Vielleicht noch kurz zum angeblich hervorragenden "Balancing" von Midgard:
Ich habe Midgard immer wieder als ganz erheblich "ungebalanced" empfunden.
Es gab viele Fertigkeiten, die für ihren Nutzen viel zu teuer waren, was dazu führte, dass Figuren zu Beginn gerne immer wieder die selben Sachen lernen, weil diese in einem erstrebenswerten Kosten/Punktesammeln Verhältnis stehen.
Andere Fertigkeiten war zwischenzeitlich scheinbar nur zum Fluff da und man ziemlich bescheuert, wennn man dafür Punkte ausgab (Schlittenfahren...).
Das gilt ebenso für Zauber.
Gleiches gilt für Waffenkosten. Auch hier lagen die Kosten teilweise unverschämt hoch für einen Punkt Grundschaden mehr oder waren praktisch nicht finanzierbar, wenn es etwas exotischer wurde. Man musste seine Figur schon sehr lieben, um als Kanthai KusariGama oder ähnliches zu lernen mit dem Faktor 8 bzw. extrem schwer. Egal, was die Zusatzoptionen waren. Mit einem Schild und einer Handaxt war man einfach uuuuunglaublich viel effektiver in viiiiel schnellerer Zeit, weil man Unmengen an Punkte weniger benötigte. Warum waffenloser Kampf auch heute noch so teuer ist, erschließt sich mir auch nicht. Ist etwas, das man bei Midgard einfach akzeptiert, aber ich halte es für bescheuert.
Auch die Charakterklassen unter sich waren zum Teil sehr wenig "gebalanced".
Also insofern hat MIdgard sicher seinen Charme und es ist das einzige Rollenspielsystem, das ich seit 1994 spiele.
Aber wenn mich jemand fragen würde, was Midgard in all den Jahren ausgezeichnet hat oder besonders machen würde, würde mir das Wort "Balancing" ganz sicher nicht in den Kopf kommen.