Sehe ich genau so. Mich stört vor allem die Sache mit der Bewertung, weil sie einen Wettkampfdruck auf die Spieler ausübt, den ich beim Rollenspielen nicht haben will. Hinzu kommt der Gruppendruck innerhalb des "Teams" durch die Spieler, die "gewinnen wollen". Damit artet es für mich zu einer Sportveranstaltung aus.
Es ist für mich in Ordnung, einen Charakter in einer Wettkampfsituation zu spielen, aber der Erfolg oder Mißerfolg dieses Charakters darf nicht gleich gesetzt werden mit "gutem" oder "schlechtem" Rollenspiel. Dieses ist aber auf einem Turnier der Fall.
Ich finde es auch reizvoll mal ein Szenario mit einer fremden auf das Abenteuer zugeschnittenen Figur zu spielen, also mal schnell in eine unvertraute Rolle zu schlüpfen. Das kann wirklich sehr spaßig sein. Aber warum soll ich hinterher von einer Jury für mein Spiel bewertet werden???
Herzliche Grüße,
Triton
Sowas hab ich erstens noch nicht erlebt und zweitens: was machst du, wenn dir solche Spieler in einer normalen Con-Runde begegnen? Spielst du mit denen dann auch nicht mehr? Denkst du wirklich, jemand, der beim Turnier unbedingt gewinnen will, spielt in einem normalen Abenteuer anders?
Ich muß zugeben, daß ich mit Spielern, bei denen die effiziente "Lösung" des Abenteuers im Mittelpunkt steht, Probleme habe. Das ist für mich auch der Unterschied zwischen den sogenannten Computer-"Rollenspielen" und Tisch-Rollenspielen. Wer beim Rollenspiel "gewinnen" will, ist IMO am Computer besser aufgehoben.
Beim Turnier wie ich es kenne wird halt gerade diese Gewinnen-Wollen-Einstellung belohnt und nicht das Rollenspiel. Gut, vielleicht gibt es ja auch Turniere, wo die beste Darstellung einer Rolle gekürt wird. Ich habe bis jetzt erst ein Turnier mitgemacht und das war eine Art Rätsel-Parcours (Südcon 2002).
Triton