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Zeno

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Alle Inhalte von Zeno

  1. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Und hier jetzt noch der Sanctuary Club, eine typische Sammlung von Meade und Eustace mit viel (für damalige Zeiten teilweise recht exotischer) Naturwissenschaft. Auch dieses Werk gibt es in einer Sonderausgabe mit allen Illus der Zeitschriftenpublikation. Wer die haben möchte, möge sich bei mir melden (per PN mit Angabe der E-Mail-Adresse). Damit schließt Zeno's Crime Club für 2020 seine Pforten. Kommt gut über Lock-Down, Weihnachten und den Jahreswechsel! Und bleibt vor allen Dingen gesund. Im nächsten Jahr melde ich mich zurück: 2020 ist das Copyright auf den Werken von Arthur Morrison abgelaufen, ich werde also die Gelegenheit nutzen, Euch mit den Herren Martin Hewitt und Horace Dorrington (eine für die viktorianische Zeit höchst ungewöhnlicher Detektivgestalt) bekannt zu machen. 1804160657_Meade-Eustace-SanctuaryClub-ohneIllus.pdf
  2. Zeno

    Zeno's Crime Club

    So, heute schließe ich meine Lock-Down-/Weihnachts-/Jahreswechsel-Kampagne mit dem letzten Thorndyke-Roman ab, den Freeman vor dem 1. Weltkrieg veröffentlicht hat (1914). Bis zum nächsten mussten seine Leser bis 1922 warten. Das Werk heißt "A Silent Witness", was korrekt auf Deutsch übersetzt "Eine stumme Zeugin" heißt, also Femininum, was im Englischen so nicht herauskommt. Natürlich gibt es im Roman eine Liebesgeschichte; der Held wird sogar von zwei Damen umschwärmt, wobei eine der Beziehungen tragisch endet. Der Fall ist sehr verwickelt (wer hätte das bei einem Thorndyke-Krimi auch anders erwarten), und diesmal macht Thorndyke die entscheidende Analyse nicht selbst, sondern lässt sie von einem (wunderbar geschilderten) Experten für Metallurgie durchführen, damit die Beweisführung auch wirklich wasserdicht ist. Kapitel 21 "The Final Problem" mit der Schilderung dieser Analyse ist nach der ganzen Tragik zuvor ein echter Erholungspunkt und ein Musterbeispiel dafür, was ein guter Schriftsteller aus einem an und für sich ja recht trockenen Sujet wie einer chemischen Analyse herausholen kann. Zum Vergleich lade ich nachher die Story-Sammlung "The Sanctuary Club" von L.T. Meade (sicher keine schlechte Schriftstellerin) und Robert Eustace hoch, wo auf S. 101–103 so etwas sehr viel nüchterner dargestellt wird, wenn natürlich auch zugegebenermaßen in Rahmen einer Story auf sehr viel geringerem Raum. Diese Anthologie ist m.W. noch nie in Buchform erschienen (jedenfalls nicht zu der Zeit, als ich sie zum ersten Mal bearbeitet habe), so dass das hier eine echte Premiere ist. Nun aber zuerst einmal viel Spaß mit der stummen Zeugin! Freeman-1914-SilentWitness.pdf
  3. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Und heute - sozusagen als Höhepunkt meiner Lockdown/Weihnachten/Jahreswechsel-Kampagne gegen Frust und Langeweile - DER Thorndyke-Roman schlechthin, gewissermaßen der Classicissmo. Viele Leute halten "The Eye of Osiris" für den besten Kriminalroman aller Zeiten. Das hängt natürlich davon ab, was man erwartet; Freunde von Action und vielen fantasievoll zugerichteten Leichen werden nicht auf ihre Kosten kommen (obwohl im Roman ein Skelett stückchenweise nach und nach auftaucht). Der Autor lässt da aber solche Erwartungen auch gar nicht erst aufkommen: Im Untertitel wird das Werk "A Detective Romance" genannt, nicht "A Detective Novel". Aber ich will hier nicht lange herumsülzen, das ist alles schon viel kompetenter in der Rezension auf der Krimi-Couch abgehandelt worden: https://www.krimi-couch.de/titel/5252-das-auge-des-osiris/ (Die Rezension bezieht sich auf die deutsche Übersetzung, die auch noch im Handel zu haben ist.) Ich möchte aber darauf hinweisen, dass es von dieser Datei auch eine "Luxus-Version" gibt, wo ich auf dem Titelbild das Mumienportrait der Mumie abgebildet habe, die für die beiden Liebenden in dem Buch eine große Rolle spielt und das mich als klassischen Archäologen natürlich ganz besonders interessiert hat. Das gibt's nämlich wirklich und kann auch heute noch im British Museum bewundert werden (wenn es wieder aufgemacht wird, zur Zeit ist es wg. Corona geschlossen). Und ich habe mir den Spaß gemacht, auf dem Innendeckel die trockene Beschreibung von der dazu gehörigen Karteikarte wiederzugeben, damit man sie mit der Beschreibung Freemans vergleichen kann. Wer diese Version haben möchte, möge mir bitte eine PN mit seiner E-Mail-Adresse schicken. Ich lasse es dann ihr/ihm per WeTransfer zukommen. Freeman-1911-Osiris.pdf
  4. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Und heute dann der nächste Thorndyke-Roman, aber nicht etwa der zweite von 1911, sondern der dritte, der erst 1913 erschienen ist: "The Mystery of 31, New Inn". Das hat zwei Gründe: (a) schließt er chronologisch an den ersten an und beschreibt, wie Dr. Jervis, der auch in diesem Buch wieder der Ich-Erzähler ist, nun endgültig zum Junior-Partner bei Dr. Thorndyke wird, und (b) ist das Konzept zu diesem Roman tatsächlich älter als das zu "The Eye of Osiris" (geschrieben etwa 1905, also sogar auch VOR "The Red Thumbmark", s. das Vorwort dieser Ausgabe). Tatsächlich hat sich dieses Konzept erhalten, das sozusagen den Ur-Thorndyke enthält, und wurde nach dem Tod von Freeman zum ersten Mal veröffentlicht. In der Ausgabe, die Ihr Euch hier herunterladen könnt, ist sowohl der Original-Roman als auch das Konzept enthalten, so dass Ihr - wenn Ihr wollt - beides miteinander vergleichen und dem Autor bei der Entstehung seines Romans über die Schulter sehen könnt. Freeman-1913-NewInn.pdf
  5. Zeno

    Zeno's Crime Club

    So, heute mal endlich zu DEN klassischen Kriminalromanen schlechthin: die Romane um den - heute würde man sagen - Gerichtsmediziner Dr. John Evelyne Thorndyke aus der Feder von Richard Austin Freeman. Um mir hier viele Worte zu ersparen, empfehle ich einen Blick in die englische Wikipedia, wo Dr. Thorndyke eine eigen Seite hat https://en.wikipedia.org/wiki/Dr._Thorndyke , sowie in den Band 1 der gesammelten Kurzgeschichten (s.o.), in dem einige einführende Essays enthalten sind. Der erste Thorndyke-Roman, The Red Thumbmark (1907) steht immer ein bisschen im Schatten seines großen Nachfolgers, The Eye of Osiris. Das ist m.E. nicht so ganz nachzuvollziehen: Der zugrunde liegende Fall ist zwar kein Mord, aber das Problem, dem sich Dr. Thorndyke als wissenschaftliche Unterstützung der Verteidigung gegenübergestellt sieht, erscheint unüberbrückbar: Aus dem Safe einer Londoner Firma ist ein Beutel mit Rohdiamanten verschwunden, aber der Täter hat einen deutlichen Daumenabdruck hinterlassen (in Blut, daher der Titel), der von den Fingerabdruckexperten des CID eindeutig einem der beiden Neffen des Firmenbesitzers zugewiesen werden kann. Damit ist der Fall für die Polizei (und die Öffentlichkeit) in trockenen Tüchern. Der Angeschuldigte kommt hinter Schloss und Riegel, und sein Anwalt (solicitor) rät ihm, sich schuldig zu erklären. Fertig - aus! Wirklich? Der junge Mann wendet sich an Dr. Thorndyke, und der erklärt sich zur Überraschung aller bereit, das Aussichtslose zu versuchen und die Verteidigung (den barrister) zu unterstützen. Wie er das macht, soll hier nicht verraten werden und bleibt auch bis zum großen Showdown vor Gericht offen. Daraufhin gewiesen sei aber, dass der Autor alle im Roman beschriebenen technischen Prozesse selbst ausprobiert hat und daher alles authentisch und wasserdicht ist. Die Frage nach dem (wirklichen) Täter ist in diesem Roman zweitrangig; der Leser wird wahrscheinlich ziemlich schnell erraten, um wen es sich handeln könnte. Wichtig ist vielmehr die Frage, wie er das Verbrechen durchgeführt hat, und wie ihm Thorndyke trotz seiner Raffinesse auf die Schliche kommt. Letzteres weist schon auf die "inverted detective story", die sein Autor wenig später erfunden hat. Aber der Roman lebt nicht nur davon. eingewoben ist eine - m.E. wunderbare - Liebesgeschichte, die sich zwischen Dr. Jervis, Ich-Erzähler und hier noch zeitweise Assistent Dr. Thorndyke, und einer jungen Verwandten des (scheinbaren) Täters abspielt. das mag ja alles aus dem Anfang des 20. Jh. stammen, hat aber zeitlose Aktualität (Freeman, der Autor, war auch in dieser Beziehung eh seiner Zeit voraus), und ich fühlte mich da als Mann öfter mal "ertappt". Und der Schluss ist schlicht, aber gleichzeitig auch ergreifend (da empfehle ich, das Hörbuch von LibriVox anzuhören). Sogar eine Action-Szene ist eingebaut (was in den Thorndyke-Romanen nicht die Regel ist): Der wahre Täter schießt mit einem Luftgewehr ein Geschoss mit einer Spritze ab, die ein tödliches Gift enthält (auch das wurde vorher vom Autor ausprobiert, das Gift durch Wasser ersetzt, vermute ich mal). Der Höhepunkt ist die Gerichtsszene am Ende des Buchs, die über mehrere Kapitel geht und wie eine Filmszene "geschnitten" ist. Ernste und komische Szenen wechseln miteinander ab, die Spannung wird aber nach und nach erhöht, nicht zuletzt durch Kommentare von Dr. Jervis' Angebeteten, die ständig zwischen Hoffen und Bangen schwebt, bis dann Dr. Thorndyke mit einem gewagten Experiment die Waagschale zugunsten des Angeklagten neigt. Großes Kino - wie überhaupt Freemans Gerichtsszenen mit zum Besten gehören, was in dieser Hinsicht in der Kriminalliteratur zu finden ist. Aber urteilt selbst! Freeman-1907-RedThumbMark.pdf
  6. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Kennt Ihr Paul Beck? Gut, ich geb's zu, das klingt jetzt mehr nach ältlichem UFA-Star im bundesdeutschen Film der Fünfziger (aber der hieß, glaube ich, Paul Klinger) als nach einem Detektiv (der erwähnte Herr hat aber immerhin in den Sechzigern im letzten Paul-Temple-Hörspiel die Titelrolle gesprochen). Oder jedenfalls nach etwas, was man auch im heimischen Telefonbuch finden könnte. Tatsächlich habe ich mir den Spaß gemacht, einen Blick in das Telefonbuch meines Wohnorts zu werfen, und habe tatsächlich etwa zwanzig Einträge unter dem Familiennamen "Beck" darin gefunden. Und ich bin sicher eine/r von Euch wird im Telefonbuch seines/ihres Wohnorts auch einen "Paul Beck" finden, auch wenn der Vorname ein wenig aus der Mode gekommen sein mag. Trotz des vertrauten Klangs handelt es sich aber nicht um einen deutschen Detektiv, sondern um einen britischen. D.h., wahrscheinlich ist der Herr Ire, auch wenn das nirgendwo in den Texten, die ich kenne, explizit gesagt wird (ich kenne aber leider nur eine Auswahl). Aber "sein" Autor ist Ire, und es kommen viele Ir*innen in den Abenteuern vor. Sein Autor ist ein sehr interessanter Herr: Er war Journalist, Politiker und Jurist (Kronanwalt [K.C.] und später Richter). Und so ganz nebenbei hat er auch noch eine ganze Reihe teilweise sehr interessanter Bücher geschrieben, darunter eben auch die Abenteuer des Herrn Beck. Man fragt sich bei so was immer, wo die Leute die Zeit für all diese Beschäftigungen hernehmen; eigentlich wäre jeder dieser Berufe eine Vollzeitbeschäftigung … Der Name des vielbeschäftigten Mannes ist Matthias McDonnell Bodkin, wie man sieht, hat zumindest sein Rufname auch einen deutschen Klang. Übrigens hat er neben dem freundlichen und bescheidenen Herrn Beck, der eindeutig als Gegenstück zu Sherlock Holmes konzipiert worden ist, im Kielwasser von Loveday Brooke (s.o.) auch noch eine Detektivin erfunden, eine Dame namens Dora Myrl, die zu ihrer Zeit ebenfalls sehr erfolgreich war. Vielleicht hat der uns Deutschsprachigen so vertraut klingende Name "Paul Beck" tatsächlich dazu beigetragen, dass dieser Herr auch bald in deutschsprachigen Raum heimisch wurde. Schon im zweiten Jahr nach dem Erscheinen der ersten Sammlung seiner Abenteuer im UK, also 1901, erschien hier das erste Bändchen in deutscher Sprache. Weitere folgten, darunter auch die Abenteuer der pfiffigen Frau Myrl - pardon, damals sagte man ja noch "des pfiffigen Fräulein Myrl". Und diese deutschen Übersezungen spuken heute wieder in allen möglichen Formen, online, als E-Book und natürlich auch als Print durch das Internet, so sehr, dass es schon schwierig geworden ist, die englischen Originale aufzutreiben! Es sind übrigens immer noch die Übersetzungen vom Anfang des 20. Jh., die heute natürlich ein bisschen altbacken klingen (deshalb auch das "Fräulein"). Ich habe drei Bücher zusammentragen können: "The Quests of Paul Beck" (das ist die zweite Kurzgeschichtensammlung), "The Capture of Paul Beck" und "Young Beck: A Chip of the Old Block", wobei die beiden letzteren sehr bemerkenswert sind. Aber dazu hier später mehr (oder schaut in das Vorwort von "The Quests"). Wenn jemand weitere Original-Texte aus der Reihe auftreiben kann (vor allem das Original der Abenteuer von Dora), wäre ich ihm/ihr sehr dankbar, wenn er/sie mir die zukommen lassen könnte. Ich kann Text-Dateien, PDF und epub ohne Probleme verarbeiten; bei Kindle bin ich skeptisch. Hier nun "The Quests of Paul Beck". Diese Sammlung scheint mir ausgereifter zu sein als die erste, "Paul Beck, The Rule of Thumb Detective", jedenfalls so weit ich das nach deren deutscher Übersetzung beurteilen kann. Deshalb ist es vielleicht gar nicht so schlecht, mit dieser Sammlung zu beginnen. Noch eine redaktionelle Bemerkung: Es kann sein, dass im Text noch eine Anzahl typischer OCR-Fehler enthalten sind (vor allem m, n, r und i bereiten große Freude). Ich bitte um Rückmeldung, wenn Ihr beim Lesen welche findet. Bodkin-Beck-Quests.pdf
  7. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Wie sagte doch unser aller Kaiser mal vor einem Fußballspiel gegen England in München (1:5, wenn ich mich recht entsinne, aber wer will sich an DAS Ergebnis erinnern?): "It's a classic, we call it a ‘Klassiker’." Wie er's hinterher genannt hat, ist leider nicht überliefert. Jedenfalls könnte man so eine sprachliche Perle auch zu dem Buch, das ich heute hochlade, zum Besten geben. In seinem berühmten Kriminalroman "The Hollow Man" (1935) - selbst ein Klassiker sui generis - gibt es eine berühmte Passage, in der der Detektiv (Gideon Fell) die Möglichkeiten für die Lösung eines "Locked Room Mystery"'s systematisch referiert Und dabei bezeichnet er den heutigen Download als "den besten Kriminalroman aller Zeiten" (der dann auch gleich zwei Beiträge zum Thema liefert). Nun ist das sicherlich Geschmackssache, und seitdem sind eine Menge anderer guter Kriminalromane mit Locked Room Mysterys entstanden, Carr selbst hat ja einiges dazu beigetragen. Es zeigt aber, dass der Roman, um den es hier geht, damals eine große Bedeutung hatte -und dabei ist er gar kein englischer Roman, sondern - shocking! - ein französischer! Der frühe französische Kriminalroman kann seine Herkunft vom Horror-Roman nicht leugnen, und personifiziert ist das in der Person des Autors unseres Werks: Gaston Leroux (1868-1927) ist hierzulande vor allem durch seinen Roman "Das Phantom der Oper" (Le fantôme de l'opéra, 1910) bekannt, nicht zuletzt wegen des darauf basierenden Musicals von Andrew Lloyd Webber. Tatsächlich hat er aber auch eine ganze Reihe von Kriminalromanen, besonders mit dem Reporter Joseph Rouletabille als Detektiv. Der erste davon ist "Das Geheimnis des gelben Zimmers" (Le mystère de la chambre jaune, 1907), und mit dem haben wir es hier zu tun. Keine Bange, ich serviere Euch hier nicht das französische Original (das kann man sich über Wikisource leicht in diversen Formaten beschaffen), sondern eine englische Übersetzung, die noch im gleichen Jahr wie das Original erschienen ist. Hinzu gefügt habe ich noch eine sehr lesenswerte Rezension von Kurt Tucholsky aus dem Jahr 1917 (während des ersten Weltkriegs geschrieben und publiziert!). Viel Spaß damit! Beides, das französische Original und die englische Übersetzung, gibt es übrigens auch als kostenloses Hörbuch bei LibriVox. 1329921540_Leroux-YellowRoom-1907.pdf
  8. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Heute mal ein Werk von Grant Allen. Der mag vielen hierzulande völlig unbekannt sein (ich gebe zu, dass mir das auch so gegangen ist, als ihm in "The rivals of Sherlock Holmes" über den Weg gelaufen bin), war aber Ende des 19. Jh. im UK sehr populär und hat mit seinem Roman "The Woman Who Did" ein für die Frauenbewegung wichtiges Werk geschrieben (und für einen Riesenskandal gesorgt). Das fällt jetzt nicht so unter die Art von Büchern, die für den Crime Club interessant sind, aber zwei andere Roman mit Heldinnen als Titel- und Hauptfigur sind's, die ich hier auch noch einstellen werde. Mehr über diesen interessanten Autor findet Ihr in der Wikipedia, sogar auch in der deutschen. Ich fange aber mit der Sammlung an, aus der es zwei Episoden unter "The rivals of Sherlock Holmes" geschafft haben: “An African Millionaire“. Darin wird - vom Schwager der Titelfigur als Ich-Erzähler berichtet - die Auseinandersetzung zwischen dem südafrikanischen Geschäftsmann Sir Charles Vandrift und einem geheimnisvollen Gentleman-Gauners namens Colonel Clay, der in einer Unzahl von Verkleidungen auftritt, um seinem Widersacher das Leben schwer zu machen. Und das das merkwürdige ist: je länger die Geschichte geht, desto mehr verschiebt sich die Sympathie des Lesers vom Opfer zum Täter. Die Sammlung war seinerseits sehr erfolgreich. Tatsächlich kam auch schon 1901 eine deutsche Übersetzung bei Philipp Reclam jr. in Leipzig heraus, die es teilweise sogar noch antiquarisch zu haben gibt. Sir Hugh Greene, der Herausgeber von "The Rivals of Sherlock Holmes” nannte sie einer der amüsantesten Kriminalgeschichtensammlungen überhaupt. Das würde ich jetzt nicht so unbedingt unterschreiben, aber unterhaltsam zu lesen ist sie allemal. Dies ist ein Buch, das ich auch in einer Ausgabe mit Illustrationen editiert habe. Wer die haben möchte, möge mir bitte eine PN mit seiner/ihrer E-Mail-Adresse zukommen lassen. Hier aber die Ausgabe ohne Illus (außer auf dem Titel). Auch diese Story-Sammlung gibt es als kostenloses Hörbuch bei LibriVox. Allen-Millionaire-ohneIllus.pdf
  9. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Nur, um das klar zu stellen: Ich werde die Charlie-Chan-Romane von Earl Derr Bigger hier nicht einstellen, weil die zeitlich sehr aus dem Rahmen fallen (auch wenn im ersten öfter auf die "gute alte Zeit" in Honolulu am Ende des 19. Jh. rekurriert wird). Wer die haben möchte, kann mir aber eine PN mit seiner Mail-Adresse schicken und erhält sie dann alle sechs per WeTransfer. Dasselbe gilt auch für Sonderausgaben von Büchern, die ich hier hochgeladen habe bzw. hochladen werde Zum jetzigen Zeitpunkt ist das nur eine Ausgabe von "The Great Portrait Mystery" mit einem Foto eines wirklichen "Great Portrait" von König James II von Sir Godfrey Kneller als Titelbild. Aber es wird in den Dezemberwochen noch einiges dazu kommen. Weihnachten steht an. Ich weise dann jedesmal darauf hin, dass es so was gibt.
  10. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Sorry, dass ich Euch schon wieder mit einem neuen Buch nerve, aber erstens möchte ich vor dem "Weihnachts-Loch" noch das ein oder andere einstellen, zum Anderen gehört ein Buch mit dem Titel "November Joe" einfach in den November. Und da sich der jetzt so langsam dem Ende zuneigt, wird's Zeit. Seltsamer Titel, der natürlich ein merkwürdiger Name ist, und schon ahnen lässt, das der Hintergrund dieser Detektiv-Geschichten ein ungewöhnlicher ist. Und so ist es auch. Der Herr mit dem seltsamen Namen und der Detektiv in diesen Kriminalgeschichten ist nämlich ein Trapper, der in den Wäldern im Osten Kanadas und in der Grenzregion zwischen Kanada und den USA seinem Handwerk nachgeht und nebenbei mit der kanadischen Polizei zusammenarbeitet, wenn es darum geht, Verbrecher dingfest zu machen, die in den Wäldern ihr Unwesen treiben. Dabei geht er mit dem gleichen Scharfsinn vor wie die anderen Detektive, nur das natürlich auch zu seinem Alltag als Trapper gehört. Wenn man so will, ist er also ein "Lederstrumpf", der sich nebenbei auch noch als Sherlock Holmes betätigt. Kommt einem das bekannt vor? Ich weiß noch, wie ich immer mit großem Vergnügen das scharfsinnige Spuren Lesen in den Büchern Karl Mays – vor allem in seinen speziell für die Jugend geschriebenen Werken – gelesen habe. Ein besonderes eindrucksvolles Beispiel dafür bietet die Jugenderzählung "Die Geier des Llano Estacado", heute enthalten in dem Band "Unter Geiern". Leider hat der Text im Laufe der Zeit einige recht einschneidende Umarbeitungen erfahren und damit leider auch einiges an Charme verloren. So wurden beispielsweise aus den beiden Jäger "Die Snuffles", die im Original diese besonders scharfsinnige Deutung von Spuren liefern, ihre Kollegen (der lange) Davy und (der dicke) Jemmy. Wer das alles mal im Original lesen möchte, findet den Text unter https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/jugend/geist/index.htm Doch zurück zu unserem kanadischen Waldläufer! Die Abenteuer November Joes spielen Anfang des 20. Jahrhunderts, wobei sie sicher auch ein oder zwei Jahrzehnte früher denkbar wären. Es gibt auch einen Ich-Erzähler, der in den meisten Abenteuern auch der genreübliche "Watson" ist: ein wohlhabender Anwalt aus Quebec, als aus der "Zivilisation", und damit der ideale Gegenpart zu dem in der "Wildnis" lebenden November Joe. Wie der gute Watson hat James Quaritch auch immer Zeit, wenn er gebraucht wird. Daneben gibt's eine interessante Mischung aus Personen der kanadischen Upper Class, sowohl weißen wie auch indianischen Waldbewohnern aller Art. Kurz: Es handelt sich um die perfekteste Mischung aus Detektiv- und Trappergeschichten, die mir bislang untergekommen ist. Übrigens ist auch der Autor Hesketh Vernon Prichard ein durchaus interessanter Mensch gewesen. Ein Wort zum Text: Den habe ich seinerzeit als Digitalisat des Originals im Internet gefunden und musste ihn erst einmal in eine Textdatei umwandeln, was bei der Qualität der Scans so eine Sache war und an einigen Stellen auch so eine Art Detektivarbeit erfordet hat (neben einiger technischer Pfiffigkeit). Eine Geschichte gab es tatsächlich als Textdatei, was eine große Hilfe war, auch wenn sich beim Gegenlesen mit dem Original da auch so einige Fehler fanden (da war die Vorlage wohl auch nicht besser). Was ich sagen will: Es können im Text noch einige der üblichen Scanfehler auftreten und ich wäre für jede diesbezügliche Meldung dankbar, weil ich natürlich einen möglichst fehlerfreien Text anbieten möchte. HP-NovemberJoe.pdf
  11. Zeno

    Zeno's Crime Club

    So, heute mal ein richtiges kleines Juwel von einem Roman, gerade einmal 65 Seiten dick (oder dünn?): The Agony Column. Ist es eigentlich ein Kriminalroman? Oder eher ein Agententhriller? Oder ein Liebesroman? Jedenfalls ist es auch ein Briefroman, denn sieben der neun Kapitel bestehen aus langen Briefen, die ein verliebter junger Amerikaner an seine Angebetete schickt, und in denen er in Fortsetzungen eine sehr verwirrende Geschichte um Mord, deutsche Spione und andere zeitgenössische Zutaten schildert. Zeitlich fällt die Handlung ein ganz klein bisschen aus dem Rahmen, denn sie spielt bei Ausbruch des 1. Weltkriegs in London, und zwar innerhalb dort lebenden Amerikaner. Die eigentliche Story könnte aber auch am Ende des 19. Jh. spielen. Es würde dann aber die parodistische Note fehlen, die der Roman auch hat. Schon der Titel verweist ja auf eine der wichtigsten Informationsquellen des großen Sherlock Holmes, die "Seufzerspalte" in den britischen Tageszeitungen. Und der Inhalt spielt mit Versatzstücken aus Romanen und Erzählungen, in denen während des 1. Weltkriegs und davor wackere britische Detektive böse deutsche Spione das Handwerk legten. Auch Sherlock Holmes wurde ja zu diesem Zweck reaktiviert und musste dafür seine Bienenstöcke zeitweise verlassen ("His Last Bow. The War Service of Sherlock Holmes", 1917). Erschienen ist das Werk 1916. Autor ist ein Amerikaner namens Earl Derr Biggers (1884–1933), der drei Jahre zuvor einen Riesenerfolg mit dem Roman "Seven Keys to Baldpate" erzielt hatte, der - soweit mir bekannt - bislang (leider) noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Was 1916 noch keiner wissen konnte: 1925 gelang Biggers - so unglaublich das auch klingen mag - noch ein sehr viel größerer Erfolg. Er erfand nämlich den chinesischen Polizeibeamten Charlie Chan aus Honolulu, nach Sherlock Holmes der am meisten beschäftigte Detektiv der Filmgeschichte (dabei sollte man aber darauf hinweisen, dass die Streifen meist dürftigen Inhalts sind und bei weitem nicht an die Qualität der nur sechs Romane heranreichen). Aber der gehört nun wirklich nicht nach M1880 … (wer aber an den englischen Originalen interessiert ist, kann mir eine PN mit seiner E-Mail-Adresse schicken.) Ich sollte noch anschließen, dass es dieses Buch auch als gut anhörbares Hörbuch bei LibriVox gibt, wie übrigens auch "Seven Keys to Baldpate". AgonyColumn.pdf
  12. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Hallo Leute, gestern habe ich von LibriVox zwei Abenteuer mit der Detektivin Loveday Brooke von C.L. Pirkis (siehe oben) heruntergeladen, darunter auch die m.E. beste "The Redhill Sisterhood". Die andere ist die erste der Anthologie: The Black Bag Left On A Door-Step". Letztere habe ich mir gestern Abend noch angehört (ich ahbe ja auch sonst nix zu tun) und fand sie eigentlich ganz in Ordnung. Bin schon gespannt auf die andere. Sucht bei LibriVox einfach nach der Autorin.
  13. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Vor einiger Zeit habe ich mal versprochen, die Anthologie "The Great Portrait Mystery" von Freeman hochzuladen. Das ist eine bunte Mischung aus zwei Thorndyke-Stories, einer mit einem eher mystischem Thema, Ganovenstückchen u.s.w. Das tue ich hiermit. Das meiste davon ist amüsant und irgendwie genau das Richtige für Zeiten wie diese. Mir selbst hat die Titelgeschichte am besten gefallen, die eine Art Schatzsuche erzählt, verknüpft mit wahrscheinlich dem einzigen Museumsraub der Literaturgeschichte, der mit dem durchaus sachgemäßen Einsatz einer Oboe durchgeführt wird. Ich sollte vielleicht noch anfügen, dass die Thorndyke-Geschichte "The Missing Mortgagee" und die Erzählung "The Bronze Parrot" als kostenloser Download bei LibriVox zu haben sind. Beide Versionen sind sogar recht gut anhörbar, was ja bei den LibriVox-Hörbüchern leider nicht immer so ist. GreatPortraitMystery-1918.pdf
  14. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Tatsächlich habe ich noch eine mir bislang nicht bekannte Thorndyke-Story gefunden, die ich Band 2 der Kurzgeschichten-Gesamtausgabe eingefügt habe, wo sie zeitlich hingehört. Hier ist die neue Version dieses Buchs. Freeman-Thorndyke-Stories-02.pdf
  15. Zeno

    Zeno's Crime Club

    Gute Nachrichten: Die ersten fünf Thorndyke-Romane gibt es jetzt als (deutschsprachiges Hörbuch) bei hm-audiobooks ( www.hm-audiobooks.de), und zwar sowohl als audio- als auch als MP3-CD. Kleiner Tipp: Am besten hört (und natürlich auch lest, wenn Ihr das vorzieht) die Romane Nr. 2 (Das Auge des Osiris) und 3 (Alptraum New Inn 31) in chronologischer, d.h. in diesem Falle umgekehrter Reihenfolge. In Nr. 2 wird an einer Stelle auf Nr. 3 zurück verwiesen (außerdem wird dort die Geschichte aus Nr. 1 weitererzählt, wie Dr. Jervis Assistent von Thorndyke wurde). Ob die Übersetzung gut ist oder nicht, kann ich noch nicht sagen, weil ich sie noch nicht gehört habe. "Alptraum New Inn 31" statt "Das Geheimnis von New Inn 31" macht mich ein bisschen skeptisch. Ich gebe aber zu, dass es die Sache ganz gut trifft. auch weiß ich natürlich nicht, ob das gekürzt worden ist oder nicht. Die angegeben Lauflängen lassen aber auf erhebliche Kürzungen schließen ☹️. Ich fürchte, Ihr werdet doch auf meine Originalversionen zurückgreifen müssen. Immerhin gibt es aber die ersten vier Romane als (englischsprachiges) Hörbuch bei LibriVox. Watch this space!
  16. Zeno

    Essen

    Warten wir mal ab, wie das alles im November aussieht. Bin da aber nicht sehr optimistisch.
  17. Zeno

    Essen

    Falls noch für einen sechsten (wieder) Platz sein sollte, wäre ich auch gerne dabei. Muss unbedingt Thufirs neues Spiel okularinspizieren
  18. Zeno

    Essen

    Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Lt. WDR-Nachrichten heute früh um 6.00 Uhr ist der Erlass der Landesregierung jetzt draußen, und damit auch die darin enthaltenen Bestimmungen. Nicht klar ist mir, ob und wenn wieviel die Kommunen Zeit haben, das umzusetzen (da war die Berichterstattung ziemlich schwammig). Auch einige Bestimmungen scheinen recht schwammig zu sein, wie die zur Sperrstunde, wo keine Zeiten genannt werden. Aber das ist für uns ja wohl irrelevant. Ich werde jedenfalls heute zu hause bleiben.
  19. Zeno

    Essen

    Letzteres mag sein. Das ist aber auch die Zahl, die mit dem In-Kraft-Treten allgemein gültiger Regeln in NRW gelten wird (wenn man den Radiomeldungen vom WDR von gestern Glauben schenken darf). Meine Verunsicherung rührt daher, dass ich nicht weiß, wann das sein wird. Ich möchte nämlich nicht morgen abend ankommen, und es heißt dann: Ällebätsch - doch nur fünf. Es wäre sicher vielen geholfen, wenn es endlich mal einheitliche Regelungen gäbe.
  20. Zeno

    Essen

    Unser aller Mini-Prä sprach gestern von maximal fünf Personen aus unterschiedlichen Haushalten in "Hotspots", zu denen die Stadt Essen seit gestern ebenfalls zählt. Oder gilt das erst ab 1.11.?
  21. Zeno

    Essen

    Waren's nicht eigebtlich fünf? Oder zählen A+T als eine Person, weil sie aus dem gleichen Haushalt kommen? Verwirrend.
  22. Wie es anderswo aussieht, weiß ich nicht. Da solltet Ihr mal die diversen Websites durchforsten.
  23. Hallo Leute, wegen der wieder steigenden Anzahl von Corona-Neuinfektionen ist auch der GRT in Bochum am 10.10. abgesagt worden. Ich gehe auch mal davon aus, dass in diesem Jahr und auch in der ersten Hälfte des nächsten kein neuer Versuch unternommen werden wird.
  24. Zeno

    Essen

    Werd' fit, Junge! Du wirst noch gebraucht.
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