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Hervorgehobene Antworten

Kurze Beschreibungen haben's manchmal in sich: sie lassen viel zu, PTG 3, S. 116.

Hier ein imho recht absurdes, nichtsdestotrotz sehr wirksames Beispiel, inspiriert von https://www.midgard-forum.de/forum/topic/44010-verteidigungshaltung/#findComment-3839010:

Vor einer Stunde, KoschKosch schrieb:

Hm ich lese das im PTG irgendwie "falsch", denke ich, aber wenn man die Aktion "Verzögern" wählt (sofern man vor dem Gegner dran ist) und dann als verzögerte Aktion die Verteidigungshaltung nennt und als Auslöser den gegnerischen Angriff, dann kann man im Falle des selbigen aktiv abwehren und ansonsten (falls der Angriff nicht kommt) etwas anderes tun.

Man wählt also Verzögern, nennt als Auslöser "wenn mich jemand angreift" und als Aktion "gehe ich in Verteidigungshaltung". Dann geschieht folgendes:

  • wird man angegriffen, darf man eine aktive Abwehr mit z.B. Beweglichkeit (Ausweichen) machen.

  • wird man nicht angegriffen, darf man am Ende der Runde eine andere Aktion, also z.B. auch einen Angriff durchführen.

So "trickst" man die Beschränkung aus, dass man bei einer Verteidigungshaltung eigentlich keinen Angriff mehr machen darf. Da aber ein Angriff am Ende der Runde immer noch besser ist als kein Angriff, wäre man doch doof, wenn man von vorneherein nicht "Verzögern - Verteidigungshaltung" wählt, sondern gleich "Verteidigungshaltung". Im zweiten Fall kann man nämlich keinen Angriff machen, wenn man nicht angegriffen wird, sondern die Aktion dieser Runde verfällt.

Da lassen sich bestimmt noch ähnliche Beispiele für finden. Ob das so im Sinne des Erfinders war?

Das ist nicht der Sinn der Sache, dass man das kombinieren kann, denke ich.

Vielleicht muss man es deutlicher anführen bei der Regel, grundsätzlich funktioniert es aber in jedem Spiel so, dass man für Verteidigungshaltung quasi seinen Zug aufgibt.

Verzögerung soll taktische Möglichkeiten eröffnen, aber keine "exploits".

Theoretisch könnte man in vielen Rollenspielen ein Seil mit einer Keule zerstören, weil nirgends explizit steht, dass es nicht geht.

Ich bin da bei @Rastan und @Abd al Rahman : Regelwerke können versuchen, alle Löcher zu stopfen, meiner Meinung nach hat das aber vor allem drei Effekte:

  1. Das Regelwerk wird kleinteiliger und tendenziell komplizierter.

  2. Die verbleibenden Löcher (denn es werden immer welche bleiben) werden bedeutsamer, da ja sonst an alles andere gedacht wurde.

  3. In Kombination landet man weniger bei einem "fairen" Spiel, sondern bei einem, das System Matery begünstigt.

Wer Regeln (auf Kosten des Spiels und der Mitspielenden) ausnutzen will, findet immer einen Weg. Und mein Hot Take hier ist: Je detaillierter die Regeln, desto fundierter kann man dafür eine spielmechanische Rechtfertigung finden.

Aber zu deiner eigentlichen Frage: 🙂

12 Stunden her, Hornack Lingess schrieb:

Da lassen sich bestimmt noch ähnliche Beispiele für finden. Ob das so im Sinne des Erfinders war?

Haben wir diese Kombination berücksichtigt? Nein.

Ist es RAW legitim? Ja.

Ist das ein krasser Gamehack, der alles austrickst? Nein. Gehst du den Weg einer "vorbereitenden Verteidigungshaltung", zahlst den Preis, als letzte Figur der Runde an der Reihe zu sein, um im Gegenzug im Falle eines möglichen versuchten Angriffs keine Aktion zu haben und dafür mit deiner Fertigkeit abzuwehren (wenn wir einmal der Logik dieser Kombination folgen). Gleichzeitig gibt es genug Situationen, in denen die Kombination keinen Sinn macht, etwa weil du weißt, dass ein Haufen Angriffe auf dich niederprasseln wird (nehmen wir z.B. den klassischen Fall, in dem eine kämpferisch visierter Figur an einer Engstelle den Rückzug der anderen deckt oder du umzingelt mit dem Rücken zur Wand stehst oder @Abd al Rahman Dutzende Bolzen auf dich niederregnen lässt).

Mir würde auch schon reichen, wenn diese auf letzter Rille in Runde Aktion wenigstens mit Nachteil belastet wäre.

Da wartet man also bis auf den letzten Drücker ab, etwas passiert dann doch nicht und ausser später dran hat es keinerlei Auswirkung.

Bearbeitet ( von seamus)

Bewegung ist da auch noch so nen Ding.

Ich verzögere bis zum Ende, Ereignis tritt nicht ein und ich bewege mich als Aktion am Ende. Danach bewege ich mich ggf. nochmal, weil Bewegung ja auch nach Aktion erfolgen darf.

Also kann man dann sogar noch Rennen.

Bearbeitet ( von seamus)
Rennen ergänzt

1 Stunde her, Hornack Lingess schrieb:

Diese Art der Anwendung wäre durch weniger Regeltext leicht auszuschließen: wenn man den letzten Satz von "Verzögern" streicht. Dann kann man nicht am Ende der Runde noch eine andere als die verzögerte Aktion machen.

Ich verstehe nicht ganz die Notwendigkeit, Verzögern zu beschränken, weder durch einen Nachteil, noch durch ein „Da hast du eben umsonst gewartet und Pech gehabt“. Warum glaubst du, muss die Option, seine Aktion zu verzögern, beschnitten werden?

Nachteil für andere Aktion am Rundenende

Bei besonderen Angriffen macht man auch noch was zusätzlich zum Angriff oder muss sich dafür besser koordinieren.

Ist für mich absolut gleich gelagerter Sachverhalt. Man wartet und wartet und entschliesst sich dann fix für irgendwas (ggf.komplett) anderes.

Vor einer Stunde, seamus schrieb:

Nachteil für andere Aktion am Rundenende

Bei besonderen Angriffen macht man auch noch was zusätzlich zum Angriff oder muss sich dafür besser koordinieren.

Ist für mich absolut gleich gelagerter Sachverhalt. Man wartet und wartet und entschliesst sich dann fix für irgendwas (ggf.komplett) anderes.

Gutes Argument! Man bekommt durch das Verzögern ja nicht mehr Aktionen, aber durchaus statt der üblichen einen Aktions-Option nun zwei Optionen. Die, für die man Verzögert und ggf eine völlig frei wählbare weitere Aktions-Option. Zusätzlich dazu kommt man noch die Möglichkeit, den Gegner zu unterbrechen. Das Gesamtpaket kann durchaus ein „Nachteil-auf-die-freie-Aktion-am-Ende“-Preisschild vertragen.

  • Ersteller
1 Stunde her, Michael M schrieb:

Ich verstehe nicht ganz die Notwendigkeit, Verzögern zu beschränken, weder durch einen Nachteil, noch durch ein „Da hast du eben umsonst gewartet und Pech gehabt“. Warum glaubst du, muss die Option, seine Aktion zu verzögern, beschnitten werden?

Muss sie nicht. Man muss sie nur beschneiden, wenn man das oben genannte Szenario verhindern möchte. Im Moment empfinde ich die Regelung als Joker, der es mir ermöglicht, in einer Runde zwei Aktionen zu verplanen. Ansonsten hat das auch @seamus gut erklärt.

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