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Da hat der gute Herr Mahn sich wohl mal verhauen... blaugrüne Himmel hat es eindeutig auf Planeten von roten Sonnen. (Habe ich auch mal gelesen, ich suche nach Belegen...)

 

Oha! Hier ist doch mal ein Artikel direkt zu dem Thema.:satisfied:

 

Der Artikel ist nett zu lesen, allein: für deine Kernaussage sehe ich da keinen richtigen Beleg. Eher im Gegenteil:

On the other hand, we note that a terrestrial planet circling an F5 star will have skies of much deeper blue than a world associated with, say, a K2 sun. Stellar class is at best a very fine adjustment to sky color, incapable of countermanding the dictates of the atmosphere.
Will sagen: eine dichtere Atmosphäre kann mehr Licht von längerer Wellenlänge als nur blau streuen, womit dann der Grünstich hineinkäme.

Ich hatte ihn jetzt nur quergelesen, und vom Spektralmaximum kommt das hin, wobei es ja gleichzeitig eher in Richtung weiss, also heller, geht.:dunno:

 

Nebenbei stelle ich fest, dass meine Kenntnisse in dem Bereich ziemlich lückenhaft sind, also nehmt meine Aussagen bitte mit einer Prise Salz, wie man so schön sagt.:schweiss:

 

Aber das mit dem eher blaugrünen Himmel bei rotem Stern hatte ich vor Jahren in einem anderen xenologischen Beitrag gelesen, der sich genau mit dem Thema befasste. Kann natürlich sein, dass der Kenntnisstand von damals inzwischen überholt ist. Es bezog sich auch auf die Erdatmosphäre unter fremden Sonnen, meine ich mich jetzt zu erinnern, was natürlich andere atmosphärische Verhältnisse ausser acht lässt.

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Die Quellenangabe klingt sicher nicht seriös:

Challenge 58 (erschienen 1992 bei Game Designer's Workshop, die für Traveller und das Nachfolgesystem 2300 AD verantwortlich waren)

S. 72 ff. "Putting the 'Science' in SF RPGs" von Charles E. Gannon

Nach einer Ausführung darüber, daß es auf einem Planeten eines roten Sterns keinen blauen Himmel geben wird, weil einfach nicht genug blaues Licht kommt, sondern mehr eine lachsfarbenes Mischung aus rot und orange:

"The next factor in determining the color of a local sky is the density of its atmosphere. In general, the thicker an atmosphere is, the better it is at diffusing lower wavelength light. Consequently, if earth's atmosphere were half again as thick, we'd find our sky to be a little more green, perhaps almost aqua in color. This is because green is the band of visible light that is just under blue in terms of wavelength. Conversely, if our atmosphere were half as dense, the sky would be a darker, deeper blue, with a more trabnsluicent appearance - which is exactly how earth's sky looks as one increases altitude."

... und später:

"Another simple example - a world with a very dense atmosphere circling a white star. In all likelihood, the sky would be blue, similar to that of earth. Although the atmosphere is able to diffuse light with longer wavelengths (such as green), it is also scattering a greater amount of short wavelength light (blue, indigo, violet). The net result might be a little bit greener than our sky, but probably not much."

 

Sonnenuntergang auf Ferrol - nicht viel anders als auf Terra ...

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Mir hat gerade ein Autor eine bernsteinfarbene Dämmerung geliefert. Geht das?

 

Rainer

Da es die auch schon auf der Erde gibt, würde ich das nicht von der Hand weisen. :dunno: (Tipp: 'amber dawn' ist kein toller Suchbegriff für Landschaftsaufnahmen bei Google Images :dozingoff:. 'amber dusk' ist deutlich besser.)

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Also kann ich's lassen? Ich treffe damit jetzt die Festlegung auch für die Folgeromane ...

 

Rainer

Ich würde sagen, geht. Die Farbe "Bernstein" hat mich beim ersten Lesen irritiert, aber nachdem ich mir die Bilder angeschaut habe ... ja, doch, klar, gibt es. Selber schon gesehen, und da wir ja festgestellt haben, dass der Farbton so stark nicht vom irdischen abweicht, sehe ich keine Probleme.

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Licht eines blau-weißen Sterns ist wesentlich schärfer, d.h. Konturen haben mehr Kontrast usw. Staub führt nicht nur zu blasseren Farben, es führt auch zu einer leichten Verschmierung der Schatten.

 

Ohne Angaben zu Staub und anderen Bestandteilen der Athmosphäre bleibt für mich nur der Effekt des Sterns. Alles andere würde sonst wirklich zu Festlegungen ohne physikalische Grundlage führen. Ich fände eine Beschreibung wesentlich besser, die später dann den Staub (wenn es ihn gibt) mit bernsteinfarbenem Licht aufgreift als umgekehrt klare Luft mit dann unpassenden Beschreibungen vorgegeben zu haben.

 

Solwac

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  • 3 Wochen später...

Ich würde sagen, Du hast da recht große Freiheiten. Ein Eismond kann verschiedene Oberflächen haben: Frisch gefrorenes Wasses hat eine eher glatte und damit spiegelnde Oberfläche. Je älter das Eis wird, desto mehr Staub legt sich drüber und niederfallende Trümmer sorgen für eine Reflexion wie Schnee.

 

Natürlich sind die Bilder sehr grob und geben nicht den Eindruck direkt auf der Oberfläche wieder, aber vielleicht geben sie eine Idee für die Formulierung: Europa und Kallisto.

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Ich brauch mal wieder die Physiker ... es geht immer noch um das Wega-System.

 

Eismond, grob geschätzt 28.000 Millionen km von der Sonne entfernt, keine Atmosphäre. Bricht sich da das Licht auf dem Eis, und wenn ja, wie?

 

Rainer

 

Uh. 28.000 Millionen km?

 

186 AE sind wirklich sehr weit draußen. Bleibt da überhaupt genug Licht für tolle Effekte?

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Ich brauch mal wieder die Physiker ... es geht immer noch um das Wega-System.

 

Eismond, grob geschätzt 28.000 Millionen km von der Sonne entfernt, keine Atmosphäre. Bricht sich da das Licht auf dem Eis, und wenn ja, wie?

 

Rainer

 

Uh. 28.000 Millionen km?

 

186 AE sind wirklich sehr weit draußen. Bleibt da überhaupt genug Licht für tolle Effekte?

 

Das wäre genau meine Frage gewesen.

Strahlt die Wega wirklich so viel heller wie unsere gute , alte Sol? Ich habe da meine Zweifel.

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Wenn es ein Eismond ist... handelt es sich dabei wirklich um gefrorenes Wasser? Es gibt da ja auch andere Möglichkeiten, gefrorenes Ammoniak oder Methan zum Beispiel. (Eine Frage, die mich als Chemiker anspringt ;))

 

Ansonsten siehe Solwac, je nach Ablagerungstyp wird die Oberfläche entsprechend aussehen. Was wiederum abhängig ist von Staub- und Meteoritenniederschlägen, dementsprechend der Materiedichte und -zusammensetzung im umgebenden Weltraum usw.

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Dann sollte man vielleicht noch beachten, dass zum Beispiel reiner Sauerstoff als Festkörper durchaus eine hellblaue Farbe hat.

 

Je nachdem, woraus die Atmosphäre mal bestand. Wenn das nicht anders definiert ist, ist allerdings eher ein Wasserstoff-Methan-Ammoniakgemisch wahrscheinlich. Das ist insgesamt ziemlich farblos. Damit bleiben reine Schmutzeffekte, die aber durchaus reizvoll sein können (Ich denke dabei an ionische Verbindungen von Nebengruppenelementen. In Ammoniak solvatisierte Metallionen haben oft eine farblich höhere Intensität als ihre wässrigen Geschwister. Wenn also z.B. kupferhaltige Stäube auf einem Ammoniakgletscher niedergehen, kann man sicherlich mit intensiven Blaufärbungen rechnen)

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Ich zitiere mal aus dem Datenmaterial:

 

Die ca. 1 Mrd. Jahre alte weiße Sonne Wega (A0) im Sternbild der Lyra (Leier) hat mit einem Durchmesser von 4,5 Mrd. km die 50-fache Größe Sols und stellt von Terra aus gesehen den hellsten Stern am nördlichen Himmel dar.

 

Ich denke, das gilt als "ja".

 

Rainer

Uh ... da irrt der Dichter ...

Seine hellere Komponente besitzt eine scheinbare Helligkeit von −1,46m. Damit ist Sirius A der hellste Stern am Nachthimmel, beinahe doppelt so hell wie der zweithellste Stern Canopus mit einer scheinbaren Helligkeit von −0,72m.

Aber ich nehme an, das ist eine "Altlast" - genau wie die "50-fache Größe Sols".

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Ich bin mir nicht ganz sicher, wie weit Zahlenwerte in SF-Literatur immer vernünftig ist. Immerhin gibt es heute mit dem Internet viel mehr Zugang für interessierte Laien und die größten Böcke sollten der Vergangenheit angehören...

 

Zur Wega: Der Durchmesser beträgt etwa 3,8 Mio km. Allerdings ist die Wega noch deutlich stärker abgeplattet als die Sonne und daher bräuchte es eigentlich zwei Angaben zum Halbmesser. Der Faktor 50 mit 4,5 Mrd km erschließt sich mir nicht. Er passt auch nicht zu irgendwelchen anderen Daten.

 

Die Leuchtkraft der Wega entspricht ungefähr dem 56fachen der Sonne, allerdings "nur" etwa dem 26fachen im sichtbaren Bereich. Daraus kann man die deutlich stärkere UV-Strahlung erahnen, Sonnencreme ist für Menschen sehr überlebenswichtig. ;)

 

Wenn die Entfernung von 28 Mrd km (ca. 187 AE) richtig ist, dann ist das schon weit draußen. Im Sonnensystem entspricht das etwa der Entfernung Sonne-Pluto (ungefähr gleiche Helligkeit im sichtbaren Bereich). Wenn man sich Bilder vom Neptun ansieht, es bleibt genug Licht für beeindruckende Farbspiele.

 

Es ist schwierig, einen Vergleich für die Helligkeit aus menschlicher Sicht (im wahrsten Sinne des Wortes) zu ziehen. Die Helligkeit durch den Schein der Wega auf die Entfernung entspricht ungefähr der Beleuchtung in einem normalen Zimmer (also dunkler als ein gut ausgeleuchtetes Büro). Allerdings hinkt der Vergleich etwas, weil die Wega eine für das menschliche Auge immer noch zu helle Punktquelle ist. Auch werden Schatten dadurch wesentlich schärfer als wir es von der Erde her gewöhnt sind.

 

@obw: "Eis" im Sinne der Astronomie ist meist eine Mischung aus Wassereis, Methan und Ammoniak. Die schöne blaue Farbe von außen gesehen kommt meist vom Methan. Allerdings zeigen die wenigen Echtfarbbilder vom Titan, dass je nach Atmosphäre nicht viel davon an der Oberfläche selber ankommen muss...

 

Solwac

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Ich zitiere mal aus dem Datenmaterial:

 

Die ca. 1 Mrd. Jahre alte weiße Sonne Wega (A0) im Sternbild der Lyra (Leier) hat mit einem Durchmesser von 4,5 Mrd. km die 50-fache Größe Sols und stellt von Terra aus gesehen den hellsten Stern am nördlichen Himmel dar.

 

Ich denke, das gilt als "ja".

 

Rainer

Uh ... da irrt der Dichter ...

 

[..]

 

Nö, das stimmt schon (siehe Hervorhebung). Sirius gehört schon zum Südhimmel.

 

Tschuess,

Kurna

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