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Tjuetland - ein fränkisch / germanisches Setting für Midgard


Waldviech

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Hm. Also wir nehmen an, die Toquiner setzen Segel gen Tjuetland. Da im Osten der Insel Vesternesse liegt, müssen sie wohl von Westen kommen.

Sie werden ins Meer der Fünf Winde versetzt. Dann segeln sie aber immer noch nach Osten. Wie sollten sie nun nach Westen an die Albische Küste gelangen?

Wie kommst Du auf die Himmelsrichtungen? Laut Alba-QB tauchten sie einfach vor Elrodstor auf.

 

Solwac

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Auf der Midgard-Version einer meiner Spielrunden habe ich ein ziemlich ähnliches Land eingeführt: Gievland. Es liegt im östlichen Teil Clangadarns und grenzt im Süden an Alba (d. h. unser Clangadarn ist nur halb so groß wie das Original). Dass durch so eine Konstruktion Logik und Geschichte der offiziellen Spielwelt durcheinandergebracht werden, ist m. E. kaum zu vermeiden. In Gievland gibt es ein Wahlkaisertum (die Krone befindet sich derzeit auf dem Haupt des albischen Königs, dessen Krondomäne in Gievland sich aber auf das südöstlichste Herzogtum Gievlands beschränkt).

Die Idee von Waldviech finde ich folglich naheliegend und gut; indes bezweifle ich die Übertragbarkeit einer solchen Kreation für andere Spielrunden, welche sich halbwegs an das veröffentlichte Konzept halten.

Als Teil einer nahen Parallelwelt mit einer Verbindung zu den Toquinern halte ich ein solches Projekt für erfolgsversprechender weil es vielleicht so auch bespielt wird.

 

Grüße,

Orlando

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Ihr könntet diesen Strang mit dem hier: http://www.midgard-forum.de/forum/showthread.php?t=7565&highlight=Frankreich kombinieren, dann hättet ihr neben der für ein an Deutschland orientiertem Reich gar sicherlich unerlässlichen "Ostkolonisation" statt dem gewünschten "ewigen Gegner" gleich gar noch einen richtigen Erzfeind. Fehlt halt noch ein Österrich-Ungarn.

 

Rainer

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Um dem Tjuetland jetzt mal etwas mehr Gestalt zu geben habe ich hier eine zweite, genauere Karte skizziert. Darin habe ich auch gleich ganz frech Aisachos Idee vom "ostfränkischen" Lyonesse geschluckt (Siehe im Südosten).

Bei dieser Karte ist jetzt im Übrigen auch unerheblich, wo Tjuetland im letztendlich liegen wird....ich persönlich finde die Torquiner-Variante recht elegant...also erstmal was zum Angucken (Städte, Dörfer und Flüsse habe ich erstmal noch nicht eingetragen) :

 

Tjuetland.jpg

 

@Olafsdottir: Ein Österreich-Äquivalent ist mit drin ! Das wäre nämlich der Stamm der Kentner.;)

Für die Ostkolonisiation und brutale Missionsbestrebungen ist das Gebiet Nr 6 (die heidnischen Barbaren) reserviert....:D

 

Um nochmal auf die Religion zurückzukommen; Ich finde die Idee, sich am mittelalterlichen Christentum zu orientieren wirklich reizvoll. Wir hätten also

- Die gute Seite: Entweder EIN Gott, oder (für die Polytheismusfreunde) ein Konglomerat von Göttern, die allerdings niemals voneinander getrennt betrachtet werden (man spricht immer geschlossen von den Göttern und betet auch immer alle zusammen an..)

- Das Böse : Ein zentraler Teufel als Widersacher (natürlich mit Hörnern und Bocksbeinen ;) )

- Erzengel

- Dämonen

- Mönchswesen und organisierten Klerus, der teilweise auch weltliche Macht innehat

- Magiefeindlichkeit

- Missionswesen

was jetzt noch fehlt, ist eine Art Messias oder Prophet, der zwischen den Menschen und den höheren Mächten des Guten vermittelt. Was haltet ihr von folgendem Konzept:

Myriam, die Hohe Herrin. Stellt so eine Mischung aus Jungfrau Maria und Jesus dar. Die höheren Mächte erwählten sie als Abgesannte. Myriam wirkte viele Wunder, hob den ersten Kaiser in sein Amt und bannte die bösartige Königin Jenledrun in die Wurzeln des Forstes. Ferner verfasste sie ein Buch voller kryptischer Verse und Weisheiten (das Buch Myriam). Zusammen mit sieben später entstandenen Evangelien bilden diese Werke zusammen die Vulgata (heilige Schrift des Volkes), das heilligste Buch der Gläubigen. Dem Klerus stehen noch weitere, jedoch umstrittene theologische Werke zur Verfügung.

Diese stark an Marienverehrung angelehnte Religion bietet den Vorteil, das sie bei einem früh- bis hochmittelalterlichen Setting eine schlüssige Basis für das Konzept der Minne bietet, das könnte bei Lyonesse wichtig werden. (Auch im richtigen Mittelalter gingen Marienverehrung und Minnekultur Hand in Hand. Beides entstand etwa zur selben Zeit und das eine ist ohne das andere nicht denkbar, so komisch es im ersten Moment klingt...)

Lyonesse wäre dann zuständig für ein Setting wie in höfischen Romanen und Gralsmythen (da müsste man auch einen entsprechenden Mythos für basteln...)

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Eine sehr reizvolle Idee.

 

Ich könnte mir dafür folgenden Hintergrund vorstellen:

Die Insel war eigentlich ein Teil von Vesternesse, der durch die Umwälzungen im Krieg der Magier komplett vom Kontinent separiert wurde. Auf ihm lebten ursprünglich einige Twynneddin und ein Orkstamm. (Bei Bedarf auch Zwerge und/oder Gnome. Auch einige Erainner wären vorstellbar, z.B. um die unterschiedlichen Tjuetländischen Stämme besser zu erklären.)

 

Kurz danach taucht dann die Flotte der Tjuetländer auf, die die ursprünglichen Gegner der Toquiner waren und genau wie diese nach Midgard versetzt wurden. Allerdings räumlich getrennt, weshalb letztere westlich nach Alba kommen und erstere ostwärts segelnd auf diese Insel stoßen.

 

Man siedelt sich an und schafft es im Laufe der Jahre, die Twyneddin zu bekehren. Dann hätte man quasi statt der Waelinger "Twylinger". Während anfangs die Tjuetländer aufgrund ihrer technischen Überlegenheit auf dieser Insel die klaren Herren waren, hat die größere Vermehrungsrate der Orks dazu geführt, dass diese inzwischen eine ernste Bedrohung darstellen.

 

Ansonsten könnte man dann alles wie schon vorgeschlagen einbauen.

 

Wahlweise könnte statt der Flotte auch eine Insel versetzt worden sein, um besser mit den Bevölkerungszahlen klarzukommen.

 

Daraus ergäben sich einige interessante Ideen:

Welche Auswirkungen hatte das Versetzen auf die Tjuetländer? Sind sie dadurch so fanatisch geworden?

 

Alternativ könnten die Tjuetländer sich zunächst nur mit den Erainnern friedlich vermischt und mit den Twyneddin bekriegt haben. (Dann hätte man quasi Kelten/Franken/Sachsen.) Erst nach und nach in der Geschichte wird klar, dass die sich vermehrenden Orks die eigentliche Gefahr darstellen.

 

Oder Abenteueransatz: Eine Gruppe (inklusive albischer) Helden wird hierin verschlagen. Einerseits könnten sie gegen die drohenden Orks helfen. Andererseits: Wie reagieren die Tjuetländer, wenn sie die Abstammung des/der albischen Helden erkennen?

 

Tschuess,

Kurna

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Hmm, wenn Tjuetland allerdings ein vollkommen abgelegenes Land ist gibt es auch keine Verbindung zur Kultur Midgards mehr, dann könnte man genausogut eine eigene Welt bauen. Wäre es da nicht klüger, irgendwo in der See zwischen Waeland und Moravod eine Art "Tjuetisches Quadrat" zu platzieren, in dem alle Schiffe aus diesem Gebiet nach Tjuetland versetzt werden. Umgekehrt geht es im Augenblick aber noch nicht, diese Funktion des Tores müssen die Helden erst in einem großen Ritual freischalten. (Damit wäre erklärt, warum auf Midgard von diesem Land bisher nichts bekannt war)

 

Auf der Welt, auf der Tjeutland liegt, könnte dann auch Torquine liegen.

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Hallo Leute!

 

Geht natürlich auch, aber ich finde den Ansatz der kleinen Fluss- und Küstenschifffahrt (ürg, 3 f) viel schöner als den einer "Entdeckernation" Tjuetland. Also finde ich auch, dass wenn schon, dann ganz Tjuetland versetzt worden sein sollte. Zu so einer Versetzung können aber nur wirklich starke Götter imstande sein. Genauso wie die Toquiner ein sehr mächtiges (durch die Verehrung) Pantheon haben, mussten die Tjuetländer mit ihrer Eingott-Theologie dagegen halten (sonst hätten die toquinischen Götter sie für ihre Schützlinge mit ihrer Macht zermalmt). Möglicherweise ist der Eingott-Glaube erst durch diese Notwendigkeit im Krieg mit Toquine entstanden! Dieser eine Gott (mit seinen himmlischen Heerscharen) hat sich dann zu dem finalen Schritt entschlossen, die gesamte Toquinische Flotte von der Welt (der der Toquiner und Tjuetländer) zu tilgen. Dadurch entstand jedoch soetwas wie ein Vakuum, dass die Insel Tjuetland mit hinüber in die Welt Midgard zog. Ende im Gelände. So fand dann der Eingott-Glaube festen Fuß in den Gemeinschaften von Tjuetland.

 

Was meint ihr? Hört sich doch gut an...

 

Gruß, Kosch

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Guter Gedanke..bleibt nur eine Frage; was ist mit dem Heimatland der Torquiner tatsächlich passiert ?

 

Ich fasse nochmal kurz zusammen, was wir für das Tjuetland schon so an Stilelementen haben:

 

"Zivilisiertes" Tjuetland:-Monotheismus

-eine Prophetin

-Magiefeindlichkeit

-Strenggläubigkeit

-Wahlkaisertum

-Ritterorden

-"romanische" Kathedralen

-Fachwerkhäuser

-gelehrte Mönchsorden

-Minne und höfische Liebe

-zunehmend urbane Kultur

-Ritterehre

-häretische Sekten und Magierzirkel im Untergrund

 

"Ländliches" Tjuetland

-Monotheismus mit starkem Aberglauben gemischt

-mächtiger Klerus

-Heiligenverehrung

-Dorfschamanen stillschweigend toleriert (als Heiler)

-Reste älterer Sitten und Gebräuche

-Starkes Traditionsbewustsein

-Misstrauen allen Fremden gegenüber

-düstere Umgebung (kaltes Moor, dichte und dunkle Wälder)

-Kolonisationsvorhaben

-Kampf gegen die übermächtige Natur; Ackerlandgewinnung; Waldrodungen

-Terror durch "Dinge aus dem Forst"

 

"barbarisches" Tjuetland

-Schamanismus und Geisterverehrung; evt. auch Dämonenanbetung oder Polytheismus

-Kampf gegen die agressiven Missionare

-primitive Bronzezeitliche Kultur

-barbarische, grausame Rituale (Menschenopfer im Moor, Blutopfer, bizarre Männlichkeitsrituale)

-häufige Stammeskriege

-ewige Wildniss

-"Einklang" mit der Natur

 

was wäre an Grundgedanken noch zu ergänzen ?

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Myriam, die Hohe Herrin. Stellt so eine Mischung aus Jungfrau Maria und Jesus dar. Die höheren Mächte erwählten sie als Abgesannte. Myriam wirkte viele Wunder, hob den ersten Kaiser in sein Amt und bannte die bösartige Königin Jenledrun in die Wurzeln des Forstes. Ferner verfasste sie ein Buch voller kryptischer Verse und Weisheiten (das Buch Myriam). Zusammen mit sieben später entstandenen Evangelien bilden diese Werke zusammen die Vulgata (heilige Schrift des Volkes), das heilligste Buch der Gläubigen. Dem Klerus stehen noch weitere, jedoch umstrittene theologische Werke zur Verfügung.

Diese stark an Marienverehrung angelehnte Religion bietet den Vorteil, das sie bei einem früh- bis hochmittelalterlichen Setting eine schlüssige Basis für das Konzept der Minne bietet, das könnte bei Lyonesse wichtig werden. (Auch im richtigen Mittelalter gingen Marienverehrung und Minnekultur Hand in Hand. Beides entstand etwa zur selben Zeit und das eine ist ohne das andere nicht denkbar, so komisch es im ersten Moment klingt...)

Lyonesse wäre dann zuständig für ein Setting wie in höfischen Romanen und Gralsmythen (da müsste man auch einen entsprechenden Mythos für basteln...)

Dies passt nicht so ganz zum Christentum, da unser Messias halt nur "kleine" Wunder gewirkt hat. Der Kampf gegen die Dämonen war Aufgabe der Heiligen und Apostel, welche daher ziemlich mächtig waren. Um ehrlich zu sein würde es mir so etwas besser passen, wir müssen schließlich auch die Heiligen der Kentner irgendwoher kriegen. ;)

 

Myriam sollte bleiben und das Buch verfasst haben, das finde ich cool. Sie könnte auch geopfert worden sein. Allerdings gibt es mit Alba und Chrysea schon zwei Länder, die sich in gewisser Weise ans Christentum anlehnen. Für Tjuetland sollte hier ein anderer Weg gefunden werden, vielleicht durch stärkere Betonung der Erlösung von einer Ursünde und einen tatsächlichen Monotheismus (eben keinen Dualismus). Wir hätten immer noch Erzengel und Heilige als eine Art Halbgötter, die ebenfalls Verehrung auf sich ziehen. Einige der Häretiker könnten ihnen sogar etwas zuviel Veehrung entgegenbringen...

 

Vorschlag: Myriam war tatsächlich eine frühe Prophetin, die ein kryptisches Buch schrieb und die Grundlagen für eine neue Religion legte. Sie wurde hingerichtet, aber noch während ihrer Hinrichtung entrückt. Ihre Religion bestand lange Jahre im Untergrund und wurde von der bösen Königin unterdrückt, ohne viel Gegenwehr leisten zu können. Erst später sollte ein Kind, welches sowohl mit Myriam als auch der dunklen Königin (mit dieser sehr nah -- Tochter, Cousine...) verwandt war. Sie klärte die Religion Myriams und wurde schließlich ebenfalls hingerichtet, wie ein Straßenräuber. Ihren engsten Anhängern erschien sie aber einige Tage später und brachte direkt Weisheit von ihrem Gott mit, wodurch es diesen gelang Wunder zu wirken und tausende zu bekehren. Schließlich ließ sich Jenledrun auf ein Zauberduell mit dem bekanntesten und geachtetsten der Apostel ein und wurde dabei in die Wurzeln des Forstes verbannt -- der Apostel starb auch, sein Todesplatz ist bis heute ein Heiligtum inmitten des Forstes. Nur vollkommen verzweifelte pilgern hierher, dennoch gibt es hier ein kleines Kloster (wenige Einsiedler), welches aber die Urschrift eines der Evangelien verwahrt.

 

Das besondere an diesem Gott ist, dass er nie direkt eingreift (auch Myriam nicht) sondern immer seine Engel und Heiligen schickt. Diese werden aber nicht direkt verehrt, sondern nur durch Unterwerfung unter deren Herren. Nach der Unterwerfung Jenledruns erschienen ihrem Sohn / ihrer Tochter Engel, welche auftrugen, eine Kaiserwahl zu veranstalten oder Gottes Zorn zu spüren. Angesichts der jüngsten Ereignisse schien der Zorn keine besonders gute Wahl...

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Vorschlag: Myriam war tatsächlich eine frühe Prophetin, die ein kryptisches Buch schrieb und die Grundlagen für eine neue Religion legte. Sie wurde hingerichtet, aber noch während ihrer Hinrichtung entrückt. Ihre Religion bestand lange Jahre im Untergrund und wurde von der bösen Königin unterdrückt, ohne viel Gegenwehr leisten zu können. Erst später sollte ein Kind, welches sowohl mit Myriam als auch der dunklen Königin (mit dieser sehr nah -- Tochter, Cousine...) verwandt war. Sie klärte die Religion Myriams und wurde schließlich ebenfalls hingerichtet, wie ein Straßenräuber. Ihren engsten Anhängern erschien sie aber einige Tage später und brachte direkt Weisheit von ihrem Gott mit, wodurch es diesen gelang Wunder zu wirken und tausende zu bekehren. Schließlich ließ sich Jenledrun auf ein Zauberduell mit dem bekanntesten und geachtetsten der Apostel ein und wurde dabei in die Wurzeln des Forstes verbannt -- der Apostel starb auch, sein Todesplatz ist bis heute ein Heiligtum inmitten des Forstes. Nur vollkommen verzweifelte pilgern hierher, dennoch gibt es hier ein kleines Kloster (wenige Einsiedler), welches aber die Urschrift eines der Evangelien verwahrt.

 

Das besondere an diesem Gott ist, dass er nie direkt eingreift (auch Myriam nicht) sondern immer seine Engel und Heiligen schickt. Diese werden aber nicht direkt verehrt, sondern nur durch Unterwerfung unter deren Herren. Nach der Unterwerfung Jenledruns erschienen ihrem Sohn / ihrer Tochter Engel, welche auftrugen, eine Kaiserwahl zu veranstalten oder Gottes Zorn zu spüren. Angesichts der jüngsten Ereignisse schien der Zorn keine besonders gute Wahl...

 

Cool ! Das möchte ich fast so übernehmen !!!! :lol:

 

Dein Vorschlag mit der Verwandschaft des Apostels mit Myriam UND Jenledrun bringt mich da auf eine hübsche Idee !

Die nahe Verwandschaft zu Jenledruns Geschlecht wirkt sich bei diversen Adelsfamilien und hochrangigen Klerikern übrigens auch heute noch manchmal aus !

Da sie sowohl das Blut Jenledruns als auch das der Ehrwürdigen Myriam in sich tragen, neigen sie entweder zum einen oder zum anderen moralischen Extrem. So hat z.b. das edle Geschlecht der Alberinger (die tjuetonische Herzogsdynastie) die größten Helden und Paladine Tjuetlands aber auch die verrufensten Irren hervorgebracht.

Dann und wann gibt es Fälle, in denen Mitglieder des Kaiserhauses geistiger Umnachtung, Größenwahn oder Depression anheimfallen. Darüber existieren im Tjuetland viele verschiedene Legenden.

Die wohl bekannteste ist das Lied von Herne dem Drachentöter. Unzählige Versionen existieren von dieser Sage, doch alle haben im Kern die selbe Handlung:

Vor etwa 600 Jahren war Herne ein junger, tapferer Graf auf dem Haus der Alberinger. Er war ein strahlender Held wie er im Buche stand. Mutig, weise und gerecht kämpfte er für das gemeine Volk. Er bestritt viele Questen und tötete einen wiederwärtigen Lindwurm, den der Forst ausgespien hatte um die Menschen zu terrorisieren. Hier jedoch kam der tragische Wendepunkt.

Ein verschlagener Berater (der insgeheim den finsteren Mächten diente) empfahl seinem Grafen, er solle im Blute des Drachen baden. Dadurch würde er unverwundbar werden.

In einem Punkt hatte der hinterhältige Berater nicht gelogen. Herne wurde tatsächlich unverwundbar. Doch das Blut von Jenledruns Kreatur vergiftete langsam seinen Geist, indem es den finsteren Teil von Hernes Erbe weckte.

Langsam und unaufhörlich verwandelte Herne sich in einen psychotischen Irren, der seine Grafschaft mit eiserner Faust tyrannisierte. Manchmal hatte Herne lichte Momente, besonders dann, wenn seine Schwester Astrid, eine junge Klerikerin, in seiner Nähe war. Zuletzt war sie die einzige, die Herne noch zu lieben im Stande war. Sie hätte ihn vielleicht sogar heilen können, doch es kam anders. Der Berater bemerkte die wohltuhende Wirkung, welche Astrid auf den bedauernswerten Grafen hatte, und das bereitete ihm starkes Unbehagen. Also entschloß er sich, die Geistliche umzubringen. Er schlich sich eines Nachts in Astrids Gemächer und erdolchte sie heimtückisch. Ihr Todesschrei weckte Herne aus seinem Schlummer, der noch rechtzeitig in ihre Kammer gerannt kam um den üblen Berater zu erwischen. Herne enthauptete ihn auf der Stelle.

Es heißt, Astrid habe ihm auf dem Totenbett verraten, wie er sich dem unheilvollen Einfluss des Fluches entziehen könnte. Sicher ist nur, das Herne noch in der selben Nacht seine Burg verließ und niemals wieder kehrte.

 

Details variieren von Region zu Region recht stark, vor allem das Ende der Geschichte:

So erwähnen modernere lyonessische Quellen beispielsweise Folgendes: Der Berater, sei nicht von Herne getötet worden, sondern von einem seiner Ritter, einem Recken namens Theobald. Herne hatte den Mörder seiner Schwester nicht erwischen können. In tiefe Depression verfallen zog er sich in den Wald zurück, da er meinte nur wenn er weit ab von jeder Zivilisation weilen würde, könnte er sein Volk vor seinem Irrsinn schützen.

Theobald aber war seinem Herren treu ergeben und wollte ihm einen letzten Dienst erweisen. Er verfolgte den Mörder Astrids bis weit in die östlichen Wälder hinein. Nach unzähligen Questen konnte er den heimtückischen schließlich stellen und erschlug ihn im Zweikampf. Durch seinen Sieg erwarb er schließlich auch eine Arznei, die Herne von seinem Irrsinn heilen konnte.

 

In den (und bei Hofe beliebtesten) allerneusten Versionen des Herne-Liedes wird sogar eine innige, verbotene Liebesbeziehung zwischen Theobald und Astrid besungen, die der Berater zu zerstören trachtet, da er Astrids Unschuld selbst rauben möchte (natürlich gegen den Willen der jungen Maid)

 

Diese Version würde der Klerus nur zu gerne verbieten....denn schließlich ist Astrid eine Heilige der tjuetländischen Kirche ! Und der darf man doch keine Affären andichten...

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Ich hoffe, du nimmst vorher meine Rechtschreib- und Grammatikfehler raus. ;)

 

Eine Sache fehlt mir aber noch, auch wenn es eigentlich nicht ganz in die Zeit passt, das ist ein fahrendes Volk. Mein Vorschlag wäre, hier übriggebliebene Anhänger der alten, kryptischen Religion zu nehmen. Früher wurden viele von ihnen vertrieben und auch heute werden sie noch scheel angesehen (da sie sich ja nicht dem Nachfolgepropheten angeschlossen haben), weshalb sie stetig durch die Lande ziehen, kleinere Handwerskarbeiten anbieten und (natürlich) recht gute Zauberer (regeltechnisch wohl Hexer, mit einem der Engel als Mentor) sind.

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Oh, ich finde, so schlecht passt fahrendes Volk garnicht in die Epoche ! Wanderarbeiter und Spielleute gab es ja auch schon im Frühmittelalter. Die klassischen Zigeuner waren das zwar noch nicht, aber ich denke mal so eng sollte man das nicht sehen.

Das fahrende Volk könnte dadurch entstanden sein, das gar zu heidnische Stämme von den Truppen eines "rechtgläubigen" Herzogtums vertrieben wurden. Sie flüchtete natürlich in benachbarte Stammesgebiete, doch jedes Mal wurde ihnen die Ansiedlung verwehrt. Daher mussten sie sich auf ein Nomadendasein einrichten und daran hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht sehr viel geändert.

Die Magier der Nomaden (für die wir noch einen Namen brauchen, oder soll es bei Zigeuner bleiben ?) wären dann tatsächlich gute Hexer !! Oder eher Hexen (die klassische Wahrsagerin im Planwagen, wahlweise in den Geschmacksrichtungen uraltes, weises Großmütterchen oder rassige, mystische Schönheit :sigh: ) Mittlerweile sind sie natürlich nicht mehr heidnisch, sondern haben zu großen Teilen Glaubensvorstellungen ihrer Umwelt angenommen (bzw haben sie eher diese Glaubensvorstellungen in ihren Glauben integriert. Sie haben aus den alten Naturgeistern einfach die Erzengel gemacht und ihre spirituelle Welt war wieder völlig in Ordnung)

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Eigentlich wollte ich eher Armenier/Juden und Zigeuner vermischen. Es sollten eben keine Heiden sein, die sich später in die herrschende Religion einnisteten, sondern praktisch die "Urform" der monotheistischen Religion. Die alten Anhänger Myriams könnten ja z.B. Ansiedlungsverbot erhalten haben und deshalb zum fahrenden Volk geworden sein.

 

Die rassige, mystische Schönheit können wir trotzdem beibehalten, die Religion ist ja stark weiblich geprägt. ;)

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Hmm...die Idee mit der "Urform" ist auch nicht übel !! Allerdings denke ich, das würde den Charakter der Minderheit doch etwas ändern. Dann wäre das Siedlungsverbot nur auf einige Fürstentümer beschränkt und in den anderen würde es zu Ansiedlungen in größeren Städten sowie isolierten Dorfgemeinschaften kommen. Eventuell könnte man in einer größeren Stadt so etwas wie das klassische Gettho einbauen.

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@Aisachos: Von den Abbanzi habe ich noch nie gehört, wo fahren die denn rum? In keinem meiner QBs und Abenteuer werden sie erwähnt, wo gibt es da mehr Infos zu?

 

@Waldviech: Meine Idee war gerade, dass die Herumziehenden vor dem 2. Propheten mehrere Generationen lang sich nirgends ansiedeln durften, von ganz wenigen (einsamen) Gebieten abgesehen. Aus diesem Grund zogen sie als fahrende Händler und Mystiker durch die Lande, weil man (nach altem Brauch) jeden für 3 Wochen an einem Ort dulden muss. Irgendwie so etwas. Heute fangen sie langsam wieder an, sich in Städten anzusiedeln. Das wäre meine Vorstellung.

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  • 7 Monate später...

Hallo Zusammen,

 

ich habe zwar nicht alles genau gelesen, aber mir auch schon Gedanken zu einer mittelalterlichen deutschen Nation gemacht. In meiner Vorstellung hat sich dieses Reich allmählich durch eine gemeinsame regional bedingte Identitätsbildung ("Wir sind Tjütländer![oder Thorunger wie ich's genannt hab]") etabliert und zwar um die Stadt Friedborg herum. Basisvolk sind die dort lebenden Freden, welche in meiner Vorstellung (im Gegensatz zu den tatsächlich wikingisch lebenden Aegliern) sehr den Germanen ähneln. Für eine Ostkolonisierung sind sie immer noch nahe genug, denn das Reich erstreckt sich vom Hohen Holz bis zu den Gestaden der Wyrdsee, etwa 200 km östlich und 200 km westlich des Flusses, der an Friedborg ("thoringisch" nun: Fridburc).

 

Das Reich ist aufgeteilt in sechs Herzogtümer albischen Vorbilds (ehemalige Jarlsgebiete), da albische Missionare nach "Thorungen" geladen wurde und auch so die schnellere Entwicklung einer feudal geprägten Kultur begünstigen konnten (hat natürlich trotzdem schon vor etwa mind. 2 Jh. angefangen).

 

Die importierten albischen Götter wurden einfach mit den vorhandenen waelingischen Göttern gleichgesetzt bzw. ergänzten (Ylathor) den Götterhimmel. Spieltechnisch dient dieser Import dem Zweck, eine gemeinsame höfisch-ritterliche Kultur und Verbundenheit zwischen Alba und Thorungen/Tjütland zu schaffen (man mag sich eben unter Rittersleuten). Die Kultur würde ich hierbei in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts setzen (1184 Mainzer Hoffest als Glanzstunde ritterlicher Kultur; ebenso stammen aus dieser Zeit die wichtigsten Werke ma. Literatur, u.a. der von Kürenberg, aber auch das Nibelungenlied (vermutlich Anfang 13. Jh. )), um mal so eine richtig ritterliche Kultur zu schaffen, freilich während die Bauern d'runten zu Füßen der Burgen ackern.

 

Die sechs Herzogtümer wären: Grevelîn (welches im Osten liegt), Touwern (welches im Nordosten liegt), Quinelund (welches im Südwesten liegt), Swâlben (welches im Nordwesten liegt), Chûrnelant (welches im Westen liegt) und Liutern (welches zentral um die Stadt Fridburc liegt; "iu" wird "ü" ausgesprochen).

 

Als Sprachen würde ich der Einfachheit halber einfach die Sprache "Thoringisch"/"Tjütsch" vorschlagen, natürlich mit regionalen, teils starken dialektalen Einfärbungen. Als Schrift zählte ebenfalls das Thoringische/Tjütsche, aber mit Altoqua als alter Schriftsprache (welche v.a. im theologisch-philosophischen verwandt wird).

 

Magie wird natürlich auch nicht bei meinem Vorschlag "Thorungen" geduldet (entspricht auch wieder dem waelingischen Vorbild/Normgefüge) und wird mindestens mit Kopf-ab bestraft, es sei denn, sie stammt von den Göttern.

 

Thorungen ähnelt vom Aufbau her eigentlich dem Hlg. Römischen Reich, nur dass es "umgedreht" ist (also "Bayern, Schwaben wären dann im Norden [swâlben, Touwern]).

 

Zukunftsperspektiven: Evtl. Einfall von Ostlingen, Rivalitäten mit den wikingischen Aegliern, gemeinsamer "Kreuzzug" mit Alba, Ernennung(Bereits vorhanden?) eines thoringischen Königs, zunächst aber als "Erster unter Gleichen".

 

Über Eure begründete Kritik würde ich mich sehr freuen.

 

Viele Grüße,

Baldor :bogen:

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