Erstaunlich, dass dieses Buch bisher noch nicht erwähnt worden ist, immerhin ist die Geschichte acht Jahre alt und seit sieben Jahren in deutscher Sprache erhältlich. Nun wurde die Geschichte auch noch verfilmt und läuft gerade in den Kinos.
Sternwanderer von Neil Gaiman ist ein Märchen für Erwachsene.
Das Dörfchen Wall, irgendwo in England gelegen, liegt an einer langen hohen Mauer, die ein Feenreich vom irdischen Reich trennt. In dieser Mauer gibt es eine Lücke, die von den Dorfbewohnern bewacht wird.
Tristan Thorn ist einer dieser Bewohner und ganz schrecklich verliebt in ein wunderhübsches Mädchen. Als er sie auf des Abends nach Hause begleitet und seine Avancen nicht recht erwidert werden, verspricht er ihr, den heruntergefallenen Stern zu holen, den sie haben fallen sehen, wenn sie ihm dafür alles gibt, was er sich wünscht.
In der Nacht noch macht er sich auf den Weg ins Feenreich und erlebt wunderliche, gefährliche und überraschende Dinge.
Das Hauptthema ist eigentlich bekannt und wurde schon in zahlreichen (Teenager-)Komödien verwurstet: Junge liebt wunderschönes Mädchen und gibt ein törichtes Versprechen - Junge macht sich auf einen gefährlichen Weg um sein Versprechen einzulösen. Und am Ende wird alles gut... Oder es kommt alles anders.
So gesehen, wäre die Geschichte eigentlich banal und langweilig. Neil Gaiman schafft es aber eine wirklich zauberhafte Geschichte zu erzählen, die glaubwürdige (z.T. witzige) Charaktere, zauberhafte Orte, wundersame Begnungen, witzige Elemente und einige Überraschungen parat hält.
Schrieb ich vorhin Märchen für Erwachsene? Ich denke, auch Kinder dürften ihr Vergnügen an der Geschichte haben, denn Märchen von H.C. Andersen sind wesentlich dunkler.
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und bedaure nur, dass die Geschichte so kurz geraten ist. Insgesamt würde ich dem Buch 4,5 Sterne geben. Auf jeden Fall Empfehlenswert!
Einen Vergleich zwischen Buch und Film bleibe ich vorerst schuldig, denn dazu müsste ich erstmal in den Film.
Detritus