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Eine Chronologie der Machtergreifung!


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Top-Benutzer in diesem Thema

Hallo,

 

zu der Diskussion über Inhalte der besagten Hefte 2300-... kann ich nichts konkretes beitragen, da ich erst noch wieder einsteigen muß (das kostenlose Hörbuch 2300 hat mich wieder auf PR aufmerksam gemacht).

Ich wollte nur erwähnen, daß - meiner Meinung nach - man die Beschreibung der politischen Verhältnisse in PR nicht mit politischen oder moralischen Botschaften verwechseln sollte. Die Autoren wollen unterhalten und häufig neigen sie dazu, mit recht groben Mitteln Personen und Gruppierungen überspitzt zu zeichnen. Kein Wunder angesichts des recht geringen Umfangs der Hefte. Genau so gut könnte man der PR-Redaktion xenophobische Tendenzen andichten, haben wir es doch wieder mit einer außergalaktische Bedrohung und einen zum Schreien naiven, dämlichen und feindseligen Springer-Patriarch zu tun. Es gab vor etlichen Jahrzehnten schon mal die Vorwürfe, dass PR nichts anderes als Landseer im All für ewig gestrige Militaristen sei. Naja, ich habe die alten Hefte sehr genossen und bin trotzdem kein Soldat geworden :D

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Mir ist auch klar das PR keine Weltliteratur ist und auch nicht sein will. Aber überspitzte Darstellung ist das eine, den moralisch angeblich hoch stehenden Haupthelden der Serie ein so unglaubliches Verhalten anzudichten etwas anderes. Die "dicke" der Hefte ist für mich überhaupt kein Argument, denn zum einen gibt es Kurzgeschicheten mit sensibleren Charakteriserungen zum anderen ist dies eine Fortsetzungsgeschichte deren Haupthandlung 100 Hefte, insgesamt also über 6000 Seiten umfaßt. Platz genug für glaubwürdige und behutsame, einfühlsame und durchdachte Charakterisierungen.

Bei der Beschreibung der Identifikationsfiguren darf es derart schlimme Schnitzer nicht geben, dass, auch wohlmeinende Leser, zu solchen Schlüssen kommen können: Zitat Bernd Labusch: "Also der Text offenbart,...,ein ziemlich schräges Politikverständnis und es gehört nicht viel böser Wille dazu, aus dem Spruch - sie stante pede aus dem Verkehr zu ziehen - in diesem Zusammenhang einen Schießbefehl herauszulesen." Schießbefehl für einen anders denkenden, gewählten Abgeordneten. Wenn auch nur der Hauch eines solchen Zweifels auf Perry lastet, hat der Autor schwer was falsch gemacht.

Gruß Logarn

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Wenn auch nur der Hauch eines solchen Zweifels auf Perry lastet, hat der Autor schwer was falsch gemacht.

Gruß Logarn

 

Oder wollte bewußt provozieren und fand das lustig. Das wäre zwar schlechter Stil, aber leider denkbar. Womit wir wieder am Anfang der Diskussion angelangt wären, die sich munter im Kreise zu drehen beginnt. Allerdings scheint zumindest Forschungsminister Deallian auf Weisung des Expokraten gezielt demontiert zu werden. Vielleicht tatsächlich eine Anspielung auf die politischen Verhältnisse im Deutschland von heute? Stichwort - Cicero-Affäre, denn Otto Schily ist ja schon länger umstritten.

 

Wie locker die Autoren das Thema Politik im Bezug auf das Perryversum nehmen, kann man gerade im PAN-THAU-RA TB Nr. 1 von Frank Borsch nachlesen. Ok. Da feiert das andere Extrem fröhliche Urstände. M. E. sind die anarchistischen Oxtorner eine Hommage an das Dorf der unbeugsamen Gallier aus Asterix. So überdreht und verrückt, sind sie allemal.

 

Sorry

 

Ich klinke mich jetzt hier aus.

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Hallo,

 

ich denke nicht, dass man die Hefte als eine Plattform für tiefgreifende Charakterisierungen betrachten kann. Zum einen schreiben etliche Autoren mit und jeder hat - trotz der Expokraten - ein anderes Bild der Romanfiguren im Kopf. Zum anderen wird glaube ich darauf geachtet, dass theoretisch auch zu jedem Zeitpunkt neue Leser einsteigen können. Schlußendlich sucht der durchschnittliche (bitte jetzt nicht steinigen, da ich ausdrücklich keinen der hier Mitschreibenden und/oder -lesenden persönlich meine!!!) PR-Leser keine SF-Weltliteratur, zumindest könnte dies die Verlagssicht sein.

Ferner bin ich nicht der Meinung, dass wir eine strenge Zensur in Deutschland brauchen. Wobei deutlich rassistische oder zur Gewalt aufrufende Texte schon kritisch betrachtet werden sollten. Wobei hier die Grenzen und Bewertungskriterien oft schwierig zu ziehen und kontrovers zu diskutieren sind.

Trotzdem glaube ich, dass man einem Leser durchaus auch etwas Intelligenz und Kritikfähigkeit zumuten kann.

Aber ich stimme Logarn zu, dass ausgefeilte und differenzierte Charaktere sowie weniger stereotype Beschreibungen sehr wünschenswert wären.

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  • 2 Monate später...

Kürzlich kam in unserer Gruppe eine Diskusion über die krimminellen Machenschaften von Perry selbst auf.

 

Das beinhaltet: Völkermord,Spionage,Piraterie,Verschwörung zum Sturz von Rechtmäßig gewählten Regierungen (soweit man bei manchen davon reden kann) und einige sachen für die ich den richtigen Straftatbestand eigentlich nicht kenne........

 

Ich war der einzige Terraner in der Gruppe,aber ich muß zugeben das nach den Buchstaben des Gesetzes der Character der die Diskusion aufwarf recht hatte....

 

 

Irgendwelche Kommentare ?

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Gerade am Anfang der Serie war perry alles andere als zimperlich! Aber auch heute nimmt er es mit Grundrechten nicht so genau. Vergl. ist Perry R. Machtverssen? Chronologie einer Machtergreifung.

http://www.midgard-forum.de/forum/showpost.php?p=655365&postcount=1

es gibt da aber auch ganz andere Ansichten. Per Definition sind in der Serien die Terraner und insbesonere Perry ja auf der Seite der guten, wenn nicht das Gute selbst.

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Du beziehst dich auf diese Sache mit dem Premierminister ?

 

Hab ich gelesen.

 

Aber ist das bei euren Gruppen auch schon aufgetaucht?Bei uns bin ich außer dem SL der einzige der

etwas erfahrung mit Perry Rhodan hat.

Die Kritik kam von einem Methador bei dem ich mir nicht sicher bin ob er den Hintergrun d gelesen hat.

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In meiner Runde ist außer mir nur ein Perry Rhodan Kenner. Er ist vor einigen Monaten dazu gestoßen, worüber ich recht dankbar bin. Er sieht Perry übrigens auch recht kritisch. Sein Charakter ist aber ein guter Terraner und zweifelt wenig an Perrys moralischer integrität. (Wenn ich das richtig einschätze.) Nicht-Terraner können aber einiges an guten Gründen und Argumenten vorbringen, wenn es um "Verbrechen" geht. Eines muss man ihm aber zu gute halten. Er hat gute Absichten, ist weder böswillig noch rassistisch und kämpft langfristig für eine einige und freie Milchstraße mit gleichen Rechten für alle Völker. Das ist mehr als man von den meisten anderen herrschern sagen kann. Dabei heiligt der Zweck manchmal seine Mittel.

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In meiner Runde ist außer mir nur ein Perry Rhodan Kenner. Er ist vor einigen Monaten dazu gestoßen, worüber ich recht dankbar bin. Er sieht Perry übrigens auch recht kritisch. Sein Charakter ist aber ein guter Terraner und zweifelt wenig an Perrys moralischer integrität. (Wenn ich das richtig einschätze.) Nicht-Terraner können aber einiges an guten Gründen und Argumenten vorbringen, wenn es um "Verbrechen" geht. Eines muss man ihm aber zu gute halten. Er hat gute Absichten, ist weder böswillig noch rassistisch und kämpft langfristig für eine einige und freie Milchstraße mit gleichen Rechten für alle Völker. Das ist mehr als man von den meisten anderen herrschern sagen kann. Dabei heiligt der Zweck manchmal seine Mittel.

 

Das Kernproblem bei moralischen und juristischen Beurteilungen von Handlungen der Romanfiguren in der Rhodan-Serie ist der Umstand, daß die Serie seit 1961 läuft. Seit dem hat sich vieles geändert: Der Zeitgeist, die Weltpolitische Lage, die Moralvorstellungen allgemein und als Folge davon auch die konkreten Gesetze. Und die einzelnen Autoren und Redakteure dürften im Einzelnen ebenfalls wesentlich differenziertere Ansichten pflegen als es in den Romanen meist herüberkommt. M. E. wurde vor allem in der Frühzeit der Serie bewußt vieles im Serienhintergrund sehr vage belassen, um ja keinem potenziellen Leser, egal welcher Splittergruppe er gerade angehört, vor den Kopf zu stoßen.

 

Edit: Rechtschreibfehler suche

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Das Kernproblem bei moralischen und juristischen Beurteilungen von Handlungen der Romanfiguren in der Rhodan-Serie ist der Umstand, daß die Serie seit 1961 läuft. Seit dem hat sich vieles geändert: Der Zeitgeist, die Weltpolitische Lage, die Moralvorstellungen allgemein und als Folge davon auch die konkreten Gesetze. Und die einzelnen Autoren und Redakteure dürften im Einzelnen ebenfalls wesentlich differenziertere Ansichten pflegen als es in den Romanen meist herüberkommt.

 

Ich denke auch, daß wir hier den wichtigsten Punkt haben. Was in den Sechziger durchaus üblich war wirkt heute oft merkwürdig bis verwerflich.

Die Serie spiegelt aus meiner Sicht sicherlich den Zeitgeist wieder und hat sich über die Jahrzehnte entsprechend verändert.

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Und das nächste PROBLEM ist, dass Perry in erster Linie ein Aktionheld ist. Das ist seine Funktion in der Serie. Und seine Funktion im PR Universum ist die eines Staatsmannes, das paßt halt nicht!

Als großer Macher muß er Vollmachten haben, die schlecht in ein parlamentarisch kontrolliertes System passen. Um seine Überlegenheit zu zeigen bedienen sich die Autoren leider seit Anbeginn der Serie des billigen Mittels, seine Gegenspieler als übertrieben unfähig oder bösartig zu charakterisieren. Oft spart man sich selbst das! Da behauptet einfach ein Gesprächspartner von Rhodan, (oder noch plumper der Erzähler) das der eine oder andere Gegenspieler gemeingefährliche Absichten habe und Rhodan nickt bedeutungsschwanger, das langt dann als Legitimation den Betreffenden kalt zu stellen. (Mit Mitteln die man oft nur Illegal nennen kann.)

Zu oft sind seine innenpolitischen Gegenspieler nichts anderes als selbstsüchtige Kriminelle. Da fällt es den meisten Lesern gar nicht auf, wenn in Wild West Manier agiert wird. Anderes hätte gegen diese Terroristen ja ohnehin keinen Zweck. Die staatlichen Organe gucken gleichzeitig so ohnmächtig zu, daß alles in einem nach dem starken Mann rufen möchte. Und Hurra! Da kommt Perry oder einer seiner unsterblich guten Bande!

Das kommt schon fast einer Bloßstellung der Demokratie und Gewaltenteilung als einer in Krisenzeiten untragbaren Regierungsform gleich!

 

Das zumindest hat sich bis heute nicht geändert!

Gruß Logarn

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Ich habe den ersten Link mitlerweile gelesen. Recht interessant was dort über ältere Pulblikationen gesagt wird.

Inzwischen hat sich die Serie wiederum weiterentwickelt. Stand der Arbeit schienen die 1700er Bände zu sein. Wie ich finde, ging es einen gewaltigen Schritt zurück. Von den Visionen eines W. Voltz (GAVÖK/HANSE/ gesellschaftliche Reifung aller Milchstraßenvölker/ Evolutionssprung etc.) ist ja kaum noch was übrig. Sehr schade wie ich finde.:wave:

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Hier noch ein Beleg das die Unsterblichen nach deutschen Rechtsmaßstäben krimminell handeln und Vorteilsnahme im Amt und Behinderung der Justiz offenbar ganz normal finden.

Seit dem 28.09. 2345 ist Renigald Bull, nach der Familie Whistler der Größte Aktionär der Whistler Kompanie! Er hat seit bestehen immer wieder Einfluß auf die Companie genommen! U.a. um Illegale Aktionen zu ermöglichen und strafrechtliche Ermittlungen zu unterdrücken! Diese Straftatbestände (nach deutschem Recht) werden von Perry im PR Roman 2318 S. 37 freimütig eingeräumt.

Die Einflußnahme, Umgehung von staatlichen Zuständigkeiten, etc. halten mit Perrys Unterstützung auch im Jahr 1344 NGZ an.

Zitat: "Diese Verquickung von staatlichen und geschäftlichen Interessen in der Person Bullys hatte es der Whistler Company immer wieder ermöglicht, Geschäfte am Rande der Legalität durchzuführen, ohne sich vor juristischen Konsequenzen fürchten zu müssen. Und der Regierung des Solaren Imperiums, gewissen Einfluss auf die Firmenpolitik zu nehmen."

Das diese Praxis von Perry auch heute (1344NGZ) gedeckt und befördert wird und keinesfalls tiefste vergangenheit ist, wird etwas vorher deutlich.

Dort weist Perry einen Oberst des TLD an eine Sache die die Company betrifft, nicht auf dem Dienstwege zu Regeln, sondern direkt an das Verteidigungsministerium (dem Bully vorsteht) zu übergeben!

"Das wird den Verteidigungsminister interessieren. Stell sämtliche Unterlagen zusammen. Nach seiner rückkehr richtest du ihm einen schönen Gruß von mir aus. Wir haben uns die Sache angenommen." Auf den Einwand des Oberst der die falsche Zuständigkeit beklagt, "Renigald Bull? Haben Kabinettsumbesetzungen stattgefunden von denen ich nichts weiß?" geht Perry gar nicht ein. Dafür ermöglicht uns der Autor einen Einblick in Perrys Gedanken und Gefühlslage! Er genießt seine Machtfülle und Kompetenzüberschreitung! "Irgendwie bereitete es Rhodan Vergnügen, den Oberst durch die Weltgeschichte zu jagen, allein, um Noviel Residor zu ärgern." Das zeugt von menschlicher Größe und 3000 Jahren Erfahrung im Umgang mit Gewaltenteilung und demokratischen Institutionen!

Novel Residor ist der zuständige Minister der TLD aber kein Unsterblicher also muß man den und sein Amt aus Perrys Sicht wohl nicht wirklich ernst nehmen!

 

Das dieser Machtmissbrauch auch schlimme Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft hat, ist im gleichen Roman beschrieben! Dort überwacht das Unternehmen positronisch seine Mittarbeiter am Arbeitsplatz, da sich einer der Mitarbeiter dessen bewust wird und die Überwachung täuscht, wird dieser noch zusätzlich von Robotspionen überwacht. Damit nicht genug! Er wird fristlos durch Roborter suspendiert und muß innerhalb von 10min sein Büro verlassen. Von Kampfrobotern begleitet! Und das obwohl auch der Robotspion kein Fehlverhalten feststellen konnte! Begründung: Weil er angeblich einen zu ungesunden Lebenswandel führt und Übergewicht entwickelt hat! Gibt es keinen Datenschutz? Gelten Patientenrechte gar nichts? Zumindest in der Whistler Companie macht man sich offensichtlich über rechtliche Konsquenzen keine Sorgen!

Der Betroffene weiß sich keinen anderen Rat als ein Gegengutachten zu bestellen. ( Er treibt übrigens jeden Tag Sport! 15Km Lauftraining und Schwerkraft-training!)

Wer rechtsfreie Räume schafft sollte sich nicht wundern, wenn sie Blüten treiben.

Die LFT scheint kein Ort wo Bürgerrechte etwas gelten! Keine Pressefreiheit, korrupte Politiker, keine privatsphäre, keine Rechtssicherheit! Orwell läßt grüßen! Ich liebe meinen großem Bruder Perry! (und seinen Kumpel Bully):motz:

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Logarn,

diese Szene war mir auch sehr übel aufgestoßen. Mit der Demokratie scheint es in der LFT nicht weit her zu sein. Einerseits läßt man zwar Staatsfeinde frei schalten und walten (Gon-O-Sekte), aber dann kommen Stellen, in denen die Unsterblichen jedes Recht und Gesetz ignorieren dürfen. Gerade die Whistler-Passage ist erschreckend. Sind die Autoren so naiv, oder ist das gewollt? Und ich meine hier nicht nur Bull und Rhodan, sondern auch die von dir so schön beschriebene "Suspendierungsszene". Das hätte ich in einem Dark-Future-Roman erwartet, aber nicht in der ach so "guten" LFT...:(

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