Zum Inhalt springen

Gesinnungen


Brynias

Empfohlene Beiträge

Hallo spielleitende Leidensgenossen,

 

ich stehe vor folgendem Problem, für das es, soweit ich weiß, keine gesonderte Regel gibt und ich nicht weiß, wie weit ich hinsichtlich der Improvisation gehen darf/soll:

 

Die Gruppe wurde beim Auskundschaften einer ("bösen") Sekte ertappt, eingekerkert und zum Tode verurteilt, indem sie als Opfer jener Götze dargebracht werden sollten. Nachdem sie sich aus dem Kerker befreien konnten, suchen sie nun nach dessen geheiligten Altar, um diesen zu zerstören bzw. die Sekte zu zerschlagen ("Auslöschen" trifft momentan wohl eher zu). So gelangten sie in das Gemach eines ranghohen Priesters, der im Reich der Träume weilte. Daraufhin schlug der eine Abenteurer den Schlafenden ( ! ) zur Sicherheit bewußtlos und man beriet, was weiter zu tun sei. Schließlich zückte der Söldner seinen Dolch und stiess diesen in das Herz des Wehrlosen.

Da es sich bei den Charakteren eher um niedrigstufigere Vertreter handelt, hatte ich als SL entsprechend keine Handhabe zu sagen: "Du bringst es nicht fertig, ihn zu erdolchen", da es noch keine annähernd ähnliche Situation gab und man argumentieren könnte, daß eine solche Tat seinem Profil widerspräche. Und wenn die Willenskraft dann auch noch mitspielt...

 

Da wir alte (A)D&D Hasen sind, fallen mir natürlich sogleich die vielgescholltenen Gesinnungsregeln ein ! Diese hätten sofort die Konsequenzen (wenn es sie denn gäbe) offengelegt und sich augenblicklich und nachhaltig auf den Charakter ausgewirkt z.B. Gesinnungswechsel, Verlust etwaiger Vozüge usw. So stehe ich jetzt vor dem Problem, nach eigenem Gutdünken die zukünftigen, heiklen Aktion des Mörders

(natürlich auch bei den mitwissenden Abenteurern) vor diesem Hintergrund entsprechend zu modifizieren.

 

Natürlich muß ein SL das ständig, aber irgendwie muss sich diese Tat IMO besonders schwer auf die Persönlichkeit und das weitere Leben auswirken, sodaß ich hierfür doch lieber eine regelkonforme Handhabe hätte.

Habt Ihr ähnliche Aktionen erlebt und wie meistert Ihr sie ? Oder habe ich vielleicht einfach das Regelwerk nicht genau genug gelesen *grübel* ?  read.gif

 

 

Viele Grüße

Brynias

Link zu diesem Kommentar

wenn das die anderen mitbekommen, müssen sie damit kllar kommen.

 

in einem Tidford abenteuer haben mal der As und ich ( Hx) das "befragen" eines wichtiges zeugen übernommen. erst nachdem blut floß, hat er geredet.

 

da wir beide keine anzeige riskieren wollten und der typ uns auch so gar nichts bedeutete, haben wir ihn anschließen im fluß verschwinden lassen.

 

für uns beide war das kein problem. als der Ok das dann später mitbekam, "drohte" er, er müsse sich überlegen, ob er das am nächsten tag den behörden meldet.

 

in der nacht kam es zu einem zweikampf zwischen dem As und dem Ok. der As wollte ihm nachts die klinge an den hals setzen, um ihm die möglichen konsequenzen eines solchen handelns zu verdeutlichen . der meuchelwurf ging schief und es kam zu einer rangelei.

 

letztlich ging der Ok aus der gruppe, meldete uns aber nicht.

 

das war konsequentes rollenspiel.

 

und genauso muss deine gruppe eigentlich reagieren. die müssen sich überlegen, ob sie damit klar kommen oder nicht.

 

und beim nächsten mal aber nicht alles zum eigenen vorteil über den haufen werfen, sondern konsequent bleiben.

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar

Ich kenne zwar die Gesinnungs-Regeln von (A)D&D nicht, aber ich weiß, wie ich solche Situationen bei Midgard als Spieler wie auch als Spielleiter handhabe.

 

Jeder Spieler muss für sich und seine Figur entscheiden was geht und was nicht geht. Da hat der SL nicht rein zu reden und zu sagen: "Das würde deine Figur nicht tun". Denn ich als Spieler überlege mir ja auch, welche moralischen Grundsätze meine Figur hat und welche Beweggründe sie dazu bringen, dieses oder jenes zu tun. Und wenn ich denke, dass meine Glücksritterin die sonst das Leben anderer so hoch schätzt, dass sie nicht mal den nicht ganz so unschuldigen Straßenräuber ohne Gnade umbringt, allerdings den Kerl, der sie vergewaltig hat erst auspeitscht und ihn dann langsam ausbluten lässt, dann ist dass meine Entscheidung und kein SL der Welt kann mir das verbieten.

 

Und ganz ehrlich, den hohen Priester einer bösen Sekte zu töten, die den Abenteurern vorher ans Leder wollten bringen so einige von meinen Figuren fertig. Selbst meine Heilerin würde vielleicht nicht selber zustechen, aber einen anderen würde sie dabei nicht aufhalten.

 

Was ich damit sagen wollte, lass deine Spieler entscheiden, wie ihre Figuren reagieren. Gerade solche Überlegungen bringen doch erst wirklich Tiefe und Farbe in einen Charakter.

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Sirana @ 16 Sep. 2003,23:07)]Jeder Spieler muss für sich und seine Figur entscheiden was geht und was nicht geht. Da hat der SL nicht rein zu reden und zu sagen: "Das würde deine Figur nicht tun".

Nun ja, ich sehe den Spielleiter schon als "Leise Stimme des Gewissens", der dem Spieler schonmal ein paar Hinweise geben oder alte Sünden vorhalten darf. Es kostet ein Unmaß  an Überwindung (zumindest beim ersten Mal), einen hilflosen Menschen kaltblütig zu ermorden; ein solcher Akt hinterläßt ganz gewiß seine Spuren im Wesen des Täters. Sicher, der Söldner hat nicht zum ersten Mal getötet... aber im Gegensatz zu dieser Tat geschah es immer aus der Notwendigkeit heraus ("Kampf-Mann-gegen-Mann/Monster"), aus Notwehr oder z.B. als Folge eines Duells. Und deshalb ist es nur konsequent -da realistisch-, daß diese Tat sich auf die weitere Entwicklung des Charakters auswirkt. Wenn der Spieler seinen Charakter jetzt entsprechend weiterspielt, d.h. vollkommen enthemmt und skrupellos, ist ja alles bestens, da er sich dann auch mit den Folgen auseinandersetzen muss. Aber wenn nicht, muß der Spielleiter doch eingreifen, oder ?!

 

Ich spiele im Geiste ja auch durch, wie ein ehrenvoller/"guter" Abenteurer die Situation geklärt haben könnte, anschliessend aber wahrscheinlich mit mehr Sorgen und Problemen seine Suche hätte fortsetzen müssen. Der "einfache" Mord soll jetzt nicht auch noch eine Belohnung nach sich ziehen.

 

Dein Beispiel mit dem Vergewaltiger ist eine ganz andere Sache: es gibt eine Beziehung zwischen Opfer und Täter und Deine Glücksritterin handelt aus Rache. Aber hier kannten die Abenteurer den Mann nicht einmal und haben nur zu ihrem eigenen Vorteil gehandelt.

 

Gruß

Brynias

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar

Hallo Brynias,

 

auch ich bin der Meinung, dass sich jeder Spieler überlegen sollte und muß wie seine Figur handelt und dies auch konsequent verfolgen. Das bringt Farbe und auch, wenn man von so etwas sprechen kann, Realität ins Spiel.

Das Gewissen kannst Du als Spielleiter ja ruhig spielen. Vielleicht hat der Abenteuerer irgendwann in einer ähnlichen Situation auch "Pech" und wird von einem ängstlichen Straßenräuber verwundet, nur weil dieser Panik bekommen hat.

Schade finde ich nur immer, wenn Spieler einerseits Moralapostel spielen aber in anderen Situationen, nur weil es eine Belohnung gibt, hilflosen "Bösen" den Kopf abschlagen.

Dann wird die Figur unglaubwürdig, auch in den Augen der Mitspieler.

Deshalb wenn sich jemand zu so etwas entscheidet, sollte er auch überlegen wie der Weg seiner Rolle weitergeht.

Wird er wirklich ein kaltblütiger Killer oder zerfressen in Gewissensbisse wegen dieser Tat und seine Hand fängt vor jeden normalen Kampf das Zittern an?

Es macht doch den Reiz des Rollenspiels aus nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen auszuspielen.

 

In diesem Sinne

Grüße Turion

Link zu diesem Kommentar

Hallo Brynias,

 

wenn Du wirklich Deine Spieler von "gewissenlosen" Aktionen abhalten und "Strafmaßnahmen" ergreifen, könntest Du zum Beispiel ein wenig mit den GG-Punkten was machen. In diesem von Dir beschriebenen Fall könnte der Spieler des Sö als einziger am Ende des Abenteuers keine GG Punkte erhalten, für die Zerschalgung der Sekte.

 

Oder aber, der Gott der Sekte, der durch diese "real" geworden ist (wie ja auch die anderen Götter Midgards real sind) sorgt dafür, daß der Sö nur noch Pech hat (-4 auf alle EW und WW, +20 auf alle PW), bis er sich auf kreative Weise davon befreit. (Ist die Sekte vollständig zerschlagen, könnte die Macht des Gottes langsam ausklingen; der Sö könnte seinen eigenen Gott bitten einzuschreiten; ...)

 

Es gibt auch immer die Möglichkeit einen Sb oder Wk Wurf zu machen und diesen zu interpretieren, ob eine "gewissenlose" Aktion tatsächlich durchgeführt wird oder nicht.

 

In diesem speziellen Fall würde ich das nicht allzu eng sehen. Sie sind von der Sekte zum Tode verurteilt worden und haben sicherlich zu recht Wut auf den Sektenanführer. Ihn im Schlaf zu erdolchen ist sicher keine Methode, die eines Kriegers (schon gar nicht Ok) würdig wäre, doch warum soll ein Söldner an der Stelle nicht pragmatisch denken.

 

Schließlich solltest Du Dich mit dem Spieler eingehend darüber unterhalten, in wie weit diese Handlung Einfluß auf die weiteren Handlungen der Figur haben kann. Am meisten Spaß bringt es doch allen, wenn der Spieler einen eventuellen Einfluß spielerisch umsetzen kann, oder?

 

Viele Grüße

Harry

Link zu diesem Kommentar

Hallo zusammen!

 

Also ich finde durchaus, daß der Söldner in Brynias Beispiel konsequent gehandelt hat. Er hat einen gefährlichen Gegner in einem "günstigen" Moment überwältigt (indem er ihn ermordet hat). Die andere Handlungsmöglichkeit wäre ja wohl gewesen, den Priester zu wecken und dann gegen ihn zu kämpfen (man hätte ihn nach dem Bewußtlosschlagen auch fesseln und knebeln können, allerdings mit dem Risiko, daß seine Anhänger ihn befreien).

Daher würde ich persönlich dies als eine konsequente Handlung aus der Situation heraus interpretieren, denn schließlich sind die "Helden" ja kurz zuvor einer lebensbedrohlichen Situation entkommen bzw. befinden sich noch in einer. Man könnte u.U. die Handlung des Söldners auch als eine Kurzschlußreaktion werten. Ich jedenfalls würde zunächst erstmal keine weiteren Konsequenzen von SL-Seite in Erwägung ziehen.

Zumal die Chars wohl noch nicht so lange gespielt werden, so daß hier noch genügend Zeit zum entwickeln der Profile bleibt.

Dies heißt natürlich nicht, daß nach einer gewissen Zeit (wenn der Spieler sich einmal entschieden hat) gar keine Stringenz im Charakterspiel mehr zu erkennen ist á la anything goes...

 

Glenn

 

Nachtrag:

 

Was mich noch interessieren würde: wie haben die anderen Chars der Gruppe reagiert. Vielleicht könnten Deine "Magenschmerzen" in Bezug auf das Handeln des Söldners durch eine Interaktion innerhalb der Gruppe gemildert werden. Vielleicht haben ja andere Chars auch Probleme mit der Vorgehensweise des Söldners, ähnlich wie in Einskaldirs Beispiel.

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar

Phew, einem Spieler das Gewissen zu ersetzen, wo ich mir als Spieler für meinen Charakter immer Gedanken um dessen Gewissen mache ist aber hart. Und ich als Spieler würde mir das glaube ich nicht gefallen lassen.

Es gibt da auch ein paar andere Ansätze: den Spieler einfach mal nachdenken lassen mit der frage: Warum willst du ihn jetzt genau umbringen? oder die Mitspieler einfach mal zum nachdenken anregen.

Und manchmal mag es ja wirklich schwer zu entscheiden sein. Vielleicht ist dieser böse Priester mal ein netter Kerl gewesen und nur durch die Verführungskünste dieser einen Gottheit so ein Miesepeter geworden. Aber ich weis nicht ob ich das raus finden möchte, wenn ich es mit meinem Leben bezahlen muss.

Und ich denke ein Charakter kann sein Gewissen sehr schnell reinigen grade in einem Fall wie bei so einer bösen Sekte, die Menschenopfer praktiziert. Denn damit das ich diese Sekte nicht nur zerschlage sondern bis auf den letzten Anhänger auslösche rette ich vielen Männern, Frauen und Kindern das leben, die mit dem ganzen ja noch weniger zu tun haben als diejenigen die diese Sekte ausgekundschaftet haben. Und grade wenn ein Spieler diesen Gedanken gefunden hat ist er nur noch schwer aufzuhalten, was ich auch OK finde.

Wie das ganze jetzt läuft hängt wohl stark von den Charakteren ab, von Kriegern und Ordenskriegern würde ich ein wesentlich faireres verhalten beim umbringen erwarten als von Spitzbuben oder Hexern. Von erstgenannten würde ich sogar davon ausgehen, das sie auf ihre Methode bestehen. Oder grade bei Ordenskriegern, die ja eh immer ein wenig irre sind, könnte ich mir sogar vorstellen das sie diese armen Seelen noch versuchen zu retten indem sie sie alle binden und mit Verstärkung ins nächste Kloster schleppen lassen.

Aber mal ehrlich, so als eigentlich ganz netter Krieger, was ist schlimmer, nachhaltig für den Schutz der Bevölkerung gesorgt zu haben indem man ein paar verblendete erlöst hat. Oder Hilf- und Wehrlose Frauen und Kinder auf dem gewissen zu haben, weil man nachsichtig, oder wenig gründlich in der Eindämmung dieser Sekte war. Die Frauen und Kinder würden die meisten Charakter die ich kenne wesentlich mehr belasten.

Und deswegen nachhaltige Konsequenzen, die sich auch noch zu längerfristigem Nachteil des Spielers auswirken, das ist nicht fair. Wenn er aus gutem, wirklich gutem Grund tut was er tut und sich das offensichtlich auch gut überlegt hat ist es sogar das letzte.

Als Spieler habe ich manchmal Meister, die eine Vorgefasste Meinung zu einigen Szenen haben, wenn das dann so und wenn das andere dann was anderes. Aber grade in solchen Situationen hasse ich es wenn eine SL nicht mal versucht die Entscheidung, und warum sie getroffen wurde nach zu vollziehen. Aber das ist mir bei Midgard bisher zum Glück erspart geblieben, und ich bemühe mich auch immer selber so etwas nicht zu verbrechen.

Hat der Spieler eigentlich Kommentare seiner Mitspieler geerntet und versucht sich zu rechtfertigen?

 

Zitat[/b] (Brynias @ 16 Sep. 2003,16:58)]

aber irgendwie muss sich diese Tat IMO besonders schwer auf die Persönlichkeit und das weitere Leben auswirken,

 

Öh, ne, warum. Ok er könnte bei dem nächst besten Dorf, aus dem schon einige Menschenopfer entliehen worden sind als Held gefeiert werden. Ich glaube denen ist auch recht egal warum jetzt keiner mehr aus ihren Reihen kaltblütig umgebracht wird.

Ich weis nicht, wie hättest du persönlich denn diese Sekte gestoppt, nachdem du weist das sie böse ist und Menschen opfert?

Wenn du wirklich folgen haben möchtest, dann würde ich einfach dafür sorgen, das der Priester mit einem Fluch auf den Lippen seinen letzten Atemzug tut. Da hast du die freie Wahl der Auswirkung. Der Spieler versteht ganz einfach warum ihm bestimmte dinge passieren. Denn ich würde es nicht verstehen, nach deinen Ausführungen, da ich es anders sehe (viel zitierte Frauen und Kinder). Und es gibt da auch irgendwo Regeln zu die kenne ich aber nicht, aber einige hier mit Sicherheit. Aber wie geschrieben in dem fall geht es ja auch ohne. Außerdem können die Spieler dann auch noch Spaß daran haben diesen Fluch wieder los zu werden.

 

Noch ein Beispiel weil ich es so gerne erzähle colgate.gif

Mein Charakter hat auch schon kaltblütigem mord an so etwas wie einem Sektenführer begangen. Es war ein (ich dulde hier kein Widerspruch) Geldhai dem er noch einen gewissen betrag an Gold schuldete. Das er auch hätte haben können hätte er den Charakter gefasst, aber er hat unbeteiligte, die Gefährten des Charakters angegriffen. Was wiederum von meinem Charakter zu grobem Faulspiel erklärt wurde und ihn ein wenig sauer machte.

Eine einfache Lektion wäre da sicher nicht sinnvoll gewesen, denn wenn er ein mal unbeteiligte mit rein zieht, was hält diesen Kerl davon ab es weiter zu tun. Ok der Charakter hatte sein Gold ja, aber Gold und Menschenleben miteinander aufwiegen ist auch nicht grade sehr klug. Also wurde er und seine beiden Bullys, als Krieger und Heilerin außer sicht waren (ja der Krieger war wirklich außer sichtweite, er saß bei der Omi des Charakters bei Milch und Keksen und hat sich Märchen erzählen lassen) entsorgt.

Da der Charakter ein wenig abergläubisch ist hat er den entsprechenden Gold betrag noch gespendet in einem Tempel, nicht das ihn der untote Geldhai weiter verfolgt um sein Gold zu bekommen. Und wenn der Charakter noch ein mal die Wahl hat, es so zu machen oder einfach das Gold zurück zu geben, er würde es wieder so machen. Das kann zwar zu Unmut in einigen kreisen der Unterwelt dort führen, aber damit wird er wohl leben können. Und wenn nicht stirbt er halt, aber dafür mit reinem Gewissen.

 

Ach es gibt noch so viel zu dem Thema zu sagen, aber ich glaube das ist erst mal genug.

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)][...]

 

Noch ein Beispiel weil ich es so gerne erzähle colgate.gif

Mein Charakter hat auch schon kaltblütigem mord an so etwas wie einem Sektenführer begangen. Es war ein (ich dulde hier kein Widerspruch) Geldhai dem er noch einen gewissen betrag an Gold schuldete. Das er auch hätte haben können hätte er den Charakter gefasst, aber er hat unbeteiligte, die Gefährten des Charakters angegriffen. Was wiederum von meinem Charakter zu grobem Faulspiel erklärt wurde und ihn ein wenig sauer machte.

Eine einfache Lektion wäre da sicher nicht sinnvoll gewesen, denn wenn er ein mal unbeteiligte mit rein zieht, was hält diesen Kerl davon ab es weiter zu tun. Ok der Charakter hatte sein Gold ja, aber Gold und Menschenleben miteinander aufwiegen ist auch nicht grade sehr klug. Also wurde er und seine beiden Bullys, als Krieger und Heilerin außer sicht waren (ja der Krieger war wirklich außer sichtweite, er saß bei der Omi des Charakters bei Milch und Keksen und hat sich Märchen erzählen lassen) entsorgt.

Da der Charakter ein wenig abergläubisch ist hat er den entsprechenden Gold betrag noch gespendet in einem Tempel, nicht das ihn der untote Geldhai weiter verfolgt um sein Gold zu bekommen. Und wenn der Charakter noch ein mal die Wahl hat, es so zu machen oder einfach das Gold zurück zu geben, er würde es wieder so machen. Das kann zwar zu Unmut in einigen kreisen der Unterwelt dort führen, aber damit wird er wohl leben können. Und wenn nicht stirbt er halt, aber dafür mit reinem Gewissen.

 

Ach es gibt noch so viel zu dem Thema zu sagen, aber ich glaube das ist erst mal genug.

Wer bin ich, das ich DEINER Version der Geschichte widersprechen wollte.  wink.gif

 

Ich bin übrigens der Spielleiter, der damit konfrontiert worden ist.

Generell ist es mir recht egal, was die Spielfiguren anstellen auch wenn es mich manchmal schon erschreckt. Allerdings halte ich manche Aktionen (siehe dazu Sirana und die Rache am Vergewaltiger - hier war ich weder Mitspieler noch SL) für vollkommen überzogen, aber ich werde mich trotzdem nicht einmischen.

Wie die Gruppe bzw. die einzelnen Charaktere damit klar kommen ist ihr Problem, wobei ich anmerken möchte das das Tolerieren solcher Taten von Charakteren mit eher weiß ausgeprägter Gesinnnug nicht unbedingt rollengerechts Spiel darstellt.

Wie die Umwelt auf diese Taten reagiert, wenn sie von dieser wahrgenommen werden, ist die Sache des Spielleiters und wird von mir dann genauso knallhart durchgezogen, wie die Spieler vorher ihre Aktion durchgezogen haben.

 

Als Beispiel will ich hier mal eine waelische Söldnerin erwähnen, die glaubte, in Alba sei es Sitte, denn getöten Räubern die Köpfe abzuschlagen und sichtbar durch die Gegend zu schleppen.

Die Bevölkerung des nächsten Dorfes war nicht nur entsetzt, sie hielten die Ankömmlinge auch erstmal für twynneddische Agressoren und reagierte dementsprechend.

Und so wird das auch mit anderen Aktionen gehandhabt.

 

mfg

Detritus

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (HarryB @ 17 Sep. 2003,09:14)]Hallo Brynias,

 

wenn Du wirklich Deine Spieler von "gewissenlosen" Aktionen abhalten und "Strafmaßnahmen" ergreifen, könntest Du zum Beispiel ein wenig mit den GG-Punkten was machen. In diesem von Dir beschriebenen Fall könnte der Spieler des Sö als einziger am Ende des Abenteuers keine GG Punkte erhalten, für die Zerschalgung der Sekte.

.....

Schließlich solltest Du Dich mit dem Spieler eingehend darüber unterhalten, in wie weit diese Handlung Einfluß auf die weiteren Handlungen der Figur haben kann. Am meisten Spaß bringt es doch allen, wenn der Spieler einen eventuellen Einfluß spielerisch umsetzen kann, oder?

 

Viele Grüße

Harry

 

Es geht mir ja gar nicht sooo sehr um Sanktionen und Strafmaßnahmen, die Spieler sollen ja frei in ihren Entscheidungen und Handlungen sein. Ich suche nur nach einer Möglichkeit, diese Veränderung "greifbarer" zu machen -natürlich auch für den Spieler-, damit dieser Charakter sich nicht so weiterentwickelt, als habe diese Tat niemals stattgefunden.

 

Der Punkt "GG" ist mir auch kurz in den Sinn gekommen... allerdings handelt die Gruppe im Auftrag eines Tempels, sodaß besagtem Söldner eher noch mehr göttliche Gnade dieses Gottes zuteil werden wird.  sly.gif  Aber die Idee mit dem Fluch gefällt mir...  notify.gif

 

 

Zitat[/b] (Glenn @ 17 Sep. 2003,10:14)]Nachtrag:

 

Was mich noch interessieren würde: wie haben die anderen Chars der Gruppe reagiert. Vielleicht könnten Deine "Magenschmerzen" in Bezug auf das Handeln des Söldners durch eine Interaktion innerhalb der Gruppe gemildert werden. Vielleicht haben ja andere Chars auch Probleme mit der Vorgehensweise des Söldners, ähnlich wie in Einskaldirs Beispiel.

Wie gesagt: die umstehenden Charaktere sind nicht gerade unschuldig an dem Mord. Genaugenommen haben sie "gut" auf den Söldner eingeredet und ihn erst in diese Richtung gedrängt. Allerdings habe ich bei diesen Abenteurern  keine Bedenken: der eine ist ein pragmatischer Spitzbube und der andere ein Händler, der von blutigen Rachegelüsten geleitet wird, nachdem ein Konkurrent seine Eltern hat grausam töten lassen. Der einzige Charakter, der moralische Einwände hervorgebracht haben könnte, wäre der Magier gewesen. Dieser wurde jedoch kurz zuvor von der Gruppe getrennt, als er Opfer einer (Teleportations-)Falle wurde. Natürlich bin ich gespannt, ob dieses dunkle Kapitel je Erwähnung in der Gegenwart des rechtschaffenden Magiers findet.

 

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)]Phew, einem Spieler das Gewissen zu ersetzen, wo ich mir als Spieler für meinen Charakter immer Gedanken um dessen Gewissen mache ist aber hart. Und ich als Spieler würde mir das glaube ich nicht gefallen lassen.

Es gibt da auch ein paar andere Ansätze: den Spieler einfach mal nachdenken lassen mit der frage: „Warum willst du ihn jetzt genau umbringen?“ oder die Mitspieler einfach mal zum nachdenken anregen.

 

Genau DAS meine ich ja mit "Leise Stimme des Gewissens". Ganz sicher werde ich den Spielern nichts verbieten, ich gebe ihnen damit nur zu verstehen, daß sie sich IMO an einer Schwelle befinden, deren Überschreitung sich nachhaltig auf ihren Charakter auswirken könnte, wenn nicht sogar wird.

 

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)]Als Spieler habe ich manchmal Meister, die eine Vorgefasste Meinung zu einigen Szenen haben, wenn das dann so und wenn das andere dann was anderes. Aber grade in solchen Situationen hasse ich es wenn eine SL nicht mal versucht die Entscheidung, und warum sie getroffen wurde nach zu vollziehen. Aber das ist mir bei Midgard bisher zum Glück erspart geblieben, und ich bemühe mich auch immer selber so etwas nicht zu verbrechen.

Hat der Spieler eigentlich Kommentare seiner Mitspieler geerntet und versucht sich zu rechtfertigen?

 

Die Tat kann ich als SL wohl nachvollziehen, aber ich möchte vermeiden, daß sie spurlos am bislang "gewissensreinen" Söldner vorbeigeht. Wenn der Spieler dieses berücksichtigt, ist alles bestens. Aber was, wenn nicht ?

Für die anwesenden Charaktere stellt die Tat kein Problem dar, da die Ermordung sogar in ihrem Sinne gewesen ist. Als Spieler haben sie sich anschließend natürlich noch darüber unterhalten ("Hätte nicht gedacht, dass Du so leicht zu überreden bist..." wink.gif )  Aber letztenendes waren wir alle der Überzeugung, daß eine solche Handlung sehr viel Überwindung kosten muß und infolgedessen nicht so einfach vergessen/verdrängt werden kann oder darf.

 

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)]Öh, ne, warum. Ok er könnte bei dem nächst besten Dorf, aus dem schon einige Menschenopfer entliehen worden sind als Held gefeiert werden. Ich glaube denen ist auch recht egal warum jetzt keiner mehr aus ihren Reihen kaltblütig umgebracht wird.

Ich weis nicht, wie hättest du persönlich denn diese Sekte gestoppt, nachdem du weist das sie böse ist und Menschen opfert?

 

Es geht mir lediglich um die weitere Entwicklung des Charakters und nicht darum, daß die Sektenanhänger (die vielleicht mal dufte Kumpels waren cool.gif ) jetzt weinend und bekehrt in eine tiefe Depression verfallen  wink.gif . Im Endeffekt, wenn es darum geht, die Sekte zu stoppen, wäre der Priester wahrscheinlich so oder so tot, das stimmt ! Aber für den Charakter selbst können die genauen Umstände des Todes doch sehr interessant sein und Einfluß auf selbigen nehmen. Auch wenn er von den Dorfbewohnern als Held gefeiert wird, können ihn immer noch Zweifel und Albträume plagen. Oder wenn er seiner verwitweten, einsamen Mutter unter die Augen tritt, die ihn immer wieder zur Vorsicht und zur Rechtschaffendheit mahnt.

 

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)]Noch ein Beispiel weil ich es so gerne erzähle colgate.gif

Mein Charakter hat auch schon kaltblütigem mord an so etwas wie einem Sektenführer begangen. Es war ein (ich dulde hier kein Widerspruch) Geldhai dem er noch einen gewissen betrag an Gold schuldete. Das er auch hätte haben können hätte er den Charakter gefasst, aber er hat unbeteiligte, die Gefährten des Charakters angegriffen. Was wiederum von meinem Charakter zu grobem Faulspiel erklärt wurde und ihn ein wenig sauer machte.

Eine einfache Lektion wäre da sicher nicht sinnvoll gewesen, denn wenn er ein mal unbeteiligte mit rein zieht, was hält diesen Kerl davon ab es weiter zu tun. Ok der Charakter hatte sein Gold ja, aber Gold und Menschenleben miteinander aufwiegen ist auch nicht grade sehr klug. Also wurde er und seine beiden Bullys, als Krieger und Heilerin außer sicht waren (ja der Krieger war wirklich außer sichtweite, er saß bei der Omi des Charakters bei Milch und Keksen und hat sich Märchen erzählen lassen) entsorgt.

Da der Charakter ein wenig abergläubisch ist hat er den entsprechenden Gold betrag noch gespendet in einem Tempel, nicht das ihn der untote Geldhai weiter verfolgt um sein Gold zu bekommen. Und wenn der Charakter noch ein mal die Wahl hat, es so zu machen oder einfach das Gold zurück zu geben, er würde es wieder so machen. Das kann zwar zu Unmut in einigen kreisen der Unterwelt dort führen, aber damit wird er wohl leben können. Und wenn nicht stirbt er halt, aber dafür mit reinem Gewissen.

 

Ach es gibt noch so viel zu dem Thema zu sagen, aber ich glaube das ist erst mal genug.

 

Aaarrrrghhhh.... gibt es denn keine richtigen Krieger mehr ? Milch und Kekse... Märchen erzählen... immer schön kämmen... früh ins Bett... der Oma über die Strasse helfen... Klischees, wo seid ihr ?

Und ich dachte, sowas gäbe es nur bei uns ! biggrin.gif

 

Was für einen Abenteurertypen hast Du denn gespielt ?

Gerade in einer Stadt sind solche Leute doch für gewöhnlich sehr einflussreich. Ist die Leiche je aufgetaucht ? Dann müssten euch doch selbst die Stadtgardisten auf den Fersen sein oder zumindest euch auf die Schliche kommen können. Ganz abgesehen von der Unterwelt  devil.gif

 

Ähnlich verhält es sich momentan bei uns mit unserem obenbeschriebenen Händler: da der skrupellose Konkurrent mittlerweile sehr gute Kontakte zur Unterwelt pflegt und davorsteht, als Kandidat des Gildenkreises in den Stadtrat gewählt zu werden, läßt sich der Racheakt nicht so einfach vollziehen. Besonders dann nicht, wenn man noch lebende Verwandte in der Stadt hat, die leicht Opfer von Vergeltungsschlägen werden könnten.

 

Gruß

Brynias, (der jetzt erst einmal einen ANSTÄNDIGEN Krieger auswürfelt  biggrin.gif  )

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Brynias @ 17 Sep. 2003,15:24)][...]

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,13:05)]Noch ein Beispiel weil ich es so gerne erzähle colgate.gif

Mein Charakter hat auch schon kaltblütigem mord an so etwas wie einem Sektenführer begangen. Es war ein (ich dulde hier kein Widerspruch) Geldhai dem er noch einen gewissen betrag an Gold schuldete. Das er auch hätte haben können hätte er den Charakter gefasst, aber er hat unbeteiligte, die Gefährten des Charakters angegriffen. Was wiederum von meinem Charakter zu grobem Faulspiel erklärt wurde und ihn ein wenig sauer machte.

Eine einfache Lektion wäre da sicher nicht sinnvoll gewesen, denn wenn er ein mal unbeteiligte mit rein zieht, was hält diesen Kerl davon ab es weiter zu tun. Ok der Charakter hatte sein Gold ja, aber Gold und Menschenleben miteinander aufwiegen ist auch nicht grade sehr klug. Also wurde er und seine beiden Bullys, als Krieger und Heilerin außer sicht waren (ja der Krieger war wirklich außer sichtweite, er saß bei der Omi des Charakters bei Milch und Keksen und hat sich Märchen erzählen lassen) entsorgt.

Da der Charakter ein wenig abergläubisch ist hat er den entsprechenden Gold betrag noch gespendet in einem Tempel, nicht das ihn der untote Geldhai weiter verfolgt um sein Gold zu bekommen. Und wenn der Charakter noch ein mal die Wahl hat, es so zu machen oder einfach das Gold zurück zu geben, er würde es wieder so machen. Das kann zwar zu Unmut in einigen kreisen der Unterwelt dort führen, aber damit wird er wohl leben können. Und wenn nicht stirbt er halt, aber dafür mit reinem Gewissen.

 

Ach es gibt noch so viel zu dem Thema zu sagen, aber ich glaube das ist erst mal genug.

 

Aaarrrrghhhh.... gibt es denn keine richtigen Krieger mehr ? Milch und Kekse... Märchen erzählen... immer schön kämmen... früh ins Bett... der Oma über die Strasse helfen... Klischees, wo seid ihr ?

Und ich dachte, sowas gäbe es nur bei uns ! biggrin.gif

 

Was für einen Abenteurertypen hast Du denn gespielt ?

Gerade in einer Stadt sind solche Leute doch für gewöhnlich sehr einflussreich. Ist die Leiche je aufgetaucht ? Dann müssten euch doch selbst die Stadtgardisten auf den Fersen sein oder zumindest euch auf die Schliche kommen können. Ganz abgesehen von der Unterwelt  devil.gif

 

Ähnlich verhält es sich momentan bei uns mit unserem obenbeschriebenen Händler: da der skrupellose Konkurrent mittlerweile sehr gute Kontakte zur Unterwelt pflegt und davorsteht, als Kandidat des Gildenkreises in den Stadtrat gewählt zu werden, läßt sich der Racheakt nicht so einfach vollziehen. Besonders dann nicht, wenn man noch lebende Verwandte in der Stadt hat, die leicht Opfer von Vergeltungsschlägen werden könnten.

 

Gruß

Brynias, (der jetzt erst einmal einen ANSTÄNDIGEN Krieger auswürfelt  biggrin.gif  )

Gekürzt durch mich

 

Wenn ich kurz Stellung dazunehmen kann, da ich ja Spielleiter war.

 

1. Der Zwergenkrieger zeichnet sich durch eine gewisse Eigenwilligkeit aus, die teilweise wirklich nicht nachzuvollziehen ist.

 

2. Die Gruppe hat rechtzeitig die Stadt verlassen, bevor sie Zeuge der in Aktion treten entsprechender Institutionen und Organisationen wurden. Somit ist ihnen unter Umständen einiges erspart geblieben. Vorerst vielleicht.  devil.gif

 

Aber dies alles bringt uns deinem Gesinnungsproblem nicht näher.

 

mfg

Detritus

Link zu diesem Kommentar

Hallo Brynias,

 

vielleicht helfen Dir auch folgende Diskussionen weiter:

 

[thread=4979]Woher haben Abenteurer ihren Ruf?[/thread]

 

[thread=1151]Ruhm und Ruch[/thread]

 

Ich denke dort wird das Thema von verwerflichen Taten angeschnitten. Allerdings geht man glaube ich davon aus, daß Spielweltmechanismen greifen. Dazu müßte eine solche Geschichte natürlich erst einmal bekannt werden.

Link zu diesem Kommentar

Ah jetzt weis ich wo vorhin mein Verständnisproblem lag, ich wusste das ich eis habe aber nicht wo. Die Tatsache das gewissensrein und Söldner in einem Satz vorkommen. Ja sicher Söldner sind auch diejenigen die man als Leibwächter anstellt oder Wachen. Aber für mich sind es auch die die angeheuert werden um in den krieg zu ziehen um die gegnerische Partei so effektiv wie möglich zu dezimieren. Und bei denen bestreite ich mal das sie sich überhaupt ein Gewissen leisten können, denn meist verkaufen sie es für mehr oder weniger Gold an alle möglichen Leute aber schaffen es nie genug Gold anzuhäufen um es je zurück zu bekommen, von irgend etwas muss man ja auch leben.

 

Zitat[/b] (Brynias @ 17 Sep. 2003,15:24)]

Aaarrrrghhhh.... gibt es denn keine richtigen Krieger mehr ? Milch und Kekse... Märchen erzählen... immer schön kämmen... früh ins Bett... der Oma über die Strasse helfen... Klischees, wo seid ihr ?

Und ich dachte, sowas gäbe es nur bei uns ! biggrin.gif

 

Was für einen Abenteurertypen hast Du denn gespielt ?

Gerade in einer Stadt sind solche Leute doch für gewöhnlich sehr einflussreich. Ist die Leiche je aufgetaucht ? Dann müssten euch doch selbst die Stadtgardisten auf den Fersen sein oder zumindest euch auf die Schliche kommen können. Ganz abgesehen von der Unterwelt  devil.gif

 

Jaha, das mit den Kriegern, ich weis nicht, es war ein Zwergen Krieger, also eigentlich noch mehr Krieger als ihn die Menschen hervorbringen. Aber auch der erste der Wegrennt, wenn das Licht ausgeht.

 

Das mit dem Taktgefühl klappt erstaunlich gut. Von der ganzen Sache haben zwar alle Spieler was mitbekommen aber nur ein anderer Charakter der mir ein wenig hilfreich unter die arme gegriffen hat.

Was schrecklich ist, ist das Nachspiel was mich immer noch verfolgt. Nein es besteht leider nicht aus der Unterwelt, es besteht aus dem Milch und Kekse Zwerg. Weder der Thaumi Gnom noch die Heilerin haben ernsthaft geargwöhnt, was mit den Finsteren gestalten passiert ist.

Aber der Zwerg hatte beim Märchenerzählen anscheinend eine Eingebung, und er sied es schon fast als erwiesen an, nachdem irgend ein NSC mal anmerkte das der Geldhai futsch ist seit ich nicht mehr in der Stadt bin, sieht er es als erwiesen an das ich ihn kaltblütig umgebracht habe, traut sich nur nicht es laut zu sagen. Und ich denke so was ist dann auch schon Strafe genug, das kann nicht mal mehr eine SL toppen.

 

Es ist ein Albischer Glücksritter und das ganze ist in bzw. um seine Heimatstadt passiert.

 

Und wichtig ist mir noch los zu werden, bei Charakteren mit weiser Einstellung, die sich auch eventuell vor jemandem zu rechtfertigen haben würde es auch Notwendig, das der Charakter seine Einstellung und die Gründe seiner Entscheidung Kundtut, am besten noch bevor die frage überhaupt gestellt werden muss. Wie bei weißen Assassinen, Hexern oder Ordenskriegern.

Link zu diesem Kommentar

Hallo Brynias!

 

Für den Fall, daß Du als SL einen möglichst eleganten und nicht zu sehr bevormundenden (was die Chargestaltung der Speiler anbelangt) Weg suchst, die "Stimme des Gewissens" ins Spiel zu bringen:

Also, wenn der Mord an dem fiesen Oberpriester sozusagen ein gemeinsames Werk der Gruppe war (bis auf den Magier) und die Gruppe bei der Aushebung/Zerschlagung des dunklen Kultes im Auftrag eines Tempels (welche Gottheit?) gehandelt hat, könnte die etwas "feige" Art der Prblemlösung (Mord im Schlaf) ja die Unzufriedenheit der auftraggebenden Gottheit hervorrufen. Der Auftrag wurde eben nicht ´ganz im Sinne bzw. nach den Prinzipien der Gottheit ausgeführt. Ergebnis wäre z.B., daß alle beteiligten Mitglieder der Gruppe unter immer stärker werdenden Alpträumen leiden (natürlich sehen sie den Mord am schlafenden Priester immer wieder - nur liegt dann einer der Abenteurer an seiner Stelle, nämlich der, der gerade Träumt...). Dadurch können sie sich vielleicht im Schlaf nicht mehr erholen (kann sehr entnervend sein) und werden früher oder später vielleicht bei geeigneten Leuten Rat suchen. Die Lösung wäre dann eine entsprechende Buße o.ä. - dafür beitet sich natürlich auch ein Abenteuer an (vielleicht in Form einer Queste?).

 

Glenn

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Detritus @ 17 Sep. 2003,15:13)]Generell ist es mir recht egal, was die Spielfiguren anstellen auch wenn es mich manchmal schon erschreckt. Allerdings halte ich manche Aktionen (siehe dazu Sirana und die Rache am Vergewaltiger - hier war ich weder Mitspieler noch SL) für vollkommen überzogen, aber ich werde mich trotzdem nicht einmischen.

Nur noch ein paar kurze Worte als Anmerkung zu dieser Aktion.

Normalerweise bin ich bzw. sind meine Charaktere nicht so gewalttätig, aber diese Situation war eine recht spezielle. Die Vergewaltigung und deren Folgen fanden in einem Abenteuer auf einem Con statt und sämtlichen Geschehnisse trieften nur so vor Gewalt, so dass ich mich habe hinreißen lassen ebenfalls zur rohen Gewalt zu greifen. Ich wollte mich allerdings nicht damit rühmen.

 

In den meisten Runden, in denen ich bisher gespielt habe und erst recht in denen ich zur Zeit fest spiele, würden solche brutalen Szenen nie von mir kommen, da auch solche Dinge wie Vergewaltigungen dort nicht stattfinden würden.

Link zu diesem Kommentar

Hi.

 

Also, eine Vergewaltigung würde in meiner Gruppe nie vorkommen. Da würden die Mädels in meiner Gruppe mir aber was anderes erzählen. Auf soviel "Realismus" verzichten wir dankend.

 

Klar, eine Frau kann schon mal auf der Spielwelt diskriminiert werden (genauso wie Elfen in Maris z.B.), oder "angebaggert" oder "angetatscht" werden (wobei bei mir bisher nie). Aber in einer Situation, wo Gegenwehr möglich ist.

(ist ja ne gute Möglichkeit als SL, die Gruppe in Ärger zu verwandeln, der Elf, der "Hexer" oder halt "die Frau").

 

Aber Vergewaltigung, nein danke.

 

Selbst wenn meine SpF beobachtgen, wie Orks zu einer gefangenen Menschfrau gehen, würde ich nie mehr dazu sagen. Sie wissen, was Sache ist, das reicht.

 

Wer hat das denn auf der Con geleitet ???

 

Es grüßt

Nanoc der Wanderer

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (HarryB @ 17 Sep. 2003,15:45)]Hallo Brynias,

 

vielleicht helfen Dir auch folgende Diskussionen weiter:

 

Woher haben Abenteurer ihren Ruf?

 

Ruhm und Ruch

 

Ich denke dort wird das Thema von verwerflichen Taten angeschnitten. Allerdings geht man glaube ich davon aus, daß Spielweltmechanismen greifen. Dazu müßte eine solche Geschichte natürlich erst einmal bekannt werden.

Vielen Dank für die Links !!! Die "Ruhm & Ruch - Regel" gefällt mir ausgezeichnet *gleich-mit-auf-die-WAS-KANN-ICH-VERBESSERN-LISTE-gesetzt*  satisfied.gif

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,16:06)]Ah jetzt weis ich wo vorhin mein Verständnisproblem lag, ich wusste das ich eis habe aber nicht wo. Die Tatsache das gewissensrein und Söldner in einem Satz vorkommen. Ja sicher Söldner sind auch diejenigen die man als Leibwächter anstellt oder Wachen. Aber für mich sind es auch die die angeheuert werden um in den krieg zu ziehen um die gegnerische Partei so effektiv wie möglich zu dezimieren. Und bei denen bestreite ich mal das sie sich überhaupt ein Gewissen leisten können, denn meist verkaufen sie es für mehr oder weniger Gold an alle möglichen Leute aber schaffen es nie genug Gold anzuhäufen um es je zurück zu bekommen, von irgend etwas muss man ja auch leben.

 

Hmmm... ich denke schon, dass Söldner ein Gewissen besitzen. Allerdings verkaufen sie sich häufig, wie Du schon sagst, an den Meistbietenden, ohne sich mit dessen Ziele und Methoden zu identifizieren. Insofern würde ich Söldner eher als ehrlos denn als gewissenlos bezeichnen. Der Unterschied lieg IMO darin, dass Ehre immer auch die Sichtweise von Dritten einbezieht ("Wie stehe ich in den Augen anderer dar ?"), während die Frage des Gewissens die ist, ob der Charakter mit sich selbst im reinen ist. Und an letzterem verzweifelten doch für gemeinhin sehr viele Söldner: wenn sie nicht im Kampf getötet wurden, erledigte DAS der Alkohol, weil sie ihr Seelenheil auf dem Boden der Bierküge suchten (bildlich gesprochen).

 

 

Zitat[/b] (Raynor @ 17 Sep. 2003,16:06)]Jaha, das mit den Kriegern, ich weis nicht, es war ein Zwergen Krieger, also eigentlich noch mehr Krieger als ihn die Menschen hervorbringen. Aber auch der erste der Wegrennt, wenn das Licht ausgeht.

 

Das mit dem Taktgefühl klappt erstaunlich gut. Von der ganzen Sache haben zwar alle Spieler was mitbekommen aber nur ein anderer Charakter der mir ein wenig hilfreich unter die arme gegriffen hat.

Was schrecklich ist, ist das Nachspiel was mich immer noch verfolgt. Nein es besteht leider nicht aus der Unterwelt, es besteht aus dem Milch und Kekse Zwerg. Weder der Thaumi Gnom noch die Heilerin haben ernsthaft geargwöhnt, was mit den Finsteren gestalten passiert ist.

Aber der Zwerg hatte beim Märchenerzählen anscheinend eine Eingebung, und er sied es schon fast als erwiesen an, nachdem irgend ein NSC mal anmerkte das der Geldhai futsch ist seit ich nicht mehr in der Stadt bin, sieht er es als erwiesen an das ich ihn kaltblütig umgebracht habe, traut sich nur nicht es laut zu sagen. Und ich denke so was ist dann auch schon Strafe genug, das kann nicht mal mehr eine SL toppen.

 

Es ist ein Albischer Glücksritter und das ganze ist in bzw. um seine Heimatstadt passiert.

 

Und wichtig ist mir noch los zu werden, bei Charakteren mit weiser Einstellung, die sich auch eventuell vor jemandem zu rechtfertigen haben würde es auch Notwendig, das der Charakter seine Einstellung und die Gründe seiner Entscheidung Kundtut, am besten noch bevor die frage überhaupt gestellt werden muss. Wie bei weißen Assassinen, Hexern oder Ordenskriegern.

 

Diese Art von Rechtfertigung klappt bei uns eigentlich sehr gut. Merkwürdigerweise scheint es fast so, als wären diese "Vorgesetzten" immer präsent, d.h. die Charaktere richten sich sehr stark nach vorgegebenen bzw. abverlangten Gesetzen, Riten und Moralvorstellungen. Ich denke, deswegen ist das Spielen mit Gesinnungen à la (A)D&D bei uns auch noch so verwurzelt, weil die Gesinnung eben den "Vorgesetzten" ersetzt. Mittlerweile entwickelt sich die Gruppe glücklicherweise dahingehend, daß einjeder -zumindest EINER Gottheit gegenüber- Gottesfurcht an den Tag legt. Wenn ich es mir jetzt so überlege, bietet sich da tatsächlich noch eine Möglichkeit  smile.gif ... ich stelle gerade fest, daß ich mich doch zu sehr auf den "auftraggebenen" Gott fixiert habe und das Verhältnis zwischen dem Charakter und seinem tatsächlich gehuldigtem Gott dabei nahezu unberücksichtigt gelassen haben könnte.   cry.gif

 

Vielen Dank ersteinmal ! Deine ausführlichen Schilderungen und die der anderen haben mich schon sehr viel weitergebracht !  cheesy.gif

 

Gruß

Brynias

 

P.S.: ich hoffe, ich habe keine schlafenden Hunde bei Eurem Spielleiter (Detritus ?) geweckt...  wink.gif

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Zitat[/b] (Glenn @ 17 Sep. 2003,22:55)]Hallo Brynias!

 

Also, wenn der Mord an dem fiesen Oberpriester sozusagen ein gemeinsames Werk der Gruppe war (bis auf den Magier) und die Gruppe bei der Aushebung/Zerschlagung des dunklen Kultes im Auftrag eines Tempels (welche Gottheit?) gehandelt hat, könnte die etwas "feige" Art der Prblemlösung (Mord im Schlaf) ja die Unzufriedenheit der auftraggebenden Gottheit hervorrufen. Der Auftrag wurde eben nicht ´ganz im Sinne bzw. nach den Prinzipien der Gottheit ausgeführt. Ergebnis wäre z.B., daß alle beteiligten Mitglieder der Gruppe unter immer stärker werdenden Alpträumen leiden (natürlich sehen sie den Mord am schlafenden Priester immer wieder - nur liegt dann einer der Abenteurer an seiner Stelle, nämlich der, der gerade Träumt...). Dadurch können sie sich vielleicht im Schlaf nicht mehr erholen (kann sehr entnervend sein) und werden früher oder später vielleicht bei geeigneten Leuten Rat suchen. Die Lösung wäre dann eine entsprechende Buße o.ä. - dafür beitet sich natürlich auch ein Abenteuer an (vielleicht in Form einer Queste?).

 

Glenn

 

Hallo Glenn,

 

vielen Dank für die Tipps ! Die auftraggebende Gottheit scheidet zwar aus, da der Söldner sehr im Sinne selbiger gehandelt hat, aber ich habe irgendwie vollkommen ausser Acht gelassen, daß ja durchaus auch die anderen , "unbeteiligten" Götter Zeugen dieser Tat gewesen sein können und nicht gerade erfreut darüber sind. Letztenendes sind alle Götter real und könnten sich auch denen zuwenden, die eigentlich gar nicht an sie glauben/ zu ihnen beten.

Ach ja: wir spielen in einer eigenen Welt und bei der Gottheit handelt es sich um die Göttin der Meere bzw. des Elementes Wasser allgemein, symbolisiert durch eine gewaltige Seeschlange. Bei der Sekte handelt es sich um eine abtrünnige Kaste dieser Kirche (eine Art Schlangenkult), die Zwietracht in der Priesterschaft säht und den Glauben in Mißkredit zu bringen droht. Diese fanatische Kaste sieht in einem alten, gebannten (da bösen) Schlangengott eine Personifizierung jener Göttin.

 

Deswegen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich durchaus Konsequenzen von Seiten der anderen Götter ergeben können; Keine direkten Strafen, sondern indem z.B. Gebete ungehört bleiben und Segnungen jener Priester ohne Wirkung verpuffen.

 

Viele Grüße

Brynias

Link zu diesem Kommentar

Ja, eine Pauschalisierung der Klassen wir den Charakteren nie gerecht. Das ist ja nicht das erste mal das ich das sage. Und mir als Spieler sind auch Söldner mit Gewissen liebere Gefährten. Irgendwie bin ich da dann doch entspannter.

 

Ja Götter sind schon mal schnell omipräsente Vorgesetzte. Aber es ist manchmal nicht leicht sich nach den Spielregeln dritter zu verhalten. Und einige Spieler sind da auch ehr stur oder uneinsichtig. Davon bin ich momentan zum Glück verschont.

 

Also ich finde gewissen auch wirklich wichtig. Und als SL sollte man schon manchmal fragen, warum tust du das jetzt Spieler, nur weil es dir jemand gesagt hat und einen Haufen Gold bietet oder weil du auch selber damit konform gehst. Ich spiele ja schon wieder mit der gemeinen Idee mal auf den Prüfstand zu stellen, wie fromm Spieler wohl einen Job erfüllen würden. Also wie weit sie hinterfragen was sie tun. Szenarien dafür gibt es ja genug.

 

Und mit unserem Spielleiter haben wir uns stillschweigend geeinigt, das die Unterwelten der verschiedenen Länder nacheinander gegen uns vorgehen, das gebietet ja die Höflichkeit untereinander, und nicht gleichzeitig colgate.gif

Link zu diesem Kommentar

@ Brynias

 

Freut mich, daß ich vielleicht helfen konnte...

 

Grundsätzlich bleibt evtl. noch festzuhalten, daß sich offenbar alle Beitragenden darin einig sind, daß ein "anything goes" nicht die Lösung ist, sondern hier an bestimmten Punkten Beschränkungsmechanismen greifen - am Besten natürlich immer die, die von den Spielern selbst kommen. Eine sehr gute Perspektive, wie ich finde!

Im Übrigen hätte mein Char Glenn, wenn ich mir die Situation für ihn vorstelle, vermutlich ähnlich gehandelt, wie der Sö im Beispiel. Und daß obwohl (weil?) er ein Kr ist, der an Plennydd (He, Sonne) glaubt und von daher schon für Recht und Ordnung (und das Oma-über-die-Straße-helfen) eintritt.

Andererseits wäre er wahrscheinlich auch gar nicht zum Handeln gekommen, da der We-To Priester der Gruppe dies bestimmt schon auf seine Weise erledigt hätte (er kennt da mit "Bösen" keinen Spaß...).

 

In diesem Sinne...

 

Glenn

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...