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Dann zitiere ich mich mal selbst:

 

Es gibt unterschiedliche Prioritäten, nach denen eine Gruppe sich konstituiert und aufgrund derer sie harmonisiert.

 

Dein Beitrag, Rosendorn, macht sehr schön klar, dass es eben mehrere Zugänge zu einer gut zusammengesetzten Rollenspielgruppe und einem angenehmen Spiel gibt.

 

Es gibt Leute, die wie du denken und die mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren gut bedient sind, und es gibt Leute, die wie ich denken, bei denen das Verfahren kein zufriedenstellendes Ergebnis bringen würde, weil gewisse Faktoren anfangs schon ausgeblendet sind.

 

Was hier am Anfang vorgestellt wurde, taugt für Spielgruppen wie unsere nicht die Bohne, tritt aber mit einem anderen Anspruch auf.

 

Nichts anderes erzähle ich von Anfang an. Und dass ich keinen "Gruppenvertrag" für mein Spiel annehme oder ihn wenn nicht so nennen will, habe ich nirgens behauptet.

 

Ich fasse ihn entweder weiter, so dass auch soziale Faktoren eine wesentliche Rolle spielen und/oder ich wende ihn anders an. Auch das steht in meinen Beispielen drin.

 

Und mit dem Bewerbungsgespräch hatte ich mich auch bereits geäußert: Als ein Werbegespräch, in dem man sein Spiel vorstellt und schaut, ob das den Nerv des potentiellen Spielers trifft, ist es voll in Ordnung. Sollten sich darüber hinaus offensichtliche Unvereinbarkeiten und ein derbes Konfliktpotential zeigen, würde ich dem Betreffenden sogar eine Absage erteilen. Aber solche Fälle dürften höchstens bei 5% liegen - fallen also nicht ins Gewicht. Drücken wir es anders aus: Die Leute, mit denen ich ein Gespräch führe, kommen mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit als Mitspieler für mich in Frage. Damit ist es kein "Bewerbungsverfahren" mehr

 

Ein andersgeartetes Bewerbungsverfahren, das nicht gleichberechtigt ist und irgendwie nach Begutachtung aussieht, ist hingegen für mich nicht akzeptabel.

 

Mit solchen Leuten spiele ich schlicht und ergreifend nicht zusammen.

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[...]Ein andersgeartetes Bewerbungsverfahren, das nicht gleichberechtigt ist und irgendwie nach Begutachtung aussieht, ist hingegen für mich nicht akzeptabel.[...]
Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Wer will oder fordert sowas? Ich jedenfalls nicht und wenn jemand anders das wollte, so muss ich das wohl überlesen haben. Alle dem Gedanken vom Gruppenvertrag positiv eingestellten Menschen, die ich hier las, haben doch von einem lockeren gleichberechtigten Gespräch gesprochen. Oder wo habe ich das überlesen?

 

Ich jedenfalls bin vielleicht ein wenig offener als du, ich treffe mich auch mal mit Leuten, bei denen ich nicht schon vorher zu 95% weiß, ob es passen wird. Bin ja kein Hellseher, wenn ich z.B. jemanden hier im Forum kennenlerne (erst vor einem guten Jahr passiert). Dann haben wir uns also getroffen und locker in 'ner Kneipe gelabert. Natürlich als Gleichberechtigte.

 

Die Folge war, dass wir einfach zusammen eine neue Gruppe gegründet haben, wozu ich dann ein paar mit bekannte Mitspieler "rekrutierte". Alles ohne Zwang und Stress. :dunno:

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  • 10 Monate später...

Mir ist bei einigen Beiträgen der letzten Tage aufgefallen, dass Handlungen der Spielfiguren und ihre Resonanz innerhalb der Spielwelt mit Bemerkungen zum Gruppenvertrag bewertet werden.

 

Dies macht für mich aber keinen Sinn, da der Gruppenvertrag zwischen den Spielern gilt und nur mittelbar für die Figuren (z.B. indem die Spieler für eine bestimmte Gruppe andere Übereinkünfte haben als für eine andere).

 

Wenn z.B. vereinbart wurde, dass nicht mit Wattebäuschchen geschmissen werden soll, eine Figur aber dies dennoch in einem Abenteuer macht, dann werden natürlich alle Beteiligten irgendwie reagieren müssen. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Bemerkung an den Spieler: "Was soll das? Das wollten wir doch nicht!"

 

Meist wird es nicht so eindeutig sein und erst nach der Spielrunde auffallen. Im Abenteuer gibt es daher Handlungen von anderen Spielerfiguren und NSC, die eigentlich per Gruppenvertrag gar nicht nötig geworden wären. Bei einer nachträglichen Diskussion kann man sicher über diese Handlungen und die Logik innerhalb der Spielwelt unterhalten, dies dann aber ohne den Bezug zum Gruppenvertrag. Denn normalerweise wird man keine Erklärung innerhalb der Spielwelt finden, warum Wattebäuschchen nicht geworfen werden sollten.

 

Solwac

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Mir ist bei einigen Beiträgen der letzten Tage aufgefallen, dass Handlungen der Spielfiguren und ihre Resonanz innerhalb der Spielwelt mit Bemerkungen zum Gruppenvertrag bewertet werden.

 

Natürlich, wo soll das sonst vereibart sein? Die Spieler einigen sich drauf, in welchem Rahmen ihre Figuren sich bewegen sollen. Was akzeptabel ist und wie sie in die Spiekwelt eingebunden sind:

 

S1: Hmm... Ich ab Bock auf 'nen Schwarzen Hexer, der auch mal jemanden mit bösen Blick verzaubert. S2, Du magst doch einen Xan-Ordenskrieger spielen, bekommen wir das hin?

 

S2: Hmm, ich seh da kein Problem. Ich will eh einen Ordenskrieger spielen der rustikaler drauf ist, der weiß, dass es auch schmutzige Lösungen für Probleme geben kann. Ich find die Heile-Welt-Wischi-Waschi Ordenskrieger und Priester eh langweilig. Guck halt, dass Du nicht gleich damit anfängst Leute umzubringen. lass uns 'ne Weile durch die Gegend ziehen und Freunde werden. SL, passt das zu Deiner Vorstellung?

 

SL: Jo, passt. Ich mag's eh lieber grim and gritty.

 

So würde das in einem Gruppenvertrag geregelt werden. Wenn gegen diese Vereinbarung einer der drei verstößt, wären die anderen beiden zu Recht verärgert.

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Mir ist bei einigen Beiträgen der letzten Tage aufgefallen, dass Handlungen der Spielfiguren und ihre Resonanz innerhalb der Spielwelt mit Bemerkungen zum Gruppenvertrag bewertet werden.

 

Dies macht für mich aber keinen Sinn, da der Gruppenvertrag zwischen den Spielern gilt und nur mittelbar für die Figuren (z.B. indem die Spieler für eine bestimmte Gruppe andere Übereinkünfte haben als für eine andere).

 

Wenn z.B. vereinbart wurde, dass nicht mit Wattebäuschchen geschmissen werden soll, eine Figur aber dies dennoch in einem Abenteuer macht, dann werden natürlich alle Beteiligten irgendwie reagieren müssen. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Bemerkung an den Spieler: "Was soll das? Das wollten wir doch nicht!"

 

Meist wird es nicht so eindeutig sein und erst nach der Spielrunde auffallen. Im Abenteuer gibt es daher Handlungen von anderen Spielerfiguren und NSC, die eigentlich per Gruppenvertrag gar nicht nötig geworden wären. Bei einer nachträglichen Diskussion kann man sicher über diese Handlungen und die Logik innerhalb der Spielwelt unterhalten, dies dann aber ohne den Bezug zum Gruppenvertrag. Denn normalerweise wird man keine Erklärung innerhalb der Spielwelt finden, warum Wattebäuschchen nicht geworfen werden sollten.

 

Solwac

 

Ich bin mir nicht ganz sicher, wo dein Problem liegt, aber der Gruppenvertrag legt doch im Zweifelsfall fest, wie die Logik der Spielwelt zu interpretieren ist. Es ist die Akzeptanz freiwillig gemeinsam anerkannter Grenzen und Beschränkungen.

 

Überschreitet ein Spieler diese Grenzen, dann kann er entweder seine Mitspieler im Anschluss überzeugen, dass dies in Zukunft zum Gruppenvertrag dazu gehört, es könnte als unerwünschter, aber in dem Fall legitimierter Einzelfall durchgehen oder es ist ein Verhalten, dass aufgrund des Gruppenvertrages nicht geduldet wird (im schlimmsten Fall wird die Uhr zurückgedreht oder die Zusammensetzung der Gruppe ändert sich).

 

Die Begründung des grenzüberschreitenden Verhaltens aus der Spielweltlogik ist ein (starkes) Argument in der Diskussion, aber nicht mehr. Insofern kann auch eine starke, an sich überzeugende Argumentation unberücksichtigt bleiben: "Du hast recht, aber so wollen wir das nicht spielen."

 

Wichtig ist m.E. noch, dass der Gruppenvertrag ja immer im Fluss und in der Regel ja gerade nicht ausdrücklich ausformuliert ist. Auch im Streitfall werden sich wahrscheinlich alle Beteiligen an ihre Vorstellung des Gruppenvertrages gehalten haben. Tatsächlich zeigt sich erst mal, dass sich die Vorstellungen nicht decken. Diskussionen über den Gruppenvertrag dienen also immer zuerst der Definition des Vertrages an dieser Stelle.

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