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Francesco di Lardo

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  1. Ich glaube, relevant sind weder "Grad 1" Charaktere noch "Grad 30" Charaktere. Erstere sind sehr unterschiedlich, weil sie noch keine Gelegenheit hatten, zu konvergieren. Der Magier konnte halt noch nicht Reiten für den Gebrauch in der Steppe lernen. Letztere hatten wieder die Möglichkeit zu divergieren. Hier haben alle (der Magier, der Barbar und der Priester) Reiten gelernt, so daß die Gruppe diesbezüglich nicht mehr in Peinlichkeiten gerät. Nachdem alle die "Essentials" abgedeckt haben, können sie wieder individuellere Schwerpunkte setzen und entwickeln Dabei ist dies aber für die Masse der Charaktere irrelevant, denn diese dürfte sich in der Regel im unteren Mid-Level Bereich bewegen (sagen wir bei einer Level-Skala von 1 bis 20 im Bereich von 4-8). Das wäre also der Bereich, in dem alle damit beschäftigt sind, die "Essentials" abzudecken bzw. wo die Gruppe sich mittlerweile gut ergänzt, ohne daß einzelne Mitglieder die Gesamtgruppe durch ausgeprägte Unfähigkeit ausbremst. Francesco di Lardo
  2. Ich finde es auch bereichernd, wenn Charaktere Schwächen haben. Natürlich ist das Beispiel relevant, daß ein Magier, der nicht reiten kann, in der Tegarischen Steppe eine Gruppe ausbremsen kann. Auch in diesem Zusammenhang sehe ich den Vorteil bei Regelwerken mit vielen Fertigkeiten (Zaubersprüchen, usw.) als mit wenigen: In ersteren kann ich (vereinfacht gesagt) pro Level meinetwegen in 10 von 100 Fertigkeiten investieren. Das würde es unserem Magier in der Steppe erlauben, eben auch das essentielle Reiten abzudecken, was dann aber nur einen kleinen Anteil seines Pools ausmacht. In letzteren kann ich (vereinfacht gesagt) in 1 von 10 Fertigkeiten investieren. Will hier unser Magier das essentielle Reiten abdecken, hat er sein Pulver verschossen - auch wenn er zusätzlich vielleicht noch Wachhunde besänftigen kann oder Wagen lenken, was er vielleicht überhaupt nicht braucht. Francesco di Lardo
  3. Nur warum sollte jemand der reiten kann, immer auch wundersam dazu in der Lage sein, Wachhunde zu besänftigen? Oder jemand der Wachhunde besänftigen kann, reiten (natürlich sowohl Pferde, wie auch Kamele, Elefanten, vielleicht gar Delfine...)? Francesco di Lardo
  4. Genau. Das ist eben die Schwäche einer geringen Gesamtzahl verfügbarer Fertigkeiten, die dann notwendiger Weise jeweils sehr weit gefaßt werden müssen und zu genau den absurden Effekten führen, wie von Dir beschrieben. Und natürlich führt dies auch irgendwo dazu, daß irgendwie alle das Gleiche können. Francesco di Lardo
  5. Wer weiß - vielleicht fällt "Wellenreiten" ja auch unter "Reiten"... 😉 EDIT: Ich sehe gerade, daß diesen Gedanken schon jemand vor mir hatte: Francesco di Lardo
  6. Anderseits gilt jedoch: Wenn ich für eine Kampagne 120 statt 24 Fertigkeiten zur Verfügung habe, dann könnten sich hieraus auch Möglichkeiten ergeben, diese Kampagne auf ganz unterschiedliche Weise anzugehen. Um es bewußt übermäßig und holzschnittartig zu vereinfachen: Entweder prügele ich mich durch, ich zaubere mich durch oder ich labere mich durch. Die Aufhebung der "Charakterklassen" erfolgt hierbei quasi über die sehr nuanciert möglichen Kombinationen der Vielzahl verfügbarer Skills, Zaubersprüche usw. Oder besser gesagt: Es gibt halt weniger "den" Dieb, sondern das System ermöglicht beliebige Nuancen von "Dieben", z.B. kampfbetontere, teils zauberkundige, sozial bewanderte, usw. Dabei ist klar, daß in diesem Zusammenhang 120 Skills mehr Nuancierung zulassen, als etwa 24. Francesco di Lardo
  7. Stimmt mit Blick auf D&D absolut. Das ist in meinen Augen auch eine große Schwäche des Systems: Möchte ich bei D&D mit einem Charakter in eine ganz bestimmte Richtung, dann muß ich quasi ab Anfang mir unheimlich viel Gedanken machen, welche Kombination von Feats, Class Features (und ggf. magischen Gegenständen) mich dahin bringen kann. Dies macht im Grunde die Charakterentwicklung sehr ridige und trotz der Mengen an möglichen Feats usw. m.E. nicht wirklich frei. Sollte ich es in ein Bild fassen, dann vielleicht so: Möchte ich einen Turm bauen in einer Breite von 5 Karokästchen und Höhe von 10 Karokästchen, an dessen Basis eine Reihe mit 7 Karokästchen Breite, oben drauf noch einmal die Wehrplattform mit einer Reihe 7 Kästchen breite und darauf 4 Einerkästchen "Zinnen" (man möge mir die etwas komplizierte Beschreibung verzeihen) , muß ich bei D&D quasi "Tetris" spielen mit Teilen, die aus jeweils etwa 5 Kästchen in unterschiedlichen Formen bestehen. Um dies ohne "Löcher" im Turm hinzubekommen, muß man von Anfang an verdammt genau planen. Aus diesem Grund ist das Netz voll von allen möglichen Philosophien über "Character Builds" bzw. wie man es am besten anstellt. Das Vermeiden von "Löchern" beschneidet zugleich deutlich die Zahl der scheinbar so zahlreich vorhandenen Optionen. Schlecht in diesem Zusammenhang ist ferner, daß sich die Tetris Einzelteile erst zu einem gewissen Zeitpunkt wirklich gut ergänzen und zusammenfügen. Ich muß also ggf. zu einem früheren Zeitpunkt suboptimale Entscheidungen treffen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt sich gut ergänzend zusammenfügen. Und dabei stellt sich dann wiederum die Frage: Wann soll dieser Zeitpunkt sein? Will ich "gut" starten? Soll der Charakter am besten in "mittleren" Levels funktionieren? Oder arbeite ich darauf hin, daß er in "höheren" Levels sein Potential erreicht, welche ich womöglich aber niemals erreiche, falls der Charakter vorher ins Gras beißt? Will ich ein einem System wie Rolemaster einen solchen Turm bauen, ist dies kein Problem, denn dort bekomme ich - um im Bild zu bleiben - keine Tetris-Stücke, sondern jedes Stück ist genau ein Kästchen groß, was es mir erlaubt, jede beliebige Form eines Turms ganz nach Wunsch zu bauen. Bei den "einfach zugänglichen" Systemen kann ich zwar auch einen Turm bauen, allerdings ist dessen Form - um im Bild zu bleiben - auf die Maße 4 Kästchen Breite und 10 Kästchen Höhe beschränkt. Je nach Spielstil und Präferenz kann jede Art von Bausystem gut funktionieren. Bei manchen Spielstilen und Präferenzen sind manche Bausysteme aber unzureichend. Francesco di Lardo
  8. Das stimmt. Dabei handelt es sich zum ziemlich konkrete Fertigkeiten. Im Gegensatz dazu einmal Beispiele von D&D 5e: "History", "Nature", "Arcana" und "Religion". Diese vier Fertigkeiten sind alles, was das System inherent für ALLE DENKBAREN WISSENSFERTIGKEITEN zu bieten hat. In meinen Augen extrem schwach. Sagen wir, ich habe einen guten Wert in "Nature". Heißt dies dann, ich kenne mich mit der Schneckenpopulation in Region X genauso gut aus wie etwa mit der Geologie von Bodenschätzen in Region Y? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, warum? Systeme mit einem minimalen Auswahl an Skills (wozu ich M6 mit den 24 Skills zähle), bedingt dies, daß diese Skills entweder enorm weit gefaßt werden müssen (z.B. "Nature"), so daß hierdurch regeltechnisch ein Charakter in einem enormen Bereich gut oder schlecht ist, was eine augenscheinliche Regelschwäche erster Güte darstellt. Oder aber, ich muß irgendwie herbeireden, warum er sich mit einem in den Regeln nicht abgebildeten Untergebiet auskennt oder nicht, was in vielen Fällen sicherlich simpel und machbar ist, in anderen aber rein willkürlich wirkt. Grotesk wird es dann in den Fällen, wo Regelwerke mit einem kleinen Pool an Fertigkeiten "enge" Fertigkeiten (etwa Klettern) und "weite" Fertigkeiten (etwa "Nature") 1:1 nebeneinander stellen. Francesco di Lardo
  9. Für so einen Spielstil dürfte sich M6 prächtig eignen... "Und eine Flavourfertigkeit für etwas gefühlte Individualität" Sic! Mit einer Handvoll Fertigkeiten - 7 sind extrem flach - 24, wie in M6 aber nicht wirklich besser, wird es in der Tat schwer mit der Individualität. In meinen Augen ist es die eine Sache, Vielfalt durch das Regelwerk zu haben, diese aber nicht zu nutzen oder aber Vielfalt nicht einmal nutzen zu können, weil das Regelwerk sie nicht hergibt. Ein "Kloppen, Saufen, Plündern ist genug" Charakter braucht nicht mehr als M6 (oder letztlich irgend ein beliebiges Regelwerk). Entweder er nutzt Werkzeuge nicht, die ausgefeiltere Regelwerke bieten. Oder er vermißt fehlende Werkzeuge in Simpel-Regelwerken nicht, weil er sie ohnehin nicht braucht. Was den "narrativen Spielstil" angeht: Der läßt sich ebenso mit jedem Regelwerk umsetzen. In "einfach zugänglichen" Regelwerken wie M6 wird er mehr oder minder zum unabdingbaren Reparaturkasten, wo man ggf. erzählen muß, wo die Regeln flach bleiben, fehlen oder unbestimmt sind. Anspruchsvollere Regelwerke bieten einer Gruppe mehr Möglichkeiten, von den vielfältigen Optionen "ihr Set" zusammenzustellen. Im Extremfall könnte das ein "Kloppen, Saufen, Plündern ist genug" Charakter auch z.B. bei einem Rolemaster-Charakter mit sieben Fertigkeiten der Fall sein. Im Gegensatz dazu dürfte es kaum jemanden gegeben haben, der ein System wie Rolemaster unter Verwendung all dessen Regeln gespielt hat. Aber ein solches System bietet viel mehr Möglichkeiten im Raum dazwischen, wo den simplen Regelwerken einfach die Puste ausgeht. Dabei dürfte die Vorstellung ein Trugschluß sein, daß Leute, die komplexe Regelwerke gegenüber dem simplen Zeug bevorzugen, sich statt "rollenzuspielen" grundsätzlich in der Problemlösung durch das Anwenden von Regelmechanismen verlieren bzw. darüber narratives Spiel vergessen würden. Am Ende kann ein "einfach zugängliches" Regelwerk wie M6 langfristig einfach weniger Variation bieten, was sich selbstverständlich auch auf längere Kampagnen auswirken kann. Dies wird Leute, die Simples wollen wohl auch langfristig nicht stören. Diejenigen, die in Sachen Regelwerk anspruchsvoller sind, dagegen schon. Francesco di Lardo
  10. Also ich finde es grade gut, wenn es ausführlich ist - auch wenn über eine Stunde. Wieviel Stunden, Tage und Nächte haben die allermeisten hier mit Midgard verbracht? Da ist eine Stunde kein Ding. Francesco di Lardo
  11. Was?! Say it ain't true... Wer wollte nicht schon immer eine Möwe spielen? 🤣😉😇 Francesco di Lardo
  12. Whatever. Der Teufel steckt oft im Detail, so daß man wohl zubilligen muß, daß sich solche Dinge vielleicht nicht mit zwei, drei Telefonaten klären lassen. Ist aber im Grunde egal, denn früher oder später werden wir entweder von Pegasus oder von DDD (oder von beiden) ja hören, ob es mit Midgard bei DDD weitergehen kann oder nicht. Francesco di Lardo
  13. Ich glaube auch nicht an große zusätzliche Käuferschichten - das ist utopisch. Ebenso kann ich auch nicht im geringsten erkennen, wie sich ausgerechnet M6/Damatu von Konkurrenzprodukten herausheben oder abheben soll. Ich denke, es geht hier gar nicht darum, ob M6/Damatu in sich selbst mithalten oder gar besser sein kann, als Konkurrenten. Stattdessen geht es darum, ob Pegasus eine Chance sieht (offensichtlich), ein Stück des Kuchens aus den bestehenden Käuferschichten zu erobern. Und dies mit Hilfe des Gewichts und den Möglichkeiten, die es als großer Fisch im Spielebereich in die Waagschale werfen kann. Mit anderen Worten: Ich glaube, daß Pegasus überzeugt ist, im Nullsummenspiel der bestehenden Käuferschichten für die vielfältig vorhandenen Rollenspiele "leicht zugänglicher" Art konkurrieren zu können. Das ist m.E. eine Business-Einschätzung und -Entscheidung von Pegasus. Nicht mehr und nicht weniger. Genau. Und darum geht es m.E. nach bei Pegasus und M6 um die Gewinnung von Marktanteilen in der bestehenden Kundenbasis. In dieser Kundenbasis sind die "Nostalgiker" und "Sammler" nicht von relevantem Gewicht, warum es mit M6/Damatu auch nicht notwendig ist, sie als Käufergruppe zu berücksichtigen. Francesco di Lardo
  14. Das stimmt! Und zwar in beiden Punkten. Es wäre toll, hätte ich die Zeit all mein Zeug Rolemaster auf Mittelerde, Harnmaster auf Harn, Midgard auf Midgard und (eingeschränkt, weil in Art M6 noch am Ähnlichsten von den genannten) D&D 5e zu spielen... Gewissermaßen bin ich also "Sammler", wobei ich um M6/Damatu einen Bogen machen werde, da ich's nicht mal spielen würde, wenn ich die Zeit dazu hätte. Neben den "In die Tiefe Gehern" (wie mich) gibt es auch die "Ausprobierer". Die meisten Leute in meinen Spielergruppen entsprachen - wenig überraschend - eher meinem Profil. Doch es gab/gibt auch immer einige dazwischen, die eine ganze Menge Systeme ausprobiert haben. Francesco di Lardo
  15. Genau. Wäre M6/Damatu das einzige "Pferd im Stall" wäre ein solcher Wechsel zu Legacy-Midgard ja geradezu ein irrsinniges Risiko. Pegasus hat als "großer Laden" eben den Vorteil, daß es aufgrund der Breite seiner Angebotspalette das Risiko streuen kann, bzw. das "Midgard/M6/Damatu"-Abenteuer ein vertretbares Risiko ist - ob's nun funktioniert oder floppt, es wird Pegasus nicht das Genick brechen. Ferner kann Pegasus natürlich "Synergien" nutzen: Webshop, Marketing, Ressourcen - hier ist Pegasus überall viel besser und breiter aufgestellt als der alte Midgad-Verlag. Und vermutlich hat Pegasus aufgrund der Breite in seinem Produktportfolio auch viel tiefere Einblicke, was "die heutige Kundschaft" so will bzw. was man dieser verkaufen kann. Und wenn in diesem Portfolio bislang das "klassische" Rollenspiel gemünzt auf die "heutige Kundschaft" fehlte, so mag vielleicht M6/Damatu diese Lücke zu schließen. Vom Business-Standpunkt ergibt die Vorgehensweise vermutlich absolut Sinn. Meiner Erfahrung nach ist es aber so: Gleichgültig, ob es sich um Rollenspiel, LARP oder extrem komplexe Kriegsspiele wie etwa Advanced Squad Leader handelt: Das beste kommt heraus, wenn der Hauptaspekt nicht der kommerzielle Erfolg ist, sondern wenn das Geschaffene eine "Labour of Love" ist, d.h. die Autoren von Regeln und Inhalten vom Spaß oder dem Bedürfnis getrieben werden, das Spiel oder die Abenteuer, Welten und Szenarien zu schaffen. Nichts davon würde funktionieren, wenn sie für diese Arbeit normal "entlohnt" würden, nichts würde sich "rein wirtschaftlich" jemals rechnen. Francesco di Lardo
  16. Angeblich ja nicht: Es gibt doch den neuen Thread von Ende September 2025, wo die jetztig Zuständigen bei Pegasus für Midgard (Michael und Selina?) auf gesammelte Fragen geantwortet haben. Eine davon war die Frage, ob DDD in Zukunft wird M5-Material veröffentlichen dürfen, was mich ja zu der Bemerkung gebracht hat. Antwort war, daß dies derzeit noch nicht feststehe, weil man sich noch nicht mit den Verantwortlichen bei DDD getroffen habe. Francesco di Lardo
  17. Ich beurteile die Zielgruppenstrategie von Pegasus wie folgt: Pegasus ist - vermutlich korrekterweise - zum Schluß gekommen, daß zu Zeiten von sinkenden Aufmerksamkeitsspannen, TikTok, Smartphones und sozialen Medien junge Käuferschichten nicht mehr mit anspruchsvolleren Regelwerken zu gewinnen sind. Es muß - explizit geäußertes Designziel von Pegasus - "leicht zugänglich" sein. Vielleicht gehen sie aber davon aus, daß die "Marke" Midgard einen Pullfaktor darstellt, der unabhängig vom gelieferten Inhalt von hoher Relevanz ist: Kürzlich gab es vor einem Restaurant in Rom, welches sich nicht wirklich von zig anderen in der unmittelbaren Umgebung unterschied, Schlangen von bis zu 150 Metern. Warum? Irgend ein wichtiger Influencer aus den USA hatte dieses Restaurant als das Non-plus-ultra anpriesen, worauf dann die amerikanischen Touristen dem Restaurant die Türen eingerannt haben. Was "leicht zugänglich" ist und wofür es vielleicht keine Dutzende Abenteuer und Quellenbände gibt, mag "Old-School" Rollenspieler vielleicht nicht hinter dem Ofen hervorlocken und erst recht keine Kundenbindung zu M6/Damatu schaffen. Was diese anspricht gibt (oder gab) es mit M5 ja schon. Mit Blick auf die Zielgruppe von M6/Damatu stellt sich aber die Frage: Braucht es überhaupt eine vergleichbare Kundenbindung für heutige von der Zeit der sozialen Medien geprägten jungen Spieler, wie es sie früher für die "Old-School" Spieler von Nutzen war? Wenn man dazu tendiert, schnell von "Attraktion zu Attraktion" zu wechseln, braucht man ein simples Regelwerk, damit man schnell zu Erfolgserlebnissen kommt. Man braucht auch keine tief und umfangreich beschriebene Welt wie Midgard mehr, weil vielleicht nach recht kurzer Zeit das nächste "leicht zugängliche" Rollenspiel bereits die nächste Verlockung verspricht - vielleicht auch deshalb, weil man schon nach recht kurzer Zeit bemerkt, daß die Tiefe eines "leicht zugänglichen" Rollenspiels eben doch eher zu flach bleibt, um sich jahrelang damit zu befassen. Hat man das herausgefunden, oder erscheint das nächste Rollenspiel eben "more shiny", warum sollte man dann viele Quellenbücher für M6/Damatu brauchen? Ist so ein wenig wie mit He-Man Figuren und Playmobil: Drückst du der einen Figur aus der He-Man Reihe aus dem Kopf versprüht sie Wassernebel (Gift) - BOAH, cool! Kann Playmobil nicht! Darüber hinaus kann der He-Man Giftspritzer aber nur ein Schwert, eine Axt oder einen Wurfanker in der Hand halten - mehr hat die Produktreihe eben nicht vorgesehen. Das was man mit Giftspritzen, Schwert, Axt und Wurfanker machen kann, ist aber schnell ausgelutscht. Einem Playmobilmännchen kann man wieviele verschiedene Dinge in die Hand drücken? Genau... Ist aber am Anfang vielleicht nicht so spektakulär und shiny, wie Giftspritzen. Wer hat es zehn Jahre durchgehalten mit der He-Man Burg "Castle Greyskull" zu spielen? Wieviel mehr Kinder schaffen (oder schafften...) dies im Vergleich dazu mit Playmobil? Ganz genau... Fazit: Die "Altspieler" sind nicht die Zielgruppe von Pegasus. Es braucht keine langfristige Kundenbindung mehr in der heutigen Zeit, noch "übergroße" Spieltiefe sowohl mit Blick auf die Regeln noch auf die Spielwelt. Stattdessen braucht es "Aufmerksamkeit", die sich teils durch "Marke" herstellen läßt. Dann braucht es "leichte Zugänglichkeit" durch schnelle Anfangserfolge und Attraktionen (Hauptsächlich von Menschen geprägte Welt? Langweilig. Schickalsmünzen - ich habe das "Schicksal" gewendet. Toll! In einem Thread schrieb jemand hier im Forum, in seinem Playtest habe man ständig Schicksalsmünzen werfen müssen, um die Charaktere im Spiel zu halten. Die Attraktion der Schicksalsmünzen dürfte in einem solchen Umfeld schnell ihren Glanz verlieren. Kundenbindung ist nicht so wichtig. Heutzutage ziehen die Leute schnell weiter: Ob's nun der Pulli der "Superfast-Mode" ist, der neueste Trend oder das Rollenspiel. Wichtig in dem Zusammenhang ist auch die Richtung: Mag sein, daß die erhoffen neu gewonnenen Käufergruppen für M6/Damatu nicht so lange bei der Stange bleiben und dem System auch alsbald wieder den Rücken zukehren. Nicht so schlimm - denn das dürfte ggf. für andere "leicht zugängliche" aber letztlich ziemlich flache Rollenspiele, deren Attraktion schnell ausgelutscht ist, ebenso gelten, die dann vielleicht ihr Glück mit Midgard versuchen. Solange genug Leute mal bei M6/Damatu "hereinschauen", Regelwerk und eine Handvoll Abenteuer kaufen, funktioniert dieses Geschäftskonzept. Der Rest wäre nur Bonus. Francesco di Lardo
  18. Count me among this number. Francesco di Lardo
  19. Halte ich auch für einen zentralen Punkt. Auch wenn für mich persönlich M6/Damatu wegen komplett neuem Regelwerk (statt Regel-Evolution) UND komplett neuer Spielwelt eine Totgeburt ist und daher von mir weder gespielt noch gekauft werden wird, ist es nicht so, daß ich Pegasus nun aus reiner Frackigkeit einen Mißerfolg wünschen würde. Allerdings glaube ich, daß es - nicht zuletzt und vielleicht sogar zuvorderst - wegen der Aufgabe der über Jahrzehnte ausgeformten Spielwelt ein Mißerfolg werden wird, zumindest aber kein Erfolg. Francesco di Lardo
  20. Stimmt, daran hatte ich gerade nicht gedacht. Das ist in der Tat ein "harter" valider Punkt. In diesem Zusammenhang wird aber interessant werden, wie Pegasus Entscheidung mit Blick auf die Möglichkeit der Fortführung von Publikationen für M5 von DDD ausfallen wird. Für die DDD Publikationen liegt die Verantwortung von beitragenden Künstlern und Autoren ja bei DDD. Wenn DDD willens ist, hinzubekommen, was Pegasus für den bisherigen "Midgard Verlag" (aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen) nicht machen will, dann sollte dies für Pegasus ja kein Problem darstellen, da Pegasus selbst nicht von den einhergehenden "Schwierigkeiten" betroffen wäre. Sofern sich vor diesem Hintergrund Pegasus aber dennoch entscheiden sollte, DDD die Möglichkeit der Publikation weiterer M5-basierter Inhalte zu untersagen, dann wäre die (mögliche) Maske jedoch gefallen. Francesco di Lardo
  21. Nun ja. Wenn man diesen Vergleich aufgreifen will, dann kann man vielleicht sagen, daß es früher - ich weiß nicht wieviele - mehr unterschiedliche Fertigkeiten gab, als die die 24, die davon noch in M6 übrig geblieben sind. Dadurch sind die Überbleibsel so unglaublich breit geworden, daß man sie mehr oder minder fast als beliebig bezeichnen kann. Etwa so wie der Unterschied zwischen "Französischer Küche" oder "Essen". Ein Kinderbuch befaßt sich vielleicht mit "Essen" aber unwahrscheinlich mit "Französischer Küche". Das ist aber eine bewußte Design-Entscheidung von M6 - es soll ja explizit "zugänglich" sein. Kinderbücher sind sicher auch ganz besonders "zugänglich" - auch Erwachsene verstehen sie sofort. Vielleicht sind Kinderbücher für Erwachsene aber nicht so spannend. Franceso di Lardo
  22. In Zeiten von Websites, Webshops und PDFs ist dies heutzutage aber ein "Hindernis", dessen Überwindung kaum Aufwand und Anstrengung bedarf. Dies gilt umso mehr für Midgard, wo Webshop und PDFs bereits existieren. Wenn's dann nicht mehr "Branwnes Basar" ist, sondern die Artikel eben in den Pegasus Webshop aufgenommen würden - wo ist das Problem? Es gibt keines. Dagegen fehlt es am Willen von Pegasus. Es bräuchte nicht einmal "Produktpflege" von Legacy-M5 elektronischem Material. Wenn's in deren Shop wäre, würden sie ggf. einfach nur ohne Arbeit oder weitere Grenzkosten ein wenig Profit mitnehmen. Die einzige Erklärung ist in meinen Augen, daß Pegasus mit M6/Damatu die "Marke" Midgard verwerten will - obgleich M6 weder als Regelwerk noch Damatu mit Midgard als Spielwelt noch substantiell etwas zu tun haben. Jeder kennt einen "Granny Smith" Apfel. Mir kommt es so vor, als ob nun das "Granny Smith" Label auf eine Birne geklebt wird, damit die Leute, die "Granny Smith" mochten nun hoffentlich statt des Apfels eine Birne kaufen. Francesco di Lardo
  23. Fair enough. Zumindest einen Punkt hat dies natürlich für sich: Es ist deutlich weniger "Arbeit". Nicht jeder hat Zeit oder Lust, Aufwand in eigene Abenteuer zu stecken oder in die von mir beschriebene Verknüpfung und Verflechtung von "Gekauftem" und "Selbstgemachtem" bzw. dessen Erweiterung mit "Selbstgemachtem". Francesco di Lardo
  24. Das würde im weitesten Sinne dann wohl unter "Konversionsprobleme" zu subsumieren sein... Francesco di Lardo

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