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MIDGARD 1000 A.D.


Orkenhammer

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Ich rieche den Schweiß der Männer, die sich um mich herum im kurzen Gleichschritt bewegen, höre wie unsere Schilde aneinander reiben und sehe vor mir das Himmelsgrau dieses kalten Herbstmorgens, der uns mit seinen Nebeln umfangen hält, wie in einer sanften Umarmung. Vor mir hebt sich der Boden, und hier in der Niederung ist es nass, kalt, bis auf die Haut. Wasser tropft mit in die Augen, verdammter Helm, ich schmecke das Metall fast wie Blut.

 

Wie ein sanfter Schleier, der mehr andeutet als preisgibt, ziehen die Schwaden über den Hügel. Wie hatte ihn der Bauer noch gleich genannt? Etwas mit S und einem Lac, einem See obwohl das in ihrer Sprache sicher nicht dieselbe Bedeutung haben dürfte. Interessant worüber man nachdenkt, während man einem seinem Schicksal entgegensieht.

Was war das dort oben? Ein kurzer Moment des Stockens der Mann neben mir hält einen Atemzug lang inne. Dann höre ich von der rechten Flanke her einen Ruf, der sich fortsetzt, rollt und über uns hereinbricht, wie eine Welle, wie ein Gewitter, sich steigert und aufbäumt, kaum mehr beherrschbar. Wir stimmen ein, meine Lunge füllt sich zum bersten, Deus Aie Deus Aie!.Mein Kopf schwimmt, meine Beine fangen an wie mechanisch die Steigung zu nehmen, doch ich spüre nur das Gewicht meines Schildes und Schwertes. Deus Aie! Deus Aie! Gott Hilf!

 

Wo werden wir heute Abend sein? Wo ist der Herzog? Waren das Schreie? Etwas schlägt gegen meinen Schild, wie ein Stein. Pfeile. Die Hundesöhne. Ich werde in ihrem Blut baden. Wieder Schreie, das ist Kriegslärm, schon so nah? Schritt, Schritt, noch ein Schritt der Nebel reißt auf Gott! So viele? Still, wie eine Wand, eine Axt von der das Wasser tropft, wie ein Moment des Innehaltens, der Rand der Welt - meiner Welt.

 

Angriff! Mein Schild fährt nach vorn, mein Schwertbruder folgt. Deus Aie! . Vor mir ein Gesicht, ich höre nichts, ich sehe nur meinen Gegner, spüre eine heiße Flut durch mich hindurch pulsen. Friss meinen Hass uns meine Angst fahr zur Hölle! Und dann ist sie da die Schlacht, das Grausen, das Tosen und Morden. Als hätten die Priester die Tore einer Kathedrale aufstoßen, um die Flut der Pilger einzulassen, wird uns das Tor zur Ewigkeit aufgetan, und ich bin gefangen, kann mich nicht befreien aus dieser Flut der Leiber und Elemente. Und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde.

14. Oktober 1066, irgendwo auf einem unbedeutenden Hügel, im Süden Englands.

 

 

Diese Weltbeschreibung ist als alternatives Setting für Rollenspiel-Abenteuer mit MIDGARD DAS FANTASY-ROLLENSPIEL gedacht, eignet sich aber auch als Hintergrund für andere Spielsysteme. Sie basiert auf der Mythologie und Geschichte der Erde und ist lose im europäischen Mittelalter angesiedelt, wobei es sowohl Magie als auch nichtmenschliche Rassen gibt. Im Großen und Ganzen orientieren sich die hier vorgestellten geschichtlichen Beschreibungen der Länder und Völker, sowie deren Religionen, auf tatsächlichen Orten und Begebenheiten. Allerdings wird kein gesteigerter Wert auf historische Details oder Realismus gelegt vielmehr geht es um die Wiedergabe interessanter Epochen und Geschehnisse aus den einzelnen zeitgeschichtlichen Abschnitten der Kulturen. Diese bilden und formen häufig unsere Vorstellung der Geschehnisse und beflügeln so seit Jahrhunderten, wenn nicht gar Jahrtausenden, unsere Fantasie was liegt also näher als sich direkt auf sie zu berufen. Nichtsdestotrotz wurde viel Aufwand in die Recherche der einzelnen Abschnitte gesteckt, um einen möglichst glaubwürdigen Hintergrund für das Spiel zu schaffen. Vielfach wurden dabei jedoch die historisch korrekten Beschreibungen zugunsten des Spiels an die Alternative Realität von MIDGARD 1000 A.D. angepasst, so dass sich Fakt mit Fiktion mischt.

 

Die Weltbeschreibung findet ihr unter Downloads "MIDGARD 1000 A.D."

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Tolles Layout! Beeindruckend! :thumbs:

 

Was mir nach dem ersten Durchblättern auffällt, ist die Fülle der Kulturen und Religionen, deren Nebeneinander manchmal nur schwer vorstellbar ist (z.B. Papst und heidnischer Kaiser in Rom). Hier fehlt m.E. noch ein erklärender Einschub, warum in deinem Setting das Christentum nicht die dominierende Religion dieser Zeit geworden ist. Vielleicht hab' ich es aber auch überlesen...

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Die Grundidee finde ich spannend. Aber ich muss zugeben, dass die Mixtur teilweise wirklich widersprüchlich wirkt. Das von Triton angemerkte Nebenenander von Papsttum und paganem Kaiser in Rom ist so ein Fall, wo es besonders augenfällig ist. Es ist in sich aus meinem Empfinden nicht wirklich nachvollziehbar, wie in so einer Konstellation der Papst zu einem realen Machtfaktor werden kann. Vor allem, wenn er Vertreter einer Sklaven- und Proletariatsreligion wäre. Es ist zwar eine spannende Überlegung, dass Julian Apostata erfolgreich gewesen wäre, aber dann empfinde ich den altrömischen Pantheon doch eher unbefriedigend und naiv. Das Nebeneinander könnte nur sehr eingeschränkt funktionieren, wenn der Kaiser auf einen nominellen Staatskult verzichtete. Wie kam es eigentlich zu der finalen Trennung zwischen West- und Ostreich? Die Völkerwanderung wurde in deinem Szenario ja von Italien fern gehalten. Ich vermute, es gab dann auch keine germanischen Söldner?

 

Auch würde mich die Legitimation eines "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" interessieren, wenn es doch einen legitimen weströmischen Inhaber der Kaiserwürde gibt. Und wieso sollte ein Papst "einfach so" einen Gegenkaiser küren dürfen? Diese Macht erhielt er doch erst durch die Vakanz des Amtes im Westteil. (Und es hat länger gedauert, bis der Osten auf seinen Anspruch verzichtet hat, eigentlich hat er das nie...)

 

Der griechische Städtebund wirkt in der Form sehr gekünstelt. In deren Pantheon tritt übrigens Hera doppelt auf. Altägyptische Kulte sind auch sehr spannend, wie haben die so lange überlebt? Ein Isis/Osiris-Kult, okay, das wäre zeitgemäß.

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Ich habe mich bei der Zusammenstellung tatsächlich weniger von einem Hauptthema leiten lassen, als versucht, alle für mich geschichtlich interessanten Epochen in etwa auf einen zeitlichen Hintergrund zu bringen. Dass das starke Logikbrüche mit sich bringt habe ich in Kauf genommen und versucht grob auszubügeln - aber eben auch nur grob. Mit etwa einer Seite pro Kultur ist da nicht viel drin gewesen. Allerdings kann man das ja hier weiterspinnen...

 

Zu den einzelnen Bemerkungen/Fragen:

 

Bro's Frage nach dem Schlüsselereignis = Kaum einfach zu beantworten, aber vermutlich am ehesten die Tatsache, dass Rom unter Flavius Aetius den Einfall der Goten (und anderer Völkerwanderungsgruppen) nach Italien verhindern konnte und so eine Art introvertierte Kleinversion des Reiches auf italienischem Boden geschaffen wurde.

 

Desweiteren die Rücknahme der Konstantinischen Freiheiten durch Julian Apostata - aber auch da wieder: Eigentlich ist der ja ein oströmischer Kaiser gewesen...

 

Wie also kommt es zu dieser Konstellation: Zwei römische Reiche, beide arg geschrumpft, eins christlich (Byzanz) eins halb christlich, halb heidnisch (Westrom)? Und wieso wirft der Kaiser in Rom den Papst nicht einfach den Löwen zum Fraß vor? Und zu guter Letzt: Wie kann der Papst auch noch einem germanischen Hinterwäldler die Kaiserkrone antragen (HRRDN)?

 

Lass mich es einmal versuchen zusammenzureimen - und ja, ich improvisiere hier einfach mal beim Schreiben... Also "Freestyle".

 

1) Das römische Reich ist nicht erst durch die direkte Bedrohung Roms in mehrere Regierungsbereiche unterteilt worden - das geht also (Diadochen).

 

2) Westrom ist vollständig unter dem Ansturm der Goten zusammengebrochen, bis auf Italien und Karthago. Anders Ostrom (auch wenn sich die einzelnen Roms nie separat gesehen haben) das seine Macht eher noch ausbauen konnte. Durch diese Machtverschiebung sehen sich die oströmischen Kaiser als die wahren Cäsaren, und drängen zu Anfang die für die Schwäche verantwortlich gemachten christlichen Einflüsse zurück, ja beeinflussen sogar den schwachen weströmischen Cäsar es ihnen gleichzutun ( unter Julian Apostata).

 

3) Jetzt ist die Kirche am Zug: Mit ihrer geballten Macht gelingt es ihr im östlichen und fortschrittlicheren Teil des zweigeteilten Roms, im Laufe einiger Jahrzehnte, wieder zur dominierenden Religion zu werden, wenn auch die kulturellen und kultischen Unterschiede im Laufe der Jahrhunderte zunehmen (z.B. Griechisch vs. Latein).

 

4) Anders im sich immer stärker isolierenden westlichen Rom - hier sind die Bischöfe der ewigen Stadt gezwungen im Untergrund zu agieren, besitzen aber eine Basis in der einfachen Bevölkerung. Die Kaiser herrschen mittels eines eisernen Regimes über den italischen Stiefel und die Kirche bekommt kaum Luft.

 

5) Zunehmend wird Westrom/Italien weiter isoliert und der Druck aus Konstantinopel wächst dauernd. Kein Handel wenn nicht die Kirche endlich zugelassen wird. Was dann auch nach einigen Kaiserwechseln geschieht.

 

6) Die endlich geduldeten Bischöfe von Rom sehen sich in einer verzwickten Lage: Ihnen gegenüber steht ein feindlicher römischer Kaiserhof und ein zunehmend anmaßender und sich von der wahren Lehre entfernender Klerus in Konstantinopel. Die Bevölkerung des mittlerweile meist christlichen europäischen Auslands wendet sich aber vermehrt nach Rom anstatt nach Konstantiopel - ein Umstand der dem Bischof/Papst sehr zurpass kommt.

 

7) In einem Anfall von Umnachtung versucht der weströmische Kaiser Claudius Nero II die zunehmende Macht der Kurie in Rom durch ein Blutbad zu eliminieren. Viele Kardinäle sterben aber der Bischof lebt - das Wunder von Rom ist perfekt.

 

8) Noch auf der Flucht, die den Bischof nach Trier führt, verspricht er dem deutschen König die Kaiserwürde (Augustus Germanicus), so dieser ihm und der Kurie die Treue schwört, was auch geschieht.

 

9) In einer festlichen Zeremonie weiht der nun zum Papst ausgerufenen "heilige Vater" den König zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen.

 

10) Um Ostern des Folgejahres verstirbt der verhasste Claudius Nero II plötzlich und unerwartet auf mysteriöse Weise - er erstickt an einem Ei. Ein weiteres Wunder... Das Volk feiert auf den Straßen von Rom.

 

11) Bevor der deutsche Gegenkaiser reagieren kann, sitzt schon Neros Nachfolger auf dem Thron - und macht manches besser: Im berühmten Kniefall von Mailand bittet er den Papst nach Rom zurück, denn das Volk ist bereits unruhig.

 

12) Ein unruhiger Waffenstillstand zwischen Palast und Kurie lässt zumindest genügend Platz für Verhandlungen und eine Annäherung in grundlegenden Themen. Da wird aus Deutschland berichtet, dass der deutsche Kaiser bei der Jagd unglücklich vom Pferde gestürzt sei und das Bewusstsein nicht widererlangt hätte. Schon sollen sich die Kurfürsten versammeln...

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Vielleicht sollte ich noch so eine Art Tabelle für M1000AD erstellen, welche die Abweichungen von der historischen Wirklichkeit auflistet und in einen Rahmen bringt...

 

Andererseits: Immerhin soll die Beschreibung ja möglichst schlank sein, um schnell als Hintergrund verwendet werden zu können.

 

Naja, schaun wir mal, wie sich dieser Thread weiterentwickelt und was die Leser dazu sagen.

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Vielleicht sollte ich noch so eine Art Tabelle für M1000AD erstellen, welche die Abweichungen von der historischen Wirklichkeit auflistet und in einen Rahmen bringt...

 

Andererseits: Immerhin soll die Beschreibung ja möglichst schlank sein, um schnell als Hintergrund verwendet werden zu können.

 

Naja, schaun wir mal, wie sich dieser Thread weiterentwickelt und was die Leser dazu sagen.

 

Oh, die Liste wäre relativ kurz: Es ist quasi alles. ;)

Die Beschreibungen haben gewisse Ähnlichkeiten mit dem, was wir über diese Zeit heute zu wissen meinen.

 

Ansonsten: Mir ist nicht ganz klar, wie das Papsttum in deinem Szenario überhaupt in eine derartige Position kommen konnte. In der Spätantike war der Bischof von Rom bestenfalls einer von mehreren Patriarchen der Kirche. Sein Ansehen wa aber nicht zwingend höher als z.B. das des Patriarchen von Antiochia. Erst, als die Bischöfe im Westen faktisch die Funktion des Staates übernommen haben, weil die alte Ordnung zusammenbrach, haben sie dort überhaupt eine relevante Position bekommen. Zudem resultierte ein nicht unwesentlicher Teil der Macht der Kirche aus Stiftungen reicher Römer, die aber in deinem Szenario gar nicht möglich sind, da es dort noch immer eine Armenreligion ist. In deinem Szenario wäre es wahrscheinlicher, dass z.B. der Bischof von Trier eine derartige Funktion übernähme, oder dass die Catholica keine Zentralmacht erhielte.

Mir ist immer noch nicht klar, Kraft wessen ein Papst das Recht erhalten haben sollte, einen Kaiser zu salben. In der realen Geschichte konnte er 800 immerhin eine Thronvakanz reklamieren (in Ostrom gab es da gerade eine Kaiserin), auf die die translatio imperii ideologisch begründet werden konnte. Und in einem christianisierten Reich war auch legitim, dass das Imperium durch einen ranghohen Bischof verliehen wird. Aber bei dir sehe ich da legitimatorische Defizite. Der Kaisertitel beinhaltete immer auch einen Universalitätsanspruch.

 

Spannend ist auch, dass du einerseits von Gotenzügen sprichst, diese aber gar nicht nach Italien gelangt sein können, wo sie aber doch recht prägend waren. Die Westgoten sind also vermutlich dann direkt nach Spanien und die Ostgoten wurden zerrieben?

 

"Caesaren" waren in der Spätantike nachgeordnete Titel. Der designierte Nachfolger wurde regelmäßig zum Caesar erhoben. Kaisertitel war "Augustus". Aber das nur am Rande.

 

Ich würde es begrüßen, wenn du es "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" nennen würdest. Es gab nie "Deutsche Nationen". Es hat auch nichts mit unserem heutigen Nationen-Begriff zu tun, der erst im 19. Jh geprägt wurde. Das "Deutscher Nation" kam auch erst im Spätmittelalter/ der Frühen Neuzeit hinzu.

 

Die Kurfürsten sind auch eine spätere Entwicklung. Im 11. Jh gab es zwar bereits eine Gruppe von "Vorwählern", aus denen vermutlich später mehr oder minder die Kurfürsten hervorgingen, aber wählen durften zu der Zeit noch alle Reichsfürsten. Exklusiv wählten die an die Reichsämter gebundenen Kurfürsten erstmals 1257.

 

Julian Apostata war durchaus gesamtrömischer Kaiser! Er war zunächst unter Constantius II. sogar zuständig für den Westteil des Reiches und hat erst nach dessen Tod im Osten residiert. Er hatte dann auch keinen Kollegen. Sein Gedanke der "heidnischen Staatskirche" hatte auch nichts mehr mit dem alten antiken Glauben zu tun. (Den es ja auch faktisch so nicht mehr gab.) Selbst wenn es ein stark philosophisches (neuplatonisches) Konstrukt war, wäre es sicher spannend, was daraus hätte werden können. Wobei zu sagen ist, dass Julian das Christentum nicht grundsätzlich bekämpfte, auch wenn er sich von ihm abwendete. Er versuchte "nur", dem alten Glauben einen Raum zu sichern.

Der entscheidende Punkt ist aber wohl eher Theodosius I., den es in deinem Konstrukt nicht geben dürfte, da er (als letzter alleiniger Herrscher des Gesamtreiches) das Christentum zur Staatsreligion erhob (was, im übrigen einen römischen Papst überhaupt erst in die Lage versetzte, einen Kaiser zu salben). Ohne Germanenreiche in Italien ist mir aber unklar, wieso ein Kaiser in Byzanz späterhin nicht fähig gewesen sein sollte, seinen Machtanspruch erfolgreich dorthin auszudehnen. Ein Justinian hätte das locker geschafft. Der hatte nur die Situation, dass es kein Gesamtreich mehr gab... Und ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Zeit dann noch religiöse Toleranz gegen eine "heidnische" Oberschicht in Italien gezeigt worden wäre...

 

Und noch mal grundsätzlich: Wo kommen bei dir die Soldaten des weströmischen Kaisers her? In der realen Geschichte waren es in West wie Ost fast nur noch (überwiegend germanische) Söldner. Woher rekrutieren die Armeen sich bei dir? Vor allem: Wie in der Spielzeit? Feudalistisch kann Ialien ja eher nicht organisiert sein, da Italien ja nicht zusammengebrochen ist.

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Dein Midgard 1000 AD ist schön gemacht, gut lesbar und optisch ein Genuß. Mir ist nur nicht klar, warum Du Dir so viele geschichtliche Freiheiten nimmst? Ich hätte mir einfach eine interessante Epoche ausgesucht und die Fakten übernommen. Die Historie ist spannend und vielseitig genug. Auch das Einbinden von nichtmenschlichen Rassen ( Zwerg, Elf, Gnom ) als Spielerfiguren und mythologische Wesen ( Drache, Riese usw. ) als Monster gefällt mir nicht. Das gibt dem ganzen wieder einen zu großen Fantasy- Touch. Ein rein historisches Setting hätte mich mehr gefreut; denn davon gibt es leider viel zu wenig.

Aber "Hut ab" vor Deiner Leistung.

 

Beste Grüße

 

Torshavn

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Dein Midgard 1000 AD ist schön gemacht, gut lesbar und optisch ein Genuß. Mir ist nur nicht klar, warum Du Dir so viele geschichtliche Freiheiten nimmst? Ich hätte mir einfach eine interessante Epoche ausgesucht und die Fakten übernommen. Die Historie ist spannend und vielseitig genug. Auch das Einbinden von nichtmenschlichen Rassen ( Zwerg, Elf, Gnom ) als Spielerfiguren und mythologische Wesen ( Drache, Riese usw. ) als Monster gefällt mir nicht. Das gibt dem ganzen wieder einen zu großen Fantasy- Touch. Ein rein historisches Setting hätte mich mehr gefreut; denn davon gibt es leider viel zu wenig.

Aber "Hut ab" vor Deiner Leistung.

 

Beste Grüße

 

Torshavn

Die Freiheiten nimmt er sich, weil es ja eine alternative Geschichte ist. Das ist in Ordnung. Es muss alles nur inhaltlich zusammen passen.

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Auch das Einbinden von nichtmenschlichen Rassen ( Zwerg, Elf, Gnom ) als Spielerfiguren und mythologische Wesen ( Drache, Riese usw. ) als Monster gefällt mir nicht. Das gibt dem ganzen wieder einen zu großen Fantasy- Touch. Ein rein historisches Setting hätte mich mehr gefreut;
Historische Settings wurden hier aber schon zu hauf diskutiert (Alternative Erde, Sacramentum Imperii, Zeitalter der Legenden). Gerade das Einbinden der nichtmenschlichen Rassen finde ich gelungen, weil sie nur Randfiguren sind und ihre Lebensräume unserer Sagenwelt entnommen sind.

 

Herzliche Grüße,

Triton

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Dein Midgard 1000 AD ist schön gemacht, gut lesbar und optisch ein Genuß. Mir ist nur nicht klar, warum Du Dir so viele geschichtliche Freiheiten nimmst? Ich hätte mir einfach eine interessante Epoche ausgesucht und die Fakten übernommen. Die Historie ist spannend und vielseitig genug. Auch das Einbinden von nichtmenschlichen Rassen ( Zwerg, Elf, Gnom ) als Spielerfiguren und mythologische Wesen ( Drache, Riese usw. ) als Monster gefällt mir nicht. Das gibt dem ganzen wieder einen zu großen Fantasy- Touch. Ein rein historisches Setting hätte mich mehr gefreut; denn davon gibt es leider viel zu wenig.

Aber "Hut ab" vor Deiner Leistung.

 

Beste Grüße

 

Torshavn

 

Die Freiheiten nimmt er sich, weil es ja eine alternative Geschichte ist. Das ist in Ordnung. Es muss alles nur inhaltlich zusammen passen.

 

Das sehe ich auch so und ich finde es auch gut so.

 

Respekt vor der Arbeit. Das Werk ist richtig schön geworden. :thumbs:

 

 

Myronius

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Ich danke euch allen für die Zeit und Aufmerksamkeit, die ihr meiner Idee widmet.

Respekt vor deinem Wissen, um die Geschichte des Mittelalters, Kazzirah - auch wenn ich einige Tatsachen, die mir persönlich bekannt sind, aus Vereinfachungsgründen anders widergegeben habe, so ist es tatsächlich so, dass meine Darstellung einer logischen Prüfung nicht lange standhalten kann.

 

Sinn und Zweck dieser Arbeit ist vielmehr mein Wunsch gewesen, meine sicherlich klischeebeladenen, teils romantischen Vorstellungen der Geschichte (nicht nur des Mittelalters) in eine Welt einzupassen, die mir und anderen das Spielen ohne weiteres Studium von Hintergründen erlauben sollte.

 

Tatsächlich ist es so, dass ich mit dieser Weltbeschreibung versuche die Schönheit und Buntheit der realen Geschichte, Mythologie und Religion in eine fantastische, spielbare Welt zu verwandeln - etwas, dass ich immer wieder schmerzlich bei meinen vorherigen Abenteuernsettings vermisst habe, sei es nun auf Mittelerde oder Midgard gewesen. Zu oft fehlte mir, bildlich gesprochen, ein wenig das farbige Salz der irdischen Vielfalt in der Suppe, die ich meinen Abenteurern vorsetzen durfte.

 

Dabei ging es mir auch darum, mittels Monstern und Magie etwas von dem irrationalen Aberglauben und der Andersartigkeit beizubehalten, welche vor unserer aufgeklärten Zeit die Gedanken und das Handeln der Menschen maßgeblich beeinflusst haben.

 

Zudem wäre es mir anders auch nicht möglich, alle Kulturen nebeneinander existieren zu lassen, die ich für spielenswert erachte - und zwar nicht nur als Szenario.

 

Ich kann gut verstehen, dass mein Setting die Erwartungshaltung von Spielern iritiert und enttäuscht, die sich von M1000AD eine detailgetreue rein historische Welt erhoffen - allerdings steht es jedem Interessenten frei, sich zu Teilen oder auch im Ganzen meiner Zusammenfassung (denn mehr ist es nicht) zu bedienen und diese umzuwandeln oder fortzuführen.

 

Grüße,

 

N

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Also, zunächst einmal mag ich vermerken, dass zumindest mir das Phantastische an deiner Welt ausgesprochen gut gefällt. Es paßt zudem in die Zeit. Das Übernatürliche war schließlich in den Köpfen allgegenwärtig. Warum soll man das also nicht auch dann ermöglichen?

 

Was ich allerdings eben erwarte, ist, dass die einzelnen Kulturen nicht "aneinandergeklatscht" wirken. Die "Schnittstellen" müssen irgenwie nachvollziehbar sein. Da deine Welt sich nun einmal explizit auf historische Entwicklungen bezieht, müssen die Abweichungen halt um so eher mit Prüfung rechnen. ;)

 

Deine Idee kann ich durchaus verstehen, interessante Kulturen in eine Spielwelt zu packen. Es ist vielleicht auch nicht für jede Spielwelt nötig, dass sie in sich kohärent und jede Entwicklung "historisch" erklärbar ist. ("Historisch" nicht im Sinne von realhistorisch, sondern aus der der Spielwelt inhärenten Dynamik.) Es ist m.E. wie gesagt sehr spannend, eine Welt zu konsturieren, wo das Christentum im Reich nicht allumfassend gewonnen hat, wo sich neben der Catholica und der Orthodoxie auch andere Sekten erhalten haben könnten. (Die Burgunden waren übirgens ursprünglich Arianer, eine unter Germanen eher populäre Version des Christentums. Allerdings nicht kompatibel mit dem Katholizismus der einwohnenden Romanen, vermutlich ein grund, warum historisch nur die Reichsbildung der Franken Bestand hatte.)

Wie sich ein Heidentum "modernisiert" wandeln hätte können. Der Sol Invictus (der nicht identisch ist mit Mithras! ) wäre ein solcher Ansatz. In jedem Fall dürfte der Götterglauben mystifiziert worden sein, der Glauben generell persönlicher und individueller zusammengestellt. Es hätte mehr Raum neben dem offiziellen Staatskult als im Christentum gegeben.

Ein simpler Rückgriff auf die klassische Götterwelt erscheint mir eben eher langweilig und auch nicht mehr konkurrenzfähig. Ein Beispiel für die mögliche Mystifizierung eines Pantheons kann man z.B. in Alba finden.

 

Und wie gesagt: Der Papst mach in der Form einfach keinen Sinn. Zumindest als weltlicher Machtfaktor. Er könnte sich nur halten, wenn das Christentum seinen Totalitätsanspruch zumindest teilweise aufgegeben hätte, um neben der Konkurrenz bestehen zu können. Und umgekehrt dann der "Westkaiser" auf die staatsideologisch notwendigen Staatsopfer verzichtet hätte. Da gibt es sicher Wege, wie das aufgelöst werden kann. Dann wäre ein Nebeneinander denkbar. Aber dann wäre der Papst umgekehrt wohl auch nicht mehr der Repräsentant der ekklesia unita sancta, zu dem er sich im Westen aufbauen konnte. Durchaus auch spannend. ;)

 

Das Christentum der Franken hätte sich wesentlich unabhängiger von ihm entwickeln können, es hätte dann wohl tendentiell mehrere "nationale" germanisch-christliche Kirchen geben können, die wesentlich lockerer verbunden gewesen wären, mit dem jeweiligen Souverän als religöser Entscheidungsinstanz.

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Hey Bro - wenn du ein 100% gut recherchiertes und stimmiges Setting willst, schau mal hier rein: http://index.rpg.net/display-entry.phtml?mainid=198

Für Pendragon wurde außerdem noch vor kurzem das Kampagnen-Buch rausgebracht, an dem der Autor gute 20 Jahre! gearbeitet hat. Klingt wirklich interessant.

 

Aber wenn ihr alle so Probleme mit dem Papst in Rom habt, kann man den auch verlegen - wie wäre es z.B. mit Konstantinopel? Da wäre das Papst und Kaiser in einem.

 

Effekte:

 

Italien ist von Christen unterwandert, klammert sich aber an seinen Kaiserkult (Nein - Beckenbauer wohnt nicht in Rom...)

 

Das Christentum hätte zwar noch immer einige Anziehungkraft, aber bei weitem nicht mehr soviel wie tatsächlich historisch belegt.

 

Die lateinische Kirche wäre eine "Untergrundkirche" und die christlichen Staaten (wie z.B. Frankreich und Deutschland, England, Spanien) hätten wohl eher Staatskirchen - so wie Kazzirah das auch andeutet.

 

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wäre dann wohl keines mehr, außer es fällt jemandem ein guter Grund ein, wie es doch funktionieren könnte... Was ich sehr begrüßen würde.

 

...

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  • 3 Wochen später...

Soooo.... Habe nochmals einiges an Zeit und Aufwand in Midgard 1000 AD gesteckt und freue mich nun die Version 1.1 präsentieren zu können.

 

Ich habe mir eure Kritik und Bemerkungen zu Herzen genommen und sowohl Rom, als auch Griechenland und Ägypten etwas abgeändert. Dabei ist insbesondere die Religion dieser Länder verändert worden.

 

Rom und Griechenland sind nun christlich, wenn auch Rom einen Führerkult aufweist (diese Freiheit möge man mir lassen - passt einfach in das Setting) und Ägypten glaubt nun weiterhin an Isis und Osiris, das heilige Paar.

 

Desweiteren habe ich viel Mühe in eine Anpassung der erweiterten Midgard-Preisliste gesteckt und das dazu nötige Währungssystem ausgearbeitet - immer das Mittelalter im Blick behaltend, mit seiner Silberwährung und den vielen verschiedenen Münzformen.

 

Ich hoffe es gefällt euch und ihr könnt damit etwas anfangen.

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