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Norgel

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Alle Inhalte von Norgel

  1. Als sich seine Augen an die Finsternis gewöhnt haben und er Alixa, Truven und den jungen Barden in der Dunkelheit des Stalls ausgemacht hat, macht er flüsternd ein Zeichen hinaus auf die Straße. "Sie sind hier, Hauptmann Jarwin!" Es dauert nur einige Augenblicke, bevor die hochgewachsene Gestalt des Söldnerhauptmanns in der Stalltür auftaucht und sich mit langen Schritten Alixa nähert, um sich vor ihr aufzubauen. Seine harten grauen Augen mustern sie durchdringend, während er nachdenklich auf seiner Unterlippe kaut. Truven gelingt es nur mit Mühe, dem Reflex zu widerstehen, sich schützend zwischen Alixa und ihren Haupmann zu stellen. Zuerst zögerlich, dann zusehens entschlossener, beginnt der Hauptmann zu sprechen. "Dieser MacTuron, den du drinnen mit dem Schwert am Kopf erwischt hast, hat scheinbar ein Auge verloren. Schätze, er wird's aber überleben. Der andere ist auch schwer verletzt und hätte fast ein Bein verloren. Wir haben da also zwei blutende MacTurons. In Turonsburgh. Sagen dir die Worte 'ungutes Ergebnis' etwas?" Jarwin schlägt verärgert mit der gepanzerten Faust gegen einen Balken, so dass feiner Staub aus der Deckenkonstruktion herabrieselt. "Die MacTurons werden deinen Kopf auf einem Spieß und seinen Arsch", er gestikuliert vage in Truvens Richtung, "im Kerker sehen wollen! Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun? Eure Anwesenheit gefährdet nicht nur deine Kameraden, sondern auch O'Grommit und seine Frau. Das kann ich nicht zulassen." Entnervt reibt er sich die Augen, bevor er etwas ruhiger fortfährt. "Das musst du verstehen, Alixa. Du hast Mist gebaut. Was auch immer deine Gründe dafür waren, diesem Dreckskerl den Schädel einzuschlagen, du hättest sie hinter den Auftrag zurückstellen müssen. Eigentlich sollte ich dich und Master LynnCorish hier an die MacTurons ausliefern und so die Sicherheit von O'Grommit sicherstellen..." Mart, der die ganze Zeit schweigend zugehört hat, fällt Jarwin aufgebracht ins Wort. "Das könnt ihr nicht tun, Hauptmann! Alixa ist eine von uns! Wenn ihr müsst, dann gebt ihnen doch den Barden." Mit einer befehlenden Geste bringt der Hauptmann den Aufbegehrenden zum Schweigen. "Du hörst nicht zu, Mart. Ich sagte 'eigentlich'. Wir werden es folgendermaßen machen: Seamus versperrt gerade in diesem Moment die Tür des Gasthauses und wird außer dem Heiler niemanden rein oder raus lassen. Ihr habt also etwas Zeit. Die werdet ihr nutzen um euch ein paar Pferde zu schnappen und wie der Leibhaftige zu reiten. Bei Morgengrauen könnt er schon zwanzig Meilen zwischen euch und das Stadttor gebracht haben." Der junge Barde nickt eifrig. "Ich kenne einen Weg hinaus aus der Stadt. An der Westmauer gibt es ein marodes Ausfalltor. Dort kommen wir raus. Kommt, ich zeige euch den Weg!" Während Mart und der Barde die Pferde satteln, wendet sich Jarwin abermals an Alixa. Diesmal ist seine Stimme leiser - fast väterlich - und seine Augen mustern sie mit unverholener Besorgnis. "Pass auf dich auf, Alixa. Du hast das Talent und den nötigen Biss, damit aus dir mal eine berüchtigte Söldnerin wird. Der Trick ist, sich nicht aufschlitzen zu lassen, bevor es soweit ist. Merk dir meine Worte." Nach kurzer Überlegung schenkt er ihr eines seiner seltenen Lächeln. "Wenn du Arbeit suchst, dann geh nach Deorstead. Ich hörte, dass Owen Rose wieder sein Unwesen treibt und die Händler der Stadt sind immer auf der Suche nach fähigen Söldnern."
  2. Offenkundig überrascht über Mergronns reservierte Reaktion, nimmt der Hauptmann die Münzen entgegen. "Ich, äh, wollte euch nicht beleidigen, Meister Felsbrauer. Verzeiht." Er atmet einmal hörbar durch, bevor er mit einem leichten Kopfschütteln auf die Straße hinaus tritt. Am Fuße der kurzen Treppe, die hinauf zur Schwelle von Zadeks Haus führt, hält er abermals inne und wendet sich zu Mergronn um. Seine Augen befinden sich nun auf einer Höhe mit denen des Zwerges. Mit ernstem Blick betrachtet der Hauptmann seinen Gegenüber einige Augenblicke, während der morgendliche Wind in unregelmäßigen Abständen Nebelfetzen zwischen ihnen hindurch treibt. "Ihr scheint mir eine ehrliche Haut zu sein, Meister Felsbrauer. Vielleicht habt ihr ja das Zeug dazu, Owen Rose zu fangen. Vielleicht auch nicht. Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück auf der Jagd. Immerhin beträgt das Kopfgeld für den alten Ganoven stattliche dreihundert Güldene. Und wenn ihr tatsächlich Lord Oberrichter Redthorne besuchen solltet, dann grüßt den alten Fuchs bitte recht herzlich von mir." Mit einem freundlichen Nicken zum Abschied wendet sich Hauptmann MacTillion um und verschwindet mit jedem Schritt ein Stück tiefer im Nebel, bis ihn dieser schließlich vollständig verschluckt.
  3. Nach fünf schweren Treffern ist wahrscheinlich vor allen Dingen der Träger kaputt. Ich denke, man muss Eleazars Regelung schon zugute halten, dass sie zumindest nicht innerhalb eines einzigen Kampfes dazu führen wird, dass eine Rüstung komplett unbrauchbar werden wird. Selbst wenn das im Einzelfall (Textilrüstung) mal so sein sollte, reden wir nur über den Verlust von einem Punkt Rüstungsschutz. Das finde ich okay. Norgel
  4. Glaub's ruhig, Tuor. Yon habe ich das entsprechende Foto samt Artikel schon geschickt. Ein Kämpfer in Vollrüstung beim Handstandüberschlag. Ist echt kein Scherz. Wenn du magst, dann kann ich es dir gerne auch mailen. Norgel
  5. Jetzt wundere ich mich aber doch ein bisschen, dass du schon wieder damit anfängst, wie stark eine Rüstung doch behindert, nachdem wir das hier doch eigentlich schon umfassend diskutiert haben. Nochmal: Wenn ein Radschlagen in Rüstung objektiv möglich ist, dann sind die Regeln (abgesehen vom Schwimmen, weil das mehr eine Frage des Gewichts als der Beweglichkeit ist) m.E.eindeutig zu streng. Norgel
  6. Hmm, dann muss sich natürlich die Frage anschließen, wann jemand einen anderen Charakter "führt". Wenn ich z.B. als SpL sage, dass ein Spielercharakter sich nach dem Aufstehen das Gesicht wäscht, führe ich ihn dann schon? M.E nicht, weil es einfach normale Aktionen/Reaktionen gibt, die weder über den Charakter etwas aussagen noch in irgendeiner Form für das Spielgeschehen relevant sind. Irgendwo ist das schon der Natur des Forumabenteuers geschuldet, in dem jeder Spieler darauf angewiesen ist, auch die Reaktionen seines Gegenübers zu beschreiben. Im Endeffekt weiß ich ja, wenn z.B. Thorge mit Mergronn redet, auch nicht, ob nicht Mergronn mich mitten im Satz unterbricht, mich mit einem linken Haken auf die Bretter schickt, mir einen göttlichen Blitz entgegenschleudert etc. Ich unterstelle, dass er all das nicht tut und mir statt dessen zuhört. Im Grunde genommen führe ich ihn also zwangsweise immer ein Stück weit mit. Norgel
  7. Wenn der Dolch einen Schaden macht, den die Rüstung auffängt, dann sind vielleicht ein paar Kettenglieder aufgesprengt und der Dolch ist im Polster hängen geblieben. Der Schaden ist da. Verschiedene Waffen machen bei unterschiedlichen Rüstungstypen im Prinzip unterschiedlichen Schaden. Eine Keule tut einer TR oder KR fast nichts, macht aber üble Beulen in jede PR und VR. Umgekehrt der Dolch bei TR. Unter dem Schnitt glöeicht sich alles aus. Dennoch produzierst du eine deutliche Unschärfe, wenn du davon ausgehst, dass ein Dolchhieb mit 1 LP Schaden den gleichen Schaden an einer Rüstung verursacht wie ein Schlag mit dem Bidenhänder, der 10 LP verursacht. Diese "Unstimmigkeit" ließe sich doch hervorragend vermeiden, wenn man unterstellt, dass nur Hiebe, die den Rüstungsschutz übersteigen, zu einer Beschädigung der Rüstung führen. Außerdem wäre mit so einer Regelung nichteinmal ein zusätzlicher Buchführungsaufwand verbunden. Norgel
  8. Wirklich sehr nett, Eleazar! Nun spielte bei uns Rüstungsverschleiß bis dato keine wirkliche Rolle und wir haben immer nach Ende des Abenteuers pauschal 10% des Rüstungspreises als Reparaturkosten veranschlagt. Deine Regel halte ich aber für gut spielbar. Eine Verständnisfrage: Wie sieht's aus, wenn der Träger einer Kettenrüstung z:B. von einem Dolch schwer getroffen (=Abwehr misslungen) wird, aber kein Schaden durchgeht? Wird die Rüstung trotzdem beschädigt? Die gleiche Frage stellt sich m.E. bei stumpfen Waffen (Keule, Streitkolben etc.) die eine Rüstung naturgemäß wenig oder garnicht beschädigen. Norgel
  9. Hauptmann MacTillion lacht herzlich auf, bevor er mit ungläubigem Blick registriert, dass Mergronn nicht scherzt. "Ihr meint es wirklich ernst. Ihr wollt Owen Rose fangen." Seine Worte klingen mehr wie Feststellungen denn wie Fragen. "Nun, viele Sommer sind ins Land gegangen, seitdem wir auf ihn Jagd gemacht haben. Schon möglich, dass er, hmm, nachlässig geworden ist..." Wenig überzeugt von seinen eigenen Vermutungen schüttelt er den Kopf. "Nein. Vergesst es. Es gibt nur einen Mann, der das Zeug hat, jemanden wie Owen Rose in Eisen zu legen. Und das ist Lord Oberrichter Redthorne. Er hält sich wahrscheinlich nach wie vor in Crossing auf. Vielleicht ist er euch sogar bei eurer Suche behilflich. Seht ihr, es hat ihn einigermaßen verärgert, dass er sich von Rose hat an der Nase herumführen lassen. Die beiden haben also noch eine Rechnung zu begleichen." Ein Blick zum Fenster scheint dem Hauptmann zu zeigen, dass es an der Zeit ist, seine Aufmerksamkeit wieder seinen Dienstgeschäften zuzuwenden. Als er sich erhebt, um seine Schaller wieder an sich zu nehmen, scheint ihm noch ein Gedanke zu kommen. "Wir haben die Spur des Ganoven bis in das Offa-Massiv verfolgt. Wenn ihr irgendwo mit eurer Suche beginnen wollt, dann würde ich es dort versuchen." Mit einem angedeuteten militärischen Gruß setzt er an, sich zu verabschieden, als sich plötzlich ein hauchdünnes Lächeln auf sein schmales, fast asketisch wirkendes Gesicht stiehlt. "Zu schade, dass ich euch nicht angetroffen habe, Meister Felsbrauer. Nun werden die zwei Goldstücke wohl oder übel doch dem Stadtsäckel zur Last fallen müssen."
  10. Hi Leute, im Forumsabenteuer sind die Smileys auch nicht unbedingt mein Fall. Deshalb werde ich aber auch witerhin auf Smileys verzichten. Aber wenn sie jemand partout benutzen möchte, soll's mir auch recht sein. Gruß Norgel
  11. Hi Masamune, vermutlich bezieht sich deine Kritik auf NeaDeas letzten Beitrag. Vielleicht denkst du mal über folgendes nach, bevor du dich unnötig aufregst: Wenn wir ein Forumsabenteuer spielen wollen, dann müssen wir das übliche Schema von Aktion und Reaktion wohl oder übel ein wenig außer Acht lassen. Hätte NeaDea in ihrem Beitrag die Reaktionen Dylans nicht beschrieben, dann wäre sie über ein "Dylan wacht auf." nicht hinausgekommen. Dann hättest du beschreiben müssen, wie sich Dylan anzieht, sich wäscht und die Treppe rutergeht. Dann wäre NeaDea wieder mit der Schankmaid dran gewesen. Vielleicht ist mein Geduldsfaden auch einfach nur sehr kurz, aber ich finde das recht ermüdend. Insbesondere, wenn es um solche Banalitäten wie die Morgentoilette geht. Mir ist irgendwie nicht ganz klar, wieso es für dich so wichtig ist, jeden noch so kleinen Schritt deiner SpF selbst zu beschreiben. Verwirrte Grüße Norgel
  12. So zielsicher er auch ausgeführt war, war Alwynns Stich doch nicht annähernd kräftig genug, um Alixa durch ihre Lederrüstung hindurch ernsthaft zu verletzen. Sofort macht der Albai einen Satz nach hinten, um aus der Reichweite des Langschwerts zu entkommen, welches die Söldnerin nun in einer fließenden Bewegung über den Kopf wuchtet und von oben mit einem lauten Kampfschrei auf Alwynns Schädel herabfahren lässt. Während die Klinge mit einem todverheißenden Zischen auf seinen Kopf zuschnellt, reißt Alwynn den Kof nach hinten, um dem Hieb - wenn auch nur knapp - zu entgehen. Doch er ist zu langsam. Alixas Klinge fährt senkrecht über Alwynns Gesicht, wo sie einen klaffenden Schnitt vom Haaransatz der rechten Stirnhälfte hinab über das rechte Auge bis hinunter zum Jochbein hinterlässt. Mit einem schmerzerfüllten Wimmern sinkt Alwynn vor Alixas Füßen zu Boden. Zwischen den Fingern seiner Hände, die er fest gegen die rechte Gesichtshälfte gepresst hat, läuft warmes Blut hervor und tropft zähflüssig auf die Dielen des Schankraumes. Heftig atmend steht Alixa über ihm. Während sich ihr Brustkorb in schneller Folge hebt und senkt, hält sie das Schwert mit ihrer vor Wut zitternden Waffenhand so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortreten. In ihren Ohren rauscht das Blut. Nur widerstrebend registriert sie, dass der junge Barde der Sippe der Kendricks sie von der Seite anschreit: "Wir müssen hier weg! Komm schon! Wenn dich die MacTurons jetzt in die Finger bekommen, dann ist dein Leben keinen Pfifferling mehr wert!" @ Alixa: Alwynn ist schwer verletzt und auf dem rechten Auge geblendet
  13. Der Aufwärtshaken trifft klatschend auf das Kinn des Albais, wirft dessen Kopf zurück und lässt ihn benommen zur Seite stolpern. Orientierungslos schüttelt er seinen Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben. Truven kann deutlich erkennen, wie die Augen des Albai ziellos durch den Raum irren. Scheinbar hat sein Gegner Schwierigkeiten, Truven zu fixieren. @ Truven: Albai ist nächste Runde wehrlos (durch Faustkampf)
  14. "Wir hatten Owen Rose den Sommer hindurch verfolgt und versucht, ihn in die Enge zu treiben. Ohne Erfolg. Es schien fast so, als sei er über unsere Schritte besser informiert, als wir selbst es waren. Redthorne war schnell klar, das es unter seinen Leuten einen oder mehrere Verräter geben musste. Aber die Zeit drängte, da wir aus der Erfahrung wussten, dass Rose seine Gaunereien zum Winter hin einstellen würde. Das hätte unsere Spur erkalten lassen. Deshalb schickte er den Großteil seiner Helferschaft heim und wir brachen in einer kleinen Gruppe von fünf Leuten zu unserer letzten Jagd auf. Es war später im selben Jahr - im Rabenmond, so glaube ich - und Redthorne hatte die Spur Owen Rose' bis in die Nähe des Offa-Massivs verfolgt, als ein Bote vom Hofe uns bei Cullan's Cross aufspürte und Lord Oberrichter Redthorne eine Nachricht übergab. Darin war zu lesen, dass Hamish MacEgan, der Sheriff von Crossing Owen Rose bei Glen Glamis, also jenseits der Offa-Berge, gestellt und in Eisen gelegt habe und das man den Lord Oberrichter in Crossing erwarte, um über den Schurken Gericht zu halten. Redthorne war misstrauisch. Er glaubte nicht daran, dass jemand soviel Glück haben könnte, Owen Rose zufällig zu stellen. Nach allem was wir über ihn wussten, plante Rose alle seine Taten bis ins kleinste Detail, führte sie schnell - fast elegant -durch und vermied unnötige Gewalt. Das ist übrigens auch der Grund, dass ich nicht daran glaube, dass der Überfall auf das Kräuterweib auf die Kappe von Owen Rose gehen könnte. Zu viel Gewalt und zu wenig Beute. Nein, da waren niedrigere Subjekte am Werke." MacTillion starrt eine Weile nachdenklich aus dem Fenster, bevor er mit seiner Erzählung fortfährt. "Redthorne folgte widerstrebend der Aufforderung, sich nach Crossing zu begeben. Aber was hatte er für eine Wahl? Das Siegel unter dem Brief war unzweifelhaft das Stadtsiegel von Crossing. Er musste der Aufforderung Folge leisten. Überflüssig zu erwähnen, dass Owen Rose natürlich nicht gefasst worden war. Redthorne fand noch heraus, dass das Siegel schon vor Wochen aus der Schreibstube des Stadtvogts von Crossing entwendet worden war. Offensichtlich hatte Owen Rose vorausgesehen, dass der Lord Oberrichter ihm gefährlich werden würde. Entweder das, oder der Stadtvogt selbst steckt mit Rose unter einer Decke. Ich ging zurück nach Deorstead, wo ich zum Hauptmann der STadtwache ernannt wurde. Redthorne blieb in Crossing und ließ sich dort nieder."
  15. "Ihr interessiert euch also für Owen Rose. Wohl an. Tatsächlich weiß ich so einiges über diesen Schurken zu berichten. Es begann vor etwa acht Jahren, als ein dreister Gauner durch allerlei Schurkenstücke von sich Reden machte. Anfangs waren es vor allen Dingen kleinere Diebstähle und Betrügereien, doch dann wurde unser Schurke langsam dreister. Die Pläne wurden komlexer, die Beutestücke wertvoller. Auch ließ unser Freund nun an jedem Tatort eine weiße Wildrose zurück, was ihm den Beinamen 'Rose' einbrachte. Zu jener Zeit verging kaum eine Woche, in der man nicht von seinen Schurkenstücken hörte." Mac Tillion unterbricht seine Erzählung, um einen herzhaften Bissen vom Schmalzbrot zu nehmen. "Dann, vor etwa sechs Sommern, raubte er die Kutsche des Earl of Devonshire aus und floh mit den Steuereinnahmen des Lords, ohne das jemand den Diebstahl bemerkt hätte. Als die Lairds von dieser Tat erfuhren, waren sie selbstverständlich aufgebracht. Immerhin hätte eine ähnliche Tat jeden von ihnen treffen können. So schickten sie Soldknechte aus, um die Wälder zu durchforsten. Sie heuerten Zauberkunde und Wunderwirker, die Owen Rose mit ihren Kristallkugeln aufspüren oder mit ihren Flüchen töten sollten. Doch das alles brachte keinen Erfolg." Mit einem hintergründigen Lächeln greift MacTillion zu dem vor ihm stehenden Ale und nippt versuchsweise an dem Gebräu, bevor er mit seiner Erzählung fortfährt. "Man hatte die Jagd schon beinahe aufgegeben, als Lord Oberrichter Redthorne sich mit einer handvoll ausgesuchter Männer und Frauen der Angelegenheit annahm. In seinem Gefolge gelangte übrigens auch ich vor sechs Jahren nach Deorstead. Der alte Fuchs war Owen Rose in Listigkeit und Schläue mehr als ebenbürtig und so gelang es ihm, einige seiner Schurkenstücke zu vereiteln. Allerdings haben wir ihm niemals von Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Nun ja" - er zuckt gleichmütig mit den Schultern - "immerhin hatte ich die Ehre, ihm fast neun Monde nachstellen zu dürfen."
  16. Unter halbherzigem Protest lässt sich Hauptmann MacTillion von Mergronn in den Steinsaal führen, wo Zadek offensichtlich schon damit begonnen hat, den Tisch zu decken. Die halbleeren Krüge vom Vortag haben einem ausladenden Korb mit Brot, einem Tontiegel mit Schmalz, einer Käseplatte und einem dunkel geräucherten Schinken Platz gemacht. Durch die geöffneten kleinen Fenster dringt kühle Morgenluft in den Raum und vertreibt die Gerüche von Bier und Met. Ein leichter Wind treibt die morgendlichen Nebelschwaden wie geisterhafte Schemen durch die Straßen. Mergronn weiß, dass dies die letzten stillen Stunden des hereinbrechenden Tages sind. Bald schon wird das Fayre beginnen und die Luft wird erfüllt sein mit dem Blöken der Schafe, den Rufen der Krämer und der Musik der Spielleute. MacTillion, dem scheinbar ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen, horcht einen Augenblick in die Stille des Raumes hinein, bevor er seine Schaller behutsam auf einer hölzernen Kommode ablegt und sich zu Mergronn umwendet. "Das ist wirklich sehr großzügig von euch. Diese Einladung zum Frühstück meine ich. Tatsächlich hatte ich seit den gestrigen Abendstunden nicht die Zeit, ein ordentliches Mahl zu mir zu nehmen." Begleitet vom leisen Klimpern seines Kettenhemdes klopft er sich auf den Bauch. "Ein schönes Schmalzbrot könnte ich jetzt tatsächlich gut vertragen."
  17. Entnervt fährt sich der Hauptmann mit der gepanzerten Hand über den kahlrasierten Schädel, als er einigermaßen aggressiv auf Mergronns Vorhaltungen erwidert. "Bitte glaubt mir, Meister Felsbrauer, ihr seid nicht der einzige, der einen schlechten Tag hat. Heute beginnt das Fayre und die gesamte Wachmannschaft überwacht das Treiben auf den Märkten. Daraus folgt, dass ich mich selbst um allerlei Kleinkram kümmern muss, der mich unter normalen Umständen keinen Deut scheren würde. Zuerst beschwert sich die alte Witwe MacBurgess, dass jemand ihren Schuppen aufgebrochen und einen halben Klafter Torfziegel gestohlen hat. Dann kommt die Wäscherin O'Leareigh in die Wachstube und meldet den Diebstahl der Gewandung zweier Hausdiener, die bei ihr zur Reinigung lagen." Seufzend schüttelt er den Kopf. "Dabei gäbe es tatsächlich wichtigere Dinge, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen. In der Nacht wurde Meagan, die Kräuterfrau aus dem Wald, von einigen Wegelagerern überfallen und übel zugerichtet. Es geht das Gerücht, Männer von Owen Rose seien für den Überfall verantwortlich. Obgleich... nun... eigentlich ist es nicht die Handschrift von Owen Rose, wehrlose alte Frauen zu berauben."
  18. Der Hauptmann weicht - ob nun aus Respekt vor Mergronns Autorität oder vor seiner Fahne - schnell zwei Schritte zurück, als der wütende Zwerg ihn anschreit. Nachdem er sich wieder gefangen hat, strafft er seine Gestalt, wechselt den unter dem rechten Arm getragenen Helm in die linke Armbeuge und salutiert andeutungsweise. "Nun, es ist wohl kaum mein Fehler, dass ihr die Nacht zum Tage gemacht habt, Meister Felsbrauer." Trotz seines noch recht verschlafenen Zustandes erkennt Mergronn, dass auch der Hauptmann nicht eben bester Dinge ist. "Der Grund für mein Kommen ist folgender: Die Leiche des Taschendiebs, den ihr gestern so geschwind von seinem irdischen Dasein erlöst habt, beginnt langsam zu riechen. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass er keine lebenden Angehörigen hatte, die für seine Bestattung aufkommen könnten. Deshalb komme ich zu euch. Nach dem Stadtrecht Deorsteads hat derjenige, der da Eynen, gleych ob in Mordeslust oder in Schutzwehr, ins Jenseyts befördert hat, aufzukommen für das Begräbnis des Verschiedenen. Nur dann, wenn dieser nit greyfbar ist, seyen die Kosten dem Stadtsäckel anzulasten. Resignierend seufzt der Hauptmann, bevor er weiterspricht. Kurz und gut: Ich bekomme zwei Goldstücke für die Bestattung des Diebes von euch.
  19. Es ist noch früh am Morgen, als Mergronn durch lautes Klopfen aus den süßen Träumen gerissen wird, die ihm Zwergenbier und Gnomenschnaps beschert haben. Während er sich unwillig murmelnd herumwälzt, steckt ein deutlich verkaterter Zadek den Kopf zur Tür herein. Tiefe Ringe liegen um seine Augen, sein Bart wirkt zerzaust und die Ausdünstungen von Alkohol und Schweiß sind bis zu Mergronns Bett zu riechen. "Da ist der Hauptmann der Wache an der Pforte. Möchte dich sprechen. Hab ihm gesagt, dass du noch schläfst. Hat gesagt, dass ich dich wecken soll, weil er noch andere Geschäfte zu besorgen hat. Dieser respektlose Troll von einem Büttel!" Wie um sicherzugehen, dass Mergronn nicht sofort wieder einschläft, ergänzt Zadek:"Ich leg deine Hausrobe im Steinsaal über einen Stuhl und besorge uns mal ein ordentliches Frühstück, was uns dabei hilft, zu dieser widernatürlichen Stunde auf die Beine zu kommen."
  20. Alixas Schwert durchtrennt Stoff, Haut und Fleisch, als es den Oberschenkel des Schlägers etwa zwei Handbreit oberhalb des Knies aufschlitzt. Ein Schwall dunklen Blutes ergießt sich aus der klaffenden Wunde und spritzt - dem Schwung der Klinge folgend - an die Ostmauer des Schankraumes. Mit einem qualvollen Wimmern taumelt der Verletzte ein paar Schritte rückwärts, wo er sich zu Boden sinken lässt und mit schmerzverzerrtem Gesicht beide Hände auf die Wunde presst. Durch die schiere Wucht des beidhändig geführten Hiebes schwingt die blutige Klinge weiter als beabsichtigt zur Seite durch, bevor Alixa sie wieder unter Kontrolle bringen kann. Alwynn, dem diese Blöße nicht entgangen ist, springt entschlossen vor und führt einen geraden Stich, um Alixa das Stilett mit Kraft in die ungeschützte linke Seite zu rammen. Einige Schritte entfernt scheint Truvens Gegner nun auch seinen Rythmus gefunden zu haben. Noch während er sich mit einer flinken Drehung zwischen den beiden Schlägern hindurch windet, langt der Kahlkopf mit einer gefährlichen rechten Geraden nach ihm. Sein zweiter Gegner, ein pockennarbiger Albai von etwa vierzig Sommern, schließt sich dem Faustkampf nun ebenfalls an und versucht erfolglos, Truven durch einen Tritt in die Kniekehle von den Beinen zu holen. Anhand seiner fahrigen Bewegungen ist leicht zu erkennen, dass es sich bei dem Pockennarbigen weder um einen geübten noch sonderlich mutigen Kämpfer handelt. @ Alixa: Angriff 24 - Schaden 4 LP @ Truven: Angriff 22 - Schaden 2 LP
  21. Der bärtige Schläger hält einen Augenblick inne. Fast hat es den Anschein, als beschäftige sich sein träger Geist tatsächlich mit Alixas Worten. Dann schüttelt er langsam den Kopf und kommt mit schweren Schritten auf Alixa zu. Kaum in Reichweite, wirft er sich unter den Anfeuerungsrufen Alwynns mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf sie, um sie zu Boden zu ringen. Der unauffällig wirkende Kerl mit der Halbglatze und der aufgeplatzten Lippe scheint sich zwischenzeitlich von Truvens Hieb etwas erholt zu haben. Mit grimmigem Blick nimmt er dei Fäuste hoch und versucht nun seinerseits Truven einen rechten Haken zu versetzen. Aber der Twynedd ist auf der Hut. Entschlossen tritt er in den Schlag seines Gegners hinein, so dass der Hieb kraftlos an der Kettenrüstung abgleitet. @ Alixa: Angriff 21 - Schaden 1 AP - Handgemenge einleiten @ Truven: vorbei
  22. Alwynn schluckt schwer, als Alixas Klinge mit einem feinen Kratzen über seine Gürtelschnalle und von dort aus stetig weiter abwärts fährt. Scheinbar sieht er es deutlich in ihren Augen, dass er von ihr keine Gnade zu erwarten hat. Sein Blick irrt panisch durch den Raum zu seinen beiden Schlägern, die jedoch gerade alle Hände voll damit zu tun haben sollten, sich Truvens Angriffen zu erwehren. Plötzlich bemerkt Alixa, wie Alwynns Blick sich auf einen Punkt hinter ihrer linken Schulter fixiert. Keinen Augenblick zu früh wirbelt sie geduckt herum, um sich einem seiner Schläger gegenüber zu sehen. Der Kerl, ein bärtiger Fleischberg von fast sechs Ellen Größe, lässt gerade die Überreste eines Stuhls auf sie niedersausen. Instinktiv reißt sie das Schwert zur Abwehr hoch und schafft es mit Mühe, die Klinge rechtzeitig zwischen den Stuhl und ihren Körper zu bringen. Alixa spürt, wie ein taubes Gefühl ihren Waffenarm emporschießt, als Holz und Langschwert aufeinanderprallen und der Stuhl mit lautem Krachen zerbricht. Vorsichtshalber macht sie zwei schnelle Schritte zurück, um kein Angriffsziel zu bieten, solange sie kein rechtes Gefühl in der Hand hat. Alwynn nutzt die Pause, um das fallengelassene Stilett mit einer flinken Bewegung wieder an sich zu bringen, während sein Schläger sichtlich enttäuscht darüber, dass sein Angriff nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, die Reste des Stuhls zu Boden wirft und sich nun unbewaffnet nähert. Seine großen und kräftigen Pranken legen die Vermutung nahe, dass in seinem Falle unbewaffnet und waffenlos nicht das gleiche bedeuten.
  23. Deutlich angetrunken torkelt Thorge von der 'Gnomenstiege' zurück in Richtung 'Nixenfang', wobei er die jüngst gelernten Zwergenlieder vor sich hin singt. "Hmm, Hmm, Gold und Silber gefallen mir, doch am liebsten mag ich Bier! Rumbum. Rumbum." Am Ziel angekommen, hält er schließlich inne, um missmutig das mysteriöse Objekt zu betrachten, welches ihm den Weg in die Gaststätte versperrt. Versuchsweise greift er danach und drückt drei-, viermal lautstark und ohne unnötige Rücksichtnahme auf etwaige schlafende Gäste dagegen, bevor die Nebel um seinen Verstand der Erkenntnis Platz machen, dass sich die Tür möglicherweise durch ein beherztes Ziehen einfacher öffnen ließe. Schwankend durchquert Thorge den Schankraum und erklimmt mit vernehmlich fluchend die Stufen zum Obergeschoss. "Verfluchte Albai! Was ist das für ein Volk, deren Häuser so schwanken wie die Drachenboote der Äglier?!" Die zornigen Rufe und Flüche der Geweckten ignorierend, verharrt Thorge am oberen Treppenabsatz und starrt mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit des vor ihm liegenden Ganges, als überlege er, welches Zimmer sich noch gleich mit seinem Schlüssel öffnen ließe. Mit einem Schulterzucken entschließt er sich schließlich dazu, die Türen der Reihe nach durchzuprobieren.
  24. "Vielen Dank, Dylan. Ich wusste, dass ich mich in euch nicht getäuscht habe. Besprechen wir die Details doch morgen bei Sonnenaufgang, dann können wir auch..." Es dauert eine kurze Weile, bevor Dylan begreift, dass Meagan wieder in den tiefen Schlaf versunken ist, aus dem sie bei seiner Ankunft erwacht war.
  25. Gegen das Argument "Ich finde das gut und deswegen mache ich das so." ist natürlich kein Kraut gewachsen, BB. Was ist denn, wenn nun K, T und B ihre Heilzauber wirken und dabei zwei kritische Fehler und ein Erfog fällt? Wird P geheilt oder nicht? Man kann es drehen wie man will. Mit der "Es kommt darauf an, was die SpF glaubt, was es ist."-These kommt man automatisch zu willkürlichen Ergebnissen. Norgel
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