Einmal was von mir
Ja, Keith Emerson kann es noch, und seine Kompositionsgabe hat nichts eingebüßt. Im Gegensatz zum mit wenigen guten Stellen gesegneten letzten Emerson, Lake&Palmer-Album (Black Moon) ist hier das versammelt, was früher ELP ausgemacht hat. Emerson bei Komposition und Tasteninstrumenten, dazu 2 gute Musiker an Schlagzeug und Gitarre.
Dazu besinnt er sich auch diesmal wieder der "wahren Eisen". Hammond-Orgel, Kirchenorgel, Klavier, harte Modular-Synthie-Sounds zur Unterstützung, keine verwaschenen "Strings" oder "Brass"-Sounds aus irgendwelchen Korg-Kisten.
Die drei Teile von "Miles Away" und "Parting" sind einfach nur schön und kraftvoll, und knüpfen an so Klassiker wie "Trilogy" an, "Marche train" ist eher Chartkompatibel (wobei die Instrumentierung durchaus nach 80ern klingt) hat aber herrlich verspielte Solo-Passagen drin, "Finale" bringt dann wirklich eine ganze Menge, inklusive des heute überaus seltenen Schlagzeugsolos. Natürlich darf auch ein Klassiker nicht fehlen, diesmal von Ginastera, der mir aber persönlich nicht so zusagt, ebenso wie eine Honky-Tonk-Nummer.
Wer also noch einmal Bombast-Rock mit einem Urgestein hören will, der greift hier sicher nicht daneben.