Doch doch, 4E ist mehr als nur ein Brettspiel. Man kann damit schon sowas wie Rollenspiel betreiben, auch wenn das ganze eher auf eine Umsetzung als taktisches Brettspiel mit viel Regelmaterialien und ohne Spielkarten abzielt. Aber einige Dinge die gezieltes Charakterspiel unterstützen (etwa die Skill Challenges) haben Einzug gefunden in die neue Edition. Die Zielgruppe hat sich in meinen Augen jedoch verschoben und der Ton der Regelformulierung ist irgendwie nicht mehr mein Fall. Ausserdem steht der "Fun" Aspekt zu sehr im Mittelpunkt sämtlicher Änderungen / Erläuterungen. Doch das ist eigentlich ein anderes Thema: Auf einen Nenner gebracht kann man sagen, dass die 4E polarisiert. Grade unter den aktiven D&D Spielern fällt dies sehr stark auf.
Viele der alten Hasen gehen diesen Schritt nicht mit, weil sie vieles liebgewonnenes nicht wiederfinden können.
Ob es garkein D&D auf Deutsch mehr geben wird, kann man meines Erachtens noch garnicht abschätzen, genausowenig wie wir abschätzen können, aus welchen Gründen hinter den Kulissen das Ende der Lizenz erfolgte. F&S haben im eigenen OnlineShop noch weitere 4E Produkte bis ins nächste Jahr angekündigt gehabt. Ich bin mir also nicht sicher, ob das nur vom Verlag ausging.
Egal wie man zu D&D steht, ist es sicherlich keine gute Entwicklung für die Gesamtszene und das Hobby allgemein.
D&D ist, man mag es nun wahrhaben wollen oder nicht, eines der prestigeträchtigstens, zumindest aber eines der bekanntesten Rollenspiel-Systeme.
Wenn dieses System auf Deutsch die Segel streicht, ist das mehr als schlecht für das Gesamtgefüge. Viele Spieler die ich kenne sind über D&D ans Rollenspiel-Hobby herangekommen und haben sich dann zu anderen (charakterspielorientierteren) Spielen weiterentwickelt.
Ich bin auch nicht überzeugt von der 4E, aber ein Ende einer deutschen Version halte ich aus genannten Gründen für höchstgradig schlecht und hoffe daher auf eine Fortführung des Systems, unter wessen Schirmherrschaft auch immer.