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Yiska, Woolf & Drachenmann


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Mit ergebener Miene hält Dew sein Schlachtroß auf, das sich zwischen Stella und Nerina schieben will:

Peter teilt anscheinend höchst ungern.

Dann jedoch, als sich sein Herr mit verzogenen Mundwinkeln in den Sattel schwingt, ist er plötzlich wie ausgewechselt, hellwach und äußerst führig.

 

Dew läßt es sich nicht nehmen, beim "Pferdepflücken mitzuspielen", und bald ist ein freundschaftlicher Wettkampf entbrannt.

Woolf und Dew erkennen neidlos die Klasse des Anderen an, auch wenn die Reitstile so unterschiedlich sind wie die Tiere der beiden.

 

Nach kurzer Zeit sind die Flüchtlinge gestellt, und alle machen sich gemeinsam auf den Rückweg zum Abanzzilager.

 

Sie halten auf halbem Weg, und Colin Dew gibt einen kurzen Bericht seiner Erlebnisse:

 

"Wir alle wurden von Würdenträgern der Kirgh oder albischen Gelehrten angeworben, wie gesagt etwa ein Dutzend erfahrener Leute, darunter drei Eagrels und vier Zauberkundige.

 

Erst in Diatrava stießen wir zueinander, um in die Berge im Süden zu ziehen.

Ich vermute eine Bruderschaft hinter dem Ganzen, vielen von uns war eine Medaille aufgefallen, die unsere verschiedenen Auftraggeber trugen:

Das Bildnis von SainBrac, der die Reinheit in Geist und Körper predigte.

Oder so.

 

Jedenfalls gelangten wir unter der Führung eines Irindar-Priesters in ein Höhlensystem, das sich sehr schnell verzweigte.

Zum Glück waren wir sehr gut ausgerüstet, obwohl uns natürlich wieder mal niemand erzählt hatte, was uns da unten tatsächlich erwartete.

Es war grauenhaft, verlangt bitte keine Details!

Es muß reichen, wenn Ihr wißt, daß es mit einer Mischung aus Zuchtversuchen, Ernährung durch Menschenblut und der puren Freude an der Grausamkeit zu tun hatte.

 

Wir alle sahen im schlechten Licht genug, um weiße Haare zu bekommen und keinen anderen Wunsch zu verspüren, diesem Treiben ein Ende zu setzen!

Ihr wißt, nicht alle Vampire sind gleich.

Dieser hier war nicht nur furchtbar grausam und mächtig, sondern auch völlig irre.

Aber nicht irre genug, sich früher zu stellen als nötig!

 

Als wir ihn endlich in die Enge getrieben hatten, war von uns nur noch die Hälfte am Leben.

Dennoch griffen wir an, obwohl wir ohne den zweiten albischen Priester unserer Gruppe, einen Ylathorsmann, nur wenig Chancen hatten.

Fast hätten wir gesiegt, da entkam unser Feind.

 

Wir hatten nicht gewußt, daß er sowieso abreisen wollte und schon alles vorbereitet hatte.

Inzwischen war es Nacht, und er war erheblich schneller als wir, angeschlagen, wie wir waren.

Wir verloren seine Spur, trennten uns - inzwischen waren wir nur noch vier - und zogen paarweise weiter.

 

Der Irindar-Priester hatte uns vor seinem Tod gesagt, der Vampir wolle nach Alba, um einen Gegenstand aus der Obhut des Klosters Prioresse zu stehlen.

Welchen, weiß ich nicht.

Ich weiß nur, daß der Besitz dieses Dings für ihn mit einem erheblichen Machtzuwachs verbunden ist.

Außerdem, wenn ich richtig verstanden habe, hat er vor, sein schändliches Treiben in meiner Heimat fortzusetzen.

 

Es ist gut möglich, daß er die Küstenstaaten noch nicht verlassen hat, so groß war sein Vorsprung dann doch nicht.

Außerdem wartet er sicher auf sein Gepäck, daß mit einem Trupp seiner Leute unterwegs ist.

Ich weiß nur nicht, wohin er sich gewendet hat.

Nach Paduna kam ich auf gut Glück...

 

Ich werde alles tun, um ihn aufzuhalten, denn ich sah sein Werk!"

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"Ach, und der Gasthof heißt 'Hauptmann und Magister'; soll direkt am Hafenbecken liegen..." strahlt Dew Nerina an, nachdem er seine Geschichte vorgebracht hat.

Obwohl er sich kurz faßte, ist zu merken, daß er mit mehr Zeit und bei einem kühlen Getränk oder am Kamin das Publikum mit plastischen Erzählungen sicher in den Bann schlagen könnte.

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"Ein Vampier sagst du!" Nerinas Augen und ihre Miene scheinen verschiedener Meinung zu sein: Ihre Augen funkelten so, als hätte sie etwas schönes entdeckt; ihre Mimik verzieht sich allerdings zu Hass, Wut und Ekel.

"Wir sollten Knoblauch essen und stets welchen bei uns tragen!

Kommt, Sheila sollte sich die Wunde ansehen und kann uns dann gleich alles Wissenswertes über Vampiere erzählen.... Wir sollten keine Zeit verlieren, die Tage werden kürzer und die Nacht dunkler! In drei Tagen wird der Mond fast ganz verschwunden sein!"

 

Zurück im Lager scheint schon wieder alles aufgeräumt. Die schmutzigen Zeltplanan würden gar nicht auffallen, wüßte man nicht, dass sie gerade vor einiger Zeit den Boden geküsst hatten.

Die Musik ist wieder in vollem Gange und niemanden fiel es auf, dass drei Ankömmlinge die Pferde in die notgepflickte Koppel sperrten.

 

"Bindet euren L...molch hier an!" Nerina deutet auf eine Stange, die in der Nähe der Koppel in den Boden gepflockt worden ist. Woolf deutet sie eine andere Stange.

 

Da nun die Zelte wieder stehen sieht man keinen direkten Weg mehr, der durch Lager führt.

Nerina schleuste die Zwei über Schnüre, unter Schnüren durch... den zwei Riesen scheint dies manchmal ein wenig zum Verhängnis zu werden, denn groß gewachsen waren diese Abanzzi anscheinend alle nicht.

Sie führte sie an bunten Wagen vorbei, an Zelten links, rechts, enge und noch engere Trampelpfade durch Tücher und gar durch Zelte durch bis sie plötzlich apruppt stehen blieb.

 

Sie standen vor einem großen roten Zelt, welches am Eingang über und über mit Zwiebel- und Knoblauchzöpfen behangen war.

Ein Ziegenschädel hing mittig über dem Eingang, der Geruch eines Ziegenstalls stieg ihnen entgegen.

Im Zelt schien ein kleines Feuer zu züngeln und ab und an unterbrach das Meckern einer Ziege eine sanfte aber offenbar alte Frauenstimme, die die Geschichte ihrer Herkunft zum Besten gab:

"Sheila bedeutet glückliches Mädchen! Mein Vater rief es meiner Mutter zu, als diese Rawindra verließ um dorthin zurück zu kehren wo sie herkam...."

"määähhhhhh"

"Ja ist recht!! Sie reiste viel umher, nichts hielt sie lange an einem Ort! Adliger war er und sehr verliebt in meine Mutter, doch liebte diese die Freiheit... "

"Jaja, die Geschichte mal wieder..." Nerina wartete nicht mehr lange und schob die großen Zeltplanen auseinander.

In dem Zelt saß Sheila umringt von Kindern verschiedener Altersklassen und jener Ziege, die Dew schon kennen gelernt hatte.

Sie sah die Ankömmlinge an und nahm Nerinas ernstes Gesicht wahr

"Husch auf.. raus mit euch, das war genug für heute.. und wagt euch am Zelt zu lauschen! Dann verwandle ich euch in Kröten, denkt an meine Worte!"

Die Kinder sprangen quietschend auf und rannten aus dem Zelt.

 

Mit besorgter Miene empfing Sheila die Gäste und bedeutete ihnen Platz zu nehmen.

 

Nerina begann ohne Vorwarnung Dews Weste zu öffnen und den Verband abzunehmen. Darunter zum Vorschein kam erneut die schwere Wunde welche schwarz nässte.

 

Mit hochgezogenen Brauen schaut sich Sheila die Wunde an und zuckt instinktiv zurück! "Auf euch liegt ein Fluch! Wen habt ihr euch zum Feind gemacht?"

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Peter und Frygg werden an der Stange zurückgelassen.

 

Der Knoten wird sich lösen, wenn das Schlachtroß kräftig am Seil zieht.

 

Ohne Murren läßt sich Dew zwischen, unter und neben Zelten umherführen.

Häufig bleibt er an Schnüren und Seilen hängen, dann rutscht ihm doch ab und zu halblaut ein saftiger albischer Fluch heraus...

 

Als sie vor dem Zelt Sheilas stehen, beäugt er mißtrauisch das Stilleben aus Knochen und Wurzelgemüse:

 

"Ein Ziegenschädel, na herrlich...Nerina, wärst nicht Du es, die mich hierher bringt, ich würde wer weiß was denken, bei Ylathor!

Gut, dann hinein mit uns!

Aber eins sag' ich Dir, Kleine, Sheila wäre nicht die erste Wycca, die an Colin Dew MacMulligan gescheitert ist...

 

...Hallo, Sheila!"

Mit breitem Grinsen betritt er das Zelt, und hält den beiden Nachfolgenden den Eingang auf. Dann fügt er vergnügt hinzu:

"Bevor Du MICH in eine Kröte verwandelst, drehe ich Dir den Hals um!

Aber wenn Du so heilkundig bist, wie Nerina sagt, werden wir sicher gute Freunde!"

Als Sheila den Verband in der Hand hält, fallen ihr einige Leichenwürmer auf, die sich im verklebten Stoff tummeln.

Währenddessen plaudert Dew Antworten auf ihre Fragen, als säßen sie gemütlich beim Bierchen.

Wenn er damit fertig ist, weiß sie die gesamte Anamnese und alles, was nötig ist, die Verwundung und ihre Folgen abzuschätzen.

"Ach, Feind wäre jetzt zuviel der Ehre, sagen wir: Jemand versuchte mich aus dem Weg zu räumen.

Ja, das mit dem Fluch habe ich mir auch schon gedacht, die Wunde wird ständig schlimmer statt besser; außerdem wandert sie zum Herz hin:

Siehst Du? Vor drei Tagen war sie noch hier drüben und auch nur halb so gammelig. Dumme Sache, das.

Wenn das so weitergeht, werden mich bald Ylathors Knechte empfangen...

 

Wer's war? Ein Fürst der Nächte und des Blutes, ein dreckiger Vampir!

Ich nehme an, sein Dolch war mit seinen finsteren Worten verklebt."

 

Dew spuckt ins Feuer und macht eine Schutzgeste.

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"Tja, dann lass mal schauen was die gute alte Sheila mit dir machen kann!"

Sie steht auf und geht an eine nahestehende Truhe, öffnet diese und beginnt sie auszuräumen, umzuschichten und abzutasten.

 

"Irgendwo hatte ich doch... ja ich bin mir sicher.. Nerina weißt du wo ich dieses Dings hin habe??"

 

"Dings?"

 

"Ja Kindchen, mit dem hast du als Halbstarke immer gespielt.. dieses.. hmmm..."

 

"Mähh äähh ähhh!"

 

"Ahh ja.. meinst du?? Das kann natürlich sein!!"

 

Sheila lässt von der Truhe ab und verschwindet in der kleinen Holztür die in den Wagen führt. Die Räder des Wagens haben auch schon mal bessere Tage gesehen und es scheint, als ob er keine weiten Wege mehr zurücklegt.

 

Nerina zuckt mit den Achseln und schaut der alten Frau neugierig nach.

 

Scheppern und wilde Flüche sind zu hören als sich Sheila durch den Wagen wühlt.

Ihre Augen strahlen und die faltige Haut gräbt Grübchen (die sie als junge Frau einmal wirklich schön haben aussehen lassen müssen) als die Alte wieder in der Tür erscheint.

 

"Hier, hier junger Mann! Nimm und schaue hinein!"

Ihre Stimme scheint schon etwas seltsam, wie die einer Hexe, die einem jungen Mädchen einen Apfel anbietet. :D

 

"Er wird dir einiges verraten, einiges über deine nahe Zukunft, über deinen momentanen Zustand.. allerdings mußt du die Zukunft nicht so ernst nehmen.. immerhin weiß sie nicht was du unternimmst.. jaja.. ähh.. aber Tipps die daraus resultieren sollte man beherzigen.. sollte man.. nicht wahr .. Nerina?!"

 

Nerina nickt schuldergeben und wägt den Kopf dabei hin und her, als sei sie ein wenig anderer Meinung.

 

Sheila streckt unterdessen Dew einen Kristallspiegel in einer angelaufenen silbernen Fassung entgegen. Der Spiegel ist gesprungen und einige Splitter fehlen. Durch die Sprünge wird das Spiegelbild stark verzerrt oder Stellen mehrmals abgebildet.

 

"Ihr müßt hineinschauen und versuchen an nichts anderes zu denken. Konzentrier dich auf deine Wunde und auf deine Seele!"

Bei letzerem Wort fährt sie mit beiden Händen eine imaginäre "Sphäre" um ihren Körper herum ab, dann drückt sie dem zögerlichen Dew den Spiegel in die Hand und harrt der Dinge die da kommen.

 

Nerina schaut interessiert zu.

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Zögernd wiegt Dew den Spiegel in der Hand, dreht ihn hin und her, um ihn sich erst einmal stirnrunzelnd von hinten zu betrachten.

Leise murmelt er dabei auf albisch:

 

"Wenn das jetzt so ein Wycca-Dreck wird, kann die Alte...Naja, Nerina sagt, sie sei in Ordnung...Was soll's. Stell Dich nicht so an, Colin Dew, Dein großer Bruder Styven der Schmied würde Dich auslachen, und Deine Schwester Ennis gleich mit..."

 

Er gibt sich einen Ruck und sagt laut, wieder auf Neu-Vallinga:

 

"So, Spiegel: Meine Seele kenne ich, also zeige mir meine Wunde, wie sie tatsächlich ist!"

 

Dann stiert er, für längere Zeit grimmig schweigend, in den kleinen Spiegel, den er dabei mit beiden Händen wie ein kleiner Junge festhält.

Plötzlich schaut er grinsend auf und meint in die Runde:

 

"Kein Wunder, daß der Spiegel nicht will, ich bin ja völlig zerzaust!

Moment..."

 

Nachdem er Haar und Bart geordnet hat, versenkt er sich erneut in sein Spiegelbild, diesmal ernsthaft.

Sein Blick verdüstert sich, leise beschreibt er:

 

"Ich bin tot, aber nur am Körper.

Mein Haar ist hüftlang und verfilzt, mein Bart lang und strähnig.

Fetzen hängen mir an der Hüfte, verflucht, ich erkenne meinen Kilt.

Mein Schwert halte ich in den Händen, rot leuchten meine Augen.

Ich finde keine Ruhe und kehre immer wieder, ruhelos auf der Suche nach meinem Herzen.

Wo es war, ist ein schwarzes Loch voller Würmer.

Ich bin zu einem Geschöpf der Nacht geworden, verdammt dazu, anderen ihr Herz zu stehlen.

Aus der Brust reiße ich es ihnen mit meinen gelben Klauen, aber es beruhigt mich nicht, denn ich suche ja mein eigenes.

Ich nehme Kindern die Väter und Männern die Frauen, es ist mir gleich.

Wohin ich trete, verwest der Boden und Maden kriechen aus ihm hervor...

 

Ich bin so stark wie im Leben, aber ohne Gnade und Gefühl...

 

Igitt, macht der Spiegel mich häßlich!

Es ist ganz furchtbar!

 

Bei den Göttern, so will ich nicht enden, ich möchte von Ylathor empfangen werden und stolz durch die große Hecke gehen!"

 

Die schwieligen Hände, die das kleine Spiegelchen halten, zittern.

Tränen steigen ihm in die Augen, seine Stimme klingt leicht nasal.

Dann stockt er und schwenkt den Spiegel leicht hin und her:

 

"Halt, da ist noch etwas...:" Dew dreht den Spiegel leicht seitlich und schielt schräg hinein. Sein Gesicht wird langsam rot, vielleicht vor Zorn, vielleicht vor Scham:

"Beim roten Hirsch der Rochalls, SO finden sie mich:

Ich hinterlasse jetzt schon vermoderte Fußabdrücke, ganz deutlich kann ich's im Spiegel sehen!

Dort kam ich zum Zelt herein, da blieb ich stehen, und hierher zu diesem Kissen ging ich dann.

Ich Idiot; ich zeige ihnen selber den Weg zu mir!"

 

Dabei zeichnet er mit ausgestrecktem Finger seinen Weg zum Zelt herein nach.

Auf albisch fügt er leise hinzu:

 

"Orc und Eiter, Nerina: Deine Freundin hier ist in großer Gefahr!

Wenn es Nacht wird und ich verfolgt werde, werden sie sie finden!

Sie werden sehen, daß Sheila zaubern kann und sie ausschalten.

Wir müssen sie mit uns in die Stadt nehmen und schützen, denn es ist klar, daß ich mich hier aufgehalten habe.

Wozu, ist eindeutig..."

 

Nachdenklich setzt Dew den Spiegel ab.

Dann fragt er Sheila in seinem langsamen Neu-Vallinga:

 

"Und wie geht es jetzt weiter?

Kannst Du den Fluch von mir nehmen, weise Frau?"

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"Erst erklärst du mir was du mit der Hecke meinst junger Herr!! Zum sterben bist du wahrlich zu jung, selbst ich kann noch gut hören und bin zu jung zum sterben! Denke ja nicht, dass ich die Sprache des Nordens nicht verstehe Dew aus den Eichen! Deine Wurzeln sind zu Dick, als dass man den Baum einfach umstoßen könnte! Und an mir würde sich dein Vampier die Zähne ausbeißen!" Sie lacht laut aus, es hört sich ein wenig gruselig an.

 

"Aber dank euren Glaubens bleibt mir nichts zu tun als die Wunde wieder gut zu verpacken und eure Spuren zu verwischen! Das wird schon genug Arbeit sein. Ihr solltet statdessen an den Hafen gehen... da gibt es doch so ein Weisenhaus mit einigen Gottesmännern aus eurem Lande. Die bauen Seebären wieder auf, mit euch werden sie dann allemale fertig! Bemitleidet euch ja nicht zu sehr, wisst ihr, Maden fressen nur totes Fleisch und reinigen die Wunde.

Nerina!

Zeig den Herren den Weg zu der casa stupido de la norde!"

 

Mit diesen Worten beginnt sie Knoblauch erst leicht anzudrücken, dann zu schälen und nun sorgfältigst in die Wunde zu schmieren. Etwaige Bekundungen des Schmerzes würde sie taktisch überhören.

Dann nimmt sie einige Kräuter und Verbände und verpackt Dew Fachgerecht in einem Verband.

 

Danach nimmt die einige Knoblauchzöpfe von der Decke und beginnt sie überall dort in den Boden einzutreten wo Dew gelaufen ist.

 

"Auf Kinder los raus! Hier gibt es nichts mehr zu sehen!! Beeilt euch, bevor die Ba... Brüder sich mit diesem komischen gelben Wein betrunken haben!"

 

Sie lächelt noch mal herüber schaut mit fragendem Blick zu Nerina, die heftig den Kopf schüttelt. Sheila zuckt daraufhin mit den Schultern und fegt die Drei aus dem Zelt.

 

Eine halbe Sekunde später streckt sie noch mal den Kopf aus dem Zelt und drückt jedem, der sich nicht so arg wehrt einen Knoblauchzopf in die Hand und nickt zufrieden.

 

 

 

"Nun denn auf! Lasst und zu dem Stützpunkt der Priester aus Alba gehen."

Wieder führt Nerina die Beiden durch das Gewirr. Die Musik wirkt immer ausgelassener.

Ab und an arbeitet auch Nerina Knoblauch hinter Dew in den Boden ein.

 

 

 

Da ich nicht weiß, ob jemand noch Sheila beschwatzen will halte ich es mal bis hier her ;)

 

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Ihre Bemerkung zu seinem angeblichen Selbstmitleid übergeht Dew taktvoll - wie sollte er der Alten auch begreiflich machen, daß es sich einfach so gehört, in Würde bei den Göttern Ruhe zu finden.

Sollte der Fall eintreten, wie ihn ihm der Spiegel zeigte, müßte er ausgetrieben und sein Körper verbrannt werden, für ihn eine schauderhafte Vorstellung!

 

Stattdessen bedankt er sich und nimmt artig seinen Knoblauch in Empfang.

Er wirft Sheila einen letzten sorgenvollen Blick zu, gepaart mit leichtem Mißtrauen.

Dann holt er mit Woolf die Pferde und stößt wieder zu Nerina.

 

 

Von mir aus kann's in die Stadt gehen...

 

 

Auf dem Weg fragt er neugierig nach den Priestern aus Alba und dem Waisenhaus...

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"Was fragst du mich Dew, hast du mich jemals in einem Tempel gesehen? Ich weiß dort gibt es Priester, die heißen Irindar?? Kann das sein?? Und dann ist da noch ein Weisenhaus dabei. Nun lass mich aber erst mal deine Fußsohlen mit Knoblauch einschmieren, ich will schließlich nicht hinter die Blumenmädchen spielen!"

 

Als Nerina euch so durch die Straßen führt schaut sie immer hier und dort in die kleinen Gassen, zuckt manchmal mit dem Kopf, als hätte sie etwas interessantes gehört und scheint sowieso teilweise etwas abwesend.

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"Ja, das kann sein, Irindar ist einer der Götter meiner Heimat. Aber ein Waisenhaus will nicht so recht zu ihm passen: Er ist unser Gott des Krieges...

Und faß meine Füße nicht an, wie sieht denn das aus? Was sollen denn die Leute denken?

Schlimm genug, daß ich hier wie ein Gemüsehändler herumlaufe; gleich stecke ich meinen Pferden noch von dem Zeug ins Ohr!"

 

Die drei haben zuerst einen Stall in der Nähe des Tores aufgesucht, um die Pferde unterzustellen.

Zumindest Dew wird täglich vorbeikommen müssen, denn sein Peter läßt sich nicht einfach so von den wechselnden Knechten berühren.

Mindestens drei Mietställe mußte Nerina den beiden Berittenen vorführen, bis endlich einer deren Ansprüchen genügte.

Darüber ist es fast dunkel geworden, im Schein der ersten Laternen und Fackeln erreichen sie das Hafenviertel auf der anderen Seite des Flusses.

 

Hier ist Paduna am ältesten. Eng und verwinkelt sind die Gassen, unerwartet öffnen sie sich auf kleine Plätze mit öffentlichen Brunnen und Aborten.

Ratten huschen durch die Dämmerung, Lachen, Musik und manchmal Geschrei dringt aus den Kaschemmen.

Sprachfetzen aller Herren Länder schwirren durch die Luft, begleitet vom Kettenrasseln der Ladeninhaber und Handwerker.

 

Am Hafenbecken stehen Kistenstapel, hängen Netze und liegen dicke Taurollen.

Streunende Tiere jagen sich gegenseitig.

Rauchschwaden aus unzähligen Kaminen treiben über das Hafenbecken, in dem träge große Schiffe überwintern.

Nebel zieht auf.

 

Der 'Hauptmann und Magister' befindet sich direkt am Hafenbecken,

dort, wo das Pier einen Knick macht und auf den valianischen Kriegshafen zustrebt,

der sich schwarz und groß in der Nähe vom Nachthimmel abhebt.

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Das brennende Auge schließt sich endlich.

Ich kann sehen, ohne Schmerz.

Der plumpe Körper, der mich trägt, beginnt mich zu spüren. Ein Weib.

Da. Beute.

Ich rieche sie durch seine Nase so schlecht. Plump. Schlecht.

Wo ist? Mein Körper.

Hier ist nicht Heimat. Zu laut. Zu viele Gerüche.

Kampf.

Keine Gegner. Nur Opfer. Langeweile.

Nein, dort nicht. Keine Beute, zu laut.

Schmerz.

Ich muß! Warten und dienen. Immer Schmerz, ohne Körper.

Verwirrung. Wer war ich?

Ich bin.

Der gestreifte Jäger.

Wer war das?

Der Schrei, der mir meinen Körper stahl.

Beute, Blut, Gegenwehr. Spannung, Tod, Befriedigung. Nahrung.

Ich will! Ich will!

Laß mich! Aus diesem häutigen Körper.

Gib mir zurück!

Meine Krallen, meine Zähne, mein Fell!

Mein Revier! Meine Weiber! Meine Jungen! Schmerz, Sehnsucht! Haß.

Ich bin. Tödlich. Überlegen. Der Gestreifte mit dem Augenfleck.

Mein Rudel ist groß. Viele Jungen.

Meine Rivalen sind viele. Alle schwächer als ich. Sieg, Flucht, Triumph.

Mein Schrei des Sieges. Der Schrei des Unsichtbaren, Verlust. Wo?

Da. Beute. Laß mich! Jagen.

Dort. Und dort. Dunkel, Lauer, Hinterhalt.

Ducken, Springen, Schlagen. Warmes Blut. Fleisch, Nahrung, Leben.

Ihr Tod, mein Leben. Zuhause.

Hier lebe ich ohne Beute. Ohne Körper.

Nein. Fremder Körper. Plump. Schlecht. Unterlegen. Warum? Wie?

Wo ist mein Körper? Gib!

Nein, nicht dorthin! Zu hell, zu hell!

Lieber dort, ja dort, Beute, fette Beute! Gib! Laß mich! Jagen!

Zu spät. Zu langsam. Dumm. Plump. Schlecht.

Dort drüben! Jung, zart! Schatten, Schatten! Ducken, warten.

Nein! Nicht hier, dort! Zu plump. Dummer häutiger Körper.

Wieviele noch?

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Das klingen der Glöckchen an Nerinas Schuhen hält apprupt inne, als ihr Weg an dieser blöden Tür endet, welche sich bösartiger Weise in ihren Weg geschoben hat.

 

Nerinas Augen werden durch den Schrecken groß der sie aus ihrem Tagtraum reißt, sie kneift sie jedoch sofort wieder eng zusammen ob des vielen Lichteinfalls und dreht energisch den Kopf einmal schnell nach rechts, als wolle sie etwas abschütteln, holt einmal tief Luft und setzt ihr süßestes Lächeln auf.

 

Arrrrghh, ich sollte... ich MUSS!.. zu IHR!

 

"Dew, ich denke du solltest heute noch diese Priesterschaft aufsuchen, ich könnte euch schnell hinbringen und dann wieder abholen.."

Nerina scheut sich etwas das Gasthaus zu betreten und versucht durch ihre Gestik klar zu machen, dass es wirklich dringend ist.

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Dew dreht sich etwas schwerfällig zu Nerina, turmhoch bepackt mit den Dingen, die er nicht bei der Gepäckaufsicht des Mietstalls zurücklassen wollte:

"Sicher...mir ist es auch eilig, das kannst Du mir glauben:

In jedem Augenblick spüre ich, wie diese Wunde zu meinem Herz hin wandert.

Ich möchte nur erst einmal mein Gepäck loswerden - am Besten, in meinem Zimmer, daß ich mir mieten werde.

Oder auch in einem Doppelzimmer...Woolf?

Obwohl, wenn ich darüber nachdenke:

Wir sollten beieinander bleiben, also nehmen wir zu dritt Herberge!

 

...Nerina, was ist mit Dir...? Hast Du etwas ins Auge bekommen?

...die Tür vielleicht...? *g*

 

Ich rede schnell mit dem Wirt, dann gehen wir hinüber zu meinen Priestern.

Ist es weit dorthin?"

 

Durch die geöffnete Tür läßt sich eine dunkle, gemütliche Gaststube ausmachen, spärlich von Deckenlaternen beleuchtet.

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Hinweis für Nerina:

 

Neben dem Türstock des 'Hauptmann und Magister' bemerkt Nerina einige Bettlerzinken, von denen ihr die Meisten nichts sagen.

Sie erkennt das Zeichen für "geizigen Hausherren" und das für "mitleidige Küche", sowie "kein Hund", außerdem eines, daß "befreundetes Haus" bedeutet.

Offen am Türsturz prangt eine angenagelte, kleine Silbermünze als Hinweis, daß dieses Haus von der Casa d'Argento beschützt wird.

Weiterhin sind verwischte oder unbekannte Zeichen zu sehen, auch eines in apartem Gelb.

 

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Das etwas schmuddelige Gasthaus 'Hauptmann und Magister' befindet sich direkt am Hafenbecken.

Die leicht überhöhten Preise rechtfertigt der Wirt Clodo mit der Ruhe und Sicherheit, die in seinem Haus herrscht:

In acht Jahren wurde hier nicht einmal eingebrochen, Taschendiebe sind mehr als selten anzutreffen; und falls doch, werden die "verlorenen" Barschaften häufig noch am selben Tag zurückgebracht, abzüglich eines Finderlohnes.

 

Clodo verfügt über 30 Plätze, die im Sommer durch eine Terrasse auf 50 aufgestockt werden.

Diese Terrasse befindet sich auf der hafenabgewandten Seite des Gasthauses, im Hof, den sich der Wirt mit der Glasbläserei Tazzoli teilt.

 

Im Hauptmann und Magister übernachten viele Schiffsoffiziere, auch kehrt hier gerne die Hafenwache auf einen Schoppen ein.

 

Neben dem Hauptmann und Magister befinden sich links die Taverne "der schiefe Maat" und rechts die Schänke "Goldener Stern"; beides ausgewiesene Seemannslokalitäten höheren Niveaus:

In beiden Häusern verkehren viele Lotsen und Kapitäne.

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"Äh, ja das war.. ich wollte mir dieshier mal näher ansehen!"

Nerina setzt ein schiefes Lächeln auf und deutet wage in Richtung des Türrahmens mit den Bettlerzinken.

"Ist schon recht hier." Und auch die Gaststube ich nicht zu hell beleuchtet.

"Wir werden nicht lange brauchen einige Minuten zur Casa de s... - ja einige Minuten!"

 

 

Schneller, nein schneller - Weib!!

Lass --- --- Mich!

 

 

Hinter einem kleinen Tresen steht Clodo, ein italienischer Tenor sondergleichen. Seine einprägsame Stimme hallt durch die ganze Gaststube, als er sich gerade ein kleines Wortgefecht mit einem der Gäste liefert, jener im gestreiften Hemd mit ungepflegtem Gesicht, fauligen Zähnen und Mundgeruch, den man nicht mal erahnen möchte. Wie immer dreht es sich um Geld - um was auch sonst.

An dem Tisch des Gestreiften sitzen noch sechs andere Seebären gleicher Marke.

Außerdem befinden sich eine Hand voll weiterer Kunden (äh Gäste) im Schankraum.

Wirklich nett hier..hmm ...huch, warte mal den kenn ich doch..?!

Nerina nickt aufmerksam einem gepflegten Mann zu der mit dem Rücken an den Tresen gelehnt steht und sich den Schankraum nähergehend anschaut.

 

Gedankenverloren stupst sie Dew in den Rücken um ihn vor an den Tresen zu schieben, allerdings bleibt sie selbst in der Tür stehen.

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"Hey!! Macht die Tür zu! Wir müssen ja hier nicht die ganze Straße beleuchten! HAHA"

Clodo scheint zu der Sorte Mensch zu gehören, denen es nicht vergönnt ist lustige Witze zu machen und augenscheinlich scheint er auch nicht regelmäßig dafür zu üben.

 

Nerina schiebt einen leicht gequälten Blick zu dem Mann mit der schmuddeligen Schürze vorbei an der gepflegten Persönlichkeit mit Degen, drückt sich wiederwillig durch den Türrahmen und schließt hinter sich die Tür kaum hörbar.

Warum bauen die überhaupt Türen.. das sollte verboten werden..

 

"Seid gegrüßt" Nerina macht einen angedeuteten höflichen Knicks

[spoiler=Wahrnehmung]Wenn man genau darauf achtet zu dem Mann vor dem Tresen

 

 

"Wir brauchen ein Zimmer für drei Personen!"

 

Sichtlich an den Wirt gewandt

 

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Clodo unterbricht sein Wortgefecht, als Dew zu ihm an den Tresen stolpert und hörbar erleichtert erst Bogen und Speere anlehnt und danach wie achtlos einen ganzen Haufen Beutel, Taschen, Bündel und schließlich zwei Packtaschen fallenläßt.

Gespannt sehen der Wirt und sein angetrunkener Gast zu, wie Woolf nach Dew eintritt und sich umsieht.

 

Als Nerina nach vorne geht und ihren Wunsch äußert, den Dew mit einem:

"Guten Abend, Wirt! ...Und später ein heißes Bad und etwas zu essen!"

bekräftigt, schiebt der gepflegte Mann am Tresen kurz seinen breitkrempigen Hut in den Nacken, um sich an der Stirn zu kratzen.

[spoiler=EW-2:Wahrnehmung]Dabei zwinkert er kurz Nerina zu.

 

Unter dem Hut trägt er ein geknotetes Tuch, seine Kleidung ist nicht nach der neusten Mode, aber recht teuer und geschmackvoll.

Am Gürtel trägt er lässig ein wertvolles Rapier mit silbernem Griff in einer schon stark abgenutzten Scheide, sowie mehrere Dolche, von denen einer mit Sicherheit eine Parierwaffe und sehr stabil ist.

Rapier und Dolch bilden augenscheinlich ein Paar.

 

Seine Hose steckt in Stulpenstiefeln, die rechte Hand, an deren Fingern drei dicke Ringe glänzen, hält einen Krug, die linke liegt wie zufällig auf dem Waffenknauf.

Den Oberkörper bedeckt ein rotes Seidenhemd mit Rüschen, darüber trägt er eine knappe, dunkle Weste.

[spoiler=EW:Sehen]An seinem Hals trägt er an einer dicken Silberkette einen Anhänger: eine schwörende Hand unter einer Krone.

 

Die Haltung des Mannes und sein hübsches Gesicht mit dem gepflegten Knebelbart drücken entspannte Selbstsicherheit aus.

Ein kleines Lächeln umspielt seine Mundwinkel - entfernt spöttisch, hauptsächlich amüsiert, als er dem Streit der beiden Nachteulen lauscht.

 

"Wenn Ihr von nun an auf Eure Worte achten wollt:

Wir haben eine Dame im Haus..."

 

Seine Stimme ist etwas heiser, sein Ton jedoch melodisch und freundlich.

Dann hebt er kurz grüßend seinen Becher, trinkt, streicht sich mit der Linken über den Bart, wobei mehrere steinbesetzte Ringe funkeln und zieht wieder den Hut in die Stirn.

Sein Gesicht verschwindet unter der Krempe.

 

Clodo zögert kurz, dann meint er zu dem Seemann:

"Äh...nun gut, Du...Du scharidische Seegurke, wenn Du meinst, es wären nur acht gewesen, meinetwegen.

Ich schreibe es auf Deinen Deckel?"

"Also! Geht doch, Du goldgei*** Leichenfledderer, was?

Dann mach' uns mal noch ne Runde, was?"

 

Clodo wirft einen kurzen Blick zu dem Mann am Tresen, betrachtet Dew, Woolf und - etwas abschätzig - "die Dame" Nerina und beschließt, den Seemann erst einmal zu ignorieren:

"Ein Zimmer und später ein Bad und eine Mahlzeit?

Oder doch drei Bäder und drei Mahlzeiten? HAHA!"

 

Dann winkt er einem Schankknecht, das Gepäck hinaufzutragen:

"Zimmer fünf, Assalo, aber subito!"

Zu Nerina gewandt:

"Das Zimmer wird Euch gefallen; es ist geräumig und geht zum Hof.

Morgens ist es schön ruhig..."

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Die Tür wird einen Spaltbreit geöffnet und gleich darauf wieder sachte geschlossen:

Neben dem Ausgang steht unschlüssig ein Straßenjunge von etwa zehn Jahren, dreckig und zerzaust.

 

Erwartungsvoll sieht er zu Clodo...

Der verzieht die Mundwinkel und fragt:

"Was willst Du, Polito?"

"Mit Verlaub, Meister Clodo: Mein Geld will ich!

Diese Gäste habe ich Dir geschickt, und jetzt möchte ich meine Belohnung, wenn's beliebt..."

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Nerina blinzelt dem gutaussehenden Herren bei dem Wort "Dame" vielversprechend zu;

 

dem Wirt gegenüber wächst sie hingegen sogleich noch einmal 5cm in die Höhe, die abschätzigen Blicke selbigens kontert sie mit einem fast triumphierenden Funkeln in den Augen.

"Ich nehme an, dass es mir gefallen wird, drei Bäder und drei Essen gehen in Ordnung!"

 

Nerina zieht etwas übertrieben die Luft ein als versuche sie einen Geruch zu identifizieren und schaut sich in der Gaststube um.

 

NEIN! Nicht IHN! Es ist SEIN Revier und er macht das GUT!

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Währendessen steht ein ratloser Knecht vor dem Gepäckhaufen und reibt sich die Stirn. Mental von seinem "Arbeitgeber" in den A**** getreten, beginnt er sich fleißig zu beladen; bekommt aber nicht einmal die Hälfte der Taschen, die Dew mitbrachte getragen und geht wankend die Treppe hoch.

 

Mit einem freundlichen Lächeln an den gutaussehenden Herren verschwindet Nerina auf die Treppe nach oben um sich zu vergewissern, dass das Zimmer auch wirklich hält was der Wirt versprach.

 

"Polito mein Junge! Wie oft muß ich dir noch sagen...." Der Wirt läuft auf den Jungen zu und packt ihm am Ohr.

Drückt ihm dabei eine Münze in die Hand und lässt dann wieder von ihm ab.

"Aber das ist nicht das vereinbarte!" Polito schaut auf alle Beteiligten, die im Raum stehen und versucht wohl so die Gesamtsituation für sich zu nutzen...

 

Zwei Mal muß der Knecht sich noch die Treppe hinaufschieben um all die Taschen und Beutelchen unversehrt von A nach B zu manövrieren.

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Das Zimmer im ersten Stock des hochgebauten Hauses ist tatsächlich sehr geräumig.

Die Öllampe, welche Assalo an einen Haken über der Tür hängt leuchtet den Raum sperrlich aus, jedoch scheint das Licht hier nicht solch einen Kampf zu haben wie unten in der Gaststube, nun es nicht grell und eigentlich gemütlich.

Ein breites Bett steht an der Mitte der (von der Tür aus) rechten Wand mit leicht vergilbten Bettuch und Wolldecken immerhin - sauber; vis á vie befindet sich ein zweiflügliges Fenster, welches weit geöffnet steht.

Eine leichte Briese weht mit der hier ansässigen Hafenluft die langen Vorhänge in den Raum hinein, welche sich dem Windspiel willenlos hingeben und dabei sanft über den Boden streicheln.

 

Zwei kleine Schemel dienen als Nachttische auf jedem steht eine kleine Öllampen mit buntem Glas.

An der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein alter zweitüriger Schrank, bemalt mit bunten Masken - Masken die schön geschmückt sind aber auch Fratzen, welche landläufig zu Festen getragen werden um böse Geister zu vertreiben und auch den Einen oder Anderen erschrecken.

 

Nerina betritt das Zimmer und schaut sich vorsichtig um, bereits die hölzernen Treppenstufen klagten jede ihr ganz persönliches Leid in der ihr eigenen Tonlage, so auch der stark beanspruchte Dielenboden.

 

"Da werde ich noch ein Lager richten!" Assalo deutet vor das Fenster "Erst hole ich noch das restliche Gepäck des Herren!"

 

 

Aas - nicht hier - in der Nähe!

Nicht - neben - Tod - schlafen!

Riecht schlecht!

Plump!

Der Körper riecht - NICHTS!

 

Nerina stellen sich die Nackenhaare, deutlich versucht sie einen Geruch wahr zu nehmen, scheint sich aber nicht sicher zu sein.

Sie läuft zum Fenster um Luft zu schnappen und schaut auf den kleinen Innenhof.

Sie betritt einen kleinen Balkon welcher durch ein gußeisernes Geländer eingerahmt wird und schaut durch ein großes Fenster auf der anderen Seite des Hofes.

Sie sieht eine Esse, an der ein kleiner sehniger Mann steht welcher in einer Zange etwas sehr Zähflüssiges in der Glut erhitzt. Hin und wieder züngeln kleine Flammen aus der Glut hervor.

Kurz darauf setzt er ein kleines Glasröhrchen an und die Zähflüssige Masse bläst sich Ballonartig auf.

Pustet der da hinein?

Fasziniert schaut Nerina dem Mann mitte vierzig zu, wie er abermals das bereits starr gewordene Ende erhitzt.

 

Hinter DIR!

Pass auf - keine Gefahr - aber ACHTSAM!

 

Nerina dreht sich um und erblickt den Knecht - wie er ein zweites mal die Tür einrennt.

Tja, der Faule schleppt sich tot - der Fleißige rennt sich tot - anscheinend gibt es Leute die sich auf beides gleichzeitig verstehen.

Allerdings scheint hier wirklich etwas nicht zu stimmen.

 

Sie tiegert auf dem Balkon hin und her - wie ruhig die Stadt doch heute ist - so ruhig - wie schön - jagen gehen - NEIN! - zu IHR gehen - ja

 

Hinter dem Vorhang bildet sich erneut ein Schatten ab, der langsam auf auf das Fenster zugeht....

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"Verdammt! Clodo, Du Betrüger! Kinder und Betrunkene über's Ohr hauen, das kannst Du gut!!"

 

Mit diesem empörten Ausbruch wischt Polito zur Tür hinaus, nicht ohne dabei auf die Schwelle zu spucken.

 

"Paß bloß auf, daß DU nicht mal am Ende der Dumme bist..." ist der Junge noch von draußen zu vernehmen; die Tür schließt er nicht.

 

Einen Moment lang herrscht Ruhe im Gastraum, dann seufzt der Wirt laut auf:

"Ach je, die Jugend ist so unbescheiden geworden!

Kaum machen sie mal den kleinen Finger krumm, schon wollen sie alle Reichtümer Midgards dafür...naja, der kommt schon wieder, ich kenne ihn!"

Dabei weicht er jedoch deutlich sämtlichen mißbilligenden Blicken aus, die ihn treffen könnten.

Als Clodo sich der Tür nähert, um sie zu schließen, wird diese gleichzeitig ruckartig aufgerissen.

Der Wirt prallt erschreckt zurück, doch eine behandschuhte Faust packt ihn am Kragen und hält ihn fest:

"Gib der Familie, was ihr zusteht, Clodo."

Zitternd zieht der Wirt eine zweite Münze aus dem Beutel, eine Kinderhand schießt von hinter der Tür vor und greift sie.

Politos triumphierende Stimme entfernt sich schnell ins Dunkel:

"Tod allen Feinden der Casa! Lang lebe Fabio!"

Die behandschuhte Faust schiebt den Wirt zurück in die Gaststube, ein weiterer, geschmackvoll gekleideter "Herr" tritt ein, wenn auch nicht so kostbar gekleidet wie der an der Bar.

 

"Verzeih mir meine Grobheit, Fabio, aber die Jungs werden immer frecher, wenn man nicht..."

"Ach was, geizig bist Du, altes Weinfaß! Denk an die Münze an Deinem Türstock!"

"Immerzu denke ich daran, guter Herr Fabio, und voller Dankbarkeit, sei gewiß!"

Doch Fabio ist schon dabei, den Raum zu prüfen.

 

Mit erhobenen Brauen mustert er den grinsenden Dew, als er grüßend seinen Hut zieht, an dem eine weiße, buschige Feder wippt.

Fabio trägt ein grünes Halstuch, passend zu seiner Pumphose, die ebenfalls in Stulpenstiefeln steckt.

An der Wade trägt er ein langes Messer, auch er ist mit einem Rapier bewaffnet, das sehr lässig an einer Lederschärpe baumelt.

Sein Hemd ist etwas grober und schmuckloser als das des ersten Mannes.

Der Neuankömmling wirkt wie Anfang Dreißig, er trägt einen akkuraten Kinnbart.

"N'Abend, Giovanne, noch allein? Ich fürchtete schon, ich wäre der Letzte, aber wie's aussieht..."

Er zwinkert dem Jüngeren am Tresen zu, der eilig den Hut zieht und sich elegant verbeugt:

"N'abend, Fabio, wie soll ich sagen? Ich bin untröstlich, Dich warten zu sehen, darf ich Dich auf einen Becher einladen?"

"Da sag' ich niemals nicht nein, mein Guter..."

 

Die beiden haken sich unter und begeben sich an einen Tisch in der Ecke, nicht zu weit von der Hintertür zu den Wirtschaftsräumen entfernt.

Giovanne, der Jüngere, ruft über die Schulter:

"Clodo: Einen Krug vom Guten für meinen Gast und mich, und das Domino!"

 

Da erscheint Assalo, um den zweiten Schwung Gepäck zu holen.

Auch er verbeugt sich tief vor Fabio.

Der nimmt ächzend Platz wie einer, der einen langen Tag hinter sich gebracht hat.

Giovanne dagegen bleibt stehen und meint:

"Entschuldige mich einen Moment, mein lieber Fabio, ich bin sofort wieder zurück, um Dir völlig zur Verfügung zu stehen...?"

"Ach, nur zu, mein Bester, es wird schon nichts Gutes sein..."

"Ich danke Dir, mein Freund, sei der Dringlichkeit meines Anliegens gewiß!"

 

Beide schweigen einen Moment, um dann vor Lachen loszubrüllen.

Giovanne wendet sich grinsend ab und steigt die Stufen zum ersten Stock hoch.

 

Assalo schwankt langsam und schnaufend hinterher.

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