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Y_sea

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Alle Inhalte von Y_sea

  1. Hallo Fimolas! Die Frage geht wahrscheinlich an mich. Und ich bin da gespalten. So privat für mich nehme ich mir gerne die Freiheit heraus, die Quellenbände als Anregungen zu nehmen und da zu ignorieren, wo sie mir nicht in den Kram passen. Was die Bücher angeht, strebe ich zwar Kompatibilität an, aber allen Quatsch mache ich auch nicht mit (anderes Thema). An dem Namen hänge ich nun aber nicht besonders. Wenn der Name das Einzige ist, das nicht zum offiziellen Alba passt, dann ändere ich ihn gerne. Trotzdem finde ich die Diskussion ganz interessant, weil sie wieder einmal widerspiegelt, dass wir uns in einem Spannungfeld zwischen Spielbarkeit und "Historizität" bewegen, das eben alle unterschiedlich für sich auflösen. Das für mich Wertvolle an der Diskussion habe ich gerade erst entdeckt: Die Kunst ist, Wörter wie 'Worming' zu finden, die irgendwie 'echt' klingen, die man trotzdem aussprechen kann, die einen Bezug zum dort angesiedelten Abenteuer haben und Konnotationen nahelegen (Worming ist für mich immer irgendwie warm gewesen). Ziemlich genial, Worming. Ich werde also noch einmal in mich gehen und einen völlig anderen Namen suchen... Also, auch wenn keines der hier ausgebrüteten Wörter nachher zu Birkenfelds neuem Namen wird, hat mir das trotzdem geholfen, herauszufiltern, was für mich einen 'guten' Namen ausmacht. Dank Euch! Y_sea
  2. Ich hatte das auch schon gedacht, aber die Lösung einer Lautverschiebung Richtung Bior... sah mir zu sehr nach Bier aus, daher habe ich es gar nicht erst vorgeschlagen. Berken... oder Birgh... gefallen mir da deutlich besser. Aber vermutlich geht es nicht, mitten im Laufe einer Abstimmung die Liste zu verändern oder zu ergänzen... Y_sea
  3. Genau. Schöner Hinweis. Den Begriff kannte ich noch gar nicht. Aus der Wikipedia zu Kötter: Genau so stelle ich mir das vor: Kohl und Rüben sind die Hauptnahrungsquelle und die kann man ganz gut in einem Garten anbauen und mit dem Dung von den wenigen eigenen Ziegen, die auf der Allmende weiden, düngen. Getreide braucht mehr Platz und macht mehr Arbeit und wird daher von den großen Höfen dazu gekauft, von dem Geld, das sie durch das Handwerk verdienen. Wir haben also eine Trennung zwischen großen Höfen, die Lebensmittel verkaufen, weil sie mehr als den eigenen Bedarf produzieren, und "Cottars", wo Handwerk und Landwirtschaft beides zum Lebensunterhalt beiträgt. Es macht trotzdem Sinn, von einem Dutzend namenloser Weiler auszugehen, die in Tagesmarsch-Entfernung von B...-was-auch-immer liegen. Cheers, Y_sea
  4. Ach na h-Uamhach hatte ich auch gefunden, aber Ach na Beithe fand ich dann doch etwas - hm - leichter. Aber hier scheint sowieso Alt-Englisch besser zu gehen als schottisches Gaelisch... Vielleicht mache ich zwei PDFs. Oder drei oder vier. Auf jeden Fall schön, dass so viele Leute abstimmen. Cheers, Y_sea
  5. Hallo, da der Name Birkenfeld offenbar (aber nicht nur) Schelte gebracht hat, wollte ich mal wissen, was für alternative Namen ihr so bevorzugt. Aber, da es kein Download ist, stelle ich die Frage hier. Keine Ahnung, ob das so richtig ist. (Nächste Umfrage dann dazu...) Cheers, Y_sea
  6. Wie bekomme ich die Antworten in die Unfrage? Aha! Hilfe lesen. Mal sehen ob's klappt.
  7. Hi Adjana, hab's am Wochenende geleitet. War sehr lustig, vor allem, als der Spitzbube keine Falle an der Klebetür gefunden hat und dann sagte: Ich horch mal, ob ich was von hinter der Tür höre. YES! Cheers, Y_sea
  8. Hallo Nullaqua! Sehr schöne Erfahrungen. Danke. Ich bekomme gerade richtig Lust, hier an der Schule oder in der Nachbarschaft mal eine Jugendgruppe einzuführen. Nach einigen Monaten können die das bestimmt selbst weiter machen. Als Alternative zu Computerspielen ist es doch phantastisch! Sie müssen nur davon erfahren, dass es das gibt. Cheers, Y_sea
  9. Bodo! Wie schön, dich hier (wieder) zu treffen! (Alles weitere in einer PN.) Cheers, Y_sea
  10. Vielleicht hilft das Domesday Book - Medieval Demographics Made Easy-PDF. Argh, ja, hinter dem Link kann man sich auch verlieren. Höchst interessant, aber wenn man wirklich belastbare Zahlen für die bäuerliche Bevölkerung haben will, dann wäre wohl eine längere Recherche nötig, zu der ich gerade nicht die Lust habe. Letztendlich vermute ich, dass es das Bild nicht wesentlich ändert. So, wie ich Birkenfeld bisher beschrieben habe, ist die Anzahl Bäuerinnen und Bauern viel zu klein. Aber ca. 10 nicht näher beschriebene Weiler im Einzugsgebiet ändern das Bild. Diese brauchen auch nicht Teil der Syrdschaft zu sein, sie können ja trotzdem die Nahrung in die Syrdschaft verkaufen. Einen entsprechenden Satz füge ich dann noch ins PDF ein... Y_sea
  11. Y_sea

    30. September

    WEIHNACHTSPAUSE! Im Januar geht es mit dem Oktober weiter. Hä? Na, ihr wisst schon... Cheers, Y_sea
  12. Y_sea

    30. September

    "... und ich habe ein kleines Geschäft für Perlen, Tücher und andere Dekorationssachen. Das war lange mein Traum gewesen." Die Schlange kroch bedrohlich auf mich zu. Wir saßen auf zu kleinen Stühlen im herbstlich geschmückten Klassenzimmer meines Sohnes. Ich hasste diesen Druck. Wie sollte ich etwas Authentisches über mich sagen - in zwei Sätzen? "Hallo", sagte Linda fröhlich in die Runde. "Ich bin Linda Berger, die Mutter von Richard. Momentan bin ich mit meinem zweiten Kind zuhause. Kirsten ist acht Monate. Bei Richard hatte mein Mann Elternzeit genommen, jetzt bin ich mal dran." Oje, und gleich bin ich dran. Du hast nicht zugehört, meine Ypey. Das war--- Sei still! Aber Linda war noch nicht fertig. "Und ich möchte noch sagen, wie froh ich bin, dass Richard sich hier so wohl fühlt. Vielen Dank für die herzliche Atmosphäre, Frau Weigelt." Während zustimmende Laute aus der Runde zu hören waren, lächelte Linda mich auffordernd an. "Äh", begann ich lahm. "Also ich bin Hedwig Schulz, die Mutter von Feanor." Eigentlich reichte das, fand ich. Eine Kleinigkeit, wenigstens! "Ich arbeite wenigstens ... ich meine, ich arbeite an der Uni. Als Modelliererin." Ich sah die leeren Blicke ohne aufzusehen. "Als Informatikerin", setzte ich nuschelnd hinzu und gab schnell mit einem Blick an den bleibten Mann neben mir weiter. "Vanhouten, mein Name", polterte der. Einerseits war ich erleichtert, dass ich es hinter mit hatte. Andererseits wusste ich nicht, was ich erschreckender fand: Dass mir nichts Wichtigeres über mich zu sagen einfiel als mein Beruf oder dass diese zwei Sätze tatsächlich mehr über mich aussagten, als ich wahr haben wollte. Wenigstens konnte ich wieder zuhören. "Ich bin Finanzmarkt-Analyst bei einer der top five Banken. Keine Schleichwerbung ... Haha! Also, wenn jemand Tipps braucht, scheuen Sie sich nicht, mich zu fragen. Ich weiß mehr, als die typischen Anlageberater, die doch nur ein veraltetes Katalogwissen abspulen. Ha ha ha." Ich wollte zwar keinen Tipp, aber ich hätte gerne gewusst, wie sich ein trockener Grashalm fühlt, der dem heranrasenden Sturm der Finanzkrise wehrlos und wissend entgegen blickt. Warum fragst du ihn dann nicht?, wollte Ypey wissen. So sinnvoll ist der Vergleich auch nicht. Die Grashalme haben den Sturm ja nicht selbst entfacht. "Entschuldigung. Wessen Vater sind Sie?", wollte ein Vater von gegenüber wissen. Ich hatte natürlich schon wieder vergessen, wer das war. "Marie-Ann Vanhouten", sagte der Banker, so als hätten sich das alle schon eingeprägt haben müssen. Bist du denn sicher, dass die Banker für die Krise verantwortlich sind?, fragte Ypey. Ich stutzte und schaute nachdenklich in die Mitte, in der ein Blumenstrauß auf dem Linoleumboden stand. Du hast natürlich recht. Das ist ein zentrales analytisches Erbe von Marx: Selbst diejenigen, die Kapitalismus predigen, sind nicht von den entfesselten System-Mechanismen geschützt. Wer sollte das besser wissen, als eine Modelliererin wie ich! Da war die Runde zuende und ich bemühte mich, meine Aufmerksamkeit auf Frau Weigelt zu konzentrieren. "So dann noch einmal herzlich Willkommen, liebe Eltern!", sagte sie. "Der erste Punkt auf der Tagesordnung ist die Wahl der Elternvertreter. Wer von Ihnen könnte sich vorstellen, das zu übernehmen?" Der Banker neben mir hob seine Hand. Während Frau Weigelt "Vanhouten" an die Tafel schrieb, schauten wir anderen uns flehentlich um, ob sich noch jemand meldete. Hier und da tuschelten Eltern, die sich schon kannten. Und auch Linda stieß mich an. "Willst du nicht?", flüsterte sie. Nein. Ich wollte nicht. Aber ich wollte auch nicht einem Apologeten des Kapitalismus das Feld überlassen. Ich hob also zaghaft--- Wowowo! Hold on there, partner. Today is don't be stupid day. You can't do that!, sagte Mike Muir in meinem Kopf und ich brauchte einen Moment, um zu merken, dass Ypey eine perfekte Imitation geliefert hatte. Ich grinste in mich hinein. Sie hatte recht. Das wäre eine totale Schnapsidee. Ich schaffte so schon kaum meine Arbeit, meine Stunden, sicher, aber längst nicht alles, was ich vor Abgabeterminen und Antragsdeadlines immer alles machen musste, geschweige denn, dass es mit dem Programmieren so schnell voranging, wie es sollte. Ich seufzte also und meldete mich nicht. Stattdessen gab ich den Ball an Linda zurück. Als die sich endlich meldete, atmete ich auf. Hast du heimlich Musik gehört?, fragte ich Ypey. Wieso heimlich? Das lief, als wir vorhin Wäsche aufgehängt haben. Wir!, schnaubte ich. Du hast keinen Finger gerührt. Sie lachte. Ich dachte nach. Es stimmte. Vorhin war Suicidal Tendencies gelaufen und ich hatte entgegen meiner normalen Gewohnheit den Monolog-Prolog zu Start your brain nicht übersprungen. Er war gut und witzig, aber nach zwei, drei Mal reichte es eigentlich auch. Was mir anfing, ein bisschen Sorgen zu machen, war die Tatsache, dass sie, ohne dass ich etwas davon mitbekam, einen Teil meines Gehirns nutzte, um zu hören, zu sehen, zu denken. Hör mal, Ypey, dachte ich. Was bist du eigentlich? Und was willst du? "I am what man has made me with his hate and cruel ways", sang Ypey und ich konnte nicht umhin, amüsiert den Kopf zu schütteln, als Erinnerungen an ein Festival auf mich einstürmten. Campingplatznachbarn hatten sich zu den genervten Kommentaren ihrer Freundinnen ausschließlich in Iced Earth Singsang unterhalten. Stundenlang. So etwas geht natürlich nur in besoffenem Kopf. Moment. Die Heiterkeit war verschwunden. Iced Earth war heute nicht gelaufen. Tatsächlich hatte ich eben diese Platte schon eine ganze Weile nicht mehr gehört. Stöberst du etwa in meiner Erinnerung?, fragte ich empört. Krieg dich wieder ein, höhnte sie. Ich bin ein Teil von dir. Ich weiß alles, was du weißt. Du weißt alles, was ich weiß. Wir sind ein und dieselbe Person. Das stimmte. Sie war nur meine Vorstellung. Wie hatte ich eben denken können, sie wäre eine eigenständige Person? Völlig bescheuert. Eine Feststellung, die mich in keiner Weise beruhigte.
  13. Dachte ich mir zuerst auch, aber vielleicht versorgen die Geschäfte und Handwerker auch andere Dörfer und Gehöfte im Umland. Hallo Jakob, hallo Bro, stimmt schon beides. Ich hatte fünf größere Bauernhöfe im näheren Umland gedacht, also insgesamt acht, aber dann ist da ja auch noch die Burg, die versorgt werden will. Irgendwoher habe ich im Kopf, dass im Mittelalter (wann auch immer) 90% Bäuerinnen und Bauern waren. Das habe ich in der Beschreibung nicht, wobei ja die meisten das Handwerk nur zusätzlich zu vielleicht 50-75% Eigenversorgung betreiben... die kaufen nur das Korn, machen den Kohl selbst. Öh, was immer noch 60-80% Bäuerinnen und Bauern macht. Es müssten also, wie Bro sagt, in bis zu einem Tag Entfernung noch ca. 10 Mini-Dörfer liegen, mit drei bis f"unf Höfen jeweils, die für Schmiedewaren und ähnliches nach Birkenfeld gehen. Das wäre doch ... psst! ... realistisch? Gruß, Y_sea
  14. Das ist wohl das alte Dilemma. Man hat entweder coole "authentische" Namen, die keiner aussprechen kann, oder man übersetzt alles ins Deutsche. Ja, das Dilemma ist es wohl. Birkenfeld war so ein Schnellschuss, den ich eigentlich noch ändern wollte, aber wie das Leben so spielt, war ich durch eine Referenz in meinem anderen Abenteuer "plötzlich" darauf festgelegt. Und dann habe ich es halt gelassen. Meine schottisch-gaelisch angehauchte Alternative wäre Ach na Beithe oder Beitheach gewesen. Beorc-irgendwas gefällt mir aber auch. Vielleicht Beorcleah (=Birch-Meadow)? Ich kann ja mal ne Umfrage starten (nur um das auch mal gemacht zu haben) und dann das PDF entsprechend ändern. Hat noch wer Vorschläge? Y_sea
  15. Wow, danke für das Lob, Mormegil. Stimmt, die Karte ist mit der Hand gezeichnet. Die Zahlen habe ich am Computer reingebastelt mit dem Gimp (um mal wieder Werbung für freie Software zu machen). Zu den weisen oder tyrannischen Adeligen, ich finde das hat beides etwas. Mal so mal so und alles dazwischen. Dieser hat insofern eine Geschichte (schlechte Kindheit, der Arme), als dass er ein Angebot für den Assassinen war, in der Gruppe, für die ich das zu dem Ort gehörende Abenteuer damals geschrieben habe. Manchmal dürfen die NSC auch mal richtig dunkelgrau sein. Cheers, Y_sea
  16. Hallo nandrin! Tja, vielleicht bist du doch nicht "zu alt für diesen Scheiss"... Danke fürs outen. Y_sea
  17. Hallo, dies ist die Beschreibung von Birkenfeld, einem stinknormalen albischen Dorf mit ca 350 Menschen. Das Dorf leidet unter einem tyrannischen Syre. Ansonsten ist mir nur von einer dunklen Begebenheit bekannt, die ich in einem Abenteuer aufarbeiten werde (Erscheinungstermin November 2009, ach ne, das wird wohl nichts mehr). Vielleicht findet ja noch jemand ein Abenteuer darin. Und vielleicht führt jemand mal die Revolte gegen den Syre an. Zur Einstimmung gibt es auch eine Kurzgeschichte namens "Hilft es?". Aufgrund der Anregungen habe ich eine Improvisationsliste eingefügt und versucht mit Stichworten Assoziationsmöglichkeiten zu bieten. Y_sea Hier klicken um artikel anzuschauen
  18. Aber worauf läuft es hinaus? War es vielleicht doch der hinterlistige Plan einer hochgradigen Gruppe, die sich dadurch ihren nächsten Auftrag schaffen wollte, in der Hoffnung lebenslanges Frei-Lernen als Belohnung zu erhalten?
  19. Y_sea

    27. September

    "Als Ypey an der Reihe ist, die Runde Ale zu holen, lehnt sich der Wirt über die Theke und raunt: `Bewundernde Stimmen verbinden dich mit dem Einbruch bei Kaufmann Koriander' ", sagte mein Spielleiter Tarek und sah mich erwartungsvoll an. Ich beuge mich vorteilhaft über die Theke, dachte Ypey in meinem Kopf und ich fühlte ihre Augen leuchten. Quatsch, machst du nicht, dachte ich zurück. Ich saß mit Tarek, Sebastian und Tobi in Tareks Küche um einen Tisch herum, auf dem sich Papier und Würfel zwischen Bergen von Chips und Schokolade drängelten. "Was weiß ich denn über den Wirt?", fragte ich Tarek. "Würfel mal auf Gassenwissen", erwiderte er. "Ach ne, ich würfel selbst." Er sah in seiner Liste Ypeys Wert für Gassenwissen nach und würfelte so, dass wir das Ergebnis nicht sehen konnten. "Ypey hat mal gehört, dass dieses Gasthaus ein Umschlagplatz für gestohlene Schmuckstücke ist", gab Tarek Auskunft. "Außerdem war es das Diebesgeheimzeichen an der Tür, das dich überhaupt erst auf die Gaststätte aufmerksam gemacht hat, erinnerst du dich?" Ja, das war letzten Monat gewesen, daher war es mir nicht mehr so präsent. Was die andere Information anging, wusste ich natürlich nicht, ob es stimmte, aber wenn Ypey glaubte, dass der Wirt sie nicht an die Stadtwachen verraten würde, dann würde ich es so spielen. "Und was", lächelte ich Tarek an, "ist dein Interesse an einem solchen Einbruch?" "Koriander", flüsterte Tarek mit der Stimme des Wirts, "hat mehr Macht, als gut für die Stadt ist. Der Abt frisst ihm aus der Hand. Seit ein paar Monaten terrorisieren die heiligen Truppen die Stadt und ersticken jeden freien Gedanken." "Ich seh mich in dem vollen Schankraum um und sage dann laut: `Ich würde gerne mit meinen Freunden ungestörter Mittagessen' ", sagte ich. " 'Wir haben ein Nebenzimmer, meine Dame' ", sagte Tarek. " 'Das wird Euren Ansprüchen hoffentlich genügen.' " "Ypey geht zurück an den Tisch. `Wir ziehen um, Jungs' ", sagte ich. "Wieso?", protestierte Sebastian mit der näselnden Stimme seines Charakters Al Forno. "Weil---", begann ich, aber Ypey unterbrach mich: Nicht hier, warnte sie. Außerdem musst du dich Al Forno gegenüber nicht rechtfertigen. "... ich es sage", beendete ich also den Satz. "Ypey geht in den Nebenraum." "Jaja, wir kommen hinterher", grummelte Sebastian. "Kurz nachdem ihr euch in dem Nebenraum in die luxuriösen Sessel habt fallen lassen, die selbst Al Fornos ständiges Gemaule in weichen Plüsch betten, kommt der Wirt herein und bringt euch euer Mittagessen", sagte Tarek. "Ich bin Ferdinand. Ich habe gerade Ypey erzählt, dass der Abt dieser Stadt mit seinen Truppen den -- hm -- freieren Handel versucht zu unterbinden. Glaubt mir, es leiden nicht nur die Zwielichtigen unter uns. Er hat Gesetze erlassen, die es kleinen Krämern und Marktfrauen fast unmöglich macht, ihre Waren selbst zu verkaufen. Stattdessen kauft Koriander alles auf. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen woher der Wind weht. Wir vermuten, dass Koriander etwas mit dem Stimmungswandel des Abtes zu tun hat, der bis vor ein paar Monaten der Stadt eigentlich recht freie Hand gelassen hatte." "Und wer ist wir?", fragte Tobi in der drohenden Stimme seines Kriegers Morien. Ich rollte die Augen in seine Richtung und Tobi grinste mich an. Tobi war natürlich längst nicht so dumm, wie er Morien spielte. Tarek räusperte sich in der Rolle des Wirts. "Wir, nun, sagen wir, dass ich in dieser Sache die andere Seite des Gesetzes vertrete", sagte Tarek. "Verstehe ich nicht", sagte Tobi als Morien. "Kein Wunder", sagte Sebastian in der hochnäsigen Art seines Magiers Al Forno. "Was soll denn das heißen?", brauste Tobi im Spiel auf. "Morien zieht sein Schwert." "Jungs!", sagte ich. "Wir stehen auf der selben Seite. Fakt ist, dass wir nicht zu wissen brauchen, für wen Ferdinand spricht. Ypey legt beruhigend ihre Hand auf Moriens Arm." Ich sah Tobi erwartungsvoll an. "Morien lächelt begeistert und lässt sein halb gezogenes Schwert wieder in die Scheide rutschen", sagte Tobi fröhlich. "Die eigentliche Frage ist", sagte ich als Ypey, "was für uns dabei heraus springt." Tarek spitzte die Lippen. "Die Organisation, die ich vertrete, ist bereit, euch 1000 Goldstücke zu geben, wenn ihr die Macht von Koriander über den Abt brecht." "Pro Person", stellte Sebastian näselnd fest. "Nein zusammen", sagte Tarek empört. "2000", sagte Sebastian. "1500", sagte Tarek. Sebastian nickte zufrieden. Tobi und ich sahen uns kopfschüttelnd an. Er war der Krieger, ich war die Diebin. Aber es war der kultivierte Magier, der am geldgierigsten war. "Habt ihr noch Fragen?", fragte Tarek als Wirt. "Momentan nicht", sagte ich. "Der Wirt lässt euch alleine", stellte Tarek klar. "Gut", sagte ich. "Wir haben doch letztes Mal diesen Brief bei dem Kaufmann gefunden. Hast du den noch, Sebastian?" Sebastian balancierte den Zettel mit dem Brief auf der Saftflasche und der Thermoskanne mit Kaffee. Ich spähte darauf. Es handelte sich um die Bestellung einer Statue aus einer anderen Stadt, von der Al Forno die Information beigesteuert hatte, dass sie mit einem Fluch belegt war. "Nehmen wir an, der Kaufmann hätte dem Abt die Statue geschenkt und der Fluch würde ihn dafür irgendwie hörig machen", überlegte Tobi. "Wow", machte ich, "da kommt Morien drauf?" "Ne, natürlich nicht, sorry", sagte Tobi. "Also: Ich versteh nicht, was diese Bestellung mit dem Abt zu tun haben soll." Ich grinste. "Gut, nehmen wir mal an, du hast recht", sagte ich. "Dann müssten wir doch einfach nur dem Abt einen Besuch abstatten und Al Forno guckt sich nach einer Quelle magischer Energie um. Wenn in seinem Arbeits- oder Empfangszimmer nichts ist, müssen wir es in seinem Schlafgemach versuchen. Da wird es natürlich etwas schwieriger einzusteigen." "Da fällt uns bestimmt irgendwas ein", grinste Sebastian und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Genau!, steuerte Ypey begeistert bei. Flirte mit dem Abt! "Wie wäre es, wenn ich dem Abt als trauernde Pilgerin aus dem Süden einen Besuch abstatte", sagte ich, "bei dem ich ihm eine großzügige Spende mache. Sonst empfängt er mich gar nicht erst. Und ihr seid meine Leibwachen." "Machen wir so!", sagte Tobi. "Morien steht auf." "Warte mal", sagte Sebastian. "Wir brauchen irgendetwas, das dich als Pilgerin ausweist, ein Dokument von einem anderen Kloster oder so." Schon gefälscht, sagte Ypey. "Das kann ich fälschen", sagte ich und sah Tarek an. "Wie lange brauche ich dafür?" Tarek zuckte die Achseln. "Eine Stunde." "Gut, dann mache ich das." "Wie gut kann Ypey fälschen?", fragte Tarek. Ich blätterte in ihrer Mappe. "18", sagte ich zufrieden und erntete anerkennende Pfiffe von Sebastian und Tobi. Tarek würfelte wieder ohne uns das Ergebnis zu zeigen. Flirte mit dem Abt, beharrte Ypey. Zieh was Schickes an, damit der Plan B mit seinem Schlafgemach klappt! "Ich besorge mir noch ein Kleid", sagte ich. Mit tiefem Ausschnitt!, rief Ypey und ließ ein perfektes Bild in meinem Kopf entstehen. "Ihr wisst schon, diese französischen Adelskleider, wo das Korsett die Brüste über den Ausschnitt hebt." Tarek, Sebastian und Tobi sahen mich an. "Na, damit ich ihn noch betören kann, wenn es nicht in seinem Arbeitszimmer, sondern in seinem Schlafzimmer ist", fuhr ich fort. Juhu!, jubelte Ypey. "Seit wann macht Ypey den so was?", fragte Tobi. Stimmt, so habe ich dich noch nie gespielt, dachte ich. Vielleicht hat sich nur noch nicht die richtige Gelegenheit ergeben, dachte Ypey fröhlich. "Hm, vielleicht gab es nur noch nicht die passende Gelegenheit", sagte ich. "Quatsch", meinte Sebastian, "Titten-Zeigen passt immer." "Haha", machte ich trocken und versuchte, nicht rot zu werden, und versuchte außerdem, Ypeys Gekicher zu ignorieren. "Ich dachte, Al Forno wäre schwul." "Ach ja, stimmt ja", grinste Sebastian. "Aber Morien braucht sich nicht zu beschweren, der steht doch auf Ypey." Aha?, dachte Ypey interessiert. "Morien hat sich ja auch nicht beschwert", meinte Tobi und seine Würfel purzelten vom Tisch. "Ich fand es lediglich einen Charakterzug, den ich noch nicht an Ypey gesehen habe. Aber im Gegenteil, Morien geht natürlich gerne mit shoppen und sucht ihr das passende Kleid aus." So machten wir es und Ypey bekam Komplimente von Morien und ihren Flirt mit dem Abt, ich bekam lebenswichtige Informationen von ihr dafür und Al Forno fand eine starke magische Energiequelle im Arbeitszimmer des Abtes, so dass Ypey sich nicht auch noch in dessen Schlafzimmer schleimen musste. Ein schöner Abend. All das Geflirte hatte mich ganz kribbelig gemacht, so dass ich es eilig hatte nach Hause zu kommen, als wir aufhörten. Aber leider schlief Robin schon.
  20. Äh, Tätärätätä? Möchtest Du andeuten, daß auch der Hahn auf dem Misthaufen beschrieben werden sollte? Er könnte der Vertraute der Dorfhexe sein, mit dem sie in der Vollmondnacht... (welche FSK wird für das Abenteuer angestrebt?). Ich hatte es so verstanden, dass das der Hahn war, der nach noch einem albischen Dorf gekräht hat... aber das mag Wunschdenken sein. Cheers, Y_sea
  21. Genau der Grund, warum ich meine Dörfer selbst mache... Ich spiele schließlich Fantasy und nicht Patriopoly. Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Naja, anderes Thema. Genau. Fokus ist die Improvisationshilfe. Interessanter Hinweis, obwohl mich das Verhaltensschema nicht so anmacht. Benutzt das jemand? (Gibt es wahrscheinlich schon einen Strang für...) Y_sea
  22. Okay, lasst mich mal versuchen, das zusammenzufassen: 1. Beschreibungen von 08/15-Dörfern gibt es genug, braucht man nicht mehr wirklich. Wenn, dann außergewöhnliche Ortschaften (Länder, für die es noch nicht so viel Material gibt, bzw. jeder Satz ein Abenteueranfang). 2. Andererseits gibt es immerhin auch Stimmen, die das okay finden, eine vom Abenteuer getrennte Ortsbeschreibung zu haben. Wenn, dann in etwa dem Detailgrad von Corrinis und Llansilin (guter Hinweis, übrigens, genau so habe ich mir das eigentlich vorgestellt, ist halt 20 Jahre her...). Dieser Detailgrad ist: - Kurzbeschreibung einiger im Haus lebender Personen plus eventueller Beziehungen zu anderen Personen im Ort, - gelegentliche Hinweise auf interessante Hintergrundgeschichten, - nur in Ausnahmefällen Aussehen und Charaktereigenschaften, - Benennung von Fähigkeiten, die beim Spielen relevant werden könnten (Kämpfen, Heilen, Spurenlesen). 3. Eigentlich genügt das Beschreiben der abenteuerrelevanten Dinge plus wenige falsche Fährten. 4. Zum Leiten wäre eher ein Funduns an Ideen/Blickfängen/Lebendigkeiten wichtig, den man sich auf Karten oder in Listen machen kann, damit das Improvisieren leichter wird. So in etwa? Also, im Prinzip habe ich jetzt schon ein ganz gutes Bild. Vielen Dank. Ich werde die Ortsbeschreibung vermutlich trotzdem (obwohl kein Hahn mehr danach kräht) hier zum Download einstellen, weil sie beim Abenteuer entwickeln nun mal abgefallen ist, aber ich sehe schon, dass das gar nicht so nötig für das Abenteuer (und auch sonst nicht) gebraucht wird. Eine Sache sehe ich allerdings anders: Beschreibungen, bei denen jeder Satz ein "Plothook" ist, gehen mir persönlich eher auf die Nerven. Ich finde das übertrieben und aufgesetzt, wobei ich jetzt kein passendes Beispiel parat habe, vielleicht habe ich dabei auch nur eine ganz andere Vorstellung im Kopf als du, Slasar. Auf Eleazars Idee mit den Zufallstabellen bin ich gespannt. Dank euch, cheers, Y_sea
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