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Wurko Grink

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Alle Inhalte von Wurko Grink

  1. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme V (n. Drexler/ Lukas) 4. Nassreisbau (Sawah- Kultur) Der bei den zivilisierten" Minangpahiti sehr weit verbreitete Nassreisbau ist völlig anders organisiert als die o.g. Landnutzungsformen. Unzählige Reisterassen mit vielen Zu- und Ableitungskanälen, Schleusen, Dämmen und sich ständig änderndem Wasserstand bestimmen das Bild. Keine andere Landschaft ist so offensichtlich von menschlicher Panung und Gestaltung geprägt. Beschreibung der Landnutzung Sehr arbeitsaufwendig, die Terrassen instand zu halten. Nassreisbau Der Reisanbau beginnt mit dem trockenen, abgeernteten Feld. Zunächst werden die bei der letzten Ernte stehengelassenen Reishalme niedergebrannt. Das Feld wird dann in Wasser getränkt und wiederholt gepflügt - je zwei Wasserbüffel oder Kühe vor dem Pflug. Hat der Boden erst seine gewünschte "matschige" Konsistenz, wird ein kleiner Bereich des Feldes mit einem kl. Erdwall abgetrennt und die Samen dort gepflanzt. Ist er ein bis zwei Finger groß, wird er Pflanze für Pflanze umgepflanzt ins große, unter Wasser stehende Feld. Während der Reis kontinuierlich wächst, muss man sich um ihn eigentlich nicht kümmern - wohl aber um die feldbegrenzenden Erdwälle, die ständig zu überprüfen sind, ob sie ihre Form und das Wasser halten. Erst bei der Ernte werden dann wieder alle zur Verfügung stehenden Hände gebraucht (in manchen Kulturen ernten Männer und Frauen gemeinsam, während die Aussaat nur von einem Geschlecht erledigt werden darf). Innerhalb der Reisfelder/ Bewässerungssysteme haben sich ausreichend Fische angesammelt, die geangelt werden - auch Froschschenkel sind eine beliebte Proteinanreicherung in der Küche ärmerer Leute. Gefahr bieten Schlangen und Ratten, denen die überfluteten Felder mit den vielen, erhöhten Zwischenwegen willkommene Wohn- und Versteckplätze bieten. Regenfeldbau Felder werden nur durch mittels Dämmen gestautes Regenwasser, natürliche Berieselung und Bodenfeuchte gespeist, was eine extreme Abhängigkeit von den Regenfällen bedingt. Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften Die Notwendigkeit einer sehr genauen Steuerung der Wasserzu- und abfuhr setzt ein hohes Maß an technischer Komplexität voraus, das sich auch in der gesellschaftlichen Struktur spiegelt: Sie kann von einer zentralisierten, hierarchischen Struktur mit Adligen bzw. Großgrundbesitzern und den ihr Land bearbeitenden Leibeigenen/ Sklaven oder Lehenschaft bis hin zu einem System kollektiver Nutzungsrechte des Wassers reichen (auch hier sind wieder zwei Extreme samt Zwischenstufen möglich: Einerseits Privatfelder, für die das subakh (Vereinigung der Reispflanzer) sorgfältig die Zuteilung des Bewässerungswassers plant, z.B. x Stunden pro Woche; eine auf die für eine bestimmte Anzahl an Stunden pro Woche Wasser geleitet und ggf. ein unterschiedlicher Saat-/ Ernterhythmus geregelt wird; andererseits Kollektivfelder, die einem ganzen Dorf gemeinsam gehören auch hier sind ausgefeilte Regelmechanismen vonnöten, die Feldarbeit, Nachbarschafts- oder Großprojekte wie Tempelbauten koordinieren). Vorkommen: Festland und Inseln gleichermaßen. Kopfjagd: Eher nicht, oder? Wohnformen Holz- oder Bambus-, seltener Steinhäuser aus Lehm nur ausnahmsweise in stark eisenhaltigen oder jungen Böden rezenten Vulkanismus. Die Siedlungen stehen in Korrespondenz zur Gesellschaftsform, sind aber in der Regel permanent und befestigt. wird noch überarbeitet
  2. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme IV (n. Drexler/ Lukas) 3. Gras- Ladang Unter Gras- Ladang wird Brandrodungswanderfelbau in Graslandschaften verstanden ja, auch die gibt es im Regenwald, genauer: in den minangpahitischen innerfeuchten Tropen! Die bekannteste dieser Grasarten ist das: Alang- Alang Alang- Alang kann mannshohe, regelrechte Steppen bilden. Einige Stämme verstehen sich darauf, auf diesen Flächen erstaunlich hohe Ernteerträge zu erzielen, obwohl die zivilisierten Minangpahiti das Vorurteil frönen, diese Flächen würden eine nicht bebaubare grüne Wüste darstellen (selbst unsere Wasserbüffel verschmähen dieses Gras). Wie in den meisten Vorurteilen steckt hier natürlich ein Körnchen Wahrheit drin: Mit herkömmlichen Methoden ist in Alang- Alang- Gebieten keine Landwirtschaft (insb. Nassreisanbau) zu betreiben: Zu hart und mit messerscharfen Blatträndern versehen ist dieses bis zu 2 m hohe Gras, zu tief und intensiv verzweigt sind die Wurzeln, zu leicht bilden sich aus einem übersehenen Wurzelausläufer neue Unkrautteppiche. Alang- Alang- Wüsten gibt es überall dort in Minangpahit, wo Raubbau am natürlichen System des Regenwaldes betrieben wurde: Einerseits als Ergebnis der Ausbeutung durch die untergegangene Hochkultur (großflächiger Raubbau am Regenwald); andererseits im Bereich des Wald- Ladang, wenn entweder die Bracheperioden zu kurz oder die Parzellen zu groß waren was nur passiert, wenn die zivilisierten Minangpahiti die Stämme dieser Gesellschaftsformen zu sehr eingedrängt hatten, als dass sie mit ihrer Bebauungsmethode auf andere Flächen ausweichen konnten. Beschreibung der Landnutzung Die Brandrodung/ Urbarmachung: Teile der Alang- Alang- Steppe werden in einem arbeitsintensiven, vielstufigen Prozess urbar gemacht: Zuallererst wird das Gras abgebrannt oder geschnitten (für die Verwendung als Mulch oder Dachdeckmaterial). Danach wird der Boden umgebrochen (je nach Kulturstufe mit Grabstöcken oder Hacken), indem ca. 1m lange und 20 cm dicke Grassoden blockweise umgewendet werden. Diese Soden lässt man 4 6 Wochen trocknen und zerhackt/ zerreißt sie in große Schollen. Nach einem weiteren Monat zertrümmert man die trockenen Klumpen vollständig und befreit die Erde schließlich von sämtlichen Pflanzenresten. Sie werden verbrannt oder als Erosionsschutz quer zum Hang aufgeschichtet. Der Anbau: Die einzelnen Parzellengrößen unterscheiden sich von Stamm zu Stamm (bei den u.g. Toba Batak betragen sie etwa 0,3 ha, wobei jeder Haushalt etwa 5 Parzellen bepflanzt; weitere 15 stehen unter Brache bzw. Weidenutzung). Im Hügelland ist Terrassierung üblich. Zur Verminderung der Erosionsgefahr wird mit frischem Reisstroh oder Alang- Alang gemulcht (in besonders steilen Hanglagen oberhalb der Felder sogar Wasserrinnen gezogen), so dass sich in Verbindung mit dem üppigen Wurzelsystem von Alang- Alang eine stark ausgeprägte Humusschicht als Nährstoffspeicher ausbildet (untypisch für die eigtl. humusarmen tropischen Böden). Gepflanzt wird vornehmlich Reis (das geht gut, ohne ihn permanent unter Wasser zu setzen! ) , aber natürlich auch diverse Knollenfrüchte und Gemüsesorten. Die Bewirtschaftung läuft über zwei Jahre hinweg und ermöglicht pro Jahr bis zu 2 Ernten [ außer in den Randzonen Minangpihits, wo die sog. wechselfeuchten Tropen (i. Ggs. zu den o.g. immerfeuchten) eine Trocken- und Regenzeit (Monsoon oder wie auch immer das in Rawindra heißt) aufweisen und nur 1 Vegetationsperiode ermöglichen; Stämme dieser Region verstehen m.E. als einzige, was sich hinter dem Begriff Jahr i.S.v. 365 Tagen verbirgt nur dort kann ein dem albischen vergleichbares Nubliona stattfinden, jedoch gekoppelt an z.B. den Beginn der Regenzeit]. Da sich unterirdisch noch viele Alang- Alang- Ausläufer befinden, wird dieses stets aufs Neue hervorsprießende Unkraut regelmäßig mit der Hacke oder händisch ausgerissen. Im Anschluss an die 2-jährige Bewirtschaftung werden die Parzellen einer in der Regel 6-jährigen Brache überlassen die sich aber von der des Wald- Ladang grundlegend unterscheidet: Dort werden die Flächen komplett sich selbst überlassen, hier jedoch beweidet (s.d.). Im Gras- Ladang findet keine Imitation der Natur mehr statt wie noch im Wald- Ladang. Diese Form der Landnutzung ist typisch für Stämme/ Gesellschaften, die seinerzeit unter die Oberherrschaft des alten Reiches (Kebudya- Bermur) gefallen und mehr oder minder inkulturiert worden waren. Nichtsdestotrotz werden sie von den zivilisierten Minangpahiti unserer Tage für unzivilisiert gehalten oder warum betreiben sie keine sawah- Kultur, also Nassreisanbau? Die Beweidung: Die Meinung der zivilisierten Minangpahiti über die Unmöglichkeit der Beweidung in Alang- Alang- Steppen haben wir schon gehört in Wahrheit wird das junge Gras auch von Wasserbüffeln gerne verzehrt, allerdings nur innerhalb der ersten 6 Monate ihres Wachstums, bevor es ungenießbar, weil zu scharfkantig und hart ist. Sobald die Parzellen brach liegen gelassen werden, sprießt das Alang- Alang wieder ungehindert. Sobald sich wieder ein dichter Teppich gebildet hat, aber noch lange bevor das Gras ein halbes Jahr alt geworden ist, werden die Wasserbüffel oder Kühe zum Grasen auf die Parzellen gelassen. Symbiose: Beweidung und Gras- Ladang sind aneinander gekoppelt und benötigen sich gegenseitig: Die Alang- Alang- Grasdecke und ihre Wurzelschicht sind äußerst kompakt, wenig durchlässig und ein guter Schutz gegen Bodenabspülung. Durch die Beweidung wird das Gras sowohl kontinuierlich gedüngt, als auch immer jung genug gehalten, so dass zum Zeitpunkt der erneuten Brandrodung das Abbrennen/ Abschneiden, Umwenden etc. nicht zu arbeitsaufwendig bzw. gefährlich wird der Schnitt eines einjährigen Alang- Alang entspricht 1w6-1, steht also keinem Dolch nach. Das Abbrennen und die 2-jährige mechanische Unkrautbekämpfung während der Anbauzeit wiederum stellen für das Alang- Alang einen positiven Stressfaktor dar, der mit vermehrtem Wachstum beantwortet wird und die speichernde/ schützende Wirkung der Vegetationsdecke erhöht (außerdem wird durch das Abbrennen die natürliche Sukzession unterbrochen, mit der die Gras- Savanne mit der Zeit von einer Busch- Savanne abgelöst würde, von der nur noch Ziegen etwas hätten). Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel: Die unter Symbiose beschriebenen Prozesse sorgen dafür, dass sich die Materie-/ Energiekreisläufe fast decken, wir also stabile Systeme mit Überschussproduktion ( = Handelsware, u.z. Gewürze und Vieh) vorfinden. Allerdings ist es ein platzraubendes Konzept, weil pro Haushalt mit 20 Parzellen (5 bepflanzt, 15 beweidet) zu rechnen ist, was 6 ha entspricht, also 60.000 m². Klingt viel, aber ihr müsst bedenken, dass in einem Haushalt gut 4 Generationen unter einem Alang- Alang- Dach wohnen. Die obere Grenze der Siedlungsssgröße (Anzahl der Stammesmitglieder) stellt also die landwirtschaftliche Fläche dar, die ihr dem jeweiligen Stamm zugesteht. Wohnformen Die Siedlungen können bei dieser Bewirtschaftungsform permanent an Ort und Stelle bleiben, d.h. die Dörfer können intensiv befestigt sein, weil sich der Aufwand für diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen eher lohnt, als wenn man alle Jahre umzöge. Dementsprechend können die hier vertretenen Stämme gleichermaßen Höhlen, Holz- oder Steinhäuser bewohnen (schon nur eine Variante pro Stamm, gottlob herrscht noch keine Einfamilienhausbeliebigkeit) , je nach den jwg. topographischen Gegebenheiten: Wo sich leicht zu brechende Steine in größerer Nähe als ein Wald finden (oder eine für Lehmhütten brauchbare Bodenart), wird ein Stamm also Steinhäuser bewohnen. Kopfjagd: Als Hauptbeweggründe der Kopfjagd (so sie vorhanden sein soll) bieten sich Blutrache, Sammeltrieb oder der Wunsch an, sich durch diese Tat als Krieger bzw. der Gunst einer jungen Frau würdig zu erweisen. Als Beispiel für eine Gras- Ladang- Gesellschaft nenne ich hier Die Toba Batak (folgen noch)
  3. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme III (n. Drexler/ Lukas) 2. Wald- Ladang Unter Wald- Ladang (ladang heißt übersetzt Trockenfeld im Gegensatz zum Nassreisanbau, den die zivilisierten Minangpahiti betreiben) wird Brandrodungswanderfelbau in Regenwaldgebieten verstanden. In dieser Lebensweise wird in die vorgefundene Natur zwar eingegriffen, sie also zeitweilig verändert, doch orientiert sich die Art des Eingriffs so stark am natürlichen Vorbild, dass wir von Imitation der Natur sprechen können. Für die so lebenden Gesellschaften heißt das, dass sie in ihrer Lebensweise/ ihren Riten nicht mehr auf so innige Weise mit dem Wald und seinen eigenen Zyklen verbunden sind wie die Jäger/Sammler; vielmehr bestimmen sie ihren eigenen Zyklus, was sich in speziellen Festen/ Götteropfern im Zusammenhang mit der Brandrodung zeigen muss. Beschreibung der Landnutzung Die Brandrodung: Hierbei werden kleine Parzellen gerodet, die größten Bäume aber stehen gelassen (sie erfüllen eine Schutzfunktion). Nachdem man das gerodete Material eine Zeitlang trocknen gelassen hat, wird es an Ort und Stelle gründlich verbrannt. Direkt danach wird jede dieser Parzellen mit unwahrscheinlich vielen unterschiedlichen Pflanzenarten bebaut. Nach wenigen Jahren werden sie für ein Vielfaches dieser Zeit brach liegen gelassen (mind. 10, eher 20 Jahre), was in der Regel mit einer Verlegung der Siedlung einhergeht. Es folgt der natürliche Sukzessionsprozess, in dem sich von alleine eine Pflanzengemeinschaft mit nahezu geschlossenem Materie-/ Energiekreislauf etabliert, also die Nährstoffe gleich in der Biomasse, nicht im Boden gespeichert werden (wie unter Ökolog. Rahmenbedingungen, letzter Punkt, beschrieben). Als Variante des Brandrodungsfeldbaus ist hier noch die Landwechselwirtschaft zu nennen, bei der die Siedlungen nicht verlegt werden, was langfristig zu Abholzungen und Einzug von Grasgesellschaften führen kann. Der Anbau: Wald- Ladang orientiert sich am Vorbild der Natur: Es imitiert das natürliche System des artenreichen, mehrstöckigen Regenwaldes mit seinem geschlossenen Materie-/ Energiekreislauf, indem 1. auf mehr als 80 verschiedene Pflanzenarten gleichzeitig jeder dieser etwa 50 m² großen Parzellen angebaut werden (in einer Auswahl aus über 400 möglichen Pflanzenarten [besser wäre eigtl. der Begriff Kultigene], aus denen ein jeweiliger Stamm wählen kann) 2. nur die Früchte/ benötigten Pflanzenteile geerntet werden, während der Rest auf dem Feld verbleibt; nicht zu vergessen ist, dass bei einer solchen Artenvielfalt ständig irgendetwas anderes zur Ernte reif ist, die Parzelle also während der Zeit der Bebauung nicht mehr gerodet wird. (als gesonderten Ritus kann es nach jeder dieser Kleinernten Opfergaben für die Götter/ Waldgeister geben: geerntete Pflanzenteile werden durch Blätter/ Pflanzenteile von Bracheflächen ersetzt und der bebauten Parzelle wiedergegeben nennt es Ausgleich des Materie-/ Energiekreislaufs oder, zynischer, Gründüngung) 3. der Anbau in mehreren Stockwerken (also unterschiedlich hoch wachsenden Pflanzenarten) erfolgt daher auch bei der Rodung die Rücksicht auf die Großbäume, die mit den angebauten Büschen/ Sträuchern als Dach für die Kleineren Pflanzen wirken. Man erhält also eine dichte, geschlossene Vegetationsdecke, die eine ansonsten ungebremste Verwitterungs- und Erosionswirkung durch int. Niederschläge und Sonneneinstrahlung verhindert. Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel: Damit die im System befindliche organische Substanz nicht ständig abnimmt, muss sich der Wald- Ladang über ein sehr großes Areal erstrecken. Die Parzellen innerhalb von 1 km² Regenwald reichen für max. 50 Personen, durchschnittlich aber nur für 20 bis 25. Das bedeutet einerseits, dass diese Stämme, je größer sie sind, um so weiter entfernt von den zivilisierten Minangpahiti siedeln; andererseits heißt das, das ihre Produktion zu gering ist, als dass sie für einen Handel ausreichen würde; es sind die klassischen Selbstversorger. Vorkommen: Diese Gesellschaften können gleichermaßen auf Festland- wie auf Insular- Minangpahit vorkommen. Kopfjagd: Verknüpft mit der Vorstellung, dass der Geist des Verstorbenen an den erbeuteten Kopf gebunden bleibt und somit als Beistand gegen die Waldgeister dienen kann (die über eine jeweilige Rodungsmaßnahme sicher nicht gar zu erfreut sein dürften), halte ich es für durchaus möglich, dass viele dieser Gesellschaften die Kopfjagd praktizieren (ob immer oder nur zu bestimmten Zeiten wie dem Mondzyklus vor einer geplanten Rodung sei dahingestellt und variiert sicher von Stamm zu Stamm oder Region zu Region). Wohnformen Stämme dieser Landnutzungssysteme haben im Regelfalll eine feste Siedlung (die von Zeit zu Zeit verlegt werden muss [je nach Bracherhythmus]) . Dementsprechend sind diese Siedlungen selten befestigt, weil der Aufwand für zusätzliche Befestigungsmaßnahmen sich nicht rechnet. Die Wohnform selber kann gleichermaßen aus Höhlen oder Holzhäusern (auch aus Bambus) bestehen, wobei sich letztere an der Familienstruktur orientieren müssen: Als zwei Extreme seien hier nur die wohlbekannte Kleinfamilienidylle in einzelnen Hütten mit klassischer Dorfstruktur; oder entgegengesetzt der Sippschaftsverband, bei dem der gesamte innerhalb eines Langhauses wohnt (oder je ein Langhaus für Frauen, Männer, Alte, Jäger, Mütter, zu initiierende etc.). Als Beispiel für eine Wald- Ladang- Gesellschaft mit Landwechselwirtschaft nenne ich Die Wala
  4. Hallo! @ Zwelf Das mit den "Dialekten" dachte ich so bei Dir gelesen zu haben; tut mir leid, wenn ich da was mis(t)verstanden hab. Das heisst jetzt also, dass wir in Minangpahit doch unwahrscheinlich viele Sprachen haben, die die SC gesondert (oder mittels Dolmetscher/in) beherrschen müssen? @ Birk (zwelf nat. auch ;-) Vom Grundsatz her stimme ich Deiner Überlegung zu, dass Daramalune identitätsstiftend wirkt. Mich stört nur dass JEDE/R. Ursache dafür ist mein Gedanke, dass 1. Minagpahit weitläufig und in vilen Teilen stark isoliert ist und 2. ich nicht weiß, wann Daramalune das erste mal in Erscheinung getreten ist, aber - wenn Du recht hast - JEDEN Stamm egal wo zumindest einmal besucht und überzeugt haben muss (war das vor oder nach dem Zusammenbruch des alten Reiches?) Mir wäre es lieber, wenn es Stämme gäbe, die auch von Daramalune noch nichts gehört haben (deckt sich eher mit meiner Idee, dass die untergegangene Hochkultur - ebenso wie die der Khmer/ Siam/ Laos - in ein Gebiet eingedrungen sind, wo vorher schon Stämme waren, die ihrerseits ENTWEDER unterdrückt/ inkulturiert wurden und somit Daramalune kennen ODER die Möglichkeit hatten, sich zurückzuziehen in die unwirtlichen Bergregionen etc. @ all Ich habe eben noch Ergänzungen zum Bereich ökol. Rahmenbedingungen vorgenommen und den Bereich Jäger/Sammler gesondert aufgeführt. Wenn Ihr Vorschlöäge zur Religion etc. der Suku Anak Dalam macht, werde ich sie jeweils einarbeiten, damit dann alles auf einen Blick zus ehen ist und nicht aus x Beiträgen zusammengesucht werden muss. LG Wurko
  5. Hi! Festland stimmt, aber die anderen Bereiche habe ich bewusst offen gelassen, weil ich ja den Thread Religion noch nicht gelesen habe. Wenn Dir etwas zur Religion der Suku einfaellt, nur her damit, wir erarbeiten ja unser Minangpahit gemeinsam *und danke, dass ich da auf soviel fleissige Vorarbeit von Euch zurueckgreifen kann* Bis dann, Wurko PS< Schamanen koennt ich mir schon vorstellen, aber weniger in der Variante mit Totemtier als mit Ahnengeist ... oder nein, dass passt besser yu Kopfjaegergesellschaften. Vielleicht doch ein Totemtier, irgendein *schweifendes* LG
  6. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme II (n. Drexler/ Lukas) 1. Sammler und Jäger Sammeln und Jagen versteht sich nicht als planlose Nutzung/ Ausbeutung des vorgefundenen Ökosystems, sondern als bewußte Pflege und Förderung seiner Reproduktion. Beschreibung der Landnutzung Diese Lebensweise verändert die sie umgebende Umwelt am allerwenigsten/ steht mit der vorgefundenen Natur in größtem Einklang. Es besteht keine Gefahr einer einseitigen Ausbeutung der Ressourcen, und zwar aus folgenden Gründen: - Es gibt eine gewaltige Vielfalt an Sammel- und Jagdprodukten; das Ressourcenangebot ist relativ konstant - Es herrschen zahlreiche jahreszyklusabhängige Jagdtabus und Ernährungsverbote, die mit der natürlichen Fortpflanzungsrate der Tiere und Pflanzen zusammenhängen (wenngleich diese Tabus religiös begründet sind) Ableitungen für mögliche Stämme/ Gesellschaften Eine so innig in die vorgefundene Natur eingebundene Gesellschaft richtet ihre Riten ausschließlich an den natürlichen Zyklen aus (Flug der jungen Bienenköniginnen; Eierlegung der Krokodile; Brunft der Zwerghirsche; Blüte der Rambutan- Bäume etc.) und bestimmt keine eigenen. Stellt es Euch als ein Dahintreiben im Fluss der sich ewig wandelnden Natur vor. Ertragfähigkeit/ Siedlungsgröße/ Handel: Die einzelnen Stämme haben eine schweifende Lebensweise und zeichnen sich durch ihre Kleinheit aus (max. 80 Pers.) mehr Personen lassen sich mit dieser Form der Landnutzung nicht ernähren. Der durchschnittliche Arbeitstag beträgt zwischen 4 6 Stunden, das Arbeits- und Kraftpotential wird also bei weitem nicht voll mobilisiert. Sollte jemand wissen, zu welchen Zeiten er/sie einen solchen Stamm auf seiner Route durch den Wald abfangen kann, halte ich Handel mit bestimmten Gewürzen/ Eiern/ Federn für möglich nur dürfte das jeweilige Angebot eher einem Glücksspiel gleichen: was halt grad reif war und gefunden wurde. Als Beispielstamm nenne ich hier: Die Suku Anak Dalam Lebensweise Die Suku Anak Dalam gehören in die Gruppe der Sammler/Jäger. Während die zivilisierte minangpahitische Bevölkerung entlang der großen Flüsse lebt, leben die Suku Anak Dalam in kleinen Gruppen verstreut an den Oberläufen der Flüsse und kleinen Seitenflüsse im unwegsamen, südöstlichen Festland Minagpahits, wo sie Knollen, Wurzeln, Baumfrüchte, Honig, Süßwassermuscheln, Harz (für Fackeln) und andere Harzarten (für latexähnliches Material, zum Handel geeignet) sammeln. Mit Speeren, Fallen und Schlingen jagen sie Nangui- Wildschweine, Zwerghirsche, Warane, Wildvögel, Krokodile etc. und fischen nat. auch. Die einzelnen Stämme umfassen bis zu 80 Personen. Eine Gruppe dieser Größe lässt sich noch verhältnismäßig leicht durch sammeln/ jagen ernähren. Dass sie nicht bevölkerungsmäßig zu stark wachsen, regeln Gebräuche und Verbote: So werden die Kinder bis Ende des dritten Lebensjahres gestillt und solange eine Mutter stillt, hat ihr Mann abstinent zu leben. Siedlungen/ Wohnform Die Siedlungen der Suku Anak Dalam werden oft plötzlich verlegt, zum Beispiel wenn jemand gestorben ist. Nach dessen eiliger Beerdigung wandert der Stamm weiter, weil das Verbleiben an dem Ort, wo ein Stammesmitglied starb, Unglück bringt (starke Ausprägung des Geisterglaubens). Dementsprechend bestehen die Unterkünfte nur aus leicht zu errichtenden Holzkonstruktionen mit Blätterdach, die einfach zurückgelassen, bei manchen Stämmen aber verbrannt werden. Religion Für die Suku Anak Dalam ist die ganze Welt beseelt; dieses "tondi"-Konzept ("All-Seele") schließt also eine Beseelung der Götter, Ahnen, Tiere, Pflanzen, des Dorfs, Hauses, der Geräte, Werkzeuge und der Menschen des eigenen Stammes ein. Menschen anderer Stämme (oder gar, unvorstellbar, stammeslose) sind keine vollwertigen Menschen, da unbeseelt. Klingt hart, liegt aber daran, dass sie nicht in ihr Naturkonzept hineinpassen: Wir erinnern uns, die Suku sind Teil des Regenwaldes - die Natur ist für sie keine außerhalb des Menschen befindliche Gegebenheit. Andere Stämme/ Menschen sind einfach kein Teil dieses Zyklusses; ihr Erscheinen ist zufällig und nicht "zum die Uhr danach stellen" wie das Eierlegen der Krokodile (eine langsame, aber nichtsdestotrotz präzise Uhr). Die einzelnen Gemeinschaften stehen einander eher kriegerisch gegenüber und Frauen werden (bzw. Männer für die Frauen) als Kriegsbeute in die Gemeinschaft aufgenommen. In einem Ritual wird ihnen eine Seele "gegeben" und fortan gelten sie als Angehörige der neuen Gemeinschaft. Sie wissen nun, dass sie durch dieses Ritual eine "andere" Seele verloren haben und das sie, mit dieser, nur in der neuen Gemeinschaft leben können. Denn diese gab ihnen ja die Seele und kann sie einem auch wieder nehmen, wenn man sich gegen die Gemeinschaft stellt. Das Ritual hat nur "spirituelle" und keine wirklich schaffende Bedeutung, da der betreffende Mensch ja auch vorher eine seele hatte (die halt vom neuen Stamm nur nicht anerkannt wird). Es handelt sich um keine voodoo-praktik: beim voodoo wird der eigene körper von einem geist übernommen, man fügt eigentlich keinen geist in einen körper ein. diverses Kopfjagd ist kein Zeitvertreib dieses Stammes und auch keine Pflichtübung, sondern einfach inexistent. Auch Sklaverei kennen sie nicht (zumindest betreiben sie sie nicht), da sie mit ihrem Lebenskonzept nicht in Einklang zu bringen ist.
  7. Gesellschaftliche Landnutzungssysteme I (n. W. Drexler, H. Lukas) Einleitung Es geht mir hier um eine Systematik, nach der schnell ein neuer Stamm in Minangpahit kreiert werden kann. Gäbe es nur die wenigen, die wir hier namentlich zusammentragen, würde das der Vielfalt der Gruppen in Minangpahit (die ja in Korrelation zur Vielfalt des tropischen Regenwaldes steht) nicht gerecht werden. Aber es gibt ein paar Grundkonstanten, die das Leben aller dieser Stämme beeinflussen (s. ökologische Rahmenbedingungen) und es gibt m.E. vier Konzepte, wie die einzelnen Stämme darauf reagiert haben bzw. damit umgehen, um von ihrem Stück Land leben zu können an der jeweils gewählten Form der Landnutzung orientiert sich deren Lebensweise bzw. aus ihr heraus entwickeln sich für die jeweilige Landnutzungsform charakteristische Riten. Die vier Landnutzungssysteme sind 1. Jäger und Sammler 2. Wald- Ladang (Wald- Brandrodungswanderfelbau) 3. Gras- Ladang (Gras- Brandrodungswanderfelbau) 4. Sawah- Kultur (Nassreisbau) 5. Strandwirtschaft Ökologische Rahmenbedingungen des immerfeuchten tropischen Regenwaldes (für alle gemeinsam) Hierunter fasse ich die für alle gleichen Ausgangsvoraussetzungen in den Bereichen Klima, Regenwaldflora/ -fauna und Böden zusammen: - Sehr hohe Niederschläge (2000 mm/a und mehr) bei gleichmäßiger Verteilung (kein Monat unter 100 mm); hohe Jahresdurchschnittstemperaturen (über 24° C) mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen; - Gewaltige Pflanzen- und Tierartenvielfalt - Eisen- und Aluminiumoxidböden mit geringer Nährstoffkapazität sowie stark ausgewaschene Bleicherdeböden; dennoch minimieren sich Auswaschungsverluste bei gleichzeitiger hoher Produktivität der Regenwälder, weil die organische Substanz und somit die in ihr gespeicherten Nährstoffe/ Energie rasch zersetzt und (statt im Boden gespeichert zu werden wie in den jungen Böden Vesternesses/ Nord- Siraos mit ihren Ton- Humus- Komplexen) wieder über die Wurzeln aufgenommen werden. Landwirtschaft unter solchen Rahmenbedingungen muss einen ausgeglichenen Materie-/ Energiehaushalt aufweisen, bei dem die Nährstoffe eher in den Pflanzen als im Boden gespeichert werden. Sonst besteht die Gefahr des Systemzusammenbruchs, an dessen Ende keine Regenwald-, sondern Graslandschaft steht. Abweichungen von den Rahmenbedingungen Ausnahmen bilden die nördlichen Grenzregionen Minangpahits sowie Inseln mit aktivem Vulkanismus. Erstere zählen nicht mehr zu den immerfeuchten, sondern wechselfeuchten Tropen, d.h. es gibt zwei Jahreszeiten: Regen- und Trockenzeit (wobei es in der Trockenzeit schon auch regnet, nur nicht so regelmäßig, während das regelmäßig der Regenzeit nicht x Monate am Stück bedeutet, sondern normalerweise jeden Tag einmal für 2-3 Stunden). Letztere haben Böden mit hoher Nährstoffspeicherkapazität, so dass bei der hier angewendeten Landwirtschaft nicht so sehr auf einen ausgeglichen Materie-/ Energiehaushalt geachtet werden muss. Anmerkung zu den Modellen Die 4 o.g. Klassifizierungen können natürlich auch in Mischformen auftreten, wobei eine der beschriebenen Landnutzungssysteme aber stark überwiegt. Kombinationsmöglichkeiten sind: 2 + 3 2 + 4 3 + 4 5 mit allen und sogar 1 + 2 (bestimmte Jäger-/Sammler- Gesellschaften verfügen schon über die nötigen Kenntnisse für Modell 2, wenden es aber nur in Notzeiten an, weil sie sonst mit religiös begründeten Traditionen [schweifende Lebensform] in Konflikt geraten).
  8. Hallo! Klar, die Hochkultur ist nicht mehr, nur ihre Auswirkungen. In all dem Text war ich wohl etwas verwirrend. In dreiSätzen nochmal meine Sicht: Vor ihrem Untergang war die Hochkultur dominant bis aggressiv, doch wie schon nicht ganz Gallien von den Römern besetzt war, gab es innerhalb von Festland-Minagpahit "Inseln" nicht inkulturierter/ versklavter (die keinen aktiven Widerstandskampf führen mussten, weil sie passiven betrieben: Flucht in wirtschaftlich so unrentable/ schwer zugängliche Bereiche, die der Hegemonialmacht nicht bekannt oder zu schwer zu erreichen/ kontrollieren gewesen wären). Heute ist Minangpahit tolerant mit einer Menge "Stadtstaaten", die ihr Süppchen kochen und noch mehr Stämmen mit brodelnden Töpfen, über deren Inhalt wir den Deckel des Schweigens und trauernder Anteilnahme legen. Die Hochsprache (mit all ihren "Dialekten") sprechen für mich die Nachfahren der Hochkultur sowie die von ihnen schon damals inkulturierten Stämme, nicht aber die "passiv- Widerständler" von damals, die demnach auch keinen Begriff eines MInangpahit als Einheit (äquivalent der Idee "Europa") haben. Könntet ihr dem zustimmen? LG Wurko
  9. Danke für die zusammenfassung! Vielleicht bin ich bei den Sprachen fixiert, aber ich finde schon, dass es einen großen Unterschied macht, ob gleiche Familie oder nicht, weil es (als Spitze des Eisbergs) den gesamten historischen Prozess darstellt und die Selbstsicht der einzelnen Gruppen heute. Dein Ansatz ist, Du schreibst es ja eh, vom europäischen Beispiel inspiriert. Meiner liegt in der Geschichte rund ums "Goldene Dreieck" begründet, wo die Stämme der austroasiatischen Sprachfamilie von den einwandernden Stämmen mit tibetobirmanischen Sprachen verdrängt wurden - aber weil diese Stämme in unwegsamere, karge Höhenlagen der Gebirge zurückwichen, konnten sie da ihre Sprache und Kultur unabhängig von derjenigen der Hochkultur pflegen - was zur Folge hat, dass sie, selbst wenn sie wie die WA (von den Grenzziehungen her betrachtet) Teil innerhalb des birmanischen oder siamesischen Reiches waren, sich nie als Teil dieser Reiche empfanden. Zurück zu Midgard: Wenn sich die Sprache eines nicht-hochkultur-Stammes so stark von der der Hochkultur unterscheidet, dass sie aus anderen URSPRÜNGEN kommen, heisst das für mich, dass sich ein Vertreter der erstgenannten Gruppe nie als Teil von minangpahit ansehen könnte - dieser Gedanke "eines Kulturkreises", wie wir ihn in Europa pflegen und auf Griechen und Römer zurückführen, könnte da nicht greifen. Aber im Endeffekt hat das ja für Minangpahit nur untergeordnete Bedeutung - außer, dass sie SC jede Menge Dolmetscher brauchen und nicht einfach sagen können "ich beherrsche Minagpahitisch +20 und träume in jedem dieser Dialekte" LG W.G.
  10. Hallo! Wenn wir das mit der Sprache mal außen vorlassen, so ist es doch so, dass es in Minagpahit wahnsinnig viele Stämme auf den unterschiedlichsten Kulturstufen gibt, oder? Ich habe gedacht, es wäre ganz hilfreich, ein paar Grundparameter aufzustellen, mit denen schnell ein neuer Stamm in Minangpahit kreiert werden kann. (m.E. gibt es vier unterschiedliche grundtypen, festgemacht an der Form der gesellschaftlichen Landnutzungssysteme (Jäger/sammler, Wald- Ladang, Gras- Ladang, Nassreisanbau) Genaueres stelle ich (w.m.) morgen ins Netz (habe heute die falsche Disk. eingesteckt), wenn ich's zur Uni schaffe. lG Wurko
  11. Hey, das ist aber fein - danke! LG W.G.
  12. Hallo! Und danke für die liebe Begrüßung! Und die feine Zusammenfassung zur Thematik Religiösität (die ich noch nicht gelesen hatte, ich hänge noch bei Gesellschaft und Geographie fest jetzt erst mal unkoordiniert: @zwelfe: Klar, dass da ein konkreter Stamm dahinterstecktt (bei "meinen" läuft es nicht anders), aber der hatte auf mich so südamerikanisch gewirkt (Traurige Tropen?) mit den Bohnen und Blasrohren ... aber gut, SEA ist so ein großer Brunne, aus dem kann man wohl nahezu alles herausschöpfen. @Hochsprache: Es erschiene mir zu einfach, davon auszugehen, dass es als Grundlage nur die untergegangene Hochkultur gab und heute ihre aufgesplitterten Ausläufer, die eine Sprache mit x-vielen Dialekten als Endergebnis hat. Dafür wandern die Völker doch zuviel. Da können einerseits nach dem großen "bang" Stämme nach "Minangpahit" gezogen sein, die nicht nur eine andere Sprache sprechen, sondern gleich zu einer anderen Sprachfamilie gehören. Und andererseits können ja schon die Vorfahren der Hochkultur eingewandert sein und aufgrund zivilisatorischen Fortschritts (Hacke statt Grabstange oder sogar Pflug; bzw. waffentechnologisch/ magisch) die "Ureinwohner" verdrängt haben (die sich dann in unwirtlichere Gegenden zurückgezogen haben, also rauf auf die Berge oder fort von den Hauptströmen die Seitenlaufe flussaufwärts), was zu zu deren "insularer" verteilung (nicht nur auf die echten Inseln bezogen) geführt hat. @Glaube: solche vereinzelten, also insularen Restgruppen (s. Hochsprache) könnten doch wirklich ihre althergebrachte Form der reinen Geisterverehrung beibehalten haben, oder war der "bang" solcherart, dass wie bei "independence day" (verzeiht den Verweis auf so einen Film) alle Völker gleichzeitig zu jubeln anfingen, weil die entsprechenden Zeichen in großen Lettern am Himmel standen? Ich hoffe, Euch jetzt nicht zu sehr rauszureißen und werde gleich brav weiterrecherchieren. LG Wurko Grink
  13. Hallo! Eure Namens- Unterscheidung gefällt mir auch sehr gut! (Und ich verbeuge mich in tiefer Hochachtung vor Eurer schon so ideenreichen und ausgefeilten Welt!!! Was ich unter Umständen etwas anders sehe, ist die Eigen- Vorstellung vom "Minangpahiti vom Stamm x", und zwar, weil - er/sie dafür über die Idee eines sich über Inseln und Festland erstreckenden Minangpahits verfügen müsste - sich also als Teil eines größeren Ganzen sehen müsste, das es für ihn/sie nicht geben kann, weil der Stamm schon das größte darstellt ... es sei denn, ein solcher Stamm wäre von einer minangpahitischen Zentralgewalt unterworfen/ ins Staatsgebiet/ die behördliche Verwaltung einverleibt worden. ODER: in dem Stamm wird ebenfalls minangpahitisch gesprochen (was ich aber für eher unwahrscheinlich halte, weil es der in unwegsamen Regenwaldgebieten vorherrschenden Diversifizität in nahezu allen Systemen, also auch den anthropogenen, widerspräche). Bitte haltet mich jetzt nicht für kleinkariert, irgendwo muss ich ja mal einen Einstieg in Eure schon so komplexe Welt finden und mir Eure Grundlagen erarbeiten .. und beim ersten Durchlesen hab ich noch nichts über Eure Auffassung im Bereich Sprache gefunden (wenn ich's überlesen hab, tut es mir leid). LG Wurko PS: Ich werde auch noch konstruktiveres beisteuern (Stämme oder gleich eine Grundlage für eine KLasifikation auf der Grundlage ihrer Landnutzungssysteme, aus der sich 4 unterschiedliche gesellschaftsformen entwickelt haben)
  14. Hallo! Kurz eine frage zu den Tu-Uan: Wieso gerade Bohnen und nicht Knollenfrüchte? LG Wurko
  15. Danke! Und prima, so passt es, glaub ich Schönen Abend noch, Wurko
  16. Sei mir nochmals - und mit einer tiefen Verbeugung - gegrüßt! Und danke für die Antworten! Die stellen mich leider vor ein Problem, denn in unserer letzetn Sitzung am Sonntag habe ich meine Gruppe fröhlich Armbrustbolzen in einen (ihnen schon als SH-Vertrauten bekannten) Aasdrachen versenken lassen. Da ich so felsenfest überzeugt war, er wäre tot und der Dämon das eigentliche Ziel - und somit nur mit magischen Waffen verletzbar - habe ich diesen 7LP-Geier natürrlich drei schwere Armbrustbolzen schlucken und munter wegfliegen lassen. Wenn ich denen jetzt erzähle "sorry, er ist doch tot, wir tun mal so, als sei das ganze anders abgelaufen", dann . Oder, ernsthaft, geht die Atmosphäre drauf: In das, was gespielt wurde, kann man nicht mehr eingreifen, sonst haben Dallas und Bobby Ewing unter Dusche *g* Fällt Dir eine mögliche Erkärung ein, wie ich die gut 20 LP schweren Schaden rechtfertigen könnte? Noch wissen die SC nichts über das Drum und Dran der SH-Beschwörungsriten und Besessenheiten ... LG Wurko
  17. Grüß Dich, Isaldorin! Erst einmal danke für die rasche Antwort!! ad 1: erhält er nur die körperlichen Fähigkeiten des Wirts und die genannten Immunitäten? Ich hätte schon gedacht, dass solch ein Dämon, egal wie nieder, auch selber den ein oder anderen ZAuber zur Verfügung hätte. ad 2: Ui, da habe ich mehr in den Wirt hineingelesen, als da steht aber wie hältst Du das denn bei besessenen Menschen, bzw. was geschieht mit dem Dämon, wenn der Wirt erschlagen wird? Müsste er sich einen Wirt suchen? Oder, weil der (bis dahin lebende) Wirt keine Nahrung brauchte außer alle drei Tage das Blut seines Hexers, könnte der Dämon da nicht den Körper auch so intensiv kontrollieren, dass er nicht nur die äußeren, sondern eben auch die inneren Körperfunktionen (Organe etc.) am Laufen hält (siehe Terry Pratchet; mir ist leider der Name des alten Magiers entfallen, dessen Geist wieder in seinen Körper fährt und sich um jede einzelene Muskelkontraktion selber kümmern muss; das Buch hieß "Alles Sense", wenn ich mich nicht täusch) LG Wurko
  18. Hallo allerseits! Die Vertrauten der Schwarzen Hexer sind laut Arkanum tote, von einem niederen Dämon "besessene" Wesen. 1.: Welche Dämonen stehen dafür bereit? Ich habe noch keine gefunden und weiß daher überhaupt nicht, wie das mit deren AP (und ggf. LP) aussieht. 2.: Wie beseitige ich sie? Hilft ein Austreiben von Finsterwerk? Oder kann ich sie körperlich vernichten? Wenn letzteres, reichen normale Kampfverletzungen oder muss der (eigentlich schon tote) Körper gevierteilt/ verbrannt/ etc. werden? Und mit welchen Waffen? Normale, magische, silberne? Lieben Dank im Voraus, LG Wurko
  19. Seid gegrüßt, Rochnal McLachlan! Auch wenn schon Jahre vergangen sind, seid Euch diese Frage öffentlich beschäftigte, so möchte ich doch anfügen, dass ich sie mehr als berechtigt und es gleichermaßen Schade finde, dass sich kaum SC's geäußert haben. (Habe heute "Kinder des Träumers" erstanden, so wie Ihr zu jener Zeit) Daher als Aufruf, an alle mit einem großen Herz und tiefem Glauben: bittebitte, schreibt doch mal, was Euer Charakter glaubt, wie die Welt entstanden ist (außer Alba, ist eh schon bekannt)? Gerade ein direkter interreligiöser Vergleich böte doch geniale Momente des Diskurses zwischen den (meist aus unterschiedlichen Gegenden stammenden) Charakteren und könnte den Spieleabend um einiges farbiger gestalten, nämlich weniger in Bezug auf das jeweilig offensichtliche Geschehen des Abenteuers, sondern bezogen auf all die verdeckten und erruptiv hervorbrechenden Konflikte, die gruppendynamische Prozesse (erst recht zwischen Leuten so grundlegend unterschiedlicher Sozialisation in einer Zeit ohne Massenmedien) so stetig begleiten. Aber wenn die Spieler hinter den Charakteren in der Grupe das nicht wissen? (Zum Beispiel, weil die Gruppe aus MIdgard- Neulingen besteht, wie in unserem fall) Und der SL keine Unzahl an Quellenbüchern mit sich herumschleppt? Würde mich riesig über Antwort freuen, Wurko Grink
  20. @Hendrik Die Argumentation ist wieder schlüssig und auch ich empfinde mich schrecklich opportun, ihr wieder folgen zu wollen ... nur störe ich mich noch an einem Wort: KONTROLLE Wäre im DFR explizit von Dressur die Rede, hätte ich keinen bes. Stellenwert i.B.a. Tiermeisterbeziehungen vermutet. Die Begründung, dass Abrichten nicht im ARK auftaucht, wiegt im Endeffekt für mich am schwersten, aber wenn zw. Tier und TM kein größerer Unterschied zum sonstigen Abrichten besteht als die Anzahl der zu kontrollierenden Tiere, hätte das im DFR nicht so besonders hervorgehoben werden müssen mit grauem rand, kasten und Fuchsschwanz an der Antenne ... nein, im Ernst: Wieso sollte ein Waldläufer nicht 4 Hunde abrichten können und alle in derselben Runde mit einem "Fass" auf den Gegner hetzen können? Das ist Dressur i.S.v. o.g. Kontrolle. LG und nochmals vielen Dank für all Deine gedanken!
  21. Vielen Dank für Eure Hilfe! Hendriks zweite Lösung wirkt auf mich am plausibelsten ... (jetzt muss ich Euch nur noch verraten, dass der Tiermeister in unserer Gruppe gar kein Gruppenmitglied ist, sondern Ork ich wollte nur vor unserem nächsten Spieleabend geklärt haben, wie ich auf die vermutete Spruchanwendung unseres Fian reagiere) Liebe Grüße an Euch alle und nochmals besten Dank!
  22. Sers! In unserer Gruppe wurde eher diskutiert, ob man ihn im Vorfeld Allerheiligen-ähnlicher Feiertage verwenden sollte, um als improvisierter Blumenladen rasch den akuten Geldsorgen Einhalt gebieten zu können ... die Idee stammte von einer Jakchos-Priesterin, die mit den Blümelein den Leuten ihre festtagsbedingt schlechte Laune aufheitern wollte.
  23. Hallo zusammen, auch wenn die Frage sehr spät kommt: wie handhabt ihr diesen Spruch mit dem Verfolgen von Gegnern vulgo Spuren lesen? Brauche ich da eine entsprechend deutliche Spur wie die Fußstapfen im Schnee? kann ich während der Spruchdauer bedenkenlos innehalten, "Spuren lesen" und aufs neue innerhalb der Spruchdazer loswirbeln? LG W.G.
  24. Sers! Was geschieht mit der Bindung zw. einem/einer Tiermeister/in und seinem/ ihrem Tier, wenn es Ziel eines "Macht über die bel. Natur" wird? Und steht dem Tiermeister ein "Gegenzauber"-Versuch, wenn er diesen Spruch beherrscht? Besten Dank im Voraus für den verbrauchten Hirnschmalz, W.G.
  25. Hallo nochmal! Dann deute ich das Schweigen auf meine Frage mal als Zustimmung Hatte gehofft, es gäbe keine "dummen Fragen" ... FG
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