Es gab in Gildenbrief 22 einen Artikel die sich mit Berufsfertigkeiten beschäftigte, es gab ja auch in Midgard 3 noch einige Berufe die die einzige Möglichkeit darstellten bestimmte Befähigungen zu erlangen, insbesondere Arzt und Gelehrter. Durch die Neuregelung der Berufe in Midgard 4 trennte man sich allerdings von dieser Herangehensweise.
Das Problem mit direkten Berufsfertigkeiten ist in meinen Augen, dass die Charaktere dann für gewöhnlich nur einen aus etwa fünf Berufen gewählt haben, "zufälligerweise" die, von denen sich die Spieler spieltechnische Vorteile erhoffen. So gab es bei DSA 3 einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Waffenschmieden, Rüstungsbauern, Bognern, Anatomen und Schustern - letztlich ist mir da die Midgardregelung lieber, vor allem nachdem durch die Änderung in Midgard 4 nicht mehr jeder Adlige dazu verdammt ist Bauer oder Jäger (oder mit Glück beides) zu werden.
Letztlich wird jedes System das die Herstellung von Gegenständen erlaubt immer missbraucht werden um überlegene Ausrüstung herzustellen. Das mag bei D&D, Exalted oder auch MMORPGs durchaus passend sein, bei Midgard würde es jedoch als ziemlicher Fremdkörper wirken, da selbst hochgradigen Thaumaturgen solche Dinge wie das Anfertigen von magischen Rüstungen verwehrt bleiben.
Ein weiteres Problem stellen dann noch die Spieler da welche die Meinung vertreten sie müssten irgendwelche anachronistischen Sachen herstellen, nur weil sie in irgendwo aufgeschnappt haben welche Dinge wann und wo benutzt wurden (Römische Armbrüste und so).
Und wenn man all diese Dinge ausschließt ergibt sich daraus, dass eine Handwerksfertigkeit für das Spiel vollkommen belanglos ist und die Charaktere eigentlich mit ihrer freien normalen Fertigkeit deutlich besser bedient sind.