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Drachenmann

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  1. Stephan, ich denke auch, dass spätestens an diesem Punkt der Diskussion der rein schriftliche Austausch an seine Grenzen stößt. Ein persönliches Gespräch würden wir wahrscheinlich wesentlich entspannter und auch konstruktiver gestalten. Von daher einverstanden, lass uns hier besser abbrechen.
  2. Ich habe meine ursprüngliche Antwort noch einmal zitiert, weil ich der Meinung bin, dass nur so der Zusammenhang klar wird. Hervorhebung durch mich. Gegen diese Unterstellung wehre ich mich entschieden. Bitte lies dir meine Beiträge noch einmal genauer durch, vor allem meine Beispiele für Alltagsrassismus. Niemandem klebe ich ein Etikett an, um ihn danach in einen Schubkasten zu sortieren. (edit: Sie kleben sich das Rassisten-Etikett doch ganz von selber auf die Stirn und brauchen nicht mich dafür. Außerdem habe ich deine Antwort nochmals durchgelesen und komme so langsam darauf, was du mir tatsächlich unterstellst: "..., dass es gerechtfertigt ist, andere als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, wenn man ihnen nur das Label 'Rassist' anklebt." Mit diesem Satz unterstellst du mir nicht nur, wahllos und selbstgerecht "andere Menschen" als Rassisten zu bezeichnen, wenn es mir gerade in den Kram passt; du gehst sogar noch weiter und behauptest implizit, ich würde diese Bezeichnung gezielt vornehmen, um andere wider besseres Wissen bewusst zu diffamieren oder sogar zu verleumden. Eine solche Unterstellung geht für mich weit über jedes Maß hinaus, ich hoffe, du hast entweder nicht vor dem Schreiben nachgedacht oder aber ich interpretiere zuviel in deine Aussage hinein.) Ich halte es für gerechtfertigt, bestimmten Doktrin und Ideologien einen Maulkorb zu verpassen. Rassistische und gewaltverherrlichende Haltungen haben über Jahrhunderte mit ihren Taten demonstriert, wie sie sich das Zusammenleben der Menschen vorstellen. In großen Teilen der Welt tun sie das noch heute. Wer einer erwiesenermaßen unhaltbaren, unbegründbaren "Theorie" anhängt, die sich zentral auf Unterdrückung von und Gewalt gegenüber Minderheiten gründet, besitzt meiner Meinung nach nicht das Recht, in unserer Gesellschaft für deren Verbreitung das Recht auf freie Meinungsäußerung zu beanspruchen. Das macht nicht ihn selbst zu einem Menschen zweiter Klasse, sondern bringt zum Ausdruck, das das Recht der freien Meinungsäußerung dort endet, wo es gegen sich selbst missbraucht werden soll. Ich finde es krass, mit welcher Nonchalance du im letzten Satz deiner Antwort Täter zu Opfern stilisierst und beide einander gleich setzt. Du lässt hier völlig außer Acht, dass die Etikettierungen, die du erwähnst, Teil einer aktiven und aggressiven Ausgrenzung waren, die sehr oft in Massenmord endeten, und räumst den heutigen Vertretern dieser Gewaltideologien hier den Status ihrer eigenen damaligen und heutigen Opfer ein. Bitte denke noch einmal über deine Argumentationslinie nach. Wie du nachlesen kannst, bezog sich meine Antwort auf deinen Einwand "in der Vergangenheit". Du selber also hast diesen Vergleich zwischen früheren und heutigen Ereignissen hergestellt, auf den ich geantwortet habe. Ich weiß nicht, ob es von dir beabsichtigt war, aber durch das Weglassen dieser wesentlichen Information in deiner letzten Antwort erhält diese in meinen Augen den unangenehmen Beigeschmack eines rhetorischen Tricks, um meinen Standpunkt unglaubwürdig zu machen bzw. ihn sogar als undemokratisch hinzustellen. Das finde ich schade, denn ich gebe mir hier die größte Mühe, inhaltlich auf Argumente einzugehen, ohne sie für meine Zwecke zu verbiegen. Ich bitte dich um dasselbe Verhalten im Umgang mit mir. ------------------------------------------- Zu deiner letzten Antwort: Das Wort Täter umfasst wesentlich mehr als einen juristischen Straftatsbestand, nämlich eine ethische Komponente, genau wie das Wortpaar Recht und Gerechtigkeit. Das wird für diese Diskussion aber zu spitzfindig, deswegen verfolge ich diesen Gedanken nicht weiter. ------------------------------------------- Sicher haben auch Täter Rechte. Z.B. lehne ich es ab, den Brandstifter eines Flüchtlingsheimes in dem brennenden Gebäude einzusperren. ------------------------------------------- Aus welchem Grund bitte sollten die Äußerungen eines Höcke (nicht nur die zum Holocaust-Mahnmal) vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sein, sogar "natürlich", als sei dies ein Naturgesetz? Meiner Meinung nach sind sie genau das eben nicht, genauso wie seine Einlassungen zum angeblichen Sexual- und Fortpflanzungsverhalten von Schwarzafrikanern, aus dem er dann auch noch eine implizite Schlussfolgerung über das angeborene und unveränderbare Verhalten ihrer Nachkommen zog. Das ist Rassismus pur und ein Spiel mit dem Feuer! Und ja, ich nehme mir das Recht heraus und gestehe es jedem anderen als Teil unserer Gesellschaft zu, solchen Leuten das Maul zu verbieten. Nicht ich gefährde die Demokratie, wenn ich solchen Äußerungen eines kranken Weltbildes entgegentrete, sondern dessen Vertreter tun es, denn sie missachten bewusst und absichtlich die Menschenwürde und Gleichwertigkeit anderer. Dafür muss ich kein Gerichtsverfahren abwarten, weder im Alltag, noch gegenüber politischen Rädelsführern. Und Höckes Äußerungen werden auch in der AfD kritisch gesehen? Schon klar, für Rassisten ist in der AfD kein Platz! Nein, im Ernst: Diese braune Wurst fällt lediglich dem Machtkampf und Postengeschacher im Vorstand und der Positionierung im beginnenden Wahlkampf zum Opfer. Ein weiteres Tor für Petry im internen Pokalderby gegen Gauland.
  3. Selbstverständlich kann ich keine Lösung in fünf Zeilen anbieten, weil das Problem sehr komplex ist und aus vielen Richtungen betrachtet werden kann. Und ich möcht ein weiteres Mal betonen, dass es mir nicht allein um Nazis und deutschnationalistische Rassisten geht, sondern um die Vertreter gewaltverherrlichender Machtideologien generell. Also auch etwa um Salafisten. Die Denkweise ist bei allen diesen Leuten dieselbe. Zunächst und an erster Stelle geht es um Opferschutz. Es reicht nicht, die Polizei zu rufen und das weitere Geschehen mit dem Smart-Fon zu filmen. Die Leute, von denen ich rede, befinden sich in der Minderheit, fühlen sich aber dennoch pudelwohl und vor allem sicher. Das muss sich ändern! Jeder einzelne Mensch in dieser Gesellschaft muss sich verantwortlich fühlen und den Vetretern solcher Ideologien entgegentreten, jeder mit seinen eigenen Mitteln. Und wer jemanden sieht, der das tut, muss ihm unaufgefordert zur Seite stehen, ohne wenn und aber. Daran krankt es momentan sehr, jeder schaut auf den anderen und alle zusammen jammern, "jemand" müsste doch mal "was tun". Und während sie ratlos stehen und flennen, werden Menschen bedroht, angegriffen, verletzt und ermordet. Sobald die Einzelnen zusammenstehen und die Opfer schützen, wird sich automatisch die Stimmung gegenüber solchen ideologischen Gewalttätern verändern: Weg von hilfloser Starre, von Sprachlosigkeit und Phlegma, hin zu aktiver Solidarität. Und daraus wird der Spiegel, der solchen Leuten dann kollektiv vorgehalten wird: Ihr lehnt uns, unsere bunte und tolerante Gesellschaft ab und wollt sie zerschlagen? Das lassen wir, die Mehrheit, nicht zu! Ändert euch, beginnt nachzudenken und zu argumentieren - aber zwingt nicht der Mehrheit mit Gewalt euer verstaubtes Schwarz-Weiß-Denken auf! Wir jedenfalls werden nicht dulden, dass ihr eure Unzufriedenheit mit euch selber an Unbeteiligten, Schutzbedürftigen, Unterlegenen oder einfach nur anders Aussehenden oder anders Lebenden mit Gewalt auslebt! Auf die Sanktionierung von rassistischen und nationalistischen Gedanken durch Politik, Institutionen und Behörden gehe ich an dieser Stelle nicht ein, ebensowenig auf psychologische Zusammenhänge. Das würde den Rahmen sprengen. Nein. Zunächst schaue ich hin und höre zu, dann versuche ich zu argumentieren, wenn es sich um eine Gesprächssituation handelt. Ich gehe nicht von Äußerlichkeiten aus und gehe auch nicht aggressiv gegen Leute vor, indem ich ihnen ungefragt solches Gedankengut unterstelle. Und zu Beginn eines Gesprächs stelle ich immer Fragen, gerade weil ich niemandem Unrecht tun will. Sämtliche Konfrontationen, die ich erlebt habe, gingen von aggressiven Rassisten aus, deren übergriffiges Verhalten ein Einschreiten erforderten. Das ist nicht selektiv, sondern konsequent. Außerdem ist es ja so, dass Dogmatiker unter einem erhöhten Mitteilungsbedürfnis leiden. Sie müssen nicht gereizt oder provoziert werden, es reicht einfach, die Ohren offenzuhalten und den eigenen Blick zu schärfen. Gegen diese Unterstellung wehre ich mich entschieden. Bitte lies dir meine Beiträge noch einmal genauer durch, vor allem meine Beispiele für Alltagsrassismus. Niemandem klebe ich ein Etikett an, um ihn danach in einen Schubkasten zu sortieren. (edit: Sie kleben sich das Rassisten-Etikett doch ganz von selber auf die Stirn und brauchen nicht mich dafür. Außerdem habe ich deine Antwort nochmals durchgelesen und komme so langsam darauf, was du mir tatsächlich unterstellst: "..., dass es gerechtfertigt ist, andere als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, wenn man ihnen nur das Label 'Rassist' anklebt." Mit diesem Satz unterstellst du mir nicht nur, wahllos und selbstgerecht "andere Menschen" als Rassisten zu bezeichnen, wenn es mir gerade in den Kram passt; du gehst sogar noch weiter und behauptest implizit, ich würde diese Bezeichnung gezielt vornehmen, um andere wider besseres Wissen bewusst zu diffamieren oder sogar zu verleumden. Eine solche Unterstellung geht für mich weit über jedes Maß hinaus, ich hoffe, du hast entweder nicht vor dem Schreiben nachgedacht oder aber ich interpretiere zuviel in deine Aussage hinein.) Ich halte es für gerechtfertigt, bestimmten Doktrin und Ideologien einen Maulkorb zu verpassen. Rassistische und gewaltverherrlichende Haltungen haben über Jahrhunderte mit ihren Taten demonstriert, wie sie sich das Zusammenleben der Menschen vorstellen. In großen Teilen der Welt tun sie das noch heute. Wer einer erwiesenermaßen unhaltbaren, unbegründbaren "Theorie" anhängt, die sich zentral auf Unterdrückung von und Gewalt gegenüber Minderheiten gründet, besitzt meiner Meinung nach nicht das Recht, in unserer Gesellschaft für deren Verbreitung das Recht auf freie Meinungsäußerung zu beanspruchen. Das macht nicht ihn selbst zu einem Menschen zweiter Klasse, sondern bringt zum Ausdruck, das das Recht der freien Meinungsäußerung dort endet, wo es gegen sich selbst missbraucht werden soll. Ich finde es krass, mit welcher Nonchalance du im letzten Satz deiner Antwort Täter zu Opfern stilisierst und beide einander gleich setzt. Du lässt hier völlig außer Acht, dass die Etikettierungen, die du erwähnst, Teil einer aktiven und aggressiven Ausgrenzung waren, die sehr oft in Massenmord endeten, und räumst den heutigen Vertretern dieser Gewaltideologien hier den Status ihrer eigenen damaligen und heutigen Opfer ein. Bitte denke noch einmal über deine Argumentationslinie nach.
  4. Wieso das denn? Fimolas z.B. hat BBs Beitrag sachlich kritisiert, ohne die AfD mit auch nur einem einzigen Wort zu verteidigen. Richte doch bitte diesem "Man" aus, wenn du ihn siehst, dass die Kritik an der Wortwahl eines der Forumsbeiträge keinesfalls zugleich mit der Verteidigung dieser Gruppierung erfolgen muss.
  5. Das gilt für das Gespräch auf Augenhöhe mit Menschen, die einem Dialog prinzipiell offen gegenüberstehen und zumindest grundsätzlich bereit sind, ihre eigenen Gefühle zu reflektieren, ja. Für Anhänger eines rassistischen oder sogar nationalsozialistischen Weltbildes gilt das aber nicht, denn deren gesellschaftliche Sicht gründet sich auf dem genauen Gegenteil von Empathie und Selbstreflexion. Aus welchem Grund sollte ich außerdem Leuten mit Verständnis und Einfühlsamkeit begegnen, die ihre Suche nach den Schuldigen für die eigene persönliche Situation darauf aufbauen, dass sie mir ins Gesicht schreien, die Menschen seien qua Geburt verschieden viel wert und eine (gewalttätige) Unterdrückung Minderwertiger sei gerechtfertigt, wenn sie durch Höherwertige erfolge? Und als höherwertig betrachten sie sich natürlich selbst, warum auch immer. Und beim ersten Widerwort oder Gegenargument werden sie aggressiv und drohen mir glaubhaft Gewalt an, wünschen mir aber zumindest ehrlich den Tod. Möglicherweise, sogar ziemlich sicher ist so jemand in seinem Inneren von Unsicherheit und Ängsten zerfressen, aber: Er kanalisiert sie in Gewaltidealisierungen gegenüber Unterlegenen und/oder angeblich Minderwertigen, die er befürwortet oder sogar auslebt. Und solange er das tut, ist mir seine eigene emotionale Situation so wichtig wie der Dreck unter meinen Nägeln. So jemanden betrachte ich nicht als Mitglied der Gesellschaft. Und er besitzt in meinen Augen auch kein Recht auf freie Meinungsäußerung. Leute, die ein solches Weltbild vertreten, verursachen bei mir einen fast körperlichen Ekel. Ich will und kann mich nicht in sie hineinfühlen oder ihnen sogar auch nur den Ansatz von Akzeptanz und Wertschätzung entgegenbringen. Auf diese Reaktion haben sie mich durch ihr eigenes Verhalten über Jahrzehnte konditioniert, und wann immer ich mich selber auf die Probe stelle und mich auf eine offene, ehrliche und inhaltliche Auseinandersetzung mit ihnen einlassen will, werde ich nach spätestens fünf Minuten in meiner Einschätzung bestätigt.
  6. Ich habe mehrere Probleme mit deinem Beitrag, obwohl ich weiß, was du meinst. Mein erstes und größtes Problem ist deine Formulierung "nicht sympathisieren": Warum schreibst du nicht "offen und klar ablehnen"? Hast du Angst vor deutlichen Aussagen? Mein zweites Problem ist dein Anspruch, die Würde solcher Leute zu wahren, indem bloß nicht ihr "Grundrespekt" angekratzt werden sollte. Warum denn nicht, wo doch ihre gesamte so genannte Überzeugung in nichts anderem besteht, als anderen Menschen deren Würde abzusprechen? Dogmatiker argumentieren nicht, sie verbreiten Parolen. Dementsprechend hören sie auch keinerlei Argumentation zu oder antworten angemessen argumentationsbezogen, sondern brüllen ihr Gegenüber nieder. Mit Dogmatikern ist keine sachliche Auseinandesetzung möglich. Wie möchtest du mit jemandem reden, der in die Diskussion mit solchen Aussagen einsteigt: "Ist doch gut, wenn die Neger im Mittelmeer ersaufen!" "Afrikaner halten sich fünf Frauen und setzen Kinder in die Welt wie Karnickel!" "Araber kommen hierher, um blonde deutsche Frauen zu vergewaltigen!" "Deutsche leben in Armut, die Asylanten kriegen eine 5-Zimmerwohnung und einen Mercedes!" Wer so redet, hat in meinen Augen jedes Recht auf Respekt verwirkt, denn er selber bringt anderen keinen Respekt entgegen. Die völlige Emphatielosigkeit gegenüber anderen bei gleichzeitig hemmungslosem Egoismus führt dazu, dass eine argumentative Auseinandersetzung mit solchen Leuten asymmetrisch gerät: Du argumentierst, dein Gegenüber plärrt wie ein schadhafter Volksempfänger. Wer lauter schreit hat recht(s). Mein drittes Problem ist, dass du diese Leute dumm, sogar selbstgewählt dumm nennst. Das halte ich für falsch und auch für gefährlich. Nicht sie selber sind dumm, sondern ihre Haltung ist es. Sie alle für dumm zu halten führt dazu, ihre Wortführer und Ideologen ebenfalls für dumm zu halten, dies aber ist ein gefährlicher Trugschluss. Die hauptsächlich männlichen Marionettenspieler im Hintergrund sind keinesfalls dumm, sondern klar berechnende Machtpolitiker, die Tote einkalkulieren. Dumm sind nur die Idioten, die den Dreck auf der Straße wegprügeln. Bedenke die SA und den so genannten Röhm-Putsch... Mit deinen letzten zwei Sätzen kann ich so gar nichts anfangen. Mit ihnen verniedlichst du meiner Meinung nach die latente und chronische Gewalttätigkeit, die von Dogmatikern ausgeht. Unterm Strich werte ich deinen gutgemeinten Beitrag als den von einem Familienvater, der seine Kinder in gesicherten Verhältnissen in dem beschaulichen Vorort einer schwäbischen Kleinstadt aufwachsen sieht, morgens mit dem Mercedes zu seiner Arbeitsstelle fährt und soziale Brennpunkte nur aus dem Fernsehen kennt. Und wenn ich versuche, diesen Blickwinkel einzunehmen, kann ich deinen Beitrag nachvollziehen. Ich werde sogar neidisch, weil ich gerne auch mal in solchen Verhältnissen gelebt hätte. So behütet und beschaulich in einer Umgebung, in der sich die Menschen "Guten Tag!" sagen und es auch so meinen. Meine Welt sieht aber ganz anders aus. Ich bin mit "meinen" Kindern in die Straßenbahn gestiegen und wurde von einer doitschen Rentnerin begrüßt mit: "Ach, und jetzt sind die afrikanischen Negerkinder schon im deutschen Kindergarten, muss das sein?" Wie soll ich die Kinder und mich dann anders retten als mit Sarkasmus oder roher Gewalt? Hat diese Frau tatsächlich ein Recht auf würdevolle Behandlung? Und welche Form bitte sollte ich in dieser Situation einer solchen Nazi-Schlampe gegenüber wahren? Oder als wir eine Schnitzeljagd durchführten und die Füchse weinend zurückkamen, weil sie von einem Rentner vertrieben worden waren, den ich später zur Rede stellte: "Ist mir scheißegal, ob die Blagen Hasenstreu genommen haben: Vor meinem Haus will ich keine dreckigen Araberkinder sehen! Wir sind hier in Deutschland, wir wollen keine Kameltreiber!" Oder die freundliche Dame, die sich mit "meinen" Mädchen unterhielt: "Und wo kommt ihr denn her?" "Vom Schülerladen, wir machen einen Ausflug!" "Nein, wo ihr herkommt..." "Na, aus Frankfurt-Hausen! Wir sind an der ***-Schule!" "Nein, wo kommt ihr wirklich her?" "Hä? Wir sind aus Hausen!" "Nein, ihr seid doch schwarz!" "Ja und? Wir sind aus Hausen!" Und das sind die harmlosen und gewaltfreien Beispiele aus meinem Alltag. Die anderen und die politisch motivierten Begegnungen erwähne ich nicht.
  7. Ach, ich sehe da gar kein wirkliches Missverständnis, sondern eher unterschiedliche Prinzipien. (...) Aber bedenke doch bitte, dass wir hier unterschiedlichste Leser aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringen, die sich über unterschiedliche Dinge austauschen wollen. Da ist es nur bedingt förderlich, den allgemeinen Ton unnötigerweise derart zu verschärfen. Das Forum ist ein Medium des kommunikativen Austausches. Ich sehe daher jeden Nutzer in der Pflicht, sich um einen sowohl sachlichen als auch höflichen Ton zu bemühen, um dem Grundanliegen des Informationsaustausches gerecht zu werden. Wer dagegen verstößt, sollte darauf aufmerksam gemacht werden, denn unsachliche und unhöfliche Umgangsformen werden bestimmte Leser verschrecken und über kurz oder lang die allgemeine Diskussionskultur entsprechend beeinflussen. Ich habe deine Antwort nun mehrfach gelesen, deine freundliche Aufforderung in meinem Herzen bewegt und ich bedenke sie sehr ernsthaft. Ausschlaggebend sind für mich der letzte Satz des ersten und der zweite Abschnitt insgesamt: Ich stimme ich dir gerne in allen Aussagen bedingungslos zu, auch und vor allem im Zusammenhang mit dem ersten Satz des folgenden Abschnitts (Absätze von mir eingefügt). Nur eine kleine Anmerkung: Ich bin sehr dafür, das "Man" durch ein klares "Wir alle" zu ersetzen. Zum zweiten Absatz: Auch hier stimme ich dir nahezu völlig zu. Persönliche Verbalausfälle ohne Anwesenheit des Adressaten sind sinnlos verschossenes Pulver. Die Klammern um den zweiten Satz stammen von mir, denn diesem Satz stimme ich nicht zu: Nicht die reaktiven Schimpfworte würdigen einen Rassisten herab, das hat er schon längst vorher mit seiner inneren und geistigen Haltung selbst und proaktiv erledigt. Dennoch bleibt deine Frage, ob wir das hier so haben wollen, und auf sie kann ich ebenfalls nur mit nein antworten. Zum dritten Absatz: Das Wort Ressentiment halte ich für unglücklich gewählt, denn es bedeutet Vorbehalt. Was ich und ungezählte andere gegenüber Rassisten usw. empfinden, wird mit diesem Wort nicht ausgedrückt. Meiner Erfahrung nach kann es möglich sein, mit Nationalisten und sogar Faschisten bis zu einem gewissen Punkt eine politische Auseinandersetzung zu führen. Mit Rassisten oder Nazis ist das schlichtweg unmöglich, weil sich jede Auseinandersetzung mit ihnen auf dem Boden eines fast religiösen Glaubenskonfliktes bewegt und außerdem sehr oft (nicht von mir ausgehend) von Drohungen und Gewaltbereitschaft begleitet ist. Solche Leute waren, sind und werden immer mein politischer und persönlicher Gegner sein, den ich mit allen Mitteln bekämpfe, die mir zur Verfügung stehen. Doch auch hier stellst du eine Frage an den Schluss, der ich mich nicht verschließen kann und möchte, der Frage nach dem Ergebnis. Mit dieser Frage leitest du zum vierten und letzten Absatz des Teilzitates über, mit der du auf ein mir sehr unangenehmes Symptom überleitest: Die konfrontationslose Selbstbeweihräucherung als aufrechte Antifaschisten in einem geschlossenen System unter Gleichgesinnten. Diese, sich selbst feiernde, Selbstherrlichkeit war mir und anderen schon vor inzwischen mehr als 20 Jahren dermaßen zuwider, dass wir mit etwa 15 Leuten der Frankfurter Antifa als Maulheldenverein geschlossen den Rücken kehrten. Du hast mich also, ohne davon zu wissen, an meine Wurzeln erinnert und mir meine meine eigene Überzeugung vor Augen geführt, dass ohne Konfrontation mit dem Gegner absolut jeder sich als überzeugter Antifaschist produzieren kann. Getreu meinem Wort: Ohne Gast ist jeder Depp ein guter Kellner! Entscheidend ist das persönliche Verhalten im direkten Konfliktfall. Danke, dass du mich geerdet hast! Da deine Herleitung rein forumsbezogen erfolgt ist und mich überzeugt, gehe ich mit deiner Schlussfolgerung konform. Kein Forums-User hat rassistische, faschistische oder nationalsozialistische "Überzeugungen" geäußert. Persönliche Anfeindungen oder Verunglimpfungen waren daher nicht zielgerichtet und unangebracht, nur eine faktische und argumentative Auseinandersetzung mit dem Thema wäre daher angemessen und zielorientiert gewesen. Trotzdem sind wir keine Argumentationsmaschinen, ich verstehe BB auf emotionaler Ebene nach wie vor und kann seine Äußerung einfach nicht als Entgleisung bezeichnen. Manchmal gehen die Gäule mit einem durch, dann muss die Empörung einfach raus, Moderator hin oder her. Und wiederholend: Auch ein Moderator hat das Recht, sich als User zu äußern. Notfalls muss ein Glob-Mod eingreifen, aber BB ist ja nicht geplatzt wie eine geschüttelte Sektflasche in der Freibadsonne. Lieber Fimolas, ich danke dir herzlich. Mit deiner nachvollziehbaren und sachlichen Kritik hast mich zum Nachdenken angeregt, in welchem Rahmen welche Wortwahl zielführend sein kann und wann sie vielleicht nur zur (selbstgerechten) Vortäuschung von Standhaftigkeit dient.
  8. Fimolas, zunächst herzlichen Dank für die Verlagerung der Diskussion in diesen Strang! Ich fürchte, du missverstehst mich. Keineswegs bin ich der Meinung, dass persönliche Beleidigungen von Diskussionsteilnehmern einem sachlichen Austausch dienen, im Gegenteil. Das gilt im echten Leben und erst recht in einem Forum, das ja die Diskussion auf den Schriftverkehr beschränkt. Deswegen bin ich genau wie du der Meinung, dass die Nettiquette in unserem Forum unbedingt gewahrt bleiben sollte. Andererseits stehe ich auch nach mehr als dreissig Jahren, in denen ich mit anderen und allein Rassisten, Nationalisten, (Neo)faschisten und (Neo)nazis entgegentrete, auf dem klaren Standpunkt, dass deren "Überzeugungen" einzig dazu dienen, Unterdrückung von und Gewalt gegen Minderheiten mit hahnebüchenen pseudopolitischen "Argumenten" mühsam zu bemänteln. Da dies meiner Erfahrung nach so ist und es sich mit der unverhohlenen Aggressivität und latenten Gewalttätigkeit solcher Menschen belegen lässt, sind m.M.n. deren Haltungen auch nicht durch das Recht der freien Meinungsäußerung gedeckt. Schließlich reden wir hier über kein Henne-Ei-Problem, sondern über aktiv menschenverachtende und gewalttätige Machtpolitik: Nicht nur die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts zeigt, worin die Ziele solcher Bewegungen und Vereinigungen (dazu zähle ich übrigens nicht nur rechte) liegen und auf welche Weise sie durchgesetzt werden (sollen). Da solche Vereinigungen eine bunte und demokratische Gesellschaft grundsätzlich ablehnen und bekämpfen, halte ich es für das Recht eines jeden Demokraten, ihnen ebenso und reaktiv mit persönlicher Ablehnung und Verachtung zu begegnen, sie von den Regeln eines respektvollen Miteinanders auszuschließen. Zumindest solange, bis ihr Gehirn beginnt zu arbeiten. Genauso halte ich es für legitim, sie für ihre so genannte Überzeugung (die für mich keine ist) abschätzig zu behandeln und despektierlich über sie zu sprechen. Für mich ist jedes Mittel recht, sie in ihrer ungerechtfertigten Selbstüberhöhung lächerlich zu machen und gesellschaftlich auszugrenzen. Damit stehe ich auch bei weitem nicht allein. Ein Beispiel sei nur der NPD-Aufmarsch vor Jahren in Frankfurt, der zunächst in das Fechenheimer Gewerbegebiet verlegt wurde und dessen Teilnehmer auf polizeiliche Anordnung zunächst ihre Bomberjacken auf links drehen und anschließend sämtliche Stahlkappenstiefel abgeben mussten. Das bedeutet für mich aber nicht, einen solchen Ton gegenüber jemandem oder über jemanden gutzuheißen, der sich in einer offenen und sachlichen Auseinandersetzung mit mir befindet, der mit mir Argumente auf Augenhöhe austauschen möchte. Weder persönlich noch hier im Forum. Da allerdings die Erfahrung zeigt, dass den Leuten, über die wir hier sprechen, an einem Austausch nicht das geringste liegt und sie überdies auch völlig unfähig dazu sind, kann ich meinerseits nicht die Einhaltung der Nettiquette in meiner Reaktion garantieren, sollte in diesem Forum sich irgendwann einmal ein User auf dem "politischen" Niveau eines Höcke, Gauland oder einer von Storch äußern. Wehret den Anfängen gilt überall, davon nehme ich auch kein Midgard-Forum aus, egal wie sehr ich es liebe.
  9. Hmm, mal so mal so. Manche DVDs nimmt er bei mir, manche nicht. Und seit der Umstellung von Win7 auf 10 läuft zumindest bei mir VLC unrund und schmiert öfters mal ab...
  10. Seamus, ich bin ja froh, dass ich nicht der einzige bin, der manche Antworten nicht versteht...
  11. Nach der ersten Durchsicht ist mir der Sinn zweier Ankreuzmöglichkeiten völlig unklar: 1. "Zwei aneinander befestigte Platten werden über die Grenze getragen" 2. "Ist eure Midgard Magie 3-dimensional?" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Zu 1 kriege ich nur seltsame Bilder in meinen Kopf. Zu 2 fällt mir nur ein Kalauer ein: Zusammen mit der Wirkungsdauer ist meine Midgard-Magie 4-dimensional. Aber so ist die Möglichkeit ja bestimmt nicht gemeint...
  12. Aber schon die Begrüßung ist doch mal sehr nett und so ganz anders: "Komplimente des Tages... " Warum nur denke ich dabei an einen dieser Glückskeks-Zettel, die mich oft so völlig ratlos hinterlassen?
  13. @ Kar'gos: Alles klar, es lag an mir! Schön, dass du meine Frage so entspannt aufnimmst. Es geht dir also darum, ein Konzept zu erstellen, mit dem du dem Figurenwissen gerecht wirst und das du auch mal auf einem Con stimmungsvoll einsetzen kannst, ohne die Runde tödlich zu langweilen. Jetzt hast du mich gepackt... Zum Con-SL: Ich glaube, da kann ich dich beruhigen. Als Spieler habe ich noch nie erlebt, dass ich gefragt wurde, wo meine Figur denn ein Artefakt für die Zeit des Abenteuers lässt. Wichtig war immer nur das "Woanders, nur nicht hier". Und jemals gefährdet wurde mein zurückgelassenes Zeug von keinem Con-SL. Genauso halte ich es selbst als SL auf Cons, Hauptsache, dieses Dings ist nicht in Reichweite. Das wäre ja auch wohl total unfair! Zur Elementewandlung: Tut das wirklich Not? In 1-2 Wochen kriegst deine Figur die 100m3 doch auch mit Hacke, Spaten und Schubkarre bewegt... "Macht über die Zeit" kann ich aus dem Stegreif nicht beurteilen, aber imposant sieht so eine Anlage bestimmt aus! Ansonsten muss ich echt mal in den Zaubern schmökern, wenn ich mehr Zeit habe.
  14. Sorry, das kommt bei mir gerade ziemlich schräg an, kann aber durchaus an mir liegen... Ich verstehe dich jetzt plötzlich so, als suchtest du eine Blaupause für ein preiswertes, kurzfristig und universell zu montierendes, druidisches Schließfach mit intelligentem Selbstschutz, um das persönliche Eigentum deiner Figur sicher und dauerhaft aufzubewahren? Wenn ja, bin ich leider raus, weil ich mir die Anwender der grünen Kraft so ganz anders vorstelle; dieser Ansatzpunkt übersteigt meine kreative Phantasie...
  15. Aber auch dann lässt sich doch ein solches rollenspielerischerisches Konzept umsetzen. Gemeinsam mit dem SL wird eben ein Naturgeist analog zu einer Nymphe o.ä. erstellt, und die Baumwächter sind eben uralte Zypressen. Der Ort selbst ist eine unbekannte und abgelegene kleine Oase mit Wasserloch. Ok, auf die Waldgnome muss dann eben verzichtet werden, dafür können dann ein oder mehrere gebundene Geistwesen in der Umgebung gestrickt werden. Allein schon die Abgelegenheit der Örtlichkeit und die damit verbundenen Entbehrungswürfe stellen eine ernstzunehmende Aufgabe dar. Außerdem müssen sie selbst, der Weg dorthin bekannt und die Motivation groß genug sein, überhaupt dorthin kommen zu wollen. Manchmal ist schon die Erreichbarkeit eines solchen Hortes Teil seines Schutzes...
  16. Du kannst ja die ganze Sache auch rollenspielerisch angehen: Ein Baumwächter kann nur aus einem mindestens 100-jährigen Baum geschaffen werden. Ein Hort der Natur wird nur an besonders prägnanten Stellen eingerichtet. Beides zusammen legt ja nahe, dass hier die Natur sowieso schon besonders stark und ungestört ist. Wenn dann noch eine Linienkreuzung dort positioniert ist, können sich doch ohne weiteres Zutun magische Wesen wie Nymphen und Feen dort ansiedeln, vielleicht sogar Waldgnome. Das alles zusammen stellt doch eine Art Panzerkreuzer des Dweomer dar, und dann habe ich noch nicht mal die ganzen natürlichen Tiere auf dem Schirm, die diesen Ort schützen können.
  17. @ Ulver: Alba ist super, eine Stimmungsmischung aus König Arthus, Braveheart und Robin Hood. Das Alba-Quellenbuch ist empfehlenswert, aber noch nach dem alten Regelwerk M4. Bei vielen veröffentlichten Fertigabenteuern ist das Problem dasselbe, sie basieren ebenfalls auf M4. Und eine Umrechnung der beschriebenen Figuren auf M5 würde mich persönlich in den Wahnsinn treiben, allerdings bin ich auch denkbar unbegabt für solche Dinge. Ob und welche Abenteuer schon nach M5 konvertiert worden sind, erfährst du sicher von anderen hier im Forum... Andererseits gibt es inzwischen mit MOAM ein sensationelles Werkzeug, mit dem du jede nur denkbare Figur so einfach erstellen kannst, dass sogar einem Tabellenstoffel wie mir das Spaß macht! ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Und die Sache mit dem Selberschreiben von Abenteuern ergibt sich wahrscheinlich von selbst: Die Fertigabenteuer beschreiben fast immer nur den roten Faden zum Ziel, von dem deine Spieler ganz sicher abweichen werden. Und da ich nicht den Eindruck von dir habe, dass du für sie in diesem Moment die erlebbare Welt enden lassen willst, könnt ihr von da an euer ganz eigenes persönliches Abenteuer erleben, aus dem du die Spieler in einer Schleife behutsam auf den roten Faden zurückführen kannst. Du kannst es natürlich auch bleiben lassen und schauen, wohin die Spieler und du abtreiben... Das funktioniert m.M.n. am besten in einem Stadtabenteuer, denn hier kannst du an jeder Straßenecke Reize und Impulse setzen, ohne, dass es zu sehr auffällt. In einer Stadt können die Spieler auch selbst ihre Eigeninitiative besser ausleben und damit die Welt kennenlernen, als in einer einsamen Landschaft mit Straße. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mein spontaner Vorschlag für ein aufeinander einschwingen ist: Starte vielleicht in einem albischen Dorf, die Figuren können dort leben. Dann ergibt sich die Möglichkeit, dieses Dreckskaff zu verlassen. Vielleicht benötigt ein durchreisender (nicht zu ranghoher) Adeliger/religiöser Würdenträger Ersatz für Personal, dass mit Ebola und Fußpilz im Lazarett liegt. Die nicht allzu weite Reise führt in die Stadt, in der du dein eigentliches Abenteuer stattfinden lassen willst. Der Adelige oder wer auch immer ist einerseits dankbar für die Hilfe und gibt den Landeiern deshalb gerne Auskunft, wie Alba so funktioniert, andererseits bildet er einen ersten Kontakt, mit dem du den Figuren in späteren Zeiten notfalls helfen kannst. Drittens verdienen sie sich damit ein erstes Startgeld, viertens könnt ihr auf der Reise Kampfhandlungen in übersichtlichem Rahmen gemeinsam üben. Ihr könnt die verschiedenen Fertigkeiten anwenden (EW), die Würfe dagegen (WW) und herausfinden, welche Regel für Kampfabläufe euch am ehesten liegt. Meine Empfehlung wären ein bis drei Hinterhalte und Überfälle, eine Verfolgungsjagd mit Kesseltreiben und ein zauberkundiger Spion irgendeiner Gegenseite, der für die Krankheitswelle verantwortlich ist und die Reise immer wieder sabotiert. Diese ganzen Ereignisse können miteinander zusammenhängen, müssen es aber nicht. Eine wütende Wildschweinrotte, deren einer Frischling in eine Falle geraten ist, stellt für niedriggradige Figuren ernstzunehmende Gegner dar! Fünftens kannst du mit einer der dann bekannten NSpF (Nichtspielerfigur) die Überleitung in das eigentliche Abenteuer unauffällig gestalten. Sechstens hast du mit dem Adeligen/Würdenträger ein Ersatzabenteuer in der Hinterhand, falls deine Spieler keine Lust auf das eigentliche Abenteuer haben, nun aber schon mal vor Ort sind: Er weiß nun, wer den Spion und Saboteur beauftragt hat, es ist jemand aus seiner direkten persönlichen Umgebung. Deshalb kann er niemandem aus seinem Gefolge trauen und wendet sich an die einzigen erreichbaren Personen, die er/sie als zuverlässig erlebt hat und denen er/sie vertrauen kann... Ein Plan B ist nie verkehrt!
  18. Die Zauberbeschreibung von "Bannen von Finsterwerk" bezieht sich auf "BvZ", und "Bannen von Götterwerk" bezieht sich wiederum auf "Bannen von Finsterwerk". Und das eben nicht nur im Vergleich der Würfelmodifikation, sondern auf die gesamte Funktionsweise, denn die wird allein in der Beschreibung von "BvZ" erläutert. Hi, vom Text her bezieht sich der Vergleich in "BvF" ausschließlich auf den Erfolgswert. Wäre das hier eine "Regeltext"-Frage, wären wir damit auch schon fertig. Es ist aber einer zur "Meinung". Wie seamus in #2 schrieb, ist die Spruchbeschreibung sehr kurz und sie lässt wichtige Fragen offen. Da ist es eine Option, alle anwendbaren Regeln von "BvZ" als anwendbar anzusehen, insbes. eben auch, dass man den Effekt benennen muss; oder eben nicht, dass man nur sagt, da hat etwas eine böse Aura, das bann' ich jetzt weg, wie Ingrams Gruppe das bisher gespielt hat. Ich halte beides für legitim, aus der Spruchbeschreibung geht das nicht hervor. Bannen von Götterwerk, ARK (Erg) S. 15: "Mit dem Gegenstück zu Bannen von Finsterwerk (...)" Bannen von Finsterwerk, ARK S. 138: "(...) leichter aufgehoben werden als mit Bannen von Zauberwerk. (...)" Da sich die restlichen Zauberbeschreibungen tatsächlich in Würfelmodifikationen erschöpfen, bleibt die genaue Funktionsweise beider Zauber so lange unklar, bis die Zauberbeschreibung von Bannen von Zauberwerk hinzugezogen wird. Es handelt sich also hier um inhaltliche Querverweise auf eine gemeinsame Quelle: Bannen von Zauberwerk. Ohne diese Beschreibung kann weder der eine, noch der andere Zauber sinnvoll angewandt werden, denn dort sind die Voraussetzungen erklärt, unter denen überhaupt irgendein Zauber gebannt werden kann. Und diese Bedingungen gelten eben auch für das Bannen von Finster- bzw. Götterwerk. Punkt. Meiner Meinung nach bleibt da für eine Meinung nur wenig Spielraum, eigentlich gar keiner. Spielweltschlüssig ja, regeltechnisch nein.
  19. Morsche Ulver, Du schreibst: ...vor ein paar Jahren, und ihr wart begeistert. Das ist toll. Inzwischen ist eine neue Fassung auf dem Markt: M5. Noch einfacher, manche finden: Zu einfach. Geschmackssache. Aber ebenso stimmig und mindestens genauso funktional. Meine Antwort ist ins Blaue geschossen. Ich habe niemals auch nur irgendein Kaufabenteuer gelesen. Du kannst problemlos die schlimmsten Szenarien erschaffen, solange du dich darin regelgerecht bewegst. Midgard ist bewusst keine Welt, die von Merchandizing zuge***issen wird. Du hast also Freiräume für eigene Abenteuer. Für den Anfang empfehle ich dir, dort anzuknüpfen, wo du angefangen hast, in Alba. Branwens Basar im Netz bietet dir dafür sicher viele Orientierungspunkte. Im Forum selbst werden dir sicher Fragen über die Albischen und andere Götter beantwortet, auch weitergehende zum Verhalten ihrer Priester und Ordenskrieger. Ich bin sehr gut damit gefahren, der Gruppe mein Abenteuer an ihrem eigenem Leib entlang vorbei und dennoch erfüllbar zu schreiben, für diese Erfahrung musste ich kein Geld ausgeben.
  20. Der Einwand ist spannend, wird aber im Zwergen-QB auf den Seiten 78, 186 und 252 m.M.n. entkräftet: Ich lese daraus,... ...dass auch Schattenzwerge den Göttern folgen. Die Zwergengötter selbst besitzen zwei Gesichter, das der Erleuchteten und das der Versucher. Entstanden sind diese zwei Gesichter jeder Gottheit aus der charakterlichen Eigenart ihrer Anhänger, der Zwerge, ein persönliches Anliegen so hartnäckig zu verfolgen, dass es zu einer Besessenheit ausarten kann. Diese durchaus gewöhnliche Obsession der Zwerge findet ihren Ausdruck in der Janusköpfigkeit ihrer Gottheiten: Erleuchter können zu Versuchern werden. Wer ihre Worte und Weisheiten so eindringlich und verbissen studiert, dass er davon besessen wird, öffnet sich dem Versucher-Aspekt der Erleuchter. Dennoch verehrt auch ein solcher Zwerg nach wie vor dieselben Götter aufrichtig und aus (zu) tiefstem Herzen, doch da seine persönliche Auffassung von Religiosität sich von der der Glaubensgemeinschaft entfernt, wirkt sein persönliches Handeln sich zunehmend schädigend auf die Lebensgemeinschaft aus. Ein solcher Zwerg unterscheidet sich drastisch von einem "städtischen Einsiedler" des irdischen Mittelalters: Er wird zu einem sozialen Störfaktor. Ein Schattenzwerg "mutiert" zwar vielleicht sogar zu einem PC oder sHx, dies aber nur den Regeln nach. Tatsächlich kann er dabei regulärer Diener seiner Gottheit bleiben und auch seine erlernten Wundertaten weiterhin ausführen (S. 252 f). Deshalb würde auch kein Schattenzwerg jemals auf die Idee kommen, ein "Bannen von Götterwerk" auf die Heiligtümer oder Effekte der eigenen Gottheiten zu zaubern, denn in ihnen offenbart sich doch die manifestierte Macht der Götter. Es ist mit den Schattenzwergen dasselbe wie immer und in jeder organisierten Glaubensgemeinschaft: Eine solche Gemeinschaft umfasst so viele verschiedene persönliche Vorstellungen von Ausübung, Regelmäßigkeit und Intensivität der Religionsausübung im Alltag, wie sie Angehörige besitzt. Deshalb erträgt sie nur ein bestimmtes Maß an Gleichgültigkeit oder auch Fanatismus. Zu gleichgültige oder zu fanatisierte Mitglieder bringen die Gemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Schattenzwerge bilden den fanatisierten Randbereich der religiösen und sozialen Gemeinschaft; sie entziehen sich der sozialen Kontrolle und begeben sich in Selbstherrlichkeit, urteilen abschätzig über diejenigen Gemeinschaftsmitglieder, die den "gemeinsamen Nenner" bilden. Sie werden verfolgt, weil sie die Gefahr bergen, die zwergische Gesellschaft mit Bigotterie in einen sozialen Extremismus und damit letztendlich in ihr Scheitern zu treiben. Da dieser Ansatz durchaus modern genannt werden kann, bildet die Idee von Schattenzwergen m.M.n. durchaus deine Idee ab und ist für die Welt Midgard sehr stimmungsvoll umgesetzt.
  21. Böh, Kopfkino! Mich begeistert deine Idee auch so überhaupt nicht, denn ich trinke zwar kein Meerwasser, esse aber gerne Fisch. Ist ja widerlich...
  22. ... Um die Brücke zum eigentlichen Strangthema zu schlagen: Und weil ich die Sache so sehe, halte ich für ausgeschlossen, dass wundertätige Anhänger lichter Gottheiten, die im weitesten Sinn in eine organisierte Gemeinschaft eingebunden sind, diesen Zauber von ihrer Gottheit vermittelt bekommen. Wenn überhaupt, dann wHx, aber auch das halte ich nicht für notwendig, jedenfalls nicht als dauerhaft erlernten Zauber.
  23. Hast du dafür Zitate aus dem Regelwerk? Oder ist das deine Meinung.... Alba, Eschar/Aran, Waeland, KanThaiPan, Valian/Küstenstaaten und Rawindra sind polytheistisch. Erainn ist pantheistisch.Jeder Gott wirkt Wunder durch seine Diener. und in diesen ganzen QBs steht nichts über das Verhältnis von "guten" Göttern untereinander? oder zu Göttern anderer Länder? @ Dabba: Eschar und Aran nehme ich von den polytheistischen Vorstellungen aus, hier sehe ich eine besondere Form von Dualismus. Nach meiner Lesart handelt es sich bei Ormuth um das personalisierte Licht und Alaman um die personalisierte Finsternis, die sich gegenseitig versuchen zu vernichten, ebenso tun das ihre Anhängerschaften. Dieser Kampf wird aber niemals entschieden werden, weil Ormuth und Alaman sich in ihrer Existenz gegenseitig bedingen: Kein Licht ohne Finsternis... @ Panther: Für viele Meinungen geben die QB nur den Rückkehrschluss her: Nirgendwo wird ein Religionskrieg erwähnt, sondern nur der ewige Kampf zwischen Licht und Finsternis. Midgard-Gottheiten sind nicht "gut" und "böse", sie lassen sich mit solchen schwammigen und subjektiven Moralbegriffen der Menschen nicht messen. Deshalb scheint für sämtliche lichten Gottheiten eine Art naturgesetzliche Kooperationsbereitschaft eine Verhaltensvorgabe zu sein, auch wenn sie manchmal einander schaden (zu scheinen), aus welchem Grund auch immer. Nothuns z.B. hat Larans Schwert in der See versenkt und sagt seinem Götterkollegen seither nicht, wo es ist. Der seinerseits fragt als stolzer Kriegsgott auch nicht nach, geht aber Nothuns auch nicht ans Leder. Lieber ruft er als eines der hehrsten Ziele für seine Anhängerschaft aus, diese Klinge verdammt noch mal aufzutreiben, sollte sie es jemals aus den Fluten zurück unter den Himmel schaffen. Im QB Alba wird der gemeinschaftliche Mord der Götter an ihrem Schöpfergott beschrieben, der ihnen in ihrer Machtgier im Weg stand. Ansonsten ist kein Konflikt zwischen ihnen geschildert, höchstens zwischen den Anhängerschaften, dann aber nur Alba-intern (Xan-Irindar) Keine Gottheit außer den finsteren erhebt einen Absolutheitsanspruch. Aus all dem schließt Dabba (und ich auch - *edit: Dabba, das unterstelle ich dir mal einfach so...*), dass die lichten Gottheiten nicht nur "ihre Claims abgesteckt haben", sondern untereinander durchaus Bündnisse schließen und kooperieren können - gegen den gemeinsamen Feind, die finsteren Gottheiten. Diese allerdings handeln rein egozentrisch und machtgetrieben, sie kooperieren auf keinen Fall, und zwar mit niemandem. Kurz und knapp meine Interpretation: Licht = Konstruktivismus, Kooperation in Maßen und wenn es Vorteil verspricht; also leben und leben lassen, der Kuchen ist groß genug für alle. Finsternis = Streben nach absoluter und alleiniger Gewaltherrschaft, vielleicht sogar nach der Vernichtung Midgards; kein Kuchen ist groß genug zum Teilen.
  24. Ich habe sie mir erst gestern abend durchgelesen und auf deinen Hinweis hin noch einmal. Und ich finde den wHx ja immer noch prädestiniert für eine so grenzwertige Handhabung Zaubers, wenn sie schon unbedingt sein muss. Andererseits halte ich es auch überhaupt nicht für nötig, dass überhaupt irgendein Diener einer lichten Gottheit diesen Zauber beherrschen muss. Im Zweifel halte ich es mit Prados Herleitung in diesem Strang. Wenn also die Regeln in diesem Fall restriktiv zu verstehen sind, ist es für mich auch kein Beinbruch. Ich denke, es ist rein davon abhängig, wie ein SL das Verhältnis der Götter untereinander definiert. Eine als naturgegeben angenommene Kooperation lichter Gottheiten untereinander (wie sie die offiziellen Schilderungen nahelegen) verbietet diesen Zauber, ein mühsam gehaltener "Waffenstillstand" bei gnadenlosem Konkurrenzkampf lässt ihn möglich erscheinen. Allerdings müssten sich im zweiten Fall auch die Gefolgschaften der Gottheiten anders verhalten, als die offiziellen Schilderungen annehmen lassen: Sowohl der Missionierungsgedanke als auch Religionskriege scheinen mir dann doch zu selten aufzutreten, als dass dieser Zauber zur Ausstattung von Priestern gehören sollte...
  25. Die Zauberbeschreibung von "Bannen von Finsterwerk" bezieht sich auf "BvZ", und "Bannen von Götterwerk" bezieht sich wiederum auf "Bannen von Finsterwerk". Und das eben nicht nur im Vergleich der Würfelmodifikation, sondern auf die gesamte Funktionsweise, denn die wird allein in der Beschreibung von "BvZ" erläutert. Und nein, es reicht eben gerade nicht, in Richtung irgendeiner Aura zu wedeln, den Würfelbecher zu schwenken und zu sagen: "Soll mein Gott den Rest doch selber machen, der muss es doch am besten wissen!" Mit diesem Argument banne ich als Gottheit doch gleich komplett selber und stelle die Gegenfrage: "Wofür brauche ich eigentlich so einen Luschi-Priester, wenn ich dann doch alles selbst machen muss?"
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