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Gefühlswelt der Begabungsvampire


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Hi,

bin gerade dabei, an einem Abenteuer zu schreiben, bei dem Vucub, genauer gesagt Begabungsvampire, eine Rolle spielen.

Zu den Vucub findet man in "Dunkle Mächte" auf S. 134 folgenden Textabschnitt, der sich auf lebende Vucub bezieht: "Die Gabe verändert jedoch ihre Anima, über die sie fortan in einer - wenn auch schwachen und unbewussten - Verbindung zu Camasotz stehen. Als Folge dieser Veränderungen verlieren sie den größten Teil ihrer Gefühle, ...". Macht das wirklich Sinn?

Bei Begabungsvampiren, die ja zu den Vucub zählen, wird es sich häufig um (in ihrer Zeit als Menschen) extrem ehrgeizige, ruhmsüchtige, teils selbstzerstörerische Künstler, Musiker, Wissenschaftler, etc. handeln, die von ihrem Genre begeistert/besessen waren. Das ging so weit, dass sie den Pakt mit einem Vucub eingegangen sind und nach der siebten Verlängerung selbst zum Vucub wurden. Wenn der oben zitierte Satz wirklich wörtlich zu nehmen ist, würde das bedeuten, dass die Person ab dem Zeitpunkt der Verwandlung nicht mehr in der Lage ist, auf dem früheren Level ihrer früheren Leidenschaft nachzugehen, schließlich leben Kunst, Musik, Literatur, usw. ja von Gefühlen und Emotionen. Mit einer derartig kastrierten Anima kann das nicht mehr funktionieren. Und wie will ein Begabungsvampir denn ohne Gefühle als Inspirationsquelle, Lehrmeister, Muse, etc. seine "Schützlinge" coachen - nur mit Fachwissen und Methodik ist es ja nicht getan.

Und eines noch: Mit solchen Kreaturen verbindet man ja auch immer eine gewisse Attraktivität und erotische Anziehungskraft. Wie soll das funktionieren, wenn sie wirklich so gefühllos sind?

Vielleich habe ich aber auch nur ein falsches Verständinis der Begriffe Anima, Seele und Astralleib. 😉

Gute Nacht! 🙂

Der Gumby

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vor 6 Stunden schrieb Gumby:

. Als Folge dieser Veränderungen verlieren sie den größten Teil ihrer Gefühle, ...". 

Naja ein größter Teil... Heißt ja nicht komplett weg.

Also am Ende wie ein Blinder der dadurch besser hören kann.

Es kommt dann einfach darauf an was verstärkt wird und was aufgehoben.

 

Auch ein Dichter kann dann Emotionale Sachen schreiben aber mit dem Ergebnis nicht wirklich glücklich und dann die Suche nach der Perfektion sich begeben. Emotionales Dilemma.

 

Auch Menschen die total distanziert sind können eine extreme Anziehungskraft darstellen. 

 

Auch das Lehren kann darüber laufen, dass ein begeisterter fast schon fanatischer Anhänger dem Meister folgt wegen dem Können... Oder wegen seiner Aura.

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Danke für dein Feedback! 🙂

vor 14 Stunden schrieb Muahdib:

Es kommt dann einfach darauf an was verstärkt wird und was aufgehoben.

Das heißt, man würde argumentieren, dass das, was er für seine Tätigkeit braucht, eben noch da ist. Ok, könnte man machen.

vor 14 Stunden schrieb Muahdib:

Auch ein Dichter kann dann Emotionale Sachen schreiben aber mit dem Ergebnis nicht wirklich glücklich und dann die Suche nach der Perfektion sich begeben. Emotionales Dilemma.

Das setzt die "Fähigkeit" zu einem emotionalen Dilemma voraus, also Gefühle.

vor 14 Stunden schrieb Muahdib:

Auch Menschen die total distanziert sind können eine extreme Anziehungskraft darstellen.

Ja. So gesehen ist es Quatsch, was ich oben zum Thema Anziehungskraft geschrieben hatte.

vor 14 Stunden schrieb Muahdib:

Auch das Lehren kann darüber laufen, dass ein begeisterter fast schon fanatischer Anhänger dem Meister folgt wegen dem Können... Oder wegen seiner Aura.

Wobei sich dann die Frage stellt, was dieses Können und diese Aura ausmacht.

Bevor wir hier zu sehr in Grundsatzdiskussionen abdriften, mache ich das ganze am besten mal an einem Beispiel fest: Man nehme einen jungen Barden, auf den alle Eigenschaften zutreffen, die ich in meinem Ausgangsbeitrag genannt hätte. Dieser Barde gerät unter den Einfluss eines Vucub und lebt nach dem Motto Sex, Drugs and RocK'n Roll. Nach der siebten Paktverlängerung wird er selbst zum Vucub (lebend, nicht untot). Kann er nach der Verwandlung so weitermachen oder scheitert das an der veränderten Anima und dem Wegfall bzw. der Verminderung der Fähigkeit zu Gefühlen?

  • Rock'n Roll: Songs, Balladen, Gedichte etc. leben ja davon, dass sie Gefühle wie Liebe, Wut, Verzweiflung, usw. ausdrücken. Wenn jemand das selbst nicht mehr oder nur noch eingeschränkt empfinden kann, wird das schwierig ...
  • Sex: Ohne oder mit eingeschränkter Fähigkeit zu Gefühlen dürfte sich in der Hose nicht mehr viel rühren. Entspricht nicht meinem Bild eines (Begabungs-)Vampirs.
  • Drugs: Wirken die unter diesen Randbedingungen überhaupt noch? Hätte jetzt intuitiv angenommen, die gehen auch über die Anima. (Wenn nicht - wie schneidet dann ein Vucub beim Kampftrinken gegen einen Zwerg ab? Ziehe die Frage zurück, die habe ich jetzt nicht ernsthaft gestellt ...)

Wenn der Vucub, den ich mir vorstelle, tatsächlich den Regeln widerspricht, müsste ich halt mein Abenteuer ändern bzw. ich könnte es in der vorgesehenen Form nur in der Hausrunde bzw. nach Hausregeln spielen. Fände ich schade, aber ist dann halt so.

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nein der Drang zur Perfektion kann zwar Gefühle auf der Bühne darstellen ... das heist aber nicht das diese Gefühle auch in der Beziehungswelt angewendet werden oder ob sie dann immer Konstant sind.

ich sag nur Klaus Kinski..

 

Und dann auch immer bedenken der Vucub braucht Nahrung im M4 Bestarium steht dann

Begabungsvampire sind verderbenbringende Musen, die Dichter zu schöpferischen Glanztaten anregen, sie aber jung sterben lassen.

dort sind dann auch Beispiele dabei wie sie ihre "Energie" bekommen.

auch steht da was von "Er gewinnt das Vertrauen .... als attraktive Geliebte oder enger Freund ...

 

und es ist nicht definiert was er verliert .. es heist nur den größten Teil ....

 

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Das mit der Energiegewinnung ist klar, deswegen wird er immer die Nähe zu Künstlern suchen, entsprechende Events besuchen und den potentiellen "Nachwuchs" coachen, z.B. auch über den Pakt. Zu meinem Beispiel von oben: Einen solchen Vucub könnte ich mir beispielsweise auch als Mitglied einer Musikantengruppe/Band vorstellen oder im Duett mit seinem "Schützling". Er selbst bleibt dann tendenziell aber eher ein wenig hinter den Frontleuten. So in etwa könnte ich mir das in diesem Fall mit der "verderbenbringenden Muse, die Dichter zu schöpferischen Glanztaten anregt" dann in der Praxis vorstellen.

Mein Problem ist dabei dann die Frage, ob das mit den Einschränkungen bei den Gefühlen dem im Weg steht oder ob ich das zu eng sehe. Wenn du das lockerer siehst wie ich, habe ich hier schon mal eine Meinung gehört, die mich hier weiter bringt. 🙂

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Ich würde das mal von einer anderen Seite aus betrachten wollen: er hat einen großen Teil seiner Gefühle verloren, aber er hat sie einmal gehabt. Er kann sie immer noch beschreiben und weiß wie sie wirken. Im Prinzip versucht er sie durch seinen Schützling wieder zu erleben. Vielleicht erlebt er sie auch wieder, wenn er Energie von seinem Schützling erhält.

Denk mal an Psychopathen: nicht wirklich zu Gefühlen fähig, aber sie wissen wie sie funktionieren, können sie bei anderen hervorrufen und sind hochgradig manipulativ.

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Finde ich gut, vor allem die Idee, dass er seine alten Gefühle zeitlich begrenzt wiedererleben kann, wenn er von seinem Schützling Energie bezieht. 👍 (Wäre dann evtl. noch die Frage zu klären, wie lange das anhält.)

Wenn man das noch ein bisschen weiter fasst und er solche Erlebnisse immer dann hat, wenn er Energie bezieht (d.h. wenn jemand in seiner Nähe eine 18+ bei einer Fertigkeit seiner Spezialisierung würfelt), wäre das auch eine zusätzliche Motivation, Events wie Festivals bzw. Bardentreffen zu besuchen und dann bei dieser Gelegenheit das Ganze besonders intensiv bzw. exzessiv auszuleben.

Insgesamt würde er in seinem Dasein als Vucub dann vermutlich nur noch selten seine frühere Genialität erreichen und seine Leidenschaft für Musik dann eher durch seinen Schützling ausleben. Bei einem Energieschub blitzt sie dann aber wieder für eine begrenzte Zeit auf.

So könnte man das machen. Widerspricht den Regeln nicht, dehnt diese vielleicht ein bisschen, aber ich denke, das bewegt sich im zulässigen Rahmen. 😉

Danke für den Input! 🙂

 

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Sehe ich ähnlich.

Bei der Transformation zum Vucub wird das, was den ehemals Künstler/Musiker/Wissenschaftler vorher am meisten inspirierte oder interessierte, von einer Leidenschaft zur Obsession. Alle "menschlichen" Gefühle, die nicht mit der Obsession zusammenhängen (wie Mitgefühl) wie auch alle anderen Interessen verblassen. Aber dadurch ist der neugeborene Vucub nicht mehr fähig, selbst kreativ zu sein, Neues zu erschaffen, weil er keine neuen menschlichen Erfahrungen mehr machen kann. Sein Charisma speist sich aus seiner monomanischen Energie und Perfektion in seinem Fachgebiet.

(So wie es in der Folklore heißt, dass die Feen zwar betörende Musik spielen können, aber menschliche Musiker entführen, um für die Feen zu spielen, weil die Feen, die ohne Seele sind, keine neuen Melodien oder Lieder erfinden können.)

Im alten World of Darkness RPG in der Gameline Changeling: The Dreaming gabs solche "Leidenschaftsvampire" bei den Unseelie (Dunklen Feen), welche kreative Menschen zuerst "inspirierten", um Glamour von ihnen zu ernten, diese Künstler aber dann regelrecht süchtig machten und schließlich nach der Erschaffung eines letzten Meisterstücks ausbrennen ließen (woraufhin sich die menschliche Künstler, der nun nie wieder kreativ sein konnten, meist das Leben nahmen). Dieses letzte Meisterstück (eine Skulptur, ein Manuskript, eine Erfindung o.ä.), die Kulmination der Talente des Künstlers, stahl die Fee dann normalerweise und zerstörte es, um den in dem Kunstwerk eingeschlossenen Glamour ebenfalls aufzusaugen. Bei einem Musikstück wäre das die letzte Live-Performance des Musikers auf der Bühne, und der Musiker stirbt dramatisch während der letzten Darbietung (so entstehen Legenden) oder ist hinterher stocktaub oder hat die Stimme verloren.

Kennst du die Kurzgeschichte Wolfstroker (1977, in der Anthologie "With Friends Like These...") von Science-Fiction-Autor Alan Dean Foster? Eine gute Beschreibung, wie so etwas aussehen könnte, wenn ein menschlicher Künstler so einen Pakt mit einer Wesenheit eingeht, für den Preis seiner Seele (erzählt aus der Sicht des alternden Talentsuchers, der den Sänger in der Geschichte unter Vertrag nahm). Das Feuer, das doppelt so hell brennt, brennt auch nur halb so lange...

Edited by Celador da Eshmale
Tippfehler
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Vielen Dank für diese grandiose Antwort, Celador! 👍

Am 27.5.2023 um 15:19 schrieb Celador da Eshmale:

Bei der Transformation zum Vucub wird das, was den ehemals Künstler/Musiker/Wissenschaftler vorher am meisten inspirierte oder interessierte, von einer Leidenschaft zur Obsession. Alle "menschlichen" Gefühle, die nicht mit der Obsession zusammenhängen (wie Mitgefühl) wie auch alle anderen Interessen verblassen. Aber dadurch ist der neugeborene Vucub nicht mehr fähig, selbst kreativ zu sein, Neues zu erschaffen, weil er keine neuen menschlichen Erfahrungen mehr machen kann. Sein Charisma speist sich aus seiner monomanischen Energie und Perfektion in seinem Fachgebiet.

Ja. Mit dieser Beschreibung der Zusammenhänge komme ich dann auch mit dem Satz im Regelwerk klar, den ich im Eingangsbeitrag zitiert hatte und der mich zur Eröffnung dieser Diskussion veranlasst hatte.

Am 27.5.2023 um 15:19 schrieb Celador da Eshmale:

(So wie es in der Folklore heißt, dass die Feen zwar betörende Musik spielen können, aber menschliche Musiker entführen, um für die Feen zu spielen, weil die Feen, die ohne Seele sind, keine neuen Melodien oder Lieder erfinden können.)

Im alten World of Darkness RPG in der Gameline Changeling: The Dreaming gabs solche "Leidenschaftsvampire" bei den Unseelie (Dunklen Feen), welche kreative Menschen zuerst "inspirierten", um Glamour von ihnen zu ernten, diese Künstler aber dann regelrecht süchtig machten und schließlich nach der Erschaffung eines letzten Meisterstücks ausbrennen ließen (woraufhin sich die menschliche Künstler, der nun nie wieder kreativ sein konnten, meist das Leben nahmen). Dieses letzte Meisterstück (eine Skulptur, ein Manuskript, eine Erfindung o.ä.), die Kulmination der Talente des Künstlers, stahl die Fee dann normalerweise und zerstörte es, um den in dem Kunstwerk eingeschlossenen Glamour ebenfalls aufzusaugen. Bei einem Musikstück wäre das die letzte Live-Performance des Musikers auf der Bühne, und der Musiker stirbt dramatisch während der letzten Darbietung (so entstehen Legenden) oder ist hinterher stocktaub oder hat die Stimme verloren.

Das sind neue Informationen für mich 🙂, kenne leider World of Darkness nicht und das mit den Feen wusste ich bis eben auch nicht.

Der "dramatische Abgang beim letzten Auftritt" wird auch in meinem Abenteuer thematisiert, bei dem ich jetzt wohl doch ein paar Dinge ändern/anpassen muss. Hintergrundgeschichte und Zusammenhänge sind in der jetzigen Form leider nicht stimmig. Ein Vucub würde sich nicht so verhalten, wie ich es ursprünglich angenommen hatte, ich war von einem weniger "kaputten" Gefühlsleben ausgegangen.

Am 27.5.2023 um 15:19 schrieb Celador da Eshmale:

Kennst du die Kurzgeschichte Wolfstroker (1977, in der Anthologie "With Friends Like These...") von Science-Fiction-Autor Alan Dean Foster? Eine gute Beschreibung, wie so etwas aussehen könnte, wenn ein menschlicher Künstler so einen Pakt mit einer Wesenheit eingeht, für den Preis seiner Seele (erzählt aus der Sicht des alternden Talentsuchers, der den Sänger in der Geschichte unter Vertrag nahm). Das Feuer, das doppelt so hell brennt, brennt auch nur halb so lange...

Noch kenne ich diese Kurzgeschichte nicht, aber das werde ich ändern. 🙂

"Das Feuer, das doppelt so hell brennt, brennt auch nur halb so lange ...". Die Grundidee meines Abenteuers ist ein Club 27 auf Midgard, die Frage ist halt, wie man das mit einer guten Story und gleichzeitig regelkonform hinbekommt. 😉

Edited by Gumby
Zwei unklare und schlechte Formulierungen korrigiert
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