Zum Inhalt springen

Godrik

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    1909
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Beiträge von Godrik

  1. vor 51 Minuten schrieb Einskaldir:

    Heute ist es nach meiner Erfahrung so, dass bestimmte extrem punktebringende Fertigkeiten von so ziemlich jeder Figur am Tisch auf Nachfrage angeboten werden, egal ob Krieger, Waldläufer, Hexer, Dieb oder Priester und andere etwas seltener einsetzbare Fertigkeiten kaum noch vorhanden sind.

    Dies führt nach meiner Erfahrung auch dazu, dass die einzelnen Charakterklassen ihr typisches Spotlight in bestimmten Situationen gar nicht mehr haben. Denn es ist dann nicht nur der Dieb oder der Assassine, der in einer heimlichen Situation die erforderlichen Fähigkeiten mit sich bringt, sondern auch der Ordenskrieger, der Priester oder der Magier.

    Ich halte das für eine bedauernswerte Entwicklung.

    Wenn es immer noch diese Punkteverteilung nach „erfolgreich eingesetzten Fertigkeiten“ gibt, ist das doch nur logisch. Das Lernsystem einzuschränken, behandelt da meiner Meinung nach nur das Symptom.

    Ich bin ein überzeugter Anhänger pauschaler EP-Vergabe. 1) Nicht so erfolgsorientierte Figurenkonzepte werden nicht bestraft (analog zu geldfernen Charakterkonzepten, weswegen das Lernen mit Gold doof ist), 2) dicke Arme werden nicht belohnt und 3) das Spielleity* wird außerdem nicht zum Punktrichter für „rollengerechtes Spiel“. Also: Herausforderungsgrad und Spieldauer ergeben die vergebenen EP. Lediglich die Praxispunkte haben wir beibehalten, einfach weil es uns Spaß macht.

    Sobald es keine Belohnung mehr für bestimmte Fertigkeiten gibt, lernt jede Figur das, was am meisten Spielfreude bereitet. Und das werden je nach persönlichen Vorlieben immer auch spielrelevante Fertigkeiten sein. Zur Spielfreude gehört auch, ein Konzept gut ausspielen zu können. Und da gibt es dann sowohl den hingebungsvollen Priester, der nur im Sinne seiner Gottheit handelt, als auch den Zyniker, der durch die Institutionen seiner Glaubensgemeinschaft desillusioniert wurde und jetzt „seinen“ Weg geht - immer noch im Glauben an seinen Gott, aber auch mit viel Verständnis für die Welt (und die Fertigkeiten) links und rechts. Das durch die Spielregeln einzuschränken oder zu erschweren, halte ich für spielspaßdämpfend. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem offenen System bei Perry Rhodan gemacht. Die Charakterklasse ist für den Einstieg wichtig, auch zur Identifikation. Später ist alles möglich.
    Die Story bestimmt die Figur - nicht das System!

    *https://www.youtube.com/watch?v=1BfDggDMId4

    • Like 1
  2. vor 10 Stunden schrieb Ma Kai:

    Korrekt, das ist auch bei mir rar - aber auch deshalb, weil ich keine Gruppe habe, die solche Situationen suchen muss. 
    Wir führen hier zum Teil die Diskussion der bereits verwiesenen anderen Themen weiter. 
    Die dort bereits festgestellte eher nah- als fernkampfbetonte Ausrichtung von Midgard wirkt sich natürlich auch dahingehend aus, dass rein oder primär fernkampforientierte Gruppen sehr selten sind und damit dieses (taktische) Anforderungsprofil ebenfalls. 

    Der Punkt war aber ein anderer. Nicht, dass selten fernkampfoptimierte Gruppen vorkommen, sondern dass es selten möglich ist, Deine Vorschläge umzusetzen, WENN ich eine fernkampflastige Gruppe (inkl. Zauberern) habe. Du setzt die gute Deckung voraus, aus der ich meine Ziele wirksam bekämpfen kann. Bei uns finden die Ziele das nicht schön und verhalten sich unpassend (sprich: taktisch sinnvoll).

    • Thanks 1
  3. vor 12 Stunden schrieb Ma Kai:

    :-p Barrikaden? Schießscharten/Fenster statt Tür öffnen? Nicht den Bach überqueren, um an die Gegner heran zu kommen, sondern die Bretter von der Brücke nehmen, damit der es nicht kommt? Vom Dach herunter kämpfen? 

    Bei uns kämpfen die Gegner nicht wie Schlachtvieh und lassen sich einfach so aus der sicheren Deckung abschießen/totzaubern. Da meist die Abenteurergruppe den aktiven Part hat, muss sie an eine Gruppe von wehrhaften Leuten herankommen, die sich Standortvorteile daher aussuchen können und die Umgebung besser kennen.

    Ich sage nicht, dass taktisches Handeln immer unmöglich ist, aber die Zauberer und Fernkämpfer zwar aktiv, aber ungefährdet zu positionieren, ist nach meiner Erfahrung selten machbar - zumal wenn die Nahkämpfer rar sind. Ich habe den Verdacht, dass die von Dir genannten Beispiele auch in Deiner Spielrealität nicht die Mehrzahl der Situationen stellen. Und wenn, ist das sehr nett vom Spielleity.

  4. Nachdem ich eine Version nicht zum Laufen gebracht habe und eine weitere immer abstürzte, warte ich jetzt ab.

    Ich glaube, da kommt schon irgendwann etwas Benutzbares. Nur könnte bis dahin eine bahnbrechende Alternative erscheinen (vielleicht aus dem AI-Lager?). Und dann ist es nicht mehr das, was ich nutzen will. Software hat ihre Zeit, und wenn man die verstreichen lässt, wird‘s uninteressant. Die Kickstarter-Kampagne ist jetzt drei Jahre her und wenn es in dem Tempo weitergeht, dauert es noch einmal drei Jahre, bis etwas wirklich Brauchbares auf dem Tisch liegt.

    Mein Fazit: Ich hätte es nicht fördern sollen. Kein Betrug, aber zu langsam, zu schwach, zu wenig.

    • Like 3
  5. Eine absolut neutrale Sicht eines heimatlosen Weltbürgers, der mit allen Geschlechtern durch alle Epochen gelebt hat, wäre weder machbar noch interessant oder spielbar.

    Z.B. den Reiz des Fremden zu verdammen, weil es den Kolonialismus gab, halte ich für Spielverderberei. Da muss es doch bessere Lösungen geben, als Exotisches als nicht-exotisch darzustellen, auch wenn beispielsweise Indien für Inder nicht exotisch ist.

    Ich würde nur das herausnehmen wollen, was nicht in mein persönliches Wertesystem passt:

    • Abwertung fremder Menschen und Kulturen (In den Kulturbeschreibungen. Die beschriebenen Menschen dürfen durchaus schlecht übereinander denken und reden.)
    • Idealvorstellungen der Lebensführung (ob Religion, Sexualität oder sonstwas. Auch hier: Gemeint ist die Haltung der Autoren, nicht der beschriebenen Menschen.)
    • Aber auch der erhobene moralische Zeigefinger darf mir erspart bleiben. Es ist ein Rollenspiel, kein sozialemanzipatorisches Pamphlet.

    Soweit historische Vorbilder herangezogen werden, wünsche ich mir die Perspektiven der Gewinner und der Verlierer (und in diesem Zusammenhang besonders auch der Gewinnerinnen und Verliererinnen). Ausbeutung und Drangsal und auf der Gegenseite Unmut und Widerstand sind wichtige Konfliktfelder.

     

    • Like 1
  6. vor 3 Stunden schrieb Panther:

    Das Problem war, daß sie so nicht mehr alle wichtigen Informationen vom guten Geist erfahren konnten.

    Das ist aber ein Problem der Spieler und nicht des Spielleiters. Im Gegenteil: Wenn der SL immer, wenn die Gruppe den Informanten erschlägt, Ersatz beschafft, wird das Verhalten belohnt. Dass z.B. ein Priester durchaus andere Interessen haben kann („Geister sind eine Beleidigung für die Götter. Austreiben!“) als der Rest der Gruppe („Können wir nicht erstmal mit ihm reden?“), macht ja einen Teil des Reizes beim Rollenspiel aus.

    Die Regelfrage sehe ich im Übrigen genauso wie @Gindelmer.

    • Like 3
    • Thanks 1
  7. Ich habe mit geviertelter Bewegungsweite auf realen Battlemaps gespielt. Das ging gut und fühlte sich sehr dynamisch an.

    Allerdings war das in einem modernen Setting (Midgard S.W.A.T.) ohne Magie. Bei den Zaubern müsste man eine gute Lösung für die Reichweiten finden. @Abd al Rahman hat doch auch mit B6 in Savage Midgard oder so gespielt, wenn ich mich recht erinnere. Wie war das da mit den Zaubern?

    • Like 2
  8. Fantastische Reiche spiele ich momentan fast täglich mit meiner Traumfrau. Warum es ein Kennerspiel sein soll, erschließt sich mir nicht, es ist im Grunde recht einfach.

    Wir haben aus der Erweiterung die zusätzlichen Farben mit reingenommen, das spielt sich von den Regeln fast identisch und erlaubt noch wildere Kombinationen. Die Fluchkarten der Erweiterung scheinen mir das hinreißend einfache Spielprinzip zu stören. Ich weiß nicht, ob wir die später auch dazunehmen, oder ob wir es dabei belassen.

    Die App zum Auswerten ist sehr empfehlenswert.

    Viele Grüße an die Freunde von Käthes Schild und Schwert!

    • Like 3
  9. vor 22 Minuten schrieb Barbarossa Rotbart:

    Ich sprach von selbsternannten Experten

    Die meisten „selbsternannten Experten“ sind nach meiner Erfahrung entweder tatsächlich Experten (s.o.) oder haben das selbst gar nicht für sich in Anspruch genommen.

    Allgemein: Es gibt ja keine einheitliche Position zu diversen Diversitäts-, Repräsentations- und Diskriminierungsthemen. Es gibt sicher Auswüchse und Extrempositionen, und nicht jede Aussage ist gut begründet. Daher kann man es sich leicht machen und auf alles mit dem Woke-Knüppel draufdreschen. Man wird passende Personen und Positionen dafür finden.
    Mit Deinen Aussagen, die pauschal alle, die Dir nicht zustimmen, in die SJW-Ecke stellen, machst Du jedoch eine sinnvolle Auseinandersetzung unmöglich. „Wer nicht meiner Meinung ist, ist doof“ kommt nun mal nicht gut. Insbesondere, wenn es außer durch die Behauptung größerer Beliebtheit bestimmter Ecken und Kanten nicht begründet ist.

    • Like 1
    • Thanks 2
  10. Da ich mit Deinen Stilmitteln der Übertreibung („alles weichgespült“, „nur noch XY“ und sonstige Absolutismen) nichts anfangen kann:

    Was sollte Deiner Meinung nach aus Gründen des guten Geschmacks und aus angemessener Rücksichtnahme nicht in einem Medium Rollenspiel auftauchen? Mich interessiert, wo Du Grenzen siehst. Das ist für mich in der Verzerrung nicht klar geworden.

    • Like 2
×
×
  • Neu erstellen...