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Q&A mit Michael zu M6

Spieler lassen ihre Figuren sich nicht kulturkonform verhalten. Wie geht ihr damit um?

Hervorgehobene Antworten

comment_2028009

Sagt mal... bei Euch geht das immer so negativ aus. Blut und Tod, Mob und Handabschlagen, schlimme Dinge allenthalben.

 

Wenn jetzt einer ein unabwischbar anderes - entweder höheres oder bisher nicht existentes - Kastenkennzeichen auf der Stirn hat, und das womöglich noch kommt und geht ohne menschliches Zutun - ja ist der denn dann nicht von den Göttern berührt? Ein Heiliger?

 

(richtig ist auf jeden Fall, daß was auch immer passiert, es für den Betroffenen, gegeben die Bedeutung der Kaste und damit auch von deren Zeichen, ein einschneidendes, lebensveränderndes Ereignis sein kann (!) - insbesondere, falls sich der Vorgang z.B. wiederholt und nicht als "Fehlsicht", "Sonne im Auge" o. dgl. abgetan werden kann. Ob das für den Feenzaubernden Ernüchterung oder Erfolg bedeutet, hängt wohl vom Charakter ab...)

comment_2028354

Ich würde mich unabhängig von den Spielern erst mal selbst auf der Metaebene fragen, was für ein Midgard ich spielen und leiten will. Sollen solche Späße erlaubt sein oder nicht? Ich persönlich lasse mir von keinem Quellenbuch vorschreiben, wie ernst oder locker ich die Kultur interpretieren möchte. Ich sehe auch keinen Preis ausgelobt für ein sich möglichst serös gemäß dem Kulturband folgendes Verhalten. Um die Überlegung kommst du nicht herum und die kannst du nach deinem Geschmack beantworten. Und wenn du es anders siehst als deine Gruppe, solltest du dich fragen, ob es deine Aufgabe ist, sie nach deinen Vorstellungen zu erziehen.

 

Davon hängt deine ingame-Reaktion ab.

 

Ansonsten würde ich die Reaktion dem zu erwartenden Spielspaß unterordnen:

 

Soll dem Spieler die Albernheit ausgetrieben werden, weil die kulturellen Beschränkungen wirklich als Grenzen erkennbar sein sollen, dann gibt es heftige Reaktionen: der Verzauberte wird empfindlichst bestraft oder dem Zauberer wird nachgespürt und ein Fahndungsdruck wird aufgebaut. Von den Vorschlägen hier sprach mich der mit der persönlichen Involwierung der Spielfiguren am meisten an: Du bist jetzt Schuld, dass durch deinen Blödsinn diese arme Frau am nächsten Tag verbrannt wird! Kingt wie ein Abenteueraufhänger. Demgegenüber ist das Zuschauen bei irgendwelchen Ereignissen, die ich nicht in Gang gesetzt habe eher öde.

 

Will man die coole höhnische auswärtige Abenteurergruppe sein, die locker über allen regionalen kulturellen Tabus steht, so entwickeln sich turbulente Folgen und Verstrickungen, die eher komisch sind.

 

Oder eine Mischung aus beidem.

 

Was mir überhaupt nicht passen würde, sind Aktionen, die digital schwarz oder weiß sind. 50 Wachen, die mir all meine Habe abnehmen oder mir die Augen ausstechen oder mich köpfen wollen, würden mir echt den Tag versauen. Und das alles mit Hinweis auf einen Absatz im Quellenbuch würde ein längeres Gespräch mit dem SL nach sich ziehen.

comment_2028454

Im Punktbeispiel sehe ich für den Zauberer erstmal kein Problem. Er müsste ja erstmal als Urheber identifiziert werden. Wie soll das gehen?

Indirekt könnte man ihm die Konsequenzen für das Opfer zeigen, indem diese Person die entsprechenden Folgen in Anwesendheit des Zauberer zu tragen hat.

Einem Begleiter dieser Person könnte die Farbveränderung auffallen, es gibt Ärger, Schläge usw.

 

Sämtliche anderen Konsequenzen hängen von den Handlungen ab. Brechen Charaktere das Gesetz und werden erwischt, tragen sie halt die Konsequenzen.

comment_2028479

@ Ma Kai: Dass hier vor allem die "drastischen" Darstellungen diskutiert werden, liegt wohl daran, dass die Eingangsfrage sehr stark in diese Richtung geht.

Aus meiner Wahrnehmung war Eingangsvoraussetzung für diese Diskussion, dass kulturelle Abweichung stark negative Konsequenzen hat.

Mich stört es in den meisten Fällen ja eher nicht, sehe das dann eher als Anlass, Spaß in der Runde zu haben, indem absurde Situationen konsequent ausgespielt werden und die jeweils eigenen Figuren sich ordentlich winden dürfen, um die Situation für uns Spieler lustig zu halten.

Aber, wie gesagt, die Frage ging mehr in Richtung "ernsthaftes" Rollenspiel.

comment_2028543
Aber, wie gesagt, die Frage ging mehr in Richtung "ernsthaftes" Rollenspiel.

 

Ich sehe die verblüffte Reaktion der Spielumwelt als mindestens ebenso ernsthafte Möglichkeit wie die aggressive.

Sie wäre im Übrigen für den Betroffenen auch mindestens genauso lebensverändernd. Vielleicht war er ein völlig zufriedener kleiner Krämer, und nun soll er plötzlich ein Heiliger sein?

comment_2028559

Natürlich werden die Leute erstaunt/verblüfft reagieren. Eine Möglichkeit ist halt der Mob, der sich bildet.

 

Stell Dir einfach mal vor, in der mittelalterlichen Welt weiß jeder, wer der Priester ist und wer der Stallbursche. Wie werden die Dörfler - nicht an Karneval - reagieren, wenn der Stallbursche im Gewand des Priesters rumläuft?

 

Wird der Dorfschulze ihn anschauen und sagen: "Mei, Du schaust aber gut aus, im Priestergewand!" oder

eher heftig fluchen und dem Bengel für die Unverschämtheit mindestens eine langen?

 

Andersherum, wenn der Priester in der Kleidung des Stallburschen daher käme, würden die Dörfler wohl eher verschämt wegschauen, so tun, als kennen sie ihn nicht oder glotzen vor Unverständnis.

 

Wer bei einer solchen Aktion unter einem steht, der kann sicherlich schnell - im übertragenen Sinne - an den Pranger gestellt werden.

Einen Mob halte ich in einem solchen Fall nicht für überraschend, eher wenn man tut, als sei nichts oder ein positives Feedback gibt.

comment_2028582

Na ja, ein Gewand ist ja etwas, das der Mensch an- und auszieht. Die Kastenpunkte sieht ja der Betreffende selbst nur in den seltenen Fällen, wo er in einen Spiegel guckt. Ich stelle mir das so vor: jemand macht ihn darauf aufmerksam, er versteht es nicht, versucht, es wegzurubbeln, geht aber nicht, da magisch, der andere versucht, es wegzurubbeln, und so greift die Verblüffung um sich. Die Priesterkutte ist da vielleicht nicht der richtige Vergleich.

  • Ersteller
comment_2028608

Um noch einmal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:

 

Voraussetzung, dass es zu entsprechenden Reaktionen kommt, ist dass die jeweiligen Besonderheiten der Kulturen wesentlicher Bestandteil der dargestellten Welt sind. Es ist dabei dann völlig egal, ob ein Rawindi durch einen Feenfluch sein Kastenmerkmal verändert bekommt oder ob durch eine fremdgezauberte Illusion ein unfreier Albai auf einmal als Adliger daherkommt. In beiden Fällen wird durch äußere Einflussnahme diese Person offensichtlich in einen anderen Stand gehoben, ohne dass diese Person es wollte (und ganz sicher nicht in der Lage ist, sich entsprechend zu benehmen). Der Umwelt dürfte dies sehr schnell auffallen und sie wird entsprechend reagieren. Im harmlosen Fall wird die Person darauf angesprochen und kann ggf. darauf reagieren, ihr wird aber zukünftig sicherlich mit einigem Misstrauen gegenüber gestanden werden; in schlimmen Fällen gibt es eine negative Reaktion der Umwelt, denn dass eine solche Anmaßung von der Bevölkerung als "Spaß" verstanden wird, halte ich in meinem Midgard für eher unwahrscheinlich.

 

Sicherlich ist es nicht notwendig, dass durch einen solchen Eingriff der Spielerfiguren in die Spielwelt, die einzig und allein durch den Spieler veranlasst sind (und nicht in den Spielerfiguren begründet ist), automatisch es zu schlimmen Bestrafungen kommt (weder für die SC's noch für die NSC's) aber möglich ist es. Einige der in den Beiträgen angeführten Reaktionen halte ich für sehr gut spielbar.

 

Achja, ich kann mir übrigens durchaus vorstellen, dass ein Spieler, der als SC eine Fee spielt, sich einen solchen "Scherz", wie den mit den Kastenkennzeichen beim Ausspielen des kindlich-naiven Charakters seiner Fee, erlaubt. Dann wäre es sogar "rollengerechtes" Verhalten ;)

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