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Artikel aus dem Forum
Der verschlissene und an vielen stellen geflickte alte Ledersack hatte schon bessere Zeiten hinter sich.
 
Einst war der Beutel aus feinstem Leder, reich verziert und mit fremdartig anmutenden Symbolen bestickt, die nun fast vollkommen verblichen und abgewetzt sind.
 
Der Erschaffer dieses Artefaktes, ein wandernder Gnom und Thaumaturg, ist leider nicht sehr bekannt geworden, da er auf seinen Wanderungen ein jähes Ende auf einer Trollbrücke fand.
 
Das in Sagen und Märchen eingegangene Artefakt ist seit über 100 Jahren verschollen.
Eines dieser Märchen dürften die meist unter den Abenteurern noch aus ihrer Kindheit kennen, in dem der Besitzer des Beutels laut ausruft, Knüppel aus dem Sack.
 
Der Beutel hat eine Größe von 25x40 cm und ein Gewicht von 300g und könnte wie ein normaler Beutel mit einer Füllmenge von ca. 5kg benutzt werden.
 
Bes.: Nach Aussprechen des Schlüsselwortes kann man Gegenstände (für begrenzte Zeit auch Lebewesen) die länger und schwerer sind im Beutel verstauen, Vorausgesetzt sie passen durch die Öffnung und überschreiten das Gesamtgewicht von 25 kg nicht.
 
Es ist wichtig! sich zumerken, was in dem Beutel ist und beim Befüllen es deutlich zu benennen, da es sonst zu einem heillosen Durcheinander kommt.
 
Schlüsselwort: xy in den Sack bzw. xy aus dem Sack.
 
Die ABW steigt um +3Punkte für jeden weiteren Gegenstand (z.B. eine Geldbörse voller Goldstücke)
 
Das Artefakt wird nur durch einen Würfelwurf von 1 vollkommen zerstört und alle darin befindlichen Objekte sind für immer verloren.
 
Brent es nicht vollkommen aus, kann folgendes geschehen: (ABW 2-15% +x*3)
Was mit w20 bestimmt wird.
 
bei 1: Der Beutel platzt auf und vom Himmel regnet es die Gegenstände, die vorher im Beutel waren. 20m Fallschaden, der Beutel kann geflickt werden aber die ABW steigt um 5 Punkte an.
bei 2-5: Es springt für 1 Minute ein Knüppel heraus der jeden in 15m Umkreis verprügelt. (Keule+10: 1w6-1) (Bes.: Dieser kann auch bewusst gerufen und auf ein Opfer gehetzt werden, aber nicht in diesem Fall.)
bei 6-10: 1w6 Riesenratten, die sich auf den erstbesten stürzen.
bei 11-19: Ein willkürlich bestimmter Gegenstand aus dem Beutel kommt zum Vorschein.
bei 20: Nichts, nur eine Minute lang hämisches Gelächter.
 
Viel Spaß damit.
Hallo zusammen.
Da ich den Grundriss von Perenjos Haus (GB 58, Seite 58) mit einem kleinen Tool erstellt hatte, stelle ich ihn euch hiermit als Datei zur Verfügung. Ist zwar nur eine Computergrafik und natürlich nicht so schön wie die Zeichnung im Gildenbrief, aber ihr könnt vielleicht was damit anfangen, wenn ihr das Haus mal brauchen solltet. Ein Ausdruck ist ja leicht gemacht und kann auch schnell vergrößert werden, um als Bewegungsraster zu dienen.
 
Viel Spass damit.
Hallo zusammen,
 
nach einer kleinen Pause behellige ich euch mal wieder mit einer Kurzgeschichte.
 
Diesmal handelt sie von Guido, meiner neuesten Figur in der Hausrunde. Die geschilderte Situation wurde im Spiel kurz angerissen, ich sorgen hiermit für die Ausschmückung.
 
Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen und freue mich wie immer auf eure Kommentare.
 
LG Anjanka
 

In der Höhle des Drachen
 


Mit gemischten Gefühlen, eine Hand durch sein schwarzes Haar schiebend, betrachtet Guido den Schlund der eisigen Höhle, in der er den passenden Kristall zu seinem eigenen Schwert finden soll. Sein und Nunzios langjähriger Lehrer und Vertrauter Ricardo weist erneut darauf hin, dass diese Prüfung schwer wird, aber die meisten Anwärter zurückgekehrt seien. Die meisten.
Natürlich ist sich sein Bruder, der etwas größere, ebenso schwarzhaarige Nunzio, vollkommen sicher, diese Prüfung bestehen zu können. Guido hat so seine Zweifel. Schon zwei Mal hat er aufgrund von Träumen oder Visionen seine innere Ruhe vollkommen verloren. Und bei der Prüfung geht es auch darum, eine Vision zu erhalten und dennoch nicht in den tödlichen Wahn des so genannten „Drachenfiebers“ zu geraten – einer Krankheit, durch den göttlichen Funken Larans ausgelöst, die den Körper von Innen heraus verbrennen lässt. Keine einfache Sache.
Nunzio macht einen, durch den schneebedeckten Boden knirschenden, Schritt auf den Eingang zu und wirkt in seiner aufrechten, jeden Zweifel ausschließenden Haltung wie immer sehr selbstsicher. Guido drängt seine Bedenken kurzerhand beiseite und folgt seinem Bruder entschlossen. Nunzio hat in letzter Zeit sehr an ihm gezweifelt, nun endlich kann er seinem großen Bruder beweisen, dass er immer noch auf dem rechten Pfad ist. Keine Zeit, zu zögern.
„Und denkt dran: Lasst euch nicht von eurer Pflicht abbringen. Und vertraut eurem Gefühl, wenn es um die Wahl des richtigen Kristalls geht. Es ist eine sehr wichtige Wahl, nehmt sie nicht auf die leichte Schulter.“ Ermahnt Ricardo die beiden ein letztes Mal, dann schluckt sie der kalte Schlund der Drachenhöhle.
 
Drinnen dreht sich Nunzio beiläufig zu seinem kleinen Bruder um. „Laran sei mit dir!“
„Und mit dir...“ erwidert Guido den Gruß gedankenverloren, als Nunzio schon in einem schmalen Nebengang verschwindet. Diese Prüfung muss jeder auf sich allein gestellt bestehen.
Guido folgt einem inneren Impuls und marschiert geradeaus in einen dunklen, nur von leuchtenden Kristallen und Eisreflexionen erhellten Gang. In dieser heiligen Höhle soll es eine unglaubliche Zahl an Kristallen geben, von denen jeder ein Einzelstück ist. Manche leuchten den Prüflingen den Weg, andere sind nur dazu da, von dem richtigen Menschen ausgewählt und in den Knauf seines Schwertes eingearbeitet zu werden.
Aber nur der richtige Kristall würde das eigene Schwert wirklich zum eigenen Schwert machen. Die falsche Wahl, so Ricardos Worte, verdirbt das Schwert und sorgt dafür, dass der Prüfling scheitert. Und zu scheitern bedeutet den nahezu sicheren Tod.
Guido verdrängt die Gedanken daran und konzentriert sich auf seine Aufgabe: den richtigen Kristall zu finden. Aber welcher ist es? Sollte er einfach nach seiner Lieblingsfarbe suchen? Aber nein – dann würden das schon viele vor ihm getan haben und dementsprechend gäbe es beinahe nur rote Kristalle an den Schwertern der Diener Larans. Denn Rot ist die heilige Farbe. Und so viele Schwerter er bis heute auch gesehen hatte, nie waren zwei gleichfarbige Kristalle darunter gewesen.
Also sollte er sich lieber Gedanken darüber machen, welche Farbe sonst noch in Frage kommt. Ein helles Gelb vielleicht – ebenfalls eine Symbolträchtige Farbe für Laran-Gläubige. Aber auch das verwirft Guido schnell, als er einen Kristall in ebenjenem Ton erblickt. Irgendwie scheint es nicht der richtige zu sein.
„Ob Nunzio bereits gewählt hat? Sicher wird ihm die Aufgabe keinerlei Probleme bereiten.“ Überlegt Guido müßig und streift mit den Fingerspitzen einige andere Kristalle. Sie alle sind nicht...richtig.
 
Tiefer und immer tiefer dringt er in die Höhle ein, nur begleitet von seinen eigenen Gedanken und den teilweise leuchtenden Kristallen. Nunzio durch Zufall anzutreffen glaubt er schon lange nicht mehr. Zu weit verzweigt sind die Gänge, zu sporadisch seine eigenen Wege. Außerdem ist Guido allmählich zu der Überzeugung gelangt, dass Nunzio wohl schon fertig sein wird.
Sein Zeitgefühl lässt ihn immer mehr im Stich, allerdings ist Guido sich fast sicher, dass er schon einen halben Tag damit verbracht hat, den einen Kristall zu finden. Langsam macht ihm sein Hunger zu schaffen.
Außerdem wird es mit jedem Schritt kälter und kälter. Kein Wunder – befindet sich die heilige Höhle doch auf einem hohen Berg, dessen Gipfel schneebedeckt und von ewigem Eis verkrustet ist. Die Gänge der Höhle selbst bestehen zum größten Teil aus Eis und spiegeln die Farben der Kristalle schmerzhaft schön wider – so dass man sich noch leichter in der Richtung irren kann.
An einer weiteren Kreuzung zweier Gänge verharrt der junge Krieger keuchend und beobachtet, wie sein Atem zu kleinen Wölkchen gefriert. Was Akemi wohl gerade tut? Ob sie mit einem Geschäftsmann feilscht? Womöglich um teuren Schmuck, für den sie einen regelrechten Fimmel hat? Die Gedanken an seine reizende Freundin mit den langen, faszinierend glatten Haaren und dem nahezu weißen Gesicht, lassen Guido den Hunger und die Kälte vergessen.
Lächelnd macht er sich wieder auf den Weg, noch tiefer in das erstarrte, kalte Labyrinth.
 
Weiß. Nicht so, wie die Schneedecke draußen, oder die Eiswände hier drinnen. Viel reiner, viel...besser. Er kann es nicht benennen, er weiß nur, dass er niemals zuvor ein so Schönes Weiß gesehen hat. Der Kristall thront ein wenig abseits des Weges, den er eigentlich gehen wollte, auf einem schimmernden Podest aus durchsichtigem Eis.
Er ist nicht klar, eher milchig, aber genau das macht ihn so wunderschön. Eben noch konnte Guido nicht anders und musste an Akemi denken – wie sehr er sie liebt und weshalb er sein Schwert „Guardian Angel“ getauft hat – und im nächsten Moment erblickt er diesen makellosen, wundervollen und so passenden Kristall. Das muss ein Zeichen sein.
Ehrfürchtig nähert sich Guido seinem persönlichen Kristall und mustert ihn glücklich – und ein wenig erleichtert – bevor er die rechte Hand ausstreckt und danach greift. Er fühlt sich merkwürdigerweise warm an, gar nicht so, als harre er schon seit Jahrzehnten in einer frostigen Höhle darauf, dass Guido kommen und ihn an sich nehmen würde.
Ganz vorsichtig hält der Krieger den Kristall, beinahe so, als könne der Stein bei der leisesten Erschütterung zerbrechen. Plötzlich packt Guido eine schwindelerregende Schwäche, die ihn auf die Knie zwingt. Als es dadurch auch nicht besser wird, sinkt er flach zu Boden, ohne aber den Kristall loszulassen. Zu wertvoll ist dieses wundervolle Kleinod, als dass er es so kurz nach seiner Entdeckung schon wieder verlieren darf.
Auf dem frostigen Untergrund liegend, bemüht sich der junge Krieger, seine Sinne beisammen zu halten, stark zu bleiben. Aber es nützt nichts – schon wird ihm schwarz vor Augen und ungebetene Bilder drängen sich in sein Bewusstsein. Das muss die Prüfung sein – die angekündigten Visionen.
Als er das begreift, öffnet er seinen Geist – leicht widerstrebend – und überlässt sich ganz der göttlichen Vision. Selbst jetzt noch, als Guido schon keine Kontrolle mehr über das hat, was geschieht, umklammert seine Rechte noch immer den weißen Kristall, um ihn vor dem Eis, der Kälte und jedweder anderer Gefahr schützen zu können.
 
Ein Drache. Schwarz wie die Nacht. Laran, in seiner Gestalt als junger, gut aussehender Krieger mit Flammenaugen. Soldaten, unzählige Soldaten und eine gewaltige Lawine aus Gestein und Schlamm. Ein Adler, Bildnis der Standarte der Legion.
Akemi und Nunzio, die ihm beistehen und versuchen, einen Damm zu stützen, der die tödlichen Schlammmassen abhalten soll. Wieder diese Standarte. Mit einem Schlag erkennt Guido, dass er zwar in der Lage ist, im Kampf Leben zu nehmen, das Leben aber immer wieder neu entsteht und somit nicht dauerhaft vernichtet werden kann. Er begreift, dass nur wichtig ist, was er tut oder nicht tut, dass seine Existenz ansonsten nur Teil des Großen Ganzen ist.
Mit einem Schrei rammt er die Standarte in den Boden. Der Drache entflieht seinem Gefängnis und erhebt sich majestätisch in die Lüfte.
Guido auf seinem Rücken.
Und dann nur noch Hitze. Unerträgliche, sengende Hitze. Sie ist überall, füllt seine Lungen wie heißes Wasser, bemächtigt sich seiner hilflosen Glieder und scheint sogar das Eis um ihn herum zu schmelzen.
Was bleibt ist ein Funke trotzigen Lebenswillen und der weiße Kristall, nach wie vor sicher in seiner Hand. Das Weiß leitet den Funken, lässt nicht zu, dass er erlischt und lockt mit Bildern der Dinge, die er noch tun wollte, sobald er diese Prüfung bestanden hätte.
Er will Akemi auch weiterhin schützen. Genauso wie Nunzio. Seine Träume beweisen es – Nunzio braucht ihn! Und die anderen – die stille Laura, die sprunghafte Nadja und der dauernd auf seine samtene Stimme hinweisende Frauenheld Juan – ebenso. Er will sein Leben dem Schutz anderer und dem Kampf gegen die Bestien der Finsternis widmen. Er will es nicht damit vergeuden, sinnlos Leben zu nehmen, denn das Leben wird immer neu entstehen.
Weiß. Es füllt seine komplette Wahrnehmung und verdrängt sogar die Hitze. Ist es überstanden? Er kann es nicht sagen. So nah hat er sich Laran nie zuvor gefühlt, sein Gott scheint direkt hinter diesem strahlenden, weißen Schleier zu warten.
Aber ein Beben geht durch den Schleier und der dadurch entfachte Sturm drängt Guido zurück.
 
Mit einem Stöhnen öffnet er die Augen. Verwirrt stellt Guido fest, dass er – alle Viere von sich gestreckt – auf dem Boden einer Höhle aus Eis liegt. Dann bemerkt er den Kristall in seiner rechten Hand und blinzelt ihn verwundert an.
Und endlich erinnert er sich wieder. Alles stürzt gleichzeitig auf ihn ein – der wundervolle Fund, die Vision und schließlich das Fieber. Das Fieber. Es hätte ihn töten können, das weiß er. Nicht wenige Prüflinge sind letztendlich daran gescheitert. Die Hitze schien vollkommen, er hätte beinahe aufgegeben. Aber nur beinahe.
Den rettenden Kristall mit Blicken liebkosend erhebt sich Guido ächzend in eine sitzende Position. Erst jetzt bemerkt er, dass seine Kleidung nass an seinem Körper klebt. Bei der klirrenden Kälte um ihn herum kein Zustand, der lange anhalten sollte.
Im Moment allerdings kann Guido nichts daran ändern, weshalb er sich auf die dringlichere Aufgabe konzentriert – lebend aus diesen Labyrinth herauszufinden. Sein Durst ist überwältigend, der Hunger aber scheint komplett verflogen. Was noch viel unheimlicher ist.
Als er mühsam auf die Füße kommt, fühlt er sich schrecklich schwach und so kraftlos wie ein Kleinkind. Wo die nasse Tunika nicht an seinem Körper klebt, schlackert sie lose um ihn herum – offenbar war er lange genug bewusstlos, um jegliches Fett um seinen Bauch herum zu verlieren. Wenigstens etwas.
Beim ersten Schritt jedoch, wird dem jungen Krieger klar, dass er weit mehr als nur ein wenig Babyspeck verloren hat. Seine Muskeln vermögen kaum sein Gewicht zu tragen, Krämpfe durchzucken seinen sonst so gut trainierten Körper und zwingen ihn beinahe wieder in die Knie.
Auch die nächsten Schritte machen es nicht leichter. Aber jetzt aufzugeben ist für Guido keine Alternative. Nicht, nachdem er sogar die göttlichen Visionen überstanden hat. Und den Kristall sein eigen nennen kann. Außerdem muss er zurückkehren, um Akemi den Namen seines Schwertes und seine Bedeutung zu verraten.
 
Hätte er unterwegs einen Stecken gefunden, er hätte ihn als Stütze benutzt, aber in der kargen Einöde der Höhle gab es nichts Passendes, weshalb Guido sich aus eigener Kraft hinausschleppen musste.
Tageslicht überlagert das schwächere Glimmen der Kristalle an den Wänden und lenkt Guidos müden Körper Richtung Ausgang. Jeder Muskel brennt vor Schmerz und Anstrengung, seine Kehle giert nach Wasser und der Magen scheint nur noch ein verkümmerter, steinharter Klumpen zu sein.
Als endlich direktes Sonnenlicht seine Augen trifft, kneift er sie geblendet zusammen und bleibt schwankend stehen. Schemenhafte Gestalten stehen unweit des Eingangs und scheinen auf etwas zu warten. Nach mehrmaligem Blinzeln erkennt Guido seinen großen Bruder und Ricardo, die ihn mit besorgten Mienen mustern, aber laut den Regeln des Ordens noch nicht helfen dürfen. Guido sieht ihnen an, dass es vor allem Nunzio sehr schwer fällt, seine beherrschte Haltung nicht aufzugeben.
Erleichterung durchflutet den geschwächten Mann, als er mit letzter Kraft die Eiswände der heiligen Höhle hinter sich lässt und den beiden entgegenwankt. Erst als er den schneebedeckten Boden draußen berührt, setzt sich Nunzio in Bewegung und kommt ihm eilig entgegen.
„Laran sei Dank! Wo warst du nur so lange?“ Nunzio legt sich den linken Arm seines Bruders über die Schulter und hilft diesem somit auf den Weg ins provisorische Lager.
Guido versucht, etwas zu sagen – ihm zu danken – seine Kehle ist aber zu ausgedörrt, um einen Laut herauszulassen.
Sofort reicht ihm Nunzio seinen Wasserschlauch und sieht zu, wie Guido dankbar trinkt. Köstlicher hat Wasser selten geschmeckt.
„Danke. Ich weiß nicht...wie lange, war ich denn dort?“ todmüde gibt Guido den leeren Schlauch zurück und stützt sich schwer auf seinen Bruder.
„Acht Tage! Das hat noch niemand geschafft! Ich dachte schon, du wärst tot! Allein Laran hast du es zu verdanken, dass du noch lebst!“
Acht Tage? Guido kann sein Überleben selbst nicht recht begreifen. Offenbar war Laran tatsächlich bei ihm.
Obwohl er es eigentlich gar nicht wissen will, dreht er sich zu Nunzio um und sieht ihn fragend an: „Und...wie lange warst du drin?“
„Ungefähr eineinhalb Tage.“ Erwidert dieser auf seine gewohnt nüchterne Art.
Natürlich. Etwas anderes hätte Guido auch gewundert. Vor Anstrengung keuchend löst er sich von seinem Bruder, lässt sich zu Boden gleiten und begibt sich in die übliche Gebetsstellung. Und noch bevor er etwas isst, mehr Wasser trinkt und seinem Meister sowie Nunzio von dem Kristall und den Visionen erzählt, dankt er Laran in einem langen, stillen Gebet für sein Leben.
Ricardo und Nunzio nehmen dies schweigend zur Kenntnis und sehen sich mit hochgezogenen Augenbrauen gegenseitig an. Beide wissen, dass Nunzio, der ohne passenden Kristall am zweiten Tag aufgeben musste, um das Seelenheil seines Bruders gebetet hat, während Ricardo bereits fest mit dessen Tod gerechnet hatte.
Ein Wunder war geschehen.
Ich hatte vor, diesen Artikel evt. in die Bibliothek zu stellen. Doch vorher wollte ich dem dort gegebenen Rat folgen, und meine Idee hier durchdiskutieren lassen.
Hapa, Sela kale (beeile dich, leb wohl) - Elefantensense (+0/+0) (ABW: 5)
Hapa, Sela kale ist eine mag. Elefantensense. Der Stoßzahn des Elefanten ist jedoch, im Unterschied zu anderen Elefantensensen, ausgehöhlt.
 
Dieses Werk wurde den Mythen der abaBulugu zufolge von einem sehr mächtigen Großen Ahn (meist natürlich der eigene) vollbracht, der damit die Kraft eines der mächtigsten Elefanten aufrechterhielt und für seine Nachkommen nutzbar machte. Denn sobald man durch den Stoßzahn bläst (was drei Runden in Anspruch nimmt), ertönt ein weithin hörbarer, sehr tiefer Ton. Dieser wirkt nach misslungenem PW: ABW auf alle Elefanten in 20km Umkreis wie der Zauber Tiere rufen. Die Tiere (als Richtlinie: 1W10, sofern die Tiere in der Umgebung beheimatet sind) erscheinen dann nach 3W20 Minuten und unterliegen der Kontrolle (wie bei Macht über die bel. Natur) der Person, die die Sense in den Händen hält.
 
Der Name "Hapa, Sela kale" ist eine ironische Bezeichnung der Waffe. Häufig wird ihr Name gerufen, bevor Gebrauch von ihrer mag. Wirkung gemacht wird, um die Gegner zu ängstigen.Sollten diese von der Waffe gehört haben, wird sofort ein Moraltest (siehe KOM) fällig, gefolgt von einem weiteren sobald die Elefanten eintreffen (hier ist es dann auch irrelevant, ob die Waffe vorher schon bekannt war, oder nicht). Außerhalb der Regionen in denen Elefanten naturgemäß vorkommen, hilft die mag. Wirkung der Waffe nur wenig. Sie kann mit ihrem weitklingenden, unnatürlichen Ton als Signal verwendet werden, ruft jedoch nur Elefanten, sollten sie sich per Zufall in einem Umkreis von 20km aufhalten.
 
Dadurch, dass der Stoßzahn ausgehöhlt ist, ist die Waffe etwas leichter als normale Elefantensensen und benötigt somit nur eine Mindeststärke von 61 für ihren Einsatz. Dafür ist sie auch leicht zerbrechlich und wird im Falle der Zerstörung durch äußere Krafteinwirkung nur als normale Waffe (nicht als magisch) behandelt.
Burrte, Orcschamanin Grad 3 Alter: 17 Jahre GG:5
St:53 Gs:89 Gw:43 Ko:46 In:39 Zt:98 Au:14 pA:70 Wk:53 Sb:46
Größe: 168cm Gewicht: 60Kg Händer: rechts Bewegungsweite: 28
Boni (mit eingerechnet): SchB:1 AnB:1 AbB:0 AusdB:1 ZB:3 ResB:2/2/0
Raufen +5 Resistenz+16/+16/+14 Abwehr+12 Rüstung:KR Totem:Wolf (Werte mit eingerechnet)
12 LP
20AP
Sehen+8, Hören+8, Riechen+14, Tasten+8, Schmecken+8, 6.Sinn+3, Robustheit+9, Infrarotsicht, -1 auf alle EW,WW und Schadenswürfe bei Tageslicht
 
Waffenfähigkeiten:
 
Dolch+8, Keule+11, Wurfkeule+11
 
 
Fähigkeiten:
 
Fallenstellen+7, Fälschen+13, Geländelauf+15, Himmelskunde+4, Meditieren+8 (setzt sie sehr ungerne und selten ein, da sie sich noch sehr genau an eine unangenehme Situation erinnern kann, in der ein anderer Orc ihr ein bisschen zu nah war als sie meditierte), Schwimmen+15, Sprechen: Albisch/Dvarska/Orcisch/Yweddisch+12/+9/+14/+4, Spurenlesen+4, Tanzen+15, Tarnen+8, Trinken+7, Überleben (Wald)+8
 
Zaubern+16: (evt. geringerer EW, da nicht zu den Grundzaubern gehörig)
 
Vision, Schwäche, Kälteschutz, Bannen von Licht, Bärenwut, Macht über das Selbst, Macht über die Sinne, Stärke, Wundersame Tarnung, Heilen von Wunden, Verursachen von Wunden, Verursachen von Krankheit, Ungeheuer rufen, Verfluchen, Todeskeule, Knochenbestie, Verzweiflung, Hören der Geister
 
Inventar
 
Dolch; 2Wurfkeulen; ihre Rüstung ist ein Gestell aus unterschiedlichsten Knochen, die sie mit Lederbändern und Ähnlichem zusammengebunden hat; Oberschenkelknochen eines gefallenen Gegners (sie behauptet, es sei ein Zwergenkrieger gewesen); unterschiedliche Rauschmittel, abgenutzte Kleidungsstücke deren einstige Farben im Dreck des Gebirges graubraun wurden, Fetisch (ABW:4); Tuchbeutel; Wanderstab (der vor einer Flucht hastisch in Richtung Gegner geschmissen wird, um ihn abzulenken); Karaffe mit 2l Orcwurz
 
Auf ihren Fetisch sind die Zauber Hören der Geister und Bannen von Licht (wie Bannen von Dunkelheit, nur mit gegenteiliger Wirkung) gebunden. Sie stellte diesen aus dem Kopf ihrer Mutter her, den sie zu diesem Zweck ausgrub. Sie füllte ihn mit allen Zähnen die sie noch finden konnte (wahrscheinlich nicht nur die ihrer Mutter) und versiegelte den Totenschädel mit einer Bandage aus Lederbändern. Zum Abschluss befestigte sie noch weitere Knochen an der Außenseite des Schädels und versah ihn mit einer Lederschlaufe, so dass er bequem am Gürtel getragen werden kann. Mit diesem Fetisch kann sie, sobald sie die selbstgebaute Rassel zum Klingen bringt, Kontackt mit dem Geist ihrer Mutter aufnehmen, der ihr helfens zur Seite steht. Außenstehende von Grad 0 mit einer menschlichen Intelligenz, müssen einen EW:Geistesresistenz bestehen, um nicht unter den Folgen von Angst zu leiden, sobald sie erkennen, woraus diese merkwürdige Rassel besteht.
 
 
 
 
GFP: 5700
 
 
Geschichte, Hintergrund:
 
 
 
 
 
 
So, dann möchte ich mich mal vorstellen: Ich heiße Burrte.
 
 
 
Was, das reicht euch nicht?
 
Da wo ich herkomme würde man euch den Schädel einschlagen für die Art und Weise wie ihr mit der Schamanin sprecht. Ihr hört richtig, ich bin DIE Schamanin! Nicht irgend eine Möchtegernhokuspokuszaubertuse, ich bin die mächtigste Schamanin, die ihr im ganzen Artrossgebirge finden werdet. Ich bin so mächtig, dass selbst meine tote Mutter noch vor mir Angst hat. Zu dem bin ich schlau. Viel schlauer, als die Meisten es jemals werden könnten. Denn ich bin Archäologin, oder Astrologin, ach wie auch immer ihr einen Sterngucker nennt es ist mir egal. Ich beobachte den Mond und kann in die Zukunft sehen. Sogar der ein oder andere Tanz den ich erfunden habe ist ganz auf eine bestimmte Position des Mondes ausgelegt. Nur meine Sippe konnte das nicht würdigen. Wahrscheinlich waren sie neidisch, dass ich die Einzige war die jeden unter den Tisch saufen konnte. Die haben sich irgend so einem Möchtegernhokuspokuszaubertuser angeschlossen und ich bin weggegangen. Sollen die sich doch eine andere Schamanin suchen. Ich werde mich jedenfalls nur noch um die Sippe kümmern, die mich entsprechend würdigt. Bis ich die gefunden habe, werde ich mich weiterhin meist nur mit Mama unterhalten. Wenigstens versteht SIE mich. Naja, eigentlich war sie auch diejenige die mir sagte, ich sollte besser gehen. Sagt mal, wo wir gerade so davon sprechen, wollt ihr nicht meine neue Sippe werden? Ich meine, ihr seid zwar keine Orcs, aber würdigen könnt ihr mich trotzdem. Und so wie ich das sehe, habe vielleicht sogar ich einen kleinen Vorteil davon, wenn ihr meine Sippe seid.
 
 
(für den Fall, dass abgelehnt wird, geht sie beleidigt weiter und schimpft vor sich hin: Mama hat´s mir ja gesagt. Nie nett sein und nie mit Fremden reden!)
Ai Pot beschwören
Beschwörug der Stufe 1
Oktagramm (5 GS)
Köder: Instrument
 
AP-Verbrauch: 3
Zauberdauer 30 min
Ursprung: dämonisch
30: DBe, Sc - 60:EBe, TBe - 3000:Hx, Ma, Th
 
Um einen Ai Pot heraufbzubeschwören, kann entweder ein magisches oder ein nicht magisches Instrument benutzt werden. In jedem Fall ist das Instrument danach aber weg.
 
Ein Ai Pot zählt als Dunebarg.
 
 
 
 
Ai Pot (Grad 1) In: m60
LP* Ap* Gw* St* RK*
Abwehr*
Resistenz+13/13/*, EP 1, B12,
 
Angriff: keiner
Bes.: kann Instrumente bis zu 20 Kilo Gewicht befallen.
 
Während der Beschwörungszeremonie summt der Zauberer entweder ein Lied oder eine andere Person in der Nähe muss eine Melodie bzw. einen Rhythmus spielen.
Sobald der Ai Pot beschworen wurde, fährt er in das Instrument und spielt auf diesem (ähnlich wie der Zauber Macht über Unbelebtes) eben jene Melodie immer wieder, bis er ausgetrieben wird oder mittels Dominieren dazu gebracht wird sein Musizieren zu unterbrechen.
 
Wenn bei der Beschwörung ein Zauberlied gespielt wird und dem Ai Pot ein magisches Instrument bereit gestellt wird, so vermag er auf diesem auch dieses magische Lied mit den entsprechenden Auswirkungen zu spielen. Die Stufe des Liedes darf dabei aber nicht höher als 2 sein.
 
Mittels Dominieren kann man einen Ai Pot auch dazu bringen neue Lieder zu lernen. Jeder Versuch einem Ai Pot ein neues Lied beizubringen braucht ein erfolgreiches "Dominieren", sowie eine Zeitspanne von 30 Minuten.
 
Ein Ai Pot kann höchstens Grad des Beschwörers * 10 Lieder beherrschen.
 
 
Diese Beschwörung ist vor allen Dingen in KanThaiPan bei den dortigen Schamanen bekannt, die bei entsprechenden Ritualen Geister beschwören welche die Rituale mit der ihnen vorgespielten Musik begleiten. Es ist dabei auch möglich mehrere Ai Pots zu synchronisieren um so Polyphone Melodien nachbilden zu können.
 
 
 
 
 
 
Die Idee überkam mich gerade so, was haltet ihr davon?
 
 
 
Mfg Yon
Um meine Halblingscharaktere ein bisschen besser ausspielen zu können, habe ich folgende Liste von Halblingssprich- und -schimpfwörtern erstellt:
(Bin mal gespannt auf Reaktionen, Ergänzungen, Verbesserungen)
 
- "Dein Gold kannst du nicht essen" (Abneigung einem Geschäft gegenüber zeigen, bzw. zum Ausspruch bringen, dass eine törichte Tat vollbracht wird)
 
- "Sei die Fastenzeit dein Freund" (üble Verwünschung)
 
- "mit dir rauche ich nicht"/ Nicht (mehr) mit jmd. rauchen (jemanden nicht mögen)
 
- "Ich schließe die Tür vor dir" (Jemanden sehr stark abweisen - zur Abschwächung meist mit einer Verbeugung verbunden)
 
- "Kämm mir meine Fußhaare" bzw. freundlicher: "kämme er mir meine Fußhaare" (du kannst mich am A**** lecken)
 
- Jemandem die Fußhaare kämmen (sich bei jemandem einschleimen)
 
- "Du kommst doch aus dem Moor"/ aus dem Moor kommen (etwas abenteuerlustig bzw. verrückt sein - kann durchaus auch liebevoll gemeint sein)
 
- Ein schlechter Koch sein (...)
 
- Im Stehen essen/ "Er isst im Stehen" (etwas sehr unzureichend tun, aber auch ungemütlich sein)
 
- Einen guten Rat missachten (dumm sein)
 
- Zu spät zum Essen kommen/ "Du kommst zu spät zum Essen" (unverschämt sein)
 
- mit Kniddla werfen/ Sich auf Leomie verlassen (eine Lösung finden - in Anlehnung an den Kampf gegen die Twynedden)
 
- "Wir müssen mit Kniddla werfen" (etwas sehr radikal und ohne Verzögerung anpacken)
 
- Mit jemd. die Pfeife teilen /"Ich würde mit dir/ihm/ihr die Pfeife teilen" (Jemandem blind vertrauen)
 
- Jemanden süß finden/"Du bist süß" (verliebt sein)
 
- "mein kleiner Kürbis" (liebevolle Bezeichnung für seine Kinder)
 
- Jemandem einen Honigmund verpassen (jemandem Honig um den Mund schmieren)
 
- Ein Birneneis haben/von jemandem bekommen (nicht genug Achtung haben/Jemandem nicht genug Ehrfurcht entgegenbringen)
Hallo,
 
ich habe einmal für eine meiner Figuren mit der Herkunft Moro einen eigenen Orden zusammengestellt, der vielleicht für den einen oder den anderen Leser spannend sein könnte.
 
Ich möchte dabei ausdrücklich betonen, dass er nicht dem offiziellen Konzept zu den Küstenstaaten entstammt. Dieses kann möglicherweise diametral diesem Orden entgegenstehen. Vielleicht kann der aber dennoch ganz spannend sein für den einen oder anderen, der gerne etwas mehr Anregung zu Moro hätte. Wenn es niemandem gefällt, ist das auch nicht schlimm..
 
Viel Spaß beim Lesen
 
L G Alas Ven
 
Der Orden der „Schwerter Ormuts“
 
Die „Schwerter Ormuts“ sind als Orden vor allem im Küstenstaat Moro verbreitet. Teilweise gibt es aber auch bereits heute Klostergründungen in Eschar, und es gibt sogar Gerüchte von Klostergründungen in Rawindra oder in Aran.
 
Dennoch ist der Orden unbekannter als der fanatische Orden, der sich hauptsächlich in Eschar herumtreibt, was daran liegt, dass es weniger Klöster dieses Ordens der „Schwerter Ormuts“ gibt.
 
Das Leben der „Schwerter Ormuts“ ist das von Ordenskriegern. Dies bedeutet, dass in den Klöstern nicht nur ein strenges Klosterleben mit Beten, Arbeiten und einem Dasein als Gelehrter stattfindet, sondern dass auch Kampftraining stark in das tägliche Leben integriert ist.
 
In den Klöstern der Schwerter Ormuts beginnt der Tag mit Sonnenaufgang. Da findet das erste Gebet statt. Nach diesem ersten Gebet gibt es ein karges Mahl, meistens Grütze oder Haferschleim, das eine zuvor bestimmte Gruppe Mönche zubereitet. Beim Frühstück verkündet der Ehrwürdige Abt des Klosters, welche Dienste für welches Schwert für den heutigen Tag vorgesehen sind. Danach findet für alle „Schwerter“ (die Schwerter Ormuts sind ein Mönchsorden; es gibt keine Nonnenklöster dieses Ordens) ein Kampftraining statt. Dieses Training kann entweder sich auf das Bogenschießen beziehen, oder auf das Schwerttraining oder auch auf waffenlosen Kampf. Ist das Training beendet, muss die Gruppe von Klosterbrüdern, die das Mittagessen zubereitet, antreten. Üblich sind auch hier eher einfache Mahlzeiten, wie etwa Eintöpfe oder Brot mit Käse. Am Nachmittag gibt es weitere Dienste, wie etwa den Lesedienst in der Bibliothek, in dem ein Bruder den Brüdern, die des Lesens nicht mächtig sind, das Lesen beibringt, oder den Schreibdienst in der Bibliothek, in dem Brüder das Schreiben lernen, den Garten- und den Viehdienst, den Reinigungdienst, den Waschdienst, den Kopierdienst, der Meisterwerke aus der Bibliothek teilweise für die Bibliothek, teilweise auch gegen hohe Spenden auch für Adelige und Kaufleute, kopiert (abschreibt), den Kleiderdienst, der Kleider und Schuhe repariert oder den Pferdedienst, der sich speziell um die Pferde kümmert. Die Dienste werden bis zum Sonnenuntergang versehen. Mit Sonnenuntergang wird das Abendbrot gereicht, das in der Regel tatsächlich aus Brot, Obst und Wasser besteht, und nach Sonnenuntergang findet ein Abendgottesdienst statt.
 
Besonderheit der Schwerter Ormuts ist, dass die Aufnahme in die Klöster sehr unkompliziert erfolgt. Jeder, der glaubt, berufen zu sein, kann ein „Krummschwert“ werden, also in den Orden einsteigen. Es wird weder nach dem Hintergrund noch nach den Motiven zum Anschluss gefragt. Allerdings: Wer vorher einen hohen Stand hatte, gilt bei den Schwertern Ormuts ebenso zunächst als „Krummschwert“ wie jemand, der einen niedrigen Stand hatte; der Stand aus dem „weltlichen Leben“ spielt auch bei der Vergabe der Aufgaben keine Rolle.
 
Es werden für Übernachtungen auch Gäste aufgenommen, und Schwerter Ormuts können (gegen erwartete hohe Spenden) auch angefordert werden, Karawanen zu begleiten oder an Expeditionen teilzunehmen, um das Hab und Gut von Kaufleuten oder Reisenden zu schützen. Für weibliche Gäste gibt es in den meisten Klöstern einen gesonderten Trakt für die Nacht, und die weiblichen Gäste dürfen sich nicht in der Bibliothek aufhalten, jedoch im Garten sitzen, das Essen nehmen jedoch Gäste und Klosterbrüder gemeinsam ein.
 
Um vom „Krummschwert“ zum „Breitschwert“ zu werden, muss das neue Schwert sich vielen Prüfungen unterziehen. Es muss zunächst den harten, kargen Alltag der Schwerter Ormuts meistern, es muss lesen und schreiben lernen, es muss das Kampftraining beherrschen (also die Krummschwerter und den Bogen lernen; einige Krieger im Orden beherrschen darüber hinaus noch weitere Waffen, aber diese beiden Waffen sind für die Novizen unabdingbar) und es durchläuft alle Dienste, einschließlich derer, die für viele der Reichen eher demütigend sind, wie etwa das Ausmisten von Ställen oder das Reinigen der Wäsche.
 
Vor die endgültige Aufnahme in den Orden, bei dem ein „Krummschwert“ zum „Breitschwert“ wird (was sich auch dadurch auszeichnet, dass ihm ein besonderes Breitschwert verliehen wird), gibt es noch einmal sieben Prüfungen. Zunächst gibt es die Prüfung des Gehorsams, in dem ein junger Krieger in die Versuchung geführt wird, seinem Abd nicht zu gehorchen; der Abd gibt einen offensichtlich dummen und unsinnigen Befehl an den jungen Krieger. Bleibt er gehorsam, ist die Prüfung des Gehorsams bestanden. Dann folgt die Prüfung der Keuschheit, in dem ein junger Krieger mit einer (gekauften) schönen jungen Frau konfrontiert wird, die (als Gast im Kloster getarnt) ihn zur Liebe drängt. Bleibt der junge Krieger auch hier standhaft, hat er auch diese Prüfung bestanden. Nun muss er sein Vertrauen in den Glauben an Ormut beweisen, indem er gegen einen deutlich stärkeren Gegner antritt. (Auch, wenn ihm gesagt wird, er müsse bis zu seinem Tode kämpfen: Unterliegt der junge Krieger, wird er meist aus Gnade am Leben gelassen). Scheut er vor seinem Tod nicht zurück, hat er auch diese Prüfung bestanden. Danach muss er seine Demut beweisen; er muss seine Vergangenheit hinter sich lassen, indem er sie dem Abd aufgeschrieben zur Verfügung stellt, der diesen Brief dann liest und verbrennt. Was ihn an sein altes Leben gebunden hat, muss in seinem neuen Leben Vergangenheit sein. Die nächste Prüfung ist die Versuchung des Reichtums; der junge Ormutkrieger wird auf einen kurzen Auftrag geschickt, wo ihn ein reicher Kaufmann oder Adeliger als Laibwache abzuwerben versucht (das wird natürlich abgesprochen, und ein solcher junger Krieger wird nur zur Verfügung gestellt, wenn tatsächlich Bedarf für eine Laibwache besteht; der Bedarf ist allerdings sehr hoch, so dass es da wenig Schwierigkeiten gibt). Lehnt das junge Schwert ab, so ist auch Reichtum keine Versuchung; der junge Krieger hat die weitere Prüfung gemeistert.
Dann wird der Glaube ein letztes Mal geprüft; ein Dialektiker aus Chrysea wird eingeladen, und der junge Krieger muss seine Fähigkeiten in einer Debatte beweisen. Er muss standhaft bleiben und darf sich nicht von seinem Glauben durch den Heiden abbringen lassen.
 
Hat das Schwert diese Prüfung gemeistert, kommt die siebte Prüfung, die letzte ihrer Art. Das junge „Krummschwert“ wird zu einem kurzen, zeitlich und räumlich begrenzten Auftrag geschickt. Meist handelt es sich um geringe Probleme, wie etwa gesichteten Dämonenerscheinungen in bestimmten Gegenden, mit denen ein niedrig geschultes „Krummschwert“ durchaus recht leicht fertig werden kann. Meistert es diesen Auftrag und kehrt heldenhaft zurück, bekommt es den Titel „Breitschwert“. Ihm wird ein besonderes Breitschwert verliehen, das durch seine besondere Legierung nur sehr schwer zerstörbar ist (dem Damaszener Stahl entsprechend). Mit diesem Schwert kämpft das Schwert Ormuts dann in Zukunft hauptsächlich, denn Krummschwerter und Schilde gelten als Zeichen der Angst um das eigene Leben und des noch schwach entwickelten Vertrauens in Ormut.
 
Eine weitere Besonderheit des Ordens sind die ausgedehnten Bibliotheken. Diese werden aus Spenden finanziert (von Kaufleuten, die eine Begleitung durch Ordenskrieger genossen haben, ebenso wie von Adeligen, auf deren Expeditionen Ordenskrieger dabei waren, werden großzügige Spenden erwartet, und an diese Erwartungen halten sich die Adeligen und Kaufleute auch, weil ihnen sonst die Begleitung oft mit der Begründung versagt wird, dass alle Ordenskrieger unabkömmlich seien), und es finden sich in ihnen auch heidnische Werke. Denn der heilige Maliq, der Ordensgründer, war gegenüber heidnischer Weisheit recht aufgeschlossen – nach seiner Ormutologie (Abwandlung von Theologie) beweist Ormut seine Liebe zu allen Menschen als seinen Geschöpfen dadurch, dass er den Heiden teilweise ebenso Weisheit schenkt wie den Gläubigen, weswegen es sich seiner Meinung nach auch lohnt, heidnische Werke zu studieren. (Diese Aufgeschlossenheit gegenüber heidnischen Gedanken, solange sie mit dem Glauben an Ormut einigermaßen vereinbar sind, bringt Angehörigen des Ordens teilweise sogar das Misstrauen anderer Orden ein, vereinfacht aber die Heidenmission und die Arbeit mit Heiden ungemein, so dass Schwerter Ormuts bei Bekehrungen eher auf Erfolge zurückblicken können als andere Orden.)
 
Zugang zu den Bibliotheken haben in der Regel nur Ordensangehörige; gegen hohe Spenden können Kaufleute und Adelige aber ebenfalls Zugang zu vielen Werken bekommen, einschließlich angefertigten Kopien. Einige Bücher jedoch bleiben ausschließlich Ordensangehörigen zugänglich, weil man im Orden unsachgemäßen Umgang mit ihnen durch Fremde befürchtet. (Auch hier liegt eine Quelle von Gerüchten; angeblich sollen auch Werke über die Verehrung und die Fähigkeiten heidnischer Götter oder gar der Seemeister vor ihrem Ende dort aufbewahrt werden; die Angehörigen der Orden schweigen jedoch dazu).
 
Die vielen Spenden von Adeligen und Kaufleuten, die ihren Dank für Begleitung durch Schwerter Ormuts ausdrücken wollten, haben den eher kleinen Orden sehr reich gemacht. Der hohe Reichtum ist ebenfalls für einige Neider ein Problem, weswegen bestimmte Gerüchte in die Welt gesetzt werden. Diese haben mit der Aufgeschlossenheit gegenüber heidnischer Literatur und heidnischer Dialektik aus Chrysea und mit den ausgedehnten, reichhaltig ausgestatteten Bibliotheken zu tun – oftmals wird berichtet, dass die Schwerter Ormuts gar nicht so fest zu Ormut stehen, dass sie im Geheimen vielleicht doch noch Heiden sind usw. (Wie der Beschreibung zu entnehmen ist, ist allerdings nichts von alldem wahr!)
 
Die Regeln und die Ordnung des Ordens führen sich auf den Heiligen Maliq zurück.
 
( Wenn Interesse besteht, könnte ich auch die Legenden, die sich rund um diesen Ordensgründer ranken, in Kurzform veröffentlichen.)
Neben dem Heiligtum der Köche gibt es noch ein weiteres Artefakt, welches den Halblingen über alle Maßen heilig ist. Hierbei handelt es sich um die Pfeife Smaugel, aus welcher angeblich Peleandrin persönlich einige Züge genommen haben soll. Der Halblingspriester Frangiles Hoberstain nahm sie vor vielen Jahren mit auf eine Expedition in ein fernes Land welches unter dem Namen Moravod bekannt war. Der genaue Grund dieser Expedition wurde (und wird immer noch) extrem geheim gehalten. Fakt ist jedoch, dass Frangiles nie mit der Pfeife zurückkehrte. Natürlich würde Niemand es wagen einem Priester zu unterstellen, er hätte sich mit der "Beute" davongemacht. Und somit existieren viele unterschiedliche Gerüchte/Geschichten über sein Verbleiben (mit den unterschiedlichsten Wahrheitsgraden): Er sei in die Hände von Räubern gefallen, die ihn als Sklaven an südländische Händler verkauft hätten; Er habe sich zu weit vom Halfdal und von seinen Schützlingen (den Halblingen) entfernt und somit sei der Zorn Peleandrins und Leomies auf ihn hernieder gefahren (er sei verhungert); Mächtige Zauberer hätten sich Seiner habhaft gemacht und würden ihre Experimente an ihm vollführen; etc.
Somit stellt Moravod (bzw. die Aufklärung dieser Geschichten) ein beliebtes Ziel besonders abenteuerlustiger Halblinge dar. Bis jetzt waren diese Reisen jedoch ohne Erfolg.
 
 
Smaugel ABW: 1
 
Hierbei handelt es sich um eine Variation einer Kristallkugel. Ein PRI stimmt sich mit dem Opfer von einem GG auf sie ein, und kann seine Wirkung durch das Rauchen von Blütenröhrchen - ein Pfeifenkraut aus Chryseia, zu seinem Namen gekommen durch die rosa Blüten, die diese Tabakpflanze trägt - (hier wird der PW:ABW fällig) aktivieren. Für 10 min (so lange hält die Kräuterdosis für die die Pfeife konzipiert war) kann der Priester in den Rauchschwaden wie beim Nutzen einer Kristallkugel Personen, Gegenstände oder Orte beobachten, die ihm bekannt sind. Natürlich muss er, damit die Rauchschwaden nicht verwehen, an einem windstillen Ort rauchen. Für Außenstehende sieht es lediglich so aus, als sei der PRI sehr tief ins Pfeiferauchen versunken.
 
Nebenwirkung: Wird Peleandrins Muntermacher unter der Nutzung dieser Pfeife angewandt, kostet dies den Zauberer nur 1 AP. Auch hierbei wird ein PW:ABW fällig.
 
 
Anmerkung: Beim Finden eines stimmigen Namens für diese Pfeife habe ich mich sehr schwer getan. Ich hoffe, dass ihr mir dabei helfen könnt.
Waldläufer / Hexer (schwarz) Grad 4
St 81, Gs 100, Gw 73, Ko 71, In 97, Zt 78, Au 96, pA 86, Sb 92, Wk 100, B28
 
Alter: 27, beidhändig, Größe: 1,88m, Gewicht: 86 kg, Gestalt: groß/normal, Stand: Volk, Glaube: Nathir
LP: 17, AP: 34
Raufen +9 (1W6), Abwehr +13/+15 m. Vw., Resistenz +17/+15/+15
Hören +10, 6. Sinn +3, restliche Sinne +8
 
Fertigkeiten:
 
Scharfschießen (Langbogen) +9, Schleichen +8, Tarnen +8, Klettern +16, Giftmischen +9, Lesen von Zauberschrift +15, Spurenlesen +8, Abrichten-Schlangen +10, Überleben (Wald) +8, Meditieren +9, Kampf in Dunkelheit +8, Geländelauf +10
 
Sprachen:
 
Sprechen: Erainnisch +20, Albisch +14, Neu-Vallinga +14
 
Waffen:
 
Langbogen +10, Kurzschwert +10, Dolch +9, kleiner Schild +2
 
Zauber +17: Angst
 
Zauber +15: Binden des Vertrauten, Feuerfinger
 
Zauber +13: Macht über das Selbst, Scharfblick, Schleichsalz, Stärke, Schatten verstärken, Geräusche dämpfen, Zielsuche, Beschleunigen
 
Vertrauter: Feuersalamander
 
Mentor: Samiel (s. Geschichte)
 
Besonderer Besitz:
 
Tontiegel mit 10 Dosen Salamanderpfeilgift (1W6+Juckreiz), für St 100 angepasster Langbogen* (+0/+0) (1W6+3), Kurzschwert aus Elfenstahl, Elfenmantel, Elfenstiefel, 5 Dosen Gegengift
15 Giftpfeile (mit Salamandergift), 5 Brandpfeile, 3 l Zauberöl
 

Geschichte, Hintergrund:
 
Geboren als Sohn armer Eltern, die in der Nähe von Airthir mehr schlecht als recht ihr Leben fristeten, wusste Aithiaran schon früh, dass er sein Leben nicht als armer Tagelöhner auf den Feldern oder Besitztümern eines Edelmannes fristen wollte. Seine Träume hingen dem glorreichen Streben als Streiter in den Reihen der Fianna nach, von denen ihm an den abendlichen Feuern vor dem Schlafengehen wahre Wundertaten erzählt wurden.
Als eines Tages -Aithiaran hatte erst vor wenigen Tagen seinen 16. Geburstag gefeiert - tatsächlich ein Mitglied dieser illustren Truppe durch sein Dorf eilte, ließ Aithiaran alles stehen und liegen und folgte dem Fian auf seinem Weg. Seine Hartnäckigkeit, mit der er dem Fian auf der Fährte blieb, beeindruckte den Mann, und so nahm er ihn mit nach Ealalinn, wo Aithiaran die folgenden drei Jahre damit verbrachte, zu erlernen, was einen Fian ausmacht.
Dann nahten die sieben Tage des Triail-triarach und damit die Prüfungen, die über seine Aufnahme bei den Fianna entscheiden würden.
Und Aithiaran versagte. Am fünften Tag, in der Zweikampfprüfung landete sein Gegner bereits in der ersten Runde einen Glückstreffer, der ihn bewusstlos zu Boden schickte und damit seine Träume zunichte machte.
Verzweifelt verließ Aithiaran seine Heimat, zunächst unfähig, sich mit der Niederlage zu arrangieren. Er schmiedete Pläne, um doch noch bei den Fianna aufgenommen zu werden, verwarf sie sogleich wieder, um neue Pläne zu ersinnen, die er ebenfalls wieder verwarf. Sein Weg führte ihn zunächst nach Alba; dort zog sich immer weiter von den Menschen zurück und tauchte in den albischen Wäldern unter.
Dann fand ihn eines nachts an seinem Feuer ein merkwürdiger grüngewandeter albischer Waldläufer, der ihn nach seinem woher und wohin fragte. Auf seine nur kurzen Auskünfte schmunzelte der Mann in seinen roten Bart und fragte ihn, was er davon halten würde, der beste Bogenschütze Erainns zu werden und auf diesem Wege Ruhm und Ehre zu gewinnen. Natürlich müsse er ihm erstmal beweisen, dass er mit seinem Bogen schießen könne. Und reichte Aithiaran einen schweren schwarzen Langbogen und einen schwarzen Pfeil mit blutroten Federn.
Und wieder versagte Aithiaran. Er war einfach nicht stark genug für den Bogen. Der Waldläufer lächelte, berührte ihn kurz an der Schulter und sagte: "Du musst Dich einfach nur mehr anstrengen." Ungekannte Stärke durchflutete Aithiaran, und auf einmal war es ein Kinderspiel, den Bogen zu spannen. "Schieß' da vorne auf den Schatten auf dem Baum!" sagte der Waldläufer und zeigte in eine Richtung. Aithiaran folgte dem Fingerzeig, fand den Schatten, legte an und schoss. Und traf. Tödlich. Eine Gestalt fiel vom Baum, der Waldläufer lachte auf und verschwand.
Als Aithiaran ging, um zu sehen, was er angerichtet hatte, fand er die Leiche eines Elfen, durchbohrt von seinem Pfeil. Dann sprach die Stimme des Waldläufers wieder zu ihm. "Jetzt wirst Du der beste Bogenschütze werden müssen. Wenn sie Dich finden, bist Du tot. Aber keine Angst... so lange Du tust, was ich sage, helfe ich Dir aus. Nimm Dir seine Sachen, sie werden Dir helfen. Den Bogen kannst Du behalten."
 
Seither ist Aithiaran auf der Flucht. Vor dem Waldläufer, vor den Elfen, vor sich selbst. Er verabscheut seinen Mentor, verabscheut sich selbst für das, was er getan hat, und kann beidem nicht entkommen.
Fyncariél ABW: -
 
Fyncariél ist ein weißes Elfenkleid, das wie ein Mantel bis zum Boden reicht. Es ist komplett weiß und wird nur von einigen, sehr dünnen, gräulichen Linien durchzogen, die ein komplexes Muster ergeben. Legt ein menschliches Wesen (Mensch, Elf, Zwerg, etc.) dieses Kleid an, wirkt der Zauber Austreiben des Bösen auf ihn (mit Zaubern+20). Die wahre Wirkung des Gewandes ist es jedoch, zwischen einem selbstlosen und einem selbstverliebten Träger zu unterscheiden und dies für die Außenwelt sichtbar zu machen. Legt ein Wesen absoluter Reinheit (ein sehr selbstloser Charakter) dieses Kleid an, verschwinden die grauen Muster und das Gewand strahlt in absoluter weißer Pracht. Je selbstverliebter der Träger, desto mehr graue Linien zeichnen sich auf dem Kleid ab. Egal ob weiß oder weiß mit grauem Muster, das Aussehen des Trägers steigt um 10 (auch über 100). Von Elfen wird Fyncariél gerne verwendet, um optimale Herrscher bzw. Berater aus ihren Reihen (selten aus denen anderer menschlicher Wesen) auszusuchen.
... und als Oleg sah, welch Zorn die Zauberin des Waldes ergriffen hatte, tat er, wie der Wassergeist ihm geheißen hatte. Er nahm die silberne Pusteblume und blies kräftig hinein, woraufhin es um ihn anfing zu flirren und zu blinken, als ob sich das Licht der Frühlingssonne im Regen spiegelte. Und schon entlud sich die Wut des alten Mütterchens in einem Bündel zuckender Blitze ...

Der Holzfäller und die Zauberin, eine moravische Legende, aufgezeichnet von Ischnar Jhelen.


Das Volk der Kiae ist seit Urzeiten fasziniert von den Abläufen der Natur. In ihrem Ursprung liegt der Drang begründet, diese Abläufe zu verstehen und selber nachzuvollziehen. Ja, sogar eine Ästhetik der eigenen Magie zu erreichen, die die Natur imitiert und doch eigene Ziele erreicht ...

aus einer der verbotenen Schriften der Elfen Moravods


 
Silberblume (ABW 5)
 
Eine Silberblume ist ein perfektes, aus Silber gefertigtes, Abbild einer Löwenzahnblüte mit ca. 5 cm langem Stiel. Spricht man das Schlüsselwort aus (Traditionell handelt es sich um das Kommando Reife! auf Alfaïacaïnta), so wandelt sich das Aussehen und das Artefakt nimmt das Aussehen einer Pusteblume an. Ein kräftiges Hineinpusten mit dem Atem eines lebenden Wesens von menschlicher Intelligenz löst nun den Zauber Silberstaub aus, der auf das pustende Wesen für 10 Minuten wirkt. Nach Auslösen des Zaubers nimmt die silberne Blume wieder die Blütengestalt an. Wird der Zauber nicht bis zur nächsten Mitternachtsstunde ausgelöst, so verwandelt sich die Pusteblume ohne weitere Wirkung zurück.
 
Der PW:ABW wird beim Verwandeln in die Pusteblumenform gewürfelt, gelingt er, so findet diese Verwandlung nicht statt. Wegen der detaillierten und kunstvollen Silberarbeit kann auch eine ausgebrannte Silberblume noch Preise erzielen, die weit über dem Materialwert (15 SS) liegen.
 
Zu erhalten ist eine Silberblume bei dem Rabenvolk des Karmodin, eventuell war in alten Zeiten der eine oder andere Silberschmied der Schmiedemeister in der Lage, dieses Artefakt herzustellen. Oft wird in Geschichten erzählt, dass dieses Artefakt Leuten des einfachen Volkes überreicht wurde, um ihnen bei Aufgaben zu helfen, die sie für die Kiae erfüllen sollten. Auch ist die Rede von einer einfachen Möglichkeit, eine ausgebrannte Blume wiederaufzuladen, aber die Details sind nicht überliefert.
obw
Aussehen
Auf dem GunSen ist eine Landschaft abgebildet, wobei die Landschaft schwarz, der Himmel golden und die (herbstlichen) Bäume silbern sind. Die Stäbe sind nicht aus Holz sondern aus einem undefinierbaren Metall, das erstaunlich leicht und glatt ist.
 
Geschichte
Dieser (übrigens in keiner Hinsicht magische) Fächer, war das Meisterstück der Fächermacherin KominiDasoto, die ehedem die Töchter und die Frauen des Kaisers mit besten Fächern versorgte. Nach dem Ankunft der Schwarzen Adepten gündete die KiDo-Meisterin einen eigenen Kampfstil und eine Rebellengruppe in der nur Frauen zugelassen waren. Als Waffen benutzten die FuinJami, die "Haare des Mondnebels" nur GunSen. Außerdem waren sie daruaf bedacht selten ihre Hände zu benutzten, weil Komini der Meinung war, das sei das Schönste an der Frau. Diese Kampfschule existiert noch heute und hat enge Kontakte zu Weißen Orchidee.
Der Fächer benutzte die Meisterin bei ihrer letzten Schlacht gegen die Schergen der Schwarzen Adepten. Was dann aber aus dem Fächer wurde ist unbekannt. Sicher ist, dass die FuinJami dem Finder sehr dankbar wären. Wenn es eine Finderin wäre könnte sie sogar damit rechnen in den Bund aufgenommen zu werden.
 
http://www.midgard-forum.de/forum/showthread.php?t=25812 hier findet ihr die Technik und die Beschreibung des dazugehörigen Ordens.
 
Wirkung
Dieser GunSen kann in der gleichen Runde so wohl zum parieren, als auch zum Angriff genutzt werden. Das ist aber nur dann möglich wenn man seinen Anfriff zurückstellt und zuerst pariert und dann erst angreift.
Er ist übrigens extrem wertvoll, weil der Goldhimmel ist eine Goldlegierung und die Bäume wurden mit geschmolzenem Silber bemalt. Somit beläuft sich der Preis der Fächers auf an die 3000 GS!
Der geöffnete Fächer kann auch wie eine sehr scharfe Klinge verwendet werden. Es heißt, dass Kamini dem damaligen Dierektor für Einheiten zum Zwecke des Niederschlags von Rebellen mit ihrem letzten Atemzug die Kehle mit dem Fächer durchgeschnitten hätte.
 
Rückmeldungen wären nett. Wie findet ihr die Idee? Mir kommt - um ehrlich zu sein - zu einfach vor. Darauf ist besitmmt noch jemand anderes gekommen, oder? Meint ihr ich soll noch einen kleinen Zusatzeffekt entwickeln?
 
Hat denn wirklich keiner, der das liest eine Meinung? Wirklich keiner?
Gast
Gast
Ich schreibe dies in der Annahme, dass weder von offizieller Seite noch in einem Gildenbrief Informationen zu den Inseln hinter dem Westwind veröffentlicht wurden. Ideen und Text dürfen gerne von jedem SL und von offizieller Seite aufgegriffen und weiter ausgearbeitet werden.
 
Die Inseln hinter dem Westwind
Topografie
Die Inselgruppe liegt im westlichen Ozean, nördlich von Nahuatlan, etwa auf der selben Höhe wie Chryseia. Meeresströmungen sorgen für ein angenehmes Klima. Die Sommer sind sonnig aber nicht zu heiß, die Winter sind niederschlagsreich und mild. In einem normalen Winter ist es nur einen Monat lang kalt genug für Schnee. Während des Herbstes kommt es in der Regel zu zwei bis drei schweren Gewitterstürmen mit Springfluten.
Dieses Klima, und die Pflege der Ureinwohner, lässt auf den Hügeln der Inseln einen lichten Mischwald gedeihen, einen von Baumriesen durchsetzten Wald mit genug Licht und Platz für dichtes Unterholz. Fremde halten dies oft für einen undurchdringlichen Dschungel, doch die Einheimischen kennen Wege bis in den hintersten Winkel. Die größten Raubtiere sind Schwarzbären und Luchse. In Rudeln jagende Raubtiere gibt es nicht.
 
Land und Leute
Die Gesamtbevölkerung der Inseln beträgt nur etwa 10.000 Menschen.
Die Einheimischen nennen ihre Inseln Gtahah was am ehesten mit Paradies übersetzt werden kann. Sie haben wohl Geschichten aus Nahuatlan gehört...
 
Die Trllll wie sie sich selbst nennen, leben in Dorfgemeinschaften von 20 bis 50 Personen. Einem Dorf steht ein Dorfältester oder ein Ältestenrat vor. Der Dorfälteste ist üblicherweise ein Mann, ein Ältestenrat ist gemischt besetzt und besteht aus 3 bis 7 Personen, die ihre Fruchtbarkeit überschritten haben. Die Ältesten fällen gesellschaftliche und wirtschaftliche Entscheidungen und hüten das Feuer für die Gemeinschaft.
Den Ältesten steht ein Schamane zur Seite, der sich um die spirituellen Probleme der Gemeinschaft und Gesundheitsprobleme des Einzelnen kümmert und die Naturgeister besänftigt. Eine Zentrale Regierung oder Regierungen für einzelne der Inseln gibt es nicht.
Konflikte zwischen den Dörfern sind weit verbreitet. Dabei geht es meist um die Gunst einzelner Naturgeister, was sich darin ausdrückt, wer die Pflege seines Baumriesen übernehmen darf. In der Regel gehen diese Kämpfe nicht tödlich aus. Ein normaler Kampf dieser Art wird von je einem Stellvertreter jedes Dorfes auf einer Lichtung im Wald ausgetragen, während die Bewohner beider Dörfer zusehen. Die Niederlage eines Kämpfers muss von dessen Ältesten bestätigt werden. Nur wenn diese Bestätigung verweigert wird erfolgt der Kampf bis zum Tod.
Daneben gibt es noch Überfälle, bei denen es meist um die Erbeutung von jungen Frauen und Kindern geht. Bei solchen Kämpfen gibt es keine Regeln. Solche Überfälle werden von Dorfgemeinschaften geplant, deren Bevölkerung zu wenige Frauen hervorgebracht hat und die ihre Zahl nicht durch Heirat vergrößern konnten. Die erbeuteten Frauen und Kinder werden in die Dorfgemeinschaft eingegliedert. Im Zuge solcher Überfälle kommt es oft zu rituellem Kannibalismus. Teile der besiegten Männer werden von den Siegern verspeist, wobei auch die erbeuteten Frauen und Kinder gezwungen werden, mit zu essen. Dies soll die Bindung zu ihrer alten Dorfgemeinschaft zerstören und zu ihrer neuen Gemeinschaft stärken. Einige der Ältesten behaupten, dass diese Art von Überfällen erst aufkam, nachdem die ersten nahuatlanischen Sklavenjäger die Inseln heimgesucht hatten.
 
Die Trllll leben weitgehend im und vom Wald. Ihre Hütten bestehen aus Holz und Rinde. Sie ernähren sich von Wurzeln, Pilzen, Beeren und Kleinwild. Die an der Küste lebenden Dorfgemeinschaften betreiben auch bescheidene Küstenfischerei. Der Kontakt zwischen den Inseln ist nicht sehr ausgeprägt, reicht aber für den Erhalt einer gemeinsamen Sprache aus.
 
Die Werkzeuge der Inselbewohner bestehen aus Holz, Knochen und Stein. Es gibt ein paar ganz seltene Gegenstände aus Metall, die vermutlich irgendwann durch chryseische Schiffbrüchige auf die Inseln kamen. Diese werden jedoch nicht als Werkzeuge verwendet sondern sind zu Kult- und Prestigeobjekten geworden, die von Generation zu Generation weitervererbt werden.
 
Die Trllll betreiben Waldpflege, das entspricht ihrer Form von Landwirtschaft. Dazu gehört das regelmäßige Abbrennen des Unterholzes im Schnitt alle sieben Jahre, das Beschneiden und Ausputzen von Büschen und Baumkronen, das Versetzen von Sprösslingen an günstigere Standorte und das Säubern des Waldes von umgestürzten Bäumen. Die Bäume des Waldes sind bis zu 35 Meter hoch. Die Baumriesen, die etwa in Abständen von 3 km aus dem Wald herausragen erreichen Höhen bis 60 Meter. Es ist ein Irrglaube, dass die Baumriesen Kreuzungen im Netz der Kraftlinien markieren. Richtig ist dagegen, dass ein paar der mächtigsten Baumriesen auf  Kreuzungen wachsen.
 
Glaube
Auf den Inseln hinter dem Westwind glaubt man an Naturgeister und die Geister der Ahnen. Die Geister der Ahnen sind Familienangelegenheit, für alles andere sind Schamanen zuständig.
Baumriesen sind heilig, denn in ihnen leben verschiedene Naturgeister. Das Holz selbst umgestürzter Baumriesen darf nicht für normale Zwecke verwendet werden.
 
Kontakt zum Rest der Welt
Gelegentlich kommen nahuatlanische Schiffe zu den Inseln um Sklaven zu erbeuten. Dies geschieht jedoch nicht allzu häufig, denn die Inseln sind nur dünn besiedelt und die in den Wald flüchtenden Leute sind nur schwer zu finden. Die Verfolgung im Wald kostet die Nahuatlani außerdem zu viele Leute, als dass es sich wirklich lohnen würde.
Auf einer der südlichen Inseln der Gruppe gibt es ein Dorf mit Nahuatlani, die von sich selbst behaupten, Zivilisation und Kultur auf die Inseln zu bringen. In Wirklichkeit sind heimatlose Flüchtlinge, die in ihrer alten Heimat noch weniger gern gesehen wären als hier. Sie betreiben Fischerei und bescheidenen Ackerbau und es gibt ein Wenig Handel mit Einheimischen, die das Dorf besuchen. Die Nahuatlani dürfen den Wald nicht betreten. Ein Erwachsener, der es doch tut, hat gute Chancen, für immer dort zu bleiben. Kinder, die den Wald betreten, bekommen dagegen eher eine Lehre erteilt.
 
Es soll den einen oder anderen Versuch gegeben haben, die Inseln zu annektieren. Diese scheiterten jedoch alle daran, dass die Eroberer von Giftpfeilen stark dezimiert wurden, bevor sie überhaupt den ersten Einheimischen zu Gesicht bekamen.
Folgendes Artefakt ist in meiner Freitagsrunde entstanden. Die Idee dahinter ist, den Abenteurern schnelle Reisen über große Distanzen zu ermöglichen, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben sich bei Gefahr sofort aus dem Staub zu machen. Bisher hat das gut funktioniert.
 
 

ABW: 5
Aura: -
 

Kompass der Arracht
 



Aussehen:
Der Kompass sieht sieht zunächst, wie ein aus Bronze gefertigter, ca. 20cm durchmessender Kompass aus. Er hat auf der rechten und der linken Seite jeweils drei Stellräder zum einstellen des Ziel- und Ausgangspunktes.
 
Der Kompass hat zwar nichts mit dem goldenen Kompass aus dem gleichnamigen Buch und Film zu tun, optisch habe ich mich aber dieser Vorlage bedient.
 
Die Google-Bildersuche liefert einige schöne Motive.
 
 
Wirkungsweise:
 
Der Kompass dient zum versetzen einer größeren Gruppe von Wesen (bis zu 20) über eine beliebige Distanz hinweg. Zu diesem Zweck muss am Zielort im Vorfeld ein Zielpunkt eingemessen worden sein. Das Einmessen eines solchen Punktes dauert 8 Stunden und darf nicht unterbrochen werden. Die so ermittelten Koordinaten werden auf dem Kompass mittels Zeiger angezeigt und müssen vom Anwender notiert werden. Die Schriftzeichen entsprechen denen der dunklen Sprache. So nach und nach entsteht also ein ganzer Katalog von Sprungpunkten.
 
Das Einmessen eines Zielpunktes benötigt ein freies Feld von ca. 50m Kantenlänge. Die minimale Kantenlänge beträgt 15m. Dann erhöht sich allerdings der Zeitbedarf für das Einmessen auf 24 Stunden (eventuelle Prüfwürfe auf Entbehrung nicht vergessen). Während der Einmessdauer schreitet der Anwender den Bereich ab und sucht die korrekten Koordinaten, die dann auf dem Kompass angezeigt werden.
 
Wurde die Koordinaten einmal ermittelt, so ist es möglich, sich von einem beliebigen, ebenfalls eingemessenen, Punkt Midgards aus, zu ihnen zu versetzen (dieses Versetzen hat nichts mit dem gleichnamigen Zauber gemein). Es ist also notwendig, mittels 8 bzw. 24 Stunden dauerndem Ritual, beide Punkte vorher einzumessen.
 
Zum Versetzen werden mittels der sechs Stellrädchen die ermittelten Koordinaten eingestellt. Der Kompass gibt dann mittels der Zeiger einen Weg vor, den die zu versetzenden in einer Prozession hintereinander abzuschreiten haben. Von oben betrachtet ergibt der gegangene Weg das Muster eines Beschwörungskreises.
 
Das Abschreiten des Musters benötigt 10 Minuten und kann nicht beschleunigt werden. Alle Beteiligten müssen Körperkontakt halten. Für gewöhnlich fasst der Hintermann dem Vordermann auf die Schulter. Und ja, das kann wie eine Polonaise aussehen
 
Wer zum ersten mal diesen Weg läuft, muss einen PW:Willenskraft bestehen um die notwendige Konzentration aufzubringen.
 
Werden z.B. Tiere mitgeführt, so ist ein EW:Abrichten, EW:Reiten, EW:Wagen lenken oder eine entsprechend passende Fertigkeit einzusetzen um die Tiere korrekt in der Reihe zu halten. Es ist möglich Tiere in Käfigen oder auf einem Wagen mitzuführen.
 
Gelingt der ABW, so ist die magische Energie des Kompasses verbraucht. Er benötigt 1w20 Tage um sich wieder aufzuladen und erneut funktionstüchtig zu sein.


Ich möchte in diesem Strang einige Ideen für einen Stamm im Ikenga-Becken sammeln. Dabei sind einige Punkte bewusst etwas wage gehalten, damit eine mehrfache Nutzung möglich ist. Auch soll eine Übernahme von Ideen für einen anderen Stamm mit einem anderen Totem möglich sein. Entsprechende Punkte müssten dann angepasst werden.
 
Für mich als Spielleiter entwickelt so eine Beschreibung immer dann ein besonderes Leben, wenn NSC mit ihren Eigenheiten es ausfüllen. In nächster Zeit sollen deshalb einige typische Figuren den Weg in die NSC-Datenbank finden.
 
Als Vorlage für meine Ideen dienen verschiedene Dokumentationen im Fernsehen, Erinnerungen an die Fernsehserie Shaka Zulu (auch wenn das von der Kultur nicht so ganz passend ist, Buluga hat eine andere Landschaft und die Bilder sind einfach toll) und Teile des Midgard Quellenmaterials, insbesondere das Buluga-QB.
 
Anmerkungen und Kommentare sind gern gesehen. Auch wenn sie vielleicht nicht meinem Bild entsprechen sollten, so mag das für jeden Leser anders sein. Der weiße Fleck auf der Midgard-Weltkarte kann ja vielfältig für jeden gefüllt werden.
 
Solwac
 

 
Die Nyusoeto (unsere Gesichter) sind ein Stamm von einigen hundert Menschen, der im Übergang der weiten Ebenen des Regenwalds zu den steilen Hängen des Bergwalds lebt.
 
Der Stamm besteht aus mehreren Sippen, die im Abstand von einigen Wegstunden siedeln und vielfältig durch Verwandtschaft und gemeinsame Feiern verbunden sind.
 
Basis des Lebensunterhalts ist der Regenwald, der sowohl im Etagenanbau als auch zur Jagd genutzt wird. Gegen die vielfältigen Gefahren durch wilde Tiere, giftige Pflanzen und die vielen Geister werden die Nyusoeto durch den mächtigen goldenen Gorilla unterstützt, einem starken Totemgeist. Als Gegenleistung werden Anbetung und einige kannibalische Rituale verlangt.
 
Die Dörfer
 
Jede Sippe besteht aus 4-6 Familien, deren Hütten gemeinsam auf kleinen Lichtungen im Wald liegen. Einer Familie gehört dabei alles, was innerhalb der eigenen Hütten lebt, während das Vieh im gemeinsamen Gehege der gesamten Sippe gehört. Die Hütten bestehen einfach aus kreisförmig angeordneten langen Schößlingen, die in Mannshöhe mit großen Blättern gedeckt sind und von einigen stabilen Pfosten gestützt werden. Im Inneren gibt es eine zentrale Feuerstelle als einziger fester Einrichtung, dazu kommen noch ein paar hängende Körbe für Vorräte und schützenswerten Gegenständen. Geschlafen wird in Hängematten, die nachts an den Pfosten befestigt werden.
 
Während die Feldarbeit die Grundlage für die tägliche Nahrung und die nötigen Werkstoffe darstellt, liefert die Jagd nicht nur Fleisch, sie trainiert auch die Kämpfer. Deshalb dürfen nur die körperlich besten Erwachsenen jagen, alle anderen inklusive der Kinder kümmern sich um die Felder.
 
Soziale Struktur
 
Jeder Familie steht ein Oberhaupt vor, meist (aber nicht ausschließlich) ein Mann. Wichtigste Voraussetzung dabei ist die Fähigkeit, an der Jagd oder einem Kampf teilzunehmen. Bei kurzfristiger Krankheit übernimmt ein anderes Familienmitglied die Funktion, ist der Ausfall längerfristig, dann wird ein neues Oberhaupt gewählt und dem Stamm vorgestellt.
 
Die Sippe wird von einem gewählten Sippenältesten vertreten. Zum Sippenrat gehören neben dem Sippenältesten die Familienoberhäupter und der "Geistermann" an. Letzterer ist der Vertreter des Stammesschamanen bei der Sippe.
 
Neben den bereits genannten Funktionen kann sich aber auch jeder andere Erwachsene bei gemeinsamen Themen zu Wort melden, man kennt sich und weiß um die gegenseitigen Fähigkeiten. Eine besondere Möglichkeit zur Auszeichnung sind dabei Kämpfe, die Jagd oder rituelle Mutproben (s.u.).
 
Die Nachbarn
 
Das Verhältnis der Nyusoeto zu den Nachbarstämmen ist zwiegespalten. Zum einen gibt es regelmäßig gegenseitige Besuche zu feierlichen Anlässen und gelegentliche Heiraten über die Stammesgrenze hinweg. Zum anderen haben die Nyusoeto ein einzigartiges Stammestotem und es kommt immer wieder zu Raubzügen und etwa einmal pro Generation zu einem regelrechten Krieg.
 
Der geringe Handel und der Umgang mit Fremden hängen daher stark von den Visionen des Stammesschamanen ab. Umgekehrt nähern sie sich nur vorsichtig fremden Dörfern (außer bei Raubzügen natürlich), man weiß ja nie, wie sich der andere Stamm heute verhält...
 
Vom Krieg und von der Jagd
 
Traditionelle Waffen für die Jagd sind (Wurf-) Speer, Kurzbogen und Blasrohr. Im Kampf gegen andere Stämme sind Kurzbogen und Blasrohr verpönt, werden sie doch für die Jagd mit Giftpfeilen verwendet. Stattdessen werden die leichten Jagdspeere durch den stabilen Kampfspeer ersetzt.
 
Bei der Feldarbeit werden Hacken und Äxte verwendet, sie dienen auch als Waffen für alle Nicht-Kämpfer und -Jäger.
 
Andere Waffen wie Keulen, Stabkeulen oder auch Schild sind eher selten, sind aber bekannt.
 
Die Nyusoeto kennen zwar Eisen, können es aber nur rudimentär selbst verarbeiten. Waffen aus Eisen werden also nur soweit verwendet, wie man ihrer habhaft werden kann. Die meisten Waffen haben daher Spitzen und Klingen aus Knochen, Stein und gehärtetem Holz.
 
Der Alltag
 
Im Regenwald gibt es kaum ausgeprägte Jahreszeiten, Früchte können ganzjährig geerntet werden und auch sonst gibt es keine prägenden Einschnitte. Daher ist der Alltag relativ gleichmäßig und wird vor allem durch die verschiedenen Feste unterbrochen.
 
Die Feldarbeit wird von etwa der Hälfte der Sippe gemeinsam unternommen, meist am frühen Vormittag. Die Jagd erfolgt in kleinen Grüppchen über den ganzen Tag verteilt. Dazu kommen von Zeit zu Zeit größere Gemeinschaftsarbeiten wie der Bau einer neuen Hütte oder das Fällen eines großen Baums.
Ansonsten sitzen die Männer zusammen, rauchen Pfeife, erzählen Geschichten und erledigen kleine Handwerksarbeiten. Die Frauen treffen sich ebenfalls gemeinsam und kochen, erzählen und versorgen die kleinsten Kinder.
Größere Kinder und Jugendliche sehen den Erwachsenen zu und üben das Erlernte im Spiel.
 
Feiern und Feste
 
Auch wenn der Alltag relativ eintönig ist, so geben Unfälle, Vergiftungen und ähnliches doch regelmäßig Anlass, die Geister zu besänftigen und den Totem für den gewährten Schutz zu danken. Dies geschieht durch regelmäßige Tänze mit gemeinsamem Gesang im Vollmond. Solche Feiern finden im Rahmen der einzelnen Sippe statt und werden von ihr ausgerichtet. Geburten und Tote werden ebenfalls mit der Sippe gefeiert.
 
Andere Anlässe sind die Initiation von Jugendlichen in den Kreis der Erwachsenen, die Einsetzung eines neuen Häuptlings oder Stammesschamanen, siegreiche Raubzüge oder große Rituale zu Ehren des Totems. Solche Feste finden reihum bei den einzelnen Sippen statt, jeweils mit Vertretern aller Sippen des Stammes und eventuellen Gästen.
 
Regelmäßig vor den großen Festen gibt es statt der normalen Jagd auch einfach nur Mutproben. Dies kann im Bergwald das Einfangen eines Gorillas sein (ohne ihn zu töten) oder besondere Kletterpartien in den Wipfeln der Urwaldriesen. Alle erfolgreichen Teilnehmer werden dann bei der Rückkehr besonders gefeiert.
 
Der goldene Gorilla
 
Normalerweise gehen sich die Nyusoeto und die Gorillas der nahen Berghänge aus dem Weg. Von Zeit zu Zeit aber findet einer der Gorillas den Weg ins Stammesgebiet. Sie werden verehrt und jeglicher Umgang mit ihnen wird vom Schamanen vorgegeben. Manche Gorillas haben statt eines erdfarbenen Fells ein helleres Braun mit goldfarbenem Kopffell. Dies ist immer etwas ganz besonderes, zeigt sich doch der Totemgeist immer in dieser Form.
So soll der Stamm vor langer Zeit einmal von einem solchen Gorilla vor der sicheren Vernichtung gerettet worden sein.
 
Andere Stämme in der Umgebung haben große Angst vor der Macht des Gorillas und versuchen sie möglichst zu vertreiben.
 
Kannibalismus
 
Die Nyusoeto trachten mit einigen kannibalistischen Ritualen die Gunst ihres Totem zu erhalten. So werden die Herzen und Gehirne von verstorbenen Häuptlingen und Schamanen rituell verzehrt und das ausgeschabte Knochenmark mit Pflanzenmark vermischt einem Gorilla als Opfer vorgesetzt.
Werden auf Raubzügen Gegner getötet, so wird genauso verfahren. Allerdings stehen bei den meisten Raubzügen Beute oder Gefangene im Fokus.
 
Von Zeit zu Zeit zeigt sich aber ein haarloser Affe (Schädelaffe) und fordert ein Opfer. Entweder er erbeutet direkt ein Stammesmitglied oder nach erfolgreicher Vertreibung wird er als Zeichen gesehen, ein Opfer zu suchen. Dann ziehen die Nyusoeto auf Menschenjagd aus. Dies kann aber auch nach anderen schlechten Omen geschehen.
 
Solwac
 
Die Wahl des Häuptlings
 
Es braucht mehrere Voraussetzungen um neuer Häuptling zu werden:

Eine Mehrheit im Stammesrat aus Sippenältesten, amtierenden Häuptling und Stammesschamanen
Der Sieg im Zweikampf, falls der alte Häuptling nicht freiwillig zurücktritt
Das Bestehen einer Prüfung, die vom Schamanen überwacht wird
Gerade der letzte Punkt zeigt die große Macht des Schamanen (der selber nicht Häuptling werden kann). Kann er doch durch die Wahl der Prüfung, die natürlich ausreichend rituellen Gepflogenheiten entsprechen muss, Kandidaten behindern oder fördern.
 
Da ein schwacher und vom Schamanen abhängiger Häuptling schlecht für den Stamm ist, würden nur sehr verzweifelte oder machthungrige Schamanen hier gegen den Wohl des Stammes agieren. Es droht schließlich die Entmachtung durch den Stamm oder durch das Totem.
 
Solwac
 
Initiationsriten
 
Einer der wichtigsten Tage im Leben eines Nyusoeto ist die Initiation, die Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen. Gefeiert wird im Monat nach Eintritt in die Pubertät, welche durch den Geistermann bestätigt werden muss (es gibt nur selten Zweifel und wenn, dann bei den Jungs).
Alle Kinder haben gelernt, was sie für die Feldarbeit und das tägliche Leben brauchen und können nach der Initiation heiraten und eine eigene Familie gründen. Letzteres ist aber nicht so ganz einfach, bedeutet es doch eine verringerte Unterstützung. Die meisten leben ihre ersten Jahre als Erwachsene noch bei der Familie oder wechseln in die Familie des Partners.
 
Vor der Feier sind aber drei Prüfungen zu bestehen:

Innerhalb eines Tages müssen zwischen Sonnenauf- und Untergang genug Nahrungsmittel für fünf Tage geerntet und gesammelt werden. Dabei dürfen die gemeinsamen Felder nicht betreten werden, deshalb legen die meisten Jugendlichen rechtzeitig ein eigenes Feld an. Unterstützung oder auch nur gemeinsame Arbeit ist dabei verboten.
Es gilt, eine Nacht von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang außerhalb der Dörfer im Freien zu verbringen. Da nur Erwachsene jagen dürfen, bleibt den Initianten nur die Hacke oder alles, was sie in der Nacht als Waffe selber fertigen können. Auch hier ist jede Unterstützung verboten.
Die Ahnen testen den Initianten, der vom Schamanen mit Rauschkräutern in Trance versetzt wurde. Hierbei wählen die Ahnen auch diejenigen aus, denen sie in Zukunft Zauber gewähren wollen.
Außergewöhnliche Ereignisse während der Prüfungen prägen den Initianten und seine Stellung innerhalb des Stammes nachhaltig. In den meisten Fällen entscheidet sich auch, ob der neue Erwachsene als Jäger aufgenommen wird.
 
Solwac
 
Shabaziwa
 
Shabaziwa ist der Name einer Senke, etwa einen Tagesmarsch nördlich der Nyusoto. Die Senke ist ungefähr 3*5km² groß und bietet einen großen Kontrast zum überquellenden Leben des Dschungels. Der Boden besteht aus Fels und tiefrotem Lehm, welcher einen bestialischen Gestank verströmt. Nur wenige Pflanzen trotzen den Giften in Luft und Boden, Tiere sind ebenfalls selten.
 
Normalerweise ist die Senke mit ätzendem, heißem Wasser gefüllt, in dem blubbernd Blasen aufsteigen. Aber in Abständen von einigen Monaten bis etlichen Jahren leert verschwindet das Wasser und hinterlässt nur ein paar Pfützen. Der noch feuchte Lehm glänzt dann in der Sonne kupferfarben (was der Senke auch den Namen verliehen hat).
 
Die Nyusueto und andere Stämme in der Umgebung des Shabaziwa erfahren durch die Geister von der geleerten Senke und schicken einzelne Sammler dorthin. Ausgerüstet mit Wasser und Nahrung für ein paar Tage und geleitet durch das Totem, suchen diese Sammler im Schlamm nach Edelsteinen und seltenen Mineralien.
 
Auch wenn die verschiedenen Stämme einander bekämpfen, so herrscht in der Senke und der direkten Umgebung Waffenstillstand. Die Geister wachen darüber und es gibt keine Geschichten über Angriffe, die nicht mit dem Tod des Übeltäters durch Geisterhand enden.
 
Die so gewonnenen Edelsteine und Mineralien dienen rituellen Handlungen oder werden vom Stamm gegen andere wertvolle Dinge getauscht. In jedem Fall gehört so etwas immer dem Stamm und keinem einzelnen Menschen. Jeder Sammler wird nur einmal im Leben von den Geistern ausgewählt und von vielen wird berichtet, dass sie sich nach dieser Erfahrung in ihrem Wesen verändert haben.
 
Solwac
Wenn mich die Muße packt...
eigentlich war es nicht für Midgard gedacht, lässt sich jedoch gut an eine Charakterbeschreibung anhängen und liefert somit Stoff fürs Abenteuer und einen Grund, in die weite Welt zu ziehen.
 

Geschichte:
 
 
Vollkommende Finsternis umschloss Jugo als er aus der Türschwelle seiner Kate hinaus in die Nacht trat.
Er kannte den Weg den er nun entlang huschte, war auf ihm schon häufig des Nachts dahingelaufen. Damals hatte er andere Gründe gehabt. Damals musste er nicht unerkannt bleiben. Jugo hatte niemandem von dem erzählt, was er vor einigen Tagen beobachtet hatte. Wie könnte er auch, da doch sein lebhaft strömender Puls den Beweis seines Stillschweigens darstellte.
Es war der dritte Tag nach Neumond gewesen, als er das letzte Mal am großen Mühlteich gewesen war. Drei Männer hatte er dort gesehen, die sich etwas abseits unterhalten hatten. Einer fiel durch seine hühnenhafte Erscheinung besonders ins Auge während die anderen Beiden eher unscheinbar gewesen waren. Ihre Verhüllung hatte es jedoch unmöglich gemacht, sie zu erkennen. Auch war er zu weit entfernt gewesen um ihre Stimmen zu verstehen, doch aus ihren Bewegungen und ihrer Körpersprache hatte Jugo sie auf etwa vierzig Jahre schätzen können. Aus dem Augenwinkel heraus hatte er die blitzschnelle Bewegung wahrnehmen können, die einem der Männer das Leben kostete. Es musste ein Dolch oder Kurzschwert gewesen sein, denn so schnell wie es gezogen war, so schnell hatte der Täter es auch wieder unter seinem Gewand verschwinden lassen, noch bevor der Leichnam des Hühnen vornüber kippte. Selbst jetzt noch schauderte es ihm, wenn er an dieses Ereignis zurückdachte. Jugo besaß nicht besonders viele Fähigkeiten, doch die Empfindungen und Teilweise sogar die Gedanken von Personen aus deren Körpersprache zu lesen war eindeutig eine von ihnen. Somit hatte er auch erkennen können, dass der Mörder die andere verhüllte Person anschließend bedroht hatte, denn diese wirkte eingschüchtert und zurückhaltend. Die beiden Personen hatten sich noch kurz unterhalten und waren dann getrennte Wege gegangen. Den Leichnam hatten sie vorher noch stillschweigend verscharrt.
Jugo hatte nun ein inneres Gefühl, welches er nicht genau identifizieren konnte. Es war eine Mischung aus Angst, Ungewissheit und Neugierde. Auf jeden Fall war es so stark, dass es sich die letzten Tage nicht aus seinen Gedanken entfernte.
Was erhoffte er sich überhaupt am Mühlteich zu finden? Was genau trieb ihn dorthin zurück? Als er noch über diese Frage nachdachte sah er in einiger Entfernung einen Schatten über den Weg huschen. Sofort hielt er inne, drängte sich aus dem Licht in die schützende Dunkelheit und lauschte.
Stille. Nichts regte sich. Er verharrte noch einige Augenblicke in der Finsternis, dann wagte er sich weiter, blieb jedoch fern von den Hauseingängen, aus denen vereinzelt noch Licht drang. Da war auch schon die Mauer. Geschickt nutzte er die geringen Griffmöglichkeiten und war im Nuh auf der anderen Seite.
Jugo sah sich um. Still lag der Mühlteich in seiner tiefen Gelassenheit vor ihm. Kaum vorstellbar, dass an diesem friedlichen Ort vor einigen Tagen ein Mord geschah. Der zunehmende Mond fiel westwärts auf das kühle Nass und verpasste ihm eine mysthische Aura während das Wurzelgeflächt der großen Lärche an der sich Jugo regelmäßig ausruhte und seine Gedanken sortierte wie gewöhnlich tief in den Teich hinein drang. Normalerweise hätte er sich dorthin gesetzt um nachzudenken, doch heute richteten sich seine Gedanken auf eine andere Stelle. Hier auf der anderen Seite des Teiches war kürzlich gegraben worden. Die Spuren waren noch, sofern man genau hinsah, gut zu erkennen.
Ein kalter Schauer lief Jugo den Rücken herunter. Hier hatten die verhüllten Gestalten den Hühnen zurückgelassen. Er stand einige Augenblicke tief in Gedanken versunken reglos da, als würde er Andacht halten. Was wäre, wenn ihn jetzt jemand hier sehen würde? Die Leute würden denken, er hätte den Mann umgebracht. Menschen wurden heutzutage schon wegen geringerer Verdachte verbrannt. Jugo sah sich erschrocken um. Ein knackender Ast in einiger Entfernung hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er drengte sich ins Dickicht. Gerade noch rechtzeitig um nicht von der Person erkannt zu werden, die dierekt auf ihn zukam. Jugo hielt den Atem an, denn an dem Gang des Mannes erkannte er den sündhaften Mittäter. Dieser ging gebückt, gerade so, als würde er nach etwas suchen. Da fiel Jugo der Lederbeutel auf, der in circa zwei Metern Entfernung vor ihm lag. Er schien gefüllt mit Münzen. Wahrscheinlich wurde er während der Mann gegraben hatte abgelegt und dann vergessen liegengelasen. Gräuel überkam Jugo. Was würde mit ihm geschehen? Falls der Mann seine Börse fand, könnte er Jugo unmöglich übersehen. Und alleine das aufmerksame nach Geld suchende Auge würde ausreichen, um sein Versteck auffliegen zu lassen. Der Mann kam immer näher. Ein paar Schritte noch und er entdeckte Jugo. Starr vor Schreck konnte Jugo nichts weiter tun, als den ihn überrascht ansehenden Mann zu beobachten. Er war ungefähr 35 Jahre alt, mittelgroß, von einer durchschnittlichen Gestalt. Braune Haare ein für sein Alter stark zermürbtes Gesicht und tiefdunkle Augen die sich nun zu kleinen Schlitzen verengten. "Was hast du hier verloren, Bürschchen?" Der Mann schien einen südländischen Akzent zu haben, jedenfalls kam er eindeutig nicht aus dieser Gegend. Jugo´s Zunge hatte den Anschein verknotet zu sein. Er wollte die Frage erwiedern, wollte irgend etwas sagen, doch ließ sich sein Mund nicht öffnen. Er schluckte, starrte den Mann noch einige Augenblicke stumm an und sprag auf. Er wusste gar nicht, dass er so schnell laufen konnte. Schaute sich nicht mehr um, rannte und rannte bis er auch die fluchenden Schreie seines Verfolgers die ihn zum Anhalten aufforderten nicht mehr hören konnte. Dann ließ er sich erschöpft hinter einem Holzstapel eines der Häuser nieder. Keuchend versuchte er seinen Puls wieder zu beruhigen. >>Gott was tu ich denn jetzt nur? <<
 
 
 
Schon beim Sonnenaufgang des nächsten Morgens hatte er seine Sachen gepackt. Einen Laib Brot, Ersatzkleidung, eine warme Decke, Feuerstein und Zunder, ein Messer, einen Wanderstab, seinen zerknauschten Hut, und etwas Geld. Er musste fort, das stand fest. Doch wohin? Sein ganzes Leben hatte Jugo in dem kleinen Dorf namens Kleinbach verbracht. Doch eine innere Stimme sagte ihm, er musste sich beeilen, diesen Ort nun zu verlassen. Einmal drehte er sich noch um, dann folgte er der einzigen Straße die aus Kleinbach heraus führte gen Süden.
Zunächst möchte ich mal alle Mitglieder meiner Gruppe bitten, diesen Strang nicht weiter zu lesen. Wahrscheinlich möchte ich den unten beschriebenen Herren irgendwann mal auftreten lassen.
 

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Der Khind
 
Wenn in deinem Dorf eine Seuche ausgebrochen ist und der Tod grausam und erbarmungslos von Haus zu Haus zieht. Wenn die unzähligen frischen Toten dann als schreckliche Zombies wieder aus ihren Gräbern steigen. Wenn die zur Hilfe herbeieilenden Ordenskrieger sich dann lieber extaktischen Orgien im Tempel hingeben. Wenn die gutmütige Gräfin des Morgens plötzlich mit einer blutigen Axt in der Hand erwacht. Und wenn du inmitten dieser schrecklichen Verwüstung einen kleinen Jungen siehst, der am Dorfplatz zu einer Musik tanzt, die nur er hören kann, dann hast du ihn gefunden... den Khind.
 
Der Khind ist kein Mentor im eigentlichen Sinn. Er ist viel mehr eine Muse - eine Muse des Alptraums, des grotesken Schreckens, des Wahnsinns.
Vor langen Jahren hat es ihn durch Zufall aus einer fernen Chaoswelt nach Midgard verschlagen. Und auch wenn ihm die ordnungsverpestete Luft Midgards gar nicht schmecken will, so hat der Dämonenfürst bisher noch keinen Versuch unternommen, in seine ursprüngliche Heimat zurückzukehren. Im Gegenteil, ihm scheint diese Welt mit ihren wunderbar verschreckbaren Bewohnern durchaus zu gefallen.
 
Der Khind hat kein Interesse an einer permanenten Anhängerschaft, dunklen Dienern unterirdischen Tempeln und blutigen Opfergaben. Er hat kein Interesse an Macht oder Reichtum und er verfolgt auch keinen großen, langfristigen Plan.
Dem Khind geht es vor allem um seinen persönlichen Spaß an der Zerstörung von Objekten, Leibern und Seelen.
Er ist stets auf der Suche nach Orten, an denen etwas passiert, was Menschen (oder andere Bewohner Midgards) in helle Aufregung versetzt. Im oben genannten Beispiel ist es sogar wahrscheinlich, dass die ursprüngliche Seuche im Dorf gar nicht das Werk des Khindes war. Doch wird er einmal vom Schrecken angezogen, so verlässt er eine Region so rasch nicht mehr. Der Khind treibt prinzipiell jedes Spiel an die Spitze und darüber hinaus. Maßlose Übertreibung ist sein Handlungsgrundsatz.
 
Auf seinen Reisen durch die Länder findet er jedoch immer wieder willige Helfer und Wegbegleiter. Das können einfache Bürger mit nur kleinen, kaum erwähnenswerten Komplexen und Manien sein, das können aber auch handfeste Triebtäter oder größenwahnsinnige Nekromanten sein. Solche „Schüler“ hält sich der Khind zumeist aber nur für kurze Zeit, selten länger als ein Jahr. Die meisten kommen im Laufe dieser Zeit bei einem der wahnwitzigen Projekte ihres Meisters ums Leben, viele werden auch als gefürchtete Verbrecher grausam hingerichtet. Der Khind kann in dieser Zeit auch gewisse Fertigkeiten oder Zaubersprüche lehren, zumeist fördert er aber nur den Wahnsinn seiner Anhänger.
Zuweilen kooperiert er aber auch mit anderen mächtigen Persönlichkeiten welche meinen, sein Tun für ihre Zwecke nutzen zu können. Aber nur in den seltensten Fällen ist eine Zusammenarbeit mit dem Khind für irgendjemanden von dauerhaftem Vorteil.
 
Bei all dieser Schilderung der psychopathischen Persönlichkeit des Khindes soll aber nicht vergessen werden, dass die Aktionen und Projekte dieses Ungeheuers stets gut durchdacht und geplant sind. Obwohl er auch ein Meister der Improvisation ist, sorgt er stets dafür, dass er mindestens ein Ass im Ärmel behält. So ist er trotz seiner waghalsigen Tollereien bisher noch jedem Verfolger entkommen.
Hinzu kommt noch sein unwahrscheinliches Glück. Spielleiter können dieses Glück dadurch simulieren, dass sie ihm zu Beginn eines Abenteuers 10 Punkte Schicksalsgunst anrechnen.
 
Der Khind verursacht seine Zerstörungen gern selbst, noch lieber setzt er dafür aber andere ein. Besonders fröhlich wird er, wenn er bisher unbescholtene Bürger mittels Magie oder durch starke Rachegelüste zu unbarmherzigen Monstern umwandelt. Einer der schönsten Momente ist dann auch, wenn die besagten Bürger wieder aus ihrem Wahn erwachen und realisieren, was sie getan haben.
Auch spielt der Khind sehr gern mit seinen Verfolgern. Wenn die Helden, die ausgeschickt wurden um ihn zu stellen, am Ende alles nur noch schlimmer gemacht haben, kann der Khind mit einem breiten Grinsen weiter seines Weges ziehen.
Das Handeln des Khindes ist völlig enthemmt und skrupellos, dabei jedoch auch erschreckend intelligent. Er kann seine Gegner sehr gut einschätzen und weiß sehr genau, womit er sie in Angst und Schrecken versetzen kann. Rechtgläubige und selbstbeherrschte Priester gehören zu seinen liebsten Opfern.
 
Wie bereits erwähnt ist der Khind eigentlich ein Dämonenfürst, der es einstweilen vorzieht, auf Midgard zu leben. Von seiner wahren Gestalt konnte noch niemand berichten. Zumeist tritt er als großgewachsener, schlanker Jüngling mit dunklen Haaren, weit hervortretenden Augen und blasser Hautfarbe auf. Einige Zeugen berichten, dass er tatsächlich in der Lage ist, von einem Ohr zum anderen zu grinsen. Hin und wieder tritt er auch als kleines Kind in Erscheinung.
Seinen Namen hat er schon aus seiner Heimatebene. Man kann sich seine Entzückung vorstellen als er herausfand, welche unschuldigen Wesen auf Midgard so genannt werden, wie er.
 

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Ja, der Khind ist definitiv am großartigen Joker aus dem Film Batman - The Dark Knight angelehnt. Beim Aussehen habe ich mich vom (jungen) Steve Buscemi inspirieren lassen. Wenn man diese Mixtur noch ein wenig mit Jack Sparrow abrundet, bekommt man ein ganz gutes Gefühl für meine Vorstellung von der Figur.
 
Viel Spaß damit,
Grüße,
Arenimo
Feuerbeeren wachsen in den weiten, lichten Nadelwäldern des Nordens. Sowohl Pflanzen als auch Beeren sehen der gemeinen Blaubeere zum verwechseln ähnlich, und oft schleicht sich auch die eine oder andere Feuerbeere mit in den Sammelkorb beim Blaubeersammeln.
Sammelt man jedoch reine Feuerbeeren (EW: Kräuterkunde-12!) lassen sich diese trocknen, zermahlen und zu richtigen FEUERBEEREN verarbeiten.
Das entstande Pulver wird, vor allem im Winter sehr geschätzt. Eine Prise reicht aus, um einen Becher (ca 0.2L) eines beliebigen Getränks (inkl Wasser) auf 95C zu erwärmen in dem man es einfach hineinstreut und umrührt. Als Nebeneffekt erhält dies Getränk einen süssherben Geschmack (ähnlich dem von Blaubeersirup eben). Zusatzlich erhöht sich die Widerstandskraft des Trinkenden gegenüber Kälte für die nächsten 4h.
PS der wärmende Effekt, der Blaubeersuppe zugeschrieben wird und bei harter körperlicher Anstrengung in Schnee und Kälte ausgenutzt wird (wie z.B. bei http://www.vasaloppet.se/wps/wcm/connect/en/vasaloppet/start) geht eigentlich auf Verunreinigungen mit Feuerbeeren zurück.
Windspiel des ewigen Frühlings
 
ABW: -
Aura: göttlich/ elementar (Long)
 
Aussehen
Ein kostbar gearbeitetes, aus vielen Bambusröhren, Seidenfäden und Perlen bestehendes Windspiel. Es ist größer und filigraner, als andere Windspiele, weshalb es sich nicht dazu eignet, auf längere Reisen mitgenommen zu werden. Nachlässig im Ruchsack verstaut würde es nach kurzer Zeit auseinander fallen. Am sichersten transportiert man es, indem man die Seidenkordel dort greift, wo es auch aufgehängt wird und es so am ausgestreckten Arm vorsichtig dahin trägt, wo man es haben will.
Sein Gewicht ist dank der leichten Baumaterialien und der einzigartigen Herkunft sehr gering, aber umso zerbrechlicher ist es auch.
 
 
Wirkung
Hängt es im Luftzug einer leichten Brise, gibt es wunderschöne Klänge von sich, die an Bambus erinnern, der sanft im Wind aneinander schlägt. Außerdem fühlt man sich an Frühling, das Erwachen des Lebens und die Frische klaren Wassers erinnert.
Durch seine Machart zieht es die Blicke der Menschen auf sich und wertet somit das Ansehen seines Besitzers auf. Beim ersten Besuch wird das Gespräch automatisch mit der Anerkennung für solch ein schönes Windspiel begonnen, was den Einstieg in eine längere Plauderei, um sich gegenseitig kennen zu lernen, erleichtert. Dadurch erhält der Gastgeber +2 auf Beredsamkeit (zum „Eis brechen“) und Verführen, wenn der Gegenpart das Windspiel zum ersten Mal sieht.
Die herausragendste Eigenschaft des Windspiels aber ist es, dass in seiner Nähe (20m UK) permanent eine angenehme Temperatur herrscht (wie der Zauber Hauch des Frühlings).
Es kann nicht ausbrennen, nur unsachgemäßer Transport, grobe Behandlung, oder ein ausgewachsener Sturm, dessen Kräften es ausgesetzt ist, zerstören das filigrane und zaubermächtige Artefakt.
 
Herkunft
Der Sage nach wurde dieses Artefakt vom DaiWangLong des TsaiChen persönlich angefertigt, um der Bitte seiner Schülerin NyoSan nachzukommen – diese war nach langem Exil im Ausland just wieder nach KanThaiPan zurückgekehrt und klagte über den Baustil ihres Volkes, der keine Wärmedämmung kannte. Im Winter, so befürchtete NyoSan, würde es zu kalt für sie und ihr jüngst geborenes Kind sein.
Der DaiWangLong des TsaiChen hatte ein Einsehen mit seiner treuen Schülerin – nicht zuletzt wegen des wohlklingenden Liedes, das NyoSans Mann während der Unterredung auf seiner Flöte spielte – und zog sich in sein Reich zurück, um ein Artefakt zu schaffen, in dessen Umgebung es immer warm sein würde. Natürlich musste NyoSan dafür etwas für ihren Mentor tun, aber diese Aufgabe ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
Der DaiWangLong des TsaiChen nahm drei Stängel Bambus vom Quell des Lebens, Seide von der Seidenraupe, Perlen aus Wassertropfen, die sich an seinen Schuppen verfangen und verfestigt hatten und noch einige Materialien mehr. Zu guter Letzt hauchte er das fertige Gebilde einmal an und sprach seinen Drachensegen darüber.
Nach acht Tagen, die das Windspiel im Reich der Long an einer Wolke gehangen und sacht in der Himmelsbrise gespielt hatte, überreichte der große Drachenkönig NyoSan das kostbare Stück am Ufer des einzigartigen TsaiChen.
 
Seitdem weiß man sicher, dass es ein Windspiel des ewigen Frühlings gibt (das NyoSan wie ihren Augapfel hütet) – aber ob der DaiWangLong des TsaiChen auch für andere Menschen oder Fujin solche Windspiele geschaffen hat, wird wohl ewig Stoff für Legenden bleiben.
 
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Viel Spaß mit diesem Artefakt. Es passt meiner Ansicht nach am Besten nach KanThaiPan, aber wie immer ist jedem selbst überlassen, was er damit anstellt.
 
LG Anjanka
Der Text und die Karte beschreibt Fallandsburgh, den Stammsitz des Clans Seal an der albischen Ostküste. Neben der Burg wird ausführlich das gleichnamige Dorf und einige Bewohner vorgestellt sowie ein paar kurze Ereignisse geschildert, die in jede Kampagne eingebaut werden können (z.B. wenn die Abenteurer auf der Durchreise sind). Zusätzlich können die Abenteurer hinter das Geheimnis des "Segens der Seal" (vgl. Quellenbuch Alba) kommen.
 
Die Beschreibung war Bestandteil eines selbsterdachten Abenteuers, bei dem u.a. die Besonderheit des Clans Seal und die erwähnte Abtei Fallandstor eine größeres Rolle spielte, sollte aber in der Form allgemein verwendbar sein. Wenn ich dazu komme kann ich das Abenteuer beizeiten anfügen...
 
Gruß,
Arco
Ich darf dennoch kurz (oder eher lang) als Liste zusammenfassen und meinen Senf dazugeben
 
-Gegner binden
wenn möglich binden die Nahkämpfer der Gruppe zuerst die gefährlichsten Gegner.
Dabei sollen feindliche Fernkämpfer und Zauberer durch binden im Nahkampf entschärft werden.
(Kampftaktik, Geländelauf, Unsichtbarkeit, u.s.w. )
 
-Deckung aufbauen
Gleichzeitig sollte versucht werden eine Front aufzubauen, damit sich die eigenen Nicht-Nahkämpfer dahinter positionieren können.
Es muss nicht einen verbunde Front sein es reichen auch kleinere "Taschen"
(Marschordnung festlegen, Hinterhalt bedenken)
 
-Gegnerwahl
Wenn möglich wählt man die Paarungen anhand der Angriffe und Verteidigungen sodaß diese optimal für die eigene Gruppe sind.
 
-Schaden konzentrieren
mehrere "Helden" greifen einen gemeinsamen Feind in Reichweite an um diesen möglichst schnell aus zu schalten
(Fernkämpfer und Spießer&Stecher bedenken)
 
-lokale Überzahl ausnutzen
Selbst wenn man in der Unterzahl ist kann man lokal 2 oder besser 3 gegen 1 kämpfen
 
-Umgebung nützen
Nütze Wände, Säulen, Bäume, Flüsse
wirf eine Tisch um und benutz ihn als Deckung, spring auf ihn und nütz den Höhenvorteil
Zieh den Gegner in für ihn unsicheres Gelände (Strat)
 
-Nutze die Schwächen des Gegners
Feuer, Weihwasser, Magie und viele andere
 
-Mut zum sinnvollen Risiko
Gezielte Schläge nicht gegen schon fast erschöpfte Gegner, besser gegen frische Gegner.
Gefährliche Aktionen gegen Gewinn und Verlust abwägen
 
-Stärkere Feinde bevorzugt behandeln Strategie
Feinde nach Gefährlichkeit und Ausdauer einteilen
eigene Schadensminimierung priorisieren, meistens ist es besser den stärksten (auch im Sinne von Durchaltenvermögen) Gegner zu eleminieren, manchmal zahlt es sich aber auch aus Gegner die wenig aushalten
 
-Schaden abfangen Strategie
Konzentriere den gegnerischen Schaden immer auf die eigenen Gruppenmitglieder die ihn aushalten
Zu Anfang sind das die Nahkämpfer in langen Kämpfen geht es schnell aber nur um die aktuelle AP-Anzahl
(oder einen Zauberer der vom Unterstützer in den Bärenwütler wechselt)
 
-Gegnergruppe teilen Strategie [Divide and Conquer]
Teile die 20 Orks in 4 oder 5 Gruppen und während ein Teil der Gruppe ihre Rüstungen nützen,
erledigt der Rest der Helden eine Gruppe nach der Anderen
 
-Spiele den Gegener gegen sich selbst aus ~Strategie
Gegner behinder sicht selbst - Sollte es möglich sein einen Gegner kurzfristig vom Kampf auszusperren so wird das gemacht (Überzahl)
Bei zu vielen feindlichen Fernkämpfern empfiehlt es sich, dass alle, auch ZAU, in einen "kontrollierten" (=ZAU haben nur einen Gegner) Nahkampfgetümmel gehen
 
-Verweigere dem Gegner möglichst viele Vorteile
Überzahl (siehe Punkt zu lokaler Übermacht), Sturmangriff
 
-Verweigere dem Gegner möglichst alle oder viele der obigen Punkte
siehe Gegner binden, Umgebung nützen, Übermacht, Gegner gegen sich selbst ausspielen
 
 
Strategie und Taktik sind eng verwandt und teilweise schon schwer abzugrenzen (auch wegen verschiedener Definition z.b. Militär, Wirtschaft, Mathematik, ...)
Siehe dazu als Beispiel unter Begriffsabgrenzung in Taktik Militär. Es empfiehlt sich auf der Seite auch auf den Link für Englisch zu klicken.
 
 
Grundsätzlich steht Taktik aber auch oft im Konflikt mit dem Rollenspiel der Charaktere.
Beispiel: Auch wenn der Anführer der Gegner einen Zweihänder führt und der Ordenskrieger ein kl. Schild könnte er sich dem zum einem FAIREN Zweikampf stellen wollen.
Was so ziemlich alle obigen Vorschlägen widerspricht! (vor allem das fair!!!)
 
Aber auch prinzipiell woher weiss ein Charakter was das Beste in einer Kampfsituation ist und warum sollte er ausgerechnet das tun?
Viel an Taktik ist aber auch instinktiv (für Personen die oft in Kämpfe verwickelt werden = Helden ), also legt los und kämpft zusammen (gute Strategie).
 
P.S. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gute Präsentation
P.P.S. Die einzelnen Punkte sind nicht unhabhängig oft sind sie sogar recht nahe beinander, vielleicht gibt es also eine "bessere" Einteilung / Auflistung
Hallo Ihrs,
 
mal wieder eine Kurzgeschichte von mir. Es geht diesmal um die erste Berührung mit einem Kult um einen Diebesgott. Kommentare und Kritik sind wie immer sehr willkommen!
Dank an Saidon für die Inspirationen
 
Cheers,
Y_sea
 

Wie die Katze auf dem Dachfirst
 
Im Gehen ließ Roric das Rasiermesser mit der Einlegearbeit am Griff aufklappen und suchte nach der warmen Erinnerung an seine Mutter, dachte an seinen Vater und klappte die Klinge ärgerlich wieder ein. Unter einer der Laternen, die die Straße der Tausend Stimmen matt erhellten, hielt er an und steckte das Messer gedankenverloren wieder in die Tasche seines Lederwamses.
 
Er hatte nicht schlafen können und sich mit einem Spaziergang den Ärger vertreiben wollen, aber weder die kalte Nachtluft mit dem salzigen Meergeschmack noch die unwirkliche Einsamkeit auf den nächtlichen Straßen Palabrions hatten seine Gedanken beruhigen können. So fern der Heimat hatte seines Vaters Wunsch immer noch Macht über ihn. Und das frustrierte ihn ohnegleichen.
 
Missmutig starrte Roric in eine dunkle Gasse, die weg von dem beleuchteten Palasthügel führte. In der Einsamkeit und Stille erlaubte er sich, der Wut Ausdruck zu verleihen, und trat gegen einen Schotterstein, der folgsam in einem kraftvollen Bogen davonflog und in der Dunkelheit der einsamen Gasse verschwand.
 
"Au!", gellte ein zorniger Schrei aus der Finsternis und Roric zuckte zusammen. Sein eigener Frust war keine Entschuldigung, jemandem weh zu tun.
 
"Lass mich los!", zischte die gleiche Stimme und Roric atmete erleichtert aus, weil sein Stein offenbar gar nicht der Grund für den Schmerzenslaut gewesen war.
 
Dann hörte er einen Schlag und ein Grunzen, woraufhin schnelle Schritte auf dem Straßenpflaster klatschten. Auf ihn zu. Schwerere Schritte hinterher. Das Licht der Laterne erfasste die Gestalt einer jungen Frau, ihre Spiegelung blitzte verschwommen in einer Pfütze auf, kurz bevor ihre Stiefel sie in spritzendem Wasser zerplatzen ließ. Direkt dahinter ein großer Kerl. Noch einer. Und noch einer.
 
Roric zog sein Schwert. So verhasst es ihm war, dass sein Vater ihm die Heldenrolle aufzwängte, er würde nicht daneben stehen, wenn eine unschuldige Frau Hilfe brauchte.
 
Er war geübt, war sich aber alles andere als sicher, dass er es mit den drei Männern aufnehmen konnte. Seine leere Linke, die sich nach dem Schild sehnte, schloss sich stattdessen kurz um ein Bleikästchen in einer Tasche seines Lederwamses. Darin waren Feuerperlen, aber bis er es aufgefummelt hätte, wären die Frau und ihre Verfolger schon drei Gassen weiter.
 
Lasst von ihr ab und ich lasse euch am Leben, hätte er gerne in überzeugender Stimme gerufen, aber sein Chryseisch war bestenfalls bruchstückhaft und ein grammatikalisch unvollständiges Kauderwelsch würde seine Autorität vermutlich nicht gerade erhöhen. Also verlegte er sich darauf, grimmig zu starren und in Schwertkampfpose zu gehen.
 
Als hätte er Roric gar nicht wahrgenommen, stürzte sich der dichteste Verfolger direkt unter der Straßenlaterne auf die Frau, die daraufhin der Länge nach hinfiel. Da hackte Roric von oben auf den Arm des Mannes. Nicht schön. Aber effektiv.
 
Der überraschte Schmerzensschrei des Mannes hallte zwischen den hohen Häusern. Die Frau wandt sich aus seinem Griff und kam schnell auf die Beine. Roric sah einen Dolch in ihrer Hand aufblitzen. Ein schickes, schmales Stilett.
 
Aber im nächsten Moment wurde seine Aufmerksamkeit von dem zweiten Verfolger eingenommen, der gerade sein Kurzschwert zog.
 
Roric trat gegen den Knauf der Waffe, bevor sie ihre Scheide ganz verlassen hatte, und richtete seine Schwertspitze dem Kerl ins Gesicht. Dieser zuckte zurück und auch sein Kumpane hinter ihm stockte, beide froren ein, als stände die Zeit still.
 
Stummes Atmen war für einen Moment die einzige Bewegung unter der Laterne.
 
"Das wirst du ...", drohte der Dritte.
 
Was es war, dass er würde, verstand Roric nicht. Vermutlich bereuen.
 
Roric machte einen kleinen Schritt rückwärts. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Frau ihr Stilett an die Kehle des Mannes hielt, den Roric am Arm erwischt hatte. Aber auch sie folgte Rorics Beispiel und ließ den Verfolger aufstehen. Die drei zogen sich vorsichtig zurück und verschwanden dann im Dunkeln, wie vorhin der fliegende Stein.
 
"Puh", machte die Frau erleichtert und steckte ihr Stilett weg. Roric sah, dass sie gar nicht so jung war, wie er erst gedacht hatte, nur klein. "Ich danke dir! Das war Hilfe zur rechten Zeit."
 
"Es war mir eine Ehre", begann Roric vergleichsweise flüssig, denn die ritterlichen Höflichkeitsfloskeln hatte er besser gelernt, als straßentaugliche Drohungen, "einer unschuldigen Frau gegen wütende Angreifer zu---"
 
Ihr maßloses Gelächter ließ ihn abbrechen. Was hatte er falsch gesagt?
 
"Ha ha ha! Hey, ich lade dich auf einen Wein ein", gluckste sie. "'Unschuldig' bin ich schon lange nicht mehr genannt worden. Aber 'wütend' stimmt schon. Sie waren ziemlich wütend, weil ich ihnen das hier geklaut habe."
 
Roric öffnete den Mund, aber nichts kam heraus. Seine Augen blinkten. Er wusste nicht, ob er sie richtig verstanden hatte, aber er wusste auch nicht, ob er wirklich nachfragen wollte.
 
Auf jeden Fall unterstrich sie ihre Worte damit, dass sie einen goldenen Anhänger hoch hielt. Die kreisrunde Scheibe baumelte an einem Kettchen unter ihrer Hand und die kurzen Strahlen rings um die leicht gewölbte Rundung funkelten im warmen Licht der Straßenlaterne.
 
Es zog ihn in Bann und er murmelte geistesabwesend in seiner Muttersprache: "Was ist das?"
 
"Kommst du aus Clanngadarn?", fragte die Frau nebenbei und fuhr dann auf twyneddisch fort: "Das ist das 'Licht der Wahrheit'. Willst du jetzt einen mit mir trinken? Am Hafen hat bestimmt noch etwas auf."
 
Er nickte.
 
Dann endlich riss er den Blick vom dem hypnotischen 'Licht der Wahrheit' und erinnerte sich seiner Manieren. Er steckte das Schwert weg, legte die Hand auf den Knauf und verbeugte sich galant. Dabei nahm er die freie Hand der holden Geretteten und führte sie an seinen Mund. Ihr spöttisches Prusten ignorierte er. Was sich gehörte, gehörte sich.
 
"Mein Name ist Roric ap Sialwen. Zu Euren Diensten", sagte er feierlich. Auch die Stimme in seinem Kopf, die nicht umhin konnte, die 'holde Gerettete' als Diebin zu bezeichnen, ignorierte er. Er hatte sie gerettet und er würde dafür sorgen, dass sie sicher blieb.
 
"Filipa", antwortete sie. "Nett dich kennenzulernen, Roric ap Sialwen."
 
Während Roric noch zögerte, weil er nicht zu dicht den drei Männern nach Westen folgen wollte, wandte sie sich den Sternenrosenhügel entlang Richtung Süden und Roric fiel ein, dass dort auch noch Häfen waren. So gingen sie gemeinsam die Straße der Tausen Stimmen hinunter. Roric hätte den Duft und die Romantik der Sternenrosen nah am Hügel vorgezogen, aber Filipa zog es offenbar zu der weniger beleuchteten Straßenseite. Ab und zu lächelte sie ihn an. Er schätzte sie auf etwa so alt wie sich selbst, Mitte 20, aber vielleicht war sie auch schon 30. Sie trug weiche, sehr dunkel gefärbte Kleidung, die keine Geräusche zu machen schien, wenn sie sich darin bewegte. Im Gehen öffnete sie ihre hochgesteckten Haare und schüttelte sie unbefangen aus.
 
"So, Roric, was machst du mitten in der Nacht in den dunklen Gassen der Stadt der Düfte und Farben?", fragte sie, als sie in Richtung des Handelshafens abbog.
 
Ihre zwanglose Art war ansteckend.
 
"Ich ärgere mich über meinen Vater", sagte er daher und der Frust kam schleichend zurück wie die trübe Nebelschicht auf einem See.
 
"Phantastischer Grund", lobte Filipa und Roric musste lachen. "Was hat er denn getan?"
 
"Er will, dass ich einen Drachen töte", sagte Roric bitter.
 
Filipa hielt an. Seit sie in diese Gasse abgebogen waren, war es so dunkel, dass er kaum etwas erkennen konnte. Nur das Helle in ihren runden Augen.
 
"Das wird Einzug in die Annalen halten, als einer der besten Gründe, seinen Vater zu hassen. Warum um alles in der Welt will er das?"
 
Roric zuckte die Schultern. Was sollte er sagen? Dass von ihm erwartet wurde, dass er allein die in Dekandenz untergegangene Tradition einer heldenhaften Familie wieder aufleben ließ? Dass sein Vater ihn hatte loswerden wollen?
 
Er ging weiter, ohne zu wissen wohin.
 
"Und? Hast du schon einen gefunden?", fragte sie, ohne auf eine Antwort auf die vorherige Frage zu bestehen.
 
"Nein. Es gibt hunderte Legenden von Drachen, aber wirklich sicher, wo einer lebt, konnte mir bisher niemand sagen. Du vielleicht?"
 
"Tut mir leid", sagte sie. "Obwohl ich nicht sicher bin, dass ich das tun würde, wenn ich es könnte. Du wirkst fast so, als wolltest du das wirklich versuchen. Gehen wir hier rein", schlug sie dann unvermittelt vor und öffnete die Tür zu einer verrauchten Kaschemme, in der zu so später Stunde nur wenig Besuch war, aber das matschige Stroh auf dem Boden von einem trubeligen Abend kündete --- oder auch mehreren Abenden. Es sah nicht so aus, als würde in der Dreibeinigen Schildkröte täglich das Stroh gewechselt.
 
Mit gerümpfter Nase sah Roric sich um, aber Filipa zog ihn hinter sich her an einen Tisch.
 
"Sie haben wirklich guten Grappa", vertraute sie ihm an und wenig später stand eine enghalsige Flasche mit zwei kleinen Tonbechern vor ihnen.
 
* * *
 
"Stiehlst du ... häufiger was?", fragte Roric, nachdem das dritte Glas die Zügel seines Benehmens gelockert hatte.
 
"Ja", antwortete sie knapp und zufrieden.
 
"Warum?"
 
"Eigentum ist Illusion."
 
Darauf wusste Roric nicht sofort eine gute Antwort. So locker saßen seine Manieren noch nicht, dass er ihr an den Kopf werfen wollte, wie sie so einen Quatsch sagen konnte.
 
"Von wem hast du das denn?", fragte er stattdessen, um seinen müden Kopf nicht mit Gedanken zu belasten, was die Konsequenz einer solchen Einstellung waren.
 
Nachdenklich sah sie ihn an und schien die Worte eine Zeitlang auf den Lippen hin und her zu schieben, bevor sie antwortete.
 
"Ich gehöre einem Kult um den Gott Khazzulor an", sagte sie schließlich.
 
"Es gibt einen ganzen Kult, der an so ... etwas glaubt?" Gerade noch rechtzeitig hatte er das Wort 'Quatsch' aus dem Satz gestrichen.
 
"Warum nicht?"
 
"Weil ..." Er beherrschte sich. Höflichkeit gebot es, die Überzeugungen anderer nicht als Schwachsinn abzutun. Er atmete also tief durch, nahm den vierten Grappa an und sagte dann besonnener: "Stell dir doch mal vor, das würden alle glauben. Dann würden sich alle nur gegenseitig etwas wegnehmen und niemand hätte Grund, sich etwas Schönes zu schaffen. Niemand würde mehr ein Haus bauen, wenn es unwahrscheinlich ist, das Haus auch nächstes Jahr noch zu besitzen."
 
Filipa nippte an ihrem Becher und betrachtete ihn gelassen.
 
Ihm fiel auf, dass etwas nicht stimmte. Er würde sich trotzdem ein Haus bauen. Es ging ja nicht nur darum, es in einem Jahr noch zu haben, sondern auch um Schutz jetzt. Aber er würde darum kämpfen müssen. Und das gefiel ihm nicht.
 
"Wir sind wie die Katze auf dem Dachfirst", sagte Filipa. "Fallen wir auf der einen Seite vom Haus, stürzen wir ins Chaos, in dem niemand mehr für die eigene Zukunft etwas zu tun bereit ist. Stürzen wir auf der anderen Seite herunter, herrscht morbide Starrheit, in der der Besitz deiner Vorfahren definiert, was du bist. Reichtum konzentriert sich mit der Zeit."
 
"Es geht dir um Umverteilung?"
 
"Auch."
 
"Das 'Licht der Wahrheit' schenkst du also an eine bedürftige Familie", sagte er verächtlicher als beabsichtigt.
 
"Nein", erwiderte sie ernst. "Aus unserer Sicht ist das ein böses Artefakt. Es wird zerstört."
 
"Ein böses Artefakt? Das kann ich gar nicht glauben."
 
Sie zuckte die Schultern und holte es noch einmal hervor.
 
"Es ist Tin geweiht", gab sie zu. "Die drei vorhin haben sich so leicht vertreiben lassen, weil sie selbst Schmuggler sind und mit dem Großen Rat von Palabrion nichts zu tun haben wollen. Vielleicht haben sie dich sogar für eine Stadtwache gehalten. Gut, dass du nichts gesagt hast."
 
Sie grinste, aber Roric blieb ernst.
 
"Ist dieser Khazzulor ein böser Gott, so wie Drais?"
 
"Nein!", rief Filipa aus. "Nein. Er ist ein guter Gott."
 
"Warum haltet ihr dann ein Tin-Artefakt für böse?"
 
"Wegen dem, was es kann. Ich zeige es dir."
 
Damit hatte sie blitzschnell den Anhänger in seine Hand gelegt, die Wölbung stand von seiner Handfläche ab. Sie drehte seine Hand mitsamt Anhänger und drückte sich die Wölbung auf den eigenen Arm.
 
"Frag mich was", forderte sie ihn auf.
 
"Ich versteh nicht ..."
 
"Irgendwas, was du nicht erwarten würdest, dass ich ehrlich beantworte."
 
Roric war verwirrt.
 
"Wie alt bist du?", war schließlich die erste Frage, die ihm einfiel.
 
Unter seiner Handfläche leuchtete es gelb auf, strahlte in alle Richtungen heraus und wärmte seine Hand mit wohliger Weichheit.
 
"Achtundsechzig", antwortete Filipa und riss dann sofort seine Hand von ihrem Arm. "Oh, Rattendreck, was für eine dämliche Frage. Jaja, ich bin magisch verjüngt, aber erzähl es niemandem."
 
Ärgerlich funkelte sie ihn an und Roric verstand erst recht nichts mehr.
 
"Siehst du nicht? Ich musste die Wahrheit sagen. Wir machen es noch einmal andersherum."
 
Flink nahm sie ihm das Amulett aus der Hand, drückte die Wölbung auf seinen Unterarm und stellt ihre Frage, bevor er protestieren konnte.
 
"Was ist das Wertvollste, das du gerade bei dir hast?"
 
Wieder leuchtete das Licht, aber diemal war es kalt unter der goldenen Sonne, so als zöge sie die Wärme und Kraft mitsamt der Antwort aus ihm heraus.
 
"Mein Rasiermesser", antwortete Roric ohne zu zögern --- und ohne es zu wollen. Und er redete einfach weiter: "Vielleicht nicht das Wertvollste in Gold, aber das Wertvollste für mich. Es ist ein Familienerbstück. Aber das Wichtige ist, dass er es mir geschenkt hat. Mir. Nicht meinem Bruder. Mir. Es ist ein Liebesbeweis."
 
Rorics Wangen brannten, als Filipa endlich den Kontakt löste und sein Wortfluss versiegen durfte. Er schauderte. 'Ein Liebesbeweis.' Hatte er das tatsächlich gesagt? Sein wichtigster Besitz war ein 'Liebesbeweis' seines Vaters. Am liebsten wäre er im Boden versunken. Hatte er schon genug getrunken, dass er wenigstens glaubwürdig unter den Tisch gleiten konnte?
 
Filipa sah ihn nur nachdenklich an. Sie schenkte nach und beide tranken.
 
"Sie haben es verwendet, um die Wahrheit aus einem herauszupressen", sagte sie Minuten später, als sie das Amulett längst schon wieder eingesteckt hatte.
 
"Hm", machte Roric mürrisch. "Was Folterinstrumente angeht, scheint es mir recht zivilisiert."
 
Filipa lachte lautlos.
 
"Stimmt schon. Nicht so krude wie eine Streckbank und heiße Schürhaken, aber ... verstehst du nicht? Du hast keine Chance. Keine Wahl. Du hast keinen Willen mehr. Ich finde, das ist das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann."
 
Ihre Augen trafen sich und er glaubte ihr. Das war es, wovor sie am meisten Angst hatte.
 
"Es tut mir leid", fügte sie dann an. "Ich hätte das nicht tun sollen, eben."
 
Roric zuckte die Schultern, wollte es wegschütteln.
 
"Schon gut. Es ist offensichtlich die Wahrheit, auch wenn sie mir nicht gefällt. Ich habe sowieso geschworen, die Wahrheit zu sagen. Bisher hatte ich nicht geglaubt, dass daran etwas schlecht sein sollte."
 
Es klang trotzig.
 
"Gehört das auch zu deinem Kult?", fragte er, um das Thema von sich wegzulenken.
 
"Ja", antwortete sie fröhlicher. "Wobei es wie bei dem anderen Prinzip auch hier darum geht, das richtige Maß zu treffen. Es ist durchaus akzeptabel für uns, andere auszutricksen, jemandem etwas vorzugaukeln. Aber nicht den Willen gänzlich zu nehmen. Der freie Wille ist unantastbar."
 
"Wie soll das denn gehen", spottete Roric: "Ein Kult der freien Willen vorschreibt."
 
"Höre ich da einen Hauch grundsätzlicher Häresie?", meinte Filipa unbeeindruckt und Roric lachte auf.
 
* * *
 
Als die Flasche leer war, verabschiedeten sie sich und Filipa umarmte ihn und dankte ihm noch einmal.
 
"Versuch es mal in Thalassa", sagte sie ihm draußen vor der Kneipentür.
 
"Was?"
 
"Frag in Thalassa nach einem Drachen. Wenn dir irgendwo jemand sagen kann, wo es noch einen Drachen gibt, dann dort."
 
"Danke", erwiderte er ernst.
 
"Und Roric", sagte sie noch. "Jemandem etwas zu stehlen, ist nicht unbedingt einfacher, als es selbst zu machen."
 
Damit sprang sie die Hafenstraße entlang in die Morgendämmerung.
 
Aber Roric verstand ihren letzten Satz erst, als er auf dem Weg zu seinem Gasthof seiner Angewohnheit, mit dem Rasiermesser zu spielen, nachgeben wollte.
 
Es war weg.
 
Wütend fuhr er herum, aber natürlich war Filipa längst nicht mehr zu sehen.
 
Frust schüttelte ihn, bis seine Hand in die andere Tasche des Wamses fuhr, um zu sehen, was sie ihm noch alles gestohlen hatte. Da war das Rasiermesser. Erleichtert holte er es hervor und strich liebevoll über die Einlegearbeit aus Perlmutt.
 
Aber wo war das Bleikästchen mit den Feuerperlen?

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