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Norgel

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Alle Inhalte von Norgel

  1. Noch immer ein wenig außer Atem, wendet sich Ianoquín zu der Heilerin um. "Manche Überraschungen werden euch gefallen, andere nicht, Ayoru." Der Gesichtsausdruck, der seine Worte begleitet, ist schwer zu deuten.
  2. Ianoquín hat dem Lied zunächst gelauscht, bis er ein Gefühl für Melodie und Text bekommen hat. Dann ist er Ayoru in ihrem Tanz beigesprungen, wobei die Bewegungen des Gnoms eher akrobatisch als tänzerisch wirken. Nach einer Reihe von Flickflacks, die Ianoquín offensichtlich vorwärts wie rückwärts beherrscht, kommt er schließlich lachend auf dem umgestürzten Baumstamm zum Stehen und deutet - Ayorus Beispiel folgend - ebenfalls eine Verbeugung an. Fast hat es den Anschein, als wäre der junge Gnom es gewohnt, vor Publikum aufzutreten.
  3. Weiter berichtet Ianoquín, dass die Zwerge von Gimîl Dur herausfinden wollten, welches Schicksal Urûn Gadíl wiederfahren war und wenn irgend möglich wollten sie das Herz aus Feuer für das Volk der Zwerge wieder in Besitz nehmen. Die drei Abenteurer freilich hatten andere Motive. Der Glücksritter aus Corua war von der Aussicht auf Gold und andere Beute getrieben, während sich der der Krieger aus Corrinis im Kampf gegen die finsteren Mächte beweisen wollte. Die Magierin aus Thame hingegen spürte einer alten Legende nach, laut derer einst eine machtvolle Zauberschmiede in Urûn Gadíl existierte. In den Feuern des flammenden Sees sollen angeblich einige der mächtigsten Artefakte geschmiedet worden sein, die jemals erschaffen wurde. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum ich mich schließlich der Gruppe angeschlossen habe. Vielleicht hatte ich nach den vielen Jahren in Haelgarde das Gefühl, ich müsste mir selbst etwas beweisen. Oder der Welt..." Ianoquín zuckt nachdenklich die Schultern, während er gedankenverloren den Beutel mit den Äpfeln wieder verstaut, seine Ausrüstung aufnimmt und auf diese Weise anzeigt, dass er für die Weiterreise bereit ist. "Wenn ich damals geahnt hätte, dass von den acht Gefährten, mit denen ich die Binge von Urûn Gadíl betrat nur fünf heimkehren würden, wäre meine Entscheidung vermutlich anders ausgefallen..."
  4. Ianoquín erzählt, wie er sich in jener Nacht zum Schutz vor der Kälte tief in die Höhle zurückgezogen hat, wo er den Zugang zu einem ausgedehnten System von Gängen und Stollen entdeckte. Dort wurde er von einer Gruppe von Zwergen aufgegriffen, die ihn in die Hallen von Ogel Stollenbeißer, des Königs unter dem Gipfel von Gimîl Dur, führten. Dort erfuhr er von der bevorstehenden Expedition einiger Zwerge, die in Begleitung von drei Abenteurern in die Tiefen von Urûn Gadíl, was übersetzt soviel heißt wie Herz aus Feuer, hinabsteigen wollten. Urûn Gadíl war einst ein blühender Bestandteil des Zwergenreichs. Eine Binge, die Gold, Edelsteine und weißes Mithril nur so ausspie, bevor es eines Tages - seitdem müssen über zweihundert Sommer ins Land gegangen sein - still um das Herz aus Feuer wurde...
  5. "Nett?" Missbilligend runzelt Ianoquín die Stirn. "In Haelgarde war es das einzige, was mich vor dem Verhungern gerettet hat!" Mit diesen Worten liest er die Äpfel wieder auf und verstaut sie abermals in seinem Beutel, den er geöffnet auf einen umgestürzten Baumstamm stellt, so dass seine restlichen Begleiter sich bedienen können. Mit milderer Stimme fährt er fort: "Nach meiner recht... nun... überstürzten Abreise aus Haelgarde vor etwa zwei Sommern zog ich Richtung Nordwesten. Mein Ziel war es, das Gebirge, welches die Menschen das Offa-Massiv nennen, zu durchqueren und mich nach Deorstead durchzuschlagen. Es war eine lange und gefahrvolle Reise und der eisige Wind, der durch die Schluchten der Berge fegte, war mein ständiger Begleiter. Da es noch früh im Jahr war, bedeckte der letzte Schnee des Winters die kargen Hänge, an die sich kleine Gruppen von Tannen duckten. Meine Reise war nicht unbedingt gut vorausgeplant und so gestaltete sich der Weg gefahrvoll und entbehrungsreich. Nun ja, jedenfalls hatte ich mich in einer besonders kalten Nacht in eine der Höhlen verkrochen, die vielerorts in den Felswänden zu finden waren, um dort geschützt vor dem beißenden Wind ein Feuer zu entzünden..."
  6. Hoch konzentriert und sichtbar um einen sicheren tritt bemüht, folgt Norgel mit Sturfels am Zügel der Menschenfrau nach. Kaum dass er die Planke sicher überquert hat, lässt er sich an Ort und Stelle auf die Knie sinken, gräbt seine Hände in den nassen Uferkies und dankt mit einem Stoßgebet dem Schöpfer.
  7. Es folgt Norgel mit Sturfels am Zügel. PW:Gw mit einem Würfelergebnis von 37 geschafft.
  8. "Jetzt bin ich aber überrascht!" lacht Ianoquín gut gelaunt. "Ich dachte immer, die Elfen wüssten über alles Bescheid, weil sie in Wasserschalen oder Kristallspiegeln die Geschicke der Welt beobachten!" Nach einem weiteren Biss ergänzt er mit einem spitzbübischen Lächeln: "Wenn dich alles interessiert, was du nicht kennst, wie wäre es dann hiermit...?" Mit einer flinken Bewegung wirft Ianoquín den Apfelbeutel plötzlich in die Höhe, so dass der Inhalt im hohen Bogen durch die Luft fliegt. Scheinbar mühelos fängt er vier Äpfel mit den Händen auf und schnappt einen fünften, indem er ihn zwischen Fuß und Schienenbein einklemmt. Letzteren sodann auf dem Fuß balancierend, wirft er die restlichen Äpfel wieder empor und beginnt, mit ihnen zu jonglieren. Nach einigen Augenblicken schleudert er den fünften Apfel mit dem Fuß empor und es gelint ihm, auch diesen in der Luft zu halten. Lachend meint er in Richtung von Perl: "Es ist nicht so schwer, wie es aussieht. Willst du es mal versuchen?"
  9. Über die atemberaubende Architektur der Elfenstadt, die sich kaum merklich im umgebenden Wald verläuft, hätte Ianoquín um ein Haar Perls Bitte vergessen, etwas über seine Reisen und Erlebnisse zu erzählen. In einer ruhigen Minute - die Reisegesellschaft macht gerade an einem der kleinen Bäche Rast, die sich mit dem Frühlingserwachen allerorts Bahn gebrochen haben - greift er das Thema wieder auf. "Entschuldige, Perl, du hattest dich vorhin nach meinen Reisen erkundigt. Was genau interessiert dich denn? Ich schätze mal, dass dich ein Bericht über das Reich der Zwerge von Urûn Gadíl nicht sonderlich in den Bann ziehen würde, oder?" Schmunzelnd öffnet er einen Sack, der augenscheinlich einige Äpfel enthält und beißt versuchsweise in eine der leuchtend roten Früchte, bevor er seinen Gefährten den Beutel mit einer einladenden Geste hin hält.
  10. "Nicht fragen; einfach machen, Gibura! Ich will vor Sonnenuntergang an Land sein!" Mit Sturfels am kurzen Zügel steht Norgel binnen weniger Augenblicke hinter Gibura und schaut halb ungeduldig, halb sehnsüchtig auf das Rettung verheißende Holzbrett, dass die schmale Kluft zwischen Reling und sicherem Erdboden überspannt.
  11. Dann muss ich als einziger Gnom wohl zumindest um moderate Eile bitten....
  12. Als Perl ihn anspricht, hält Ianoquín inne und schaut ihn überrascht an, bevor er mit einem Schulterzucken antwortet. "Nun, ich habe einiges von der Welt gesehen. Die schneebedeckten Weiten der Nordlande, die Zwergenbingen von Urûn Gadíl und die weißen Türme der Menschenstadt Diatrava weit im Süden." Mit einem Lächeln ergänzt er: "Die Welt jenseits des Zauberwaldes ist endlos und es gibt tausend Wunder zu entdecken..."
  13. Auch nachdem Daodhel schon aufgestanden ist, bleibt Ianoquíns Blick noch eine Weile auf der Stelle haften, an der der Elfenkrieger saß. Schließlich lässt er sich zurück auf den Stuhl fallen und greift resigniert nach dem Weinkelch, dessen Inhalt er einem Zug hinunter stürzt, bevor er das Gefäß achtlos zurück auf den Tisch stellt. Bornierte Krieger. In einer fließenden Bewegung schwingt er sich schließlich von seinem Stuhl, greift seine Ausrüstung und beginnt damit, sich zu bewaffnen. Neben einer Reihe von Wurfmessern, einer leichten Armbrust von der Machart der Zwerge und einem Langdolch, gürtet sich der Gnom ein Kurzschwert in einer einfachen Lederscheide um. Das einfache Futteral und die abgegriffene Umwicklung des Griffes aus rotem Leder können nicht darüber hinweg täuschen, dass die Waffe, die offensichtlich schon häufig in Gebrauch war, elfischer Herkunft ist. Verschlungene florale Muster zieren Griff und Parierstange des Schwertes. Mit kundigem Auge mag man bemerken, dass die Waffe aus einem vergangenen Zeitalter stammt.
  14. Bei Daodhels Worten verfinstert sich Ianoquíns Gesichtsausdruck. Mit vorgerecktem Kinn entgegnet er leise, beinahe flüsternd: "Ich habe Menschen zum Freund, Daodhel." Die Worte sind eine nüchterne Feststellung. Die smaragdgrünen Augen des Gnoms funkeln den elfischen Krieger streitbar an.
  15. "Wenn wir den Menschen mit dieser Einstellung begegnen, werden wir uns bestimmt schnell Freunde machen, ihr Herren." Ianoquín spricht die an Perl und Daodhel gerichteten Worte im Plauderton. Das spöttische Lächeln um seine Mundwinkel lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass seine Anmerkung ironisch gemeint war. "Ich für meinen Teil werde trotzdem lieber ein paar Bolzen zusätzlich einstecken. Nur für den Fall, dass eure unvoreingenommene Art bei den Rundohren nicht auf Gegenliebe stößt..."
  16. Ianoquín nickt stumm. Danke. Dann kehrt ein leises Lächeln auf sein Gesicht zurück.
  17. "Zu den Menschen also?" Ianoquín ist deutlich anzumerken, dass unterschiedliche Gefühle in ihm um die Vorherrschaft kämpfen. Schließlich nickt er zögerlich. "In Ordnung...". Fast scheint es, als wolle der junge Gnom es dabei bewenden lassen, doch schließlich ergreift er abermals das Wort. Als er spricht ist seine Stimme eine Nuance leiser , als zuvor. "Wisst ihr, ich habe lange Zei bei dem jungen Volk gelebt. Länger, als jedem Kind des Zauberwaldes lieb sein kann... und... nun, Ayoru hat Recht mit dem, was sie sagt. Die Menschen sind unterschiedlicher, als die Blumen des Waldes und unsteter als Blätter im Wind. Man kann nicht vorhersehen, wie sie auf unser Kommen reagieren werden." Sein nachdenklicher Blick bleibt auf Ayoru haften. "Schon möglich, dass es nicht zu Waffengewalt kommen wird. Was ich dazu beitragen kann, will ich gerne tun. Ich kenne die Menschen und weiß, wie sie denken. Wie gesagt: Ich habe unter ihnen gelebt. Sie nannten mich 'Ian Rotblatt'."
  18. Ianoquín setzt zu einer Antwort auf Ayorus Frage an, schluckt die Worte jedoch nach einem Blick auf seine Gefährten hinunter. Das ist kein Thema für diese Runde. Vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt unter vier Augen... Statt zu antworten setzt er den Kelch an die Lippen und nippt versuchsweise an dem Inhalt. Nach kurzem Nachdenken greift er Ayorus Frage nach dem Ziel der Reise auf. "Die Frage ist interessant, führt sie uns doch im Kreise. Wollen wir dorthin gehen, wo wir Spuren finden können, so müssen wir fragen, wo Spuren hinterlassen wurden. Das dürfte an verschiedenen Orten der Fall sein." Ianoquín hebt die linke Hand, um an den Fingern die Möglichkeiten abzuzählen. "Also, wir könnten erforschen, was die Menschen in den Broceliande gelockt hat. Meine Erfahrung mit dem jungen Volk sagt mir, dass sich ein paar gemeine Holzfäller nicht ohne Grund tief in den magischen Wald wagen würden. Oder aber wir begeben uns zu den Moosfelsen und versuchen, den seltsamen Wesen auf die Schliche zu kommen, die den dortigen Gnomen zugesetzt haben. Zuletzt könnten wir uns zu der Stelle begeben, wo Ylondil die Spur des Hirsches aufgenommen hat und dort nach Spuren suchen, welche uns Rückschlüsse auf das Wesen der Angreifer erlauben würden."
  19. "Aufbrechen wohin?" Auch Ianoquín hat den Kristallkelch zum Toast erhoben, schaut jedoch nicht in die Runde seiner Tischgefährten, sondern betrachtet gedankenverloren den dunklen Wein, der im Schein der Kerzen in unterschiedlichen Schattierungen von rot und lila schimmert. Ein aufmerksamer Beobachter mag bemerkt haben, dass sich die Laune des Gnoms seit Perls Frage, ob sich noch jemand von seinen Lieben verabschieden muss, deutlich getrübt hat.
  20. Ummm, kann es sein, dass wir im Abenteuer irgendwie "hängen"? Dürfen wir unterstellen, dass wir uns zum Essen begeben haben und das Gespräch bei Tisch weiterführen können?
  21. Norgel, der bereits mit dem Rücken zum Mast auf den Planken saß und deshalb nur leicht durchgeschüttelt wird, als das Schiff auf Grund läuft, sieht sich in seiner Vorsicht bestätigt. "Ha! Ich wusste es! Das konnte ja nicht gut gehen! Mahal sieht mit Argwohn auf jene, die über das Wasser reisen, anstatt auf den Fels zu vertrauen. Und nun hat er uns eindrucksvoll gezeigt, dass der Fels immer obsiegt!" Schnell rafft er sich auf, um nach Sturfels, seinem Pferd zu schauen und seine Ausrüstung zusammenzuklauben. Es ist nicht zu verkennen, dass der Zwerg besser jetzt als gleich von Bord fliehen möchte. Den allgemeinen Lärm mühelos übertönend ruft er zu Mergronn hinüber: "Nichts wie runter von diesem hölzernen Ungetüm, Mergronn! Der feste Boden hat uns bald zurück!"
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