriere die Motivation für die Figuren besonders wichtig. Die Charaktere befinden sich wahrscheinlich noch im Zwiespalt zwischen ihrem alten ruhigen Leben und dem gefährlichen Dasein als Abenteurer. Auf höheren Graden ist die Entscheidung gefallen und die Figuren wissen, was sie erwartet. Sie können Risiko und Nutzen einer Mission abschätzen und wissen, dass es für sie keinen einfachen Weg zurück in ihr altes Leben mehr gibt. Natürlich kann man hierzu geteilter Meinung sein, aber die Aussicht, ein Geheinmnis aufzudeckeno der etwas Unerforschtes zu erforschen sehe ich eher als einen Anreiz für hochgradige Figuren an, die ihr Leben als Abenteurer einschließlich der zugehörigen Gefahren akzeptiert haben. Anders sieht das natürlich bei Charakteren aus, die schon von ihrer Hintergrundgeschichte her das Abenteuer suchen. Glücksritter und Söldner sind - zumindest entspricht das meiner Erfahrung - einfach zu motivieren, da für sie zumeist schon die Aussicht auf das Abenteuer Anreiz genug ist. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Hallo Fimolas, das bringt uns aber zu dem Problem der Vereinheitlichung der Spielfiguren. Ich habe die Spielfiguren eigentlich immer als Individualisten gesehen, die mitunter eine sehr starke Persönlichkeit haben und sich als reisende Abenteurer außerhalb der normalen Gesellschaft von Bürgern und Bauersleuten bewegen. Wie ich weiter oben schon erwähnte, handelt es sich bei einer Abenteurergruppe m.E. nicht um eine gleichgeschaltete homogene Masse, sondern um einen eher zufälligen Bund von herausragenden Bewohnern der Spielwelt, die auf Grund bestimmter äußerer Umstände gemeinsam agieren. Später kommt vielleicht auch Freundschaft zwischen den Charakteren etc. hinzu. Natürlich ist der Spieler für die Spielbarkeit seiner Figur verantwortlich. Allerdings sehe ich diese Spielbarkeit zumindest in HJs Ausgangsbeispiel nicht gefährdet. Man kann als SpL schlicht nicht erwarten, dass jeder Abenteurer seinen Kopf für ein paar wildfremde Dahergelaufene riskiert, weil - und das halte ich für nicht zu beanstanden - nicht jedermann bereit ist, für andere sein Leben zu opfern. Edit: @ Solwac Vollkommene Zustimmung. Gruß Norgel -
[Abenteuer]"Auf der Reise- von Nord und Ost"
Norgel antwortete auf NeaDea's Thema in E-Mail- und Storytelling-Rollenspiele
Deutlich nach der Frühstückszeit der rechtschaffenen Stadtbevölkerung erscheint die hochgewachsene Gestalt Thorges auf dem Treppenabsatz in der Schankstube des Nixenfangs. Sein rotblondes Haar hängt ihm in wilden Strähnen ins Gesicht, als er mit missmutigem und vor der Morgensonne zusammengekniffenen Blick seine leicht unsicheren Schritte in Richtung des Wirtes lenkt. Scheinbar befand er es der Mühe nicht wert, das einfache Leinenhemd, welches sackartig von seinen breiten Schultern herunterhängt, ordentlich in die Hose zu stecken. "Was für ein furchtbarer Morgen, Cormac. Mir ist, als hätten Vidars Bären in der Nacht auf meinem Kopf getanzt. Würdet ihr mir wohl einige Eier mit etwas Brot in der Pfanne schmoren, während ich meinen Kopf in das Regenfass im Hof stecke?" Ohne eine Antwort abzuwarten, setzt Thorge seinen Weg in Richtung Eingangstür fort, als befände er sich auf den schwankenden Planken einer Kogge auf hoher See. Als er dabei Dylan passiert, der seine Schale mit Haferbrei bereits zur Hälfte geleert hat und sich nunmehr Brot und Käse widmet, schenkt er diesem ein geplagtes Lächeln und hebt andeutungsweise die Hand zum Gruße, bevor er die Schankstube verlässt. -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Ja Soll's geben. Aber denen ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Nach meinem Verständnis ging es um diejenigen Spielfiguren, die reserviert auf bestimmte Abenteueranreize (Ausgangsbeispiel war der Überfall einer gut bewaffneten Übermacht auf zwei Unbewaffnete) reagieren. Hier sehe ich das Problem eigentlich weniger bei den Spielern - die lassen ihre Figur nur charaktergerecht handeln - als vielmehr in einer Inkompatiblität zwischen Abenteueraufhänger und Motivation der Figur. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
@ Jakob Wenn ich schreibe "wir" stimmen vor Spielbeginn die Konstellation ab, dann meine ich damit, dass sich die Spieler auf bestimmte Charaktere einigen. Als SpL gebe ich höchstens Hinweise, welche Figuren ich für das jeweilige Abenteuer für gut, weniger gut oder nur schlecht spielbar halte. In den fast 20 Jahren, die ich jetzt schon Midgard spiele, hat dass eigentlich nie zu gravierenden Problemen geführt. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel. Wie Solwac aber schon angedeutet hat, funktioniert das bei unbekannten Mitspielern naturgemäß weniger gut. Gleichwohl bleibe ich bei meiner Meinung, dass man als SpL jede Spielfigur, die auf Grund ihrer Motivationslage oder ihres Naturells das Abenteuer stört, in den Griff bekommen kann. Allerdings gebe ich gerne zu, dass das oft eine Frage von Zeit ist. Und gerade Zeit ist auf einem Con natürlich knapp. Wir entfernen uns allerdings zusehends von HJs Ausgangsfrage, ob man von niedriggradigen Figuren erwarten kann, dass sie - überspitzt formuliert - ohne Rücksicht auf ihre Motivation und ihre Persönlichkeit sich auf jeden Abenteuerhappen stürzen müssen, den man ihnen vorwirft. Und dazu meine ich 'nein'. Norgel -
Das Buch sticht auf jeden Fall positiv aus dem Einheitsbrei der Interpretationen der Siegfried-Saga hervor. Nach meiner Erinnerung ist Rheingold ein hervorragendes Buch mit einer interessanten Neubewertung der einzelnen Charaktere. Empfehlenswert. Norgel
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Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
@ Solwac Also, ich bin kein ausgesprochener Con-Spieler, falls du das meinst. Bis jetzt habe ich vielleicht drei oder vier Cons hinter mir. Natürlich sehe ich einen substantiellen Unterschied zwischen der Heimrunde und einem Con. Keine Frage. Die Ausgangsfrage dieses Stranges und auch der Titel sind aber abstrakt und nicht Con-spezifisch formuliert. Aber vielleicht nochmal zur Klarstellung. Die von mir hier geäußerte Meinung bezieht sich vorrangig auf die Heimrunde. Selbstverständlich ist einem Con-Abenteuer eine gewisse Relativierung der Äußerungen geschuldet. Wobei ich meine Grundaussage auch insoweit aufrecht erhalte. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Ich schon. Darin unterscheiden wir uns eben. Rainer Ja, sieht so aus. @ bluemagician Du gehst bei deiner Überlegung davon aus, dass das Stören des Abenteuers auch von den Mitspielern als unangenehm empfunden wird. Das ist nach meiner Erfahrung aber nicht zwingend so. Oft ist auch nur der der SpL genervt. Ab und an kann es m.E. sogar sehr erfrischend wirken, wenn eine Figur den Verlauf des Abenteuers z.B. durch Bockigkeit und mangelnde Kooperationsbereitschaft stört. Das fordert von den Spielern mitunter zusätzlichen Einfallsreichtum und reichert das Abenteuer um eine zusätzliche Facette an. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Wobei wir es in deinem Beispiel eher mit einer Imkopatiblität als mit einer störenden Spielfigur zu tun haben, oder? Das Problem, was du schilderst, kenne ich aber natürlich auch. Wir haben das in unserer Gruppe bisher immer so gelöst, dass wir die Gruppenzusammenstellung vor Abenteuerbeginn abstimmen, so dass all zu gegensätzliche Charaktere nicht zusammenspielen müssen. Gerade deswegen ist m.E. auch eine Hintergrundgeschichte und eine genaue Vorstellung vom Charakter wichtig. So kann sich der SpL ein besseres Bild von den Charakteren machen und entscheiden, welche Figuren wohl gut zusammenpassen würden. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Es schließt tatsächlich nur willkürliches bzw. böswilliges Stören aus. "Charaktergerechtes" Stören sehe ich als legitim an. Hier sind die anderen Figuren gefragt, um den Störenfried entweder zur Kooperation zu bewegen, oder ihn "fallen zu lassen". Als Spielleiter kann ich so ein Verhalten nur sanktionieren, sofern, die von mir kontrollierte Umwelt Anstoß an der störenden Figur nimmt. Ich kann aber nicht dem Spieler untersagen, mit seiner Spielfigur zu stören. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Okay, meine Definition von "vernünftig" in diesem Zusammenhang: Jede Verhaltensweise einer Spielfigur, die glaubhafter Ausfluss einer Persönlichkeitsstruktur sein kann, ohne das der Spieler es bei Erschaffung oder Auspielen der Figur auf ein möglichst störende Persönlichkeit anlegen würde. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Und genau das bezeichne ich als unsoziales Verhalten. Die Figur, musst du wissen, gibt es nicht wirklich. Es gibt nur den Spieler. Es liegt also allein am Spieler, ob er willentlich die Runde stört oder nicht. "Ich spiele doch nur meine Figur aus!" kann letztlich kein Argument sein, wenn ich genau merke, dass ich damit störe. Rainer Wir nähern uns dem Punkt, wo die Diskussion grundsätzlich wird. Imho ist Rollenspiel auch eine Personensimulation. Ich spiele eine andere (fiktive) Person, indem ich ihre Ansichten, Eigenarten etc. simuliere. Demgemäß muss ich auch (innerhalb vernünftiger Grenzen) ihre negativen und unsozialen Züge ins Spiel umsetzen. Ansonsten habe ich nur farblose und angepasste Lichtgestalten. Das kann doch auch niemand wollen. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Du versuchst, meine Argumentation mit einem Extrembeispiel zu unterlaufen, Harry. Wenn sich ein Spieler eine Figur macht, bloß um mit ihr zu stören, dann ist der Spieler ein A... und kann sich seinen Charakter von mir aus dahin stecken, wo die Sonne nicht scheint. Ich ging eigentlich davon aus, dass wir hier über "normale" Charaktere mit den von mir bereits erwähnten "Ecken und Kanten" reden, die alle ihre eigenen Wertevorstellungen, Interessen und Motivationslagen haben. Die Kunst beim Spielleiten liegt m.E. auch darin, diese Einzelinteressen - zumindest scheinbar - mit den übergeordneten Interesse der Gruppe in Einklang zu bringen. Das ist zwar schwierig, aber es kann klappen. Allerdings gebe ich natürlich gerne zu, dass das wahrscheinlich in der Heimrunde deutlich leichter ist, als auf einem Con. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
@ Solwac Natürlich sind Spielzeit und Funktionsfähigkeit der Gruppe bestimmte Kompromisse geschuldet. Da bin ich vollkommen deiner Meinung. Aber hier wurde ja die These in den Raum gestellt, dass die Begründung "meine Spielfigur ist halt so" kein Argument für bestimmte Verhaltensweisen sei. Und dieser Aussage wollte ich entgegen treten. Genau dieses Argument ist nämlich das einzige, was ich gelten lassen würde, wenn ein Spieler durch die Handlungen seiner Spielfigur ein Abenteuer stört. Der Spieler ist nicht böswillig, er stört nicht, weil's ihm Spaß macht, sondern, weil es das Ausspielen seiner Figur nunmal so fordert. Norgel -
Motivation der Abenteurer auf niedrigen Graden
Norgel antwortete auf Abd al Rahman's Thema in Spielsituationen
Wenn es auf einem Con die Runde stört, ist es fehl am Platz. Das hat dann etwas mit Grundregeln des sozialen Verhaltens zu tun, und zwar dem des Spielers. Es gibt nichts Schlimmeres, gerade auf Cons, als Spieler, die das Abenteuer störende Dinge tun mit der Begründung "Aber meine Spielerfigur ist halt so." Rainer Nur, damit ich das richtig verstehe: Du sagst also, dass charaktertypisches Rollenspiel nur dann angesagt ist, wenn es dem SpL gerade mal in den Kram passt? Interessante These. Nur einen funktionierden und angepassten Teil des großen Ganzen zu spielen wäre mir aber zu langweilig. Da könnte ich auch zum Militär gehen. Spielfiguren müssen auch Ecken und Kanten haben dürfen. Und ehrlich gesagt erwarte ich von einem guten Spielleiter, dass er auch in einer Spielrunde aus sehr heterogenen Charakteren ein Abenteuer zustande bringt. Im Zweifel muss er halt etwas Herumfeilen, um das Interesse des einen oder anderen "bockigen" Charakters an dem Abenteuer zu wecken. Norgel