<span style='color:blue'><span style='font-family:Bookman Old Style'><span style='font-size:57pt;line-height:100%'> Le Monde</span>
<span style='font-size:17pt;line-height:100%'>No. 385 -</span><span style='font-size:15pt;line-height:100%'> Überparteilich - Freiheitlich - Patriotisch</span><span style='font-size:17pt;line-height:100%'> - April 1908</span>
<span style='font-size:37pt;line-height:100%'> Großer Europagipfel</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Bacharach am Rhein - Deutsche Burg diente den Potentaten und Herrschern als Tagungsort. Beratungen, Sachthemen und die aktuelle Lage waren die Gesprächsthemen. Fehlendes Kaiserwetter verhinderten Anwesenheit des Deutschen Kaisers. Russischer Zar war noch mit Umzug nach Warschau beschäftigt.
In einer deutschen Burg fand das erste europäische Gipfeltreffen der noch 6 verbliebenen Großmächte statt. Die Potentaten und Herrscher aus Italien, Osmanischem Reich, Österreich-Ungarn und Frankreich trafen an einem regnerischen Freitag in Bacharach am Rhein ein und erlebten gleich die erste große Enttäuschung. Seine Majestät der Kaiser ließ sich entschuldigen. Fehlendes Kaiserwetter mache es ihm unmöglich an diesem Gipfeltreffen teilzunehmen. Ebenfalls zog es der russ. Zar vor dem Ereignis fernzubleiben. Viele munkelten, das dies am immer noch nicht abgeschlossenen Umzugs nach Warschau liegen würde. Na ja, inzwischen ist er wohl wieder zurück nach Moskau unterwegs.
Ungeachtet der Ferngebliebenen wurden dennoch die angestrebten Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Überwiegend versetzte man sich in andere Rollen und versuchte im Kooperationsmodus gestellte fiktive Probleme zu lösen, die unterschiedlichste Schwierigkeitsgrade aufwiesen und die auf unterschiedlichste Weise gelöst werden können. Dabei stellte sich der Sohn des ital. Königs als wahrer Meister dieser Aufgabe heraus. Aber auch die anderen Potentaten und Besucher kamen auf ihre Kosten.
Bei Frühstück, Mittagessen, Abendbrot und anderen Pausen besprach man die Lage in Europa. Natürlich wollte niemand einen entscheidenden diplomatischen Vorstoß wagen. Viel zu groß war die Gefahr, das man hier beobachtet wurde. So blieb es überwiegend bei diplomatischen Geplänkel und Lästereien über die diversen Generalstäbe, die sich ja das eine oder andere Meisterstück geleistet haben.
Generell kann festgestellt werden, das die Stimmung sehr gut war und es den Teilnehmern an nichts fehlte. Man kam überein, das dies auf jeden Fall wiederholt werden müßte.
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<span style='font-size:37pt;line-height:100%'> Pech in Rußland </span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Berlin, Moskau - Die OHL agierte nicht geschlossen. Quittung wurde prompt ausgestellt. Das Deutsche Reich rotiert. Der Kaiser brummt. Rußland vorerst noch glücklicher Sieger.
Einem Brummkreisel gleich, brummt und rotiert alles im Deutschen Reich. Der Kaiser brummt sehr ergrimmt nach dieser Fehlleistung der OHL. Das deutsche Volk dagegen rotiert durch Deutschland. Kieler Sprotten landeten in Holland, Holländer im Ruhrgebiet, die Leute aus dem Ruhrgebiet haben die Skisaison in Bayern um ein paar Wochen verpaßt und die Bayern lassen es sich bei Knödeln und Bier gut gehen. Doch wie konnte es dazu kommen. Nun eine große Offensive war im Osten geplant. Aus Livland und Moskau kommend sollten die Russen angegriffen werden. Der russ. Zar hätte nichts dagegen ausrichten können. Warschau war so gut wie verloren. Doch dann zeigte sich, das die deutschen Verbände nicht zusammenarbeiteten. Scheinbar wollte jeder Einheitenkommandant einen grandiosen Sieg einfahren. Dies führte aber zu einer grandiosen Niederlage. Im Gegensatz zu den deutschen Verbänden agierten die Russen geschlossen und schnell als sie die günstige Lage erkannten. Aus Warschau wurde ein Vorstoß gen Moskau gewagt und mit der Unterstützung aus der Ukraine gelang dieser zur Überraschung der OHL. Diese Überraschung war es wohl auch, die der deutschen Armee in Moskau den Rückzug verwehrte und dafür sorgte, das die ganze Einheit in alle Winde zerstreut worden ist. Nur Warschau fiel in Deutsche Hand. So aber konnte der russ. Generalstab immerhin noch größeres Übel abwenden. Aber wie lange noch?</span>
<span style='font-size:37pt;line-height:100%'> Umkehrdruck </span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Moskau - Rußland wieder unter Druck. Der Kampf scheint aussichtslos. Die Erfolge auf der einen Seite zeitigen Verluste auf der anderen. Osmanisches Reich dringt nach Norden vor.
Die Lage für den Zaren ist mit mies noch freundlich umschrieben. Zwar hat der Druck durch das Deutsche Reich nachgelassen, doch stimmt das den Zaren mit Sicherheit nicht fröhlicher. Geradeso an einer verheerenden Katastrophe vorbei geschrammt sieht sich der Zar einer neuen Gefahr gegenüber. Das Osmanische Reich scheint das Bündnis mit Rußland wieder aufgekündigt zu haben. Mit Erfolg wie man sieht. Schon dringen osmanische Verbände nach Rumänien vor. Mit einer im Schwarzen Meer stationierten Flotte mag sogar ein Angriff auf Sewastopol möglich. Offensichtlich haben die Osmanen ihren Kompüta repariert. Wie lange wird Rußland Widerstand leisten?</span>
<span style='font-size:37pt;line-height:100%'> Abgewatscht</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Wien - Zug um Zug wird der östrr. Kaiser abgewatscht. Nun rächt sich alles. Der Sturm zieht ins Zentrum und verschont niemanden in der k.u.k.-Monarchie.
Der Sturm, dessen Ruhezone genau über Österreich-Ungarn lag, zieht sich nun zusammen und reißt alles mit, was vormals friedlich war. Stück um Stück büßt die ehemals sehr erfolgreiche Nation an Raum ein. Wie lästerlich wirkten damals die Worte des österr. Kaisers, als er sich darüber mokierte das hier eh nichts geschehen könne. Nun scheint sich dies bitter zu rächen. Zug um Zug wird der Kaiser abgewatscht und ein Ende scheint noch nicht in Sicht. Doch das stimmt nicht ganz. Ein Ende ist wohl in Sicht. Das Ende Österreich-Ungarns.
Aber wie lange wird das dauern? Wir werden sehen.</span>
<span style='font-size:37pt;line-height:100%'> Baguette-Blockade</span>
<span style='font-size:10pt;line-height:100%'>Clyde, Liverpool - Baguetterie Kette in London und Liverpool erfolgreich. In Holland vorläufig von Hax & Kraut verdrängt. Geplante Filialen im Deutschen Reich werden blockiert.
Franz. Baguetterie-Kette Croquant ist auf den brit. Inseln erfolgreicher als beim letzten Versuch. In London und Liverpool stiegen die Umsätze stetig an. Das Filialnetz wurde rasch ausgebaut und auf die Regionen Wales und Clyde erweitert. In Holland dominiert dagegen wieder die deutsche Nahrungskette Hax & Kraut. Die deutschen Reinigungskräfte führten einen unsauberen Wettbewerb gegen die Baguetterie Kette und sorgte so dafür, das man sich aus Holland vollständig zurückziehen mußte. Zusätzlich errichteten die deutschen Saubermänner eine Blockadekette an der deutsch-franz. Grenze um ein Vordringen der Franzosen aufzuhalten. Direktor Petit-Pain zeigt sich erfreut über den überwältigend Erfolg, so daß der Verlust von Holland verschmerzt werden konnte. Die Furcht der deutschen Nahrungskette Hax & Kraut konnte er nicht nachvollziehen, schließlich ginge es Petit-Pain nur darum, aus der ernährungstechnischen Monokultur eine Multikultur zu schaffen. Aber das werde sich mit der Zeit geben. Zur Zeit sieht es aber eher schlecht aus. </span></span></span>