Hm, da würde ich dir aber nicht zustimmen. Es gibt keinen Grund, warum ein Magier - also per se ein Bücherwurm, selbst wenn er auf Abenteuer aus ist - Waffenfertigkeiten lernen sollte. Er ist Magier und kann, wenn er in seiner Disziplin gut ist, als solcher viel mehr ausrichten. Er versteckt sich im Fall einer handgreiflichen Auseinandersetzung eben hinter einem Kämpfer. Du würdest doch von einem Krieger auch nicht verlangen, dass er sein Zaubertalent steigert. Ich kriege eigentlich immer zuviel, wenn ich als Kämpfer neben mir einen Magier habe, der aktiv in den Nahkampf eingreift (und dann womöglich mehr Schaden mit einem Dolch macht als ich mit einem Bihänder *kicher*). Das passt meines Erachtens rollenspielmäßig nicht wirklich zusammen, sondern hat seinen Grund hauptsächlich darin, dass jeder unbedingt bei Kämpfen dabei sein will. Habe mal einen Assassinen kennengelernt, dessen Spezialwaffe ein Bihänder war *würg*
Ich spiele derzeit (das Beispiel passt nicht ganz, ich weiß, aber doch gut genug) einen Gassenjungen, der außer Gaukeln, kleinen Diebereien, Schlösser öffnen, Geschichten erzählen und Ähnlichem nicht viel kann. Er besitzt auch nur ein Messer. Damit meine ich das kleine scharfe Apfelmesser, mit dem man auch mal Riemen und Schnüre durchschneiden kann, keinen halbmeterlangen Dolch. Wenn ich in einem unfreiwillig mitgegangenen Dungeon-Abenteuer dann bei Gefahr als einziger Fackelträger aus dem Raum renne oder mich hinter einer Kiste verstecke und der Rest der nicht-Nachsichtigen im Dunkeln steht, dann ist das eben so. (Ähnlich wie der Magier, der bei einem Dolch vorn und hinten nicht unterscheiden kann, aber sein Arkanum dafür rückwärts und am Fuß an einem Seil hängend auswendig zu rezitieren in der Lage ist.) Eine Ecke, für die ich mich nicht kritisieren lasse, weil es schließlich um lustiges, ernstes, abenteuerliches Rollenspiel geht und nicht darum, ein Abenteuer anhand von Zahlen auf einem Stück Papier zu lösen.
Ein tolles Beispiel war ein eigentlich sehr kurzes Abenteuer von Yon auf Breuberg, als wir gefühlte drei Stunden auf zehn Kilometer Landstraße zum Kennenlernen gebraucht haben. Ein Zwerg mit einem Wagen, der einen Halbling mitfahren lässt, den Rest, den er überholt, aber nicht, es dann anfängt zu schiffen wie aus Eimern, der Zwerg Bäume sieht, wo keine sind .... was haben wir alle gelacht (großes Lob an unpassender Stelle noch einmal an Yon). Das eigentliche Abenteuer war dann eher Nebensache.