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Honorieren ungewöhnlichen Typenspiels


SMH

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Hallo,

 

folgendes: Vor längerer Zeit las ich hier im Forum eine Interpretation von Abenteurertypen und ihrer Verkörperung, die mich nachträglich stutzig macht. Und zwar wurde mehrmals betont, dass der Abenteurertyp nur das Regelwerk sei, man aber die Figur spielen könne, wie man möchte. Zum Beispiel war die Rede von "Nehmen wir doch einen Ma und spiele ihn wie einen Hx" bzw. umgekehrt.

Natürlich ist es möglich, einen Typen "auf dem Blatt", den anderen Abenteurertypen "im Munde" zu führen.

 

Nur: Wie macht ihr das mit den EP für das gelungene Rollenspiel? Orientiert sich das am Abenteurertyp oder der Rolle, die der Spieler meint, stattdessen verkörpern zu wollen? Irgendwie führt das doch die Verknüpfung von Abenteurertyp und Ep-Vergabe ad absurdum, oder?

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Ich habe gelungenes Rollenspiel in dem Zusammenhang ehrlich gesagt nie in Verbindung gesehen mit den technischen Abenteurertypen. Ja, noch nicht einmal zwingend damit, ob die Figur "rollengerecht" gespielt wurde.

"Rollengerecht" ist m.E. nur ein Aspekt, der hier hineinspielt, der auch nur dann relevant ist, wenn es sich um einen Ausgleich für "nicht-regel-optimiertes Spiel" handelt. Wenn also auf einen anderen Vorteil verzichtet wurde, weil es dme (im Spiel oder im Voraus generierten) Charakter der Figur entspricht. Wer allerdings nur stereotype "abspielt", kann, egal wie exakt ausgeführt, bei mir keine EP für Rollenspiel erwarten. Die gibt es, wenn dadurch besondere Situationen geschaffen werden, wenn Situationen durch sinnvolles Spielen gemeistert wurden. Wenn eine Figur z.B. ihre Kanten zeig, aber dennoch, bei Erfüllung ihrer Macken, einen Weg findet, das "richtige" zu tun. Wenn ein reicher Geizkragen einen Weg findet, doch seine (verschuldeten) Kameraden nicht hängen zu lassen, ohne Geld auszugeben, obwohl er sie mit seinem Gold locker hätte auslösen können. Ignoranz der Kameraden würde hier genauso wenig EP verdienen wie einfaches Freikaufen.

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Nur: Wie macht ihr das mit den EP für das gelungene Rollenspiel? Orientiert sich das am Abenteurertyp oder der Rolle, die der Spieler meint, stattdessen verkörpern zu wollen? Irgendwie führt das doch die Verknüpfung von Abenteurertyp und Ep-Vergabe ad absurdum, oder?
Ich vergebe EP doch nicht dafür, dass der Spieler eines (regeltechnischen) Magiers sich als Magier verhält. Ich vergebe EP dafür, dass die vom Spieler gelebte Rolle in sich logisch und nachvollziehbar ist, dabei natürlich auch unterhaltsam (für mich und den Rest der Runde).

 

Wenn mir also der Spieler eines (regeltechnisch) adligen Magiers das gesamte Abenteuer über einen nichtadligen Hexer vorspielt und dazu noch eine gute Erklärung dafür gibt, warum sich der Adligen nicht auf seinen Stand beruft, dann ist das tolles Rollenspiel.

 

Natürlich gehe ich als Spielleiter bei einer mir unbekannten Figur von einem gewissen Bild aus wenn ich das Datenblatt sehe. Das lässt sich nicht vermeiden, spielt aber keine Rolle, wenn die Figur konsequent gespielt wird. ;)

 

Solwac

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Zunächst mal bin ich ein großer Freund von Klassen und Klassenverhalten. Man muss sich nicht 100prozetig ans Schema halten, aber bei mir hört der Spass bei schlachtbeilschwingenden Heilern auf. Hintergund hin oder her. Das finde ich, ganz persönlich, albern.

 

Es gibt einen Grund für bestimmte Typen. Sonst könnte ich auch einfach in Zauberer, Kämpfer und Kombi unterteilen.

 

Wie dem auch sei, gebe ich eigentlich nur Punkte für rollenspieltypisches Verhalten, wenns der Figur auch irgendwie "weh tut", ihren Charakter auszuspielen. Das hänge ich nicht so sehr an die Klasse.

Sonst müsste ich einem Söldner oder Krieger immer Punkte geben, wenn er draufhaut.

 

Ich lege das anders an.

 

Wenn die Figur dadurch eher, objektiv gesehen, einen Nachteil erleidet, dann gibts Punkte.

 

Zum Beispiel hatte ich mal einen Glücksritter, der noch 50 GS besaß und, weil er gerne einen auf dicke Hose macht, damit trotzdem ins Alt Corinnis einzog, auch wenn er, nach meinen willkürlich bestimmten Übernachtungspreisen, damit alles in einer Nacht auf den Kopf haute.

Er holte auch gerne mal den Würfel heraus, wenns darum ging, entweder Variante A zu machen oder Variante B, auch wenn eine von beiden sehr böse für ihn ausgehen konnte. DAS war ein wahrer Glücksritter.

 

Wenn der Zwerg, der sonst goldgierig ist, trotz allen Risikos in den Stollen stürzt, um den Diamanten rauszuholen, auch wenn eine 60 Prozentchance da ist, dass er einstürzt, dann gibts Punkte.

 

Ich würde es mal als "mit Eiern spielen" charakterisieren.

 

Der Heiler, der einfach Kinder heilt, kriegt eher selten Punkte. Vielleicht mal 5. Der, der es trotz hoher Ansteckungsgefahr tut, der soll belohnt werden.

 

Das liegt vielleicht auch daran, dass ich ganz schlecht auf Spieler klar komme, die ihren "Charakter" immer dann ausspielen, wenns kein Risiko bedeutet.

Und wenns gefährlich wird, greift der sonst so versuchte Spitzbube nicht mehr in den Drachenhort, wenn dieser daneben steht.

Oder der Priester hält mit seinem Glauben hinterm Berg, weil er sich einem Dutzend Fanatikern eines anderen Glaubens gegenübersieht.

Also Spieler, die sich die Rosinen beim Ausspielen ihrer Figur aussuchen.

 

Von daher gehts bei mir eher um persönliches Risiko und Einbußen.

Kann auch gerne der wohltätige Priester sein, der 500 GS, obwohl er sie als Spieler dringend fürs Lernen braucht, spendet. Sowas ist großartig. Und nicht, wenn man sie nur spendet, weil man eh Gold ohne Ende hat uns es einem nicht weh tut.

Bearbeitet von Einskaldir
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Hallo Freunde! :wave:

 

Ich denke auch, die Klassen geben bereits eine Richtung vor, bewegt sich ein Spieler innerhalb des Rahmens, ist alles in Ordnung. Weicht er aus Gründen, die sich im Laufe der Zeit (über viele Abenteuer) entwickelt haben von der Klassenrolle extrem ab und spielt die neue Richtung konsequent, ist es auch in Ordnung.

Was ich aber nicht haben kann sind Spieler, die etwas verkörpern wollen und dann aber aus Sicht der Lernkosten eine ganz andere Klasse auswählen, dieses Verhalten spüren sie dann auch bei mir, bei der Vergabe von EP.

 

Ansonsten geht es mir bei der Vergabe von EP in erster Linie an den Spass, den alle zusammen haben und jede SpF die entsprechend ihrer Rolle geführt wird.

 

Gruß

Torfinn

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