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Bösen, die bösen


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Gegner von SpF sind im allgemeinen böse. Immer gilt es, eine Räuberbande, einen bösen Magier / Hexer, einen üblen Assassinen oder sonstwen zur Strecke zu bringen, der das ganze Umland verunsichert. (Oder in seinen Überresten herumzustochern, die sich noch in dem Dungeon finden lassen...)

 

Dazu mehrere Fragen:

 

- Was bedeutet eigentlich "böse"?

- Welches Interesse sollte der Gegner der Charaktere haben, überhaupt der Gegner der Charaktere zu sein?

- Welches Interesse sollte der Gegner an dem Tod der Charaktere haben?

 

Dazu fallen mir auch noch folgende Situationen ein:

 

- Der Gegner der Charaktere bietet einen deutlich höheren Betrag, als der eigentliche Auftraggeber und vielleicht noch das eine oder andere "Schmankerl"

- Der Gegner der Charaktere stellt sich als der eigentlich "Gute" heraus

 

Worauf ich hinaus will: ist es schon mal jemandem passiert, daß die Charaktere die Seiten gewechselt haben, aus welchem Grund auch immer? Wenn nein, warum nicht?

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Hmmm, grundsaetzlich kommt es auf den Grad des Boesewichtes an. Mischen sich die Abenteurer in eine groessere Sache ein, dann hat der Oberboesewicht meist nicht einmal eine Ahnung von ihrer Existenz, irgendein Unterhund duerfte mit diesem minderen Problem beschaeftigt sein. Die Abenteurer duerften eher eine geringe Chance haben, den Obermotz jemals zu Gesicht zu kriegen oder ihm etwas zu beweisen. Es ist fraglich ob der Tod dieser Abenteurer ueberhaupt im Interesse einer solchen groesseren Sache stehen kann, man will ja meist im versteckten arbeiten.

Bei persoenlichen Gegnern sieht es schon anders aus. Die haben eine besondere Motivation, den Abenteurern oder einem von ihenn oder deren Auftraggeber zu schaden, muss ja nicht gleich Mord sein. Mir faellt bei meinen Spielern allerdings auf, dass sie die NSCs oft in eine Situation draengen, wo denen kein anderer Weg als die Verzweiflung bis zum Tode zu kaempfen!

 

Zum eigentlich guten Charaktere: hab mal eine Situation auf einer Reise eingeworfen, wo die Abentuern einem vermeintlichem Ueberfall begegneten (naja, sie begegneten eigentlich dem Steuereintreiber und ein paar Banditen). Gute Albai wie sie sind verteidigten sie den Steuereintreiber (welcher zwar unter lokalem Banner, allerdings mit auslaendischen Soeldner unterwegs war) und metzelten die aermlichen Bauertoelpel nieder. Bis diese sich an die Abenteurer wandten und fragten wieso sie dies tun wuerden? Sie versuchen ja nur ihr Geld zurueckzuholen! Die Abenteurer wechselten sofort die Seiten und erschlugen die Kaempen des Steuereintreibers, fesselten den und befragten die Bauern erst mal. Die gaben zur Antwort, dies waere falscher Steuereintreiber, sie waeren einem anderen Clanchief verantwortlich und sie wollten ihren Teil des Goldes nun an sich nehmen. Der Steuereintreiber war ruhig gestellt und so geschah es denn. Als die Bauern weg waren beschaeftigte man sich mit dem vorlauten Mann und er erklaerte, dass dies tatsaechlich Wegelagerer waren... nun die Abenteurer fesselten und knebelten ihn wieder und gingen von dannen. Sie werden sich wohl hueten, sich je wieder in diesem Teil Albas sehen zu lassen, bis heute wissen sie nicht, wer nun der Boese war ;)

 

Gruss

 

MS

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Zitat[/b] ]Zitat von HarryB am 4:23 pm am Juni 21, 2001

Dazu mehrere Fragen:

- Was bedeutet eigentlich "böse"?

Dazu gibts bereits einen Thread: Gut oder Böse

Fazit: Böse für Midgard-Verhältnisse ist, was gegen die Menschheit (und andere Humanoide) gerichtet ist. Die philosophische Diskussion ging allerdings auch noch in andere Bereich und viel tiefer.

Zitat[/b] ]Zitat von HarryB am 4:23 pm am Juni 21, 2001

 

- Welches Interesse sollte der Gegner der Charaktere haben, überhaupt der Gegner der Charaktere zu sein?

- Welches Interesse sollte der Gegner an dem Tod der Charaktere haben?

Wie Serdo es in oben genanntem Thread formulierte: Gut ist, was für mich ist und böse, was gegen mich ist. Wenn also der Gegner gegen die Charaktere handelt oder diese gegen ihn, werden sie zu Feinden. Oder, weil sie Informationen haben, die sie zu dieser Einsicht kommen läßt. Oder Vorurteile: Orks sind immer böse...

Interesse am Tod der Charaktere hat der Gegenspieler u.a.:

wenn er eh alle Menschen auslöschen will,

wenn er etwas persönliches gegen sie hat (sie haben seine Frau getötet...)

wenn es in Notwehr seine einzige Chance ist,

wenn es der eleganteste und unauffälligste Weg ist, sie davon abzuhalten, seine Pläne zu durchkreuzen,

wenn es die letzte Möglichkeit ist, sie aufzuhalten...<p>

Zitat[/b] ]

Dazu fallen mir auch noch folgende Situationen ein:

- Der Gegner der Charaktere bietet einen deutlich höheren Betrag, als der eigentliche Auftraggeber und vielleicht noch das eine oder andere "Schmankerl"

Käme bei meinem Sp auf den Auftrag an. Einen, der explizit im Sinne gegen die Menschheit ist, würde er trotz mehr Geld nicht annehmen. In einem anderen, wesentlich harmloseren Fall könnte das schon vorkommen.

Zitat[/b] ]

- Der Gegner der Charaktere stellt sich als der eigentlich "Gute" heraus

Das würde ich als den typischen "Magnum"-Fall bezeichnen. Kann eine nette Abwechslung zum normalen Gut/Böse-Schema sein, darf aber nicht zu oft verwendet werden, da sonst Auftraggeber einfach aufgeknüpft werden dürften. (Hätte ich an Magnums Stelle oft mal gemacht!wink.gif

Zitat[/b] ]

Worauf ich hinaus will: ist es schon mal jemandem passiert, daß die Charaktere die Seiten gewechselt haben, aus welchem Grund auch immer? Wenn nein, warum nicht?

Klar, wenn es zum Charakter paßt und sich die Situation durch neue Informationen geändert hat.

Hornack

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Ich habe mal eine ganze Kampagne darauf aufgebaut, dass die Abenteurergruppe zuerst von den 'bösen' Jungs angeheuert wurden und dann im Verlauf des Abenteuers erkannt haben, dass ihr grosser Gegenspieler ein wesentlich angenehmerer Zeitgenosse (und für das Überleben der Welt bessere) Chef ist. War allerdings nicht Midgard sondern AD&D und die Spielwelt war unsere Erde.

 

Gruss, Airlag

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Wir hatten mal eine relativ lange Phase, wo es immer wieder zu Verwirrungen kam. Sind die Bösen böse und sind die Guten gut?:confused:

 

Grundsätzlich ist immer die Frage, was sind die Motive der einzelnen Charaktere und was der Gruppe? Gibt es eine Storyline die sich durch die Geschichte der Gruppe zieht?:type:

 

:cool:Wenn die Gruppe einer besonderen Zielsetzung folgt (z.B. die Rettung Albas vor den Rathgar/Beorns etc.), wird es immer wieder zu Situationen kommen, in denen die Ziele der Gruppe, nicht mit denen anderer Gruppierungen übereinstimmen, obwohl beide meinen, zum Wohle Albas/des Glaubens/der Liebe etc. zu handeln. Im Verlauf eines solchen Abenteuers kann sich durchaus herausstellen, daß die Aliierten die die Gruppe gefunden hat höchst zweifelhafte Motive haben(muß ja nicht gleich ne Dämonenbeschwörung sein/ s. Steuereintreiber/sind Steuern nicht an sich schon Diebstahl?). Nun gilt es abzuwägen, erreichen des Ziels "by all means necessary":angryfire:, Abbruch der Unternehmung weil "der Preis zu hoch wäre"angel.gif oder die Suche nach einer dritten Lösung:crosseye:.

Besonders gemein ist es, wenn die Gruppe erst am Ende herausfindet, daß sie von vermeintlichen Verbündeten geneppt wurde (gleich wieder Auftakt zu einem nächsten Abenteuer).disgust.gif

Verwirrend wird es auch wenn die vermeintlichen Guten (z.B. die de Soel`s) plötzlich als Gegenspieler auftauchen, und in Konflikt mit den Charakteren geraten, weil diese ihnen schlicht und einfach im Weg stehen und sie nun mal an die Wahrhaftigkeit ihrer Mission glauben und wenn die Spieler nun mal nicht für sie sind, dann sind sie gegen sie.:sad:

 

"Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein."

 

Inzwischen sind wir aber wieder zu der guten alten "Wir gegen die Bösen" Kampagne zurückgekehrt. Das passt besser zum Heldentum, mit der anderen Variante wird man so zynisch und die Welt so beängstigend real.:cool:

 

Ich bezweifele jedoch, daß irgend ein zivilisierter Mensch, daß was unsere Charaktere so anrichten als GUT bezeichnen würde, z.B. standrechtliche Justiz gegenüber den Verlierern (natürlich alles Böse), erpresserische Freiheitsberaubung zur Erlangung von Vorteilen (Informationen, Geiselaustausch) und nicht zuletzt bewaffnetes Vagabundieren mit dem billigenden in Kauf nehmen von Schäden für nicht beteiligte Dritte. Das ist wahrscheinlich eher so etwas wie Kriegsrecht(Das Recht des Stärkerern).:rolleyes:

 

Jaja, GUT ist was ich dafür halte!!

 

Gott will es!

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  • 2 Wochen später...

Ich pflichte Payam bei. Vor allem wenn man

bedenkt, das sich der Böse unter Umständen

nicht mal für den Bösen hält.

Abgesehen davon ist denn schon jemand Böse

nur weil er anders handelt, als der Rest???

 

Ich habe schon mehrmals erlebt, daß die

Spielergruppe deutlich fieser drauf war,

als der Gegner.

Da stellt man sich als SL doch die Frage,

ob es nicht besser wäre, die Gruppe aus der

Welt zu schaffen und nicht den Gegner!

Soviel zum Thema Böse!! smile.gif

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In einem anderen Forum gab es mal die Diskussion, ob man denn "böse" Charaktere als SC zulassen sollte. Darüber gab es geteilte Meinungen. Im Allgemeinen ist es ja schon so, daß die SC die "guten" repräsentieren, während die "bösen" NSC sind.

 

Allerdings ist es wirklich manchmal schwierig, "gut" und "böse" auseinanderzuhalten. Wodurch definiert sich denn das Böse? Durch die Wahl der Mittel? Durch die Ziele? Oder durch eine Kombination von beidem?

 

Was ist also "böse"?

 

PS.: Wer übrigens an einen mathematischen Nachweis interessiert ist, daß Frauen böses sind... lol.gif

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Böse ist halt auch eine gewisse Ansichtssache.

Einfaches Beispiel:

Eine geteilte Stadt, auf der einen Seite sitzt

Herrscher A der Herrscher B für einen bösen hält,

weil der nicht kooperieren will. Herrscher B hält

Herrscher A für Böse, weil dieser nicht auf die

Vorschläge von B eingeht.

Aber sind sie wirklich böse?

Kann man einen Fürsten Böse nennen, wenn er sich um

die Zukunft seines Volkes sorgen macht und deshalb sein

Gebiet ausweiten will??

Letztendlich ist es doch auch so, das Menschen

sowohl das Gute und auch das Böse enthalten und

entweder das eine oder andere überwiegt.

Es kann sich Situationsbedingt auch ändern.

Und wenn sich beides im Gleichgewicht befindet,

dann ist man ein Druide!! wink.gif

Letztendlich bleibt die eigentliche Frage unbeantwortet

und ich finde sie kann auch nicht wirklich beantwortet

werden, da es keine allgemeingültige Antwort geben kann.

Ist halt wie mit der Liebe und Partnerschaft, dort muß

man auch seine eigenen Antworten finden.

 

Das Beispiel mit einer reinen bösen Spielgruppe

wurde bei uns auch schon mal überlegt, allerdings

bin ich der Meinung, das sowas schnell langweilig wird,

da man sich in seinen Schandtaten immer übertreffen muß.

Naja, und erschwerend kommt hinzu, das sich die Gruppe

irgendwann selbst behindert, weil man sich gegenseitig

böse Dinge antut.

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Wir haben jeweils (über mehrere Abenteuer hinweg) so die pers. Erzbösewichte erschaffen. Man muss diese nur die Abenteurer an ihrer wunden Stelle treffen lassen, und schon rastet der Priester aus, weil seine heilige Waffe weg ist. Langsam entwickelt sich daraus ein persönlicher Hass.

Der Gegner wird wütend, weil ihm die Gruppe immer wieder dazwischen funkt, und die Abenteurer werden aggresiv, weil er sie gedemütigt, verletzt, bestohlen hat...

 

Die sollte als Motivation für beide Seiten reichen, um sich zu jagen.

 

Gruss

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Womit wir wieder beim Thema relativ wären. Auch das "Böse" ist relativ, nämlich einfach eine Frage des Standpunktes.

 

Trotzdem gibt es Ansätze, die das "Böse" fassen. Zum Beispiel ist alles "Böse", was die Freiheit, die Würde oder die Gesundheit eines oder mehrerer anderer einschränkt bzw. verletzt. Aber das kommt dann wieder darauf an, in wie weit die Freiheit, Würde oder Gesundheit des einzelnen in der Gesellschaft hoch gehalten wird.

 

Es gibt Mönche irgendwo in Asien, die es toll finden, wenn sie ihrem Gott beweisen, daß sie Schmerzen aushalten können und verstümmeln sich. Ist dieser Gott jetzt "Böse"?

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